Kempter und Winter machen Druck über die Flügel: FCZ – Wil Stats & Spielinfos

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Die Durchschnittsnote aller 14 eingesetzten Spieler war gegen Wil im Vergleich zum Chiasso-Spiel mit 5,5 um 0,1 tiefer, und damit ebenfalls eine der tiefsten Notenschnitte dieses Herbstes. Armando Sadiku brachte kaum einen Schuh vor den anderen und liess Handlungsschnelligkeit selbst auf elementarstem Niveau vermissen. Mit so einer Leistung würde er dem Team in der Türkei mehr schaden als nützen. Der Albaner benötigt eine gute Wintervorbereitung, um wieder in die Gänge zu kommen. Alain Nef lieferte nur wenige Tage nach seinem besten Spiel der Vorrunde in Chiasso sein bisher schlechtestes ab. Zwar war nicht alles an seiner Leistung negativ, aber es passierten ihm so viele Flüchtigkeitsfehler wie kaum jemals zuvor im FCZ-Dress. Die Bestnoten verdienten sich die beiden Aussenläufer Michael Kempter (MVP) und Adrian Winter.  

 

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Moussa Koné zeigte wie immer grosses Kämpferherz, aber es gelang ihm nicht alles. Adrian Winter schlug sieben der 11 Zürcher Flanken. Ganz allgemein scheinen beim FCZ von rechts deutlich mehr Flanken in den Strafraum zu fliegen. Über links wird eher die spielerische Lösung oder der dynamische Einzelvorstoss gesucht, wie gegen Wil exemplarisch immer wieder mit Michael Kempter. Roberto Rodriguez war fleissig wie immer und an der Mehrzahl (8 von 15) der FCZ-Chancen beteiligt, die nicht zu einem Tor führten.

 

Kempter Lichtblick bei glücklichem Sieg im Spitzenkampf: FCZ – Wil 2:0 Highlights

Der FCZ gewinnt das Spitzenspiel gegen Wil zu Hause mit etwas Glück und ohne zu überzeugen mit 2:0. Die Wiler Torflaute (nur zwei Treffer in fünf Partien) geht weiter. Die Fürstenländer agierten wie schon zu Beginn der Woche Chiasso in den Zweikämpfen hartnäckig und diszipliniert. Der FCZ beging aber auch zu viele Fehler und war weniger kompakt als normalerweise. Die Wiler Verteidiger und Mittelfeldspieler konnten zu häufig ungestört lange Bälle hinter die Zürcher Abwehr spielen. Armando Sadiku stand erstmals seit seiner Verletzungspause in der Startformation. Oliver Buff kam in der Schlussphase nach seiner in Genf erlittenen Verletzung zu seinem Comeback. Trainer Uli Forte setzte wie schon in Chiasso auf eine Dreierabwehr mit Alesevic an Stelle des angeschlagenen Kecojevic. Adrian Winter agierte wie schon in der Schlussphase im Comunale als rechter Aussenläufer in einer zurückgezogeneren Rolle als üblich. Nach der Einwechslung von Schönbächler für Winter übernahm Rodriguez diese Rolle. Ein Lichtblick auf Zürcher Seite war Michael Kempter auf der linken Seite, der inklusive Testspiele erstmals sein in der Promotion League vor allem in der letzten Saison angedeutetes Potential in der 1.Mannschaft umsetzen konnte.

FCZ – Wil 2:0 (0:0)

Tore: 60. Sadiku (Penalty, Winter) 1:0, 88. Cavusevic (Schönbächler) 2:0.

FCZ: Vanins; Nef, Bangura, Alesevic; Winter (79. Schönbächler), Kukeli, Sarr, Kempter; Koné (73. Cavusevic), Sadiku (84. Buff), Rodriguez.

Wil: Deana; Nganga, Papp, Adonis Ajeti, Schäppi (77. Roux); Stillhart (75. Spielmann), Mlinar, Akin; Ozokwo, Karasausks (90. Fazli), Bottani.

Trend beim FC Wil: wenig Tore, viel Ballbesitz

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Wenn der FC Wil heute in Zürich viel Ballbesitz haben sollte, muss dies aus Zürcher Sicht nicht zwingend ein schlechtes Zeichen sein. Bis zur 12.Runde und dem 5:1 zu Hause gegen den FC Winterthur hatten die St.Galler häufig wenig Ballbesitz gehabt, aber viele Punkte geholt. In den letzten vier Partien gegen Servette, Chiasso, Le Mont und Wohlen musste Wil hingegen das Spiel machen und erzielte insgesamt nur noch zwei Tore. Gegen tiefstehende Gegner wurde der Weg und die Zeit zum Tor länger, so dass von 76 Abschlüssen 57 nicht aufs Tor kamen. Der FCZ hatte in den letzten fünf Partien nur knapp über 50% Ballbesitz, brachte aber die Hälfte seiner Abschlüsse aufs Tor und erzielte vier Treffer pro Partie.

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Kay Voser kam zwar nach seiner Verletzung in Genf gegen Villarreal sofort wieder zurück auf den Platz, wirkte dabei aber nicht ganz auf der Höhe und fehlte nun in Chiasso ganz. Für das im Tessin eher mässig agierende Duo Stettler/Kempter könnten diesmal möglicherweise Brunner und Alesevic in der Startformation stehen. Buff ist fraglich – an seiner Stelle würde wohl wieder Marchesano spielen, da Uli Forte wohl eher wieder auf eine Viererabwehr umstellen wird. Roberto Rodriguez kehrt von seiner Sperre zurück, und auch wenn Adrian Winter bei Forte praktisch immer spielt, könnte diesmal der zur Zeit frischere Schönbächler den Vorzug erhalten. Armando Sadiku ist noch nicht wirklich ready für einen Startelfeinsatz. Turnusmässig könnte daher heute wieder Koné an Stelle von Cavusevic in der Startformation stehen.

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Wil muss auf die gesperrten Korkmaz und Bühler verzichten. Dies sieht Uli Forte als einen Vorteil für den FCZ. Rechtsverteidiger Nganga ist eine Option für eine Innenverteidigerposition neben dem Rumänischen Nationalverteidiger Papp. Die andere Variante ist, dass Adonis Ajeti (Zwillingsbruder von Albian Ajeti (St.Gallen) und jüngerer Bruder von Arlind Ajeti (Torino)) wieder einmal eine Chance von Beginn weg erhält. Eine Dreierabwehr wäre grundsätzlich auch eine Variante, wogegen aber die Personalie Martin Rueda spricht, der seit seinen Anfangszeiten in Aarau vor mehr als einem Jahrzehnt kaum noch mal in diesem System spielen liess. Akin und Bottani sind fraglich, Juniorennationalspieler Marvin Spielmann könnte den bisher wenig überzeugenden Johan Vonlanthen (siehe unten Interview mit Züri Live vor Jahresfrist) ersetzen. Der zur Zeit konstanteste Wiler Offensivmann ist der aus der Türkei gekommene Nigerianer Nduka Ozokwo. Samir Fazli ist für Challenge League-Verhältnisse ein Topstürmer, hat aber nach seinem langwierigen Kreuzbandriss von letzter Saison erst in Ansätzen wieder auf sein altes Niveau zurückgefunden.

Klatschfächer, Pulvertechnik und Zauberfuss: Wil – FCZ Stats, Performance, Spielinfos, Analysen

Da sich beide Teams vor allem in der Ersten Halbzeit gegenseitig neutralisierten, gab es deutlich weniger Top-Aktionen, sowohl Defensiv wie auch Offensiv, als noch im Spiel gegen Winterthur. Torhüter Vanins hatte erneut praktisch nichts zu tun, die beiden Flügel Rodriguez und Winter zeigten auch diesmal eine kämpferisch tadellose Leistung – einer von mehreren Gründen neben dem Kunstrasen, warum es noch nicht zum Comeback von Schönbi kam. Yapi ersetzte mit seinem ersten Einsatz seit einem Monat den angeschlagenen Kukeli und konnte gleich für mehr Struktur im Zürcher Spiel sorgen. Sadiku leitete die beiden Top-Chancen von Winter ein und zeigte wie schon gegen Winterthur eine seiner besten Leistungen bisher im FCZ-Dress.

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