Kadertalk: die grosse Übersicht vor dem Auftritt am Samstag im Tourbillon

Morgen Freitag Abend nach dem Nachmittagstraining reist der FCZ ins Wallis, um sich im «CC-Land» auf das Auswärtsspiel beim FC Sion vorzubereiten. In den bisherigen vier Spielen unter Magnin (zwei Siege, zwei Niederlagen – alle im Letzigrund) hat der neue Zürcher Coach in jedem Match Fortschritte bei seinem Team gesehen: «Wenn wir weiter solche fussballerischen Fortschritte machen, dann werden irgendwann die Punkte kommen. Die Frage ist, wie lange es dauert bis dahin. Ich hoffe, es geht schnell». Die zweiwöchige «Nati-Pause» war für das neue Trainerteam daher ideal, auch wenn ein Teil der Spieler nicht im Training mit dabei war.

Sion unter Jacobacci: eine andere Mannschaft

Als Waadtländer sind für Magnin Spiele gegen den FC Sion immer speziell. Die Rivalität zu den Wallisern verkörpert er mit Fleisch und Blut – und in seiner direkten Art mit nicht wirklich netten Bezeichnungen über die Kantonsnachbarn im privaten Gespräch. Mit Christian Constantin kommt der FCZ-Trainer aber gut aus, «auch weil ich nie geschäftlich mit ihm zu tun hatte», wie er augenzwinkernd hinzufügt. «Natürlich hat auch Constantin Fehler gemacht. Jeder macht Fehler». Magnin hält Constantin aber zu Gute, dass er sich wie Magnin selbst nicht alles gefallen lässt. Zudem hat der Zürcher Coach generell grossen Respekt vor allen Klubbesitzern im Schweizer Fussball: «In der Schweiz kann man kein Geld damit verdienen. Sie machen das alles aus Liebe zum Fussball».

Die Sperre gegen Constantin habe den FC Sion sicherlich den ein oder anderen Punkt gekostet. Den FC Sion sieht Magnin als ein unter dem neuen Trainer Jacobacci völlig verändertes Team, welches ganz anders auftritt, als zuvor, und trotz zwischenzeitlichem bereits relativ grossen Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz nun drauf und dran sei, den Klassenerhalt zu schaffen. Die Punktedifferenz zwischen dem nun auf Platz fünf liegenden FCZ und dem Schlusslicht aus dem Wallis beträgt nur noch 11 Punkte – deutlich weniger, als der Abstand zwischen YB und dem FCB an der Tabellenspitze beträgt.

Intensives Training in der Länderspielpause

Das Team der beiden aus der FCZ Academy stammenden Martin Angha und Anto Grgic sowie des langjährigen FCZ-Profis Burim Kukeli ist gemäss Magnin zur Zeit offensiv etwas von 1-2 Spielern abhängig: «Uns wäre es lieber, Carlitos würde immer noch in der U21 spielen, als gegen uns. Allerdings haben wir gegen YB bewiesen, dass wir die Seiten gut zumachen können». Gefallen hat Magnin gegen den Tabellenleader, dass seine Mannschaft trotz aggressivem Pressing des Gegners flach hintenraus spielen konnte. Rasmus Thelander hat dies dann aber bei der zweiten Penaltyszene übertrieben: «die Spieler müssen merken, wann sie ausnahmsweise auch mal einen Ball auf die Tribüne schiessen sollen».

In der Länderspielpause hat sich beim FCZ wieder einiges getan. Das Trainerteam der Ersten Mannschaft arbeitet physisch wie auch taktisch intensiv mit der Mannschaft. Eine Morgensession kann gut und gerne zweieinhalb Stunden dauern. Ungeachtet dessen, dass am Nachmittag noch eine weitere Übungseinheit ansteht. Frage an einen der jungen Spieler nach dem Training: «Jetzt bist du wohl bereit für einen Mittagsschlaf?», Antwort: «Mittagsschlaf? Jetzt könnte ich den ganzen restlichen Tag durchschlafen».

Die Zeit der Rückkehrer

René van Eck ist trotz «Schweinfurt-Meldung» im «Blick» immer noch da und stellt sich in der taktischen Übung beispielsweise direkt hinter einen Verteidiger und dirigiert ihn persönlich, wenn dieser sich nach Ansicht von Trainer Magnin fünf Meter zu wenig nach links verschoben hat. Im Gespräch mit Züri Live zeigt sich Ludo Magnin zuversichtlich, dass der Holländer auch bleiben wird.

Konditionstrainer Tobias Powalla ist nach dem Abgang von Philippe Hasler aus Aarau zurückgekehrt. In der Länderspielpause hatte der 32-Jährige auf jeden Fall schon mal alle Hände voll zu tun. Überhaupt ist es die Zeit der Rückkehrer. Stürmer Kilian Pagliuca ist aus Wohlen zurück. Magnin will den Genfer unbedingt in den nächsten Wochen bei sich haben und intensiv beobachten, um dann entscheiden zu können, wie es im Sommer weitergeht: «Unser Kader kann nicht ausschliesslich aus jungen Spielern bestehen. Ein Teil bleibt im Team, ein Teil wird ausgeliehen und ein Teil setzt die Karriere in einem anderen Klub fort. So ist Fussball», meint Magnin gegenüber Züri Live. In der aktuellen Saison konnte sich «Kili» weder bei Wohlen, noch zuletzt in der U21 oder im Test mit der 1. Mannschaft gegen Aarau empfehlen. Der 21-Jährige kann sich auf allen drei Stufen gegen seine Gegenspieler nicht richtig durchsetzen – und schiesst so gut wie keine herausgespielten Tore.

Das Vertrauensverhältnis Magnin – Brecher

Seit neuestem wieder zurück im Training der 1. Mannschaft des FCZ ist auch Novem Baumann (Bild rechts)! An den Wochenenden wird er allerdings weiterhin zumindest noch bis Ende Saison bei Challenge League-ist Rapperswil-Jona auf der Ersatzbank sitzen und sich im Falle einer Sperre oder Verletzung von Nr.1-Keeper Diego Yanz für einen Einsatz bereithalten. Wie genau Baumann im engeren Sinne im Training in der Rolle der anderen Goalies zum Zuge kommt, wird sich noch weisen. Vorderhand spielt er im Trainingsspiel auch mal als Rechter Aussenverteidiger (und schlägt sich dabei ganz ordentlich) und absolviert mit Goalietrainer Davide Taini Spezialeinheiten zur Messung seiner Fitness.

Yanick Brecher ist die Nr. 1, und wird es voraussichtlich auch über den Sommer hinaus bleiben. Mit ihm hat Trainer Magnin im Herbst in der U21 ein spezielles Vertrauensverhältnis aufgebaut: «Brecher bringt alles mit, was ein Super League-Goalie braucht. Und er ist Zürcher», meint Magnin dazu zu Züri Live. Die einzige offene Frage sei für ihn gewesen, ob Brecher dem Druck in der Super League standhalten könne, und dies werde nun eben bis Saisonende getestet. Zu Yann-Alexandre Fillion äussert sich der Waadtländer hingegen eher zurückhaltend. Er ist nach seiner Operation wieder im Mannschaftstraining. Wie es weitergeht, ist noch ungewiss.

Gelungenes Début von Michael Kempter

Magnin will sehen, dass sich die Spieler über die Zweite Mannschaft empfehlen. «Wer in der Promotion League nicht gut spielt, hat in der 1. Mannschaft keine Chance», meint der 38-jährige weiter gegenüber Züri Live unmissverständlich. Gut gespielt hat bei seinem Comeback nach Kreuzbandriss nach seiner Einwechslung in der Halbzeitpause der Promotion League-Partie gegen den FC Basel II gestern Mittwoch trotz 1:2-Niederlage (0:2 zur Pause) Michael Kempter. Der 23-jährige vom Mutschellen spielte, wie wenn er nie weggewesen wäre, war der beste Mann der Zweiten Halbzeit und konnte seine Schnelligkeit sowohl im Dienste der Offensive wie auch der Defensive ausspielen. Der beim Spiel anwesende Magnin wird registriert haben, dass auf den mit dem U20-Nationalteam 3:2 in Italien siegenden Neu-Zürcher Tobias Schättin (64 Minuten-Einsatz als offensiver linker Flügel) harte interne Konkurrenz wartet. Mit der 1. Mannschaft hat der ehemalige Winterthurer bisher kaum trainiert. Trotzdem ist er für Magnin ein Kandidat für das Kader in Sion: «Er ist jetzt gesund. Und wir haben mit dem SFV einen Deal gemacht, damit er zu Spielpraxis kommt. Das war eine Win-Win Situation».

Gegen sehr diszipliniert agierende Basler, die im ersten Durchgang durch zwei Tore von Davide Callà 2:0 in Front gegangen waren (das erste ein direkt verwandelter Freistoss von der Seite, bei welchem der Routinier aus Winterthur den Erfahrungsschatz des 17-jährigen Calvin Heim im Zürcher Tor vergrösserte), war Kempter einer der Faktoren, der die Aufholjagd noch realistisch werden liess. Das Trainerduo Chappuis / Russheim, welches die U21 in dieser Zusammensetzung bis Ende Saison betreuen wird, hatte zur Pause umgestellt. Neben Kempter wurde der ebenfalls erst vor kurzem von einer längeren Verletzung zurückgekehrte Kenith Catari eingewechselt. Der traditionell meist als Rechtsverteidiger auflaufende 18-jährige agierte in einem neu als Raute formierten Vierermittelfeld auf der 10-er Position und machte unter anderem von da aus in der Balleroberung Druck auf die Rotblauen.

Kastrijot Ndau überzeugt im U19-Nationalteam

Aus der Abwehr auf die Sechserposition vorgerückt war für die zweiten 45 Minuten der spielerisch starke Albin Sadrijaj (ja, auch er zurück nach einem halben Jahr Verletzungspause wegen Kreuzbandriss!) und bereitete von da aus den Anschlusstreffer von Yannik Kouamé mustergültig vor. «Nur» etwas mehr als zwei Monate weggewesen war nach einem zum Trainingsbeginn nach der Winterpause zugezogenen Aussenbandanriss im Knie Yassin Maouche (im Bild rechts gegen Davide Callà), der in der Ersten Halbzeit im Mittelfeld zum Einsatz kam. Der Mittelfeldspieler versuchte sich mehrmals mit (missglückten) Weitschüssen, liess, wie es seine Art ist, jeweils sehr schnell den Kopf hängen, und fiel in der Folge dann noch mit zwei mit viel Tempo ausgeführten Tacklings mit der Sohle voran auf, wobei er beim zweiten richtigerweise Gelb sah. Zur Pause wurde der 20-jährige zusammen mit dem wenig wirkungsvollen und defensiv etwas zu wenig mitarbeitenden Eric Tia ausgewechselt.

Als Zuschauer im Heerenschürli dabei war Verteidiger Mirlind Kryeziu. «Ich würde ihn gerne sehr bald in der Mannschaft sehen. Er hat eine unglaublich gute Spieleröffnung diagonal mit dem linken Fuss», sagt Magnin. Aber es gibt nach dem im November vollständig auskurierten Kreuzbandriss ein paar Punkte, an denen der 21-jährige noch arbeiten muss. Maren Haile-Selassie seinerseits fehle es noch etwas an Muskeln. «Bei Maren ging alles sehr schnell und er ist früh in der Ersten Mannschaft zum Einsatz gekommen. Er braucht weiter Zeit und Einsätze, um sich zu entwickeln», meint Magnin zu dieser Personalie. Haile-Selassie war mit dem U19-Nationalteam in Wil bei zwei Testpartien gegen Finnland engagiert. Beim 4:0-Sieg am Freitag wurde er in der Schlussphase eingewechselt, war bemüht, aber konnte nicht mehr viel bewegen. Beim 2:2 Unentschieden am Montag stand er in der Startformation. Genauso wie Izer Aliu, der erst auf das zweite Spiel hin zum Team stiess, als Captain aufs Feld lief, und in der 69. Minute gemeinsam mit Gegenspieler Saku Ylätupa die Rote Karte sah. Diesem fehlt auch beim FCZ trotz grossem Talent häufig immer noch etwas „der letzte Zwick“ an der Geisel, währenddessen beispielsweise Toni Domgjoni in den letzten Wochen Pluspunkte gesammelt hat, und immer besser ins Team findet. Ebenfalls in der Startformation standen in Wil am Montag Lindrit Kamberi und Fabio Dixon. Beim 4:0-Sieg am Freitag spielten hingegen Kastrijot Ndau und Kenith Catari von Beginn weg. Ndau gehörte zu den besten Spielern auf dem Platz und trug als Relaisstation im Mittelfeld viel zum flüssigen Spiel des SFV-Teams bei. Catari (im Bild links am Ball, im Hintergrund Ndau) konnte über die rechte Seite Druck entfachen – es fehlte ihm aber in der ein oder anderen Szene noch etwas an Zielstrebigkeit.

Drei Identifikationsfiguren – drei auslaufende Verträge

Alain Nef (36), Cédric Brunner (24) und Marco Schönbächler (28): das sind die drei Spieler der 1. Mannschaft, welche wie keine anderen den FCZ verkörpern. Gemeinsam haben die drei Identifikationsfiguren, dass bei allen (neben den ausgeliehenen Yapi und Simonyan) der Vertrag im Sommer ausläuft. Mit ihnen laufen Gespräche. Trainer Magnin sagt zu Züri Live: «Wir schätzen diese Spieler. Ich habe intern erklärt, wie ich sie in Zukunft einsetzen und mit ihnen planen würde. Jetzt ist die Frage, ob sich die Spieler und die sportliche Führung finden. Ob es eine Win-Win Situation gibt, und beide Seiten das Gleiche wollen». Was lässt sich nun daraus schliessen? Es wäre überraschend, wenn es mit Cédric Brunner zu keiner Einigung kommen würde. Dieser war in der laufenden Saison bisher der solideste Zürcher Verteidiger mit der besten Züri Live-Durchschnittsnote (6,5), er brennt für den Verein – gleichzeitig passt er auch vom sportlichen Niveau her gut in den FCZ. Er kann im Team ein wichtiger Spieler sein – gleichzeitig ist das Interesse von sportlich deutlich über dem FCZ stehenden Vereinen an ihm sicherlich eher beschränkt.

Im Training hat Magnin Alain Nef kürzlich im Jux zugerufen: «Du wirst mit 50 noch hier sein». In der Realität wird sich die Aussage «ich habe erklärt, wie ich sie in Zukunft einsetzen würde» wohl vor allem auf Nef beziehen. Man kann spekulieren, dass Magnin Nef gerne noch eine Saison in der Mannschaft hätte, wenn sich dieser mit der Ersatzrolle zufrieden gibt. Bei Marco Schönbächler gibt es zwei heikle Punkte: erstens kommt er erst gerade wieder von einer Verletzung zurück. Kann Schönbi bereits vor Saisonende wieder auf 100% kommen und somit eine gewisse Sicherheit bezüglich seiner künftigen Leistungsfähigkeit bieten? Dazu kommt das Finanzielle: der frühere Nationalspieler hat mit Sicherheit einen der besten Verträge im Kader. Da die längeren Verletzungen in den letzten Jahren einen wesentlichen Unsicherheitsfaktor für die Zukunft mit sich bringen, wird «Schönbi» vermutlich wesentliche finanzielle Abstriche machen müssen, sollte er beim FCZ bleiben. Der Kreativität sind aber grundsätzlich keine Grenzen gesetzt. Es gibt sicherlich die Möglichkeit, eine flexible Lösung zu finden, die unter den gegebenen Voraussetzungen alle Parteien zufriedenstellt.

Fünf FCZ-ler tragen zur EM-Qualifikation bei 

Nach der 2:4-Niederlage nach 2:0-Pausenführung in Neuenburg gegen Portugal, hat das U21-Nationalteam praktisch keine Chance mehr auf eine EM-Qualifikation. Ex Academy-Talent Djibril Sow bestätigte seine gute Form und war nicht nur wegen seines frühen Führungstreffers einer der besten Spieler auf dem Platz. Als er sich bei einer Abwehraktion im eigenen Strafraum verletzte und liegenblieb, fiel beim Portugiesischen Konter der 1:2-Anschlusstreffer, welcher die Wende einleitete. Nach dem 2:2 ging es für Sow nicht mehr weiter und er wurde in der 58. Minute durch Kevin Rüegg ersetzt. Dieser hatte einige gute Aktionen und konnte dabei mit einem starken Dribbling im Mittelfeld beim Stand von 2:3 eine Schweizer Topchance einleiten. Ziemlich enttäuschend war einmal mehr im U21-Nationalteam der Auftritt von Ex FCZ-ler Dimitri Oberlin. Der gleichzeitig auch für die U20 Nationalmannschaft aufgebotene Fabian Rohner kam eine Viertelstunde vor Schluss rein, konnte aber keine Akzente mehr setzen.

Einen schönen Erfolg konnten hingegen die fünf FCZ-ler des 01-er Jahrgangs Ilan Sauter, Simon Sohm, Bledian Krasniqi, Henri Koide und Filip Frei feiern. Sie haben mit Trainer Stefan Marini dem SFV auf U17-Stufe mit dem Ersten Gruppenplatz in der Eliterunde noch knapp vor Portugal nach fünf Jahren wieder einmal die Qualifikation für eine EM-Endrunde beschert. Diese findet im Mai in den Englischen Midlands statt – Final im «New York Stadium» von Rotherham, Vorstadt von Sheffield. 2013 war die Schweizer U17 mit Fellmann, Von Niederhäusern, Elvedi, Stettler, Grgic und Pagliuca mit nur einem Punkt aus den drei Gruppenspielen von der Endrunde wieder nach Hause gereist. Sauter, Sohm und Krasniqi wurden bei den Siegen gegen Finnland und der Slowakei, sowie dem Unentschieden gegen Portugal in allen drei Spielen eingesetzt – Sauter und Sohm immer in der Startformation. Verteidiger Sauter erzielte beim 2:1 gegen Finnland gar das Game Winning Goal. Frei und Koide wurden je einmal eingewechselt. Sauter und Krasniqi spielten zuletzt auch beim Test der 1. Mannschaft gegen Aarau (Krasniqi erzielte das einzige Zürcher Tor per Penalty), Sohm trainierte ebenfalls mit der 1. Mannschaft mit, allerdings ohne anschliessend gegen Aarau zum Einsatz zu kommen.

Débutant Krasniqi trifft bei Testniederlage gegen Aarau

Der FCZ verliert das Testspiel gegen das interimistisch vom ehemaligen FCZ-Verteidiger Keller trainierte Aarau im Heerenschürli mit 2:3. Das entscheidende Tor für Aarau schiesst in der 80. Minute der 16-jährige Stürmer Noah Lüscher-Boakye nach Steilpass Gianluca Frontinos, bei dem sich der junge Aarauer im Strafraum gegen Mirlind Kryeziu durchsetzen konnte und an Fillions rechtem Bein vorbei in die Ecke traf. Neben Lüscher-Boakye spielten bei den Aarauern mit Torhüter Ammeter und Verteidiger Randjelovic zwei weitere Nachwuchskräfte. Dazu kam der 26-jährige Brasilianische Testspieler Lucas Rocha. Ansonsten stand bei den Gästen mehr oder weniger die aktuelle Stammformation auf dem Platz. Beim FCZ spielte im Tor Yann-Alexandre Fillion durch und hinterliess einen durchzogenen Eindruck. Bledian Krasniqi, Ilan Sauter und Guillaume Furrer aus der U18 kamen zu ihrem Début in der 1. Mannschaft. Krasniqi konnte dabei per Penalty in der 42. Minute per Penalty in die linke untere Ecke den 1:2 Anschlusstreffer erzielen, nachdem er nach Zuspiel Schönbächlers selbst im Strafraum gefoult worden war.

Schiedsrichter Schärli war bei diesem Penaltypfiff allerdings genauso grosszügig wie auf der anderen Seite gegenüber Aarau beim 0:1-Führungstreffer, als Rossini im Strafraum von Nef leicht berührt worden war. Das zwischenzeitliche 2:2 erzielte in der 58. Minute der als einziger Zürcher kurzärmlig spielende Raphael Dwamena nach Doppelpass mit Roberto Rodriguez. Die 16-jährigen Krasniqi und Furrer zeigten eine gute Leistung, auch Sauter spielte in der Innenverteidigung solide. Auch Dalvand vermochte sich auf der ungewohnten Position rechts hinten gut zu behaupten. Und von Schönbächler waren ein, zwei vielversprechende Ansätze zu sehen. Im Allgemeinen war aber die Intensität und vor allem die Frische auf Zürcher Seite nicht allzu hoch, so dass schlussendlich die für diesen Testmatch etwas motivierteren und mit mehr Stammspielern angetretenen Aarauern die Oberhand behielten.

FCZ – Aarau 2:3 (1:2)

Tore: 10. Rossini (Penalty, Rossini) 0:1, 12. Tasar 0:2, 42. Krasniqi (Penalty, Krasniqi) 1:2; 58. Dwamena (Rodriguez) 2:2, 80. Lüscher-Boakye (Frontino) 2:3.

FC Zürich, 1. Halbzeit: Fillion; Sadiku, Nef, Brunner, Sadrijaj; Domgjoni; Schönbächler, Marchesano, Krasniqi, Rodriguez; Odey.

FC Zürich, 2. Halbzeit: Fillion; Dalvand, Kryeziu, Sauter, Berisha; Furrer, Rodriguez (74. Marchesano), Rexhepi, Pagliuca; Frey, Dwamena.

Aarau: Ammeter; Giger, Rocha (46. Randjelovic), Nganga, Perrier; Hammerich, Jäckle; Tasar (70. Ciarrocchi), Frontino, Cani; Rossini (70. Lüscher-Boakye).

 

Junge Débutanten morgen im Testspiel gegen Aarau?

Der FCZ spielt morgen Donnerstag 15h im Heerenschürli einen Testmatch gegen den Challenge League-isten FC Aarau, der nach der Suspendierung von Trainer Marinko Jurendic vom ehemaligen FCZ-Verteidiger Stephan Keller interimistisch verantwortet wird. Dieser hatte den FCZ nach zwei Jahren im Winter 03/04 verlassen, als die Mannschaft von Trainer Lucien Favre auf dem letzten Tabellenrang lag. Für ihn kamen Iulian Filipescu und Marc Schneider (zurück). Bei der Testpartie gegen den FCA könnte es zum ein oder anderen Testspieldébut in der 1. Mannschaft kommen. So haben diese Woche unter anderem die drei Mittelfeldspieler Bledian Krasniqi, Simon Sohm und Guillaume Furrer (letzterer ist bereits fix in der U21) aus dem 01-er Jahrgang mit der 1. Mannschaft trainiert, und sich dabei gut eingefügt. Auch der von Wohlen zurückgekehrte Kilian Pagliuca war im Training voll dabei, genauso wie die wiedergenesenen Marco Schönbächler, Albin Sadrijaj und Yassin Maouche. Separat auf dem Nebenplatz mit Kondi-/Rehatrainer Sascha Amstutz trainierten Sangoné Sarr, Umaru Bangura, Adi Winter und Rasmus Thelander. Nicht dabei waren im Nachmittagstraining vom Mittwoch die bei verschiedenen Nationalteams weilenden Spieler.

Bledian Krasniqi – Mittelfeldspieler mit in erster Linie spielerischen aber auch kämpferischen Qualitäten

Simon Sohm – die defensive Absicherung in der U18

Yassin Maouche – mitten in den Vorbereitungen auf seine lange geplante Himalaya-Expedition

Good News von der Allmend: Schönbi, Kempter, Graf und Fillion im Training

Good News von der Allmend! Heute vormittag hat der nach seinem in der Sommervorbereitung erlittenen Kreuzbandriss im Aufbau befindliche FCZ-Offensivmann Marco Schönbächler sein zweites Training mit der Mannschaft absolviert – und mit ihm drei weitere Mitglieder der „Reha-Gruppe“, die während des Trainingslagers in Zürich geblieben waren: Michael Kempter, Marvin Graf und Yann-Alexandre Fillion. Die vier können noch nicht alle Übungen mitmachen und es geht vor allem darum, wieder ein Gefühl für den Ball zu bekommen und sich langsam ans alte Niveau heranzutasten. Schönbächler, Kempter, Graf und Fillion trainierten heute zusammen mit einer Gruppe von Stammspielern um Frey, Winter, Rodriguez, Thelander, Rüegg und Palsson, die beim letzten Testspiel vor dem Rückrundenstart heute nachmittag gegen Winterthur (Heerenschürli, 15:30) auf der Ersatzbank sitzen werden. Die Spieler, die gegen Winterthur beginnen werden, waren auf der Allmend nicht mit dabei.

„Kevin Rüegg: ein Yapi, der seinen Körper einsetzen kann“ / FCZ – Le Mont 5:1 Spielinfos und Stats

1705-fcz-le-mont-match-performanceMit nur 10 Abschlüssen kommt der FCZ gegen Le Mont am Ende zu einem komfortablen 5:1-Sieg. Die Waadtländer Profis, die kurz zuvor vom für sie überraschenden Rückzug des Lizenzantrags durch ihren Präsidenten Serge Duperret erfahren hatten, schafften es bis zum 0:2 durch Raphael Dwamena in der 58. Minute die Partie offen zu halten. Von der Intensität her war aber unter diesen Umständen die Partie in keinster Weise mit dem 1:1 im Oktober zu vergleichen. Der damals überforderte Schiedsrichter Lionel Tschudi musste diesmal keine einzige Karte zücken. Auch war der ansonsten starke Flankengeber Hélios Sessolo nicht so gut drauf wie sonst.

1705-fcz-le-mont-match-statsNachdem Alain Nef gegen Aarau per Kopf getroffen hatte, lockte er diesmal bei einem Marchesano-Freistoss die Le Mont-Abwehr an den nahen Pfosten, was Cédric Brunner das seltene Erfolgserlebnis eines Kopfballtores ermöglichte. Dabei war der Aussenverteidiger überhaupt nur im Strafraum präsent, weil Le Mont nur einen Zielspieler für einen allfälligen Konter an die Mittellinie stellte, wie er nach der Partie im Interview mit Züri Live erklärte. Der junge Kevin Rüegg war wieder bester Mann auf dem Platz, vor allem dank seinen Offensivaktionen. Für wenige Minuten wurde auch noch Fabian Rohner eingewechselt, und dieser bereitete mit einem Sprint aus der eigenen Hälfte bis vors gegnerische Tor im Zusammenspiel mit Marco Schönbächler das fünfte Zürcher Tor durch Moussa Koné vor. Yanick Brecher durfte von Beginn weg auflaufen, hatte aber kaum etwas zu tun. In der Schlussminute verhinderte er ein Tor des sich darüber ärgernden „Phantoms“ (ZL-Experte Thomas Renggli) Cabral, gestand mit seiner Abwehr dem eben erst eingewechselten Patrick Bengondo aber noch den Ehrentreffer zu.

Forte überrumpelt Yakin mit taktischer Umstellung: Schaffhausen – FCZ 0:4 Stats und Spielinfos

1705-schaffhausen-fcz-match-performanceUli Forte überrascht sein Gegenüber Murat Yakin mit der Umstellung auf Dreierabwehr – die zu Beginn nicht optimal sortierten Schaffhauser müssen früh zwei Kopfballgegentreffer durch Cavusevic und Kecojevic hinnehmen. Noch im Verlauf der Ersten Halbzeit ist Schaffhausen-Coach Yakin neben dem verletzungsbedingten Goaliewechsel zusätzlich zu einer taktischen Umstellung (Wechsel: Taipi für Gonçalves) gezwungen. Insgesamt überzeugt der FCZ wiedermal mit Effizienz, kreiert aus elf Torchancen vier Treffer und lässt von Seiten Schaffhausens abgesehen von einem Pfostentreffer Tranquillis, als Torhüter Brecher sich nicht vorteilhaft bewegte, kaum etwas zu.

1705-schaffhausen-fcz-match-statsFür einmal ist es Aussenverteidiger Kay Voser, welcher die grösste Anzahl Torchancen auf seinem Konto verzeichnet, sich aber in diesen Situationen nicht als heimliches Sturmtalent entpuppt. Ganz anders Raphael Dwamena, der sich im Duett der Linksfüsser erneut sehr gut mit dem eingewechselten Michael Kempter versteht, und seine beiden Einschusschancen beide nutzt. Der Ghanaer überzeugt zudem in weiteren Szenen offensiv sowie defensiv und ist der Züri Live-MVP der Partie.

Guter Test im Simmental getrübt durch zwei Verletzungen

Drei verletzte Spieler innerhalb von zwei Tagen beim FCZ! Nachdem sich Michael Kempter im Training eine Kreuzbandverletzung zugezogen hatte, erwischt es strafraumszene-zuercher-strafraum-erlenbach-test-thun-fcz-1707im Testspiel gegen Thun Antonio Marchesano und Marco Schönbächler. Bereits in der 9. Minute wurde der Tessiner Mittelfeldspieler mit einer Muskelverletzung vom Platz getragen. Nach der Partie meinte er gegenüber Züri Live, „es sieht nicht gut aus“. Noch schlimmer steht es aber wohl um Marco Schönbächler. Dieser hatte sich bei Marchesanos Ausfall eingelaufen, kam zwei Minuten später ins Spiel und übernahm die Position im zentralen offensiven Mittelfeld. In der 30.Minute knickte der Urdorfer in der Nähe der Spielerbank weg, man hörte den Knall. Mit viel Eis auf dem Rechten Knie wurde er ebenfalls von den Zürcher Betreuern weggetragen und durch Kevin Rüegg ersetzt.

Man muss dabei betonen, dass die Partie im Allgemeinen zwar intensiv, aber keineswegs unfair oder überhart geführt wurde. In den ersten zehn Minuten kam der FCZ kaum aus der eigenen Hälfte raus – auch in der Folge blieb Thun spielbestimmend, aber die Zürcher konnten sich immer besser aus der Umklammerung lösen und erspielten sich eine Reihe von Konterchancen – meist über die rechte Seite mit Michael Frey und dem schnellen Fabian Rohner. Der Ball landete dann in der Regel über mehrere facchninetti-einwurf-erlenbach-thun-fcz-test-1707Stationen links im Strafraum, wo Roberto Rodriguez jeweils am Tor vorbei schoss. Die beste Einschussmöglichkeit vergab Dzengis Cavusevic in der 29. Minute mit einem Kopfball aus kurzer Distanz nach einer wunderbaren Schönbi-Flanke von der linken Eckfahne – nur eine Minute später ging es beim FCZ-Flügel nicht mehr weiter. Der doppelte Verletzungsausfall ging nicht spurlos an der Forte-Truppe vorbei. Die Schlussphase der Ersten Halbzeit gehörte Thun. Nachdem Vanins einen Spielmann-Abschluss aus kurzer Distanz nach Nef-Fehler noch pariert hatte, war er praktisch chancenlos gegen den wuchtigen Kopfball Norman Peyrettis in der 40.Minute nach idealer Freistossflanke Facchinettis mit links von der rechten Seite. Der Thuner Linksverteidiger ist zur Zeit der wohl beste Standardschütze und Flankengeber der Liga.

Mit Beginn der Zweiten Halbzeit konnte sich das Letzigrund-Team dann aber wieder deutlich steigern und war bis zum Ende der Partie spielbestimmend. Dies mit einem jungen Team: Brecher war nun im Tor (und machte sein Sache gut), Rüegg und Aliu agierten im Mittelfeld, Koné im Sturm, und zwischen der 61. und 70.Minute wurden auch noch Haile Selassie, Sadrijaj und Pagliuca eingewechselt. Da Uli Forte deutlich mehr Wechsel vornahm, als sein Gegenüber Marc Schneider (neun vs. vier), waren seine Jungs im Zweiten Durchgang im Durchschnitt frischer. Thun hatte erst gerade am Vortag gegen Köniz (2:2) getestet – von den möglichen Stammspielern kamen dort Faivre, Glarner, Lauper, Tosetti und Sorgic von Beginn weg zum Einsatz. Gegen den FCZ begann dann eine komplett andere Elf.

Der verdiente Ausgleich fiel in der 83. Minute. Der flinke Haile Selassie hatte auf der linken Seite am Strafraum einen Freistoss erzwungen – Winter brachte nach-tor-bangura-test-fcz-thun-erlenbach-simmental-1707diesen mit rechts in den Strafraum – der Abpraller in der Thuner Abwehr setzte auf dem Boden auf und konnte von Umaru Bangura platziert per Kopf in die linke Ecke verwandelt werden. Während der ganzen Partie spielte der FCZ in einem offensiv ausgerichteten 3-5-2. Speziell Izer Aliu (spielte durch), der letzte Saison eher stagniert hatte, setzte klare Zeichen, dass er wieder da und ein ernsthafter Kandidat ist – auch Rohner und Haile Selassie zeigten auf den Flügeln eine gute Partie, Rüegg agierte gewohnt souverän, auch wenn er weiterhin ab und zu auf diesem Niveau noch leichte Aufmerksamkeitsdefizite zeigt, „Testspielkönig“ Koné (9 Tore, 11 Assists letzte Saison) kämpfte hingegen etwas unglücklich. Frey konnte sich vorne in der Abschlusszone selten durchsetzen, setzte aber zwei-/dreimal seine Mitspieler gut in Szene. Von den Routiniers muss man speziell Gilles Yapi hervorheben, der über die vollen 90 Minuten auf dem Platz stand und als Schaltzentrale durch und durch eine starke Partie ablieferte. Obwohl der FCZ insgesamt eine gute Leistung zeigte, wurde ihm gleichzeitig vom FC Thun aufgezeigt, wie hoch die Latte in der Super League liegt.

Thun – FC Zürich 1:1 (0:1) 

Tore: 40. Peyretti (Facchinetti) 1:0; 83. Bangura (Winter) 1:1.

Thun: Ruberto; Kablan (46. Glarner), Bürgy, Alessandrini (81. Sutter), Facchinetti; Da Silva (62. Dzonlagic), Hediger, Geissmann, Spielmann; Rapp, Peyretti (46. Hunziker)

FCZ: Vanins (46. Brecher); Nef (46. Brunner), Bangura, Kukeli (70. Sadrijaj); Rohner (46. Winter), Yapi, Rodriguez (61. Haile Selassie); Aliu, Marchesano (11. Schönbächler, 34. Rüegg); Cavusevic (46. Koné), Frey (70. Pagliuca).

Nicht eingesetzt: Antoniazzi, Baumann.

Nationalteam: Dwamena.

Ebenfalls noch abwesend: Pa Modou Jagne.

Verletzt oder angeschlagen: Voser, Sarr, Alesevic, Kryeziu, Kempter.

Bemerkungen: Spezieller Dank an den gastfreundlichen und gut organisierten FC EDO Simme und Gratulation zum 40 Jahr-Jubiläum!

fcz-teambus-erlenbach-simmental-bitte-langsam-weg-engpass-thun-fcz-test-1707

fcz-on-tour-auf-dem-dorf-teambus-erlenbach-test-fcz-thun-1707

fallschirmspringer-erlenbach-simme-test-fcz-thun-1707

mannschafts-einlauf-erlenbach-thun-fcz-test-1707

kookie-canepa-bickel-spielerbank-forte-schneider-test-thun-fcz-erlenbach-simmental-1707

1 8 9 10 11 12 20