Daniel Denoon kommt zum Début – Flügelzange Ligue-Okita mit Startelfchance / FCZ – Luzern Vorschau mit Aufstellungen

Der FCZ lädt den FC Luzern zum Spitzenkampf in den Letzigrund. Die Innerschweizer spielen auch diese Saison mit dem von Trainer Mario Frick präferierten Rhombus-System. Dabei sind zur Zeit da Neuzugang Adrian Grbic noch nicht ins Training eingestiegen ist, der Doppelsturm Klidjé / Villiger und dahinter auf der Nummer 10 Karweina gesetzt, genauso wie die beiden Achter Beloko links und Captain Dorn rechts. Auf der 6er-Position ist Stankovic der Nachfolger des abgewanderten Jashari. Er wird aber auch heute vorerst wieder von Eigengewächs Tyron Owusu ersetzt.

Luzern hat sein Kader quantitativ weiter abgespeckt mit inklusive Grbic nur 14 Spielern auf der Kontingentsliste – der Rest sind alles lokal ausgebildete Spieler unter 21 Jahren. Ausserdem erhält Rrudhani eine Chance in der Startformation und dadurch rückt Captain Dorn auf die Aussenverteidigerposition, wo er Ottiger verdrängt. Die gefährlichste Offensivwaffe ist bisher aber der neu verpflichtete Linksverteidiger Ciganiks. Seine Flanken und Standards gehören zu den wirkungsvollsten der Liga. Ihn muss der FCZ unbedingt daran hindern, zu solchen Situationen zu kommen.

Profitieren die Jungen vom Fall „Bajrami“?

Der Krach zwischen Coach Ricardo Moniz und der Familie Bajrami, dem unter anderem die Unzufriedenheit eines jungen Spielers mit seinen Einsatzzeiten zum Saisonstart zugrunde liegt, scheint für andere junge Spieler beim FCZ positive Folgen zu haben. Der lange verletzt gewesene Daniel Denoon (20) kommt zu seinem Super League-Début. Und dies ausgerechnet gegen Luzern, wo er diesen Sommer im Gespräch gewesen sein soll. Dies nach einem noch etwas zögerlichen Auftritt beim Testspiel gegen die eigene U21. Diese Saison war er erst gerade zu einem kleinen Teileinsatz von 17 Minuten in der Promotion League gekommen. Junior Ligue und Jonathan Okita werden ebenfalls für ihre zuletzt verbesserten Leistungen belohnt. Zudem ist seit dem Startspiel in Yverdon erstmals Tosic wieder dabei. Krasniqi fehlt hingegen weiterhin.

Zwei Trainer und ihre Elemente: Feuer und Luft oder Feuer und Erde?

Wer hat bei FCZ – FC Luzern die entscheidende Wirkung – Ricardo Moniz oder Mario Frick?

FCZ – FC Luzern ist der Spitzenkampf der 6. Runde in der Super League. Der Gewinner dieses Spiels wird als Leader in die Länderspielpause gehen und sich dadurch und wegen der 2. Cup-Hauptrunde länger als üblich im Licht der immer noch wärmenden Herbstsonne zeigen können. Interessant ist es vor dieser Begegnung, auf die beiden Cheftrainer zu blicken.

Ricardo Moniz, Feuer und Luft

Neben Ricardo Moniz verkörpern wohl nur noch Ludovic Magnin und Marco Schälibaum als Trainer in der Super League das Element Feuer im gleichen Mass. Bei Moniz könnte aber auch noch das Element Luft dazukommen.

Ricardo Moniz ist wohl ein Hochbegabter unter den Trainern, der schnell sehen kann, was wie und warum nicht funktioniert und wie etwas besser funktionieren könnte. Dazu hat er eine Energie des raschen Handelns. Er nutzt jede Gelegenheit zur Korrektur während eines Spiels, nicht nur die Trinkpausen oder Halbzeitpausen, was in Sportarten mit durchlaufenden Spielzeiten, grossen Distanzen zur Übermittlung von Botschaften und einer hohen Anzahl beteiligter Spieler und Staff-Mitgliedern nicht ganz einfach ist. Ricardo Moniz ist bestimmt ein kantiger Typ.

Die durchschnittliche Amtszeit eines Trainers in der Super League beträgt gegenwärtig recht genau ein Jahr. Ricardo Moniz ist aktuell der Trainer mit der achtlängsten Amtszeit, wenn berücksichtigt wird, dass er dieses Amt interimistisch schon im April 2024 übernommen hat. Nun gibt es immer wieder Medienschaffende, die regelmässig betonen, dass Moniz seit 2011 elf Stellen innegehabt habe. „Es sind einfach Fakten!“ Es ist klar, was damit gesagt werden will unter der Tarnung, objektiv sein zu wollen. Indem bestimmte Fakten immer wieder genannt werden, bekommen sie ein grösseres Gewicht. Dagegen müssten im Sinne einer Objektivierung auch die durchschnittlichen Amtszeiten der Trainer in den einzelnen Ligen genannt werden. Gemessen an der Super League würde somit Ricardo Moniz schon Ende dieser Saison über dem Durchschnitt liegen, wenn er noch beim FCZ wäre. Vor allem ist Ricardo Moniz zur Zeit gemessen an Punkten pro Spiel der erfolgreichste Trainer der Liga. Was auch selten erwähnt wird, ist die Qualität der Arbeit und deren Nachhaltigkeit innerhalt eines Clubs. Diese lassen sich erst recht viel später beurteilen. Beispiel: Andy Egli wurde im Juli 2013 Nachwuchschef beim FC Luzern. Er war das (nur) zwei Jahre lang. Seine Arbeit ist immer noch sehr, sehr nachhaltig. Und als Cheftrainer hatte Andy Egli in allen seinen Clubs eine durchschnittliche Amtszeit von 1.08 Jahren. Trotzdem hat er auch den FC Thun nachhaltig geprägt.

Auch eine andere Tatsache wird im Zusammenhang mit Ricardo Moniz immer wieder genannt, ohne dass dabei der jeweilige Zusammenhang erwähnt wird; die Auswechslung eines eingewechselten Spielers während der Partie. Jede Situation der drei Auswechslungen in dieser Saison ist für sich anders gewesen. Entscheidend dabei sind auch Einvernehmen mit der Mannschaft und die Deklaration dieses Vorgehens. Wenn ein Trainer dem Team vermittelt, dass es in der Verantwortung des Trainers vorkommen kann, einen Ersatzspieler wieder auszuwechseln, ist das ein Mittel zum Erfolg. Wenn ein Trainer etwas sofort sieht und danach rasch handelt, kann das auch ein Zeichen von überdurchschnittlicher Qualität sein. Journalisten fordern immer wieder kantige Typen im Fussball, um interessante Äusserungen zu erhalten oder Verhaltensweisen zu kommentieren. Kaum ist einmal ein Trainer kantig, ruft das die Moralapostel unter den Journalisten auf den Plan, die teilweise selber auch sehr kantig sein können.

Der FCZ hat sich auf den Spitzenkampf gegen den FC Luzern im Letzigrund sehr gut vorbereiten können, weil das Spiel in St. Gallen verschoben worden ist und für einmal eine willkommene Pause bekommen nach zusätzlichen vier europäischen Qualifikationsspielen.

Mario Frick, Feuer und Erde

Mario Frick war seit September 2012 beim FC Balzers, dem FC Vaduz und dem FC Luzern Cheftrainer und wirkte dabei während 383 Spielen in seiner Funktion. Er wurde noch nie entlassen, sondern nahm jeweils eine nächste, höhere Aufgabe an. Zwischendurch wirkte er etwas mehr als ein Jahr lang bei Vaduz und auch bei Liechtenstein im Nachwuchs als Trainer. Obwohl Frick sehr energiegeladen und leidenschaftlich wirken kann, zeigt sich in dieser bisherigen Laufbahn eine gewisse Bodenständigkeit. Diese besitzt er auch, wenn er nach Spielen respektvoll über den Gegner spricht, den er dabei oft lobt, egal welchen Ausgang das Spiel gerade genommen hat. Gewisse Journalisten sagen, dies sei eine Masche von Frick, speziell nach schwächeren Leistungen seiner Mannschaft.

Der FC Vaduz spielte unter Frick in der Ausstiegssaison in der Challenge League 2019/2020 vorwiegend in einem 3-4-1-2 sehr initiativ. Man wollte die Kontrolle über das Spiel selber haben und suchte die frühe Führung. Das änderte sich in der Super League. Die Spielweise wurde realistischer und musste zwangsläufig der viel höheren Qualität der Gegner angepasst werden. Kompakt und tief zu stehen, schnell umzuschalten, oft mit langen Bällen, das war das hauptsächliche Rezept, mit dem einzigen Ziel, als krasser Aussenseiter die Liga zu erhalten, dies schon sehr bald in einem 5-4-1-System. Dazu kam eine sehr hohe Erfolgsquote bei eigenen Standards. Es sah lange gut aus für den FC Vaduz. Erst in den letzten acht Runden brach die Mannschaft ein und konnte vom FC Sion und vom FCZ noch distanziert werden. In der letzten Runde verlor Vaduz gegen den FCZ im Letzigrund mit 1:4. Ein Sieg hätte dabei die Rettung bedeutet. Der Club aus dem Ländle agierte damals ähnlich, wie Union Berlin unter Urs Fischer. Wieder eine Klasse tiefer, blieb Frick diesem Spielstil mehrheitlich treu. Er verliess Vaduz als Wintermeister 2021/2022 und übernahm den klaren Tabellenletzten FC Luzern, mit welchem er in einem Kraftakt die Barrage gegen den FC Schaffhausen erreichte und gewann. Alessandro Mangiaratti, Fricks Assistent, übernahm dessen Posten in Vaduz. Mangiaratti ist nun mittlerweile Cheftrainer bei Yverdon und spielt mit diesem Club einen ähnlichen Fussball mit erstaunlichem Erfolg bei Heimspielen. Der Einfluss von Urs Fischer, eines Trainers aus der Deutschschweiz, durch Erfolge in Deutschland hierzulande erst auf der ganzen Linie wahrgenommen und akzeptiert, wirkt sich gleich auf zwei aktuelle Trainer in der Super League aus, auf einen Liechtensteiner in der Deutschschweiz und einen Tessiner in der Romandie, beide zusammen einmal gleichzeitig bei Vaduz angestellt.

Mario Frick lässt nun aber mittlerweile seine Mannschaft immer wieder in einem andern System auflaufen, meistens mit einer Viererkette in der Abwehr. Kaum ein Club wechselt die taktische Formation so oft, wie der FC Luzern. Das hing in der letzten Saison besonders mit Ardon Jashari zusammen. Jashari war wohl in der vergangenen Spielzeit der wichtigste einzelne Spieler in Bezug zur eigenen Mannschaft in der Super League und sein Trainer baute die Mannschaft sozusagen um Jashari herum. Fehlte dieser, änderte das System erst recht.

Sein Abgang wog dementsprechend schwer, aber auch diejenigen von Max Meyer und Martin Frydek. Dennoch ist es Frick sehr schnell gelungen, die Neuzugänge gut zu integrieren. Mit Andrejs Ciganiks (linker Verteidiger), Stefan Knezevic (Innenverteidiger), Aleksandar Stankovic (defensives Mittelfeld), Donat Rrudhani (Flügel), Sinan Kerweina (Sturm) und die nun fest verpflichteten Jesper Löfgren (Innenverteidiger) und Adrian Grbic (Sturm) ist das Kader in der Qualität merklich breiter geworden.

Der FC Luzern setzt dazu im Moment als einziger Club in der Super League konsequent auf die eigene Jugend und führt die Tabelle der Nachwuchs-Trophy mit 1762 Einsatzminuten klar vor Yverdon Sport mit 952 Minuten an. Der FCZ rangiert mit 56 Einsatzminuten auf dem neunten Rang. Diese Wertung berücksichtigt den Einsatz von Spielern in der Super League, welche in den U19- oder U21-Verbandsmannschaften des Schweizerischen Fussballverbandes spielberechtigt sind.

Ein weiterer Punkt: Offensichtlich ist es dem Staff des FC Luzern gelungen, nicht nur die eigenen Junioren wie Pascal Loretz, Severin Ottiger, Luca Jaquez, oder Lars Villiger und andere besser zu machen – sondern auch Spieler wie Pius Dorn, Nicky Beloko (beide aus der Challenge League) oder Thibault Klidjé.

So ist die Mannschaft zur Zeit im Fluss und mit drei Siegen in Serie gegen Sion, in Lugano und gegen Winterthur so erfolgreich, wie zuletzt vor einem halben Jahr. Luzern ist auf der Nordseite am Rand der Alpen die südlichste grössere Stadt. Dies bemerkte einmal ein Funktionär des FCL und schloss daraus einen Zusammenhang mit den in kurzer Zeit wechselnden emotionalen Hochs und Tiefs, welche der dortige Fussballclub in der Bevölkerung auszulösen vermag. Entsprechend zahlreich und vorfreudig werden die Fans des FC Luzern im Letzigrund erscheinen, einen Ort den sie umgangssprachlich „Schletztigrond“ nennen, weil dort der Wind stark durchziehen kann. Nach dem 3:0-Sieg gegen den FC Winterthur, errungen im Urs-Fischer-Union-Berlin-Stil, hat Mario Frick diese Euphorie befeuert und ist trotzdem auch bodenständig geblieben: „Wir möchten nächstes Wochenende auch in Zürich gewinnen. Es wird eine sehr schwierige Aufgabe. Das wissen wir. Aber wir fahren dorthin, um zu gewinnen.“

Bajramis Sturmkonkurrenz macht auf sich aufmerksam / die Personalien zum Testspiel FCZ – FCZ U21 im Heerenschürli

Aufgrund der Conference League-Playoffs des FC St. Gallen gegen Trabzonspor wurde die Partie FCSG – FCZ um einen Monat verschoben. Der FC Zürich testete daher mit seiner 1. Mannschaft (Cheftrainer: Ricardo Moniz) nicht zum ersten Mal in dieser Saison im heimischen Heerenschürli mit offiziellem Schiedsrichtergespann gegen die eigene U21 (Cheftrainer: Fabio Ingolitsch). Es entwickelte sich eine durchaus animierte Partie. In der 1. Halbzeit traten beide Teams im 4-3-3 und in einer Spielweise an, wie man sie vom FCZ aus den letzten Wochen kennt. Die 1. Mannschaft gewann diese Halbzeit mit 2:0. In der 2. Halbzeit traten dann beide Teams in einem 4-4-2 / 4-2-2-2 an und es entwickelte sich mit zunehmender Spieldauer ein nicht mehr allzu strukturierter offener Schlagabtausch. Trotz vieler Umschaltsituationen fielen im zweiten Spielabschnitt keine Tore mehr.

FCZ 1. Halbzeit:
Brecher; Denoon, Kamberi, Kryeziu, Leidner; Condé; Marchesano, Chouiar; Oko-Flex, Ligue, Okita.
FCZ 2. Halbzeit:
Brecher; Denoon, Kamberi, Tosic, Leidner; Condé, Marchesano; Oko-Flex, Okita; Chouiar, Greco.
FCZ U21 1. Halbzeit:
Kostadinovic; Hodza, Wallner, Eraslan, Volken; Tsawa; Fiorini (20. Yao), Di Giusto; Munroe, Afriyie, Sabobo.
FCZ U21 2. Halbzeit:
Kostadinovic; Bohon (65. Y. Kunz), Vukelic, Kovacevic, Walker; I. Okafor, Yao; Turping, T. Okafor; Kissling, Mahar.
Tore:
13. Ligue (Kamberi) 1:0, 33. Oko-Flex (Chouiar) 2:0.

Personalien:

  • Cosimo Fiorini (ohne erkenntliche gegnerische Einwirkung) und Yuro Bohon (am Boden liegend von Doron Leidner am Kopf getroffen) mussten angeschlagen ausgewechselt werden.
  • Fiorini wurde von einem neuen Gesicht, Kademain Yao, ersetzt. Der 22-jährige spielte fortan als alleiniger 6er (Tsawa rückte auf die Doppel-8 vor) und in der 2. Halbzeit auf der Doppel-6 mit Isaiah Okafor. Sein Spiel mit Ball war gut, gegen den Ball hingegen verbesserungswürdig. Schon seit fünf Jahren spielt Yao in verschiedenen Reserve-Teams der Region (YF Juventus, Rapperswil-Jona und zuletzt zwei Jahre bei GC U21 in der 1. Liga). Er ist offenbar schon eine Weile beim FC Zürich. Die Übertrittformalitäten von GC scheinen sich aber zu verzögern. Auf transfermarkt.ch wird er weiterhin als vereinslos gemeldet und in den Promotion League-Meisterschaftsspielen darf er wohl noch nicht eingesetzt werden.
  • Bohon wurde durch Yanik Kunz ersetzt. Dieser gehörte zu einer Gruppe von nicht nominierten U21-Spielern um Leon Grando, die das Spiel als Zuschauer verfolgten. Kunz wurde aufgrund der erzwungenen Auswechslung Bohons von U21-Coach Ingolitsch spontan „nachnominiert“, spielte im Trikot von Bohon und mit einer andersfarbigen Hose. Ebenfalls zu den Zuschauern gehörte Bledian Krasniqi. Umeh Emmanuel drehte zu Beginn bei laufendem Spiel ein paar Runden um den Platz.
  • Auf dem Nebenplatz wurden parallel Mohamed Bangoura, Rodrigo Conceição und Fabio Daprelà von Michael Sulzmann geschlaucht, wobei Daprelà wie gewohnt auch bei diesen Übungen die grösste Routine an den Tag legte.
  • Vom “Spotter“ nicht gesichtet wurden Labinot Bajrami, Nikola Katic, Mariano Gomez, Ifeanyi Mathew, Juan José Perea, Silas Huber und Fernand Gouré.
  • Über die ganzen 90 Minuten im Einsatz war hingegen nach längeren Verletzungsproblemen wieder mal Verteidiger Daniel Denoon (20) im Dress der 1. Mannschaft auf der RV-Position. Dies nachdem er vor einem Jahr in den Tests der 1. Mannschaft einen guten Eindruck hinterlassen hatte. Die Sicherheit geht ihm noch etwas ab. Er agierte eher vorsichtig. Auch der zwischenzeitlich angeschlagene Flügel Dylan Munroe (15) ist zur Zeit ganz offensichtlich noch ein Stück von seiner Bestverfassung entfernt.
  • In Abwesenheit von Labinot Bajrami (19) kamen mit Junior Ligue (19) und Mario Greco (17) zwei andere junge Mittelstürmer aus dem eigenen Nachwuchs im Dress der 1. Mannschaft zum Einsatz. Ligue traf in seiner typischen Art mit einem 180 Grad-Drehschuss mit Links von der Strafraumgrenze nach guter Vorarbeit von Lindrit Kamberi, welcher ganz allgemein im Spielaufbau mehrere gelungene Aktionen hatte. Greco hatte in seiner Entwicklung eine sehr gute letzte Saison und einen grossen Sprung nach vorne gemacht. Es gelang ihm nicht alles, aber die Ansätze waren gut.
  • Im Dress der U21 kamen in der 2. Halbzeit der einsatzfreudige Assist-Spezialist Patrice Kissling (19) und der wirblige Sajawal Mahar (17) im Zweimann-Sturm zum Einsatz und zeigten beide ebenfalls gute Ansätze.
  • Antonio Marchesano (in der 2. Halbzeit in zurückgesetzter Rolle auf der Doppel-6) war wie immer fussballerisch engagiert und gab viele Anweisungen und Tipps. Jonathan Okita agierte vor allem in der 1. Halbzeit wie schon in der Schlussphase in Zug deutlich fokussierter und mannschaftsdienlicher als noch in den Wochen davor. Armstrong Oko-Flex gelang mit einem Lupfer nach Vorarbeit von Mounir Chouiar das 2:0 – beide Offensivleute hatten ihre Ups and Downs im Spiel. Der umtriebige Joseph Sabobo scheint sich derweil immer näher ans Super League-Niveau heranzutasten.
  • Cheick Condé agierte wie in den letzten Wochen üblich eher etwas launisch, schwankte in Extremen zwischen fast im Alleingang das Spiel dominieren und Fatalismus hin und her. Nemanja Tosic scheint hingegen Step by Step auf dem Weg zurück zu sein und auch Doron Leidner zeigte sich etwas verbessert.
  • Isaiah Okafor (19) tat sich weiterhin vor allem stimmlich hervor, wenn er sich lauthals über eine Schiedsrichterentscheidung oder über die Mitspieler aufregte. Gleichzeitig stand er selbst im Presssing häufig falsch und spielte Fehlpässe aus kurzer Distanz in den Rücken seiner Teamkollegen. Ganz anders dessen Cousin Tobias Okafor (17). Noch vor wenigen Wochen in einem ähnlichen Testspiel vom hohen Rhythmus etwas überrumpelt, hielt er diesmal sehr gut mit und gehörte in der 2. Halbzeit gar zu den besten Spielern auf dem Platz: eine eindrücklich schnelle Entwicklung.

Brasil-Zug fordert den FC Zürich / Zug 94 – FCZ Vorschau mit möglichen Aufstellungen und Frage zum Spiel

Im Eishockey ist EVZ – ZSC ein Spitzenduell zweier Nachbarstädte. Mit dem Zug ist man in 20 Minuten in Zug. Eine weitere Parallele: wie der FC Zürich hiess Zug 94 ganz zu Beginn seiner Geschichte Excelsior. Dies war der ältere der beiden Vorgängervereine, die Mitte der 80er-Jahre sogar kurze Zeit gemeinsam in der Nationalliga B spielten, bevor sie ein Jahrzehnt später fusionierten. Dieser ältere Verein, der SC Zug, war die Feuertaufe zur international äusserst erfolgreichen Trainerkarriere von Ottmar Hitzfeld. Der damalige Ex-Fussball-Profi und angehende Mathematik- / Sportlehrer gab sich fünf Jahre, um sich im Trainergeschäft zu etablieren. Bei Misserfolg hätte er den Lehrerberuf wieder aufgenommen. Schon in seinem ersten Trainerjahr stieg er aber mit dem SC Zug überraschend erstmalig und gleichzeitig einmalig in die Nationalliga A auf. Daraufhin begründete er erst die erfolgreichste Ära der Klubgeschichte des FC Aarau, gewann dann in drei Saisons fünf Titel mit GC (die erfolgreichste Zeit seit den 40er-Jahren), führte dann den damaligen Mittelfeld-Klub Borussia Dortmund an die Spitze der Bundesliga mit zwei Titeln (den ersten seit mehr als 30 Jahren) und sogar dem klubhistorisch erstmaligen Gewinn der Champions League. Mit Bayern gewann er neben nationalen Titeln ebenfalls den ersten Champions League-Titel der Klubhistorie und die erste europäische Top-Trophäe seit dem Meistercup-Triumph 25 Jahre davor. Als Krönung trainierte er dann auch noch erfolgreich die Nationalmannschaft seines zweiten Heimatlandes Schweiz.

Brasil-Trio im Cup gegen Oberklassige schon mehrfach erfolgreich

Zug 94 will gegen den FCZ mit dem Brasil-Trio Claser, Nabarro und Campello für eine Überraschung sorgen. Dieses Trio hat im Dress des FC Rotkreuz vor zwei Jahren der Reihe nach die Oberklassigen Chiasso, Kriens und Schaffhausen ausgeschaltet – und hielt im dadurch sensationell erreichten Viertelfinal gegen Servette lange gut mit. Dies war bei weitem nicht das einzige Mal, dass ein Grüppchen Brasil-Kicker, die davor und danach keine allzu grossen Stricke zerrissen hatten, an Sensationen im Schweizer Fussball beteiligt waren. Man denke an den Cupsieg des FC Wil 2004 mit dem Duo Rogerio / Fabinho – oder die sensationelle Champions League-Teilnahme des FC Thun mit dem Brasil-Quintett Gelson, Spadotto, Pimenta, Vieira und Bernardini ein Jahr später. Im Zug 94-Kader steckt ganz allgemein viel Erfahrung. Das Durchschnittsalter (26,2 Jahre) liegt drei Jahre über demjenigen des FCZ. Linksverteidiger Marco Trachsel (mit Winterthur) und Mittelfeldspieler Muhamed Seferi (mit Wohlen) haben bereits in der Challenge League-Saison 16/17 gegen den FC Zürich gespielt.

Der ehemalige FCZ-Junior Elvedin Causi schaffte auch aufgrund langwieriger Verletzungen in jungen Jahren den Durchbruch in die Super League nicht. Der von Wohlen neu verpflichtete Innenverteidiger Leotrim Nitaj hat ebenfalls eine Geschichte mit dem FC Zürich. Nach dem nach Verlängerung in Niederhasli verlorenen U18-Meisterschaftsfinal-Derby 2016 wurde das damals hoffnungsvolle Verteidigertalent aufgrund seines Verhaltens nach Spielschluss von GC suspendiert. Seine Ambitionen in Richtung Profi-Fussball wurden damit jäh beendet. Der ehemalige Badener und Aarauer Christopher Teichmann und Evergreen Dein Barreiro (Challenge League-Début vor 17 (!) Jahren mit Winterthur) bilden für die 2. Liga Interregional ein namhaftes Flügelduo. Zug 94 ist nicht nur, aber auch aufgrund von Ligareformen in den letzten 15 Jahren von der dritthöchsten in die fünfthöchste Schweizer Liga gerutscht. Da spielt man aber jeweils mit einem Zweiten und Dritten Platz in den letzten beiden Saisons um den Aufstieg mit.

Frage zum Spiel: Welche Philosophie hat Moniz in der Goalie-Frage?

Der FC Zürich hat nach den Cuptiteln 2014, 2016 und 2018 nun in den letzten sechs Jahren nie mehr den Cup-Halbfinal erreicht. Gleichzeitig ist es viele Jahrzehnte her, seit man das letzte Mal schon in der 1. Runde ausgeschieden ist. Ohne den gesperrten Kryeziu und einem wie von Coach Ricardo Moniz angedeutet möglicherweise geschonten Katic könnten Kamberi und Hodza (oder Leidner) zu einer Chance in der Startformation kommen. Vermutlich wird man als Favorit der Partie in einem 4-3-3 antreten. Interessant wird zu sehen sein, was die Moniz-Philosophie für die Goalie-Frage sein wird. Brecher Nr.1 in allen Wettbewerben? Cup-Goalie Kostadinovic? Oder Kostadinovic nur mit Einsätzen gegen unterklassige Gegner? Je nach Coach hat es in den letzten Jahren alle Varianten schon gegeben.

Wer soll gegen Zug 94 im FCZ-Tor stehen?

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