Mit der U21 Nati-Achse in den Tabellenkeller / Halbzeitanalyse, Teil 10 (Nachwuchsreport)

Zum Abschluss der Super League-Vorrundenanalyse werfen wir traditionellerweise einen Blick auf die Integration des Nachwuchses in die jeweiligen 1. Mannschaften. Es gibt dabei einige neue Entwicklungen zu beobachten. So hat neuerdings Servette eigenen Nachwuchsspielern im U21-Alter am meisten Einsatzzeit gegeben! Die Genfer waren lange Zeit in dieser Hinsicht eines der grössten Sorgenkinder gewesen. Eigene Nachwuchskräfte wanderten auch deshalb reihenweise ab – unter anderem zum FC Zürich. Nun haben sie reagiert. Der sich immer noch im U21-Alter befindliche Kastriot Imeri schaffte nach langer Anlaufzeit (viereinhalb Jahre, mittlerweile 138 Spiele für die 1. Mannschaft) den Durchbruch zum Leistungsträger und steht nun praktisch immer in der Startaufstellung. Daneben erhielten auch Nicolas Vouilloz, Alexis Antunes und Edin Omeragic jeweils hunderte von Einsatzminuten. Ausserdem kamen Azevedo, Nyakossi und Sawadogo (mittlerweile leider verletzt) zu Super League-Spielzeit. Die Einsatzzeit eigener junger Spieler in der 1. Mannschaft, die seit der Übernahme durch die neue Klubführung um Didier Fischer und zu Beginn auch unter Trainer Alain Geiger in den Keller gerasselt war, zeigt nun nach oben.

Dicht dahinter folgt an 2. Position Lausanne-Sport. Die aus dem eigenen Nachwuchs stammenden Anel Husic (20) und Karim Sow (18) waren über weite Strecken der Vorrunde Stammspieler. Husic legte einen raketenhaften Aufstieg praktisch aus dem Nichts zum Stammspieler der U21-Nationalmannschaft hin und stand diesen Herbst kurzzeitig gar nahe an einem Aufgebot für die A-Nationalmannschaft Murat Yakins. Ebenfalls sowohl in seinem Stammklub und in der U21-Nationalmannschaft profilieren konnte sich Gabriel Barès (21, in der Winterpause Transfer zu Montpellier in die Ligue 1) und der aus der See-Region, aber nicht aus dem Lausanne-Nachwuchs stammende Zeki Amdouni (21). Mehrere Chancen, sich zu zeigen, erhielt auch der aus dem eigenen Nachwuchs stammende Alvyn Sanches (19). Dazu kam der ebenfalls aus dem eigenen Nachwuchs stammende Marc Tsoungui. Und dabei ist ein Cameron Puertas gar nicht mitgerechnet, weil er erstens schon 23 ist und zweitens im Team Vaud nur in der “U21“ (2. Mannschaft) gespielt hat, welche zum Erwachsenenfussball zählt.

Nachdem Lausanne über Jahrzehnte in den Schweizer Nachwuchsauswahlen meist untervertreten war, bildeten diesen Herbst auf einmal Husic, Barès und Amdouni die “Achse“ von Mauro Lustrinellis neuer U21-Nati. Die grosse Mehrheit der Super League-Konkurrenten hat nicht annähernd so viel auf den eigenen Nachwuchs gesetzt, wie die Waadtländer unter Ilija Borenovic. Zusammen mit nicht aus dem eigenen Nachwuchs stammenden jungen Spielern wie den Ivorern N’Guessan, Zohouri oder Ouattara setzte Lausanne mit Abstand am meisten Spieler im U21-Alter ein. Das Beispiel Lausanne zeigt, dass in Klubs mit ausländischen Besitzern nicht automatisch weniger auf den eigenen Nachwuchs gesetzt wird.

Keine einzige Einsatzminute für den Basler Nachwuchs

Im Super League-Mittelfeld bezüglich Einsatz eigener Nachwuchsspieler befinden sich in dieser Vorrunde Luzern, St. Gallen und YB mit Talenten wie Burch, Rupp, Stergiou, Besio, Mambimbi und Rieder. Der FCZ führt hingegen in dieser Wertung nur die hintere Tabellenregion an. Die unter Massimo Rizzo eingesetzte Abwärtstendenz hat sich unter André Breitenreiter noch weiter akzentuiert – nachdem zuvor unter Magnin der FCZ am meisten eigene Junioren eingesetzt hatte. Nur Bledian Krasniqi kam diesen Herbst regelmässig zum Einsatz. Dazu gesellten sich sehr knapp bemessene Kurzeinsätze von Silvan Wallner und Stephan Seiler. Hinter dem FCZ folgt Sion mit Theler und Berdayes. GC (Hoxha, Kacuri) und Lugano (Nikolas Muci) gaben diesen Herbst eigenen Nachwuchsspielern so gut wie keine Einsatzzeit. Noch schlimmer wars beim FC Basel: Null. Nada. Keine einzige Einsatzminute für den eigenen Nachwuchs beim zwischenzeitlichen Vorzeigeverein bezüglich Nachwuchsausbildung der Schweiz! Schaut man hingegen auf die Einsatzzeit von Spielern im U21-Alter ingesamt, dann liegt der FCB hinter Lausanne an zweiter Position.

Freipass für eigenen Nachwuchs wie unter Magnin vorbei

Der FCZ ist in dieser Hinsicht an fünfter Postion. Nur 28% der Einsatzzeit von U21-Spielern ging an Spieler aus der eigenen Academy. Mit den jungen Grgic, Buff, Brunner und Brecher aus dem eigenen Nachwuchs als Stammspieler ist der FCZ 15/16 abgestiegen. Unter Ludovic Magnin kamen jeweils rund ein Dutzend Academy-Spieler zu ihren Wettbewerbs-Einsätzen – in der Corona-geprägten Saison 19/20 waren es gar deren 19. In der aktuellen Saison unter Breitenreiter hingegen bisher erst drei. Über die letzten 10 Jahre gesehen liegt der FCZ bezüglich Einsatzminuten eigener Nachwuchsspieler im Vergleich mit den anderen Vetretern der „Big6“ YB, FCB, GC, Lausanne und Servette immer noch klar vorne. Aber die Zeiten, wo Academy-Spieler einfach weil sie jung sind und in der U21 zwei, drei ansprechende Spiele gemacht haben, zu Super League-Einsatzminuten kommen, sind wohl vorbei.

Wer auf Junge setzt, muss Vollgas-Fussball spielen lassen

Leider ist es nicht von der Hand zu weisen, dass ein Ausbau von Einsatzzeiten für junge Spieler, speziell solche aus dem eigenen Nachwuchs, in den letzten Jahren tendenziell zu Rückschlägen in der Tabelle und anschliessenden Trainerentlassungen geführt haben. Magnin (FCZ) und Borenovic (Lausanne) sind zwei der klarsten Beispiele dafür. Aber auch YB und Basel haben mehr Probleme, eine gewisse Konstanz zu erreichen, wenn sie mehr junge Spieler einsetzen. Die Wende zum Erfolg bei den Bernern kam, als unter Christoph Spycher und Adi Hütter die Einsatzzeiten der eigenen Nachwuchsspieler nach der Bickel-Ära drastisch zurückgefahren wurden. Eine Ausnahme bildet der FC St. Gallen in der Saison 19/20, aber auch dieser konnte seinen zwischenzeitlichen Höhenflug mit einer jungen Mannschaft noch nicht bestätigen. Bezeichnend auch, dass dieses Beispiel vor allem darum funktionierte, weil die Spielweise stark auf die Qualitäten von jungen Spielern (körperliche Belastbarkeit, Schnelligkeit, Aggressivität) ausgerichtet war. Dem gleichen Prinzip folgen auch Klubs wie Salzburg oder Leipzig.

Wilfried Gnonto und Becir Omeragic statt Matteo Di Giusto und Arbenit Xhemajli

Talent ist nicht gleich Talent. Aussschlaggebend ist ein hohes Potential in allen wichtigen Bereichen wie Technik, Physis, Schnelligkeit, Mentalität und Spielverständnis. Nachwuchsspieler vom Level eines künftigen Nati-Stammspielers wie Nico Elvedi oder Ricardo Rodriguez erhöhen die Qualität einer Super League-Mannschaft schon mit 17 oder 18 Jahren. Jeder Trainer, der ein Auge für Qualität hat, setzt sofort auf solche Spieler – nicht nur wenn er ein Herz für den Nachwuchs hat, sondern auch wenn er nichts anderes als Erfolg will. Nur: Talente von diesem Schlage gibt es in den meisten Jahrgängen nicht. Zusätzlich auch weil in der Vergangenheit die Mehrzahl von Talenten, die dem Niveau eines Elvedi oder Rodriguez nahe kamen, zu früh in eine Nachwuchsakademie nach England oder Italien gewechselt sind, und dort dann stagniert haben. Einige von ihnen haben dank ihrem Talent später immer noch einen ordentlichen Werdegang, aber nicht mehr die Top-Karriere, die möglich gewesen wäre.

Zur nächsten Talentstufe könnte man einen Bledian Krasniqi zählen. Talente, die nicht ganz die Voraussetzungen mitbringen, schon mit 17, 18 Jahren in der Super League einzuschlagen, danach aber schon – vorausgesetzt, sie erhalten genug Spielzeit in einer Liga, die von der Qualität her nahe an der Super League anzusiedeln ist. Das könnte beispielsweise die oberste Liga Schwedens oder Polens sein. Oder eben die Challenge League. Dank dem Modus mit zwei Zehnerligen, hat die Challenge League eine Qualität nahe der Super League. Es spielen da die Teams Nummer 11 bis 20 des Schweizer Fussballs. Von Gegenspielern von der Qualität eines Fatkic, Hasler oder Njie werden Talente vom Schlage eines Krasniqi genügend gefordert, ohne dass sie überfordert werden, wie dies mit 17 gegen einen Fabian Frei oder Théo Valls der Fall gewesen ist / wäre. Einem Anto Grgic beispielsweise, der in der Abstiegssaison Stammspieler war, hätten zu dem Zeitpunkt zuerst mal ein bis zwei Jahre Challenge League von denen ein Manuel Akanji (BVB) oder Denis Zakaria (Juve) profitieren durften, für seine Entwicklung wohl gut getan.

Bei allem, was talentmässig hingegen darunter anzusiedeln ist, macht es letztendlich wenig Sinn, Spielzeit in der obersten Liga zu gewähren – ausser man richtet wie St. Gallen die Spielweise voll auf die Jungen aus. Ein wichtiger Faktor dabei ist, dass in der Schweiz und anderswo die Toptalente und deren Umfeld im Vergleich zu vor 10 Jahren deutlich vernünftiger geworden sind und ihre Karriere Step by Step aufbauen. Genauso wie ein Krasniqi zwei Jahre Aufbau in der Challenge League bei Wil gebraucht hat, sind ein Wilfried Gnonto oder Becir Omeragic trotz vieler Angebote von reicheren Klubs aus grösseren Ligen schon früh einen Vertrag in einer Top 5-Liga zu erhalten, den Schritt zum FC Zürich gegangen. Sie nehmen nun die entsprechenden Plätze im Kader der 1. Mannschaft ein. An Stelle von etwas weniger talentierten Spielern aus dem eigenen Nachwuchs wie beispielsweise Arbenit Xhemajli oder Matteo Di Giusto. Für das Niveau und den Erfolg der 1. Mannschaft ist dies positiv. Die Hürde für den Schritt in die 1. Mannschaft ist anspruchsvoller geworden. Das heisst auch: wenn einer jetzt den Schritt schafft, hat dies eine grössere Bedeutung. Man kann es bei weitem nicht mehr einfach „erwarten“.

Halbzeitanalyse, Teil 1 – Erfolgsfaktoren, Folgerungen und Ausblick

Halbzeitanalyse, Teil 2 – Mehr Gegentore auf Konter und Weitschüsse

Ceesay defensiv schon vor zwei Jahren mit Quantensprung / Halbzeitbilanz 21/22, Teil 3

Für welchen Gegner welche Taktik? – Halbzeitanalyse 21/22, Teil 4

Tosin, Marchesano und Gnonto die Offensivstützen – Halbzeitanalyse 21/22, Teil 5

Ende Flaute: Boranijasevic effektiv über rechts – Halbzeitanalyse 21/22, Teil 6

Tosin und Pollero die produktivsten Torschützen, Ceesays Fehlen zum Start kein Nachteil – Halbzeitanalyse, Teil 7

Tosin Notenbester, Plus- / Minusbilanz spricht für Coric – Halbzeitanalyse, Teil 8

Konstanz als Erfolgsfaktor in der Super League – Halbzeitanalyse, Teil 9

FCZ gradlinig, kann aber Pressing nicht durchziehen / FCZ – Lugano in der Züri Live-Analyse

Neunter Sieg in Folge für den FC Zürich, dazu zum sechsten Mal hintereinander gegen Lugano „zu Null“ gewonnen. Erstmals in dieser Rückrunde hatte man unter dem Strich auch die etwas besseren Torchancen, als der Gegner. Trotzdem war Trainer Breitenreiter mit der Leistung nicht zufrieden. Nach der Führung habe man zu stark nachgelassen, sei zu passiv geworden. Konkret passierte dies nach rund 30 Minuten.

Nach einer halben Stunde geht Zugriff im Pressing verloren

Die erste halbe Stunde war gut, auch nach der in der 11. Minute erzielten Führung Antonio Marchesanos (erster Rückrundentreffer). Danach lässt sich auch aus den Daten herauslesen, dass der Stadtclub im Gegensatz zu den ersten beiden Rückrundenpartien im Pressing stark nachliess. Aufgrund der Visionierung der Bilder bezieht sich dies aber nicht auf die Positionierung. Man stand weiterhin hoch, aber der Zugriff auf den Gegner war einfach nicht mehr genügend vorhanden. Ballführende Luganesi wie Sabbatini oder Lovric konnten sich in der eigenen Platzhälfte zu einfach lösen. Speziell in den letzten sechs Minuten vor der Pause liess man gefährliche Konter der Tessiner zu. Der Verlauf der Partie erinnerte etwas an eine (von bisher zwei) Saisonniederlagen, als man das Hohe Pressing länger Aufrecht erhielt, als man (physisch?) in der Lage war und dadurch ins offene Messer lief. Nur mit dem Unterschied, dass es Lugano nicht so konsequent auszunutzen vermochte wie damals YB. Vielleicht ist aber auch der Auswärtssieg in Lausanne eine passende Parallele, als man nach Vorsprung ebenfalls nachliess – und am Ende (in Überzahl) trotzdem gewann. Dazu kamen gegen die Tessiner in der Viertelstunde vor der Pause individuelle Fehler von Tosin (2x), Omeragic und Kryeziu.

Daprelà und Hajrizi holen synchron einen Penalty heraus

In der 51. Minute dann eine wichtige Szene in diesem Spiel. Daprelà und Hajrizi hatten ganz offensichtlich vor der Partie eine Finte besprochen, mit der sie einen Penalty herausholen wollten. Bei einem Eckball von links versuchte Fidan Aliti Gegenspieler Daprelà mit ausgestrecktem Arm an der Brust etwas zu bremsen, wie dies bei solchen Situation von Verteidigern ständig gemacht und auch toleriert wird. Anstatt wie üblich zu versuchen, sich zu lösen, packte Daprelà Alitis linken Arm in Kampfsportmanier mit beiden Händen und zog den FCZ-Verteidiger in seinem Rücken hinter sich her und runter auf den Boden. Hajrizi versuchte parallel das genau gleiche mit Omeragic zu machen, hatte aber offensichtlich weniger Kraft oder eine weniger gute Grifftechnik, so dass Omeragic nicht umfiel. Daraufhin buhlten Daprelà und Hajrizi auf dem Bauch liegend mit Schwimmbewegungen synchron um die Aufmerksamkeit von Schiedsrichter Cibelli. Es sah aus wie die Trockenübung eines engagierten Synchronschwimmerduos. Es waren Stürmerfouls der beiden Lugano-Verteidiger gewesen. Man kann trotzdem etwas Verständnis dafür haben, dass Cibelli selbst nach Betrachtung der Bilder trotzdem Penalty gab, denn es war wirklich geschickt gemacht von den Luganesi – und dass Aliti als er von Daprelà mitgeschleift wurde, noch den rechten Arm von hinten auf dessen Brust legte, half auch nicht.

Brecher pariert erstmals einen Penalty mit der Hand

Der Penalty Reto Zieglers wurde aber von Yanick Brecher stark gehalten. Neben einer gewissen mentalen Müdigkeit Luganos nach dem für den Klub wichtigen Cup-Fight in Thun am Donnerstag zuvor wohl der wichtigste Faktor für den erneuten FCZ-Heimsieg. Nachdem Brecher über viele Jahre hinweg bei Penaltys den Dreh nicht raus hatte und jeweils chancenlos blieb, konnte er vor einem Jahr im Februar 2021 gegen Moumi (YB) und Grgic (Sion) die ersten Elfmeter seiner Profilaufbahn parieren. In beiden Fällen war Brecher in die aus seiner Sicht rechte Ecke gesprungen, konnte den jeweils halbhoch zentral gezielten Ball noch mit dem Linken Fuss abwehren. Nun sprang er zum allerersten Mal in die richtige Ecke und parierte den Ball mit den Händen – das in diesen Situationen so entscheidende Timing war dabei im Vergleich zu früher deutlich verbessert.

Tosin als Starter noch nicht im Strumpf

Nach diesem Erfolgserlebnis drehte der FCZ auf. Das 2:0 in der 64. Minute fiel auf den besten der vielen guten Abstösse des MVPs Yanick Brecher – das erste FCZ-Tor dieser Saison aus einem Abstoss. Assan Ceesay (zum zweiten Mal hintereinander eine “9“) ist der Notenbeste gegen seinen Ex-Klub und war an allen drei Treffern in der ein oder anderen Form beteiligt. Er wäre der logische MVP gewesen, aber Brecher war mit seiner Punktzahl nahe an Ceesay dran und der gehaltene Penalty in dieser Partie für den Ausgang mitentscheidend. In der guten Anfangsphase der Partie liefen fast alle Angriffe über Fidan Aliti. Am anderen Ende der Skala erhielt Tosin die einzige ungenügende Note an diesem Tag. Zwar war der Nigerianer in der Vorbereitung des 1:0 entscheidend beteiligt, aber ansonsten hatte er lange “Downtimes“ und es unterliefen ihm einige Fehler.

Am Ende der Vorrunde hatte Tosin vor allem als Joker überzeugt und bei solchen Einsätzen einen Züri Live-Notenschnitt von 8,5 zu verzeichnen. Nach der Winterpause und seiner kurzzeitigen Erkrankung erhielt er bei seinen Startelfauftritten gegen GC und Lugano nun zwei Mal eine “4“. Aktuell scheint Tosin seinem Team mit Jokereinsätzen mit einzelnen starken Aktionen, in die er seine ganze Energie reinlegen kann, besser helfen zu können, als in der Startformation – während Wilfried Gnonto mittlerweile reif genug ist, in der Super League von Anfang an auf dem Platz zu stehen und über 70 oder 90 Minuten eine wichtige Rolle zu spielen. Bledian Krasniqi hat sich zuletzt von Spiel zu Spiel gesteigert. Ousmane Doumbia war wie häufig an vielen positiven aber auch vielen negativen Aktionen beteiligt. Zu den positiven gehörte sicherlich nach dem Derby sein zweites Assist hintereinander – das sind gleich viele wie in der ganzen Vorrunde.

FCZ auch statistisch gradlinig

Lugano versuchte es in der Schlussphase unter anderem mit der Einwechslung des ehemaligen FCZ-Juniors Maren Haile-Selassie und der Umstellung auf ein 4-4-2. Letztendlich waren die Tessiner aber im Abschluss zu wenig effizient. Chancen wären durchaus vorhanden gewesen. Statistisch auffällig beim FCZ: die äusserst geringe Zahl an Querpässen: nur 67 bei einem Ligaschnitt von 160 pro Partie. Das von Trainer Breitenreiter gewünschte gradlinige Spiel wurde durchaus praktiziert.

Telegramm

FCZ – Lugano 3:0 (1:0)
Tore: 12. Marchesano (Tosin) 1:0; 64. Gnonto (Guerrero) 2:0, 66. Ceesay (Doumbia) 3:0.
FCZ – Brecher; Omeragic, Kryeziu, Aliti; Boranijasevic (82. Gogia), Doumbia, Krasniqi (59. Dzemaili), Guerrero; Marchesano (73. Hornschuh); Ceesay (82. Kramer), Tosin (59. Gnonto).
Lugano – Saipi; Hajrizi (59. Lavanchy), Daprelà, Ziegler; Rüegg, Sabbatini, Facchinetti (59. Yuri); Custodio (67. Muci), Lovric; Aliseda (59. Haile-Selassie), Bottani (46. Celar).

Per Aussenrist zum MVP / GC – FCZ in der Züri Live-Analyse

GC kann trotz Pausenführung auch im neunten Derby in Folge nicht gewinnen. Vor ziemlich genau vier Jahren erzielte Jeffren den einzigen Treffer beim letzten Derbysieg des Stadtrivalen. Drei Tage später schoss Cédric Brunner in der 92. Minute des Halbfinalderbys den FCZ in den Cupfinal. Es war der erste von sechs Siegen bei drei Unentschieden seither. Neu hat der FC Zürich nun gegen Lausanne-Sport historisch die zweittiefste Siegquote nach dem FCB, und nicht mehr gegen den Stadtrivalen.

FCZ und Pressing: Extreme Wandlung im Saisonverlauf

GC ging in der 1. Halbzeit ein relativ hohes Tempo, und konnte dieses dann nicht durchziehen, Speziell im mittleren Teil der 2. Halbzeit liessen die Hoppers nach, was der FCZ mit dem durch aggressives Pressing erzwungenen 2:1 nutzte. Bezüglich Pressing hat sich der FCZ im Verlauf der Saison stark verändert. Zu Beginn lag das Breitenreiter-Team bei einem PPDA-Wert zwischen 13 und 14, was dem aktuellen Saisondurchschnittswert des in dieser Wertung „letztplatzierten“ Sion entspricht. Der Wert sagt aus, dass die Walliser ihre Gegner im Durchschnitt in deren eigener Platzhälfte und in der Zone um die Mittellinie (insgesamt 60% des Spielfeldes) 13 bis 14 mal einen Pass spielen lassen, bevor Sion entweder einen Ball abfängt, zu einem Sliding Tackling ansetzt, einen Defensiv-Zweikampf gewinnt, oder ein Foul begeht. Interessant ist der Röstigraben und Risottograben in dieser Wertung. Die Welschen Teams und Lugano (und der FCZ Anfangs Saison) machen am wenigsten Pressing. Luzern, das über weite Strecken einen welschen Trainer hatte, ist im Saisonschnitt in der Mitte anzutreffen.

Die Deutschschweizer Teams machen hingegen viel Pressing. Von den rund 100 Klubs aus Topligen haben nur zwei einen noch tieferen PPDA-Wert als YB: Barcelona und Torino. Auch Basel, St. Gallen und GC sind im Vergleich mit Top-Liga Teams in den oberen 20%. Wolverhampton Wanderers hingegen macht sogar deutlich weniger Pressing als Sion. Die Spielweise des englischen Partnerklubs unterscheidet sich somit sehr stark von derjenigen von GC. Der gerade neu ausgeliehene Bruno Jordao wird sich da erst mal adaptieren müssen. Im Saisonschnitt liegt der FCZ noch zwischen Luzern und GC – bezogen auf die letzten fünf Partien hingegen mittlerweile auf der Höhe des in dieser Wertung Erstplatzierten YB. Und dabei ist der Ausreisser in Lausanne mit einem PPDA-Wert von 11,17 sogar mitgezählt, als sich die Zürcher in der 2. Halbzeit nach der 2:0-Führung zurückzogen. Gegen GC kam der FCZ auf einen Wert von 6,38, was in den Top-Ligen kein Team im Durchschnitt erreicht.

Die Wandlung im Saisonverlauf ist also dramatisch. Gegen Ende der Vorrunde schien es noch, als würde der FCZ den Trend zu mehr Pressing wieder etwas zurückfahren. Unter Berücksichtigung der Testspiele und der ersten zwei Rückrundenpartien muss man hingegen nun sagen: der FCZ ist zu einem distinktiven Pressingteam geworden – in dieser Hinsicht vergleichbar mit YB. Sowohl gegen Luzern und St. Gallen am Ende der Vorrunde wie auch nun gegen Servette und GC lag der PPDA-Wert des FCZ zwischen 6,3 und 7,5. Auch in den Testspielen wurde trotz Müdigkeit viel und schnell in der Angriffszone und im Mittelfeld Druck auf den Gegner gemacht. Speziell das konsequente Gegenpressing führt dazu, dass der Gegner zu langen Bällen gezwungen wird und so die FCZ-Mannschaft immer mehr auseinandergezogen wird und ihre Kompaktheit verliert. Trotzdem wirkt man defensiv auch mit dieser Spielweise auf einem guten Weg. Luzern entwickelt sich unter dem neuen Trainer Mario Frick in dieselbe Richtung wie der FCZ (PPDA-Wert beim Spiel in Lugano: 6,53), so dass alle Deutschschweizer Teams nun in dieser Hinsicht „beisammen“ sind.

Positionstausch Doumbia / Dzemaili – Lösungsansatz fürs Zentrum

Taktisch trat GC wie von Züri Live vermutet aufgrund ihrer Personalsituation gezwungenermassen in einem Rhombus-System mit Viererabwehr an. Adrian Guerrero und Nikola Boranijasevic mussten so im Pressing extra weite Wege gehen (Anlaufen der gegnerischen Aussenverteidiger). Der FCZ spielte dementsprechend als Antwort auf den GC-Rhombus wie schon häufig mit einem Sechser und zwei Achtern. Ousmane Doumbia sagt in vielerlei Hinsicht die Achter-Rolle besser zu, als die des Sechsers. Der Sechser im modernen Fussball muss ein Stratege mit einem optimalen Positionsspiel sein. Das ist ganz und gar nicht die Stärke von Doumbia. Er lebt (ähnlich wie Stephan Seiler) von Spontaneität, Beweglichkeit und Energieanfällen. Um so mehr wenn der FCZ wie oben beschrieben immer mehr zu einer Pressingmannschaft wird, dann braucht es Doumbia dort, wo in so einem Fall die Bälle erobert werden sollen: nämlich vorne. Wie vor dem 2:1-Führungstreffer gegen GC, als Doumbia weit vorne Kawabe so unter Stress versetzte, dass dieser einen zu kurzen Rückpass Richtung eigenen Torhüter spielte, von welchem Tosin profitieren konnte. Als Sechser wäre Doumbia auch nicht in die Position gekommen, wie beim 1:1-Ausgleichstreffer seine Top-Flanke aus dem Halbfeld in Gaël Clichy-Manier hinter die GC-Abwehr auf Assan Ceesay zu schlagen.

Blerim Dzemaili seinerseits bringt in dieser Saison klar bessere Leistungen auf der „Sechs“, als auf der Achterposition. Er entspricht auch viel eher dem Profil des spielintelligenten Strategen und Ballverteilers mit langen Bällen. Daher wäre es sehr empfehlenswert, wenn Doumbia und Dzemaili für den Rest der Rückrunde permanent ihre Positionen tauschen würden. Auf die kommende Saison hin könnte der „Königstransfer“ des FCZ ein strategisch starker Sechser, der auch noch physische Qualitäten mitbringt, sein. Als Idealtyp einer wie der in der Vorrunde bei St. Gallen aktive Ousmane Diakité. Natürlich ist es alles andere als simpel, so einen Spieler fix zu verpflichten. Gute Perspektiven für die kommende Saison könnten das aber etwas vereinfachen. Becir Omeragic hat gegen GC auf der Sechs nicht überzeugt und in der Innenverteidigung verspricht das Trio Mets – Kryeziu – Aliti am meisten Stabilität. Unter anderem führte ein zu riskantes Zuspiel Omeragics zum 0:1-Rückstand. Auch Bledian Krasniqi konnte sich im Derby wie schon gegen Servette nicht empfehlen.

Mirlind Kryeziu, der gegen Servette noch defensiv wie offensiv stark gespielt hatte, war diesmal durchschnittlich. Der in der Vorrunde bestbenotete Tosin trotz seines Tores gar leicht ungenügend. Einige Male machte der Nigerianer aus guten Situationen am gegnerischen Strafraum oder in der Konterauslösung viel zu wenig. Wenn der Nigerianer mit Ball zu viel Zeit zum Nachdenken hat, geht es meist schief. Handelt er intuitiv und schnell, dann klappt es deutlich besser. Ante Coric hingegen bestätigte seine Vorrundenbilanz als FCZ-Kaderspieler mit der besten Plus-/Minusbilanz. Auch gegen GC kam er beim Stand von 1:1 rein und trug unter anderem mit seinem stark geschlagenen Corner zum 3:1 zu den drei Punkten bei. Das Team insgesamt hatte in diesem Derby den tiefsten Wert an Negativpunkten der ganzen Liga-Saison. Man kann also wohl konstatieren, dass es die fokussierteste Leistung der Saison war.

Nikola Boranijasevic: per Aussenrist zum MVP

Nikola Boranijasevic wurde von André Breitenreiter nicht ohne Grund bei der Auswechslung besonders innig geherzt. Dem Serben gelang in der Züri Live-Bewertung sein bisher bestes Spiel im FCZ-Trikot mit seiner ersten glatten „10“. Obwohl er diesmal kein Tor oder Assist verbuchen konnte. Sowohl bei den Offensivpunkten wie bei den Defensivpunkten und Negativpunkten schnitt Boranijasevic im Derby deutlich besser ab, als üblich. Fast schon penetrant spielte der 29-jährige einen Aussenristpass am anderen – und dies penetrant gut! Zum Beispiel das raumöffnende Zuspiel auf Doumbia vor dem 1:1-Ausgleich.

Afrika-Cup Karma an der Super League-Spitze

Er kam sah und traf! Auch direkt nach Siegen mit Gambia am Afrika-Cup hatte Assan Ceesay über Social Media Video- und Text-Nachrichten direkt aus der Kabine an die FCZ-Fangemeinde gerichtet. Er war dankbar, bei der ersten Teilnahme seines Heimatlandes an einem internationalen Turnier dabei zu sein – und freute sich gleichzeitig bereits auf die Rückkehr nach Zürich und die Rückrunde mit dem FCZ. Gambia zeichnete ähnlich wie sein Zürcher Team ein grossartiger Teamspirit aus. Der Belgische Trainer Tom Saintfiet stellte sehr variabel ein und auf – hervorragend auf die jeweiligen Gegner eingestellt. Es kamen Spieler von Dänischen Drittligisten, Englischen Viertligisten und sogar Schweizer Fünftligisten in Startformationen zum Einsatz – und kämpften sich sensationell bis in den Viertelfinal gegen Gastgeber Kamerun. Nach der Rückkehr in die Schweiz war Ceesay zwar müde, aber voller positiver Emotionen für Gambia und den FCZ – und trug ganz wesentlich zum Resultatumschwung in der 2. Halbzeit des 277. Zürcher Derbys bei.

Szenenwechsel: Basel, St. Jakob Park. In der 81. Minute des Heimspiels gegen Sion führt der FCB gemessen an den Torchancen etwas glücklich mit 3:2, als Nasser Djiga für Taulant Xhaka eingewechselt wird. Der 19-jährige ist gerade einmal neun Sekunden (!) auf dem Feld, als er im eigenen Strafraum ungeschickt von hinten bei Gaëtan Karlen aufläuft. Penalty! Der aus der FCZ Academy stammende Anto Grgic hatte den Steilpass in den Strafraum gespielt und verwandelte danach auch den Penalty zum 3:3-Ausgleich (Endstand). Anschliessend erhielt er von Schiedsrichter Piccolo Gelb wegen seiner Finger vor den Mund-Geste gegenüber der pfeifenden Muttenzerkurve. Schon zuvor hatte Grgic das Führungstor Itaitingas mit einem ideal ge-time-nten Zuspiel aufgelegt und den 2:2-Ausgleich mit einem magistralen Direkten Freistoss erzielt.

Djiga ist auch nach dieser Szene völlig von der Rolle und sorgt mit zwei unmotivierten Fehlpässen in der eigenen Platzhälfte beinahe noch im Alleingang für die Basler Niederlage – nur eine grandiose Parade Heinz Lindners gegen einen Wesley-Weitschuss verhindert dies. Die Führungsriege des FC Basel hatte Djiga die Freigabe für den Afrika-Cup verweigert, was in dessen Heimatland Burkina Faso grosse Wellen warf. Vom Rheinknie aus musste Djiga mitverfolgen, wie seine Mannschaft sich für die Achtelfinals qualifizierte und auch dort weiterkam. Einen Tag nach der Halbfinalqualifikation seines Teams durch einen 1:0-Sieg gegen den Favoriten Tunesien sass Djiga zum Auftakt der Super League-Rückrunde in Luzern 90 Minuten auf der Ersatzbank. An seiner Stelle spielte der gelernte Mittelfeldspieler Wouter Burger neben Andy Pelmard in der Innenverteidigung. Im Abwehrzentrum Burkina Fasos kamen an der Seite des gesetzten Tapsoba derweil Akteure wie Ouattara oder Dayo zum Einsatz, die in der Marokkanischen Liga engagiert sind. Den Halbfinal verlor Burkina Faso so mit 1:3 gegen den Senegal.

Die Schlüsse aus den zwei Geschichten von Assan Ceesay und Nasser Djiga soll jeder selbst ziehen. Aber es gibt Menschen, die in solchen Fällen von Karma sprechen.

Telegramm

GC – FCZ 1:3 (1:0)
Tore: 43. Schmid (Bolla) 1:0; 47. Ceesay (Doumbia) 1:1, 67. Tosin 1:3, 83. Gnonto (Ceesay) 1:3.
GC – Moreira; Bolla, Arigoni, Ribeiro (77. Lei), Lenjani; Herc (84. de Carvalho); Da Silva (65. Jordao), Schmid; Kawabe (77. Kacuri); Bonatini (65. Demhasaj), Momoh.
FCZ – Brecher; Mets, Kryeziu, Aliti; Boranijasevic (89. Rohner), Omeragic (54. Coric), Guerrero; Doumbia, Krasniqi (46. Ceesay); Tosin (78. Gnonto), Marchesano (78. Hornschuh).

Torschütze Krasniqi könnte einiges von MVP Kryeziu abgucken / FCZ – Servette in der Züri Live-Analyse

Der FCZ ging zum Rückrundenauftakt gegen Servette von Anfang an relativ viel Risiko und spielte intensiv. Das Gegenpressing verhinderte dabei über weite Strecken, dass Servette so wie in früheren Jahren zu einfach zu Konterchancen kam. Der FCZ spielte ansatzweise wie St. Gallen und gegen diesen Gegner bekundete Servette in den letzten Saisons meist Mühe. Yanick Brecher hatte abgesehen von einer etwas verzögerten Parade bei einem Weitschuss Imeris, beim welchem man das Gefühl hatte, der Zürcher Torhüter hätte den Ball auch mit einem Seitwärtsschritt sicher halten können, in der 1. Halbzeit nichts zu tun.

Stevanovic überall und nirgends richtig

Servette reiste sowohl ohne den bisherigen (Grejohn Kyei) wie auch den neuen (Chris Bedia) nominellen Mittelstürmer Nummer 1 an. Und da sich Alex Schalk diese Saison bisher noch nicht von seiner formstarken Seite gezeigt hat, begann der vielseitige Ronny Rodelin im Sturm. Der Franzose war dann aber der klare Schwachpunkt im Genfer Spiel. Es wirkte, als wären die Gäste aus der Calvinstadt mit einem halben Spieler weniger auf dem Platz. Miroslav Stevanovic fühlte sich bemüssigt, überall auszuhelfen. Der Bosnier war mal im Offensivzentrum anzutreffen, dann auf dem Flügel und dann rannte er vor dem eigenen Strafraum einem Zürcher nach, den Boris Cespedes aus den Augen verloren hatte. Das Ergebnis: in „seiner“ Zone am und im gegnerischen Strafraum fehlte Stevanovic dann die Kraft und / oder der Fokus.

Blitzstart von Wilfried Gnonto

Die Zürcher Anfangsphase war personell geprägt durch einen sehr engagierten Wilfried Gnonto. Servette konnte von Glück sprechen, dass Schiedsrichter San das Klammern von Servette-Verteidiger Vouilloz gegen den wirbligen Italiener im Genfer Strafraum in der 3. Minute nicht als penaltywürdig taxierte. Am Ende verloren die Grenats trotzdem erstmals ein Spiel mit dem 20-jährigen Eigengewächs in der Startformation. Auch weil San auf der anderen Seite in der 81. Minute, als ein Befreiungsschlag Kryezius im Strafraum an Boranijasevics Arm prallte, dies ebenfalls nicht als ahndungswürdige Körperverbreiterung beurteilte.

Nicolas Vouilloz geht im eigenen Strafraum riskant gegen Wilfried Gnonto zu Werke.

Eines der besten Spiele von Mirlind Kryeziu

Beim FCZ scheint sich seit dem Ende der Vorrunde nichts Wesentliches verändert zu haben. Auch die Team-Gesamtnote von 6,3 ist sehr ähnlich wie zuletzt in Lausanne und gegen St. Gallen: keine brillante Leistung, aber gut. Auch der siebte Sieg in Folge kam mit viel Willen und etwas Wettkampfglück zustande. Es war wieder einmal ein Sieg trotz schlechterem Verhältnis bei den Erwarteten Toren. Die Torchancen des Heimteams summierten sich schlussendlich bloss auf einen Wert von 0,52 – der tiefste der Saison. Stark war das Zürcher Spiel hinten heraus. Mirlind Kryeziu gelang eines der besten Spiele seiner bisherigen Karriere! Der Zürcher Abwehrturm nimmt den Schwung aus der Vorrunde mit und scheint einen weiteren Schritt nach vorne zu machen. Wie schon in den Vorbereitungsspielen werden viele Angriffe mit Pässen Kryezius zwischen die gegnerischen Linien lanciert. Zusammen mit dem sich ständig in Bewegung befindlichen Guerrero und dem initiativen Gnonto bildet er den Roten Faden des Teams in vorläufiger Abwesenheit des noch etwas geschonten Antonio Marchesano in der Startformation.

Torschütze Krasniqi insgesamt ungenügend

Die Aussenläufer Guerrero und Boranijasevic machen dort weiter, wo sie vor der Winterpause aufgehört haben. Wie neu aufgezogene Duracell-Hasen. Derweil bleibt die Zürcher Problemzone weiterhin das Mittelfeldzentrum. In der Zusammensetzung der Startaufstellung gegen Servette war es dieser Mannschaftsteil, an dem es gehakt hat, wenn der Ball nicht wunschgemäss schnell und direkt nach vorne gespielt werden konnte. Beim einen (Dzemaili) liegts am Alter, beim zweiten (Doumbia) an der Technik, beim Dritten (Krasniqi) an der Verspieltheit. Doumbia und Dzemaili konnten sich zumindest in der 2. Halbzeit so steigern, dass sie noch auf eine genügende Note kamen – Krasniqi hingegen hat zwar das entscheidende Tor auf Vorarbeit von Boranijasevic (viertes Assist in den letzten fünf Spielen!) erzielt – aber ansonsten in vielen Aktionen zu zögerlich oder naiv und im Gegenpressing zu wenig konsequent für Super League-Niveau agiert. Beispielsweise von Teamkollege Kryeziu könnte er einiges hinsichtlich Klarheit und Zielstrebigkeit abgucken. Mehrmals stand bei Zürcher Pressing im Genfer Spielaufbau ein Gegenspieler völlig frei – und jedes Mal hatte einer der drei Zentralen Mittelfeldspieler nicht aufgepasst, am häufigsten Krasniqi.

Ohne den Ablenker von Cespedes wäre Krasniqis Schuss wohl an den Pfosten. Abhängig vom Drall des Balles von dort wieder ins Feld, oder via Innenpfosten ins Netz.

Telegramm

FCZ – Servette FC 1:0 (0:0)
Tore: 48. Krasniqi (Boranijasevic) 1:0.
FCZ – Brecher; Omeragic, Kryeziu, Aliti; Boranijasevic, Dzemaili (75. Mets), Doumbia, Guerrero (90. Gogia); Krasniqi (75. Seiler); Kramer, Gnonto (60. Marchesano).
Servette – Frick; Diallo, Vouilloz, Sasso, Clichy; Cespedes (56. Douline); Cognat (72. Antunes), Valls (82. Oberlin); Stevanovic, Rodelin (72. Schalk), Imeri.

Sie habens im Griff, les Welsches!

Mit welcher Frage beschäftigen sich Fussballcoaches am meisten? Viele Beobachter gehen ja davon aus, die Profi-Trainer würden sich den ganzen Tag mit Gedanken an die Taktik, die Verletztensituation und den nächsten Gegner den Kopf zerbrechen. Nur teilweise richtig. Wie das Institut für Sozialpsychologie der Universität Schwurblingen in ihrer neusten Studie herausgefunden hat, ist bei der Liste von Fragen, mit welcher Fussballcoaches tatsächlich die meiste Zeit verbringen an erster Stelle: „Was ziehe ich an: Trainerkombi oder Anzug?“. Wenn man es sich recht überlegt, ist es wahrscheinlich die komplizierteste Frage, die sich ihnen stellt, und manche kommen ihre ganze (meist allzu kurze) Karriere nie zu einer befriedigenden Antwort. „Bin ich auch ein Mitglied der Mannschaft – oder nicht? Und wie soll ich dies mit meiner Kleidung ausdrücken? Was gibt mir Autorität? Was Sympathie? Beim Team? Beim Publikum? Was davon ist wichtiger? Wie kann ich vermitteln, dass dieses Spiel entscheidend ist und wir den Gegner ernst nehmen müssen? Wie zeige ich Identifikation mit meinem Verein? Wie komme ich sowohl während dem Spiel wie auch danach beim TV-Interview adäquat rüber? Welche Kleidung gibt mir beim Herumfuchteln an der Seitenlinie genügend Bewegungsfreiheit? Welche verhindert in ihrer besänftigenden optischen Wirkung am ehesten, dass mich der Schiri auf die Tribüne schickt? Welche ist bei einem Wetterumschwung am polyvalentesten? Was macht in den Fussball-Chefetagen am meisten Eindruck? In welchem Outfit werde ich zum Trainer des Jahres?“ Alain Geiger hat die Lösung auf alle diese Fragen gefunden. Wir sehen ihn im Letzigrund während dem Spiel gegen den FC Zürich: Hemd, oberster Knopf offen, darüber ein sportliches Gilet mit Klub-Logo. Die Polsterung (zusammen mit einer gesunden Walliser Konstitution) erlaubt es, auch im Januar in einem Leichtathletikstadion einen offenen Business Casual-Mantel ohne Knöpfe zu tragen, welcher den Blick auf das Klub-Logo freigibt. Alles farblich gut aufeinander abgestimmt. Sie habens im Griff, les Welsches!

Tosin und Pollero die produktivsten Torschützen, Ceesays Fehlen zum Start kein Nachteil – Halbzeitanalyse, Teil 7

Im heutigen Halbzeitanalyse-Artikel geht es um das Essentielle im Fussball: Tore, Torbeteiligungen, Abschlüsse und Abschlusseffizienz. YB war auch in dieser Vorrunde die Offensivmacht der Liga und hatte trotz einem grossen Lazarett mit Abstand am meisten Abschlüsse der Liga (37% mehr als der FCZ). Trotzdem erzielten beide Teams gleich viele Tore (43). Daran, dass die YB-Stürmer den Ball zu wenig aufs Tor gebracht hätten, lag es nicht. Der Prozentsatz der Schüsse „on target“ war praktisch identisch mit dem FC Zürich. Und prozentual haben die Berner auch nicht viel mehr aus der Distanz geschossen (YB: 40%, FCZ: 38%).

Auch bei den Aluminiumtreffern lief alles für den FCZ

Der eine Aluminiumtreffer mehr (5 statt 4) macht auch nicht den grossen Unterschied bezüglich erzielten Toren aus. Allerdings sehr wohl bezüglich Punkteverteilung! Der FC Zürich hat wegen seinen vier Aluminiumtreffern nämlich keinen einzigen Punkt verloren (alle Pfosten- und Lattenschüsse gab es entweder bei trotzdem gewonnenen Spielen oder Niederlagen mit mindestens zwei Toren Differenz). YB hat hingegen je einmal durch Aluminiumtreffer in den Spitzenspielen gegen den FCZ und den FCB Punkte verloren. Dem FC Basel hätten sogar sechs der neun Aluminiumtreffer zu mehr Punkten verholfen! Immer natürlich hypothetisch davon ausgehend, es hätte sich sonst am Spiel nichts geändert. Darunter ebenfalls je einmal in Spitzenkämpfen gegen den FCZ und YB. Die beiden Fälle FCB vs. YB und YB vs. FCB heben sich nicht gegenseitig auf, denn mit je einem Sieg an Stelle von zwei Unentschieden hätten beide Mannschaften je einen Punkt mehr.

Pollero mit den meisten Abschlüssen pro 90 Minuten

Kommen wir zu den einzelnen Spielern. Welche hatten die meisten Abschlüsse und Abschlussbeteiligungen? Rodrigo Pollero steht mit 5,36 Abschlüssen pro 90 Minuten in dieser Wertung klar an der Spitze. Zu berücksichtigen ist dabei, dass er in Cupspielen gegen Unterklassige mehr Minuten gespielt hat, als in der Meisterschaft. Allerdings würde er auch ohne den Cup mit seinen acht Liga-Abschlüssen (4,42 pro 90 Minuten) ebenfalls an der Spitze stehen. Auch der vor Weihnachten wieder ins Geschehen eingreifende Tosin liegt mit beinahe vier Abschlüssen pro 90 Minuten noch weit vor dem ersten Feld, welches von Antonio Marchesano und Wilfried Gnonto angeführt wird. Ein Assan Ceesay oder Blaz Kramer kommen auf weniger Abschlüsse pro 90 Minuten. Blerim Dzemaili, Fabian Rohner oder Mirlind Kryeziu kommen im Vergleich mit den Kollegen auf ihren jeweiligen Positionen am meisten zum Abschluss.

Am meisten Zuspiele zu Abschlüssen pro 90 Minuten kommen von Adrian Guerrero und Wilfried Gnonto. Der junge Italiener produziert dabei gleich viele direkte Zuspiele wie Abschlüsse. Im Aufbau der Torchancen vor dem letzten Zuspiel sind die drei Deutschen Moritz Leitner, Marc Hornschuh und „Andy“ Gogia besonders häufig involviert, wenn sie zum Einsatz kommen. Stephan Seiler und Silvan Wallner hingegen haben so wenig gespielt, dass ihre hohen Zahlen auch etwas Zufallscharakter haben. Trotzdem ist es ein Zeichen für das offensive Engagement der beiden Jungen bei ihren Kurzeinsätzen. Insgesamt waren Wilfried Gnonto, Tosin und Andy Gogia an durchschnittlich über acht Abschlüssen pro 90 Minuten beteiligt. Auch in dieser Gesamtstatistik fällt auf, dass Assan Ceesay und Blaz Kramer im Vergleich an relativ wenigen Abschlüssen beteiligt sind. Der stark defensiv ausgerichtete Lindrit Kamberi ist sogar pro 90 Minuten an weniger FCZ-Abschlüssen beteiligt, als Torhüter Yanick Brecher. Ante Coric hat weniger Abschlüsse und Zuspiele pro 90 Minuten als Antonio Marchesano, ist aber insgesamt trotzdem an etwas mehr Abschlüssen beteiligt.

Guerrero und Marchesano bei Abschlussbeteiligungen deutlich vorne

In absoluten Zahlen waren die beiden Compagnons Adrian Guerrero (141) und Antonio Marchesano (140) deutlich am meisten an FCZ-Abschlüssen der Vorrunde beteiligt. Der Vorsprung auf die nächstplatzierten Boranijasevic (93) und Kryeziu (91) beträgt mehr als 50%. Eine typische FCZ-Torchance wird von Kryeziu und Doumbia eingeleitet, Guerrero gibt den entscheidenden Pass oder Flanke und Marchesano schliesst ab. Aussenläufer Adrian Guerrero ist sowohl bei den Abschlüssen wie bei den Zuspielen und in der Vorbereitung dazu unter den Top 3. Der mit den Füssen starke Yanick Brecher war an der Vorbereitung von 38 Abschlüssen beteiligt, davon bei dreien mit dem letzten Pass. In der Schlussphase des Heimspiels gegen den FCB wäre er sogar um ein Haar zum Abschluss gekommen. Er hatte sich bei einem Standard mit idealem Timing zum Kopfball hochgeschraubt, als der Ball gerade noch knapp vor Brecher befreit werden konnte.

Tosin an zweieinhalb Toren pro 90 Minuten beteiligt

Tosin und Pollero haben in der Vorrunde jeweils beinahe ein Tor pro 90 Minuten Einsatzzeit erzielt. In der Super League war es bei letzterem mit seinen beiden Derby-Toren umgerechnet gar mehr als ein Tor pro Volleinsatz. Ceesay, Gnonto, Marchesano und Gogia haben alle mehr als ein Tor pro zwei Volleinsätze erzielt, Verteidiger Kamberi ist nahe dran an dieser Quote. Der beste Assistgeber ist Wilfried Gnonto vor Fabian Rohner, gefolgt von Bledian Krasniqi, Tosin, Ceesay und Pollero. Auffällig, dass in dieser Kategorie ein junges Trio am stärksten ist. Silvan Wallners Einsatzzeit beschränkt sich im Wesentlichen auf eine Halbzeit gegen ein zum damaligen Zeitpunkt inferiores Solothurn (10:0). Die Spitzenposition bei Torbeteiligungen pro 90 Minuten ist dadurch erklärbar. Weit aussagekräftiger, dass Gnonto und Gogia pro Volleinsatz an zwei Toren beteiligt waren, Tosin gar an zweieinhalb! Darauf folgen die beiden besten Zürcher Torschützen Marchesano und Ceesay. Bei den Zentrumsspielern liegen bei Torbeteiligungen Hornschuh und Leitner an der Spitze, bei den Aussenläufern Boranijasevic knapp vor Rohner und bei den Innenverteidigern Kryeziu mit beinahe einer Torbeteiligung pro 90 Minuten! An dieser Stelle muss betont werden, dass jeder beteiligte Spieler pro Tor wirklich nur einmal gezählt wurde, auch wenn er in der Entstehung mehrmals am Ball war oder sein eigenes Tor selbst mit eingeleitet hatte. Tosin war also wirklich an zweieinhalb Toren pro 90 Minuten beteiligt. Unter anderem hatte er wohl den grössten Anteil am Siegtreffer Gnontos im Heimspiel gegen YB.

Fast alle in den letzten zweieinhalb Jahren in der 1. Mannschaft aktiven FCZ-Akteure haben in dieser Vorrunde ihre Torbeteiligungen pro 90 Minuten gesteigert, am stärksten Tosin und im Vergleich mit der letzten Rückrunde auch Marchesano. Einzig Blaz Kramer hat sich im Vergleich zur Rückrunde 20/21 nicht gesteigert. Damals hatte er den gleichen Torbeteiligungsanteil wie Tosin und einen höheren als Ceesay und Marchesano zusammengezählt.

Genauso wie der typische Abschluss insgesamt wurde auch das typische Tor von Adrian Guerrero aufgelegt, mit dem Torschützen Ceesay und Kryeziu, Boranijasevic sowie Doumbia in der Vorbereitung involviert. Insgesamt hatte Antonio Marchesano am meisten Torbeteiligungen, wobei sich der Tessiner als Torschütze am meisten hervorgetan hat. Er war an rund der Hälfte der 56 Zürcher Treffer (inklusive Cup) beteiligt.

Kamberi, Tosin, Ceesay und Gogia mit höchster Abschlusseffizienz

Tosin und Ceesay zeigten eine hohe Abschlusseffizienz und verwerteten je einen Drittel ihrer Abschlüsse. Gogia verwertete 30% seiner Abschlusschancen, Hornschuh, Gnonto und Marchesano einen Viertel. An der einsamen Spitzenposition steht Lindrit Kamberi, der seinen bisher einzigen Abschluss auch verwertete. Auch Kryeziu hat eine bessere Abschlussquote als die meisten Akteure aus dem Mittelfeldzentrum. Blaz Kramer war mit seinen Zuspielen sehr effizient – die Hälfte davon führte zu einem Tor. Auch wenn Ceesay oder Krasniqi einen letzten Pass spielen, ist die Wahrscheinlichkeit eines Torerfolges sehr hoch. Sind Kramer oder Krasniqi hingegen in der Abschlussvorbereitung vor dem letzten Zuspiel involviert, wird die Wahrscheinlichkeit eines Torerfolges vergleichsweise klein, rund 10%. Insgesamt gingen 36% der Abschlüsse, an denen Tosin in irgendeiner Form beteiligt war, rein. Bei Yanick Brecher sind es 22%. Die tiefste Wahrscheinlichkeit eines Torerfolges ergibt sich von den einigermassen regelmässig eingesetzten Spielern bei einer Abschlussbeteiligung von Ante Coric.

Die Abschlusseffizienz von Assan Ceesay war in der Vorrunde sicherlich so hoch wie noch nie. Tosin war hingegen bereits in der Vorrunde 19/20 diesbezüglich auf dem heutigen Niveau und hatte letzte Saison eine massive Flaute. Marchesano und Kramer haben sich bezüglich Effizienz saisonübergreifend zuletzt kontinuierlich leicht gesteigert. Mirlind Kyeziu war in der Rückrunde 19/20 (mit einer Phase von einem Monat mit starken Kololli-Standards direkt nach dem Lockdown) noch leicht effizienter als heute.

Brecher über weite Strecken in jedem zweiten Spiel an einem Tor beteiligt

Zivko Kostadinovic war in der ganzen Vorrunde an keinem Tor beteiligt. Die Abschlussbeteiligungen von Yanick Brecher stiegen nach der Mitte der Vorrunde auf zeitweise über 2,5 pro Spiel und die Torbeteiligungen gegen Weihnachten auf 0,6 pro Partie.

Kamberi trotz Kopfballtor offensiv wenig produktiv

Die Abschluss- und Torbeteiligungen der Innenverteidiger, vor allem von Mirlind Kryeziu, waren in der Phase auf das Cupspiel in Yverdon und die anschliessende Heimpartie gegen Basel hin am höchsten. Der Zentrale Verteidiger war im Peak an 1,6 erzielten Toren pro Partie beteiligt. Lindrit Kamberi hatte hingegen bisher trotz seines Kopfballtores gegen St. Gallen vergleichsweise wenig Abschlussbeteiligungen pro 90 Minuten. Er bewegt sich im Spielaufbau nicht auf dem Niveau der anderen drei Innenverteidiger und fokussierte sich in erster Linie auf seine Defensivaufgaben. Fidan Aliti hat nach einem offensiv wenig produktiven Start ab Mitte Vorrunde Becir Omeragic vor allem bezüglich Torbeteiligungen überholt.

Rohners engagierte Teileinsätze vs. Boranijasevics Spielintelligenz

Fabian Rohner schraubte zum Ende der Vorrunde mit seinen Teileinsätzen gegen Luzern und in Lausanne seine Quote an Abschlussbeteiligungen auf über 20 pro 90 Minuten, auch bezüglich Torbeteiligungen war er eine Zeit lang unter den Aussenläufern vorne. Dass Guerrero an mehr Abschlüssen beteiligt war als Boranijasevic erklärt sich durch die vielen Standards. Boranijasevic hatte aber trotzdem über weite Strecken eine höhere Torbeteiligung pro 90 Minuten als der Spanier. Der Serbe bringt ein gewisses Gespür und Spielintelligenz für die entscheidenen Situationen mit.

Dzemaili bei Teileinsätzen offensiv produktiver

Leitner und Hornschuh waren in der Phase rund um die ersten beiden Cuppartien an vielen Toren und Abschlüssen beteiligt. Blerim Dzemaili hatte seine offensiv produktivste Phase bei seinen Teileinsätzen zu Beginn nach seinem Comeback. Als seine Spielzeit zunahm, nahmen seine Abschluss- und Torbeteiligungen ab. Moritz Leitners Abschlussbeteiligungen nahmen gegen Ende der Vorrunde wieder stark zu, aber diese Abschlüsse führten selten zu Toren. Doumbias und Krasniqis Kurven verlaufen konstant bei rund fünf Abschlussbeteiligungen und einer Torbeteiligung pro 90 Minuten.

Ante Coric nach “Jump-Start“ mit klarer Abwärtstendenz

Am besten aus den Startlöchern bezüglich offensive Produktivität kamen Marchesano und Ceesay. Ihre Abschluss- und Torbeteiligungen nahmen aber im Laufe der Vorrunde ab. Rund um die beiden ersten Cupspiele war Wilfried Gnonto besonders produktiv. Trotzdem war seine Form eigentlich am Ende der Vorrunde am besten. In dieser letzten Phase vor Weihnachten hatten Tosin und Pollero am meisten Abschlussbeteiligungen pro 90 Minuten – beim Uruguayer nahmen allerdings gleichzeitig die Torbeteiligungen ab. Ähnlich bei Blaz Kramer, der gegen die letzte Runde hin einen starken Anstieg an Abschlussbeteiligungen bei gleichzeitigem Rückgang der Torbeteiligungen aufwies. Ante Coric hatte schon bald nach seinem “Jump-Start“ im Cup in Kriens und seinem Traumtor bei seinem ersten Liga-Spiel gegen Servette nach einigen Spielen wieder eine klare Abwärtstendenz bezüglich offensiver Produktivität aufzuweisen und wurde in der Folge dann von Trainer André Breitenreiter auch immer weniger eingesetzt.

Wie schon letztes Jahr festgestellt, ist Assan Ceesay in den Sommermonaten, speziell zum Saisonstart, bezüglich Toren und Assists deutlich produktiver als im Winter und Frühling. Er hat im ersten Saisonviertel mehr Skorerpunkte erzielt, als in den drei folgenden Saisonvierteln zusammengezählt. Diese Bilanz hat sich in dieser Vorrunde natürlich noch weiter akzentuiert. In seiner gesamten Profikarriere bei Chiasso, Lugano, FCZ und Osnabrück hat Ceesay im dritten Saisonviertel ganze drei Skorerpunkte realisiert. Aus dieser historischen Perspektive scheint es für den FCZ kein Nachteil zu sein, dass der Gambier zum Rückrundenauftakt fehlt, zumal er auch am Afrika-Cup trotz grossem Team-Erfolg bisher keinen Skorerpunkt erzielen konnte.

Halbzeitanalyse, Teil 1 – Erfolgsfaktoren, Folgerungen und Ausblick

Halbzeitanalyse, Teil 2 – Mehr Gegentore auf Konter und Weitschüsse

Ceesay defensiv schon vor zwei Jahren mit Quantensprung / Halbzeitbilanz 21/22, Teil 3

Für welchen Gegner welche Taktik? – Halbzeitanalyse 21/22, Teil 4

Tosin, Marchesano und Gnonto die Offensivstützen – Halbzeitanalyse 21/22, Teil 5

Ende Flaute: Boranijasevic effektiv über rechts – Halbzeitanalyse 21/22, Teil 6

Trends der Vorrunde setzen sich fort – FCZ-Testspielbilanz Winter 21/22

Nur drei Testspiele hat der FCZ in der Wintervorbereitung 21/22 absolviert und dabei gegen den Wuppertaler SV und das polnische Spitzenteam Pogon Szczecin (Spitzname: „Hafenarbeiter“) in Belek unentschieden gespielt – und eine Woche vor Rückrundenstart den FC Wil im Heerenschürli 1:0 geschlagen. Erstmals konnte dabei die 1. Mannschaft direkt aus der frisch bezogenen Kabine im neuen „Home of FCZ“ direkt hinaus auf den Platz zum Testspiel laufen. Auch die Büro-Crew ist bereits weitgehend in Schwamendingen eingerichtet. DIe eigentlichen FCZ-Trainingsplätze sind allerdings immer noch im Umbau.

Viel Pressing in den ersten beiden Testspielen

Gegen Wuppertal liess Trainer Breitenreiter in den zwei Mal 60 Minuten jeweils mit Viererabwehr spielen – zuerst mit einem Rhombus im Mittelfeld, dann in einem 4-3-3 (präziser: 4-1-2-3) wie in den Cuppartien in Solothurn und Yverdon. In den anderen beiden Partien formierte sich die Mannschaft dann wieder im üblichen 3-4-1-2. Beim 3:3 gegen Wuppertal agierte der FCZ viel im Pressing – sowohl die eigenen wie auch die gegnerischen Tore entstanden aus FCZ-Pressingsituationen. Ähnlich agierte man 35 Minuten auch gegen Pogon und ging durch einen Marchesano-Ablenker am nahen Pfosten nach einem Dzemaili-Freistoss von der Seite zwischenzeitlich mit 1:0 in Führung.

Déjà Vu bei Standards

Dzemaili trat im letzten Testspiel gegen den FC Wil auch die Mehrzahl der Eckbälle. Aus einem solchen von der rechten Seite entstand das einzige Tor der Partie. Es war praktisch eine Kopie des 3:3-Ausgleichstreffers im August in St. Gallen mit einem schönen Aliti-Ablenker auf Höhe des nahen Pfostens und Gnonto, der den Ball am entfernten Pfosten auf oder vielleicht auch bereits etwas hinter der Torlinie ins Netz lenkte – nur wurde diesmal der Ball eher flach statt hoch gespielt. In einer weiteren Szene hätte Gnonto das Skore erhöhen können. Diese war sozusagen eine Kopie seines 2:0-Führungstreffers vor der Winterpause in Lausanne. Diesmal lenkte Kamberi nach einem Eckball den Ball an die Fünfergrenze, wo Gnonto mit seinem Abschluss aus einer 180 Grad-Drehung an Wils Torhüter Marvin Keller scheiterte. Viele Torchancen liess auch Blaz Kramer liegen, worüber sich der Slowene ärgerte. Gleichzeitig hat sich sein Engagement in der Defensive und im Spielaufbau seit seiner Rückkehr vor der Winterpause im Vergleich zu vorher stark verbessert.

Im 4-1-2-3 über die Seiten anfällig

Im 4-1-2-3 hatte der FCZ defensiv Probleme. Die Aussenverteidiger hatten bei einem so hoch stehenden Flügel zu wenig Unterstützung, wurden über beide Seiten überspielt und im eigenen Strafraum stand nach der Flanke gleichzeitig immer wieder ein Gegenspieler frei. Das erinnerte an eine Reihe von Gegentoren in den letzten Saisons. Die Kombination von äusserem Innenverteidiger plus weit nach hinten arbeitendem Aussenläufer zusammen mit den aussen helfenden Mittelfeldspielern im 3-4-1-2 hat sich zur Abdeckung der Seiten in der Vorrunde und auch der Wintervorbereitung deutlich besser bewährt.

Mets trotz „Wacklern“ ein Startelfkandidat

Auch personell hat sich über den Wintermonat wenig geändert. Die Hierarchie im Tor ist klar. Mirlind Kryeziu wird weiterhin die zentrale Position in der Dreierabwehr einnehmen. Gerade gegen Wil wurde der FCZ in erster Linie über Spieleröffnungen Kryezius nach vorne gefährlich. Neben den Standards. Auf diesen Erfolgsfaktor baut man auch in der Rückrunde. Und diesbezüglich hat man eine hohe Variabilität im Kader. Guerrero, Marchesano, Coric nicht dabei? Dann tritt halt Dzemaili oder Khelifi an – die können das auch sehr gut. Und die Automatismen bei den Standards werden mit zunehmendem Saisonverlauf eher noch besser.

In der Sommervorbereitung war Becir Omeragic am letzten Testspieltag gegen Kriens und Xamax im Heerenschürli zumindest noch zwei Mal zu einem Teileinsatz gekommen. Diesmal reichte es nicht mal dafür. In allen Testpartien dieser Saison zusammengezählt lief der Genfer ganze 74 Minuten auf. Auf der einen Seite hat Trainer Breitenreiter sicherlich das Vertrauen in ihn, auch ohne Testspielminuten in den Beinen. Falls er aber in einer Woche gegen seinen Stammklub noch nicht bereit wäre, dann könnte es zu einer Dreierabwehr mit drei Linksfüssern Mets, Kryeziu und Aliti kommen – mit Mets auf der rechten Seite. Der Este hat wohl einen leichten Vorteil gegenüber Kamberi, auch wenn er gegen Pogon das Gegentor verursacht und einen identischen Fehler (diesmal ohne Folgen) gleich nochmal gegen Wil begangen hat.

Gogia in Zukunft vermehrt auf der linken Aussenbahn?

Auf den Aussenbahnen ist die Situation ebenfalls klar. Bornijasevic und Guerrero sind eine Bank und haben sich ihren erspielten und vor allem erlaufenen Status verdient. Rohner ist der Ersatz auf rechts. Links hat Fidan Aliti gute Ansätze gezeigt, auch wenn er speziell gegen Wil auch etwas unglücklich agiert hat. Andy Gogia gibt sich Mühe, sich defensiv zu verbessern, wenn er als Aussenläufer eingesetzt wird. Ob er mittlerweile wirklich über 90 Minuten auf Super League-Niveau auf dieser Position solide genug auftreten könnte, ist noch eine offene Frage. Aber eine solche Variante scheint zumindest die deutlich bessere Option zu sein, als das System auf zwei offensive Flügel zu ändern. In einer solchen Formation hat Gogia in Wettbewerbsspielen und Tests jeweils enttäuscht. Defensiv gefordert zu werden, tut Gogia und seinem Spiel besser, als wenn er zu viel (vermeintliche) Pausen und Zeit zum Nachdenken hat.

Gnonto und Dzemaili im Aufschwung, Khelifi eine Alternative im Sturm

Im Zentrum scheint alles auf ein Duo Doumbia / Dzemaili herauszulaufen. Dzemaili versucht noch einmal auf ein höheres Niveau zu kommen, was natürlich ein Wettkampf gegen die Zeit ist. Man hat es bei Servette’s ehemaligem Weltklassemann Gaël Clichy gesehen, der zuletzt altersbedingt nicht mehr so dominant aufgetreten ist, wie noch zu Beginn seiner Servette-Zeit. Oder Christian Gentner – der Musterprofi hat nach Manuel Neuer von allen Aktiven am zweitmeisten Bundesligaeinsätze und konnte in der Vorrunde bei Luzern zwar noch mithalten, aber keine wesentlichen Impulse setzen. Auf jeden Fall scheint die Formkurve Dzemailis aktuell nach oben zu zeigen. Wie weit und lange dies in der Super League noch reicht, wird sich zeigen. Bledian Krasniqi zeigte ein paar gute Ansätze, aber von ihm muss sicherlich noch mehr kommen, wenn er einen Stammplatz erobern will. Antonio Marchesano stand gegen Wil nicht im Einsatz. Im letzten Sommer schafften er und andere Zürcher Akteure es genau auf den Saisonstart in Lugano in die beste Verfassung zu kommen. Auch aktuell wieder gegen Servette in einer Woche?

Ante Coric und Moritz Leitner sind zur Zeit etwas aussen vor. Stephan Seiler scheint einen kleinen Schritt nach vorne gemacht haben und wirkte etwas reifer. Von den beiden aus der U21 ins Trainingslager mitgenommenen Jungs wurde Rechtsverteidiger Selmin Hodza auf verschiedenen Positionen eingesetzt, vorwiegend als „Achter“ im Zentralen Mittelfeld. Er bekundete sowohl mit dem Niveau bei den Profis wie auch mit der Position Mühe. Anders der flinke Techniker Miguel Reichmuth, welcher als Alternative für die 10-er oder 8-er Position durchaus einen gewissen Eindruck beim Trainerteam hinterlassen haben dürfte. Auch Henri Koide ist definitiv wieder zurück von seiner Verletzung und hätte dem FCZ als Alternative im Sturm durchaus helfen können. Der Fokus liegt aber auf seiner Entwicklung und Spielpraxis – und die holt er sich in der Rückrunde in der Challenge League bei Xamax auf einem höheren Niveau als der Promotion League. Kramer hat in der Vorbereitung ein Mal getroffen – trotzdem scheinen ihm noch etwas weitere Erfolgserlebnisse zu fehlen. Ob Tosin zum Rückrundenstart fit ist, ist noch unsicher. Eine Bank ist hingegen seit der Schlussphase der Vorrunde Wilfried Gnonto. Der Italiener scheint seine gute Form über den Winter konserviert zu haben. Salim Khelifi ist am ehesten eine Alternative im Sturm und hat da mehr überzeugt, als auf der Achterposition. Khelifi steht da in Konkurrenz zu Rodrigo Pollero. Einer von beiden könnte aufgrund der möglichen Abwesenden zum Auftakt die Chance auf einen Teileinsatz haben.

Tosin, Marchesano und Gnonto die Offensivstützen – Halbzeitanalyse 21/22, Teil 5

Nach offensiv gutem Start fiel der Wert der Erwarteten Tore pro Spiel bis zum Auswärtsspiel in Genf (2:1) auf 1,5 Tore pro Spiel zurück. Der FCZ hatte aber in fast der ganzen Vorrunde eine gute Abschlusseffizienz, speziell in dieser Phase mit den zwei 3:3-Unentschieden gegen GC und Basel, sowie dem Sieg in Genf. Danach konnte man sich kontinuierlich wieder bessere Torchancen erarbeiten und erspielen, bis der Wert der Erwarteten Tore Ende der Vorrunde 2 pro Spiel (Gleitender Durchschnitt) erreichte. Am meisten Offensivpunkte holten die Akteure im Cup-Spiel in Yverdon, was allerdings in erster Linie an der verlängerten Spielzeit lag. Gleich in der Partie danach gegen den FCB hatte die Mannschaft dann pro Minute die besten Offensivaktionen.

Tosin, Marchesano und Gnonto offensiv am produktivsten

Antonio Marchesano steht mit 299 nicht überraschend an der Spitze der Offensivpunkte-Rangliste. Sowohl privat wie auf dem Platz versteht dieser sich gut mit dem linken Aussenläufer Adrian Guerrero, der in der Vorrunde offensiv am zweitproduktivsten war, wobei bei ihm die vielen Standards ebenfalls eine Rolle spielen. Assan Ceesay hat als dritter Akteur ebenfalls noch über 200 Offensivpunkte. Zwischen 100 und 200 Punkten liegen Boranijasevic, Doumbia, Gnonto und Kryeziu.

Bezüglich Anzahl Offensivpunkten pro 90 Minuten wird Marchesano von Tosin knapp vom Ersten Platz verdrängt. Der Nigerianer brachte für die Schlussphase der Vorrunde viel Schwung in die Mannschaft. Das gleiche gilt auch für Wilfried Gnonto, der an dritter Stelle liegt. Auch Ante Coric war in seiner Einsatzzeit offensiv im positiven Sinne produktiv. Von den Seitenspielern sind Gogia, Boranijasevic und Rohner nahe beieinander. Im Zentrum liegt Dzemaili vor Leitner und dieser vor Krasniqi, Seiler oder Doumbia. Hornschuhs Fokus liegt jeweils nicht in der Offensive. Von den Innenverteidigern hat Kryeziu mit seinen guten flachen und hohen Spieleröffnungen knapp vor Omeragic am meisten Offensivpunkte pro 90 Minuten.

Abnehmende Offensivproduktivität Kryezius und Alitis im zweiten Teil des Herbstes

Die Stürmer und die Aussenspieler haben sich im Verlauf der Vorrunde offensiv kontinuierlich gesteigert. Die offensive Punktzahl der Innenverteidiger ging hingegen ab Mitte Vorrunde wieder zurück.

Das Spiel mit Ball ist die wohl die grösste Stärke von Yanick Brecher und der Männedorfer hat sich offensiv im Verlauf des Herbstes tendenziell gesteigert auf etwa 2,5 Offensivpunkte pro Spiel.

Dass die Offensivpunkte pro 90 Minuten der Innenverteidiger gegen Ende der Vorrunde wieder zurückgegangen sind, lag an Mirlind Kryeziu und Fidan Aliti. Kein zentraler Back war offensiv so produktiv wie Kryeziu Mitte der Vorrunde. Omeragic blieb hingegen im Herbst offensiv konstant und Kamberi gelang am Ende gegen St. Gallen ein schönes Kopfballtor. Er ist zusammen mit Antonio Marchesano dank Timing und Körperbeherrschung in der Offensive der stärkste Kopfballspieler des Teams. Defensiv hingegen sind Kryeziu (oder auch Ceesay) mit ihrer Körpergrösse in der Luft wichtiger.

Von Kramer kommt offensiv wenig

Bei den Aussenspielern war lange Zeit Adrian Guerrero der Mann mit den meisten Offensivpunkten pro 90 Minuten, aber gegen Ende der Vorrunde drehte Fabian Rohner in dieser Hinsicht auf. Nikola Boranijasevic ist hingegen der Akteur, der das offensive Gespür für die entscheidenden Momente hat.

Blerim Dzemaili wurde ab Mitte Vorrunde langsam ins Team eingebaut. Bei seinen Teileinsatzen zu Beginn hatte er eine hohe Quote an Offensivpunkten pro 90 Minuten. Diese nahm dann mit steigender Länge seiner Einsätze ab, aber er blieb bei den Zentralen Mittelfeldspielern am Ende vorne. Marc Hornschuh hatte hingegen von Anfang an eher wenig Offensivpunkte und zum Ende der Vorrunde gar keine mehr, obwohl er in fast jedem Spiel seinen Teileinsatz hatte. Auch Ousmane Doumbia befindet sich unter den Zentrumsspielern offensiv eher im unteren Bereich. Krasniqi und Leitner hatten eine ähnliche Leistungskurve, Seiler stiess am Ende hinzu.

Antonio Marchesano kann als das offensive Uhrwerk des FCZ mit nur kleinen Schwankungen, die er manchmal auch mal halbzeitweise während einer Partie hatte, bezeichnet werden. Tosin schlug bei seinem ersten Teileinsatz in Genf wie eine Bombe ein. Polleros Kurvenausschlag nach oben in der 16. Runde stammt hingegen von seinem Teileinsatz in der 12. Runde am Schluss der Partie gegen den FCB. Dies war der letzte Vorrundeneinsatz des Uruguayers und daher in der 16. Runde der einzige bewertete Wert aufgrund des 5 Spiele-Gleitenden Durchschnittes. Ähnlich war die Situation vor der Winterpause für Andy Gogia. Auf den letzten Spieltag hin erklomm der sich laufend steigernde Wilfried Gnonto bei den Forwards bezüglich Offensivpunkte pro 90 Minuten die Spitze. Blaz Kramer überraschte vor der Winterpause in defensiver Hinsicht positiv, dafür konnte er offensiv nur wenig bewegen.

Halbzeitanalyse, Teil 1 – Erfolgsfaktoren, Folgerungen und Ausblick

Halbzeitanalyse, Teil 2 – Mehr Gegentore auf Konter und Weitschüsse

Ceesay defensiv schon vor zwei Jahren mit Quantensprung / Halbzeitbilanz 21/22, Teil 3

Für welchen Gegner welche Taktik? – Halbzeitanalyse 21/22, Teil 4

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