Milosavljevic und Kamberi mit Début bei Testspielderby

Weiterhin ohne den angeschlagenen Oli Buff trat der FCZ zum Testspiel-Derby auf dem Juchhof gegen YF Juventus an. Nicolas Stettler, Mirlind Kryeziu, Andris Vanins und Burim Kukeli fehlten aufgrund von Nati-Einsätzen. Es wurde vor rund 200 Fans am Ende der 14. Sieg im 19. Testspiel der Saison. Die erste halbe Stunde war aber Juve das bessere Team und ging durch einen direkt getretenen Freistoss von Adijan Keranovic in die linke hohe Ecke verdient 1:0 in Führung. Erst als sich beim Drittligisten erste Müdigkeitserscheinungen bemerkbar machten, konnte der FCZ den dadurch entstehenden Raum nutzen. Der Ausgleich zum 1:1 in der 36. Minute fiel noch etwas glücklich, das 2:1 war nach einem Lauf von Fabian Rohner rechts in den Strafraum bereits etwas schöner anzusehen – in beiden Fällen vollendete Dzengis Cavusevic.

Kurz nach der Pause setzte Izer Aliu mit einem Ballgewinn an der Mittellinie und anschliessendem erfolgreichen Sololauf durch die entblösste YF-Abwehr ein Zeichen und bereitete danach gleich auch noch das 4:1 durch Marco Schönbächler vor. Das 3:1 war das erste Tor von Aliu im Fanionteam gewesen. Der zur Pause eingewechselte Bojan Milosavljevic gab sein Début in der 1.Mannschaft und agierte zwischen den Pfosten gewohnt sicher. Vor allem aber der bereits im Herbst in Chur gegen Vaduz zu einem kurzen Teileinsatz gekommene Maren Haile Selassie bestätigte auch gegen YF Juventus seine zuletzt in der U18 zu beobachtenden Fortschritte und war der auffälligste Spieler der 2. Halbzeit, unter anderem mit seinem Ballgewinn und anschliessender Vorarbeit zum 5:1 von Shpetim Sulejmani. Wie Milosavljevic zu seinem ersten Einsatz in der 1. Mannschaft kam zudem Innenverteidiger Lindrit Kamberi (U18). Als einziger Spieler absolvierte Davide Chiumiento in den beiden Testspielen der Nati-Pause in Luzern und bei YF Juventus die vollen 180 Minuten, konnte aber auf dem Juchhof alles andere als überzeugen.

YF Juventus – FCZ 1:5 (1:2)

Tore: 25. Keranovic 1:0, 36. Cavusevic (Schönbächler) 1:1, 40. Cavusevic (Rohner) 1:2; 47. Aliu 1:3, 51. Schönbächler (Aliu) 1:4, 70. Sulejmani (Haile Selassie) 1:5.

YF Juventus: Djukic; Uzelac (46. Manca), N. Zuffi, Loosli, Bristot (46. Oehri); Sinanovic (46. Schmid); Causi, Balu (68. Morelli), Keranovic (46. Nikmengaj), Morelli (46. Teichmann); Colocci (46. Luck).

FCZ: Baumann (46. Milosavljevic); Voser (46. Brunner), Kecojevic (46. Bangura), Alesevic (55. Kamberi), Muheim; Rohner, Aliu, Yapi (55. Domgjoni), Schönbächler (55. Haile Selassie); Chiumiento, Cavusevic (55. Sulejmani).

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Zu verspielt bis überhastet: FCZ – FCW 2:2 Spielbericht und Highlights

Der FCZ kommt in der Rückrunde weiterhin nicht in die Gänge. In der Ersten Halbzeit des Kantonsderbys fehlte es an Biss, Laufbereitschaft und Zielstrebigkeit, wohingegen der Gegner von Beginn weg top motiviert und diszipliniert auftrat. Der wiedergenesene Ivan Kecojevic sass diesmal noch auf der Ersatzbank, während Mirlind Kryeziu und Sangoné Sarr (Siegtorschütze) zuvor im Heerenschürli mit den jungen Zürchern die Old Boys aus Basel mit 2:1 besiegten. Umaru Bangura betrieb an der Seite von Alain Nef nicht zum ersten Mal alles andere als Eigenwerbung. Der 29-jährige hatte auch gegen die Offensivleute des Challenge League-Tabellenletzten Probleme, sich in den Zweikämpfen durchzusetzen. Vor dem 0:1 schlug er zudem sieben Meter vor dem eigenen Tor am Ball vorbei und beim 1:2 hob Bangura beim Pass von Lanza auf Schättin unaufmerksam das Offside auf.

Aussenverteidiger Kay Voser agierte erneut unglücklich. Und Roberto Rodriguez fällt nach einer weitgehend guten Vorrunde wieder in alte Muster zurück: zu viel Nonchalance, und der Versuch, aus dem Stand heraus alles mit Technik zu lösen. Aus genau diesem Grund konnte sich der Zürcher bisher noch nie richtig in der Super League etablieren. Seine kontinuierlichen Nominationen für die Startformation sind mittlerweile nur noch schwer nachzuvollziehen. Schönbächler und Rohner wird eine solche Rolle aktuell aber offenbar (noch) nicht zugetraut.

Schlecht lief es dem FCZ auch schon in der Vergangenheit immer, wenn gewisse Spieler auf dem Platz zu wenig wollten, und andere dies dann zu kompensieren versuchten, in dem sie zu viel wollten und überhastet agierten – Adrian Winter ist zur Zeit das Paradebeispiel für letzteres. Eine dafür typische Szene ereignete sich vor dem 0:1 durch Radice, als Winter dem Torschützen zuerst nicht konsequent genug folgte, dies dann mit grossem Einsatz wettmachte, dabei aber die komplizierte Variante wählte. Anstatt den im Strafraum freiliegenden Ball geradeaus in die LED-Bande zu knallen und einen Eckball in Kauf zu nehmen, wollte Winter mit einem komplizierten Drehschuss den Ball ins Seitenaus klären – und schoss stattdessen Teamkollege Voser ins Gesicht – Luca Radice bedankte sich. Davor hatte Bangura mit einer ungeschickten Abwehraktion, bei welcher er mit Nef zusammegeprallt war, einen Corner verursacht.

Das alles erinnerte stark an den Treffer zum 1:2 beim Cup-Viertelfinal in Basel, als Dwamena im eigenen Strafraum Nef bei der Kopfballklärung unglücklich dazwischenfunkte. Das zweite Winterthurer Tor wiederum war praktisch identisch mit dem zweiten Tor der Eulachstädter in Bern bei ihrem Viertelfinalerfolg im Cup. Erneut verletzungsbedingt ausscheiden musste bereits früh Oliver Buff nach einem penaltyreifen Foul von Zlatko Hebib. Der gleiche Hebib foulte später im Luftkampf auch Raphael Dwamena im eigenen Strafraum. Vor Wochenfrist war der gleiche Hebib mit seinem Hands verantwortlich für den Siegtreffer des Xamaxiens Raphaël Nuzzolos vom Penaltypunkt aus gewesen. Diesmal blieben seine ungeschickten Interventionen im eigenen Strafraum ohne Folgen.

FC Zürich – Winterthur 2:2 (0:1)

Tore: 39. Radice 0:1; 73. Dwamena (Schönbächler) 1:1, 75. Sutter (Schättin) 1:2, 86. Dwamena (Kukeli) 2:2.

FC Zürich – Vanins; Voser, Nef, Bangura, Kempter; Winter, Yapi (61. Koné), Kukeli, Rodriguez (68. Schönbächler); Buff (28. Marchesano), Dwamena,

FC Winterthur – Von Ballmoos; Roth, Katz, Hebib (74. Schättin); Di Gregorio, Ljubicic, Radice; Gazzetta, Kamber (70. Lanza); Frontino, Sutter (82. Avanzini).

10 Jahre Schönbi!

Heute sind es 10 Jahre her, dass Marco Schönbächler im Derby vor 15’000 Zuschauern im Hardturm in der 72.Minute für Santos eingeweschselt wurde und sein Début in der 1.Mannschaft feierte. In dieser Zeit hat Schönbi 255 Wettbewerbsspiele für den FCZ gespielt, 39 Tore erzielt und 44 Assists aufgelegt. Zwei Meistertitel und ein Cupsieg gehören zu seinem Palmarès. Insgesamt ist Schönbächler bereits 15 Jahre beim FCZ aktiv, deutlich mehr, als sein halbes Leben! Die Saison 2015/2016 verpasste er leider verletzungsbedingt komplett und war daher weder am Abstieg noch am zweiten Cupsieg beteiligt. Herzlichen Dank für den Einsatz und die Treue! Top!!!

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FCZ bereit für Rückrundenstart – 3:2 nach Blitzstart gegen St.Gallen

Der FCZ setzt seinen Steigerungslauf Richtung Rückrundenstart in Genf fort. Zurück in der Schweiz wurde die Testpartie gegen den img_1551FC St.Gallen auf Kunstrasen in Schaffhausen beinahe schon im Wettkampfrhythmus angegangen. Das Letzigrund-Team gab von der ersten Minute an Vollgas und überrumpelte die Ostschweizer mit drei Toren in den ersten 10 Minuten. Tempo, Zielstrebigkeit, Präzision – es war eine Freude, dem Team zuzuschauen. Zudem war jeder Abschluss ein Treffer. Dies galt allerdings auch für den FC St.Gallen. Schon nach 26 Sekunden rannte Marco Schönbächler nach einer Steilvorlage Vosers ab durch die Mitte allen davon und versenkte vor Daniel Lopar cool links unten zur frühen Führung. Dann reüssierte Schönbächler am rechten Pfosten mit einer Direktabnahme nach einer weiten Buff-Flanke von links, die so scharf und präzis war, dass Torhüter Lopar beim «Verschieben» am entfernten Pfosten leicht zu spät kam – ein typisches «Eishockeytor».

Dann spielte in der 10.Minute Roberto Rodriguez von der rechten Seitenlinie den Ball durch die Lücke in die Tiefe, Dzengis Cavusevic umkurvte am nahen Pfosten Lopar rechts herum und schob aus spitzem Winkel ins leere Tor. Im neuen Schaffhauser Stadion sind aber die Tribünen sehr nahe an den Spielfeldrand gebaut – gleich hinter dem Tor folgt nach einem kleinen Asphaltstreifen eine Wand aus Beton. «Dzenga» konnte nach seinem Tor nicht mehr abbremsen und machte die schmerzhafte Erfahrung eines Crash Test Dummy. Es ging dann aber weiter für den Slowenen. Seit dem Abgang Sadikus scheint sich der wuchtige Stürmer noch wohler zu fühlen. Er arbeitet sichtlich hart, sucht so viel wie möglich den Abschluss und ist definitiv besser drauf, als img_1556noch im Sommer, als er relativ spät zum Team stiess. Eine positive Überraschung waren zwei weitere Spieler aus der vorderen Reihe. Marco Schönbächler wirkte so durchsetzungsstark wie noch nie seit seinem Comeback – nicht nur mit seinem Speed, sondern auch im Zweikampf konnte der Zürcher dagegenhalten. Und Oliver Buff scheint nach seiner Verletzung endlich wieder befreiter aufspielen zu können und zeigte sich spielfreudig und fokussiert.

Und dann war da natürlich noch das Début des neuen Stürmers Raphael Dwamena aus Ghana im FCZ-Dress. In der Pause hatte er sich mit Konditionstrainer Philippe Hasler separat auf diesen Auftritt vorbereitet und durfte daraufhin noch 22 Minuten ran. In diesem Spielviertel wusste der 22-jährige zu gefallen. Dwamena scheint die Mischung aus Technik, Physis und Zielstrebigkeit mitzubringen, die ein erfolgreicher moderner Stürmer braucht. Er gehörte zum letzten Team der 2013 aufgelösten Red Bull-Akademie in Ghana. Nach drei Jahren in Österreich soll er bereits gut Deutsch (natürlich mit starkem österreichischen Akzent) sprechen. Sein Spielstil ist im Vergleich zu einem Sangoné Sarr oder Moussa Koné sehr viel europäischer und erinnert an den jungen Josip Drmic zur Zeit seines Durchbruchs beim FCZ und in Nürnberg. Er wird also kaum so viel Anlaufzeit benötigen, wie die beiden direkt aus dem Senegal geholten Sarr und Koné.

Da der FCZ bewusst sehr offensiv agierte, ergaben sich für St.Gallen Lücken für Konter, die Roman Buess zwei Mal nutzen konnte. Einmal verwertete der Offensivjoker des U17-Weltmeisterteams um Oli Buff eine Hereingabe des links durchgebrochenen Ajeti, einmal traf er eine weite Flanke von Wittwer mit einer gefühlvollen Direktabnahme optimal, so dass sich der Ball aus rund 15 Metern im hohen Bogen über Andris Vanins hinweg ins Netz senkte. Es war im ersten Viertel der Partie wirklich Unterhaltung auf höchstem Niveau für den jugendlichen Südkürvler aus dem Kreis 3, der es als einziger Fan ins Stadion geschafft hatte. St.Gallens Trainer Joe Zinnbauer wurde nach dem frühen 0:3-Rückstand grantig und sein Team begann das vom FCZ angeschlagene hohe Tempo mitzugehen. Rückkehrer Tranquillo Barnetta trat praktisch alle Standards und hatte in der 1.Halbzeit die Chance zum 3:3, als er den Ball vor dem Tor knapp verpasste. Die Partie blieb bis zum Ende umkämpft, auch wenn das Tempo und die Wucht der Anfangsphase nicht bis zum Schluss durchgehalten werden konnte.

FC Zürich – St.Gallen 3:2 (3:2)

LIPO-Park, Schaffhausen.

Tore: 1. Schönbächler (Voser) 1:0, 4. Schönbächler (Buff) 2:0, 10. Cavusevic (Rodriguez) 3:0, 12. Buess (Ajeti) 3:1, 25. Buess (Wittwer) 3:2.

FCZ: Vanins; Brunner, Nef, Bangura (84. Rüegg), Voser (72. Stettler); Schönbächler, Marchesano, Kukeli, Rodriguez; Buff, Cavusevic (68. Dwamena).

St.Gallen: Lopar; Hefti (86. Mutsch), Haggui, Wiss (70. Gaudino); Aratore (80. Cueto), Toko, Gelmi, Wittwer (80. Gouaida); Barnetta (77. Aleksic); Buess (77. Tafer), Ajeti (82. Babic).

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FCZ auf Kurs Richtung Rückrundenstart in Genf – 1:0 vs. Dinamo Bukarest

Der Auftritt des FCZ im dritten Testspiel im Rahmen des Trainingslagers in Spanien war erfreulich. Die Zürcher machten den Eindruck einer Mannschaft, die im Hinblick auf die Rückrunde in Kürze in die Startblöcke steigt und langsam, aber sicher in den Wettkampfmodus kommt. Von den Rumänen konnte man das überhaupt nicht behaupten, obwohl sie zwei Tage vor dem FCZ mit dem Spitzenkampf gegen Leader Viitorul Constanta in die Rückrunde der obersten Rumänischen Liga starten. Dinamo ist 18-facher Meister und liegt nach der Vorrunde auf dem 5.Platz. Vor allem aber hat der Klub die eigenen Fans glücklich gemacht, weil das Derby schlechthin im Rumänischen Fussball gegen den FCZ-Europa League-Gegner Steaua zwei Mal gewonnen werden konnte bei einem Unentschieden in drei Wettbewerbsspielen. Ansonsten wird das Jahr 2016 in der Dinamo-Chronik eher in dunkler Erinnerung bleiben, nachdem der ehemalige Lausanner Mittelfeldspieler Patrick Ekeng im Mai bei einem Meisterschaftsspiel gegen Viitorul auf dem Platz zusammenbrach und später im Spital starb. Die Nummer 14 des Kameruners wird nicht mehr vergeben.

Beide Equipen traten mit den besten verfügbaren Spielern an und wechselten praktisch durch. Beide hatten im vorhergehenden Testspiel ein Team aus der 2.Bundesliga besiegt – allerdings war das im Falle des FCZ Tabellenschlusslicht St.Pauli gewesen, währenddessen Dinamo gegen Tabellenführer Eintracht Braunschweig 1:0 gewonnen hatte. Im Schweizerisch-Rumänischen Testduell war der FCZ aber die bessere Mannschaft. Es war eine Spielidee erkennbar, der Rhythmus wurde im Vergleich zu den vorhergehenden Partien gesteigert, und der Testlauf vom Team sichtlich ernst genommen. Einzig an der Effizienz im Abschluss haperte es erneut, denn die Mannen von Trainer Uli Forte hätten gut und gerne deutlich höher gewinnen können.

Auch wenn Andris Vanins und Yann-Alexandre Fillion im Zürcher Kasten kaum etwas zu halten hatten, machten beide den gewohnt sicheren und fokussierten Eindruck in ihren Aktionen. Vorne war Dzengis Cavusevic gut aufgelegt, und wurde von den Mitspielern gerne gesucht. Roberto Rodriguez zog immer wieder in die Mitte und spielte Steilpässe in die Tiefe, so wie vor dem 1:0, als er Winter mit einem guten Ball hinter die Abwehr auf die Reise schickte. Die Kombination von Kampfgeist und technischen Qualitäten machte „Robi“ schon in der Vorrunde zu einem wertvollen Spieler im Zürcher Kollektiv. Noch nicht richtig im Flow ist Moussa Koné, der schon in den letzten Wochen der Vorrunde etwas überspielt wirkte. Ein bisschen ähnlich ist es bei Oliver Buff, der in jedem Spiel drei, vier sehr starke Szenen hat, nach seiner Verletzung in Genf insgesamt aber noch ein ganzes Level entfernt ist von der Form, die er über weite Strecken im Herbst hatte. Dass Gilles Yapi wieder regelmässig eingesetzt werden kann, tut der Mannschaft sichtlich gut, und Kevin Rüegg ist eigentlich die ideale Ergänzung des Captains im Zentralen Mittelfeld.

Miro Muheim, der in den letzten Jahren im Juniorennationalteam als Offensivspieler mehrere enttäuschende Auftritte hinter sich hatte, bestätigte auch gegen Dinamo, dass die Position als Linksverteidiger für ihn eine Chance ist. Davide Chiumiento gab sich auf der Position im Zentralen Mittelfeld zwar Mühe, konnte aber auch diesmal nicht überzeugen. Der zuvor angeschlagene und erstmals wieder eingesetzte Burim Kukeli fand nicht überraschend noch nicht richtig ins Spiel. Bei Adrian Winter und Marco Schönbächler lief es etwas besser, als zuletzt. Dafür entfaltete Fabian Rohner über links etwas weniger Wirkung, als in den ersten beiden Testspielen über rechts.

Sehr wohltuend für einen Daheimgebliebenen war der Kommentator des Spiels auf Dolce Sport. Schon in den Europa League-Duellen mit Steaua war die Professionalität, das gute Auge und die Fussballkenntnis der Rumänischen Sportjournalisten positiv aufgefallen. Sehr aufmerksam entging ihm kein taktisches und situationsbezogenes Detail. Er hatte die Entwicklung jedes einzelnen Spielers und vergangene Partien präsent, holte das Maximum aus dem nicht eben inspirierenden Auftritt seiner Landsleute heraus, und selbst ohne Kenntnisse der Rumänischen Sprache konnte man mehr interessante Zusatzinformationen über Dinamo und den FCZ erfahren, als mit einem Deutschschweizer Kommentator. Dass beispielsweise die Operation von Burim Kukeli nach dessen Verletzung im Tessin drei Stunden gedauert hat, wusste der Schreibende zuvor jedenfalls nicht – oder hatte es zumindest verdrängt.

FC Zürich – Dinamo Bukarest 1:0 (1:0)

Tore: 38. Cavusevic (Winter).

FCZ: Vanins (46. Fillion); Brunner (46. Stettler), Nef, Bangura, Voser (46. Muheim); Winter (46. Rodriguez), Rüegg (46. Kukeli), Yapi (46. Chiumiento), Schönbächler (46. Rohner); Cavusevic (46. Koné), Marchesano (46. Buff).

Dinamo: Penedo Cano (46. Branescu); Romera Navarro (65. Ceccarelli), Nedelceanu, Maric, Oliva (67. Olteanu); Nistor (77. Gheorge), Busuladzic (65. Dudea), Palic (71. Corbu); Tircoveanu (46. Hanca), Benec (43. D.Popa), Mahlangu (46. Rotariu).

Nef und Forte führen FCZ über Ziellinie der 1.Saisonetappe: FCW – FCZ Tore, Stats & Spielinfos

1612-fcw-fcz-match-performanceDer FC Winterthur lieferte wie bisher viele andere Ligagegner auch gegen den FCZ die bisher beste Heimspielleistung der Saison ab. Es brauchte ein beherztes Eingreifen von Trainer Uli Forte von der Seitenlinie mit einer taktischen Umstellung auf die zuletzt meist praktizierte Dreierabwehrkette bereits nach 10 Minuten, damit  der Gast aus Zürich im Nebelmeer zwischen den sieben Winterthurer Hügeln die Partie besser in den Griff bekam. Die Limmatstädter kämpften mit der negativen Formkurve einiger seiner Akteure. Gegensteuer konnten dabei vor allem die kampfstarken Adrian Winter und Alain Nef geben.

1612-fcw-fcz-match-statsFCZ-Toptorschütze Winter war wie schon bei der Saisoneröffnung gegen WINTERthur im Letzigrund an beiden Treffern zum 2:0 entscheidend beteiligt. Sein gut ge-time-ter Ball aus dem Mittelfeld heraus für Rodriguez hinter die Abwehr beim 2:0 verdient dabei spezielle Erwähnung. Vor allem Vize-Captain Nef aber war es, der in den letzten Wochen vor der WINTERpause den abbauenden FCZ über die Ziellinie der Ersten Saisonetappe rettete. In drei der vier letzten Partien war der  Zürcher der Züri Live-Most Valuable Player. Gegen Winterthur übernahm Nef mit seinem typischen Durchsetzungswillen nach einiger Zeit im 1.Durchgang vom überforderten Bangura die Bewachung des zuvor gefährlichsten Winterthurers und Ex-FCZ-ler Silvio. Der Brasilianer hatte ab diesem Zeitpunkt so gut wie keine Bewegungsfreiheit mehr.

Der dritte im Bunde mit Note „9“ war gegen Winterthur (nach dem Heimspiel gegen Villarreal zum zweiten Mal diese Saison) Andris Vanins, von dem unter anderem beim Stande von 1:0 gegen den aus kurzer Distanz abschliessenden Luka Sliskovic eine starke Doppelparade notwendig war. Einiges an Licht, aber noch mehr Schatten war bei Marco Schönbächler zu sehen, über den viel lief. Wie so häufig in den letzten Partien schwankte Schönbi zwischen Nonchalance und aggressiver Übermotiviertheit, und fand die richtige Mischung in Bezug auf den mentalen Fokus nicht, auch wenn auf der positiven Seite die Gelb-Rote Karte gegen Guillaume Katz im wesentlichen durch die Antrittsschnelligkeit der Zürcher Nummer 27 zustande kam.

Armando Sadiku ist immer noch relativ weit von seiner besten Verfassung entfernt, konnte sich aber diesmal im Vergleich mit seinen zuletzt wenig erbaulichen Einsätzen steigern, weil er sich viel mehr in den Dienst der Mannschaft stellte, und war vor allem in der Chancenvorbereitung so produktiv wie bisher noch nie seit dem Saisonauftakt gegen denselben Gegner. Ebenfalls eine Steigerung war zum Vorrundenabschluss bei Sangoné Sarr zu konstatieren. Der Senegalese war diesmal viel stärker aufs Wesentliche und die einfachen Dinge fokussiert, als zuletzt üblich.

 

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