Grgic, Brecher und Domgjoni retten matten Zürchern einen Punkt / FCZ – Sion 1:1 in der Züri Live-Analyse

Spiel, Gegner und Taktik

Sion tritt im Letzigrund im gleichen System an wie ihr letzter Gegner St. Gallen (Schlussresultat ebenfalls 1:1), spielt aber einen komplett anderen Fussball, als die Ostschweizer. Statt Direktspiel in die Vertikale lässt man mit möglichst direktem, aber trotzdem kontrollierten Passspiel den Ball von links aussen nach rechts aussen und wieder zurück zirkulieren, um so im gegnerischen Abwehrverbund Lücken aufzureissen. Die Entstehung des 0:1 durch Luca Clemenzas erstes Super League-Tor ist ein Paradebeispiel dafür. Es ist das sechste Saison-Gegentor des FC Zürich in der Startviertelstunde.

Das unter Fabio Grosso entwickelte variable Positionsspiel der Walliser gestaltet sich im Ansatz sehr vielversprechend – es fehlt bloss in vielen Situationen noch an den Automatismen, speziell mit neuverpflichteten Spielern wie Lubomir Tupta. Ähnlich wie beispielsweise beim FC Basel bieten sich bei den Wallisern Zentrale Mittelfeldspieler genauso wie auch einer der Stürmer häufig ganz aussen an der Seitenlinie an, um auch schon im Mittelfeld die ganze Breite für den Spielaufbau zu nutzen. Speziell bei Sion ist, dass sich vor allem in der Ersten Halbzeit der gesamte Mittelfeld-Rhombus stark seitlich verschiebt, was die Walliser Mittelfeldspieler, die nicht zu den laufstärksten der Liga gehören, dann aber nicht über die gesamten 90 Minuten konsequent durchhalten können. Dies versucht der FCZ auszunutzen und spielt häufiger über die Seiten als sonst, vor allem die aktuell starke Linke Seite mit Aliti und Ceesay. Dies wird auch statistisch untermauert durch die bisher höchste von Züri Live in dieser Saison beim FCZ gemessene Anzahl Flanken. Dasselbe gilt für die Anzahl Steilpässe, die fast ausschliesslich ebenfalls über die Seiten gespielt wurden.

Massimo Rizzo schickt dasselbe Team auf den Platz wie beim Heimsieg gegen den FCB. Verschiedene Akteure wie beispielsweise Khelifi, Omeragic oder Aliti wirken gegen Sion aber etwas „müde“ beziehungsweise „überspielt“. Das Spiel illustriert, was für ein Vorteil es sein könnte, einen „zweiten Anzug“ zur Verfügung zu haben, dem man das volle Vertrauen schenken kann. Der FCZ profitiert in dieser Partie stark vom völlig misslungenen Auftritt ihres ehemaligen Juniors Anto Grgic auf der Gegenseite: schlecht getretener Penalty, weitere vergebene sehr gute Torchancen aus kurzer Distanz, und mehrere Ballverluste in der eigenen Platzhälfte – darunter auch diejenigen, welche zum Pfostenschuss Kramers und zum 1:1-Ausgleich führen. Sion verschiesst den zweiten Penalty hintereinander gegen den FCZ und Yanick Brecher hält den zweiten der letzten drei. Es ist ganz wesentlich Toni Domgjoni, der in der Folge die Differenz macht und voller Elan sowie Spielwitz die Partie immer mehr auf die Seite des FC Zürich ziehen kann.

„FCZ lange mit Sion-Gegenpressing nicht zurechtgekommen“ – Audio-Kommentare zum Spiel

Spielszene im Fokus

12. Minute – Luca Clemenza erzielt das 0:1

Im Anschluss an einen Sion-Eckball können die Walliser sich am Zürcher Strafraum installieren. Der FCZ findet zwar in seine Grundordnung zurück, ab einem bestimmten Zeitpunkt lässt aber das ballorientierte Verschieben nach. Omeragic und Doumbia lassen eine relativ grosse Lücke offen. Omeragic kommt dem in den Strafraum eindringenden Clemenza zwar noch halbherzig entgegen, dreht sich bei dessen Schussabgabe aber ab, um sich schmal (anstatt breit) zu machen.

Grösser als in einem Emmentaler erlaubt: das Loch in der Zürcher Defensivformation verursacht durch einen Moment des nachlässigen Verschiebens, welchen Luca Clemenza zu seiner Super League-Torpremière nutzt.

Personalien

Yanick Brecher (7) – Die langen Bälle des Zürcher Torhüters sind auch sonst jeweils besser als der Super League-Durchschnitt, diesmal gelingen sie aber besonders gut. Die 45 Meter-Bälle erreichen wie an einer Schnur gezogen Fidan Aliti oder Assan Ceesay an immer etwa derselben Stelle im Mittelfeld links an der Seitenlinie. Diese bekommen den Ball jeweils so serviert, dass sie ihn präzise in die Tiefe weiterleiten können. Der FCZ nutzt mit dieser Angriffsauslösung auch die taktische Formation des Sion-Mittelfeldes in einem Rhombus (in Deutschland „Raute“ genannt, SFL-Sprachregelung: „Diamant“) aus. Nachdem Yanick Brecher zuvor über Jahre hinweg alle Penalties reingelassen hat, hält er nach Moumi (YB) gegen Grgic (Sion) bereits den zweiten innert kurzer Frist! Mit dem von Serey Dié (ebenfalls Sion) bereits im November verschossenen Elfmeter gingen drei der letzten vier gegen den FCZ nicht rein. Die Zweite Halbzeit beginnt Brecher ungenügend und hat beispielsweise Mühe mit einer “Kerze“ von Omeragic im eigenen Strafraum.

Becir Omeragic (4) – Produziert unter anderem eine gefährliche “Kerze“ im eigenen Strafraum. In der Druckphase der Nachspielzeit wählt der Genfer bei einem vielversprechenden Konter die komplizierte Lösung mit einem Seitenwechsel in eine Zone, wo viele Gegenspieler stehen, anstatt des einfachen Steilpasses auf den völlig frei stehenden Schönbächler. Unverständlich seine Nomination ins „BLICK Team der Runde“.

Toni Domgjoni (9) – Nach dem von Yanick Brecher gehaltenen Penalty, ist es Toni Domgjoni, der stark aufdreht und die Mannschaft regelrecht mitreisst. Der Gesamteindruck von der Mannschaft ändert sich in dem Moment in erster Linie aufgrund eines Spielers. Gewinnt viele Bälle in der gegnerischen Hälfte im Pressing oder Gegenpressing, versteht sich sehr gut mit Fabian Rohner. Spielt sich im Laufe der Partie fast schon in einen Rausch mit zielgenauen Diagonalbällen und einem Dribbling, in welchem er den formstarken Wesley alt aussehen lässt. Im Spiel ohne Ball erschrecken Domgjonis Sprints die Gegenspieler manchmal so stark, dass sie vergessen, den Ball zu stoppen oder zu passen. Spielt ab der 79. Minute wieder auf der 10er-Position.

Ousmane Doumbia (3) – Das Auf und Ab seiner Leistungen geht weiter. Der Unterschied zu seinem Mittelfeldpartner ist: wenn Toni Domgjoni einen schlechten Tag hat, dann ist er Durchschnitt. Wenn Doumbia einen schlechten Tag hat, dann kippt die Bilanz seines Spiels ins Negative.

Salim Khelifi (2) – Nach drei ordentlich bis guten Leistungen hintereinander, stand gegen Sion wieder mal der „alte Khelifi“ auf dem Platz, der in vielen Situationen unkonzentriert wirkt, gedanklich zu wenig schnell von Verteidigen auf Angriff umschaltet und umgekehrt, und von dem man das Gefühl hat, er beherrscht kaum einen Quadratmeter seines Raumes.

Assan Ceesay (6) – Baut in der letzten Viertelstunde ab. Davor eine weitgehend gute Leistung. Seine Defensivarbeit wird immer wertvoller. Zur noch schnelleren Konterauslösung hat sich ein Automatismus eingespielt, dass Ceesay bei einem gegnerischen Eckball schon aus dem eigenen Strafraum heraus zum Gegenangriff startet, wenn der Ball auch nur schon halbwegs unter Kontrolle ist und der Zürcher in Ballnähe Ceesay gar nicht sieht. Durch Zurufen macht sich der Gambier bemerkbar und der Ball, wenn gewonnen, wird sofort in seine Richtung gespielt. Manchmal gelingen ihm gar technische Raffinessen wie ein präziser Absatzpass der Seitenlinie entlang auf Fidan Aliti, mit dem er sich gut versteht.

Blaz Kramer (1) – Birama Ndoye gehört zu den Defensivspielern mit eher beschränkten Qualitäten auf Schweizer Fussballplätzen, aber gegen Blaz Kramer konnte er sich profilieren. Der Slowene sieht kaum Land gegen den Senegalesischen Defensivhünen. Dazu kommt, dass Kramer wieder eine ganze Reihe von ausgezeichneten Umschaltmomenten mit zu geringer Handlungsschnelligkeit und Technik vermasselt und defensiv das ein oder andere Mal unaufmerksam ist.

Marco Schönbächler (1) – Auch wenn er sich zum Ende seines Einsatzes verbessert zeigt: der grösste Teil des Auftrittes ist so schlecht, dass es insgesamt nicht zu mehr als der Tiefstnote reicht. Mit dem Wechsel von Khelifi, der ebenfalls nicht seinen besten Tag erwischt hatte, zu Schönbi, gerät die Rechte Seite des FCZ mit dem offensiven Aussenverteidiger Rohner von einem Moment auf den anderen komplett „ins Schwimmen“. Dies bereits in der ersten Minute zwei Mal – aufgrund zu zaghaften Eingreifens. Sion hat dort nun völlig freie Hand. Auch das Passspiel sowohl als Absender wie als Empfänger ist über weite Strecken ein Graus.

Trivia

Timothy Fayulu beim Abstoss an einem sonnigen Winternachmittag im Letzigrund.
Crash zwischen Schiedsrichter Lukas Fähndrich und Sions José Aguilar abseits des Ballgeschehens.
Chilla will motiviert durch Blaz Kramers Ausgleichstreffer ebenfalls mitspielen und den Sieg für die Weissen holen.
Abstoss Yanick Brecher und Hohes Pressing von Sion aus der Lehrbuch-Perspektive.

Telegramm

„Domgjoni will unbedingt den Sieg“ – Audio-Highlights des Spiels

FC Zürich – Sion 1:1 (1:1)
Tore: 12. Clemenza (Tupta) 0:1, 39. Kramer (Marchesano) 1:1.
FCZ – Brecher; Rohner, Omeragic, Nathan, Aliti; Domgjoni (90. Winter), Doumbia; Khelifi (67. Schönbächler), Marchesano (79. H. Kryeziu), Ceesay; Kramer.
Sion – Fayulu; Wesley, Ndoye, Abdellaoui, Theler; Zock; Aguilar (83. Baltazar), Grgic; Clemenza (83. Tosetti); Karlen (60. Hoarau), Tupta (90.+1 Bamert).

(Standbilder: Blue)

Dzemaili noch sehr fehlerhaft: FCB – FCZ 1:4 in der Züri Live-Analyse

Spiel und Gegner

Selbst in den letzten Jahren, als der FCB seinen Status als Liga-Krösus verloren hat, trat er selten so blutleer an, wie zum Auftakt 2021. Und dies mit sieben Schweizer und einem Österreichischen A-Nationalspielern in der Startaufstellung. Selbst von Fabian Frei, der sich in den letzten Duellen mit dem FCZ immer als der spielentscheidende Leader auf dem Platz hervorgetan hatte, kam diesmal wenig bis nichts. Valentin Stocker hätte vielleicht in der Zweiten Halbzeit noch etwas bewegen können, aber der Captain wurde zur Pause ausgewechselt. Für ihn kam Edon Zhegrova rein, der Inbegriff des unkonstanten und unsolidarischen Spektakelspielers schlechthin. Der Mann für einzelne Momente, aber für die Belgische Liga nicht zu gebrauchen. Mit Heinz Lindner hat der FCB einen in den Medien vielgelobten Torhüter mit chronisch schlechten Statistiken. Der verletzungsbedingte Ausfall von Linksverteidiger Jorge fällt stark ins Gewicht – Ersatzmann Raoul Petretta ist ein Schwachpunkt im Basler Spiel. Und Jorges Landsmann Cabral, eigentlich der vom Potential her beste Stürmer der Liga, kommt weiter nicht auf Touren.

Der FCZ hatte in der 1. Halbzeit ebenfalls mit Problemen zu kämpfen. Immerhin stand man kompakt und einzelne solide Akteure wie Nathan, Doumbia oder Aliti reichten, um mit ein wenig Glück die „Null“ zu halten. Zu Beginn der 2. Halbzeit erhöhte das Gastteam dann die Pace und vermochte trotz verletzungsbedingtem Ausfall von Becir Omeragic in der 67. Minute in Führung zu gehen. Dass man sich auch durch den zwischenzeitlichen Anschlusstreffer Cabrals nicht aus der Ruhe bringen liess, lag neben dem in den letzten Monaten erarbeiteten Selbstvertrauen vor allem am an diesem Abend vergleichsweise wenig PS auf den Platz bringenden Gegner. Antonio Marchesano und Lasse Sobiech waren an je drei Toren zum 1:4-Auswärtssieg beteiligt. Letztmals mit drei Toren Unterschied gewann der FCZ in Basel im Jahr 1995 in der Nationalliga A-Qualifikationsrunde im alten St. Jakob Park vor 13’500 Zuschauern (Torschützen zum 0:3: Güntensperger, Gambino, Castillo).


Taktik

Erstmals seit siebeneinhalb Jahren gelingen dem FCZ zwei Siege in Folge gegen den FCB. Über viele Jahre hinweg waren beide Teams bestrebt, das Spiel zu machen, was schlussendlich fast immer Basel zugute kam – dank der besseren Qualität der Einzelspieler und meist grösserer Eingespieltheit / Teamgeist. Die Rotblauen hatten gerade auch deswegen in ihren besten Zeiten gegen kaum einen Super League-Gegner so eine gute Bilanz, wie gegen den FCZ. Mit Teams, die aus einer sicheren Defensive agierten, bekundeten sie mehr Mühe.

Ein erster Bruch in dieser Entwicklung war der Trainerwechsel zu Raphael Wicky. Seither ist das Spiel des FCB deutlich stärker auf schnelle Gegenstösse ausgerichtet. YB übernahm den spielbestimmenden Stil des früheren FCB. Mit der neuen Ausrichtung konnte Basel einerseits grossen Favoriten im Europacup ein Bein stellen, aber es wurde schwieriger, über eine 36 Spiele andauernde Meisterschaft hinweg genügend Punkte für den Meistertitel zu sammeln. Gegen den defensiv unkompakten FCZ zu gewinnen – dazu reichte es trotzdem allemal.

Zuletzt in einzelnen Partien unter Ludo Magnin und vor allem jetzt mit Massimo Rizzo, begann aber auch der FCZ defensiv kompakter zu stehen und sich stärker aufs Konterspiel zu fokussieren, welches besser den Stärken der aktuellen Mannschaft entspricht. Man sieht heute ein völlig anderes Spiel zwischen den beiden Teams als man es sich aus dem Jahrzehnt davor gewohnt war, mit vielen langen hohen Bällen auf beiden Seiten. Die Resultate sind nun ausgeglichener – 3:2 Siege zugunsten des FCZ in den letzten fünf Duellen.

Basel versuchte wie üblich über die Rechte Seite Druck zu machen, wo mit Silvan Widmer nicht nur der beste Aussenverteidiger, sondern auch einer der offensiv stärksten Spieler der Liga insgesamt für die Differenz sorgen will. Ein erneut solider, aber keineswegs überragender Fidan Aliti genügte aber zusammen mit der allgemein kompakten Formation bereits, um gegen einen weit von seiner Bestform entfernten Widmer vergleichsweise wenig zuzulassen.

Man sieht es dem Spiel des FCZ an, dass der neue Trainer weniger und einfachere taktische Anweisungen gibt. Er greift auf altbewährte Rezepte zurück, die schon zu Urs Fischers Zeiten praktiziert worden sind. Alte Rezpte haben den Vorteil, dass sie schon unzählige Male den Realitätstest bestanden haben und dies auch heute noch tun.

Was die Verteidigung von Eckbällen anbelangt, hat der FCZ diese Saison auf eine Mischung aus Raum- und Manndeckung umgestellt. Dies nachdem man lange Jahre eher erfolglos Manndeckung praktiziert und dann auf Raumdeckung umgestellt hatte, was eine gewisse Zeit lang sehr gut funktionierte. Gegen Basel hatte man zu Beginn allerdings auch das Glück, dass der sich zur Zeit ausser Form befindliche Luca Zuffi zum Corner antrat. Mit dem zur Pause ausgewechselten Valentin Stocker wurden die Eckbälle des FCB zwischenzeitlich gefährlicher.


Personalien

Nathan (7) – Sprüht nur so vor Energie und Einsatzwillen, enorm aufmerksam, Ist wieder der Fels in der Abwehr.

Lasse Sobiech (5) – Insgesamt ein eher unterdurchschnittliches Spiel, es fehlt in vielen Situationen das richtige Timing – ausser bei zwei ganz entscheidenden: seinem Kopftor zum 2:0 und einer enorm wichtigen Rettungsaktion im Fünfmeterraum vor der Pause im Anschluss an einen Dzemaili-Stellungsfehler.

Ousmane Doumbia (8) – Hatte in der Vorrunde schon bessere Auftritte und in einzelnen Szenen klappte die Abstimmung mit Dzemaili noch nicht gut. Es reichte aber trotzdem dazu, in einer Equipe in der keiner über 90 Minuten konstant gut spielte, der Best Player zu sein. Verhindert mit seiner für Super League-Verhältnisse überdurchschnittlichen Antizipation und Laufbereitschaft mehrmals, dass potentiell gefährliche Zweite Bälle beim Gegner landen. Das macht gegen ein in den letzten Jahren immer sehr konterstarkes Basel einen wesentlichen Unterschied.

Blerim Dzemaili (3) – Im Comeback-Spiel gleich ein Auswärtssieg beim FCB: klar wurde da nach der Partie Dzemailis „Präsenz“ zum geflügelten Wort und das Resultat in erster Linie mit ihm in Zusammenhang gebracht – je weniger jemand das Spiel gesehen hatte, desto mehr. Wie schon in der Vorbereitung ersichtlich, hat Dzemaili aber bezüglich Spritzigkeit und Kondition noch sehr viel Rückstand. Ausserdem hat er Probleme mit dem Knie. Dies vermag der Zürcher im St. Jakob Park teilweise mit seiner Erfahrung wettzumachen – aber bei weitem nicht in jeder Spielsituation. In der ersten halben Stunde hat Blerim zudem Mühe, ins Spiel zu kommen. In der 29. Minute gelingt ihm dann bei einem Freistoss im Mittelfeld sein erster guter Ball und in der 35. Minute blockt er einen Abschluss von Kasami an der Strafraumgrenze. Nur eine Minute später aber steht Dzemaili völlig „im Schilf“ und nimmt seine Sechserrolle nicht war, als er Cabral unbehelligt vor dem Strafraum zu einem gefährlichen Aufsetzer ansetzen lässt, der den FCB ins Spiel bringt.

Neben dem ein oder anderen (physisch bedingten) Stellungsfehler unterlaufen Dzemaili vor allem aber die meisten gefährlichen Abspielfehler im Team – wie zum Beispiel in der 60. Minute mit einem Fehlpass auf kurze Distanz in der eigenen Platzhälfte. Auch seine Auslösung der Konterangriffe ist zu langsam. In Laufduellen hat Dzemaili zur Zeit meist keine Chance und im eigenen Strafraum ist er für die Teamkollegen keine Hilfe. Von den Mitspielern werden Dzemaili immer wieder Bälle für Weitschüsse aufgelegt, die ihm aber allesamt deutlich misslingen. In der 63. Minute wirft er sich dann bei einem Cömert-Freistoss zum zweiten Mal generös in einen gegnerischen Distanzabschluss. Ausserdem ist der Zentrale Mittelfeldspieler an diesem Abend der einzige Zürcher, welchem gute Offensivstandards gelingen, einen davon zum 2:0-Kopfball Lasse Sobiechs. Dzemaili war auf jeden Fall bereits bei seinem ersten Einsatz im Zentrum des Zürcher Spiels – mit vielen Hochs und Tiefs, wobei die Tiefs (nicht überraschenderweise nach einem Jahr Absenz von Wettbewerbspartien) vorläufig überwogen.

Aiyegun Tosin (4) – Läuft weiterhin seiner Form hinterher. Speziell auf der Flügelposition hat der Nigerianer schon lange keine überzeugende Leistung mehr gebracht. Zwar bei einem Konter eine gute Flanke auf den alleine vor dem Gehäuse auftauchenden Marchesano, aber in anderen Gegenstoss-Situationen zu ungenau und zudem mit potentiell gefährlichen Ballverlusten.

Marco Schönbächler (5) – Er trägt dazu bei, dass der FCZ auf seiner Seite im Hohen Pressing mehrere Bälle gewinnt, in den Einzelaktionen aber eine schlechte 1. Halbzeit: verliert enorm viele Bälle und Zweikämpfe, nichts scheint zu gelingen. Aus der Kabine kommt Schönbi nach der Pause dann wie verwandelt, dreht sowohl offensiv wie defensiv auf. Gut möglich, dass seine Auswechslung in der 70. Minute geplant war und er sich auch deshalb in den 25 Minuten bis voll verausgaben konnte.

Blaz Kramer (5) – Beginnt in wenig erbaulicher Art und Weise das Spiel, kommt dann aber mit zwei für seine Verhältnisse erstaunlich gelungenen Kopfballweiterleitungen im Mittelfeld nach 15-20 Minuten besser ins Spiel. Auf und Abs wechseln sich ab, köpft freistehend am Tor vorbei und erwirkt mit seinem Lauf an den nahen Pfosten nach starker Marchesano-Flanke das wichtige Führungstor. Deutet gleich nach dem Torjubel dann aber bereits an, dass er ausgewechselt werden muss. Entweder wegen seines Zusammenstosses mit Timm Klose einige Minuten zuvor – oder möglicherweise verlorenen Kontaktlinsen.

Blaz Kramer und seine Kontaktlinsen

FC Basel – FC Zürich 1:4 (0:0)
Tore: 67. Kramer (Marchesano) 0:1, 73. Sobiech (Dzemaili) 0:2, 75. Cabral 1:2, 80. Nathan (Marchesano) 1:3, 90.+4 Marchesano (Penalty, Gnonto) 1:4.
Basel – Lindner; Widmer (70. Padula), Cömert, Klose, Petretta; Frei, Zuffi; Stocker (46. Zhegrova), Kasami (77. Van Wolfswinkel), Pululu (70. Von Moos); Cabral.
FCZ – Brecher; Omeragic (55. Wallner), Sobiech, Nathan, Aliti; Doumbia, Dzemaili (80. Domgjoni); Tosin, Marchesano, Schönbächler (70. Gnonto); Kramer (70. Ceesay).

Wallner, Schönbi und Heki beginnen im Wallis: Sion – FCZ Aufstellungen im Detail und Frage zum Spiel

Massimo Rizzo hat vor der Nati-Pause „seine Mannschaft“ gefunden, muss in Sion nun aber auf Aiyegun Tosin und Ousmane Doumbia verzichten. Auch Lasse Sobiech ist nach seiner krankheitsbedingten Absenz noch nicht dabei, Assan Ceesay ist hingegen zumindest als Joker wieder dabei. Erwartungsgemäss erhalten Marco Schönbächler und Hekuran Kryeziu an Stelle von Tosin und Doumbia eine Chance von Beginn. Nils Reichmuth ist zusammen mit Rohner, Seiler, Gnonto, Ceesay, Winter und Baumann auf der Ersatzbank.

Der FC Sion hat bisher erst vier Partien bestreiten dürfen, dabei kaum Gegentore kassiert und nur eine Partie verloren. Weltmeister Fabio Grosso hat in diesen vier Partien drei unterschiedliche taktische Formationen auf den Platz geschickt. Gegen den FCZ scheint er wie zu Saisonbeginn in St. Gallen wieder einmal auf eine Dreierabwehr zu setzen. Neuverpflichtung Guillaume Hoaurau setzt er dabei erneut als Joker ein. Gesetzt ist auf der Sechserposition Rückkehrer Geoffroy Serey Dié, der letzte Woche im Kader der Nationalmannschaft der Elfenbeinküste in der Afrika Cup-Qualifikation stand. Roberts Uldrikis hat hingegen auf eine Reise nach Lettland verzichtet und wird mit einem Startelfplatz an Stelle des Wallisers Gaëtan Karlen belohnt.

Kann der FCZ den Schwung von vor der Nati-Pause mitnehmen?

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Frydek und Kramer hoffen auf Déjà Vu: Aufstellungen FCZ – Luzern im Detail

Beim FC Luzern fallen mehr Spieler als beim FCZ kurzfristig aus, beim Stadtclub sind es aber die wichtigeren. Die beiden grossgewachsenen Lasse Sobiech und Assan Ceesay stehen gegen den FCL im Letzigrund nicht im Aufgebot. Speziell der Gambier war zuletzt in guter Form gewesen. Silvan Wallner rückt in die Verteidigungsreihe und der zuletzt gegen den FC Basel wie immer im Jahr 2020 extrem enttäuschende Blaz Kramer erhält vorne in der Spitze eine weitere Chance. Die kleine Hoffnung dabei: letzte Saison gelangen dem Slowenen vier Tore gegen den heutigen Gegner – mehr als die Hälfte des ganzen Teams. Tobias Schättin und Henri Koide rücken ins 18er-Aufgebot.

Ebenfalls auf gute Erfahrungen der Vergangenheit baut der FC Luzern. Top-Neuzugang Martin Frydek kommt zu seinem Startelf-Début. An den Letzigrund und den FCZ hat der Tschechische Nationalspieler gute Erinnerungen, konnte er doch vor sieben Jahren mit Slovan Liberec in der 3. Runde Europa League die Zürcher zwei Mal mit 2:1 besiegen und erzielte dabei im Rückspiel in Zürich den wegweisenden 1:1-Ausgleich, nachdem ihm im Hinspiel bereits ein Assist gelungen war. Heute konnte er den ehemaligen Schweizer U21-Nati-Stammspieler Silvan Sidler auf die Ersatzbank verdrängen. Ausserdem beginnt Ibrahima Ndiayé für den weiterhin angeschlagenen Pascal Schürpf.

Kramer beginnt bei letztem FCZ Pontaise-Auftritt!

Wie erwartet ist Simon Sohm beim sehr wahrscheinlich letzten FCZ-Auftritt auf der Pontaise auf dem Matchblatt nicht gelistet. Hier geht’s zum Artikel zum Stadion-Abschied: „zum letzten Mal Pontaise„. Sein Transfer nach Italien steht offenbar unmittelbar bevor. Somit rückt Hekuran Kryeziu neben Toni Domgjoni ins Zentrale Mittelfeld. Becir Omeragic verteidigt neben Lasse Sobiech. Im Sturm beginnt diesmal Blaz Kramer an Stelle von Assan Ceesay. Henri Koide und Salim Khelifi wurden zusammen mit Wilfried Gnonto und Novem Baumann für die U21 aufgeboten. Somit kehrt Khelifi nicht an die Stätte seines Stammklubs zurück, mit dem er genauso einen Abstieg in die Challenge League hinnehmen musste, wie später sein Copain und heutiger Teamkollege Benjamin Kololli.

Bei Lausanne-Sport gibt es keine Überraschung in der Aufstellung. Der von Fulham verpflichtete Moritz Jenz ersetzt den gesperrten Mickaël Nanizayamo. Mit Elton und Joël Monteiro steht erneut ein Brüderpaar in der Startformation, nachdem Andi Zeqiri die Waadtländer Richtung England verlassen hat.

Ex-Chiassese Ceesay stürmt mit Kramer! Aufstellungen zum Cup-Duell Chiasso – FCZ

Baldo Raineri ist zum dritten Mal in den letzten vier Jahren beim FC Chiasso engagiert. Der Tessiner sprang ein, nachdem sich diesen Sommer der neue Sportdirektor Ezequiel Carboni mit dem ebenfalls neu verpflichteten Trainer Giovanni Zichella verkrachte und beide gehen mussten. In der Aufstellung heute findet sich mit Luka Stevic ein ehemaliger FCZ-Junior (bis U16). Fabio Dixon wird hingegen als verletzt gemeldet. Überraschend konnte Chiasso ihre Top-Offensivkraft Sofian Bahloul diesen Sommer halten und gar mit einem langfristigen Vertrag ausstatten. Der Holländer Mark Sifneos hat letzte Saison in der Zweiten Griechischen Liga bei Larissa sieben Tore erzielt. Der Simmentaler Stefan Andrist ist nach langen Jahren in Deutschland zurück in der Schweiz und in der Challenge League, wo er beim ersten Abstieg des FC Thun bereits einmal kurz gespielt hatte. Breston Malula ist ein physisch starker Zentraler Mittelfeldspieler aus dem YB-Nachwuchs. Junior Nzila kam vor einem Jahr aus Frankreich und wurde letzte Saison an Paradiso ausgeliehen. Die Aussenverteidiger Stabile und Conus stammen aus dem FCB-Nachwuchs, wobei Stabile eine Art „Massimo Ceccaroni“-Verschnitt ist – ein kleingewachsener Kämpfer, welcher die letzten beiden Saisons aber wenig gespielt hat. Loic Jacot ist ein Schweizer U21-Nationaltorhüter aus der Region Neuenburg und des FCZ-Trainers Namensvetter Mathis Magnin ist aus dem Servette-Nachwuchs ausgeliehen. In der Startaufstellung Chiassos ist selbst der drittälteste Spieler nur 22 Jahre alt.

Der FCZ startet offensiv mit einem nominellen Zweimannsturm, wobei Ceesay und Kramer dabei abwechslungsweise zurückhängend agieren könnten. Tobias Schättin kommt erstmals nach seiner Rückkehr in einem Wettbewerbsspiel zum Einsatz. Willie Britto beginnt rechts, Rohner ist nicht im Aufgebot, Domgjoni und Sobiech zusammen mit Bangura, Khelifi, Koide, Winter und Kostadinovic auf der Ersatzbank.

Rohner / Domgjoni / Koide machen Dampf, Kryeziu / Kramer sorgen für Ärger: Gewinner und Verlierer der Vorbereitung

Die Partie gegen den FC Winterthur im Letzigrund war nicht so, wie man sich eine Hauptprobe vor dem Meisterschaftsstart vorstellt. Aufgrund von Krankheit (gute Besserung Vasi!), Nationalteamaufgeboten (Gratulation Simon, Becir & Co.!) und dem gleichzeitigen Meisterschaftsauftritt der U21 gegen Brühl (2:3, zwei Sulejmani-Penalties), standen Trainer Ludovic Magnin mit Adrian Winter und Salim Khelifi gerade mal zwei Feldspieler als Reserve zur Verfügung. Und während das Spiel lief, wurde in den Sozialen Medien der neue Innenverteidiger Lasse Sobiech vorgestellt.

Beim FC Winterthur fielen gleich beide Torhüter aus und es standen mit Marzino und Scheithauer zwei Testspieler in der Startformation. In der ersten Halbzeit kontrollierte der FCZ weitgehend das Spiel und ging 2:0 in Führung. Die zweite Halbzeit war ausgeglichener. Nach einer Serie von Zürcher Topchancen gelang Adi Winter das 3:0 in der 80. Minute nachdem der andere Einwechselspieler Khelifi zuvor noch an Marzino gescheitert war. Die letzten zehn Minuten liess der FCZ dann aber stark nach und Winterthur drehte nochmal auf, ohne aber zu einem Torerfolg zu kommen. Am augenfälligsten ersichtlich war dies bei Stephan Seiler, der in der letzten Viertelstunde auf dem Zahnfleich lief und dem gar nichts mehr gelang.

Insgesamt wirkte in allen vier Vorbereitungsspielen weder der FCZ noch die jeweiligen Gegner auch nur annähernd auf Meisterschaftsniveau spielend. Im Normalfall nähert man sich gegen Ende der Vorbereitung diesem Niveau an. Eine Steigerung von Spiel zu Spiel war durchaus ersichtlich, aber ob es reichen wird, bereits in einer Woche in Chiasso im Cup das notwendige Niveau auf den Platz zu bringen – darauf darf man gespannt sein. Es wurde in allen vier Vorbereitungsspielen mit demselben System gespielt. Von den verschiedenen Phasen der letzten Saison orientierte sich das Zürcher Trainerteam dabei personell und taktisch stark am zweiten Saisonviertel, in welchem man ohne wirklich zu glänzen eine gute Resultatserie hatte hinlegen können.

Einzelne gute Automatismen in der Überwindung der Mittelzone des Spielfeldes waren zu sehen, sowohl mit schnellem Direktspiel, als auch mit geduldigem Aufbau – allerdings ohne auch nur annähernd die gleiche Gegenwehr auf dem Platz zu haben, wie sie den FCZ zum Meisterschaftsstart erwarten wird. Auch gegen Top-Gegner wird allerdings sicherlich Fabian Rohner eine Offensivwaffe sein. Immer wenn nach vorne nichts läuft, dann sorgt der Rechte Aussenverteidiger mit vertikalen oder diagonalen Läufen für Unruhe und Unordnung im gegnerischen Abwehrdispositiv. Rohner ist nicht nur nochmal eine ganze Spur schneller als Kevin Rüegg, sondern hat auch eine solidere Grundtechnik, als der Richtung Italien ziehende Captain der U21-Nationalmannschaft.

Ebenfalls Stammspieler in der U21-Nationalmannschaft ist Toni Domgjoni, der beim 4:1-Heimsieg gegen die Slowakei als Schaltzentrale und Wasserträger in einem im Schweizer Mittelfeldzentrum genauso eine gute Partie machte, wie weitgehend auch in den Vorbereitungspartien mit dem FCZ. Der dritte Gewinner der Vorbereitung ist Henri Koide, welcher nahtlos an die guten Leistungen der letzten Saisonphase 19/20 anzuschliessen scheint. Nicht nur gegen Schaffhausen gelang dem 19-jährigen Zürcher mit einer Klasse-Einzelleistung ein Treffer, sondern er erzielte auch das einzige Tor beim 1:0-Sieg mit der U19-Nationalmannschaft gegen Neuchâtel Xamax (mit unter anderem dem ehemaligen FCZ U21-Stürmer Eric Tia im Test).

Gegen den FC Winterthur an allen drei Treffern beteiligt war Assan Ceesay. Der Gambier hatte allerdings schon letzten Sommer in den Testpartien sehr gute Skorerwerte, welche anschliessend in der Meisterschaft wieder in den Keller sanken, als der FCZ mit einem anderen Spielstil auftrat. Auch wenn es immer noch der gleiche Assan Ceesay ist: ein gewisser Reifeprozess durch seine Zeit in Osnabrück ist ersichtlich – der 26-jährige Nationalstürmer wirkt etwas fokussierter, gradliniger und effizienter, als noch vor Jahresfrist. Und gleichzeitig versteht er sich auf dem Platz weiterhin sehr gut mit Antonio Marchesano – ein nicht zu unterschätzender Faktor. Zivko Kostadinovic schliesslich hat angedeutet, dass er in Bezug auf die Sicherheit, eine solide Nummer Zwei hinter Yanick Brecher zur Verfügung zu haben, im Vergleich mit vielen anderen Kandidaten der letzten Jahre wohl ein Schritt nach vorne für den FCZ ist.

Auf der Verliererseite der Saisonvorbereitung steht sicherlich an erster Stelle Mirlind Kryeziu: nach einem zu unkonzentrierten Auftritt mit zwei groben Schnitzern im ersten Testspiel gegen Schaffhausen vom Präsidentenehepaar ins Gebet genommen und seither im Kader der weiteren Testspiele nicht mehr aufgetaucht. Ebenfalls im wahrsten Sinne des Wortes wachgerüttelt wurde in der Pause des Testspieles gegen den FC Luzern Stürmer Blaz Kramer von Captain Yanick Brecher, nachdem der Slowene schon gegen Schaffhausen nicht mit dem Kopf bei der Sache zu sein schien.

Obwohl nicht eingesetzt als Verlierer vorkommen muss sich Michael Kempter, mit dem sich der FCZ nicht auf einen neuen Vertrag hat einigen können. Der Rudolfstetter war auf der linken Zürcher Seite nach der Coronapause endlich wieder einmal ein Spieler, der nicht nur im Spiel nach vorne eine der wichtigsten Zürcher Waffen in dieser Phase war, sondern obendrein auch noch so konsequent verteidigte, wie dies (mit Ausnahme phasenweise Pa Modou) schon seit vielen Jahren keinem FCZ-Linksverteidiger mehr gelungen war. Mit Tobias Schättin hingegen kommt von Winterthur ein Ersatz, der deutlich mehr Mängel im Spiel ohne Ball mitbringt und das Zürcher Defensivproblem auf links wohl kaum lösen wird. Auch das Testspiel gegen Winterthur bestätigte diesen Eindruck.

Lavdim Zumberi hatte in Basel mit der „U21 verstärkt“ einen zwar nicht fehlerfreien, aber trotzdem ziemlich guten Auftritt hingelegt gehabt. Mittlerweile findet er aber beim FCZ weder auf dem Matchblatt noch auf der Team-Seite (Webpage) noch Erwähnung. Mit seinen 20 Jahren muss er unbedingt im Profibereich zu mehr Spielzeit kommen – Vertrag hätte er noch zwei Jahre. Der FC Wil wäre für den Ostschweizer eine naheliegende Variante, aber auch ein Transfer zum FC St. Gallen oder FC Vaduz ist alles andere als undenkbar. Mit seiner direkten Spielweise und Stärke bei langen Bällen würde er ins Team von Peter Zeidler passen. Geschenkt wurde dem guten Distanzschützen beim FCZ in der 1. Mansnchaft in den letzten Jahren nichts – obwohl oder vielleicht gerade weil er zu Juniorenzeiten zu den Lieblingsspielern Ludovic Magnins gehörte.

Salim Khelifi schliesslich zeigte in der Vorbereitung dasselbe, was man schon von ihm kannte, als er vor einem Jahr nach Deutschland ausgeliehen wurde. Einzelne Highlights wie der Freistoss zu Nathans Kopfballtor, aber daneben auch (zu) viel Leerlauf, vergebene Top-Möglichkeiten und fehlende Defensivqualität. Mit Marco Schönbächler hat der FC Zürich bereits einen ähnlichen (aber insgesamt etwas besseren) Spieler im Kader. Ein zweiter solcher Mann ist tendenziell zu viel. Dann gibt es durch die Verpflichtung von Lasse Sobiech noch ein kleines Fragezeichen bezüglich der Rolle von Nathan. Sobiech ist ein ähnlicher Spielertyp, der aber mit mehr Ruhe und Souveränität agiert und die immer wieder von Magnin auf den Platz gerufene Vorgabe „ohne Foul“ wohl besser umsetzen kann, als der emotionale Brasilianer.

FC Zürich – Winterthur 3:0 (2:0)
Tore: 17. Ceesay (Marchesano) 1:0, 44. Ceesay (Marchesano) 2:0; 80. Winter (Khelifi) 3:0.
FCZ: Brecher; Rohner, Nathan, Bangura, Schättin; Schönbächler (64. Khelifi), Britto, Seiler, Gnonto (46. Winter); Marchesano; Ceesay.
Winterthur: Marzino; Gantenbein, Isik (46. Lekaj), Scheithauer, Schüpbach (64. Pauli); Arnold (46. Hamdiu), Pepsi (46. Doumbia); Callà (46. Ltaief), Ramizi (64. Rama), Mahamid (46. Alves); Buess.

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