Europa League-Auslosung – die möglichen Gegner

Heute Vormittag wurde die sogenannte Gruppeneinteilung für die Europa League-Auslosung um 13 Uhr vorgenommen. Damit hat sich das Feld der möglichen Gegner auf acht Mannschaften reduziert. Hier eine Kurzeinschätzung…

PFC Cherno More Varna (BUL): Cupsieger Bulgariens, in der Liga auf dem 8.Platz gelandet, keine weltbewegenden Transfers. Fazit: Der FCZ sollte das Weiterkommen schaffen, zudem eine herrliche Reisedestination an den Touristenort am Schwarzen Meer, welches der Verein in seinem Klubnamen trägt.

FC Dinamo Minsk (BLR): Zweiter in der Meisterschaft, mehrere Nationalspieler im Team, letzte Saison in der Europa League Gruppenphase, dort mit einem Auswärtssieg gegen Fiorentina. Fazit: Dinamo sollte sich gegen Cherno More durchsetzen (Hinspiel auswärts: 1:1) und wäre ein schwieriger Gegner für den FCZ.

FC Dacia Chisinau (MDA): Zweitplatzierter in der Meisterschaft, in welcher es viele Trainerwechsel gab. Fazit: Der FCZ wäre klarer Favorit. Dacia wird aber nach der Heimspielniederage gegen Zilina (1:2) wohl ausscheiden.

MŠK Žilina (SVK): Erreichte 2010 ein Jahr nach dem FCZ ebenfalls die Champions League Gruppenphase, letzte Saison in der Meisterschaft Zweiter, mit 13 Punkten Vorsprung auf den letztjährigen FCZ-Gegner Spartak Trnava.  Fazit: Gegen Trnava zeigte der FCZ letztes Jahr keine gute Leistungen und kam in Bedrängnis, Zilina ist nochmal ein stärkerer Gegner. Der FCZ wäre trotzdem leichter Favorit.

AEK Larnaca FC (CYP):  Beendete die Meisterschaft punktgleich mit dem letztjährigen FCZ-Gegner Apollon auf dem zweiten Platz, die Struktur der Mannschaft ist auch sehr ähnlich mit Spielern unter anderem aus der Spanischen Segunda Division. Fazit: In der Gruppenphase hat der FCZ auswärts gegen Apollon verloren und zu Hause mit etwas Glück gewonnen. Larnaca wäre gleich stark einzuschätzen. Wird Zypern zur Tradition? Es wäre die Gelegenheit, auf Zypern Orte zu besuchen, für welche letzes Mal die Zeit nicht gereicht hat.

İstanbul Başakşehir (TUR): Der neureiche Klub im türkischen Fussball, mit einem neuen vor Jahresfrist eröffneten Stadion benannt nach Nationaltrainer Fatih Terim, und etablierten Grössen wie Emre Belözuglu oder Semih Sentürk, die für den Grossklub Fenerbahce nicht mehr gut genug waren, und Nationalspielern aus Bosnien oder Moldawien. Letzte Saison Vierter noch knapp vor Trabzon und Bursa. Fazit: Istanbul BB wäre leichter Favorit, aber der FCZ könnte dem Gegner trotzdem auf Augenhöhe begegnen.

FC Kairat Almaty (KAZ): Hat mit Anatoly Timoshchuk eine Starverpflichtung getätigt, ausserdem spielt im Sturm der ehemalige Xamax-Bomber Gérard Gohou. Kairat hat Roter Stern Belgrad mit zwei Siegen rausgeworfen. Almaty ist die grösste Stadt Kasachstans, im Süden des Landes, umringt von Bergen. Fazit: Würde zusammen mit Istanbul BB, Dinamo Minsk und Larnaca sicherlich zu den stärkstmöglichen FCZ-Gegnern gehören.

Alashkert FC (ARM): Der FCZ wäre Favorit, Alashkert wird sich nach der 0:3-Niederlage im Hinspiel wohl kaum gegen Kairat durchetzen.

Saisonvorschau, Teil 4: die Hintermannschaft

Wie sieht die Situation in den einzelnen Mannschaftsteilen Tage vor dem Saisonstart aus?

Tor

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Der FCZ geht den gleichen Weg wie YB und setzt seit dem Frühling auf U21-Nationalkeeper Yanick Brecher (ein Jahr älter als Yvon Mvogo), allerdings mit einem etwas abrupterem Übergang auf der Nummer 1-Position. Nummer 2 bleibt der erfahrene Anthony Favre, womit der sehr gut ausgebildete Andres Malloth, welcher durchaus mit Brecher vergleichbare Qualitäten mitbringt, einen neuen Klub suchen muss. Allzu stark gefordert wurde Yanick Brecher in den Vorbereitungsspielen nicht.

Fazit: Die Defizite Brechers, welche dieser letzten Herbst auch schon beim FC Wil offenbart hatte, sind noch nicht verschwunden. Gerade bei Flankenbällen hat der junge Zürcher noch grosses Steigerungspotential, und wird seine Fortschritte erstmals beim Saisonauftakt gegen die bei Flanken sehr starken Young Boys unter Beweis stellen können.

 
Verteidigung

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Letzte Saison kam der FCZ mit insgesamt vier Verteidigern praktisch durch die ganze Saison. Berat Djimsiti, Philippe Koch, Alain Nef und Ivan Kecojevic spielten in der Liga 87% der Spielzeit aller Abwehrspieler. Dazu kam mit 10% als erste Ergänzung Nico Elvedi, welcher einen Teil seiner Einsätze allerdings im Mittelfeld hatte.  Nur wenig zum Einsatz kamen Mike Kleiber (194 Minuten) und Armin Alesevic (69 Minuten). Im Cup spielte zudem Fabio Schmid noch 19 Minuten. Raphael Koch war die ganze Saison hindurch verletzt.

Die glorreichen Vier Djimsiti, Koch, Nef und Kecojevic sind weiterhin dabei, allerdings ist Kecojevic zur Zeit verletzt, und konnte auch kein Vorbereitungsspiel bestreiten. Auf der Innenverteidigerposition wurde in der Vorbereitung denn auch fleissig getestet – nicht weniger als 6 Spieler wurden in vier Testpartien auf dieser Position eingesetzt: Nef, Cédric Brunner, Grgic, Sarr, Djimsiti und Kukeli.  Ausserdem befindet sich der aus der Servette-Jugend stammende Gensérix Kusunga zur Zeit noch im Test.

Fazit: In Abwesenheit von Kecojevic ist der spielstarke Stratege Kukeli Favorit auf die Position neben dem letzte Saison soliden Alain Nef und wäre eine ideale Ergänzung, zumal er auf dieser Position schon letzte Saison mehrmals eingesetzt worden war. Sarr ist eine weitere gute Option und auch Djimsiti kann im Zentrum spielen. Elvedi wäre im Vergleich zum Saisonbeginn vor Jahresfrist als Stammspieler eine echte Verstärkung für die Innenverteidigung gewesen, extern einen Spieler von dieser Qualität zu finden, ist hingegen schwierig.

Saisonvorschau, Teil 3: Gewinner der Vorbereitung

Die Saisonvorbereitung ist immer speziell eine Zeit, wo sich Spieler aus der zweiten Reihe in den Vordergrund spielen können, und solche aus der ersten ihre Standing behaupten müssen. Wer ist in den Testspielen 2015 am meisten positiv aufgefallen? Wer muss noch Gas geben?

Gewinner der Vorbereitung

Sangoné Sarr – mehr Empfehlungsschreiben abgeben geht nicht! Der Senegalese spielte bereits in den Testspielen, als ginge es um die Meisterschaft, defensiv solid, mit guten Balleroberungen, und er leitete mit seinen Vorstössen immer wieder gefährliche Offensivaktionen ein, sowohl aus dem Mittelfeld, wie auch von der Innenverteidigerposition aus.

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Amine Chermiti – der Tunesier hatte bereits im Verlauf der Rückrunde Aufwärtstendenz gezeigt, und setzt diese aktuell fort. Steigert sich auf der Position auf dem offensiven Flügel immer mehr, und glänzt auch als Vorbereiter.

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Avi Rikan – dem Linksfuss gelang in der Rückrunde ausser den beiden Penalties in Sion fast nichts mehr und findet nun langsam wieder den Tritt.

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Ebenfalls in guter Verfassung präsentierte sich Davide Chiumiento, welchem wieder ein ähnlich guter Saisonstart wie im letzten Sommer zuzutrauen ist.

 

Wer muss Gas geben?

Francisco Rodriguez – gleich in der ersten Saison schon beinahe Stammspieler, dazu die LAP gepackt. Alles etwas viel aufs Mal für den jüngsten Rodriguez. Beim Test gegen Winterthur durfte er auf seiner geliebten Position im Zentrum spielen, konnte sich da aber nicht empfehlen. Die Leistungsschwankungen bleiben zur Zeit noch sein ständiger Begleiter.

francisco rodriguez gelb

Christian Schneuwly – Hatte im Winter einen Superstart beim FCZ, baute dann aber gegen Ende der Rückrunde ab, auch wenn ihm noch zwei Tore gelangen. In den Vorbereitungspartien konnte er diese negativen Eindrücke noch nicht zur Seite wischen. Über seine rechte Seite läuft zu wenig.

schneuwly gelb klein

Mike Kleiber – überzeugte bei seinen Einsätzen in der Rückrunde mit starken Leistungen. In den Sommer-Testspielen stotterte sein Motor aber noch etwas, Kleiber kam nicht richtig in die Gänge.

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Gut zu wissen:

Mit Leandro Di Gregorio hat der FCZ als das beste Super League-Team bei offensiven Standardsituationen der letzten Saison nun neben Buff und Rikan auch noch einen dritten starken Standardspezialisten in seinen Reihen. Anto Grgic ist ausserdem ebenfalls bekannt für seine Freistösse.

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Saisonvorschau, Teil 2: Wie stehen die Chancen?

Noch vier Tage bis zum Saisonstart gegen YB. Wie hat sich im Sommer die Situation im Kader des FCZ entwickelt? Mit David Da Costa, Andres Malloth, Nico Elvedi, Raphael Koch, Mirlind Kryeziu (Leihe), Djibril Sow, Maurice Brunner, Dimitri Oberlin und Patrick Rossini haben neun Spieler aus der 1.Mannschaft und der U21 den FCZ verlassen, ausser Rossini alle aus der FCZ Academy stammend. Für Elvedi, Sow und Oberlin hat der FCZ rund 10 Millionen Franken eingenommen, was unter anderem hilft, die umfangreichen Investitionen in die Nachwuchsabteilung zu refinanzieren.

Der Stamm bleibt

Elvedi, Sow und Oberlin hätten die 1.Mannschaft in den kommenden Spielzeiten wesentlich verstärken können. Eine Schwächung des Stamms, welcher in der letzten Vorrunde über weite Strecken gute Resultate erzielt hatte, stellen diese Abgänge aber nicht dar. Das Kader wurde zudem mit jungen Spielern aufgefrischt, dazu kommt der erfahrenere Adilson Tavares Varela („Cabral“) auf der Positions des „Sechsers“, welche letzte Saison verletzungsbedingt zur Achillesferse geworden war.

Die Konkurrenz rüstet auf

YB, Luzern (zweitbestes Rückrundenteam) und Sion (Cupsieg) sind nach den Eindrücken der letzten Saison und speziell der Rückrunde im Aufwind. Thun zeigt viel Konstanz auf hohem Niveau und war zuletzt gerade für Teams wie den FCZ schwer zu bezwingen. Lugano wird versuchen mit Trainer Zeman und italienischen Toptalenten die Liga aufzumischen. Mit den Investitionsmöglichkeiten von Basel, YB und Sion in die 1.Mannschaft kann der FCZ nicht mithalten. Der Zürcher Stadtclub hat aber weiter weiterhin eines der spielerisch besten Teams der Liga. Entscheidend wird sein, dass Mittelfeld und Sturm die Abwehr im defensiven Spiel ohne Ball tatkräftig und effektiv unterstützen können, so dass der Ball wieder schneller zurückerobert werden kann, wie dies über weite Strecken der Vorrunde mit dem damaligen Personal gut funktioniert hat.

Taktik: mehr Optionen

Das 3-5-2 System kam der Mannschaft letzte Saison so lange entgegen, wie das Personal dafür vorhanden war. Die Umstellung auf eine Viererabwehr war im besten Spiel der letzten Saison zu Hause gegen Villareal (3:2) noch ein Überraschungscoup gewesen. Danach wurde es aber aufgrund der Verletzungen von Schönbächler, Yapi und Kukeli mehr und mehr zu einer Notwendigkeit. Die Sommervorbereitung deutet darauf hin, dass diese Abwehrformation vorläufig beibehalten werden wird, in der Form eines 4-1-4-1, oder je nach Gegner oder Situation auch als 4-4-2. Trotzdem bleibt das 3-5-2 eine Option, zumal im Gegensatz zur letzten Saison mit Cabral, Di Gregorio oder Kleiber auf den für dieses System entscheidenden Positionen nun valable Alternativen vorhanden sind.

Fazit: Europacupplatz in der Liga, Europa League-Gruppenphase und ein gutes Abschneiden im Cup als Ziel sind in der kommenden Saison durchaus möglich und realistisch.

Saisonvorschau, Teil 1: 4 Spiele – 4 Siege

Gerade eben noch hat sich Familie Chikhaoui nach dem Derbysieg (Foif vo foif!) mit Kind und Kegel aus dem Letzigrund in die Ferien verabschiedet…

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Da geht es auch schon wieder los mit der schweisstreibenden Vorbereitung im warmen Schweizer Sommer

chikhaoui hauern ruecken henau

Das erste Testspiel in Volketswil gegen den FC Aarau – den Organisatoren gehört ein Kränzchen gewunden – schöne Volksfeststimmung vor den Toren Zürichs…

volketswil handshake

Der FCZ gewinnt am Ende verdient mit 3:0. Oberlin erzielt zwei Tore und profitiert dabei von der starken Vorarbeit von Buff und Chermiti (Aussenrist-Traumpass). Letzterem gelingt per Kopf nach Di Gregorio-Freistossflanke zudem selbst ein Tor.

volketswil spielszene koch mit fans

Gegen Winterthur in Wiesendangen führt eine kurze kollektive Unachtsamkeit zum einzigen Gegentreffer dieser Sommervorbereitung durch Christian Fassnacht. Vor einer ebenso stimmungsvollen Kulisse inklusive Flitzer-Einlage konnte der FCZ als erneut insgesamt bessere Mannschaft die Partie noch drehen, Chiumiento legte für Sadiku auf, und in der zweiten Halbzeit zeigte sich erstmals das Potential des spielerisch starken Duos Simonyan/Di Gregorio auf der linken Seite im Zusammenspiel mit dem eingewechselten Dominguez, welche das 2:1 vorbereiteten.

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Vor dem Spiel gab es für Etoundi, Rikan, den gerade neu verpflichteten Bua, Yapi und Baumann auf einem Nebenplatz eine Konditionseinheit. Der beflissene Rikan lässt sich die Übung von Rehatrainer Powalla mehrmals erklären, da schaltet sich Etoundi ein: „Lass einfach Gilles (Yapi) vorauslaufen, dann kommts schon gut.“

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Drittes Testspiel in Henau (Uzwil) bei subtropischen Temperaturen und vor weniger Fans, als zuvor in Volketswil und Wiesendangen. Der FC Wil hatte gerade wenige Stunden zuvor die Übernahme durch die türkische Firmengruppe MNG an einer Pressekonferenz bekanntgegeben, und trat neben einem grossen Teil des letztjährigen Kollektives mit den Testspielern Drewes (Wolfsburg), Gümüstas (Dortmund U19) und Soylemezgiller (Ex-Rizespor) an. Routinierte Schwergewichte aus der Süper Lig wie Korkmaz und Nobre sollen zudem bereits verpflichtet worden sein. Die 1:0-Führung erzielte aber der FCZ wieder mit einer Standardsituation (letzte Saison war der Stadtclub bei Standards das erfolgreichste Team der Liga gewesen) – Oli Buff zirkelte den Freistoss in den Strafraum auf den erstmals für 45 Minuten eingesetzten (und danach ziemlich platten) Chikhaoui, welcher vor Drewes an den Ball kam, und wieder einmal ein Kopfballtor erzielte.

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Mit einem schnellen und konsequent ausgespielten Konter erzielte kurz nach der Pause Armando Sadiku auf Vorlage Davide Chiumientos das 2:0, bevor Avi Rikan per Penalty auf 3:0 stellte.

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Auch in Henau liefen in der zweiten Halbzeit viele Angriffe über links mit dem Trio Simonyan / Di Gregorio / Chiumiento. Die drei gehören nicht zu den schnellsten Spielern der Super League, finden aber im Kombinationsspiel immer eine Lösung. Sadiku gelang so auch noch sein zweites Tor des Tages.

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Zum Abschluss der Testserie folgte dann die Frühschoppen-Partie in Wien – der FCZ kam auch mit der ungewöhnlichen Anspielzeit gut zurecht, und gewann beim FK Austria durch den Treffer von Rikan mit 1:0.

 

Replay: Cupfinal 2014 – Emotion pur!

Vor Jahresfrist kämpfte sich der FCZ mit knappen Siegen in engen Spielen in St.Gallen und gegen Thun bis in den Cupfinal vor, wo dann das Team von Urs Meier gegen den FC Basel das klar bessere und vor allem hungrigere Team war, und verdient den Titel holte. „Holemer de Siech“ war das Motto der Fans gewesen: de „Siech“ wird heute an den FC Sion oder den FC Basel weitergegeben. Nicht ohne vorher noch mal in Erinnerungen zu schwelgen:

Highlights: 

Interviews (Senn, Bickel, Stiel, Benito, Emeghara, Canepa, P.Koch):

Spiel + Infos: 

 

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