Defensiv Aussen: Voser ein sicherer Wert

Die hinteren Aussenpositionen waren schon letzte Saison eher dünn besetzt gewesen, und nun kamen auch noch die Abgänge des langjährigen FCZ-lers Philippe Koch und des ausgeliehenen Vinicius hinzu. Neuverpflichtung Kay Voser hat sich in der Vorbereitung sehr gut ins Team eingefügt. Er ist ein Spieler, der sowohl defensive wie auch offensive Qualitäten mitbringt, wenig Fehler macht, und sich auf der linken Seite bereits ziemlich gut mit Marco Schönbächler versteht. Die Alternative zum im Gladbach-Match angeschlagen vom Feld humpelnden Voser ist Michael Kempter. Dieser hat die ganze Sache zu Beginn der Vorbereitung ähnlich wie Sadrijaj auch etwas zu légère genommen, sich dann aber mit der Zeit gesteigert. In der abgelaufenen U21-Saison hat Kempter jeweils sehr proaktiv agiert, und ist grundsätzlich reif für die Challenge League.

Auf rechts scheint Cédric Brunner die Nase vorn zu haben. Seine ersten und auch besten Einsätze in der 1.Mannschaft hatte der Zürcher allerdings im Mittelfeld gehabt. In der Vorbereitung waren seine Vorstellungen schwankend. Auffallend in der Offensive die weiten Einwürfe in den Strafraum nicht nur von rechts, sondern teilweise auch von links. Hinter Brunner steht Nicolas Stettler für die Rechtsverteidigerposition bereit. Physisch hat der 20-jährige in den Zweikämpfen gewisse Defizite, von seinem Einsatzwillen her war er in dieser Vorbereitungsphase aber klar der beste. In jedem Moment jedes Trainings und jedes Testspieleinsatzes versucht Stettler immer das maximal mögliche herauszuholen.

Dies zu belohnen ist auch als Zeichen für die anderen jungen Gipfelstürmer aus der U21 und U18 wichtig. Gianni Antoniazzi zeigte gegen Stuttgart II als Linksverteidiger, der wie häufig in der U18 im Spielverlauf auf den linken Flügel rückte, eine ansprechende Leistung, auch wenn ein Zweikampf von ihm im eigenen Strafraum zum Penalty führte. In der U21 ist er vorderhand aber sicherlich besser aufgehoben.

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1607 Kempter in Schaffhausen 1

1607 Kempter vs Austria Lustenau 1

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FCZ hat Forte, St.Gallen ist Forte: FCSG – FCZ 3:0 Highlights

Der FC St.Gallen ist für das wichtige Spiel von der ersten Minute an voll parat. Der FCZ ist es nicht. Zumindest nicht die Mannschaft. Die Unterstützung der Fans war hingegen unbeschreiblich. Das gibts nur einmal in der Schweiz. Der FC St.Gallen musste drei Dutzend zusätzliche Ordner engagieren, weil der Gästesektor für die Südkurve zu klein war. Auf allen Tribünen zusammengezählt waren mehr als 3’000 FCZ-Supporter in der Ostschweiz mit dabei, und dies in einer der sportlich dunkelsten Phasen der Vereinsgeschichte. Und trotz Rückstand und teils erbarmungswürdigem Auftritt der Mannschaft waren die Gästefans meist lauter, als der Anhang des Heimteams in der praktisch ausverkauften AFG Arena.

Das Team von Trainer Joe Zinnbauer spielte ihre wohl beste Partie der Saison. Kein einziger der 11 weiss-grünen Akteure fiel ab, und im Mittelfeldzentrum gelang Mario Mutsch eine der besten Partien seines Lebens. Gleichzeitig wirkte der FCZ weiterhin wie ein Leichtgewicht, welches in dieser Verfassung selbst in der Challenge League in Schwierigkeiten kommen würde. Die Hereinnahme von Koné und Sarr in die Startformation zahlte sich nicht aus. Kerzhakov und Chiumiento konnten vorne kaum einen Ball kontrollieren. Nur bei Chiumiento-Standards wird es im St.Galler Strafraum gefährlich. Brunner war ein Totalausfall, agierte wie ein krankheitsgeschwächter Mann, und wurde dann auch früh während der ersten Halbzeit ausgewechselt.

Es hat auch schon Fälle gegeben, wo ein Team trotz anfänglich so klarer Überlegenheit am Ende in einer Partie trotzdem noch Punkte geholt hat, aber das 0:1 durch Penalty war dann bereits richtungsweisend – leider eine Fehlentscheidung von Schiedsrichter Hänni – Sanchez spielte klar den Ball, Salli liess sich geschickt im richtigen Moment fallen. St.Gallen spürte danach, dass gegen den FCZ an diesem Tag überhaupt nichts mehr anbrennen kann, so dass beim 3:0 Innenverteidiger Martin Angha (aus den LetziKids hervorgegangen) an vorderster Front rechts an der Grundlinie auftauchte und die entscheidende Hereingabe schlug.

FC St.Gallen – FC Zürich 3:0 (2:0)

AFG ARENA – 17 546 Zuschauer – SR Hänni

Tore: 26. Aleksic (Penalty, Salli) 1:0, 39. Aratore (Mutsch) 2:0, 53. Aratore (Angha) 3:0

St.Gallen: Lopar; Hefti, Angha, Wiss, Hanin; Bunjaku (73. Lang), Mutsch, Gaudino, Aratore (87. Karadeniz); Aleksic (80. Leitgeb), Salli.

Zürich: Favre; Brunner (38. Vinicius), Sanchez, Kecojevic, Koch; Koné (46. Etoundi), Sarr, Yapi, Bua (68. Nef);  Chiumiento, Kerzhakov.

Aufstellung in Bern

Maxime Dominguez spielt nach seinem guten Début gegen GC heute erneut in der Startaufstellung. Der Kunstrasen, auf welchem die Mannschaft in Zürich die Woche durch im Heerenschürli und auf der Allmend trainiert hat, könnte dem spielerisch starken Genfer entgegenkommen. Oliver Buff wurde im Vorfeld als „fraglich“ gemeldet, und sitzt nun zu Beginn auf der Ersatzbank. Der von seiner Sperre zurückgekehrte Cédric Brunner ersetzt Sangoné Sarr in der Startformation. Michael Kempter, der gestern mit der Zweiten Mannschaft in Kriens 1:2 verloren hat, sitzt ebenso auf der Bank, wie Aldin Turkes – dazu Anthony Favre, Moussa Koné und Artjom Simonyan. Gegen GC hat Ivan Kecojevic an Stelle von Alain Nef im Zentrum der Abwehr gespielt. Wird dies auch in Bern beibehalten?

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FCZ – FCSG 4:0 Highlights

Der FCZ überrascht St.Gallen mit einem aggressiven Pressing, verleitet den Gegner zu vielen Fehlern und kommt so zu den ersten beiden Toren durch Grgic und Kukeli (1.Saisontor) in der ersten Halbzeit. Eine zweite eher ungewohnte Neuerung im FCZ-Spiel ist, dass er nach der Führung bewusst versucht, Tempo aus dem Spiel zu nehmen und sich bei der Ausführung von Standards Zeit zu lassen, wie das andere Mannschaften in der gleichen Situation jeweils auch tun. Die Partie verflacht, St.Gallen hat nur um die 80.Minute eine kurze Druckphase. Der FCZ hat mit Brunner und Buff (Vorbereiter der beiden ersten Tore) zwei verletzungsbedingte Ausfälle zu beklagen. Der eingewechselte Sarr führt sich gut ein, agiert defensiv intelligent und offensiv zielstrebig, und leitet damit auch die Kontertore zum  3:0 und 4:0 durch Bua und Kerzhakov vor.

https://soundcloud.com/fcz-radio/fcz-fcsg-40-highlights

FC Zürich – FC St.Gallen 4:0 (2:0)

Letzigrund – 8487 Zuschauer – SR Schnyder

Tore: 13. Grgic (Buff) 1:0, 35. Kukeli (Buff) 2:0, 86. Bua (Sarr) 3:0, 91. Kerzhakov (Sarr) 4:0.

Zürich: Brecher; Nef, Sanchez, Kecojevic; Brunner (59. Vinicius), Grgic, Kukeli, Koch; Buff (63. Bua), Chiumiento (76. Sarr); Kerzhakov. 

St.Gallen: Lopar; Thrier, Angha, Leitgeb, Hanin; Mutsch, Gaudino; Lang, Aleksic (68. Aratore), Cueto (46. Tréand); Salli (46. Karadeniz).

 

245.Derby Highlights GC – FCZ 4:2

Der FCZ startet gut in die Partie, schenkt GC wie schon im letzten Derby dann aber ein Tor. Der in den letzten Wochen sehr solide Anthony Favre unterschätzt die Gewitztheit von GC-Stürmer Munas Dabbur. Damit nicht genug: das Schiedsrichtertrio um Stephan Klossner greift im Anschluss ebenfalls zuungunsten des FCZ ins Spiel ein. Beim 1:2 gleich eine Doppelfehlentscheidung: beim GC-Konter steht Dabbur im Offside, und anschliessend begeht Marko Basic mit seinem Tritt gegen den Arm von Favre ein klares Stürmerfoul. Der FCZ-Keeper kann dadurch den Ball nicht festhalten. Und als bei einem Zweikampf im Mittelfeld Basic Grgic am Trikot zerrt, dieser dadurch das Gleichgewicht verliert, und am Ball vorbeischlägt, gibt es statt Freistoss für den FCZ, Gelb-Rot gegen Grgic. Anschliessend kann das Team von Sami Hyypiä eine Zeit lang das Spiel selbst in Unterzahl in die Hand nehmen – bis GC die entscheidenden Konter setzt. Die Einwechslungen von Kevin Bua und Moussa Koné bringen Tempo in die Gegenstösse, aber gleichzeitig auch Lücken in den Defensivverbund, welche GC wie so häufig in letzter Zeit gnadenlos ausnutzt.

Grasshopper Club Zürich – FC Zürich 4:2 (2:1)

Letzigrund – 14 400 Zuschauer – SR Klossner

Tore: 8. Kerzhakov (Brunner) 0:1, 12. Dabbur 1:1, 30. Caio 2:1, 53. Tarashaj (Kamberi) 3:1, 58. Bua (Yapi) 3:2, 91. Basic (Tarashaj) 4:2

Grasshopper Club: Mall; Lüthi (65. Bauer), Senderos, Bamert, Antonov; Basic, Källström; Kamberi (84. Alpsoy), Tarashaj, Dabbur, Caio (90. Tabakovic).

Zürich: Favre; Nef, Sanchez, Kukeli; Brunner, Yapi, Grgic, Koch; Buff (46. Bua), Chiumiento (58. Koné); Kerzhakov.

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