Autor: Lukas Stocker
GYGAX Cupfinal-Countdown, Teil 4
Sali zämmä!
De FCZ, de FCZ – wider mal dä Klub für di surreale Momänt. Abschtieg! Und nächscht Saison chönnti mär falls mer de Cup günnt, theoretisch im Aschluss anen Uftritt im Old Trafford im nächschte Match uf Baulmes reise. Surreal au d’Schtimmig im Match gäg Vaduz. Zerscht händ d’Fans d’Mannschaft grandios underschtützt, am Schluss isch d’Schtimmig dänn aber umgschwänkt.
Für mich persönlich isch jetzt fertig mit Profiliga. Im letschte Match gäg Xamax bini nach minere Verletzig mit Le Mont nüm zum Iisatz cho. Settig Geste bruch i aber au nöd. Und ganz ufhörä tschuute tueni ja nöd.
De FCZ und sini Fans muess ich aber scho mal ganz klar vorwarnä! D’Challenge League isch im Fall e gruusigi Liga. Du muesch unglaublich konschtant sii, um Uufschtige z’chönnä. Numä de Erscht chunnt ufä! Das isch unglaublich schwär. Ä churzi Schwächephase vo zwei, drü Wuchä langet – und Du bisch wäg vom Fänschter. Aarau isch nachem Abschtieg letscht Saison zur Winterpause sogar ufem letschte Platz gsii.
D’Gägner werdet alli gäg de FCZ schpeziell motiviert sii. Parole vom sofortige Widerufschtieg bringed da nüt, sind vilicht sogar ender kontraproduktiv. Und nur mit jungä Schpiller ällei chasch i de Challenge League nöd beschtah. De FCZ brucht au es paar erfahreni Lüüt. Au in Baulmes gäg Le Mont isch es nöd eifach zum Schpilä. D’Mannschaft isch kampfschtarch, de Platz isch chlii – de Gooli chan mitemä Uuskick grad sofort für Torgfahr sorge. Es git hüfig Näbel, immer wider mönd Schpiel abgseit und irgendwänn naagholt werdä.
Dass d’Verträg vo de Schpiller ohni Lohnreduktion i de Challenge League wiiterlaufed, isch krass. Bi Metz häts damals bim Abschtieg 2008 für diä Schpiller, wo blibä sind, 40% Abzug uf em Lohnuswiis gäh.
Jetzt aber muess mer de ganz Scheiss eifach hinder sich laa. Es chunt de Cupfinal. Ich wünsche mir vo ganzem Härzä än Sieg! Lugano isch en guetä Gägner, aber de FCZ hätt meh Qualität i sinä Reihe. D’Schpiller sind villne no öppis schuldig. Und ganz ehrlich: im eigene Schtadion, im Letzi, en Cupfinal schpilä isch eifach s’geilschte! Und än Pokal i dä Händ ha chönnä, isch immer öppis grossartigs.
Vamos!
Dani Gygax
(kommentiert heute mit Toni Gassmann und Lukas Stocker den Cupfinal auf Züri Live)
GYGAX Track der Woche
Medienkonferenz des FCZ vom Samstag, 28. Mai 2016 zum Cupfinal 2016
Die Spieler des FC Zürich seien gemäss Trainer Uli Forte am Donnerstag nach dem feststehenden Abstieg am Boden zerstört gewesen. Unter anderem mit Hilfe von Einzelgesprächen habe Forte versucht, die Sichtweise auf den Cupfinal gegen Lugano zu richten. Trotzdem sei die Saison auch bei einem allfälligen Cupsieg nicht zu retten. Dieser Meinung ist auch Alain Nef, der müde aussah. Der Mittwoch sei sein schlimmster Tag gewesen in der sportlichen Laufbahn, gestand der Verteidiger ein. Er sei im Verein gross geworden und schon lange dabei, habe vieles mitgemacht und lebe auch in der Stadt. Da gehe ihm ein solches Erlebnis besonders nahe. Auch wenn nach Sonntag ein Cupsieg auf der Visitenkarte stehen könnte, so würde von nun an auch „Abstieg“ drauf stehen.
Während die gegen Vaduz eingesetzten Spieler am Freitag frei hatten, trainierten die restlichen Spieler, wie Nef. Er sei spätestens dann bereit, wenn er am Sonntag das Feld betreten werde. Und er würde alles tun, um seine Mannschaftskollegen mitzureissen. Gilles Yapi half die Familie, etwas Abstand zum grossen Misserfolg unter der Woche zu bekommen. Für den Captain des FCZ stand das Finalspiel schon etwas näher. Es gehe darum, die im Cup in dieser Saison gezeigten Leistungen fortzusetzen und alles dafür zu geben, den Final zu gewinnen.
Angesprochen auf die Leistungsdifferenz zwischen Cup und Meisterschaft hatten die beiden Spieler keine richtige Erklärung. Das Bewusstsein nach einer Niederlage im Cup auszuscheiden sei ein Unterschied gegenüber der Meisterschaft, in welcher nach einer Niederlage oder einem Unentschieden noch viele Spiele folgen würden. Aber wenn Alain Nef den Grund für den Unterschied genauer kennen würde, so hätten er und die Mannschaft auch etwas dagegen machen können.
Uli Forte sprach der Mannschaft gegenüber davon, dass aufgrund der überzeugenden Auswärtssiege in Bern, Thun und Sion der Cupsieg verdient wäre und was man verdiene, müsse man auch unbedingt anstreben. Für Alain Nef wäre es aber kein Trost im Falle einer Niederlage zuvor gute Leistungen im Cup gezeigt zu haben. Im Final zähle nur der Sieg.
Forte hat grossen Respekt vor dem Gegner FC Lugano, besonders vor dessen Offensive mit Bottani, Donis oder Alioski. Gilles Yapi findet den FC Lugano eine „geile Mannschaft“. Sie spiele furchtlos und immer gleich, egal gegen wen auch immer. Der Captain des FCZ meinte aber trotzdem: „Wir werden gewinnen.“ Er kenne das Gefühl eines Cupsieges mit dem FC Basel und wolle alles geben, um dieses Erlebnis zu wiederholen. Zwei Videoanalysen über den FC Lugano sollen der Mannschaft helfen, dieses Ziel zu erreichen. Dazu verbringt man die Nacht gemeinsam im Hotel und schaut zusammen den Champions League Final zwischen Atletico Madrid und Real Madrid.
Forte präzisierte noch eine eigene Aussage unter der Woche. Alle im Club seinen für Nulltoleranz, wenn Fans versuchen würden, vom Feld aus in die Innenräume des Stadions zu gelangen. Es sei aber verständlich, wenn die Anhänger ihre Frustration ausdrücken würden, indem sie mal einen Becher oder eine Fahnenstange auf die Tartanbahn werfen würden. Alain Nef erwähnte auch noch speziell die Unterstützung der eigenen Fans in den letzten Auswärtsspielen und schätzt, dass diese Hilfe auch im Cupfinal wieder da sein wird. Sie würden viel für den Club tun und hätten immer alles gegeben.
Fraglich für einen Einsatz sind gemäss Medienchef Patrick Lienhart folgende Spieler: Leonardo Sanchez, Franck Etoundi und Cédric Brunner.
Verletzt sind: Yanick Brecher, Armin Alesevic, Mike Kleiber und Marco Schönbächler.
Etoile Carouge – FCZ II: vor dem Spiel
Heute am späteren Nachmittag gibt es parallel zwei Spiele in Genf. Die Nati tritt im Genfer Vorort Lancy im Stade de Genève gegen Belgien an, wie im Zug nach Genf mit den vielen rotgewandeten Passagieren unschwer zu erkennen ist.
Wichtiger aber: auf der anderthalb Kilometer entfernten Fontenette von Carouge spielt die FCZ U21 ab 16 Uhr gegen das bereits abgestiegene Etoile Carouge um den Klassenerhalt in der Promotion League. Mit einem Sieg wäre das Team von Trainer Petrosyan sicher gerettet. Andernfalls hängt der Klassenverbleib von den Resultaten der parallel spielenden U21-Equipen von St.Gallen und Sion ab.
Die Übertragung findet testweise auf den Cupfinal hin mit neuem technischen Equipment statt. Wir sind dankbar für Feedback bezüglich Akkustik/technischen Fragen in einer Kommentarspalte auf www.zuerilive.ch oder alternativ hier in diesem Thread.
Der FCZ will mit folgender Aufstellung den Klassenerhalt erreichen:
FCZ-Berichterstattung, oder: Journalisten als Brandstifter
«Schreiben, was ist» ist ein bekannter journalistischer Leitsatz des «Spiegel»-Gründers Rudolf Augstein. «Schreiben, was ist» kann man auf die sorgfältige Analyse eines komplexen Themas beziehen, wie auch auf die korrekte Wiedergabe von beobachteten Einzelereignissen.
In beiderlei Hinsicht hat ein Grossteil der über den FCZ berichtenden Medienschaffenden aus dem Grossraum Zürich in den letzten Wochen und Monaten wiederholt versagt. Anstatt mit unabhängigem Geist die Situation zu analysieren, wird eine persönliche Fehde mit den Waffen des öffentlichen Druckes ausgetragen. An die Stelle von Analyse tritt populistische Propaganda, vereinfacht zugespitzt auf eine einfache Message: «Ancillo Canepa ist doof, im FCZ ist alles schlecht, und Canepa ist alleine Schuld daran». Dies wurde bis zum geht nicht mehr wiederholt, wiederholt, wiederholt und nochmal wiederholt.
Hat man sich erst mal auf eine schuldige Person oder Personengruppe geeinigt, ist aufgeputscht durch Tagi, NZZ und Co. der Weg bereitet für die Meute aus der Südkurve, die sich durch den Spielereingang in Richtung des «Schuldigen» zwängt. Es sind immer die gleichen Schritte, welche bei solchen kollektiven Prozessen ablaufen – vom Mobbing auf dem Schulhausplatz bis zum Völkermord in Ruanda oder Nazi-Deutschland.
Die einfachen Parolen sind ganz offensichtlich beim Volk angekommen. Dies müsste die Brandstifter in den Redaktionen eigentlich nicht erstaunen. Tut es aber offenbar doch. Interessant, dass ausgerechnet der als Boulevardmedium verschriene «Blick» noch am ehesten eine differenzierte und vielfältige Berichterstattung zustande bringt, während bei «NZZ» und «Tagi» im Fussball-Bereich liebgewonnene Ideologien wie «Anti-Südkurve» oder «Anti-Canepa» in Stein gemeisselt sind. Anstatt zu schreiben, was ist.
Blinde Wut konnte man übrigens in der Aktion der Meute aus der Südkurve zumindest im Stadion nicht erkennen, sondern es war eine gezielte Aktion mit einer klaren Stossrichtung, die im Endeffekt erstaunlich gewaltfrei ablief. Und hier kommt das zweite Versagen der angesprochenen Journalisten ins Spiel. Es wird in der Berichterstattung der Ereignisse ein Phantasiebild gezeichnet von «Ausbruch von Gewalt» und «fliegenden Fäusten» (ja, wir bestellen das Bild). Mit anderen Worten: es wurde erneut nicht geschrieben, was war.
Chancen und Konkurrenz in der Challenge League
20 Minuten hat schon wieder einen „Sör
veiii“ zum FCZ rausgehauen: „Schafft der FCZ den direkten Wiederaufstieg?“ wird gefragt. Nur wenige sind davon wirklich überzeugt, und beinahe die Hälfte der Befragten ist sich sogar sicher, dass dies nicht klappt. Dies sicherlich nicht grundlos. Der letztjährige Absteiger Aarau lag in der Winterpause auf dem letzten Platz. Und nächste Saison wird die Liga noch stärker:
- Aarau hat sich gefangen und unter Trainer Marco Schällibaum in der Rückrunde eine beeindruckende Serie hingelegt.
- Bei Wil können die neuen Besitzer endlich die Saison von Grund auf planen, nachdem der etwas überhastete Einstieg letzten Sommer dazu geführt hat, dass man auch viele unterdurchschnittliche Spieler im Kader mitschleppen musste. Zudem leitet man in Bezug auf das Nachwuchskonzept und das Stadion alles in die Wege, um nächstes Jahr die Super League-Lizenz zu erhalten.
- Schaffhausen wird mit der anstehenden Neueröffnung des neuen Stadions im Herblingertal und mit Transfer-Guru Axel Thoma als neuem sportlichen Verantwortlichen deutlich ambitionierter als bisher auftreten.
- Wohlen hat sich ebenfalls einen ausländischen Mäzen angelacht, und wird von besseren finanziellen Bedingungen profitieren können.
- Xamax hat als Aufsteiger eine sehr gute Saison gespielt, und will in der zweiten Saison noch einen Schritt nach vorne machen. Und ein weiterer Schritt würde im Falle von Xamax mindestens die Involvierung in den Aufstiegskampf bis in die letzte Runde bedeuten. Das Team ist laufstark, schwierig zu überwinden und hat mit Michel Decastel einen erfahrenen Erfolgstrainer an der Seitenlinie. Gegen den Ligadominator Lausanne landeten die Xamaxiens drei Siege und ein Unentschieden! Xamax hat definitiv Ambitionen auf einen Super League-Aufstieg, und verhehlt dies nicht.
- Der historisch zweiterfolgreichste Klub der Schweiz, Servette, hatte bereits in der Promotion League ein höheres Budget, als die Hälfte der Challenge League-Klubs. Neben den finanziellen Mitteln profitieren die Genfer von einer in den letzten Jahren wieder enorm erstarkten Junioren-Akademie.
- Winterthur wird im Kantonsderby besonders motiviert sein. Der Klub hat in den letzten Jahren gerade im Schweizer Cup mit Siegen gegen YB oder St.Gallen bewiesen, dass ihm Spiele gegen prominente Gegner liegen.
- Chiasso ist seit Jahren die taktisch beste Mannschaft der Liga, und profitiert dabei in der Regel von italienischem Know-how. Italienische Kontakte sind für den Klub zudem jeweils auch beim Aufspüren von Schnäppchen zur Verstärkung des Kaders hilfreich. Dazu kommen unverwüstliche Routiniers wie Regazzoni oder Maccoppi, die in der Rolle als Mannschaftsleader auf dem Platz aufblühen. Als zur Zeit einzige Tessiner Challenge League-Equipe ist Chiasso zudem für viele Tessiner Talente attraktiv.
- Le Mont ist eine Mannschaft mit Formschwankungen – erwischt man sie an einem guten Tag, ist es auch für Topteams der Liga sehr schwer, gegen diese kampfstarke Equipe zu gewinnen.
Züri Live expandiert wie der FCZ bis nach Genf, Chiasso und Schaffhausen. Mehr Schweiz geht nicht. Die Challenge League-Saison wird Retro werden, da es von manchen Spielen tatsächlich nirgends Live-Bilder zu sehen geben wird. Züri Live ist an jedem Spiel live dabei.







