Highlights und Interview FCSG – FCZ 1:3

Der FCZ kann sich in St. Gallen auswärts gegen einen direkten Konkurrenten mit 3:1 durchsetzen. Vor allem in der ersten halben Stunde war es ein sehr guter Auftritt und erinnerte an die ebenfalls hervorragende Leistung in der Ersten Halbzeit in Sion vor einem Monat. Im Unterschied zu damals resultierten nun aber drei Punkte.

Trotzdem gab es auch in St. Gallen Fehler und einzelne Schwächephasen, die der Gegner im ungünstigen Fall hätte ausnutzen und das Spiel nochmal drehen können. Unter dem Strich war St. Gallen aber nicht in der Lage, den Druck aufzusetzen, den sie normalerweise im kybunpark gegen den FCZ an den Tag legen.

Zuletzt war der FCZ anfällig auf Situationen nach gegnerischen Einwürfen gewesen. Diesmal traf man selbst zwei Mal nach einem Einwurf von rechts. Das Zentrum mit Rüegg und Palsson war mit wenigen Ausnahmen eine Bank und Raphael Dwamena kam unbeschwert von dieser und zeigte sich beim Tor zum 3:1 seit langer Zeit wieder mal von seiner besten Seite, wobei seine Tendenz in den letzten Partien bereits kontinuierlich nach oben gezeigt hatte.

St. Gallen – FCZ 1:3 (1:2)

Tore: 7. Palsson (Rüegg) 0:1, 12. Winter (Rodriguez) 0:2, 45.+2 Buess (Barnetta) 1:2; 82. Dwamena (Nef) 1:3.

FC Zürich: Vanins; Nef, Bangura, Brunner; Winter, Rüegg, Palsson, Pa Modou; Rodriguez (81. Sarr), Frey (86. Cavusevic), Odey (67. Dwamena).

St. Gallen: Lopar; Lüchinger, Hefti (40. Gönitzer), Haggui, Wittwer; Barnetta (70. Aratore), Taipi (89. Toko), Kukuruzovic, Aleksic; Babic, Buess.

Der Wahnsinn schreibt sich mit drei Buchstaben: F-C-Z (Cup-Highlights & -Spielbericht)

Nicht, dass es noch ein Geheimnis gewesen wäre – es ist ja auch längst vom Eidgenössischen Amt für Geistiges Eigentum patentiert und bestätigt: Wahnsinn, Drama und Kuriositäten im Fussball sind im FCZ zu Hause. Sechs Minuten vor Schluss im Cup-Viertelfinal gegen den FC Thun noch mit 1:3 im Rückstand, dreht das Letzigrund-Team die Partie noch in der regulären Spielzeit mit drei Toren in Folge und zieht in den Halbfinal ein. Ausgerechnet der seine bisher schlechteste Leistung im FCZ-Dress abliefernde Rasmus Thelander erzielt mit seinem ersten Tor für den Stadtklub den 3:3-Ausgleich in der 90. Minute. Die in der Schlussphase aus dem Mittelfeldzentrum agierenden Rodriguez und Rüegg bringen die Angriffsmaschine in Gang, und Michi Frey bleibt zwei Mal im Abschluss eiskalt.

Der «Gameplan» war für den FC Thun derselbe wie schon in den drei vorherigen Cup-Partien gegen unterklassige Mannschaften: von Beginn weg Vollgas geben. Auch diesmal gelang es den Berner Oberländern schon früh, zwei Tore zu erzielen. Dazu kam in der Zweiten Halbzeit ein Kontertor zum 3:1. Bis dahin unterschied sich die Partie beim FCZ für den FC Thun kaum von den bei Stade Payerne (2:1), in Wil (3:0) und bei Stade Nyonnais (3:1) gespielten Runden. Der Unterschied kam erst in der Schlussphase zum Tragen. Der FCZ vermochte die unweigerliche Müdigkeit Thuns nach deren kräfteraubender Ersten Halbzeit besser ausnutzen, als die vorherigen Gegner. In der Anfangsphase des ersten Durchganges hatte das Forte-Team noch dagegenhalten und die Partie ausgeglichen gestalten können, aber vor allem Mitte der Halbzeit verschaffte sich Thun Vorteile in den Bereichen Zielstrebigkeit, Handlungsschnelligkeit, Aggressivität und Laufumfang.

Uli Forte hatte in der Startformation Moussa Koné für Roberto Rodriguez aufgestellt. In der Ersten Halbzeit ging dieser Wechsel überhaupt nicht auf: Koné half dem FC Thun mit seinen vielen Ballverlusten ins Spiel zu kommen. Alain Nef spielte an Stelle des noch leicht angeschlagen auf der Bank sitzenden Cédric Brunner eine durchschnittliche Partie. Yanick Brecher kassierte drei Tore, wobei er vor allem das dritte mit einem nach vorne abgewehrten Ball mit anschliessendem Stellungsfehler begünstigte. In der Szene davor hatte er gegen den gerade erst eingewechselten jungen Thuner Stürmer Dzonlagic bereits einmal zur Seite abgewehrt gehabt. Bei den Berner Oberländern wirkte Torhüter Francesco Ruberto nach seinen zwei Patzern in der Meisterschaft gegen den FC St. Gallen vor allem beim 1:2 von Moussa Koné etwas indisponiert. Dem FCZ kam ebenso entgegen, dass der 19-jährige Timo Righetti in seinem ersten Profieinsatz zwar sehr engagiert spielte, unter anderem aber ebenfalls beim ersten Zürcher Treffer bezüglich Zweikampfverhalten Lehrgeld bezahlen musste.

FCZ – Thun 4:3 (0:2)

Tore: 9. Sorgic (Kablan) 0:1, 24. Rapp (Hediger) 0:2; 51. Koné (Dwamena) 1:2, 77. Rapp (Dzonlagic) 1:3, 85. Frey (Rodriguez) 2:3, 90. Thelander (Koné) 3:3, 90.+4 Frey (Pa Modou) 4:3.

FC Zürich: Brecher; Nef, Bangura, Thelander; Rüegg, Palsson (81. Odey), Sarr (46. Winter), Pa Modou; Dwamena (69. Rodriguez), Frey, Koné.

Thun: Ruberto; Glarner, Bürgy, Gelmi, Kablan; Righetti, Hediger, Lauper, Spielmann (72. Dzonlagic); Rapp, Sorgic.

Pa Modou mit Ups and Downs / FCZ – Lausanne Stats & Spielinfos

Wie in Sion gibt es erneut mit 43 sehr viele Top-Offensivaktionen – der zweithöchste Wert seit Beginn der Messung von Züri Live. Wiederum ist ein wichtiger Grund dafür das vor allem in der Zweiten Halbzeit immer besser in Gang kommende Kombinationsspiel über 10 und mehr Stationen. Die beiden Tore fallen allerdings auch diesmal auf relativ direktem Weg nach einem Ballgewinn von Rasmus Thelander im Mittelfeld (1:0) und einem durch Adrian Winter gegen Elton Monteiro gewonnenen Laufduell nach einem durch die Lausanner Hintermannschaft abgewehrten Eckball (2:0).

Most Valuable Player ist erstmals Pa Modou Jagne. Der linke Aussenläufer zeigt bisher grosse Leistungsschwankungen wie kaum ein anderer FCZ-Spieler. In 11 seiner 17 Wettbewerbseinsätze gab es von Züri Live eine ungenügende Note. Der Gambier macht viele Fehler, bügelt diese aber relativ häufig selbst wieder aus. Kevin Rüegg konnte auf seiner angestammten Position auf rechts vor allem in der Anfangsphase immer wieder seine Schnelligkeit ausspielen. Cédric Brunner fand nach seiner schwierigen Partie gegen YB’s Roger Assalé im Duell mit Lausanne wieder zu seiner guten Form zurück, zumal sein Gegenpart Samuele Campo nicht seinen besten Tag erwischte.

Spielbestimmend beim FCZ war auch diesmal Roberto Rodriguez. An elf der 15 Torchancen war der Zürcher beteiligt, spielte die meisten Steilpässe und Flanken, und schlug mit einer Ausnahme alle Standards in Strafraumnähe. Rodriguez steht für das spielerische aber auch läuferische Element im Zürcher Team. Was ihm fehlt, ist Speed – den müssten eigentlich Raphael Dwamena beziehungsweise Moussa Koné in die Waagschale werfen können. Diese schaffen es aber noch zu wenig häufig, die Tiefe zu suchen und ihre Stärken in akute Torgefahr ummünzen zu können.

Wieder ein November-Knick? 3 Fragen vor FCZ – Lausanne-Sport

1. Erleidet der FCZ wieder einen November-Knick?

Letzte Saison kam der FCZ Mitte Juli stark aus den Startlöchern und hielt die Pace bis Mitte November durch. Diese Saison sieht es bisher ähnlich aus. Als Aufsteiger mit dem sechsthöchsten Budget der Liga ist man erstaunlich gut gestartet. Kommt erneut der November-Knick? Wäre dies der Fall, könnte es der FCZ sicherlich weniger gut überspielen wie noch vor Jahresfrist. Damals spielte man noch eine Liga tiefer und vermochte gewisse Spiele auch mit einer mässigen Leistung für sich zu entscheiden. Ausserdem war in jener Phase Alain Nef enorm wichtig, in dem er mit unbändigem Kampfgeist das ein oder andere Spiel für seine Nebenleute noch aus dem Feuer riss. Nun ist man wieder in der Super League, und Alain Nef war zuletzt angeschlagen. Wie schon vor Jahresfrist steht Adrian Winter symbolisch sowohl für den starken Start, wie auch für das Nachlassen Richtung Winterpause. Kevin Rüegg hat zuletzt auch im Training öfter mal auf dessen Position als Rechter Aussenläufer agiert und es ist durchaus möglich, dass er gegen Lausanne da auf dem rechten Couloir in die Startformation rückt. Zumal Victor Palsson sich im Zentrum zuletzt etwas besser etabliert hat.

2. Gibt es vor der Winterpause noch Verstärkung aus den eigenen Reihen?

Nicht zum ersten Mal stellt sich hier die Frage: Können die Fans für den Schlussspurt vor der Winterpause auf Verstärkung der Mannschaft aus den eigenen Reihen hoffen? Kann der ein oder andere zuletzt verletzt gewesene Spieler bereits eingreifen? Armin Alesevic, Michael Kempter, Yassin Maouche, Antonio Marchesano und Marco Schönbächler sind aktuell verletzt, rekonvaleszent oder im Aufbau begriffen. Aus den Äusserungen von Trainer UIi Forte in den letzten Wochen lässt sich herauslesen, dass es auf keinen Fall eine Feuerwehrübung geben soll. Erste Priorität ist, dass die betroffenen Spieler auf den Rückrundenstart hin in Bestverfassung kommen. Mirlind Kryeziu und Antonio Marchesano sind schon seit längerer Zeit (wenn auch bei Marchesano noch reduziert) im Mannschaftstraining mit dabei und beide machen dabei auf den Betrachter von Züri Live den Eindruck, dass sie bei ihrer Rückkehr die Mannschaft verstärken können. Kryeziu werden zur Zeit in der Promotion League von Spiel zu Spiel immer mehr Spielminuten zugestanden. Zuletzt bei der 1:5-Klatsche in Köniz waren es 65 Minuten.

3. Wer schiesst die Tore….und wie viele?

Bei Spielen mit Lausanne-Beteiligung gibt es die meisten Tore in der Super League: 53 an der Zahl bisher in 15 Begegnungen. Ganz anders beim FCZ – dieser hat mit 30 und genau zwei im Schnitt pro Partie den tiefsten Wert der Liga. Die erste Direktbegegnung der Saison auf der Pontaise (1:1 nach den Toren von Roberto Rodriguez und Francesco Margiotta) entsprach genau diesem FCZ-Schnitt. Auf der Pontaise im September hatte das Forte-Team eine starke erste halbe Stunde zu verzeichnen, in welcher Roberto Rodriguez das Spiel in die Hand nahm. Auch wettbewerbsübergreifend haben bisher in dieser Saison erst acht FCZ-ler ins Schwarze getroffen. Adi Winter hatte in dieser Saison bisher acht Abschlüsse, ohne ein Tor zu erzielen, Sangoné Sarr gar neun. Die beste Chancenverwertung hat mit 33% bisher Dzengis Cavusevic – allerdings war der grösste Teil seiner Spielzeit im Cup gegen unterklassige Gegner. Speziell Raphael Dwamena und Roberto Rodriguez müssen ihr Visier besser einstellen, denn sie kommen auch immer wieder im Strafraum zum Abschluss, und haben trotzdem eine Chancenverwertung von nicht über 15%. Schon 19 Spieler kamen in dieser Saison bei einem Wettbewerbsspiel zum Abschluss – Raphael Dwamena hatte mit 47 Schüssen auf oder neben das Tor die meisten Torchancen zu verzeichnen.

Umaru Bangura als Feuerwehrmann gefragt / YB – FCZ Spielinfos & Stats

Gegen den zu Hause offensivstarken Leader aus Bern kommt der FCZ so stark unter Druck, wie noch nie in dieser Saison. 99% Form und 99% Aufmerksamkeit genügt im Wankdorf nicht. Der Zentrale Verteidiger Umaru Bangura ist deutlich häufiger als Feuerwehrmann gefordert, als normal. Dies vor allem auch weil der sich zuletzt in guter Verfassung präsentierende Cédric Brunner gegen den zur Zeit giftigsten Offensivmann der Liga, Roger Assalé, genauso wie Pa Modou Jagne an seine Grenzen stösst. Dank der Umstellung auf ein defensiver ausgerichtetes 3-5-2 hat der FCZ in Bern bis zum Schluss reelle Chancen auf zumindest einen Punkt.

Kevin Rüegg ist nach dem 1:1 gegen St. Gallen in der 7. Runde zum zweiten Mal MVP. Auf seiner halbrechten Achterposition erstickt er viele Berner Angriffe über diese Seite bereits im Keim und sorgt zusammen mit Adrian Winter und Raphael Dwamena selbst für den ein oder anderen gefährlichen Angriff. Der Ghanaische Stürmer zeigt eine ansprechende Leistung. Er hat sich bezüglich Torerfolgen bei bisher 3 Toren und 2 Assists in der Meisterschaft sicherlich mehr erhofft. Die aktuell fehlende Effizienz des Ghanaers ist einer der Hauptgründe für die geringe Anzahl Tore beim FCZ. Abschlusschancen hat der 22-jährige genug. Und es scheint nicht viel zu fehlen, damit es «Klick» macht. Dwamena muss lernen, dem Gegner mehr weh zu tun, als «nur» jeweils eine Gelbe Karte für taktische Fouls zu provozieren.

Im auf zwei Mann reduzierten Sturm mit deutlich weniger Pressing wurde Michi Frey bei seinem Stammklub etwas seiner Stärken beraubt, aber insgesamt war auch sein Auftritt ordentlich, wenn auch in gewissen Szenen etwas übermotiviert. In der 81. Minute kam Stephen Odey zu seinem Meisterschaftsdébut, zeigte bei seinem Kurzeinsatz aber wie schon im Cup bei Stade Lausanne-Ouchy erst mal grosse Probleme mit dem Rhythmus, der Zweikampfhärte und seinen taktischen Aufgaben. Anders Moussa Koné, der innert kürzester Zeit fast ein Maximum herausholen konnte. Seine besten Leistungen im FCZ-Dress hat Koné fast ausschliesslich als Joker gebracht, und in Bern demonstrierte er einmal mehr, warum er für diese wichtige Rolle so prädestiniert ist.  

Rüegg und Dwamena durch Aufmerksamkeit gehemmt? FCZ – FCB Stats & Spielinfos

Gerade in Spielen wie gegen den FCB stehen die talentiertesten Spieler wie Kevin Rüegg oder Raphael Dwamena speziell im Fokus. Sie wissen, dass bei solchen Partien noch mehr Scouts im Stadion sind, als sonst schon. Im Idealfall wirkt sich dies auf den Spieler zusätzlich leistungsfördernd aus. Nur ist dies häufig nicht der Fall: der Spieler will seine Sache besonders gut machen, denkt zu viel nach und begnügt sich nicht mit der (meist richtigen) einfachen Lösung. So waren Dwamena und Rüegg in einem ansonsten insgesamt verbesserten Kollektiv beim 0:0 gegen den FCB die schlechtesten Akteure des Heimteams.

Kevin Rüegg (bisherige Züri Live Saison-Durchschnittsnote: 6,8) wurde gegen den FCB nach vielen Unkonzentriertheiten und einem ungewohnt pomadigen Auftritt mit der Note «3» bewertet. Hatte Rüegg zumindest noch drei, vier gute Aktionen, lief bei Raphael Dwamena (Saison Durchschnitts-Note: 5,8) so gut wie gar nichts zusammen: Note «2». Most Valuable FCZ-Player ist im dritten Meisterschaftsspiel in Folge der erneut sowohl offensiv wie defensiv sich bravourös einsetzende Michael Frey. Frey hat von allen häufig eingesetzten Spielern die beste Züri Live-Durchschnittsnote (7,3), und liegt bei der Anzahl MVP-Auszeichnungen (6) vorne (an zweiter Stelle folgt Raphael Dwamena: 3). Frey scheint sich vor allem im Letzigrund pudelwohl zu fühlen: fünf seiner sechs MVP-Partien waren Meisterschafts-Heimspiele, oder anders gesagt: nur in zwei von sieben Meisterschafts-Heimspielen war Frey nicht der MVP (Rüegg gegen St. Gallen, Dwamena vs. Lugano)!  

Der Wert Michi Freys besteht in erster Linie in seiner enorm wichtigen Arbeit für die Mannschaft, was gleichzeitig bedeutet, dass er normalerweise selbst nicht zu vielen Abschlusschancen kommt. Seit dem 10. August und dem Heimspiel gegen Sion waren es in keinem Meisterschaftsspiel mehr als zwei Abschlüsse pro Spiel gewesen. Vor diesem Hintergrund ist seine persönliche Abschluss-Effizienz in der Meisterschaft mit fünf Toren bisher gut. Gegen den FC Basel änderte sich dies nun – Frey kommt gegen die Rot-Blauen zu aussergewöhnlich vielen Abschlussmöglichkeiten und stellt gar seinen bisherigen Saisonrekord aus besagtem Heimspiel gegen Sion (5) ein – erzielt dabei aber diesmal kein Tor. Insgesamt war Frey gegen Basel an sieben der acht FCZ-Torchancen beteiligt.

Frey ist Mister 100%, Voser mit Mühe / Thun – FCZ Stats & Spielinfos

Der FCZ agiert im Berner Oberland effizient einhergend mit einer wiedergewonnenen Zielstrebigkeit und Sicherheit bei Standards – aus elf Abschlüssen resultieren drei Tore, wobei beim ersten eigentlich eine Offsideposition des Assistgebers Thelander vorlag. Die drei Stürmer Rodriguez, Frey und Dwamena sowie Verteidiger Nef waren alle an je zwei Toren beteiligt. Dwamena (Torquote: 20%) konnte die Hälfte der zusätzlichen acht Team-Abschlusschancen nicht nutzen, während die Abschlussquote von Frey 100% war.

Nach seinem Super-Weitschusstor gegen Lugano trifft Michael Frey diesmal gar doppelt – und streckt nach dem 3:1 die Trinkflasche von Thun-Goalie Ruberto wie einen WM-Pokal den Zürcher Fans entgegen. Der zweite Sieg in Folge gegen ein Team, gegen welches der FCZ zuvor in sieben Meisterschaftsbegegnungen in Folge nicht gewinnen konnte hat auch grossen Wert. Alles war aber nicht gut. Im Mittelfeld gibt es sowohl defensiv wie auch offensiv Verbesserungspotential. Wäre die Partie in Thun nur in der «Zone 2» gespielt worden, der FCZ hätte nicht gewonnen.

Am meisten negativ fiel der leistungsmässige «Abschiffer» von Kay Voser ins Gewicht. Der Aargauer hatte zwar letzte Saison in den Auswärtspartien bei Villarreal und Steaua gezeigt, dass er in seiner besten physischen und mentalen Verfassung auch gegen starke Gegner auf seiner Seite dem FCZ ein Übergewicht verschaffen kann – national hat Voser hingegen regelmässig gegen gute und in den Zweikämpfen aggressiv auftretende Gegner wie Xamax, St. Gallen, Le Mont, Basel, GC oder eben Thun Probleme. Es ist nicht so, dass Voser wenig läuft, aber ohne den Sondereffort an Fokus und Laufbereitschaft, den er in den Europa League-Spielen geleistet hat, fällt er auch national ab.

 

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