Auf den Spuren von Raimondo Ponte und Urs Fischer / FCB – FCZ VORSCHAU

Direktbegegnungen im Überblick (dbfcz)

Zuletzt hat der FCZ drei Mal in Folge im St. Jakob Park kein Gegentor kassiert! Das hat er letztmals Mitte 90er-Jahre unter Raimondo Ponte als Trainer und Urs Fischer als Abwehrchef geschafft. Nach dem Meisterspiel am 1. Mai 2022 unter Coach André Breitenreiter traf dies auch auf die beiden Auftritte unter Bo Henriksen zu. In der zweiten dieser drei Begegnungen im Oktober letzten Jahres erhielt Ivan Santini bereits nach 13 Minuten eine hart gepfiffene Rote Karte ausgesprochen. Der FCZ zog sich zurück, der FCB konnte sich in Überzahl mit sehr viel Ballbesitz aber kaum eine Möglichkeit erarbeiten – und musste nach Fabian Rohners Turbo-Konter gar noch froh sein, nicht verloren zu haben. Die dritte Begegnung im Mai lief nach einer weiteren defensiv guten Leistung des FCZ auf ein 0:0 hinaus – bis in der 85. Minute FCB-Verteidiger Kasim Adams in einer Rudelbildung Rot sah.

“Millionarios“ in Rot-Blau

Der FCZ gewann diese Partie in der Nachspielzeit durch die Tore von Simic (Penalty) und Mathew wie schon ein Jahr zuvor mit 2:0. Zu Reden gab die weder vom Schiedsrichter noch vom VAR erkannte Schwalbe Bledian Krasniqis, die zum Penalty führte. Der FCZ hatte in den Wochen zuvor zwei Mal gegen Luzern wegen Schwalbe ungerechtfertigte Penaltys gegen sich erhalten, in Basel (und gegen Sion) profitierte er zwei Mal von identischen Fehlentscheiden. Der Unterschied zu den anderen Fällen: nach dem Fehlpfiff gegen den FCB mussten anschliessend sowohl Schiedsrichter als auch VAR vor die Öffentlichkeit treten und sich dafür entschuldigen.

Der FC Basel hat diesen Sommer alle Schweizer Transferrekorde gebrochen. Man kann bei der neuen Mannschaft mit Fug und Recht in südamerikanischer Tradition von einer “Millionarios“-Truppe sprechen, denn jeder Spieler hat eine Millionensumme gekostet. Von den Transfereinnahmen des FCB könnte der FCZ zwei volle Jahresbudgets des ganzen Klubs finanzieren. Und so viel wie der FCB in diesem Sommer auf dem Transfermarkt ausgegeben hat, hat der FCZ möglicherweise in seiner ganzen Klubgeschichte nicht für Transfers aufgewendet. Setzt sich die Eingespieltheit der FCZ-Truppe durch – oder die runderneuerte Mannschaft des FCB?

Spielstil des FCB bleibt voraussichtlich gleich

Nach dem Abgang von Wouter Burger wird Fabian Frei umso mehr als Taktgeber im Zentrum gefragt sein. Taulant Xhaka war nicht nur bei der letzten Begegnung im St. Jakob Park mit “Doppelrot“ im Zentrum der Aufmerksamkeit gestanden, sondern zuvor auch beim 4:2-Auswärtssieg des FCB auf einem konzertbelasteten Letzigrund-Rasen mit Weltklasse-Standards. Die beiden Linksfüsser Schmid und Veiga können sowohl als Linksverteidiger wie im Zentralen Mittelfeld spielen. FCB-Coach Schultz scheint deutsche Spieler etwas zu bevorzugen. Daher könnten auf den offensiven Aussenpositionen Kade und Malone beginnen – mit dem ebenfalls deutschsprachigen “Alpen-Messi“ Demir dazwischen. Vielleicht spielt die Affinität zu deutschen Spielern sogar in der Frage “Lang oder Dräger?“ eine Rolle. Viele Beobachter erwarten Neuverpflichtung Djordje Jovanovic vom israelischen Krösus Maccabi Tel Aviv in der Startformation. Aber auf den unglücklich gestarteten Barry wird in Basel stark gesetzt. Daher könnte durchaus auch dieser erneut in der Startaufstellung stehen.

Der FCB wird auch nach den Abgängen von Ndoye und Millar wie schon seit vielen Jahren unter den verschiedensten Trainern weiterhin auf Eins-gegen-eins Situationen auf den Flügeln setzen. Ausserdem sind schnelle Seitenwechsel und Flanken an den zweiten Pfosten Markenzeichen der Rot-Blauen. Der FCZ konnte in den letzten Begegnungen mit dem Basler Stil aber gut umgehen. Der Fokus im Spiel ohne Ball lag im Zustellen der entscheidenden Passwege. Eins-gegen-eins Duelle wurden wenn immer möglich vermieden. Dazu kamen überfallartige Pressingphasen und Gegenstösse.

Sandro Schärer Kontra FCZ / FCZ – FCSG Analyse

STATISTISCH BESTE SUPER LEAGUE-MANNSCHAFT ZU GAST IM LETZIGRUND / FCZ – ST. GALLEN VORSCHAU (Züri Live)

Der FC Zürich ist zurück in der Erfolgsspur (Bluewin)

Erstmals in dieser Saison hat der Gegner die besseren Torchancen als der FCZ, der ganze zwei Abschlüsse aufs St. Galler Gehäuse bringt – Okitas Bijou von einem Tor aus 27m – und Cheick Condés mutiger Versuch, aus mehr als 60m FCSG-Keeper Zigi zu überwinden. Aus dieser Perspektive ist der späte Ausgleich des FCSG im Letzigrund sicherlich verdient. Dem Tor selbst haftet aber ein grosser Makel an: es war irregulär. Ein klareres Stürmerfoul wie dasjenige von Diaby, der Daprelà mit beiden Händen umstösst, gibt es nicht. Obwohl Daprelà sich erst wieder vom Boden aufrappeln muss, erreicht er beinahe noch den Cornerball Quintillas vor St. Gallen-Keeper Ati Zigi, der per Kopf für den eingewechselten Fabian Schubert auflegt. Abdoulaye Diaby hatte schon zuvor in anderen Situationen Gegenspieler in den Rücken gestossen. Schiedsrichter Alessandro Dudic pfiff diese inkonsequent – manchmal entschied er auf Freistoss, manchmal übersah er das Vergehen. Das zum späten 1:1-Ausgleich führende Foul Diabys an Daprelà war das klarste von allen gewesen. Umso erstaunlicher, dass VAR Sandro Schärer es übersah. Offenbar war man in Volketswil drei Minuten lang einzig und allein mit der Offside-Frage beschäftigt gewesen, und klammerte alle anderen Aspekte aus.

Verstärktes St. Gallen mit Spitzenwerten

Unglaublich, aber „VAR“ – Sandro Schärer ist damit auf seinem Stuhl in Volketswil zwar nicht der einzige Beteiligte, aber der Hauptverantwortliche an gleich allen drei bisherigen Gegentreffern des FCZ in den ersten fünf Partien dieser Saison – und damit auch an allen Punktverlusten. Beim Auswärts-2:2 in Genf sah er beim ersten Genfer Tor als Einziger ein „Fingerspiel“ von Ifeanyi Mathew auf der Strafraumgrenze – und übersah gleichzeitig geflissentlich beim zweiten Gegentreffer das vorhergehende Foul von Guillemenot gegen Boranijasevic, wodurch Kutesa an der Strafraumgrenze völlig frei stand. Zur Verteidigung Schärers kann man anfügen, dass der Hands-Entscheid gegen Mathew nicht komplett falsch war (wenn auch der Eingriff des VAR’s in so einer Szene äusserst ungewöhnlich) und dass in der Boranijasevic-Szene ganz kurz eine Vorteilssituation bestand. Die Nichtberücksichtigung des Diaby-Fouls gegen Daprelà ist aber völlig unerklärlich. Und in der Summe sind es etwas viele heikle Entscheide des gleichen VAR gegen den FCZ in so kurzer Zeit. Der Fehler beim 1:1-Ausgleich gegen St. Gallen war letztendlich entscheidend, aber dem Schiedsrichterteam um Alessandro Dudic unterlief auch sonst eine aussergewöhlich hohe Anzahl an Fehlentscheiden. Während Stossen in den Rücken zu 50% übersehen wurde, pfiff Dudic immer wieder saubere Tacklings von Rohner, Condé, Von Moos oder Akolo als „Foulspiel“ ab. Die beiden Assistenten (speziell Alain Heiniger) zeigten mehrmals bei eindeutigen Einwurf-Situationen unerklärlicherweise in die falsche Richtung. St. Gallen durfte zudem immer wieder Freistösse und Einwürfe schnell fünf bis zehn Meter zu weit vorne ausführen (Dudic akzeptierte dies jeweils explizit via Blickkontakt mit dem Ausführenden).

Die Partie gestaltete sich vor einer sehr stimmungsvollen Kulisse erwartet intensiv. St. Gallen ist statistisch aktuell in den meisten wichtigen Kategorien an der Liga-Spitze und hat wie in der Saison 19/20 wieder eine Mannschaft, die um den Meistertitel spielen kann. Es fehlt „einzig“ noch ein nicht ganz unwichtiges Element: die Effizienz der Sturmspitzen und Offensiven Mittelfeldspieler im Abschluss. Ausserdem benötigen die Grünweissen für einen Angriff an die Ligaspitze einen Torhüter Ati Zigi in seiner stabilen Version. Die hintere Reihe mit Vallci und Diaby im Zentrum sowie vor allem dem spielintelligenten U20-Vizeweltmeister Zanotti und Okoroji auf den Seiten ist deutlich stärker, als in den vergangenen Saisons. Zumal Sutter und der gegen den FCZ rekonvaleszente Schmidt gute Alternativen sind. Rückkehrer Fazliji und Quintilla sind drauf und dran, zu einem gut geölten Zentrum zusammenzuwachsen (ähnlich wie Condé und Mathew beim FCZ). Durch die grössere Breite in einem fast schon klassischen 4-4-2 ergeben sich mehr Räume für die typischen St. Galler Tempoläufe mit Ball am Fuss von Witzig und Co. Dieser war im Letzigrund der wohl auffälligste Spieler auf dem Platz. Ein Fragezeichen besteht einzig auf der rechten Seite bezüglich Captain Lukas Görtler – nicht nur wegen dessen Verletzung. Die möglichen Ersatzleute Stevanovic oder Van der Venne haben aber bereits gute Ansätze gezeigt.

Nur Daprelà und Condé widerstehen dem St. Galler Druck gut

Im St. Galler Sturm kultiviert Trainer Peter Zeidler wie so häufig eine Konkurrenzsituation – auch weil die Stürmer so gut wie immer früh im Spiel gewechselt werden. Diesmal durfte Chadrac Akolo von Beginn weg ran und wirkte übermotiviert. Der FCZ profitierte vom ein oder anderen Fehlzuspiel des 28-jährigen Kongolesen. Mit dem eingewechselten Julian Von Moos hatte die FCZ-Abwehr später hingegen ihre grösste Mühe. Es brauchte einen Fabio Daprelà in Hochform, um einen Torerfolg des jungen Ostschweizers zu verhindern. St. Gallen kassierte gegen den FCZ wie in bisher jedem ihrer sechs Saisonpartien ein Gegentor. Die Grünweissen wollten dabei eigentlich den FCZ düpieren. Beim Abstoss staffelten die Innenverteidiger Vallci und Diaby auf die Höhe von Torhüter Zigi zurück, wie man dies jeweils macht, wenn man flach hintenheraus spielen will. Der FCZ stand dementsprechend hoch in der gegnerischen Platzhälfte und am gegnerischen Strafraum. Zigi führte den Abstoss dann aber lang und hoch ins Mittelfeld aus und überspielte so den grössten Teil der Zürcher Mannschaft. Nur schienen die St. Galler Stürmer in den Plan nicht eingeweiht gewesen zu sein: keiner kam rechtzeitig zum Ball. Der FCZ konnte so unbedrängt mit kunstvollem One Touch-Spiel über Katic, Marchesano und Mathew Okita durch die Mitte in einem Raum 30m vor dem gegnerischen Tor frei spielen. Das war so schnell gespielt, dass die zur FCZ-Täuschung beim Zigi-Abstoss zurückstaffelnden Vallci und Diaby nicht rechtzeitig wieder aufrücken konnten. Okita hatte somit viel Platz und Zeit, um einmal mehr seine Weitschussqualitäten unter Beweis zu stellen. Sein unnachahmlicher scharfer Bogenschuss musste dabei nicht mal sonderlich platziert sein, um St. Gallen-Torhüter Zigi zu überwinden.

Der FCZ Ausgabe 23/24 zeichnet sich bisher durch Vielseitigkeit, Spielfreude, Mut, gute Laufwege, Kombinationen und Standards aus. Gegner St. Gallen versuchte daher gegnerische Standards möglichst zu verhindern. Der Stadtclub betrieb zudem gegen die Ostschweizer viel Pressing – mit Erfolg: Jonathan Okita erzielte gegen den FCSG bereits das vierte Pressing-Tor der noch jungen Saison. Defensiv war die Partie ein echter Härtetest, den von den Verteidigern und Mittelfeldspielern nur Cheick Condé und Fabio Daprelà bestanden. Letzterer ist aktuell eine Lebensversicherung, ohne die der Stadtklub nicht an der Tabellenspitze stehen würde. Kein Zufall, dass das einzige Gegentor (erstes Eckball-Gegentor der Saison) nur entstehen konnte, weil Daprelà gefoult wurde. Offensiv war der FCZ gegen St. Gallen etwas besser als defensiv – trotzdem fällt die Durchschnittsnote der Spieler mit 5,3 auf den bisherigen Saisontiefstwert. Dies obwohl die 1. Halbzeit gut war (Note: 6,2)! Der Leistungsabfall nach der Pause war dann aber eklatant – genau wie in Genf gegen Servette, wo am Ende ebenfalls ein Unentschieden nach zwischenzeitlicher Führung resultierte.

Mathew und Okita: schon drei Mal nach der Pause abgebaut – oder gar eingebrochen

Eine weitere Parallele war ein Weitschussführungstor (in Genf durch Mathew) etwas aus dem Nichts in einer eigentlich eher schlechten Phase des FCZ-Spiels. Diesen Leistungsabfall kann man konkret an zwei Spielern festmachen, die neben Servette und St. Gallen zusätzlich auch noch in der Begegnung mit Stade Lausanne-Ouchy immer nach dem Pausentee einbrachen: Ifeanyi Mathew und Jonathan Okita. Die Gründe für diese Muster sollten sicherlich vom FCZ-Trainerteam angeschaut werden. Sollen diese zwei früher ausgewechselt werden? Angesichts der Tore, zu denen beide in den letzten Partien in der 2. Halbzeit jeweils „aus dem Nichts“ beigetragen haben, eine schwierige Frage. Zumindest ab der 75. Minute scheint aber von beiden jeweils wirklich nichts mehr zu kommen. Ein Doppelwechsel von Krasniqi und Oko-Flex für Mathew und Okita zu diesem Zeitpunkt scheint sich also anzubieten. Negativ wirkten sich hingegen zwei der drei Einwechslungen gegen St. Gallen aus. Der sonst so zuverlässige Marc Hornschuh vermasselte seine wichtigste Aufgabe, als er beim 1:1-Ausgleich Gegenspieler Fabian Schubert aus den Augen verlor. Rodrigo Conceição wiederum konnte vom Gegner zu einfach überspielt werden und hat sich offensiv noch nicht an konsequente Laufarbeit verrichtende Super League-Defensiven wie diejenige St. Gallens gewöhnt. Boranijasevic und Okita wirkten insgesamt agiler als zuletzt – möglicherweise bedingt durch die neu erwachsende Konkurrenz durch Rodrigo Conceição und Armstrong Oko-Flex.

Personalien – Fabio Daprelà erstmals MVP

  • Fabian Rohner: Mit seiner Top-Weiterleitung per Hacke auf Afriyie hatte er die erste gute Aktion der Partie. Ihm wurden von Ref Dudic mehrmals saubere Tacklings als „Foul“ abgepfiffen.
  • Daniel Afriyie: Schlechter Start in die Partie, beisst sich dann aber rein und arbeitet viel für die Mannschaft. Nach Fabio Daprelà zweitbester FCZ-Spieler in einer als Team eher mässigen 2. Halbzeit.
  • Fabio Daprelà: Erstmals MVP, knapp vor Yanick Brecher – nach Servette und Lugano nun auch gegen St. Gallen der defensiv Beste. Er wächst gegen die guten Gegner am Widerstand.
  • Cheikh Condé: Letzte Saison war die offensive Phase seine Stärke – nun gegen St. Gallen wie schon in Lausanne offensiv ungenügend – defensiv aber wichtig.
  • Jonathan Okita: Der Mann für die speziellen Aktionen: viertes Saisontor, dazu nach Züri Live-Rechnung drei Assists. Baut in der 2. Halbzeit aber ab, versteckt sich zunehmend defensiv und stellt imaginäre Passwege zu, um Zweikämpfen aus dem Weg zu gehen.
  • Rodrigo Conceição: Nach Afriyie der dritte Spieler auf der Rohner-Position. Bleibt immer wieder hängen, kann Bewegungen der Gegner nicht gut lesen, defensiv von geringer Nützlichkeit.

Yanick Brecher ist aktuell möglicherweise in der besten Form seiner bisherigen Karriere. Er ist eine wichtige Stütze der Mannschaft. Offensiv ist er schon länger der wohl beste Torhüter der Super League, diese Saison sind zudem seine Defensivstatistiken wieder deutlich besser als letzte Saison. Neben Brecher sind von den regelmässig eingesetzten Spielern leistungsmässig Nikola Boranijasevic und Antonio Marchesano die Stützen der Mannschaft. Ivan Santini, Daniel Afriyie und Nikola Katic (letzterer von sehr tiefem Niveau aus) haben sich im Vergleich zur letzten Saison bisher stark gesteigert. Obwohl Condé und Mathew sich im Zentrum als Duo immer besser verstehen, haben beide individuell ihre Form der letzten Saison noch nicht erreicht. Trotz guter Tabellenlage gibt es mehr Spieler (10), die im Vergleich zur letzten Saison schlechter spielen, als besser (8). Donis Avdijaj scheint aufgrund seiner Leistungen erster Kandidat für eine Leihe oder gar einen definitiven Abgang zu sein. Selmin Hodza oder Miguel Reichmuth könnten unter Umständen in die Challenge League verliehen werden.

Randnotiz: Knappe und falsche VAR-Entscheidung

Weitere Berichte

Telegramm (transfermarkt)

Ein später Tiefschlag und eine Rücktritts­forderung der Kurve (Tages-Anzeiger)

St. Gallen holt Punkt dank verrücktem Schluss – Goalie mit Assist (20 Minuten)

St. Gallens Schubert kontert FCZ-Okitas Geniestreich spät (SRF)

FC Zürich und FCSG mit genügenden Noten nach spätem 1:1 (nau.ch)

Schubert-Tor rettet St. Gallen Punkt in der Nachspielzeit (LaOla1)

FC Zürich: Club-Führung verteidigt COO Nick Gast (nau.ch)

Statistisch beste Super League-Mannschaft zu Gast im Letzigrund / FCZ – St. Gallen VORSCHAU

Direktbegegnungen im Überblick (dbfcz)

FC Zürich: Das sagt Trainer Henriksen vor dem Spiel gegen St.Gallen (nau.ch)

Der FCZ empfängt mit dem FC St. Gallen einen Gegner auf Augenhöhe im Letzigrund. Unter dem Strich sind die bisherigen Saisonleistungen der Ostschweizer leicht besser einzustufen, als die des FCZ. Zwar hat das Team von Coach Peter Zeidler als Viertplatzierter drei Punkte weniger auf sein Konto gebracht, dies allerdings gegen stärker einzustufende Gegner. Sowohl St. Gallen wie auch der FCZ haben bereits gegen die Europacup-Teilnehmer Lugano und Servette gespielt, St. Gallen allerdings zusätzlich noch gegen den FCB und Luzern – während der FCZ auf die Aufsteiger Yverdon und Stade Lausanne-Ouchy traf. St. Gallen hat zudem vor allem von allen Super League-Teams in den vier Runden am meisten Erwartete Tore (7,31) und am wenigsten Erwartete Gegentore (3,31) in der Bilanz und steht daher einzig und allein aufgrund fehlender Effizienz (vorne und hinten) nicht auf Platz 1.

Wenn Schubert kommt, ändert die Taktik

Die wichtigsten Grundprinzipien des St. Galler Spiels sind zwar immer noch dieselben, es wird aber trotzdem immer wieder an der Spielweise gewerkelt – diese Saison so stark wie schon lange nicht mehr. So spielen die Ostschweizer neu mit den zwei grossgewachsenen Innenverteidigern Diaby und Vallci. Vor allem Letzterer zusammen mit den ebenfalls vermehrt grossgewachsenen Stürmern sorgt für deutlich mehr Torgefahr bei Offensivstandards, als dies in der Vergangenheit der Fall gewesen war. Sowohl offensiv wie defensiv deckt St. Gallen die Breite viel stärker ab, als in der Vergangenheit. Die Ostschweizer finden so mit ihrer direkten Spielweise durchs Zentrum mehr Lücken – allerdings gilt dasselbe beim Umschaltspiel auch für die Gegner. Mit der Rückkehr von Fazliji von St. Pauli ist der in den letzten Jahren konsequent die Sechserposition haltende Jordi Quintilla im Zentrum tendenziell weiter vorne anzutreffen. Einer der Schwachpunkte der Grünweissen ist, dass Lukas Görtler beim Umschalten in die Defensive häufig etwas zu lange braucht. Wenn Coach Zeidler in der 2. Halbzeit die Offensive verstärken will, wechselt er Fabian Schubert für Betim Fazliji ein. Der FCSG spielt dann wieder wie in der letzten Saison mit Quintilla als Sechser, Görtler und Witzig als eingerückte Achter und Schubert auf der Zehnerposition hinter den beiden Spitzen.

Beim FCZ wird wohl der gegen Red Star gesperrte Okita in die Startformation zurückkehren. Es stellt sich vorne die Frage, ob vorne wieder Rohner und Afriyie auflaufen – oder ob einer der erfahrenen Marchesano / Santini von Beginn weg ran darf. Steht zudem nach dem guten Auftritt gegen Red Star Miguel Reichmuth im Kader? Kommt Conceiçâo von der Ersatzbank – oder startet der Portugiese von Beginn? Und kommt Armstrong Oko-Flex zu seinem Début im FCZ-Dress?

Miguel Reichmuth bei seinem Wettbewerbs-Début bester Mann / Red Star – FCZ Analyse

CUP-DERBY GEGEN DIE NR. 2 DER SCHWEIZ / RED STAR – FCZ VORSCHAU (Züri Live)

Gegen den Stadtrivalen und Partnerklub Red Star (2. Liga Interregional) belässt Coach Bo Henriksen die gesamte Stammformation vor 6’700 Zuschauern (Klubrekord Red Star) im Letzigrund auf der Tribüne und Ersatzbank. Trotzdem kann die Nummer 2 der Ewigen Rangliste der 1. Liga den FCZ bei weitem nicht so stark wie vor fünf Jahren (2:3) in Bedrängnis bringen. Damals war Red Star noch ein 1. Liga-Klub gewesen und im Oktober natürlich auch besser in Form als zum für Amateurvereine ungünstigen Spieldatum Mitte August. Vollblutstürmer Ivan Santini konnte den Beach Soccer-Nationaltorhüter Silvano Kessler zwei Mal mit seiner Schlitzohrigkeit überwinden. Der Kroate hat inklusive seiner zwei Europacuptore der letzten Saison in Wettbewerbspartien für den FCZ insgesamt alle 131,5 Minuten ein Tor erzielt.

Schlechteste Offensivleistung der bisherigen Saison

Der FCZ verzichtete weitgehend auf schnelles Umschaltspiel und fokussierte darauf, den Ball in den eigenen Reihen zirkulieren und damit die Gegenspieler viel laufen zu lassen. Der Rasen wurde vor dem Match nicht gewässert, was natürlich dem Unterklassigen entgegenkam. Die Partie brachte trotz eines weit vom Super League-Niveau entfernten Gegners verschiedene Erkenntnisse. In fünf Partien hat der Stadtclub bisher immer noch nur die beiden etwas zweifelhaft zustande gekommenen Gegentreffer in Genf kassiert. Die defensive Stabilität, auf welche Bo Henriksen gleich zu Beginn seiner Amtszeit als ersten Schritt fokussiert hat, scheint weiterhin Bestand zu haben. Gleichzeitig schiesst man mittlerweile mehr Tore. Der Offensiv-Notenschnitt betrug gegen Red Star allerdings nur 5,1. Es war somit die bisher klar schlechteste Leistung im Spiel mit Ball -und auch die Gesamtnote war mit 5,4 etwas schlechter als beim 2:2 in Genf. Speziell die linke Seite mit Hodza und Avdijaj sowie die Mehrzahl der Einwechselspieler brachten offensiv zu wenig.

Highlights

Personalien

Der Israeli Arad Bar kam zu seinem ersten Einsatz in einem Wettbewerbsspiel, zeigte einzelne gute Ansätze, konnte sich aber insgesamt mit diesem Auftritt noch nicht richtig aufdrängen. Der zweite Débutant, Aussenläufer Rodrigo Conceiçâo, war hingegen nach Antonio Marchesano der offensiv beste Zürcher auf dem Platz. Zwei Drittel der äusserst zahlreichen Flanken (15) aus dem Spiel heraus wurden vom Portugiesen in den gegnerischen Strafraum gebracht. Auf den Aussenläuferpositionen der Dauerbrenner Boranijasevic (Bank) und Guerrero (Tribüne) gab es bisher keine überzeugenden Alternativen. Bei Hodza oder Guzzo fehlt noch einiges – Rohner, Ligue und wohl auch der gegen Red Star auf der Medientribüne zuguckende Armstrong Oko-Flex sind im Dreimannsturm besser aufgehoben. Mit dem dank seiner engen Ballführung auf beiden Seiten einsetzbaren Rechtsfuss Rodrigo Conceiçâo hat der FCZ nun drei valable Spieler für die zwei Positionen, womit neben dem Auffangen von allfälligen Sperren, Verletzungen oder Formbaissen nun vor allem auch eine wirksame Einwechslung möglich ist.

Bester Débutant war aber der zusammen mit seinem Bruder Nils eingewechselte Miguel Reichmuth. Kein anderer eingesetzter Spieler überzeugte sowohl defensiv wie offensiv so wie der 19-jährige Mittelfeldspieler. Sein älterer Bruder Nils hingegen scheint ganz im Gegenteil nach seinen guten Testspielauftritten in der Sommerpause mittlerweile etwas in ein Formtief gefallen zu sein, denn auch in der U21 konnte er zuletzt nicht überzeugen. Hornschuh’s Einsatz war wie immer fokussiert und grundsolide. Torhüter Zivko Kostadinovic gelang früh eine entscheidende Parade. Er kann aber offensiv Yanick Brecher bei weitem nicht das Wasser reichen. Silvan Wallner wirkt weiterhin vor allem defensiv nicht Super League-tauglich – und von Mirlind Kryeziu hätte man sich etwas mehr das Gefühl vermittelt gewünscht, dass er um seine Position kämpft.

Hodza und Avdijaj konnten sich überhaupt nicht empfehlen. Ligue ist weiterhin auf der Suche seiner Form. Die Kurzauftritte von Kamberi und Afriyie waren etwas launig. Neben Hornschuh, Miguel Reichmuth und Conceiçâo haben hingegen Bledian Krasniqi, Antonio Marchesano und Ivan Santini durchaus gezeigt, dass Bo Henriksen aktuell auf sie zählen kann. Marchesano und Santini zeigen dies kontant, Krasniqi war gegen Red Star im Vergleich zu seinen zuletzt ungenügenden Auftritten gegen Lugano und Stade Lausanne-Ouchy wieder verbessert.

Kommentare – Als Team nicht so eine gute Leistung

Weitere Berichte

Telegramm (transfermarkt)

LIveticker (sport.de)

FCZ siegt im Cup-Derby gegen FC Red Star souverän mit 2:0 (nau.ch)

Standbilder

5. Minute: Selmin Hodza nach Marchesano-Flanke allein vor dem Tor
12. Minute: Ivan Santini nach Hereingabe von Conceiçâo (in den Rücken gespielt) allein vor dem leeren Tor

Cup-Derby gegen die Nr. 2 der Schweiz / Red Star – FCZ VORSCHAU

DÉJÀ VU AN DER SIHL / RED STAR – FCZ 2:3 ANALYSE & HIGHLIGHTS (Züri Live)

Torgarant Gashi bereitete dem FCZ schon einmal Kopfzerbrechen (SRF)

Captain des Zürcher Cupgegners wird aus kuriosem Grund nicht mit von der Partie sein (sport.ch)

Red Star Zürich: Wie wollen Sie dem FCZ im Cup ein Bein stellen? (nau.ch)

Fünf Jahre nach dem letzten Direktduell trifft der FC Zürich im Schweizer Cup erneut auf den Stadtrivalen Red Star. Dies ist nicht nur deshalb speziell, weil die beiden Teams früher auf der gleichen Sportanlage trainierten – Red Star ist auch der Partnerklub des FC Zürich im Juniorenbereich. Red Star hat im Academy-Bereich in Zusammenarbeit mit dem FCZ ein U15-Team, dazu läuft ab der neuen Saison nicht nur das U16 B-Team, sondern auch die umfunktionierte U18 unter dem Label „Team Zürich / Red Star“ auf. Red Star war ursprünglich der Partner von GC und Rapperswil-Jona derjenige des FCZ gewesen – Rapperswil-Jona wollte aber lieber mit GC und Red Star lieber mit dem FCZ zusammenarbeiten: so wurde die Partnerschaft vor ein paar Jahren geswitcht.

Derby gegen die Nr. 2 der Schweiz

Red Star ist ein Traditionsverein im Amateur-Spitzenfussball und in der Ewigen Tabelle der 1. Liga schweizweit die Nummer 2 nach dem FC Solothurn. Nun steigt der Zürcher Stadtklub von der linken Zürichseeseite in seine dritte Saison in der 2. Liga Interregional hintereinander. In der abgelaufenen Saison wurde der 4. Platz in der nordschweizer Gruppe von Aufsteiger Dietikon erreicht. Red Star hat auf dieser Stufe die Ligareduktionen der letzten zwei Jahre somit problemlos überstanden. In der aktuellen Saison ist die Hauptrundenbegegnung gegen den FCZ das zweite Wettbewerbsspiel für die Grnünweissroten. Vor Wochenfrist wurde in der Schweizer Cup-Qualifikation für die Hauptrunde 24/25 der FC Frauenfeld auswärts mit 2:1 geschlagen (Torschützen: Gashi, Sigg).

Red Star-Coach Gargiulo kann auf einige Spieler mit FCZ-Vergangenheit zurückgreifen. Neben den Gashi-Brüdern gehört dazu Daniel Ribeiro, der mit Fabian Rohner und Co. als Ergänzungsspieler 2016 U18-Meister wurde. Torhüter Robin Riedi war sogar bis diesen Sommer noch in der FCZ U21 engagiert – kam dabei aber wie zuvor schon in der U18 kaum zum Einsatz. Auch Gérard Sigg war kurze Zeit in der FCZ Academy engagiert.

Spannung wie noch nie in dieser Saison in Bezug auf die Aufstellung

Beim FCZ ist für einmal die Startaufstellung schwierig vorauszusagen. Es würde wohl Sinn machen, mindestens die Hälfte der Startformation mit Stammspielern zu besetzen. Dass Flügelstürmer Oko-Flex zu einem Teileinsatz ist wohl wahrscheinlicher, als beim erst gerade in Zürich angekommenen Conceiçao. Mirlind Kryeziu und Assistenzcoach Alain Nef waren schon beim Achtelfinal im Oktober 2018 dabei gewesen. Kostadinovic, Krasniqi, Rohner und Kamberi gewannen ein Jahr später mit dem FC Wil ebenfalls auf der Allmend Brunau mit 3:1 gegen Red Star.

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