Spitzenkampf? Beim Anpfiff noch nicht…

Historisch gesehen hat der FCZ gemäss den Daten von transfermarkt.ch (die bis vor den 2. Weltkrieg zurückreichen) gegen keine andere Mannschaft auch nur annähernd so häufig gewonnen wie gegen YB – 78 Siege (in 186 Partien) konnten gegen die unbestrittene Nummer 1 aus der Schweizer Bundesstadt schon gefeiert werden. Die Bilanz der letzten Jahre sieht hingegen deutlich schlechter aus. In der Meisterschaft vermochte der Limmatstadtklub gegen die Gelb-Schwarzen in mehr als vier Jahren kein Meisterschaftsspiel mehr zu gewinnen. Davide Chiumiento und Amine Chermiti trafen beim 2:1-Sieg Anfang August 2014. Im Letzigrund duellieren sich heute zwar der Zweite und der Erste der Super League-Tabelle – aber ist es wirklich auch ein Spitzenkampf? Bei 11 Punkten Rückstand nach nur 10 Runden? Man kann es so formulieren: beim Anpfiff von FIFA-Schiedsrichter Adrien Jaccottet um 19 Uhr ist es per se kein Spitzenkampf. Aber der FCZ kann im Optimalfall im Verlaufe der 90 Minuten dafür sorgen, dass es zu einem wird!

Verletzungsbedingt muss Trainer Ludovic Magnin auf Captain Victor Palsson verzichten. Dies ist umso mehr ein wesentliches Manko, als der Isländer in den letzten Wochen klar aufsteigende Form bewiesen und dem FCZ national und europäisch mit entscheidenden Defensiv- und Offensivaktionen einige Punkte mitbeschert hatte. Es kann gleichzeitig die Chance werden für den zur Zeit noch fraglichen Antonio Marchesano oder vielleicht sogar für Bledian Krasniqi. Interessant wird auch die taktische Ausrichtung zu beobachten sein. Beim ersten Duell der Saison im August agierten beide Mannschaften sehr risikovoll mit offenem Visier – was zu einem klaren Sieg für das Team mit der zur Zeit grösseren individuellen Qualität und vor allem weniger individuellen Fehlern führte. Vor der Nati-Pause vermochte der FC Luzern mit einem viel destruktiveren Konzept (und etwas Glück) in Bern zu gewinnen. Werden die Zürcher ihrer spielerischen Linie treu bleiben – oder gegen YB diesmal eine Ausnahme machen? Züri Live-Experte Toni Gassmann erinnert in einem bewundernswerten Anflug von Optimismus im Vorfeld der Partie daran, dass der FCZ zuletzt häufig gut aus einer Länderspielpause herausgekommen ist und dass Schaffhausen im Cup YB an den Rand einer Niederlage gebracht habe:

 

Elan schlägt Erfahrung / Analyse & Highlights FCZ – Ludogorets 1:0

Der FCZ fügt dank dem 1:0-Siegtreffer von Captain Victor Palsson in der Schlussphase der zweiten Europa League-Partie Ludogorets Razgrad nach sechs ungeschlagenen Partien deren erste Auswärtsniederlage in der Europa League-Gruppenphase zu – und baut gleichzeitig die eigene Ungeschlagenheits-Serie von mittlerweile neun Europacupheimspielen aus. Wiederum zeigte das Letzigrund-Team eine solidarische Leistung, auch wenn die Intensität nicht ganz an diejenige beim Auswärtsspiel in Zypern gegen Larnaka heranreichte und kein FCZ-ler eine herausragende Leistung zeigte. Dass es trotzdem zum 1:0-Heimsieg reichte, lag unter anderem auch am Gegner, dem vor allem in der Zweiten Halbzeit neben provozierten auch viele «unforced Errors» unterliefen.

Aus FCZ-Sicht gab es Parallelen zum Heimspiel (0:0) gegen Xamax vor vier Tagen, aber auch einige Unterschiede. Zu den Ähnlichkeiten gehörte, dass man in der Defensiven Phase fast nichts zuliess und dass der Gegner in der Innenverteidigung und auf der Torhüterposition Schwachpunkte hatte, die man (lange Zeit) nicht auszunutzen vermochte. Zu den Unterschieden gehörte vor allem die Anzahl der selbst herausgespielten Torchancen, die gegen Xamax im bisherigen Saisonvergleich sehr hoch und gegen Ludogorets sehr tief war. Somit konnte man mit der ominösen «Effizienz» im Abschluss nun wieder zufrieden sein, nachdem diese am Sonntag noch als Hauptursache für zwei verlorene Punkte hatte herhalten müssen.Eine Mannschaft ist so gut wie ihr schwächstes Glied. Und gegen Ludogorets war kein einziger der eingesetzten Spieler ungenügend – was selten vorkommt. Es war auf der anderen Seite auch keiner überragend. Die Wahl zum MVP geht im Vergleich mit Umaru Bangura knapp an Benjamin Kololli, der an praktisch allen gefährlichen Offensivaktionen beteiligt war. Für beide war es wohl die beste oder zumindest eine der besten Leistungen der bisherigen Saison, auch wenn der Abend sowohl für den Innenverteidiger wie auch den linken Aussenspieler nicht ohne Patzer verlief. Auch die eingewechselten Rodriguez und Ceesay waren wichtig, damit es am Ende noch zum Dreier reichte.Toni Domgjoni provozierte mit seinem Nachsetzen an der Mittellinie Innenverteidiger Cosmin Moti zu einem verunglückten Rückpass Richtung Torhüter Renan, aus welchem der entscheidende Corner von Kololli und Rodriguez resultierte. Der 33-jährige Moti (ausgesprochen: «Mozzi») steht sinnbildlich für die an diesem Abend gegen die jugendliche Frische und dem Willen der vielen Europacup-Newcomer im Team des FCZ sich nicht durchsetzende Routine der Gäste aus dem Balkan. Vor mehr als 10 Jahren sass er bereits im damals neuen Letzigrund an der EM 2008 im Rumänien-Dress gegen Frankreich (0:0) und Italien (1:1) auf der Ersatzbank und konnte seither unter anderem 90 Europacupspiele für Dinamo Bukarest und Ludogorets Razgrad bestreiten. Davon war am Donnerstagabend letztendlich nicht viel zu sehen.

FCZ – Ludogorets 1:0 (0:0)

Tor: 84. Palsson (Kololli) 1:0.

FCZ: Brecher; Nef, Bangura, Maxsø; Rüegg, Palsson, H. Kryeziu, Kololli; Domgjoni; Odey (81. Ceesay), Schönbächler (70. Rodriguez).

Ludogorets: Renan; Cicinho, Moti, Nedyalkov, Nathanael; Marcelinho (79. Mahiangu), Dyakov (70. Goralski), Campanharo; Lukoki, Brandao (70. Swierczok), Wanderson.

 

FCZ kann Xamax-Defensivprobleme nicht nutzen / FCZ – Xamax 0:0 Analyse & Highlights

Gegen die schlechteste Defensive der Liga kommt der FCZ nicht überraschend zu einer grossen Anzahl an Torchancen. Dies umso mehr, als dass bereits nach wenigen Minuten Defensivleader Mustafa Sejmenovic dem schon länger verletzten Igor Djuric im Neuenburger Lazarett Gesellschaft leistete. Die Innenverteidigung wurde damit neu gebildet von Mike Gomes und Arbenit Xhemajli. Gomes ist auch für Super League-Verhältnisse ein guter Rechtsverteidiger, kann seine Qualitäten im Zentrum der Hintermannschaft aber nicht annähernd so gut ausspielen, wie auf der Seite. Und Xhemajli, der einst unter Trainer Magnin und zusammen mit seinem Gegenspieler Toni Domgjoni U18 Schweizer Meister geworden war, bekundet bisher auf Super League-Niveau noch etwas Mühe.

So sind die Gäste aus Neuenburg im Zentrum verwundbar. Weil aber dem FCZ im Vergleich zu anderen Partien diesmal die Effizienz vor dem gegnerischen Tor abgeht, endet die Partie im Letzigrund mit 0:0. Es ist erst das zweite torlose Remis im ganzen ersten Super League-Quartal (45 Spiele) und zum zweiten Mal betrifft es ein FCZ-Heimspiel. Aber sowohl im Vergleich mit Xamax wie auch zuvor gegen St. Gallen lag es nicht an der Anzahl herausgespielter Torchancen, dass am Ende «die Null» auch vorne stand. Dem spekulierenden Torhüter Laurent Walthert wurde es immer wieder zu einfach gemacht, indem die gegen Keeper seiner Sorte beste Variante (hoch zentral) nie gewählt wurde und auch andere Schwachpunkte (nahe Ecke, Abpraller) zu wenig ausgenutzt wurden.

Am meisten Torchancen und Vorlagen hatte Antonio Marchesano, während Kevin Rüegg sowohl offensiv wie auch defensiv der beste Zürcher war und zunehmend immer mehr Verantwortung übernimmt. Derweil hatte Yanick Brecher so gut wie nichts zu tun und kann daher gar nicht höher oder tiefer als mit der genügenden Note 5 bewertet werden. Bis Mitte der 1. Halbzeit lief das Offensivspiel des FCZ noch harzig und es gab keine Torchance, dann kam die Maschine aber in Gang. Der unglücklich kämpfende Stürmer Stephen Odey musste allerdings bis 56. Minute warten, bis er eine erste persönliche Tormöglichkeit verzeichnen konnte. FCZ – Xamax 0:0  

FCZ: Brecher; Rüegg, Nef, Maxsø, Pa Modou; Palsson; Domgjoni (73. H. Kryeziu), Marchesano; Winter (64. Khelifi), Kololli (85. Rodriguez); Odey.

Xamax: Walthert; Gomes, Sejmenovic (9. Fejzulahi), Xhemajli, Kamber; Veloso (86. Corbaz), Pickel, Doudin, Ramizi; Karlen (70. Tréand), Nuzzolo.

Lyon? Bayern? Chelsea? FCZ Frauen nach dem klaren Sieg gegen Honka vor der Achtelfinal-Auslosung

Die FCZ Frauen haben sich am Donnerstag nach dem 1:0-Hinspielsieg mit einem 5:1 vor über 3’000 Fans im Letzigrund resultatmässig souverän gegen den Finnischen FC Honka für den Champions League-Achtelfinal qualifiziert. Flügelspielerin Fabienne Humm zeigte sich in bester Verfassung und steuerte drei Tore bei, dazu trafen Martina Moser mit einem umstrittenen Penalty und USA-Rückkehrerin Coumba Sow. Honka war nicht so stark unterlegen, wie es das Resultat glauben macht, aber die Zürcherinnen konnten sich unter anderem auch auf U19-Nationalkeeperin Elvira Herzog zwischen den Pfosten verlassen. Hier die Eindrücke vom Donnerstagabend aus dem Letzigrund in der Konferenzschaltung auf Züri Live:

Auf jeden Fall macht das Team des neuen Trainers Andy Ladner einen besseren Eindruck, als noch letzte Saison, als man in diesem Stadium des Wettbewerbs gegen die Litauerinnen von Gintra Universitetas ausschied. Dieser letztjährige Gegner im diesjährigen Wettbewerb von Slavia Prag mit dem Gesamtskore von 7:0 weggefegt worden. Das Serbische Team Spartak Subotica, welches den zweiten Schweizer Champions League-Teilnehmer Basel in der Qualifikation gleich mit 5:0 nach Hause geschickt hatte, musste die Überlegenheit von Bayern München bei einem Gesamtskore von 0:11 überdeutlich anerkennen.

Am Sonntag haben die FCZ Frauen nachgelegt und das Derby gegen GC auswärts mit 3:0 für sich entscheiden können. Das Heerenschürli-Team liegt nach fünf Runden verlustpunktlos an der Spitze. Die ersten Verfolgerinnen sind zur Zeit der letztjährige Cupfinalist Lugano und Aufsteiger Servette Chênois.

Heute findet um 13h die Auslosung der Champions League-Achtelfinals statt. In dieser Runde, sind die FCZ Frauen im Gegensatz zum Sechzehntelfinal nun ungesetzt und gegen jeden der möglichen acht Gegner in der Herausforderer-Rolle:

  • Olympique de Lyonnais, die „Weltauswahl“ und das Nonplusultra des Frauenfussballs, gegen welches die FCZ Frauen vor zwei Jahren im Champions League-Achtelfinal trotz einer ordentlichen Leistung mit dem Gesamtskore von 0:17 untergingen
  • Vfl Wolfsburg, die klare Nummer 2 des Europäischen Frauenfussballs, ebenfalls ein Weltklasseteam mit unter anderem zwei Schweizerinnen: der wiedererstarkten Lara Dickenmann (Tochter des ehemaligen FCZ-Spielers Urs Dickenmann) und Noëlle Maritz (beide auch selbst ehemalige FCZ-Spielerinnen)
  • Paris St-Germain, ein weiteres Europäisches Spitzenteam – mit zwei Champions League-Finalteilnahmen und einem Dauerabo auf den 2. Platz in der Französischen Liga
  • FC Barcelona – gegen diesen Gegner stellten die FCZ Frauen vor fünf Jahren mit 7’300 Zuschauern im Letzigrund einen Rekord für den Schweizer Frauenfussball auf – auch im internationalen Vergleich respektabel: selbst von den europäischen Spitzenteams haben nicht alle schon mal zu Hause vor so vielen Fans gespielt. Die Zürcherinnen schieden damals mit dem Gesamtskore von 1:6 im Champions League-Achtelfinal aus, wobei das Resultat etwas zu deutlich ausfiel. Mittlerweile sind die Spanierinnen aber nicht mehr nur im Juniorenbereich europäische Spitze, sondern sie werden es immer mehr auch bei den  Erwachsenen. Barcelona hat zudem einige internationale Topspielerinnen wie Andressa, Elise Bussaglia oder der Best Player der EM 2017, Lieke Martens, dazuverpflichtet, was die Ambitionen der Katalaninnen unterstreicht
  • FC Rosengard, ehemaliger Klub der Schweizer Nationalstürmerin Ramona Bachmann und benannt nach dem Stadtquartier in Malmö, aus welchem Zlatan Ibrahimovic stammt. Die Schwedinnen wollen die Champions League mit drei Altstars rocken, die beweisen wollen, dass sie mit den jungen Topspielerinnen immer noch mithalten können: Lotta Schelin, Caroline Seger und Anja Mittag.
  • Bayern – diese Mannschaft kennen die Spielerinnen des FCZ gut, ist das alljährliche Testspiel im Sommer gegen das deutsche Spitzenteam doch zur Tradition geworden, von welcher beide Seiten profitieren. Im August dieses Jahres gab es diesmal im Rahmen des „Womens Cup“ in Hägendorf eine 1:5-Niederlage gegen den Deutschen Meister von 2015 und 2016, der im europäischen Wettbewerb immer noch auf den grossen Durchbruch wartet
  • Chelsea. Die englischen Teams sind ambitioniert. Letzte Saison konnte Chelsea erstmals mit Bayern und Montpellier ein deutsches und ein französisches Team aus dem Weg räumen, bevor man im Halbfinal an Wolfsburg scheiterte. Die Chelsea-Frauen profitieren von den durch ihre männlichen Kollegen für den Klub erwirtschafteten Premier League- und Champions League-Geldern (CHF 20 Millionen Gewinn, 460 Millionen Umsatz im Jahr 2017). So kommt die Schweizer Nationalstürmerin Ramona Bachmann auf Jahreseinnahmen, von denen mancher in der Schweiz bei einem kleineren Klub engagierte Fussballprofi nur träumen kann…
  • Brøndby. Der Vizemeister aus dem Land des Vizeuropameisters hat vor drei Jahren den Champions League-Halbfinal erreicht und sich im Sechzehntelfinal mit dem Gesamtskore von 3:2 gegen den Italienischen Meister Juventus durchgesetzt

Ceesays beherzter Auftritt beim vierten Sieg in Folge: Sion – FCZ 1:2 Analyse und Highlights

Im Tourbillon hatte der FCZ in der Meisterschaft seit April 2015 nicht mehr gewinnen können. Nun realisierte das Magnin-Team im vierten Wettbewerbsspiel in 12 Tagen, drei Wettbewerben und zwei Ländern den vierten Sieg in Folge. Die beiden Stadtberner Mannschaften YB und Breitenrain sind die einzigen, die bisher in dieser Saison mehr als ein Tor gegen den Stadtclub erzielen konnten. Der FCZ ist noch weit davon entfernt, ein Spitzenteam der Super League zu sein – dafür gibt es aktuell noch zu viele mannschaftliche und vor allem individuelle Schwachstellen. Aber die Serie zuletzt mit knappen, aber verdient erkämpften Siegen auswärts in der Europa League und in Sion, sowie im Letzigrund gegen Luzern, ist aussergewöhnlich. Etwas ähnliches hat der FC Zürich schon länger nicht mehr zustandegebracht.

Und am Donnerstagabend kontrollierte der FCZ in der 1. Halbzeit das Spiel wie selten in den letzten Jahren im Tourbillon. Speziell in dieser Phase zeigte Flügelspieler Salim Khelifi seine weiter aufsteigende Tendenz und die Mannschaft als Ganzes lag zur Pause verdient mit 1:0 in Front. Dass in der Zweiten Halbzeit die Walliser zu Hause aufdrehen würden, versteht sich fast von selbst. Der 1:1-Ausgleich durch den unberechenbaren jungen Brasilianer Itaitinga war in der Entstehung aus FCZ-Sicht «unnötig» – aber trotzdem verdient. Die Einwechslung von Assan Ceesay gab den Gästen aus der Limmatstadt dann nochmal einen Schub. Der Kurzauftritt des Gambiers war sensationell – mit seinen herzhaften Sprints an der Grenze des physisch Möglichen sorgte er für viel Entlastung und trug wesentlich dazu bei, dass anstatt der vom ein oder anderen Kommentator erwarteten Walliser Schlussoffensive der FCZ am Ende nochmal am Drücker war und durch Ceesay nach magistraler Vorarbeit von Rüegg, Marchesano und Kololli noch zum Siegtreffer kam.

Leider musste Ceesay nach einem weiteren beherzten Sprint aus der Abwehr heraus angeschlagen ausgewechselt werden. Ludo Magnin sagte danach im Interview auf «RTS», dass der Gambische Stürmer im kommenden Meisterschaftsspiel gegen Xamax eigentlich erstmals für die Startformation vorgesehen gewesen wäre. Davor hatte Ref Jaccottet richtigerweise nicht auf Penalty entschieden, als der viel Gefahr ausstrahlende Adryan im Zürcher Strafraum bei Kevin Rüegg auflief. Noch kein Tor hat der FCZ in dieser Saison in der Meisterschaft nach Eckbällen erzielt. Nef traf gegen Breitenrain im Cup, Maxsö oder davor Mirlind Kryeziu waren mit Kopfbällen in dieser Saison mehrmals nahe dran – in Sion gab es im Ganzen nur drei Corner – alle von Benjamin Kololli ausgeführt, genauso wie die drei Freistösse in Strafraumnähe.

Hekuran Kryeziu hat im Wallis wieder einen seiner schlechten Tage eingezogen. Der Mittelfeldspieler ermöglichte durch zu zögerliches Eingreifen, nonchalante Spielweise oder zu langsames Zurücklaufen mehrere gute Walliser Aktionen. In einem weiteren dieser unkonzentrierten Momente spielte er einen Ball im hohen Bogen 20 Meter rückwärts in den eigenen Strafraum, woraus ein Corner entstand – und auch am Gegentreffer Itaitingas war «Heki» zusammen mit Umaru Bangura im negativen Sinne mitbeteiligt. Er müsste in der Szene statt sich aus der Verantwortung zu nehmen entweder Itaitinga unter Druck setzen oder mit Kasami in den Strafraum mitgehen, so dass sich Bangura voll auf Itaitinga konzentrieren kann. Zwei ausgezeichnete Offensivszenen Kryezius mögen das Gesamtbild aufgrund der deutlich ungenügenden Defensivleistung nur leicht zu korrigieren.

Sion – FCZ 1:2 (0:1)

Tore: 38. Khelifi (Pa Modou) 0:1; 79. Itaitinga (Kasami)  1:1, 90.+1 Ceesay (Kololli) 1:2.

Sion: Fickentscher; Maceiras, Neitzke, Ndoye, Lenjani; Mveng (57. Adryan), Kouassi, Toma; Grgic (75. Itaitinga); Djitté, Daoudou (64. Kasami).

FCZ: Brecher; Rüegg, Bangura, Maxsø, Pa Modou; Palsson, H. Kryeziu; Khelifi, Domgjoni (83. Marchesano), Kololli; Odey (70. Ceesay, 90.+4 Nef).

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