New Kid on the Block / FC Le Communal Sport Le Locle – FCZ Vorschau mit möglichen Aufstellungen

Der FC Zürich trifft in der 2. Runde des Schweizer Cups 24/25 auswärts im Kanton Neuenburg auf den FC Le Communal Sport Le Locle. Die Partie wird von Züri Live am Samstagabend ab 18:20 live übertragen.

Die letzten Jahre seit dem Finalsieg 2018 gegen den damaligen neuen Schweizer Meister YB in Bern sind für den FCZ im Schweizer Cup nicht mehr erfolgreich verlaufen. Sogar in der Abstiegssaison 15/16 hatte man mit vier Siegen gegen Super League-Gegner den Titel verdient gewonnen. In der Meistersaison 21/22 schied man hingegen gegen das damals unterklassige Yverdon Sport aus.

Neue Gesichter beim FCZ?

Le Locles Nachbarstadt La Chaux-de-Fonds ist die grösste Schweizer Stadt mit einem Zentrum im amerikanischen Stil nach Schachbrettmuster strukturiert, wobei ein „Schachfeld“ auch Block genannt wird. Der FC Le Communal Sport Le Locle ist das New Kid On The Block im Schweizer Fussball und hat in den letzten Jahren den wohl steilsten Aufstieg von der Gründung bis an die 2. Liga-Spitze und 2. Runde Schweizer Cup nach Sieg gegen den Erstligisten Prishtina Bern hingelegt. Auf Mittelstürmer Couasnon sollte der FCZ sicherlich ein Auge haben.

Beim FCZ scheint diesmal Yanick Brecher nicht in der Startformation zu stehen. Aus der U21 könnten Spieler wie Vukelic, Eraslan, Denoon, Huber oder Turping um Einsatz kommen. Samuel Ballet könnte zudem zu seinem Début kommen.

Spitzenkampf live aus dem St. Jakob Park / FCB Frauen – FCZ Vorschau mit voraussichtlichen Aufstellungen

Die FCB und die FCZ Frauen treffen in einem Spitzenkampf der Women’s Super League im St. Jakob Park aufeinander. Die Partie wird von Züri Live am Freitagabend ab 18:50 live übertragen.

Auch im Jahr 2017, als die FCB Frauen die FCZ Frauen erstmals im St. Jakob Park empfangen haben, war Züri Live live dabei gewesen:

Ex FCZ-Sportchef holt viele ehemalige FCZ Frauen zu chronisch erfolglosem FCB

Nach vier Runden sind die ersten fünf Teams (St. Gallen, FCZ, FCB, Servette, GC) nur zwei Punkte auseinander. Die beiden Meisterschaftsfavoriten sind Titelverteidiger Servette und der FCB. Diese beiden Teams bestehen fast ausschliesslich aus von extern hinzu transferierten Spielerinnen von denen ein grosser Teil viel Erfahrung in den umliegenden Topligen (Bundesliga, Ligue 1, Serie A) mitbringen. Servette und der FCB haben somit Mannschaften, die in diesen Ligen mithalten können müssten. Die Genferinnen sind aktuell in Gedanken noch stark mit der Champions League-Qualifikation beschäftigt, wo sie gegen die AS Roma (mit Ex FCZ- und FCB-Stürmerin Alayah Pilgrim) eine letzte, aber relativ grosse Hürde in Richtung Gruppenphase vor der Brust haben. Sie mussten wohl auch deshalb gegen St. Gallen bereits eine Niederlage hinnehmen.

Die FCB Frauen sind schon seit mehr als einem Jahrzehnt jede Saison mit einem der prominentesten Teams der Liga am Start – immer mit der grössten Bundesliga-Erfahrung im Kader. Trotzdem haben sie in ihrer Geschichte bisher noch nie einen Meistertitel und erst ein einziges Mal den Cup gewonnen. Diesen Sommer gab es im Gegensatz zu 2023 aber quantitativ keine grosse Transferoffensive von Spielerinnen aus Deutschland. Stattdessen wurde die Verteidigung mit Oliwia Wos, Marion Rey (beide vom FCZ) und Andjela Krstic (Roter Stern) verstärkt. Ex FCZ Frauen-Sportchef Theo Karapetsas holte damit nach Eleni Markou, Coumba Sow, Sabina Jackson und Laura Vetterlein (neu Assistenztrainerin) weitere ehemalige FCZ-Spielerinnen ans Rheinknie. Dies nachdem zuvor Markou, Rey oder Alayah Pilgrim ebenfalls durch Karapetsas den umgekehrten Weg gegangen waren.

Herausragende Milena Nikolic

Das Auftaktprogramm der FC Basel Frauen in die Saison 24/25 war eher einfach. Trotzdem gab es in Aarau bereits eine überraschende Niederlage gegen einen Aussenseiter. Davor hatte das Team von Trainerin Kim Kulig (zuvor langjähriger Assistenzcoach des Bundesliga-Topteams Wolfsburg) beim 2:1-Auftaktsieg gegen YB nach anfänglichem Rückstand und mit einer harten Gelb-Roten Kare gegen die Bernerinnen bereits etwas Glück gehabt. In diesen ersten zwei Partien leistete sich Kulig allerdings taktische Pröbeleien. Der Versuch mit der Dreierabwehr lief schief. Nach der Rückkehr zum 4-3-3 / 4-1-4-1 lief es in der dritten und vierten Liga-Partie deutlich besser. In Thun und Luzern folgten jeweils ein 3:0- und 6:1-Auswärtssieg. Der FC Basel hat sicherlich das physisch stärkste Team der Liga. Herausragend tritt dabei aktuell Mittelstürmerin Milena Nikolic auf. Diese hat eine für die Liga und den Frauenfussball ganz allgemein aussergewöhnliche Qualität im Abschluss per Kopf entwickelt, so dass man gegen den FCB defensiv vor allem Flanken und Standards in Strafraumnähe verhindern muss. Aber auch wenn Nikolic den Ball im Strafraum auf den Fuss erhält, muss man als Verteidigerin die Ruhe bewahren, keine vorschnellen Entscheidungen fällen und die Drehungen aufmerksam mitgehen.

Die FCZ Frauen unter dem neuen Trainer Renato Gligoroski hatten ein ähnlich einfaches Startprogramm wie die FCB Frauen. Sie mussten bisher nur beim Derby im Heerenschürli (0:0) in der 4. Runde die ersten Punkte abgeben. Dies obwohl es im Team nach dem Abgang von zahlreichen langjährigen Leistungsträgerinnen zuletzt einen grossen Umbruch gegeben hat. Der FC Zürich gehört bei den Frauen zusammen mit YB, GC und St. Gallen zu den Herausforderinnen der Spitzenteams. FCZ, YB und GC haben im Schnitt sehr junge Teams und eine Mischung von einer grossen Anzahl Spielerinnen aus dem eigenen Nachwuchs kombiniert mit einigen ausländischen Verstärkungen oder Perspektivspielerinnen. St. Gallen und Luzern sind hingegen eher Regionalauswahlen mit Spielerinnen jeglichen Alters.

Die jüngsten FCZ-lerinnen machen Freude

Die mit Abstand älteste und erfahrenste Akteurin im Gligoroski-Team ist die Irische Nationalspielerin Diane Caldwell, die sich im Vergleich zu ihrem Auftakt in Zürich zuletzt gesteigert hat. Dazu kommen ein paar wenige Spielerinnen mittleren Alters mit Naomi Mégroz (neu Captain und Penaltyschützin), Kim Dubs und Viktoria Szabo, die durch den Abgang der bisherigen Teamleaderinnen aufblühen und Verantwortung übernehmen können. Die U21-Mannschaft der FCZ Frauen. die als einziges existierendes Frauen U21-Team der Schweiz über Jahre in der Nationalliga B Spitzenresultate erreicht hat, wurde aufgrund der Einführung einer U20-Liga aufgelöst. Einer ganzen Reihe von Spielerinnen aus dieser Mannschaft wurde diesen Sommer die Chance gegeben, sich nun in der Super League zu beweisen. Darunter unter anderem Alketa Rama, Tochter des legendären Thun-Stürmers Milaim Rama. Das Mittelfeld wird von den drei jungen Deutschen Deyss, Schuster und Baraniak gebildet. Die offensiv wichtigste Spielerin ist bereits die erst 17-jährige Ungarin Borbala Vincze, welche zuletzt am Derby an Krücken gesichtet wurde und für die Partie in Basel fraglich ist – genauso wie Chiara Bücher und Pamela Dutra. Mit Rahel Hinder (16) und Derin Degirmenler (17) konnten zwei weitere sehr junge Spielerinnen aus dem eigenen Nachwuchs bereits auf sich aufmerksam machen.

Daniel Denoon kommt zum Début – Flügelzange Ligue-Okita mit Startelfchance / FCZ – Luzern Vorschau mit Aufstellungen

Der FCZ lädt den FC Luzern zum Spitzenkampf in den Letzigrund. Die Innerschweizer spielen auch diese Saison mit dem von Trainer Mario Frick präferierten Rhombus-System. Dabei sind zur Zeit da Neuzugang Adrian Grbic noch nicht ins Training eingestiegen ist, der Doppelsturm Klidjé / Villiger und dahinter auf der Nummer 10 Karweina gesetzt, genauso wie die beiden Achter Beloko links und Captain Dorn rechts. Auf der 6er-Position ist Stankovic der Nachfolger des abgewanderten Jashari. Er wird aber auch heute vorerst wieder von Eigengewächs Tyron Owusu ersetzt.

Luzern hat sein Kader quantitativ weiter abgespeckt mit inklusive Grbic nur 14 Spielern auf der Kontingentsliste – der Rest sind alles lokal ausgebildete Spieler unter 21 Jahren. Ausserdem erhält Rrudhani eine Chance in der Startformation und dadurch rückt Captain Dorn auf die Aussenverteidigerposition, wo er Ottiger verdrängt. Die gefährlichste Offensivwaffe ist bisher aber der neu verpflichtete Linksverteidiger Ciganiks. Seine Flanken und Standards gehören zu den wirkungsvollsten der Liga. Ihn muss der FCZ unbedingt daran hindern, zu solchen Situationen zu kommen.

Profitieren die Jungen vom Fall „Bajrami“?

Der Krach zwischen Coach Ricardo Moniz und der Familie Bajrami, dem unter anderem die Unzufriedenheit eines jungen Spielers mit seinen Einsatzzeiten zum Saisonstart zugrunde liegt, scheint für andere junge Spieler beim FCZ positive Folgen zu haben. Der lange verletzt gewesene Daniel Denoon (20) kommt zu seinem Super League-Début. Und dies ausgerechnet gegen Luzern, wo er diesen Sommer im Gespräch gewesen sein soll. Dies nach einem noch etwas zögerlichen Auftritt beim Testspiel gegen die eigene U21. Diese Saison war er erst gerade zu einem kleinen Teileinsatz von 17 Minuten in der Promotion League gekommen. Junior Ligue und Jonathan Okita werden ebenfalls für ihre zuletzt verbesserten Leistungen belohnt. Zudem ist seit dem Startspiel in Yverdon erstmals Tosic wieder dabei. Krasniqi fehlt hingegen weiterhin.

Zwei Trainer und ihre Elemente: Feuer und Luft oder Feuer und Erde?

Wer hat bei FCZ – FC Luzern die entscheidende Wirkung – Ricardo Moniz oder Mario Frick?

FCZ – FC Luzern ist der Spitzenkampf der 6. Runde in der Super League. Der Gewinner dieses Spiels wird als Leader in die Länderspielpause gehen und sich dadurch und wegen der 2. Cup-Hauptrunde länger als üblich im Licht der immer noch wärmenden Herbstsonne zeigen können. Interessant ist es vor dieser Begegnung, auf die beiden Cheftrainer zu blicken.

Ricardo Moniz, Feuer und Luft

Neben Ricardo Moniz verkörpern wohl nur noch Ludovic Magnin und Marco Schälibaum als Trainer in der Super League das Element Feuer im gleichen Mass. Bei Moniz könnte aber auch noch das Element Luft dazukommen.

Ricardo Moniz ist wohl ein Hochbegabter unter den Trainern, der schnell sehen kann, was wie und warum nicht funktioniert und wie etwas besser funktionieren könnte. Dazu hat er eine Energie des raschen Handelns. Er nutzt jede Gelegenheit zur Korrektur während eines Spiels, nicht nur die Trinkpausen oder Halbzeitpausen, was in Sportarten mit durchlaufenden Spielzeiten, grossen Distanzen zur Übermittlung von Botschaften und einer hohen Anzahl beteiligter Spieler und Staff-Mitgliedern nicht ganz einfach ist. Ricardo Moniz ist bestimmt ein kantiger Typ.

Die durchschnittliche Amtszeit eines Trainers in der Super League beträgt gegenwärtig recht genau ein Jahr. Ricardo Moniz ist aktuell der Trainer mit der achtlängsten Amtszeit, wenn berücksichtigt wird, dass er dieses Amt interimistisch schon im April 2024 übernommen hat. Nun gibt es immer wieder Medienschaffende, die regelmässig betonen, dass Moniz seit 2011 elf Stellen innegehabt habe. „Es sind einfach Fakten!“ Es ist klar, was damit gesagt werden will unter der Tarnung, objektiv sein zu wollen. Indem bestimmte Fakten immer wieder genannt werden, bekommen sie ein grösseres Gewicht. Dagegen müssten im Sinne einer Objektivierung auch die durchschnittlichen Amtszeiten der Trainer in den einzelnen Ligen genannt werden. Gemessen an der Super League würde somit Ricardo Moniz schon Ende dieser Saison über dem Durchschnitt liegen, wenn er noch beim FCZ wäre. Vor allem ist Ricardo Moniz zur Zeit gemessen an Punkten pro Spiel der erfolgreichste Trainer der Liga. Was auch selten erwähnt wird, ist die Qualität der Arbeit und deren Nachhaltigkeit innerhalt eines Clubs. Diese lassen sich erst recht viel später beurteilen. Beispiel: Andy Egli wurde im Juli 2013 Nachwuchschef beim FC Luzern. Er war das (nur) zwei Jahre lang. Seine Arbeit ist immer noch sehr, sehr nachhaltig. Und als Cheftrainer hatte Andy Egli in allen seinen Clubs eine durchschnittliche Amtszeit von 1.08 Jahren. Trotzdem hat er auch den FC Thun nachhaltig geprägt.

Auch eine andere Tatsache wird im Zusammenhang mit Ricardo Moniz immer wieder genannt, ohne dass dabei der jeweilige Zusammenhang erwähnt wird; die Auswechslung eines eingewechselten Spielers während der Partie. Jede Situation der drei Auswechslungen in dieser Saison ist für sich anders gewesen. Entscheidend dabei sind auch Einvernehmen mit der Mannschaft und die Deklaration dieses Vorgehens. Wenn ein Trainer dem Team vermittelt, dass es in der Verantwortung des Trainers vorkommen kann, einen Ersatzspieler wieder auszuwechseln, ist das ein Mittel zum Erfolg. Wenn ein Trainer etwas sofort sieht und danach rasch handelt, kann das auch ein Zeichen von überdurchschnittlicher Qualität sein. Journalisten fordern immer wieder kantige Typen im Fussball, um interessante Äusserungen zu erhalten oder Verhaltensweisen zu kommentieren. Kaum ist einmal ein Trainer kantig, ruft das die Moralapostel unter den Journalisten auf den Plan, die teilweise selber auch sehr kantig sein können.

Der FCZ hat sich auf den Spitzenkampf gegen den FC Luzern im Letzigrund sehr gut vorbereiten können, weil das Spiel in St. Gallen verschoben worden ist und für einmal eine willkommene Pause bekommen nach zusätzlichen vier europäischen Qualifikationsspielen.

Mario Frick, Feuer und Erde

Mario Frick war seit September 2012 beim FC Balzers, dem FC Vaduz und dem FC Luzern Cheftrainer und wirkte dabei während 383 Spielen in seiner Funktion. Er wurde noch nie entlassen, sondern nahm jeweils eine nächste, höhere Aufgabe an. Zwischendurch wirkte er etwas mehr als ein Jahr lang bei Vaduz und auch bei Liechtenstein im Nachwuchs als Trainer. Obwohl Frick sehr energiegeladen und leidenschaftlich wirken kann, zeigt sich in dieser bisherigen Laufbahn eine gewisse Bodenständigkeit. Diese besitzt er auch, wenn er nach Spielen respektvoll über den Gegner spricht, den er dabei oft lobt, egal welchen Ausgang das Spiel gerade genommen hat. Gewisse Journalisten sagen, dies sei eine Masche von Frick, speziell nach schwächeren Leistungen seiner Mannschaft.

Der FC Vaduz spielte unter Frick in der Ausstiegssaison in der Challenge League 2019/2020 vorwiegend in einem 3-4-1-2 sehr initiativ. Man wollte die Kontrolle über das Spiel selber haben und suchte die frühe Führung. Das änderte sich in der Super League. Die Spielweise wurde realistischer und musste zwangsläufig der viel höheren Qualität der Gegner angepasst werden. Kompakt und tief zu stehen, schnell umzuschalten, oft mit langen Bällen, das war das hauptsächliche Rezept, mit dem einzigen Ziel, als krasser Aussenseiter die Liga zu erhalten, dies schon sehr bald in einem 5-4-1-System. Dazu kam eine sehr hohe Erfolgsquote bei eigenen Standards. Es sah lange gut aus für den FC Vaduz. Erst in den letzten acht Runden brach die Mannschaft ein und konnte vom FC Sion und vom FCZ noch distanziert werden. In der letzten Runde verlor Vaduz gegen den FCZ im Letzigrund mit 1:4. Ein Sieg hätte dabei die Rettung bedeutet. Der Club aus dem Ländle agierte damals ähnlich, wie Union Berlin unter Urs Fischer. Wieder eine Klasse tiefer, blieb Frick diesem Spielstil mehrheitlich treu. Er verliess Vaduz als Wintermeister 2021/2022 und übernahm den klaren Tabellenletzten FC Luzern, mit welchem er in einem Kraftakt die Barrage gegen den FC Schaffhausen erreichte und gewann. Alessandro Mangiaratti, Fricks Assistent, übernahm dessen Posten in Vaduz. Mangiaratti ist nun mittlerweile Cheftrainer bei Yverdon und spielt mit diesem Club einen ähnlichen Fussball mit erstaunlichem Erfolg bei Heimspielen. Der Einfluss von Urs Fischer, eines Trainers aus der Deutschschweiz, durch Erfolge in Deutschland hierzulande erst auf der ganzen Linie wahrgenommen und akzeptiert, wirkt sich gleich auf zwei aktuelle Trainer in der Super League aus, auf einen Liechtensteiner in der Deutschschweiz und einen Tessiner in der Romandie, beide zusammen einmal gleichzeitig bei Vaduz angestellt.

Mario Frick lässt nun aber mittlerweile seine Mannschaft immer wieder in einem andern System auflaufen, meistens mit einer Viererkette in der Abwehr. Kaum ein Club wechselt die taktische Formation so oft, wie der FC Luzern. Das hing in der letzten Saison besonders mit Ardon Jashari zusammen. Jashari war wohl in der vergangenen Spielzeit der wichtigste einzelne Spieler in Bezug zur eigenen Mannschaft in der Super League und sein Trainer baute die Mannschaft sozusagen um Jashari herum. Fehlte dieser, änderte das System erst recht.

Sein Abgang wog dementsprechend schwer, aber auch diejenigen von Max Meyer und Martin Frydek. Dennoch ist es Frick sehr schnell gelungen, die Neuzugänge gut zu integrieren. Mit Andrejs Ciganiks (linker Verteidiger), Stefan Knezevic (Innenverteidiger), Aleksandar Stankovic (defensives Mittelfeld), Donat Rrudhani (Flügel), Sinan Kerweina (Sturm) und die nun fest verpflichteten Jesper Löfgren (Innenverteidiger) und Adrian Grbic (Sturm) ist das Kader in der Qualität merklich breiter geworden.

Der FC Luzern setzt dazu im Moment als einziger Club in der Super League konsequent auf die eigene Jugend und führt die Tabelle der Nachwuchs-Trophy mit 1762 Einsatzminuten klar vor Yverdon Sport mit 952 Minuten an. Der FCZ rangiert mit 56 Einsatzminuten auf dem neunten Rang. Diese Wertung berücksichtigt den Einsatz von Spielern in der Super League, welche in den U19- oder U21-Verbandsmannschaften des Schweizerischen Fussballverbandes spielberechtigt sind.

Ein weiterer Punkt: Offensichtlich ist es dem Staff des FC Luzern gelungen, nicht nur die eigenen Junioren wie Pascal Loretz, Severin Ottiger, Luca Jaquez, oder Lars Villiger und andere besser zu machen – sondern auch Spieler wie Pius Dorn, Nicky Beloko (beide aus der Challenge League) oder Thibault Klidjé.

So ist die Mannschaft zur Zeit im Fluss und mit drei Siegen in Serie gegen Sion, in Lugano und gegen Winterthur so erfolgreich, wie zuletzt vor einem halben Jahr. Luzern ist auf der Nordseite am Rand der Alpen die südlichste grössere Stadt. Dies bemerkte einmal ein Funktionär des FCL und schloss daraus einen Zusammenhang mit den in kurzer Zeit wechselnden emotionalen Hochs und Tiefs, welche der dortige Fussballclub in der Bevölkerung auszulösen vermag. Entsprechend zahlreich und vorfreudig werden die Fans des FC Luzern im Letzigrund erscheinen, einen Ort den sie umgangssprachlich „Schletztigrond“ nennen, weil dort der Wind stark durchziehen kann. Nach dem 3:0-Sieg gegen den FC Winterthur, errungen im Urs-Fischer-Union-Berlin-Stil, hat Mario Frick diese Euphorie befeuert und ist trotzdem auch bodenständig geblieben: „Wir möchten nächstes Wochenende auch in Zürich gewinnen. Es wird eine sehr schwierige Aufgabe. Das wissen wir. Aber wir fahren dorthin, um zu gewinnen.“

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