Heisse Atmosphäre in der Stadt der Möwen / Shelbourne FC – FCZ VORSCHAU mit möglichen Aufstellungen

In der Europa League-Kampagne vor zwei Jahren gewann der FCZ in Belfast gegen Linfield (Tore: Tosin, Gnonto) und in Edinburgh (Tor: Rohner) gegen die Hearts. In London gegen „The“ Arsenal gewann man den Stimmungscontest auf den Tribünen und verlor auf dem Platz gegen den damaligen Leader der weltweit besten Liga knapp mit 0:1. Mit Dublin folgt innert zwei Jahren die vierte Britische Hauptstadt – und wie damals im nördlichen Teil der Insel gegen Linfield sind die Zürcher auch gegen den aktuellen Leader der League of Ireland, Shelbourne FC, Favorit. Nach dem 3:0-Hinspielsieg im Letzigrund sowieso. FCZ-Coach Ricardo Moniz macht denn auch an der Pressekonferenz am Tag vor dem Spiel klar, dass man weiter daran arbeiten wolle, proaktiv zu sein, den eigenen Spielstil zu verfeinern und nicht allzu stark auf den Gegner zu schauen.

UEFA Conference League 24/25, 2. Runde Rückspiel - Live ab 20:35 (CH-Zeit) hier auf www.zuerilive.ch 

Damien Duff: „Wir wollen, ja, wir müssen mehr den Ball haben“

Die Hauptfrage im taktischen Bereich, die sich Moniz vor einer Partie aktuell jeweils stellt, ist, ob er im Vierer-Rhombus mit zwei Stürmern oder einem Dreiermittelfeld mit Dreimannsturm antreten wolle. Für seine Flügelstürmer setzt er dabei die Latte hoch, indem er immer wieder die Spanier Yamal und Williams als Vorbilder nennt. Immerhin haben Chouiar und Oko-Flex auf diesen Positionen gegen Winterthur die ersten beiden Tore vorbereitet. Armstrong Oko-Flex sitzt denn auch in seiner alten Heimat Dublin neben Moniz bei der Pressekonferenz und erinnert sich daran, dass er mit Shelbourne-Linksverteidiger Kameron Ledwidge dieselbe Primarschule besucht hat. Noch in seinem späten Grundschulalter zog die Familie Oko-Flex dann aber nach London, wo Armstrong sofort in der Arsenal-Jugend Aufnahme fand. In Bezug auf Akzent und Ausdrucksweise scheint er sich voll in der Kapitale des ehemaligen Empires assimiliert zu haben. Er drückt sich distinguiert aus und schaut seinem Gegenüber in die Augen – der blumige und möglichst den Blickkontakt vermeidende irische Ansatz geht ihm ab. „Wir haben neun Flügel. Er muss sich durchsetzen. Dies wird ein entscheidendes Jahr in seiner Karriere“ meint FCZ-Coach Moniz zum Thema Oko-Flex. Dieser nickt dazu bestimmt.

Drei Stunden davor hatte sich Shelbourne-Coach Damien Duff gleichenorts auf die erste Begegnung mit dem FCZ angesprochen unter anderem an die Athletik des Gegners erinnert – und dabei sicherlich auch an den eingewechselten Iren Oko-Flex gedacht. „Das ist auch irgendwo Gott gegeben. Unser Athletikcoach bei Shelbourne hat Champions League-Niveau. Aber manche FCZ-Spieler sind auch einfach von Natur aus athletischer. Wenn du auf dem Platz vor denen stehst, dann denkst du: Hoppla!“. Von Züri Live darauf angesprochen, dass Shelbourne ein Ballbesitz-Team sei, das im Letzigrund kaum den Ball hatte, verzieht Duff das Gesicht. „Ja, natürlich sind wir das, und wir wollen, ja, wir müssen im Rückspiel mehr den Ball haben“. Der Spielstil von Shelbourne unter Duff entspricht wie vor zwei Jahren derjenige von FCZ-Gegner Heart of Midlothian überhaupt nicht dem kontinentaleuropäischen Cliché über den britischen Fussball, welches sich in der Ära Guardiola / Arteta und Jahrzehnte nach der englischen „Fussball-Revolution“ durch den Elsässer Arsène Wenger sowieso längst überholt hat.

Das kommende Weekend höchstens im Hinterkopf

Dass seine Mannschaft mit dem Ball umzugehen weiss, hat man durchaus auch im Hinspiel in gewissen, wenn auch sehr kurzen Phasen der 2. Halbzeit gesehen. Zu diesem Zeitpunkt hatte Duff sein ursprüngliches 5-4-1 auf ein 4-2-3-1 umgestellt gehabt. EIne Fünferabwehr entspricht eigentlich überhaupt nicht der Ausrichtung seines Teams in der League of Ireland. Und nach 28 Sekunden lag man obendrein trotzdem bereits zurück. „Acht kleine Fehler“ hat Duff in der Video-Analyse in diesen 28 Sekunden bei seinem Team gezählt: „Kleine Fehler sind entscheidend, vor allem wenn sie sich summieren“. Es habe zu viele „De Bruynes“ und „Trapattoni-Momente“. Auf den Gesichtern der anwesenden irischen Journalisten bildeten sich Fragezeichen. „Wir haben für alles einen Namen“, fügte Duff erklärend an. „Jeder Move und jedes Situation wird nach einem Spieler, Trainer oder manchmal auch Schauspieler benannt“. Dies bestätigte Minuten später Verteidiger Shaun Griffin. „Das ist eine sehr einprägsame Methode. Man kann sich so besser merken, was der Trainer zu erklären versucht“. Und es scheint zu wirken. Nach 18 schwierigen Jahren hat Shelbourne endlich wieder einmal die Chance auf den Meistertitel. So sehr Coach Duff immer wieder betont, wie wichtig und grossartig der Europacup sei, so stellt er ebenso klar: „Silverware“ (also Titel) zu gewinnen sei wichtiger. „Und auf europäischer Ebene werden wir das realistischerweise nicht tun können“. Der Irische Meistertitel 2006 war für Shelbourne der letzte für lange Zeit – während der FCZ im gleichen Jahr den ersten Titel seit langer Zeit gewann – auf legendäre Art und Weise.

Und nun steht bereits am kommenden Montag im Tolka Park das Spitzenspiel gegen Derry City an. Der Klub, der theoretisch in Nordirland beheimatet ist, aber in der League of Ireland gegen die Teams aus dem Südteil der Insel antritt. Die im Kalenderjahr von Frühling bis Herbst gespielte Meisterschaft tritt in die entscheidende Phase. „Wir müssen clever sein“ meint Duff, auf die Aufstellung gegen den FCZ angesprochen. Dies könnte bedeuten, dass erfahrene, in der League of Ireland wirkungsvolle, aber physisch sich nicht mehr auf Topniveau befindliche Spieler wie Coyle oder O’Sullivan eine Pause erhalten. Der FCZ hingegen scheint auf das bereits am Sonntag anstehende Duell in Bern gegen Serienmeister YB nicht gross Rücksicht nehmen zu wollen. „Hätten wir mit vier Toren Differenz gewonnen, hätte ich rotiert, aber mit drei Toren Unterschied ist die Sache noch nicht gegessen“, sagt dazu Ricardo Moniz, bevor der 60-jährige etwas später auf dem Rasen des Tolka Park wie üblich die Laufeinheit zum Aufwärmen anführt. Ein Bild, das man seit Sami Hyypiä beim FCZ kaum mehr gesehen hat.

Heisse Atmosphäre in der Stadt der Möwen

Gerade zwei Kilometer trennt den Tolka Park von der Irischen See. Über dem Stadion kreisen wie in der ganzen Stadt die Möwen. Nachdem dies dem protestantischen Vereinigten Königreich in der Vergangenheit nicht gelungen ist, nehmen nun diese Seevögel das katholische Dublin ein. Denn diese kümmern sich nicht um Religion. Am Donnerstagabend sollen sie aber von den beiden Fanblocks übertönt werden: der sehr jungen aktiven Fanszene von Shelbourne, die sich traditionell auf der Gegentribüne breit macht, und den mitgereisten Zürchern, denen die linke Ecke der kleineren Haupttribüne zugewiesen wurde. Natürlich hätten in Zürich mehr als die zur Verfügung gestellten Tickets verkauft werden können. Die Hintertor-Stehplatztribüne wäre der eigentliche Auswärtssektor – und deutlich grösser. Dieser wurde für die europäische Begegnung aber nicht zugelassen. Ebenfalls nicht „zugelassen“ ist wie schon im Hinspiel der erfahrene Rechtsverteidiger Sean Gannon, der die zweite seiner drei Spielsperren absitzt. Im Tumult der Schlussphase war er in Gibraltar im Rücksspiel gegen St. Joseph’s vom Platz gestellt worden. Auf eine Einsprache bei der UEFA hat Shelbourne verzichtet. Deren Coach Damien Duff spricht über die Kosten des Einspruchs (5’000 Euro) und die wohl geringe Aussicht auf Erfolg. Dies obwohl in den TV-Bildern keine Verfehlung sichtbar gewesen sei. „Wir haben die Bilder von vorne bis hinten, von oben nach unten, farbig, schwarz-weiss, mit O-Ton und mit Musik hinterlegt angeschaut. Da war nichts. Er hat sich bloss „mit den Leuten unterhalten“ – und dafür hat er Rot bekommen“.

Daten und Fakten im Vergleich (Transfermarkt)

FCZ beim Abschlusstraining im Tolka Park
FCZ-Gästesektor auf der Haupttribüne des Tolka Park
Don’ts im Tolka Park

Baut der FCZ die gute Serie gegen Teams von den Britischen Inseln aus? / FCZ – Shelbourne FC VORSCHAU mit möglichen Aufstellungen

In der Europacup-Kampagne vor zwei Jahren hat der FC Zürich unter Coach Franco Foda alle vier Partien gegen die britischen Teams Linfield (Nordirland) und Heart of Midlothian (Schottland) gewinnen können. Shelbourne FC ist ein hungriges, aufstrebendes Team aus Irland und hat mit Damien Duff einen ehemals weltbekannten Stürmer als Trainer. Gegen das zu grossen Teilen aus spanischen Profis bestehende Team St. Joseph’s aus Gibraltar konnte sich das Duff-Team in Hin- und Rückspiel mit dem Gesamt-Skore von 3:2 durchsetzen. In der Liga liegen die „Shels“ erstmals seit langer Zeit wieder auf der Pole Position für den Gewinn des Irischen Meistertitels. Mit einer Meisterschaft, die im Sommer durchspielt sind sie im Rhythmus, wobei in Bezug auf die Terminierung der heimischen Spiele auf die für irische Teams wichtige erste Europacup-Phase im Juli und August durchaus etwas Rücksicht genommen wird.

Optionen für die Startformation: Kamberi, Wallner, Gouré, Okita

Shelbourne spielt einen sehr variablen Fussball. Vor allem spielen sie gerne auch flach hinten heraus, wenn es möglich ist. Dies ist eine Paralelle zum vormaligen FCZ-Gegner Heart of Midlothian und widerspricht dem landläufigen Cliché über britische Teams. Shelbourne kann dann aber durchaus auch mit plötzlichen langen und vielfach präzisen Bällen auf die Seite oder hinter die gegnerische Abwehr beim Gegner für Verwirrung sorgen. Gegen St. Joseph’s war zudem zu spüren, dass die Mannschaft auf die Rückkehr auf die europäische Bühne brennt und sich in diesen Partien in ihrer Bestverfassung präsentiert. Gegen den Ball spielt man tendenziell eher in einem tiefen Block im 4-4-2, während man mit dem Ball eine relativ grosse Variabilität bezüglich Positionierungen und Laufwege hat. Im Grundsatz läuft es aber schon auf ein 4-2-3-1 raus. Der FCZ tut auf jeden Fall gut daran, das Heimspiel zu gewinnen. Das Stadion der „Shels“ in Dublin ist zwar klein, kann aber gerade im Europacup duchaus stimmungsvoll werden. Personell muss Coach Damien Duff auf die Aussenverteidiger Gannon (gesperrt) und Wilson (verletzt) verzichten. Ansonsten kann er aus dem Vollen schöpfen.

Ein gutes Auge sollte der FCZ vor allem auf den 21-jährigen Flügelspieler Will Jarvis (von Hull City ausgeliehen) haben. Um ihn könnte sich entweder Lindrit Kamberi oder Mariano Gomez kümmern. Auf der Linken Seite hat sich in Yverdon Silvan Wallner bewährt. Vielleicht erhält Fernand Gouré als ungefähr gleichwertiger Ersatz eine Chance von Beginn, damit José Perea gegen Winterthur wieder mit voller Power stürmen kann. Das Duo Chouiar / Krasniqi hat links schon gut harmoniert. Jonathan Okita steht sicher zumindest auf dem Matchblatt. Auch eine 4-3-3 Formation ist natürlich denkbar.

Daten und Fakten im Vergleich (Transfermarkt)

Topfitte Innenverteidiger, Blutauffrischung im Sturm / Yverdon Sport – FCZ Analyse mit Randnotiz: Mariano Gómez verteidigt Zürcher Tor mit Breakdance-Move

DRITTE NIEDERLAGE IN YVERDON ODER FÜNFTER SIEG UNTER MONIZ IN FOLGE? / YVERDON-SPORT – FCZ VORSCHAU MIT MÖGLICHEN AUFSTELLUNGEN JE NACH SYSTEM (Züri Live)

Der FC Zürich startet mit einer guten Leistung und einem verdienten Sieg in die Saison 2024/25. In der ganzen Partie hatte das Heimteam Yverdon kaum eine Torchance. Der FCZ hätte hingegen durchaus auch noch ein drittes Tor erzielen können. Das Heimteam trat besser auf als beim Saisonauftakt vor Jahresfrist (2:0-Heimsieg des FC Zürich im Letzigrund), aber weniger gut, als bei ihren letzten beiden Heimsiegen gegen den FC Zürich. Mohamed Tijani sah diesmal dank VAR-Intervention aufgrund seiner Notbremse gegen Umeh Emmanuel die Rote Karte, die er auch schon vor einem Jahr in einer sehr ähnlichen Situation gegen Fabian Rohner hätte sehen müssen. Nach seiner Gelb-/Roten Karte bei GC in der drittletzten Runde der abgelaufenen Saison fehlt der Nationalspieler Benins und einer der Teamleader Yverdons seinem Team nun bereits wieder mit einer Sperre.

Mit den beiden Torschützen Perea und Emmanuel erleben zwei FCZ-Neuzugänge einen Super-League-Einstand nach Mass. Das gilt jedoch nicht für alle neuen Spieler. Nemanja Tosic muss mit Beschwerden am Knöchel nach weniger als einer halben Stunde ausgewechselt werden. Und dessen Ersatz, Doron Leidner, bleibt nur bis zur Pause im Einsatz. Mit Gelb belastet und unsicher wirkend, muss er früh wieder Platz machen.

Keystone-SDA / Nau

Ohne Schörkel über rechts, mit Schnörkel über links

Der FC Zürich lässt Yverdon in der Anfangsphase kaum aus der eigenen Platzhälfte heraus kombinieren. Man hatte das Aufbauspiel des Gegners gut studiert und stellte die Passwege durch die Mitte konsequent zu. Der FCZ profitierte dabei allerdings auch von einer gewissen Ausrechenbarkeit des Heimteams, denn die im Spielaufbau massgebenden Linksfüsser Dion Kacuri und Mohamed Tijani spielten ihre Innenristpässe voraussehbar fast immer nach rechts. Der häufig frei stehende Oberwalliser Linke Flügel Mauro Rodrigues “versauerte“ regelrecht.

Vier der sieben FCZ-Sommertransfers stehen im Stade Municipal in der Startformation, die anderen drei werden eingewechselt. Die neu gewonnene Geschwindigkeit im Spiel des FCZ ist bemerkbar, dass das Team noch nicht eingespielt ist, merkt man ebenfalls.

Loris Brasser, Tages-Anzeiger

Der FCZ griff über beide Seiten an, allerdings in unterschiedlicher Art und Weise. Die rechte Seite lebte von der Gradlinigkeit der beiden Südamerikaner Gomez und Perea, unterstützt vom verlässlichen Mathew. Über links wurde mit Chouiar und Krasniqi deutlich spielerischer und mit vielen Positionswechseln agiert. Ein Paradebeispiel dafür, dass es sehr viel Sinn machen kann, offensiv ähnlich funktionierende Spieler auf die gleiche Seite zu stellen – sofern sie ihre Defensivaufgaben jeweils ebenfalls zufriedenstellend erledigen können.

Es sind 3 verdiente Zähler, hatte die Mannschaft von Trainer Ricardo Moniz die 2. Halbzeit doch praktisch nach Belieben dominiert und sich eine Vielzahl von Top-Torchancen erspielt.

SRF

Highlights – De Umeh isch ume

Personalien – Erinnerungen an Raffael

  • Juan José Perea: Beginnt gut, lässt dann etwas nach. Liefert sich mit Mohamed Tijani das Duell des Spiels. Unerschrocken beim 1:0-Führungstreffer. Fürs Kombinationsspiel scheint er hingegen wenig geeignet zu sein. Nimmt einmal zudem Umeh Emmanuel eine potentiell gute Chance, als er trotz Offsideposition kurz vor dem Mitspieler den Ball ersprintet.
  • Cheick Condé: Grundsätzlich ein sehr gutes Spiel, hat aber seine Nonchalance in einzelnen entscheidenden Szenen noch nicht abstellen können. Dies zeigt sich schon zu Beginn bei einem schlecht gespielten Querpass auf Kryeziu und dann vor allem beim unbedachten Foulspiel vor dem letztendlich zurückgenommenen Penalty.
  • Mounir Chouiar: Im Gegensatz zu Perea, der seine Position hält, mit Ball überall anzutreffen, hilft auch defensiv mehr mit. Spiel- und Laufstil, Timing, Abschluss, Passspiel und sogar der Gesichtsausdruck erinnert alles etwas an den ehemaligen FCZ-Stürmer Raffael.
  • Doron Leidner: Minusrekord – noch nie hat ein Spieler in der Züri Live-Bewertung im Defensivbereich so schlecht abgeschnitten. Aus dem Nichts kommt dies allerdings nicht. Schon bei seinen früheren Stationen und auch in den Verbandsspielen für Israel verteidigte Leidner tendenziell ziemlich liederlich.
  • Umeh Emmanuel: Tolles Tor zur Siegsicherung. Hat davor allerdings auch noch die eine oder andere verbesserungswürdige Aktion – unter anderem mit einem Ballverlust vor dem gegnerischen Strafraum, aus dem im Ansatz ein gefährlicher Yverdon-Konter entsteht.
  • Mariano Gómez: Offensiv wie defensiv starkes Début. Unter anderem mit effektiven Einwürfen und Bällen in die Tiefe für Perea.
  • Nikola Katić Seine deutliche Leistungssteigerung im Vergleich mit seinen ersten beiden Auftritten in Yverdon ist mitentscheidend für den Auftaktsieg. Ist fokussiert, gewinnt viel mehr Luftduelle, zudem an beiden Toren beteiligt.
  • Mirlind Kryeziu: Genauso wie Katić wirkt er topfit. Unter anderem mit beeindruckenden Sprints sowohl in der Vorwärts- wie auch Rückwärtsbewegung.
  • Antonio Marchesano: Mit der Einwechslung von Umeh Emmanuel für Bledian Krasniqi rutscht Marchesano von der 10er- auf die linke 8er-Position zurück, was bei ihm unmittelbar eine Leistungssteigerung bewirkt.

Der Beste: FCZ-Neuzugang Juan José Perea stellt die Yverdon-Abwehr immer wieder vor Probleme und erzielt folgerichtig das erste und letztlich vorentscheidende Tor für die Zürcher.

Martin Arn / Mattia Bonomo, Blick

Kommentare – Spricht für de Trainer

Randnotiz – Mariano Gómez verteidigt Zürcher Tor mit Breakdance-Move

Weitere Berichte

Telegramm (transfermarkt)

Der neue FCZ ist schnell – und zum Auftakt erfolgreich (Tages-Anzeiger)

FCZ startet mit einem verdienten Sieg (SRF)

FC Zürich: Yanick Brecher mit Sonderlob für den VAR nach Start-Sieg (Nau)

Die FCZ-Youngsters stechen sofort, eine Freikarte haben sie deswegen trotzdem nicht (Blue)

Starkes Debüt von Juan Perea beim FC Zürich (Stuttgarter Zeitung)

Coach Moniz erklärt Höchststrafe für FCZ-Neuzugang (Blick)

Dritte Niederlage in Yverdon oder fünfter Sieg unter Moniz in Folge? / Yverdon-Sport – FCZ VORSCHAU mit möglichen Aufstellungen je nach System

Fast auf den Tag genau vor einem Jahr traf der FC Zürich im Letzigrund zum Auftakt der Saison 23/24 auf den damaligen Aufsteiger Yverdon Sport – und gewann mit 2:0. Nach einer Rohner-Flanke traf Jonathan Okita mit einem seiner seltenen Kopftore gegen einen tief stehenden und taktisch fehlerhaft agierenden Gegner. Das 2:0 besorgte Nikola Katic mit einem Kopfball aus kürzester Distanz knapp „über der Grasnarbe“ nach der einstudierten Weiterleitung Condés eines Guerrero-Corners am nahen Pfosten. Yverdon war damals mitten im Umbruch nach dem Besitzerwechsel. Nun bringen die Waadtländer deutlich mehr personelle Kontinuität mit. Ein zweiter grosser Unterschied ist, dass das Auftaktspiel diesmal im Municipal stattfindet.

Bilanz des FC Zürich in den Liga-Direktduellen 23/24

Yverdon immer noch bei Eckbällen stark

Yverdon war letzte Saison nach YB das zweitbeste Heimteam der Liga. Der tiefe Rasen im Stadion am Neuenburgersee ist das Gegenteil eines Kunstrasens, aber möglicherweise ähnlich spezifisch. Auch der FCZ verlor beide Auswärtspartien im Municipal und da es aufgrund des neuen Modus kein zweites Heimspiel für den FCZ gegen die Waadtländer gab, war die Bilanz der Direktbegegnungen am Ende negativ. Vor der abgelaufenen Saison hatte der FC Zürich in der ganzen Vereinsgeschichte nur ein Liga-Spiel gegen Yverdon verloren gehabt. Es war ein für den FCZ nicht mehr bedeutendes Spiel in einer Auf-/Abstiegsrunde Mitte der 90er-Jahre unter Coach Raimondo Ponte gewesen. Ausser gegen Yverdon hatte der FC Zürich ansonsten 23/24 nur noch gegen Lausanne-Sport und St. Gallen ebenfalls eine negative Bilanz. Und in den letzten fünf Saisons hat der Letzigrund-Club nur gegen YB im Schnitt weniger Punkte geholt.

Yverdon hat in der Testphase nach einem 2:1-Sieg gegen ein Team von „arbeitslosen“ Fussballprofis und einem 1:0 gegen einen der Aufstiegsfavoriten der kommenden Challenge League-Saison, Thun, im abschliessenden Vorbereitungsspiel gegen den FC Sion 1:4 verloren. Das Tor erzielte Innenverteidiger und GC-Junior Christian Marques nach einer einstudierten Eckballvariante. Es kann also vermutet werden, dass das Team von Alessandro Mangiaratti auch in der neuen Saison (wie 23/24 unter anderem mehr als einmal gegen den FCZ) wieder stark bei Eckbällen sein wird – weshalb man solche möglichst verhindern sollte. Die klare Niederlage war vor allem der Müdigkeit aufgrund der intensiven Vorbereitung geschuldet – ähnlich wie beim FCZ gegen Magdeburg.

Mit Dreierabwehr spielt Yverdon anders

Letzte Saison hat Yverdon anfänglich mit Viererabwehr gespielt, dann aber immer wieder mal zwischendurch auf Dreierabwehr gewechselt, bis man ab Anfang März mit Dreierabwehr durchgespielt hat. Auch im letzten Test gegen Sion trat das Mangiaratti-Team so auf. Spielt YS in diesem System, dann versuchen sie die Überzahl im Spielaufbau hintenheraus zu nutzen und flach hintenraus zu spielen – und dies unabhängig davon, ob der Gegner tief oder hoch steht. Der Spielaufbau gestaltet sich dann jeweils sehr variabel und die Offensivspieler sind viel in Bewegung. Tritt man hingegen mit Viererabwehr an, versucht man eher im Mittelfeld die Räume mit lauf- und kampfstarken Spielern dicht zu machen und mit Balleroberungen in dieser Zone schnelle Konterattacken zu fahren. Captain ist William Le Pogam, Wortführer auf dem Platz aber der von Servettes- Europacupbezwinger Viktoria Pilsen nun fix übernommene Mohammed Tijani. Le Pogam ist zusammen mit seinem Pendant auf der rechten Seite, Anthony Sauthier, aber trotzdem ein Schlüsselspieler. Die beiden Haudegen sind für die Aussenbahnen praktisch allein verantwortlich, sorgen für die Breite, aber auch Ruhe und Souveränität im Spiel – und haben dabei immer noch kaum interne Konkurrenz.

Zentral in der Hintermannschaft spielte bisher jeweils GC-Junior Christian Marques, der allerdings vom neu verpflichteten aber in den Testpartien noch nicht eingesetzten Jason Gnakpa Konkurrenz. Dazu kommt YB-Junior Breston Malula. Der reflexstarke Paul Bernardoni ist im Tor unbestritten. Vorne ist die Auswahl noch etwas dünn, vor allem wenn man berücksichtigt, dass Yverdon in der Regel mit drei Stürmern antritt. Aimen Mahious ist insgesamt der wichtigste Stürmer, da er sowohl offensiv wie defensiv enorm viel für die Mannschaft arbeitet. Der bissige algerische Nationalstürmer ist kaum vom Ball zu trennen. Liga-Topskorer Kevin Carlos (mit einem für einen Fussballer ausserordentlich stark definierten Oberkörper) fokussiert seine Kräfte und seinen Schnauf hingegen voll auf die vielversprechendsten Offensivaktionen bei Konterattacken und Standards. Links wird wohl Sion-Junior Mauro Rodrigues auflaufen, der manchmal aufpassen muss, dass das Spiel nicht an ihm vorbeiläuft. Hugo Komano ist wie der Neo-FCZ-ler Umeh Emmanuel ein aus der Bulgarischen Liga verpflichteter Stürmer. Der Franzose ist einsatzfreudig und kann eine gegnerische Hintermannschaft auf Trab halten.

Yverdon: Fragezeichen im Mittelfeld

Die grössten Fragezeichen bezüglich Aufstellung gibt es bei Yverdon Sport vor dem 1. Spieltag im Mittelfeld. Servette-Junior Boris Cespedes ist normalerweise Leistungsträger, spielte aber bis Anfang Juli mit Bolivien an der Copa America in den USA und kam in keinem Vorbereitungsspiel zum Einsatz. Der dynamische, aber fehlerhafte Vladan Vidakovic wird wohl mittelfristig aus Mangiarattis Überlegungen für die Startformation rausfallen, könnte aber zum Start gegen den FCZ nochmal zum Zuge kommen. Der aggressive Samba Koné sowie der quirlige Fodé Sylla kamen bloss zu einem Kurzeinsatz im letzten Test gegen Sion. Jason Gnakpa und Moussa Baradji spielten noch gar nicht im Yverdon-Dress. Der vom FC Basel ausgeliehene grossgewachsene und gleichzeitig technisch versierte GC-Junior Dion Kacuri könnte zum Saisonstart durchaus von Beginn weg auflaufen.

Der FCZ läuft seit der Stabübergabe an Ricardo Moniz entweder in einem 4-3-3 oder einem 4-4-2 mit Rhombus auf. Das Innenverteidigerduo Katic / Kryeziu scheint hinten weiterhin das Vertrauen zu geniessen. Rechts hat sich Lindrit Kamberi im Verlauf der letzten Saison ebenfalls einen Stammplatz erkämpft – allerdings trainierte er wie Bledian Krasniqi und Jonathan Okita lange mit Reha-Trainer Michael Sulzmann und kam zu keinem einzigen Testspieleinsatz. Der offensiver orientierte Doron Leidner hat links gegenüber Nemanja Tosic unter anderem den Vorteil, dass er das Kontingent der „Fussball-Ausländer“ nicht belastet. Der Argentinier wird als Alternative sowohl im Zentrum wie rechts gesehen.

Genug Alternativen: FCZ-Flügelstürmer können forciert werden

Bei einem Zweimann-Sturm würde das Duo Gouré / Bajrami Sinn machen. Die beiden haben sich in der Vorbereitung gut verstanden und sind ready für einen Startelf-Einsatz. Perea hingegen ist noch nicht so richtig in Gang gekommen. Wird mit echten Flügeln gespielt könnte sich zum Start das Duo Sabobo / Oko-Flex anbieten. Nachdem man lange fast keine echten Flügelstürmer im Kader gehabt hatte, ist die Auswahl auf dieser Position genauso wie im Sturmzentrum mittlerweile relativ gross. Dylan Munroe käme zusätzlich zu Emmanuel, Ligue, Chouiar oder Afriyie auch in Frage. Gut möglich, dass speziell in der Anfangsphase der Saison mit den Englischen Wochen die Anforderungen an die Flügelspieler viele Sprints beinhalten, im Wissen, dass viel rotiert werden kann.

Von den sechs Spielern mit den besten Werten an Minuten pro Skorerpunkt wird wohl keiner in Yverdon auflaufen. Norbu Lhakpa hat diesen Sommer als jüngerer U17-Jahrgang den Sprung in die U19 geschafft. Mahar, Vukelic und Isaiah Okafor stehen im Kader der Promotion League-Mannschaft. Die Brüder Reichmuth sind Leihkandidaten.

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