Who let the Underdogs out? 3 Fragen zu FCZ – FCB

Nur fünf Wochen nach dem 0:1 im St.Jakob Park trifft der FCZ erneut auf den FC Basel. Um das Heimspiel gewinnen zu können, braucht es eine Leistungssteigerung. Hier die drei Fragen zum Spiel:

  1. Kreiert der FCZ heute mindestens 11 Torchancen?

Der FCZ hat diese Saison immer mindestens ein Tor erzielt, wenn er die Marke von 11 Abschlüssen (auf oder nebens Tor) erreicht hat. In Basel (0:1, 8 Abschlüsse), in Lugano (0:0, 4 Abschlüsse) und gegen YB (0:0, 7 Abschlüsse) und im Derby (0:4, 10 Abschlüsse) lag der Stadtclub unter dieser Marke und schoss kein Tor. Nur in Luzern (1:1) gelang ein Tor bei ebenfalls 10 Torchancen wie im Derby.  

  1. Kommt Stephen Odey zu seinem Meisterschaftsdébut?

Der neuverpflichtete Nigerianische Stürmer zeigte sich in Trainings, Test- und Promotion League-Spielen als Spieler, der sich fussballerisch wohl deutlich schneller akklimatisieren wird, als Sangoné Sarr oder Moussa Koné zu ihrer Zeit. Bei seinem Wettbewerbsspieldébut in der 1.Mannschaft bei Lausanne-Ouchy agierte er dann aber nach seiner Einwechslung etwas nervös und übermotiviert. Dies obwohl er auf diesem Platz gegen denselben Gegner bereits mit der U21 zwei Wochen davor gespielt hatte. Kommt Odey gegen den FCB zu seinem Meisterschaftsdébut? Die Wahrscheinlichkeit dafür liegt wohl zur Zeit noch bei unter 50%. Das nötige Selbstbewusstsein ist noch nicht ganz da.

  1. Who lets the dogs out?

Der FCB hat nicht nur wegen der Qualität der Spieler eine stark positive Bilanz gegen den FCZ (in der Meisterschaft 12 Duelle in Folge ohne Niederlage, bei 8 Siegen), sondern auch weil die Basler gegen den Zürcher Stadtclub jeweils eine deutlich grössere Portion Sondermotivation aufbringen, als umgekehrt. Die erste Saisonbegegnung im St. Jakob Park war ein typisches Beispiel. Nach einer schwierigen Startphase in die Saison kam der FCZ als Gegner für die Rot-Blauen genau zum richtigen Zeitpunkt, um den Schalter umlegen zu können. Gegen Lausanne, St. Gallen, YB, Luzern oder GC ist die Rot-Blaue Serie der Ungeschlagenheit deutlich weniger lang. Zwar war der Auswärtsauftritt des FCZ vor einem Monat gut, aber bei weitem nicht mit der gleichen Intensität wie beim Gegner. Who lets the dogs out? Grundsätzlich ist dafür Uli Forte und sein Trainer-Staff zuständig. Wichtig ist dabei nicht nur die Einstellung der Mannschaft, sondern auch der Formstand. Kay Voser hatte zuletzt gegen Thun und GC zwei ganz schlechte Auftritte hingelegt und präsentiert sich komplett ausser Form – ähnlich wie im März in Basel auch gegen einen anderen seiner Ex-Klubs. Mit Winter und Pa Modou auf der Seite liefs in Lausanne im Cup wieder besser. Der FCZ ist in diesem Duell klar der Underdog. Das zeigt der Umsatzvergleich: 23 Millionen beim FCZ – 132 Millionen beim FC Basel. Dieser bewegt sich vom Geld her in einer ganz anderen Dimension. Der FCZ ist in dieser Beziehung näher beim SV Höngg, als beim FC Basel. Dementsprechend kann man sich an der Limmat den 13-jährigen Dimitri Oberlin leisten, den 20-jährigen aber bei weitem nicht mehr. Aber Lausanne und St. Gallen haben den FCB trotzdem besiegt. Vor diesem Hintergrund muss das Motto aus FCZ-Sicht vor dem heutigen Match lauten: «Who let the Underdogs out?».  

(Photo istolethetv/Flickr)

 

Stephen Odey für Thun-Match spielberechtigt

Der vom FCZ neu verpflichtete Stürmer Stephen Odey hat die Spielberechtigung erhalten und FCZ-Trainer Uli Forte überlegt sich, den Nigerianer vielleicht bereits für den Auswärtsmatch in Thun am Sonntag 16 Uhr aufzubieten. Beim zuletzt angeschlagenen Moussa Koné ist ein Aufgebot fürs 18 Mann-Kader ebenfalls noch offen. Bei der Vorschau-Pressekonferenz vor der Saalsporthalle gibt Trainer Uli Forte Einblick auf seine Sicht auf sein Team. Angesprochen auf die guten Zweikampfwerte gegen Lugano meint er: „Zweikämpfe sind die Basis des Spiels. Wir müssen in diesem  Bereich etwas Spezielles leisten, den Gegner in Stress bringen. Bringen wir unsere Zweikampfqualitäten nicht auf den Platz, sind wir nur eine durchschnittliche Mannschaft“.

Beim Gegner streicht der FCZ-Trainer die Aufsässigkeit heraus, sowie das schnelle Umschalten, die Qualitäten bei Standards (neun von 17 Saisontoren) und die Heimstärke auf Kunstrasen. Im Juli konnte der FCZ nach zuletzt sieben sieglosen Meisterschafts-Direktduellen gegen die Berner Oberländer erstmals wieder gewinnen. Im Letzigrund wurde dabei ein 0:1-Rückstand dank Kopfballtoren von Michi Frey und Alain Nef in einen Sieg gedreht. Gemäss dem Wiener Mathematik-Professor Rudolf Taschner gewinnt ein Team, das auswärts mit 1:0 in Führung geht, eine Partie zu 78% – zu Hause sogar zu 93%. Der FCZ hat aber gegen Thun gezeigt, dass er auch nach Rückstand sogar noch gewinnen kann. „Das liegt auch daran, dass wir bei den Transfers viel Wert auf den Faktor Mentalität gelegt haben“, meint Forte dazu. Thun – FCZ ist wie immer live zu hören auf Züri Live – Sendebeginn: 15:50 aus der Stockhorn Arena.

Gute Débuts von Odey und Arghandewall: FCZ – Vaduz 3:1

Im 10. Testspiel der Saison schlägt der FCZ den FC Vaduz bei besten Bedingungen auf dem Heerenschürli mit 3:1. Das Resultat stand bereits zur Halbzeitpause fest. Die Zuschauer, unter denen sich unter anderem die verletzten Marco Schönbächler, Armin Alesevic, Maurice Brunner sowie die gerade aus Litauen zurückgekehrte Lesley Ramseier befanden, sahen das Début in der 1. Mannschaft des neu verpflichteten Stephen Odey (trägt die Nummer 15 von Oli Buff) sowie des vor anderthalb Monaten gerade erst 16 gewordenen Soheil Arghandewall aus der U18.

Der FCZ trat zur Abwechslung in einem 4-4-2 System an mit den beiden Sturmspitzen Cavusevic / Odey. Der Nigerianer spielte eine gute und mannschaftsdienliche Partie und liess den Ball laufen – als wäre er schon lange dabei. Bezüglich Trainings stimmt das ja auch. Odey wirkt deutlich weiterentwickelter, „europäischer“ spielend und näher an der 1. Mannschaft, als Koné oder Sarr, als diese zum FCZ kamen. Nach einem erfolgreichen Zürcher Pressing mit Ballgewinn Brunner schoss Odey den Ball in der 5. Minute Richtung linke Torecke – Dzengis Cavusevic lenkte den Ball über die Linie. Ob der Ball auch ohne das Zutun des Slowenen die Torlinie überschritten hätte und Odey um ein frühes Premierentor kam, wird immer ein Geheimnis des Heerenschürli bleiben.

In der 39. Minute hatte Odey dann erneut das Glück nicht auf seiner Seite, als bei seinem Abschluss aus sechs Metern ein eigener Mitspieler im Weg stand – natürlich erneut Cavusevic. Von dessen Rücken prallte der Ball zu Rodriguez, der mit einem schönen Schlenzer zum 3:1 traf. In der Pause stellte Vaduz-Trainer Vrabec von einem 4-1-2-2-1 ebenfalls auf ein 4-4-2 um. Der beim FCZ zur Pause auf dem linken Flügel eingewechselte Arghandewall hatte zu Beginn etwas Probleme mit der Kombination Tempo und Technik auf diesem Niveau, fand aber mit zunehmender Spieldauer immer besser in die Partie und erzielte am Schluss mit einem von Vaduz-Keeper Maier stark parierten Hechtkopfball nach Maouche-Corner in der 87. Minute beinahe noch ein Tor. Ansonsten spiegelten die Leistungen der Spieler ihre letzten Auftritte – dass beispielsweise Brunner oder Thelander aktuell gut in Form sind, ist kein Geheimnis. Nicht eingesetzt aus dem Matchkader wurden beim FCZ Kay Voser und U18-Keeper Calvin Heim.

FC Zürich – Vaduz 3:1 (3:1).

Tore: 5. Cavusevic (Odey) 1:0, 33. Brunner (Winter) 2:0, 34. Devic (Ciccone) 2 :1, 39. Rodriguez (Cavusevic) 3:1.

FCZ: Brecher; Brunner (46. Sadiku), Nef (46. Bangura), Thelander (65. Palsson), Pa Modou; Winter (65. Antoniazzi), Sarr, Maouche, Rodriguez (46. Arghandewall); Cavusevic, Odey (70. Frey).

Vaduz: Maier; Von Niederhäusern (62. Pfründer), Bühler, Puljic, Borgmann; Kamber (88. Mamuti); Jüllich (46. Schirinzi), Ciccone (73. Muntwiler); Mathys (76. Chevalley), Coulibaly (32. Devic); Turkes (82. Gartmann).

Die Genfer Pagliuca und Maouche mit diametral unterschiedlichen Auftritten bei Testspielsieg gegen Rappi

Wegen dem aktuellen Umbau auf dem Grünfeld tritt der FCZ gegen Lieblingstestgegner Rapperswil-Jona diesmal vor einer angesichts der doch eher kurzfristigen endgültigen Terminierung sehr schönen Zuschauerkulisse von 550 Fans auf dem langjährigen „Nati-Trainingsplatz“ Chrummen in Freienbach an. Die wahrscheinliche Neuverpflichtung Stephen Odey aus Nigeria macht mit dem ebenfalls nicht im Matchkader stehenden Moussa Koné vor dem Anpfiff ein kleines Footing. Raphael Dwamena sitzt derweil daneben und hört die Radio-Übertragung des WM-Qualifikationsspiels Kongo – Ghana (Schlussresultat in Brazzaville: 1:5), bei welchem er eigentlich auch hätte auflaufen sollen – bevor  ein unerfreulicher Medizintest in England dazwischen kam.

A propos Medizintest: auf einem eher stumpfen (nicht gewässerten) Rasen biegt Antonio Marchesano auf seinem Rechten Flügel in der 20. Minute statt nach links Richtung Tor ohne den Blinker zu stellen schnurstracks nach rechts Richtung Kabine ab. Es zwickte wieder im zuvor zwei Monate verletzten linken Oberschenkel. Schon in der 12. Minute hatte auch der Rapperswiler Manuel Kubli frühzeitig das Feld räumen müssen. Für Marchesano kam der erneut mit dem FC Wohlen (Leihe) in Verbindung gebrachte Kilian Pagliuca ins Spiel und sollte sich in der 2. Halbzeit als Doppeltorschütze gegen seinen ehemaligen Teamkollegen Novem Baumann auszeichnen. Zuvor hatte kurz nach der Pause bereits Adrian Winter auf eine Hereingabe von links durch Pa Modou Jagne aus kurzer Distanz getroffen und danach Baumann ein wenig gefoppt.

Die Partie verlief relativ chancenarm, die beiden Teams gingen kein übergrosses Risiko ein. Mit der Hereinnahme von Winter (an allen drei Toren beteiligt) und Pa Modou gewann der FCZ die Überhand, auch weil Rapperswil nachliess. Yassin Smach kam direkt im Anschluss an das 2:0 zu seinem Début in der 1. Mannschaft. Und Cédric Brunner führte die Mannschaft als Captain aufs Feld – ein lang gehegter Wunsch des Zürchers. Die Rapperswiler von Trainer Urs Meier traten mit zwei Testspielern an: dem Rheintaler Stéphane Nater (zuletzt in Tunesien engagiert) und dem ehemaligen Brasilianischen U17-Nationalstürmer Gabriel Falciano (Sao Paolo, Palmeiras).

Der Zürcher Débutant Smach hatte während seinem 30 Minuten-Einsatz kaum etwas zu tun, wirkte aber immer aufmerksam. 90 Minuten zum Einsatz kamen nicht überraschend diejenigen Spieler, die dies zur Zeit am meisten benötigen: Umaru Bangura, Rasmus Thelander, Yassin Maouche und Kay Voser (erst links, dann rechts). Wirklich schlecht agierte Yassin Maouche. Der Genfer verlor praktisch jeden Ball – es ging ihm alles zu schnell, obwohl der Rhythmus des Spiels nicht hoch war. Aus Überforderung beging der Mittelfeldspieler zudem grobe Foulspiele und legte sich am Ende auch noch mehrmals mit dem Rapperswiler Cristian Pecci an. In einem Testspiel gegen den Challenge League-Aufsteiger nahe an einer Gelb-Roten Karte zu sein, spricht nicht für Souveränität.

Rapperswil-Jona – FCZ 0:3 (0:0)

Tore: 47. Winter (Pa Modou) 0:1, 60. Pagliuca (Winter) 0:2, 90. Pagliuca (Palsson) 0:3.

Rapperswil-Jona: Baumann; Sülüngöz (46. Güntensperger), Rohrbach, Simani (46. Kllokoqi), Elmer (46. Trachsel); Nater (46. Pecci); Shabani, Jaggy (46. Helbling), Kubli (12. Ramadani), Schwizer; M. Da Silva (46. Falciano).

FC Zürich: Brecher (60. Smach); Brunner (46. Nef), Bangura, Thelander; Rohner (46. Pa Modou), Maouche, Sarr (46. Palsson), Voser; Marchesano (21. Pagliuca), Frey (46. Cavusevic), Rodriguez (46. Winter).

Gelbe Karten: 44. Maouche, 80. Pa Modou.

Kryeziu wieder im Teamtraining – Odey eine Hängepartie

Während die FCZ Frauen morgen im Heerenschürli gegen den FC Aarau in die Nationalliga A-Saison starten und davor am Nachmittag die U21 den FC Breitenrain empfängt, geniesst die 1. Mannschaft eines der seltenen freien Wochenenden während der Saison. Um ein möglichst langes Weekend zu geniessen, wurde wie üblich mit dem Training bereits um 9 Uhr begonnen. Erfreulich: seit ein paar Tagen zumindest im Teilregime („um Gras zu schnuppern“) wieder mit dabei ist Mirlind Kryeziu nach seinem Anfang April erlittenen Kreuzbandriss! Sein Status hat also von „verletzt“ auf „rekonvaleszent“ gewechselt. Nach der halben Trainingseinheit auf dem Rasen geht es dann ab in den Kraftraum. Nicht auf dem Platz war hingegen der mögliche Neuzugang Stephen Odey aus Nigeria. Dieser befindet sich tatsächlich in Zürich, aber ob, und wenn ja, wann es zu einer Verpflichtung kommt, steht noch in den Sternen. Beim dänischen FC Midtjylland wurde der Stürmer im April wegen mutmasslicher Vertuschung des richtigen Alters wieder weggeschickt.

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