FCZ nach der Derby-Klatsche: Interview auf sport.ch

Der FCZ ist nach dem 0:5 im Derby gegen GC so angeschlagen wie schon lange nicht mehr. Wo liegen die Gründe für die Krise? Was muss im Winter geschehen? Und haben die kritischen Medien mit ihrer harschen Berichterstattung Recht? sport.ch unterhielt sich mit Live-Kommentator und FCZ-Experte Lukas Stocker über genau diese Fragen: http://sport.ch.sportalsports.com//sportch/generated/article/fussball/2015/12/01/interview-mit-fcz-live-kommentator-lukas-stocker-krisen-fcz-hyypiae-mbabu-und-die-antipathie-der-medien-id46438400000.html

 

 

Katie Duncan: der weibliche Yapi

Seit einem Jahr spielt die neuseeländische Nationalspielerin Katie Duncan für die FCZ Frauen. Ihre Rolle, Spielweise und Statur erinnern an Gilles Yapi. Zusammen mit Marina Keller und Fabienne Humm gehört die 27-jährige zu den wenigen Routiniers in einem sehr jungen Team beim Schweizer Doublegewinner. Duncan ist aus privaten Gründen in Zürich gelandet – genauso wie im Falle der Verpflichtung des Deutschen Duos Grings/Fuss vor vier Jahren ist der Zuzug einer ausländischen Nationalspielerin also auch diesmal nicht die Folge einer Vereinsstrategie. Denn diese ist auf die Entwicklung der besten Talente aus der Grossregion Zürich unter für den Schweizer Frauenfussball sehr guten Bedingungen ausgerichtet.

Beim FCZ hat sich Duncan im Frühling auf die WM in Kanada vorbereitet, wo die „Football Ferns“ in den Gruppenspielen gegen den Gastgeber, China und Holland ausschieden. Die Leistungen Duncans beim FCZ waren im Frühling und auch noch in der Saisonvorbereitung im Sommer nicht immer zufriedenstellend. Im Verlaufe des Herbstes hat sie sich aber gesteigert, und gerade auch in der Champions League gegen Lilleström eine starke Leistung gezeigt. Nach dem 10:0-Derbyerfolg auf dem GC/Campus, bei welchem Duncan in der Innenverteidigung aushalf, stand sie Züri Live Red und Antwort, und äusserte sich speziell lobend über die jungen Spielerinnen beim FCZ und in der Schweiz: „Bei den internationalen Titelkämpfen der kommenden Jahre müssen sich die Gegnerinnen der Schweiz warm anziehen“. Sie verrät dabei zudem, dass sie im kommenden Sommer wieder nach Neuseeland zurückkehren und mit Fussball auf höchster Ebene aufhören möchte.

Simonyan: „Schon zum dritten Mal trotz Überlegenheit kein Sieg“

Artyom Simonyan aus der U21 trifft gleich bei seinem ersten Einsatz für die 1.Mannschaft. So richtig freuen kann er sich darüber aber nicht. 

Artyom Simonyan, der erste Match für die erste Mannschaft und gleich das erste Tor erzielt. Wie war das für Dich in der ersten Halbzeit?

In der ersten Halbzeit war unser Spiel nicht schlecht. Leider haben wir zwei Tore auf zwei Abschlüsse bei Kontern erhalten. Was mein Tor betrifft – Mario (Gavranovic) hat mir den Ball zugespielt, ich wollte ihm den Ball wieder zurück vors Tor spielen, aber der Ball ging dann ins Tor.

Wie war das für dich persönlich. Das war ja wohl dein erstes Spiel bei den Profis, oder hast du bei Zenit auch ein, zwei Mal schon Pflichtspiele absolviert gehabt?

Nein, nur Freundschaftsspiele, dazu habe ich für die Armenische Nationalmannschaft gespielt. Ich konnte offensiv das ein oder andere bewegen, aber das zählt alles nicht, denn wir haben verloren.

Es gab viele Änderungen in der Mannschaft auf dieses Spiel hin, taktisch, personell, zwei Débutanten. War das schwierig zu bewältigen, oder kein Problem?

Es hat viele verletzte Spieler, darum wurden junge Spieler aus der Akademie raufgenommen. Dort wird mit dem gleichen System und Spielstil, wie in der 1.Mannschaft gespielt, darum ist es kein Problem, sich sofort zu adaptieren.

Du bist häufig von der Seite in den Strafraum gezogen, und hattest Chancen, noch ein zweites Tor zu erzielen, einmal ist dir der Ball dabei unglücklich an die Hand gesprungen…

Ja, wir hatten noch weitere Torchancen durch mich und andere Offensivspieler. Das ist nun schon das dritte Spiel, wo wir trotz Überlegenheit nicht gewinnen. Daran müssen wir arbeiten.

Es war ziemlich heiss heute auf dem Platz, oder?

Ja, das stimmt. Das war nicht einfach.

243. Derby: so könnten sie spielen

Nach dem sensationellen Rekord von letzter Saison mit fünf Derbysiegen, ist im ersten Derby der neuen Saison GC Favorit. Zwar hat es beim Team von Pierluigi Tami im Sommer einen Umbruch gegeben, die Offensive ist aber weitgehend zusammengeblieben und befindet sich bereits in einer starken Frühform vor allem auch mit einer beeindruckenden Effizienz. Beim Auftaktspiel in Thun war beim 5:3-Auswärtssieg in der ersten Halbzeit jeder Schuss ein Treffer. Verstärkt wird die bereits bisher gute Offensive bei Standards in der neuen Saison durch den kopfballstarken Marko Basic.  GC hat keine Verletzten zu beklagen, leicht fraglich ist höchstens Innenverteidiger Alexandre Barthe, welcher bisher den zurückgetretenen Stéphane Grichting noch nicht ganz ersetzen konnte. So könnte GC im 243.Derby auflaufen:

GC bei FCZ 1508

Elvedi, Rikan, Rodriguez und Etoundi haben den Klub gewechselt, Neuzugang Cabral ist gesperrt, Alesevic und Schönbächler sind weiterhin verletzt, Kukeli fraglich, Yapi und Kecojevic im Aufbau. Die Fragen, die sich Urs Meier und Massimo Rizzo vor dem Derby in Bezug auf die Aufstellung stellen, sind folgende:

1. Yassine Chikhaoui in der Startelf? 

– Bei all den Ausfällen von erfahrenen Spielern, wird die Versuchung sehr gross sein, wenigstens den Captain wieder von Beginn weg zu bringen – allerdings war der Tunesier am Donnerstag nach den 45 Minuten gegen Dinamo, in welchen er allerdings auch ziemlich viel gesprintet war, völlig platt. Als Joker könnte er im Derby sicherlich etwas bewegen. Es ist eine knifflige Entscheidung.

2. Welche Abwehrformation? 

Am wahrscheinlichsten ist, dass diese gleich aussehen wird, wie gegen Dinamo Minsk nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Kleiber – Nef und Djimsiti in der Mitte, Brunner rechts, Koch links.

3. Welches System? 

Bisher agierte der FCZ in dieser Saison im 4-3-3 bzw. 4-1-4-1. Aus personellen Gründen könnten gegen GC aber möglicherweise mit Sadiku und Gavranovic erstmals zwei zentrale Stürmer von Beginn weg auf dem Platz stehen. Allerdings wäre diese Variante sicherlich nicht ohne Risiko.

4. Einsatz der Jungen? 

Cédric Brunner gehörte gegen Dinamo zu den wenigen Lichtblicken und hat sicherlich gute Chancen auf die Startformation. Meier und Rizzo werden eher auf ihn setzen, als auf Leandro Di Gregorio, welchem noch etwas die Handlungsschnelligkeit auf Super League-Niveau abgeht. Bei einem Ausfall von Kukeli hat zudem Sangoné Sarr trotz noch gewisser taktischer Defizite gute Einsatzchancen von Beginn weg, und auf der linken Seite könnte der solide und vielseitige Simonyan für den zuletzt etwas aus dem Tritt geratenen Chermiti, welcher zudem möglicherweise als Sturm-Joker benötigt wird, beginnen.

FCZ vs GC 1508

 

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