Bajramis Sturmkonkurrenz macht auf sich aufmerksam / die Personalien zum Testspiel FCZ – FCZ U21 im Heerenschürli

Aufgrund der Conference League-Playoffs des FC St. Gallen gegen Trabzonspor wurde die Partie FCSG – FCZ um einen Monat verschoben. Der FC Zürich testete daher mit seiner 1. Mannschaft (Cheftrainer: Ricardo Moniz) nicht zum ersten Mal in dieser Saison im heimischen Heerenschürli mit offiziellem Schiedsrichtergespann gegen die eigene U21 (Cheftrainer: Fabio Ingolitsch). Es entwickelte sich eine durchaus animierte Partie. In der 1. Halbzeit traten beide Teams im 4-3-3 und in einer Spielweise an, wie man sie vom FCZ aus den letzten Wochen kennt. Die 1. Mannschaft gewann diese Halbzeit mit 2:0. In der 2. Halbzeit traten dann beide Teams in einem 4-4-2 / 4-2-2-2 an und es entwickelte sich mit zunehmender Spieldauer ein nicht mehr allzu strukturierter offener Schlagabtausch. Trotz vieler Umschaltsituationen fielen im zweiten Spielabschnitt keine Tore mehr.

FCZ 1. Halbzeit:
Brecher; Denoon, Kamberi, Kryeziu, Leidner; Condé; Marchesano, Chouiar; Oko-Flex, Ligue, Okita.
FCZ 2. Halbzeit:
Brecher; Denoon, Kamberi, Tosic, Leidner; Condé, Marchesano; Oko-Flex, Okita; Chouiar, Greco.
FCZ U21 1. Halbzeit:
Kostadinovic; Hodza, Wallner, Eraslan, Volken; Tsawa; Fiorini (20. Yao), Di Giusto; Munroe, Afriyie, Sabobo.
FCZ U21 2. Halbzeit:
Kostadinovic; Bohon (65. Y. Kunz), Vukelic, Kovacevic, Walker; I. Okafor, Yao; Turping, T. Okafor; Kissling, Mahar.
Tore:
13. Ligue (Kamberi) 1:0, 33. Oko-Flex (Chouiar) 2:0.

Personalien:

  • Cosimo Fiorini (ohne erkenntliche gegnerische Einwirkung) und Yuro Bohon (am Boden liegend von Doron Leidner am Kopf getroffen) mussten angeschlagen ausgewechselt werden.
  • Fiorini wurde von einem neuen Gesicht, Kademain Yao, ersetzt. Der 22-jährige spielte fortan als alleiniger 6er (Tsawa rückte auf die Doppel-8 vor) und in der 2. Halbzeit auf der Doppel-6 mit Isaiah Okafor. Sein Spiel mit Ball war gut, gegen den Ball hingegen verbesserungswürdig. Schon seit fünf Jahren spielt Yao in verschiedenen Reserve-Teams der Region (YF Juventus, Rapperswil-Jona und zuletzt zwei Jahre bei GC U21 in der 1. Liga). Er ist offenbar schon eine Weile beim FC Zürich. Die Übertrittformalitäten von GC scheinen sich aber zu verzögern. Auf transfermarkt.ch wird er weiterhin als vereinslos gemeldet und in den Promotion League-Meisterschaftsspielen darf er wohl noch nicht eingesetzt werden.
  • Bohon wurde durch Yanik Kunz ersetzt. Dieser gehörte zu einer Gruppe von nicht nominierten U21-Spielern um Leon Grando, die das Spiel als Zuschauer verfolgten. Kunz wurde aufgrund der erzwungenen Auswechslung Bohons von U21-Coach Ingolitsch spontan „nachnominiert“, spielte im Trikot von Bohon und mit einer andersfarbigen Hose. Ebenfalls zu den Zuschauern gehörte Bledian Krasniqi. Umeh Emmanuel drehte zu Beginn bei laufendem Spiel ein paar Runden um den Platz.
  • Auf dem Nebenplatz wurden parallel Mohamed Bangoura, Rodrigo Conceição und Fabio Daprelà von Michael Sulzmann geschlaucht, wobei Daprelà wie gewohnt auch bei diesen Übungen die grösste Routine an den Tag legte.
  • Vom “Spotter“ nicht gesichtet wurden Labinot Bajrami, Nikola Katic, Mariano Gomez, Ifeanyi Mathew, Juan José Perea, Silas Huber und Fernand Gouré.
  • Über die ganzen 90 Minuten im Einsatz war hingegen nach längeren Verletzungsproblemen wieder mal Verteidiger Daniel Denoon (20) im Dress der 1. Mannschaft auf der RV-Position. Dies nachdem er vor einem Jahr in den Tests der 1. Mannschaft einen guten Eindruck hinterlassen hatte. Die Sicherheit geht ihm noch etwas ab. Er agierte eher vorsichtig. Auch der zwischenzeitlich angeschlagene Flügel Dylan Munroe (15) ist zur Zeit ganz offensichtlich noch ein Stück von seiner Bestverfassung entfernt.
  • In Abwesenheit von Labinot Bajrami (19) kamen mit Junior Ligue (19) und Mario Greco (17) zwei andere junge Mittelstürmer aus dem eigenen Nachwuchs im Dress der 1. Mannschaft zum Einsatz. Ligue traf in seiner typischen Art mit einem 180 Grad-Drehschuss mit Links von der Strafraumgrenze nach guter Vorarbeit von Lindrit Kamberi, welcher ganz allgemein im Spielaufbau mehrere gelungene Aktionen hatte. Greco hatte in seiner Entwicklung eine sehr gute letzte Saison und einen grossen Sprung nach vorne gemacht. Es gelang ihm nicht alles, aber die Ansätze waren gut.
  • Im Dress der U21 kamen in der 2. Halbzeit der einsatzfreudige Assist-Spezialist Patrice Kissling (19) und der wirblige Sajawal Mahar (17) im Zweimann-Sturm zum Einsatz und zeigten beide ebenfalls gute Ansätze.
  • Antonio Marchesano (in der 2. Halbzeit in zurückgesetzter Rolle auf der Doppel-6) war wie immer fussballerisch engagiert und gab viele Anweisungen und Tipps. Jonathan Okita agierte vor allem in der 1. Halbzeit wie schon in der Schlussphase in Zug deutlich fokussierter und mannschaftsdienlicher als noch in den Wochen davor. Armstrong Oko-Flex gelang mit einem Lupfer nach Vorarbeit von Mounir Chouiar das 2:0 – beide Offensivleute hatten ihre Ups and Downs im Spiel. Der umtriebige Joseph Sabobo scheint sich derweil immer näher ans Super League-Niveau heranzutasten.
  • Cheick Condé agierte wie in den letzten Wochen üblich eher etwas launisch, schwankte in Extremen zwischen fast im Alleingang das Spiel dominieren und Fatalismus hin und her. Nemanja Tosic scheint hingegen Step by Step auf dem Weg zurück zu sein und auch Doron Leidner zeigte sich etwas verbessert.
  • Isaiah Okafor (19) tat sich weiterhin vor allem stimmlich hervor, wenn er sich lauthals über eine Schiedsrichterentscheidung oder über die Mitspieler aufregte. Gleichzeitig stand er selbst im Presssing häufig falsch und spielte Fehlpässe aus kurzer Distanz in den Rücken seiner Teamkollegen. Ganz anders dessen Cousin Tobias Okafor (17). Noch vor wenigen Wochen in einem ähnlichen Testspiel vom hohen Rhythmus etwas überrumpelt, hielt er diesmal sehr gut mit und gehörte in der 2. Halbzeit gar zu den besten Spielern auf dem Platz: eine eindrücklich schnelle Entwicklung.

Brasil-Zug fordert den FC Zürich / Zug 94 – FCZ Vorschau mit möglichen Aufstellungen und Frage zum Spiel

Im Eishockey ist EVZ – ZSC ein Spitzenduell zweier Nachbarstädte. Mit dem Zug ist man in 20 Minuten in Zug. Eine weitere Parallele: wie der FC Zürich hiess Zug 94 ganz zu Beginn seiner Geschichte Excelsior. Dies war der ältere der beiden Vorgängervereine, die Mitte der 80er-Jahre sogar kurze Zeit gemeinsam in der Nationalliga B spielten, bevor sie ein Jahrzehnt später fusionierten. Dieser ältere Verein, der SC Zug, war die Feuertaufe zur international äusserst erfolgreichen Trainerkarriere von Ottmar Hitzfeld. Der damalige Ex-Fussball-Profi und angehende Mathematik- / Sportlehrer gab sich fünf Jahre, um sich im Trainergeschäft zu etablieren. Bei Misserfolg hätte er den Lehrerberuf wieder aufgenommen. Schon in seinem ersten Trainerjahr stieg er aber mit dem SC Zug überraschend erstmalig und gleichzeitig einmalig in die Nationalliga A auf. Daraufhin begründete er erst die erfolgreichste Ära der Klubgeschichte des FC Aarau, gewann dann in drei Saisons fünf Titel mit GC (die erfolgreichste Zeit seit den 40er-Jahren), führte dann den damaligen Mittelfeld-Klub Borussia Dortmund an die Spitze der Bundesliga mit zwei Titeln (den ersten seit mehr als 30 Jahren) und sogar dem klubhistorisch erstmaligen Gewinn der Champions League. Mit Bayern gewann er neben nationalen Titeln ebenfalls den ersten Champions League-Titel der Klubhistorie und die erste europäische Top-Trophäe seit dem Meistercup-Triumph 25 Jahre davor. Als Krönung trainierte er dann auch noch erfolgreich die Nationalmannschaft seines zweiten Heimatlandes Schweiz.

Brasil-Trio im Cup gegen Oberklassige schon mehrfach erfolgreich

Zug 94 will gegen den FCZ mit dem Brasil-Trio Claser, Nabarro und Campello für eine Überraschung sorgen. Dieses Trio hat im Dress des FC Rotkreuz vor zwei Jahren der Reihe nach die Oberklassigen Chiasso, Kriens und Schaffhausen ausgeschaltet – und hielt im dadurch sensationell erreichten Viertelfinal gegen Servette lange gut mit. Dies war bei weitem nicht das einzige Mal, dass ein Grüppchen Brasil-Kicker, die davor und danach keine allzu grossen Stricke zerrissen hatten, an Sensationen im Schweizer Fussball beteiligt waren. Man denke an den Cupsieg des FC Wil 2004 mit dem Duo Rogerio / Fabinho – oder die sensationelle Champions League-Teilnahme des FC Thun mit dem Brasil-Quintett Gelson, Spadotto, Pimenta, Vieira und Bernardini ein Jahr später. Im Zug 94-Kader steckt ganz allgemein viel Erfahrung. Das Durchschnittsalter (26,2 Jahre) liegt drei Jahre über demjenigen des FCZ. Linksverteidiger Marco Trachsel (mit Winterthur) und Mittelfeldspieler Muhamed Seferi (mit Wohlen) haben bereits in der Challenge League-Saison 16/17 gegen den FC Zürich gespielt.

Der ehemalige FCZ-Junior Elvedin Causi schaffte auch aufgrund langwieriger Verletzungen in jungen Jahren den Durchbruch in die Super League nicht. Der von Wohlen neu verpflichtete Innenverteidiger Leotrim Nitaj hat ebenfalls eine Geschichte mit dem FC Zürich. Nach dem nach Verlängerung in Niederhasli verlorenen U18-Meisterschaftsfinal-Derby 2016 wurde das damals hoffnungsvolle Verteidigertalent aufgrund seines Verhaltens nach Spielschluss von GC suspendiert. Seine Ambitionen in Richtung Profi-Fussball wurden damit jäh beendet. Der ehemalige Badener und Aarauer Christopher Teichmann und Evergreen Dein Barreiro (Challenge League-Début vor 17 (!) Jahren mit Winterthur) bilden für die 2. Liga Interregional ein namhaftes Flügelduo. Zug 94 ist nicht nur, aber auch aufgrund von Ligareformen in den letzten 15 Jahren von der dritthöchsten in die fünfthöchste Schweizer Liga gerutscht. Da spielt man aber jeweils mit einem Zweiten und Dritten Platz in den letzten beiden Saisons um den Aufstieg mit.

Frage zum Spiel: Welche Philosophie hat Moniz in der Goalie-Frage?

Der FC Zürich hat nach den Cuptiteln 2014, 2016 und 2018 nun in den letzten sechs Jahren nie mehr den Cup-Halbfinal erreicht. Gleichzeitig ist es viele Jahrzehnte her, seit man das letzte Mal schon in der 1. Runde ausgeschieden ist. Ohne den gesperrten Kryeziu und einem wie von Coach Ricardo Moniz angedeutet möglicherweise geschonten Katic könnten Kamberi und Hodza (oder Leidner) zu einer Chance in der Startformation kommen. Vermutlich wird man als Favorit der Partie in einem 4-3-3 antreten. Interessant wird zu sehen sein, was die Moniz-Philosophie für die Goalie-Frage sein wird. Brecher Nr.1 in allen Wettbewerben? Cup-Goalie Kostadinovic? Oder Kostadinovic nur mit Einsätzen gegen unterklassige Gegner? Je nach Coach hat es in den letzten Jahren alle Varianten schon gegeben.

Wer soll gegen Zug 94 im FCZ-Tor stehen?

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Kann der FCZ im Rückspiel seine Pace ausspielen? / Vitoria Guimaraes – FCZ Vorschau mit Aufstellungen

    Nach dem guten Saisonstart in Yverdon und gegen Shelbourne haben die Leistungen zuletzt, vielleicht mit Ausnahme des YB-Auswärtsspiels, nachgelassen. Dass man in Dublin nicht verlor und gegen Lausanne-Sport sogar gewann, lag in erster Linie an der Ungefährlichkeit der jeweiligen Gegner im Abschluss an den jeweiligen Tagen. Beim Hinspiel (0:3) gegen Vitoria Guimaraes waren zu viele Spieler sehr weit von ihrer Bestleistung entfernt. Cheick Condé scheint schon seit mehreren Spielen nicht mehr richtig bei der Sache, Krasniqi und Chouiar fällten viele falsche Entscheidungen, Mathew fehlt es an der üblichen Souveränität, und Okitas übliche Nonchalance wird gegen Gegner wie Vitoria Guimaraes noch viel schneller bestraft, als sonst. Ausserdem vermisste man Antonio Marchesano. Gegen den bisher stärksten Gegner der Saison brachte man eine schlechte Leistung auf den Platz. Vitoria war einerseits offensiv vor allem aber auch defensiv deutlich besser. Deren Offensivspieler stellen die Passwege auf den Meter genau im richtigen Winkel zu und machen nicht nur alibimässige Defensivarbeit wie in jenem Spiel mehrere Offensivleute beim FCZ. Dieser Unterschied bewirkte, dass der FCZ auch im Heimstadion automatisch viel stärker unter Druck geriet.

    Vitoria noch ohne Gegentor in dieser Saison

    Vitoria hat in ihren vier bisherigen Saisonspielen in Liga und Europacup noch kein einziges Gegentor erhalten. Die ganze Mannschaft arbeitet sehr gut gegen den Ball und dank der individuellen Qualität der Verteidiger können die Mittelfeldspieler und Stürmer vorne auch mehr Druck machen. Für die Portugiesen ist diese Woche mit den FCZ-Spielen ihre erste Englische Woche der Saison. Wenn sie weiterkommen, wartet auf sie in den Conference League-Playoffs ein noch leichterer Gegner als es der FC Zürich bisher bereits war. Aus diesem Blickwinkel gibt es für Coach Rui Borges wenig Gründe zu rotieren.

    Der FCZ hingegen hat es speziell im Auswärtsspiel in Dublin verpasst, etwas mehr zu rotieren. Die gedankliche Frische fehlte in den letzten zwei Partien gegen Guimaraes und Lausanne bei einigen Akteuren. Nun aber waren aufgrund mehrerer Ausfälle im Zürcher Kader mehrere Akteure, die zur Zeit zwischen 1. Mannschaft und 2. Mannschaft pendeln, bei der 1:2-Niederlage gegen Aufsteiger Vevey Sport (Tor: Greco, Assist: Grando) im Heerenschürli am Mittwochabend nicht dabei. Der einzige Faktor, der die Affiche im Norden Portugals noch einmal spannend machen könnte, wäre, wenn es gelingt, dass die Zürcher Stürmer wie Perea, Oko-Flex, Emmanuel oder auch der ebenfalls mitgereiste 15-jährige Dylan Munroe ihre Pace und Wucht besser ausspielen können, als im Hinspiel. Auch Labinot Bajrami ist selbst gegen einen solchen Gegner immer für ein Tor gut. Dazu braucht es aber natürlich präzise Zuspiele von hinten – und disziplinierte Defensivarbeit aller Spieler, die auf dem Platz stehen. Vorne hat der FCZ so viele Optionen wie schon lange nicht mehr.

    Achtung! Die Partie Vitoria Guimaraes – FC Zürich von heute 21:15 kann leider nicht auf Züri Live übertragen werden.

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