1605 fcz - vaduz match performance

Das bereits gerettete Vaduz ist im letzten Spiel in Zürich kaum wiederzuerkennen. Noch nie haben die Liechtensteiner so blutleer gegen den FCZ gespielt. Die Letzigrund-Jungs haben sich hingegen nochmal zusammengerafft. Speziell Oliver Buff, Ivan Kecojevic und Philippe Koch in seinem letzten Spiel für den FCZ nach neun Jahren im Verein. Mässi Philippe!

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Insgesamt erspielt sich der FCZ über die ganze Spielzeit inklusive der erfolgreichen Abschlüsse 20 (!) Torchancen, aber Vaduz geht völlig entgegen dem Spielverlauf mit ihrer einzigen Möglichkeit durch den Zürcher Albion Avdijaj in Führung. Kecojevic mit einem energischen Kopfball, Buff und Koch mit zielstrebigen Abschlüssen sorgen dann doch noch für den verdienten, aber nicht mehr gefeierten 3:1-Sieg. Leonardo Sanchez muss zur Pause in der Kabine bleiben und wird durch Anto Grgic ersetzt. Der junge Mittelfeldspieler hatte die Saison in der Dreierabwehrkette begonnen, und beendete sie schliesslich auch da.

Das erste Testspiel des FCZ in St.Margrethen gegen Austria Lustenau auf dem Weg ins Trainingslager in Oberstaufen wurde extra auf die unübliche Zeit von 12:30 vorverschoben, damit die beiden Teams anschliessend im Saal der Sportanlage Rheinau den EM-Achtelfinal Schweiz – Polen schauen konnten. Die Zuschauerzahl war dann aber wohl auch die tiefste in einem Spiel des FCZ auf Schweizer Boden in den letzten Jahren. Für eine ähnlich tiefe Zahl muss man bis zu den legendären Vorbereitungspartien der Engadin-Trainingslager auf dem nach Angaben des FC Celerina höchstgelegenen Fussballplatz Europas San Gian zurückblättern. Damals gab es Spiele, wo mehr vierbeinige als zweibeinige Zuschauer gezählt wurden.

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Austria Lustenau testet häufig gegen Teams aus der Super League oder Challenge League und ist immer ein sehr laufstarker, taktisch gut geschulter und unbequemer Gegner, und kann häufig gute Resultate erzielen. Umso überraschender war daher die Anfangsphase der Partie, in welcher der FCZ hochüberlegen war. Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit agierte das Team von Trainer Uli Forte auf einem höheren Niveau, als der Gegner. Beide FCZ-Formationen hatten ganz offensichtlich die Devise gefasst, zu Beginn Vollgas zu geben und danach bis zum Schluss zu kämpfen. Zur Pause gab es 9 Wechsel, nur Grgic und Alesevic begannen in beiden Hälften.

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Mit Andris Vanins (1.Halbzeit, Bild oben) und Yann-Alexandre Fillion  (2.Halbzeit, Bild unten) gaben gleich zwei Torhüter ihr Début im FCZ-Dress. Vanins wirkte souverän und auch Fillion präsentierte sich ansprechend. Allerdings wurden beide nicht wirklich stark geprüft.

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Zu seinem Comeback kam in der zweiten Halbzeit Marco Schönbächler (Bild unten) links im Mittelfeld. Der Urdorfer brauchte nicht lange, um ins Testspiel zu finden, glänzte mit einem schönen Steilpass und kam selber zu zwei Topchancen, welche er nicht verwerten konnte. Schönbi ärgerte sich darüber. Trotzdem war das schon mal ein grosser Schritt auf dem Weg zurück. Es war ja aber auch wirklich nicht zu erwarten, dass beim ersten Teileinsatz gleich alles klappt.

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Gewillt, den nächsten Schritt zu machen, zeigten sich in der 1.Halbzeit auch die beiden Stürmer Aldin Turkes und Maxime Dominguez mit einer engagierten Leistung. Roberto Rodriguez (Bild unten) schlug gute Eckbälle und wechselte zu Beginn mehrmals die Seite, war dann aber schon nach 20 Minuten ziemlich ausgepumpt.

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Moussa Koné (Bild unten, links) wurde immer wieder gut lanciert, agierte aber in Strafraumnähe jeweils zu umständlich – sowohl in der 1.Halbzeit, als er rechts im Mittelfeld spielte, als auch in der Schlussphase als Stürmer.

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Ebenfalls ein Comeback nach Verletzungspause feierte Armin Alesevic. Dieser hatte bereits im letzten Dezember mit einem einminütigen Einsatz gegen Sion seine Rückkehr gefeiert, nur um danach erneut ein halbes Jahr auszufallen. Gegen die Austria agierte Alesevic relativ solide hinten. Vorne stand er beim 1:0 am richtigen Ort. Sicherlich eine Motivationsspritze für den Innenverteidiger!

Seit Uli Forte Trainer ist, werden fast alle Eckbälle konsequent auf Alain Nef geschlagen, was auch Neuzugang Roberto Rodriguez beim Führungstreffer beherzigte. Dies führte zuletzt in jeder Partie zu einem Tor oder zumindest einer Topchance. Nef, der in St.Margrethen als Captain auflief, ist nun mal schwer zu verteidigen, wenn der hohe Ball gut kommt.

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Ihr Début in der 1.Mannschaft feierten in St.Margrethen die beiden Verteidiger Albin Sadrijaj (18, Bild oben) und Nicolas Stettler (20). Beide mussten trotz nicht allzu starkem Gegner etwas Lehrgeld bezahlen. Sadrijaj, der zuerst als Linksverteidiger und später in der 2.Halbzeit auf seiner Stammposition in der Innenverteidigung eingesetzt wurde, hat sicherlich mittelfristig die besseren Chancen, als sein Teamkollege aus der U21. Seine Feuertaufe in der Super League bereits hinter sich hat Linksverteidiger Michael Kempter, der sich in seiner typischen Art gegen Ende der Partie auch einmal wuchtig links in den Strafraum durchsetzen konnte – der Direktschuss von Oliver Buff nach Kempters Querpass wurde dann geblockt.

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Vasilije Janjicic (17, Bild oben) hatte bereits im Wintertrainingslager einen 90-Minuteneinsatz mit der 1.Mannschaft gehabt, und dabei überzeugt. Gegen Austria Lustenau begann er die 2.Halbzeit auf der Stürmerposition neben Neuzugang Antonio Marchesano und rutschte gegen Ende der Partie zurück ins Mittelfeld neben Oliver Buff. Gleich nach vier Minuten bediente Janjicic den von rechts in den Strafraum preschenden Artjom Simonyan mit einem Idealzuspiel – das war das 2:0 für den FCZ. Ausserdem glänzte Janjicic mit einer Defensivaktion, als er eigene Mitspieler und Gegenspieler überholend mit einem grossen Sprint zurück an den eigenen Strafraum den schnellen Jailson beim Austria-Konter stoppen und den Ball abluchsen konnte.

Antonio Marchesano (Bild unten) hatte eine gute Aktion, als er an der Mittellinie einen Ball direkt in die Tiefe für Marco Schönbächler weiterleitete. Auch Buff gelang aus dem Mittelfeld ein schöner Ball in die Tiefe. Nachdem er bereits im letzten September verpflichtet worden war, trug Marchesano nun also endlich erstmals den Dress mit dem FCZ-Logo drauf.

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Baumann, Favre, Chiumiento und Voser sassen auf oder neben der Bank. Chiumiento und Voser wurden dabei auf dem Matchblatt als verletzt gemeldet. Favre war dritter Torhüter, Baumann war offiziell nicht im Kader für den Match. Auf dem 32 Namen umfassenden und als „Kaderliste FC Zürich – Saison 2016/2017“ bezeichneten FCZ-Matchblatt fehlte der Name von Adilson Tavares Varela („Cabral“) gänzlich. Der Waadtländer war in St.Margrethen auf dem Weg ins Trainingslager auch nicht dabei. Ebenfalls nicht auf der Liste aufgeführt war Kilian Pagliuca, welcher einen Einsatz mit der U21 gegen die U21 des FC Winterthur hatte. Auf der Kaderliste drauf, aber in St.Margrethen nicht gesichtet wurden Etoundi, Bua und Kryeziu.

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Austria Lustenau – FCZ 0:2 (0:1)

St.Margrethen, 200 Zuschauer.

14. Alesevic (Nef) 0:1, 49. Simonyan (Janjicic) 0:2.

1.Halbzeit: Vanins; Stettler, Nef, Alesevic, Sadrijaj; Koné, Grgic, Sarr, Rodriguez; Dominguez, Turkes.

2.Halbzeit: Fillion; Brunner, Kecojevic, Alesevic (65.Sadrijaj), Kempter; Simonyan, Buff, Grgic (84.Koné), Schönbächler; Janjicic, Marchesano.

 

 

Der FC Winterthur ist zum Meisterschaftsstart im Letzigrund der erste Gegner des FCZ. Der Kantonsrivale startete mit folgender Aufstellung gegen Rapperswil-Jona in die Sommervorbereitung:

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Mit dem Zuzug des Innenverteidigers Savvas Exouzidis hat sich Winterthur im Sommer 2011 zu einem Aufstiegskandidaten gemacht, und zwei Saisons lang vorne mitgespielt. Die hartnäckigen Verletzungen des Deutschen und der Abgang von Daniel Sereinig liessen die Eulachstädter die letzten drei Jahre wieder ins Mittelfeld zurückfallen. Nächste Saison verspricht die Challenge League so stark wie nie zu werden, was für einen Klub wie Winterthur die Gefahr birgt, in den Abstiegsstrudel hineingerisssen zu werden.

Deshalb arbeitet Geschäftsführer Andreas Mösli zusammen mit Trainer Sven Christ auch an den letztjährigen Schwachstellen im Kader, vor allem dem Zentralen Mittelfeld, wo vom sehr launigen ehemaligen GC-Talent Gianluca D’Angelo einfach zu wenig kam, und Neuzugang Marco Mangold sowie Eigengewächs Patrik Schuler nicht überzeugten. Zwar hat „Winti“ den U21-Nationalspieler Musa Araz verloren, aber der Zuzug von Kreso Ljubicic (Biel), Nicola Sutter (Thun) und Robin Kamber (Vaduz) die berechtigte Hoffnung, mehr Stabilität und Struktur in die zentrale Achse des Spiels zu bringen.

Winterthur ist im Nachwuchsbereich nach dem FCZ und Servette das beste Challenge League-Team. Die U21 von Nachwuchstrainer Dario Zuffi hat in der abgeschlossenen Saison mit dem 4.Platz in der 1.Liga Classic Gruppe 3 ein bisher noch nie dagewesenes Glanzresultat erreicht. Aus dieser U21 waren gegen Rapperswil-Jona Marc Schmid, Gianluca Calbucci und Tiziano Lanza in der Startaufstellung.

Im Sturm steht ein Umbruch an – der langjährige Captain und Leistungsträger Patrick Bengondo konnte in der abgelaufenen Saison altershalber nicht mehr an sein bisheriges Leistungsniveau anknüpfen, und schliesst sich nun dem FC Le Mont an. Ob Joao Paiva weitermacht, ist nicht sicher. Christian Fassnacht hingegen macht innert kürzester Zeit den Sprung aus dem Amateurfussball über Winterthur in die Super League zum FC Thun. Wird Fassnacht der neue Renato Steffen?

Jordi Nsiala im Test mit Winterthur gegen Rapperswil-Jona

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Vaduz-Konterstürmer Manuel Sutter, Lausanne-Mitläufer Romain Dessarzin und der bissige Luka Sliskovic (Luzern) sind die bisherigen Neuen für die Offensive. Ausserdem wird der ehemalige FCZ-Junior Jordi Nsiala getestet. Dieser hat die letzte Saison beim FC Naters Oberwallis in der 1.Liga Classic gespielt. Ausserdem wird Leandro Di Gregorio, welcher letzte Saison nach seiner Rückkehr zum FCZ in vielerlei Hinsicht eine unglückliche Rolle gespielt hat, versuchen, an die Aufstiegssaison mit Lugano anzuknüpfen. Die Ausführung der Freistösse hat der Zürcher auf jeden Fall schon mal übernommen. Frane Cirjak, der vor einem Jahr als damaliger Testspieler des FC Luzern in der Swissporarena gegen Borussia Dortmund getroffen hat, ist zudem ein Thema für den Flügel.

Einer der besten Torhüter der Challenge League ist der von YB ausgeliehene David Von Ballmoos. Vor ihm verteidigt der erfahrene und schnelle Guillaume Katz. Verteidigertalent Julian Roth (U18-Nationalspieler, Sohn des ehemaligen FCW-Stürmers Sepp Roth) hätte zudem durchaus Chancen auf einen Stammplatz gehabt, fällt nun aber erstmal zu Beginn der Saison verletzt aus.

Am Scheideweg steht diese Saison nicht nur der FC Winterthur als ganzes (der langjährige Mäzen Hannes W. Keller zieht sich zurück), sondern auch eine ganze Reihe von Spielern, welche sich steigern müssen, um mittel- bis langfristig im Profibereich ein Auskommen zu finden – zum Beispiel Sandro Foschini, Michel Avanzini, Robin Kamber, Leandro Di Gregorio, Romain Dessarzin, Gianluca D’Angelo, Marco Trachsel oder Tunahan Cicek.

Leandro Di Gregorio beim Freistoss im hellblauen Auswärtstrikot des FCW

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Testspielgegner Rapperswil-Jona hingegen wird auch nächstes Jahr wieder zu den ganz wenigen Teams aus der Promotion League gehören, welche eine Lizenz für die Challenge League beantragen werden. Und nun, da Servette nicht mehr da ist, stehen die Chancen nicht schlecht, dass die Rosenstädter dies als bestklassiertes der interessierten Teams wird tun können.

 

 

 

Die U18 des FC Zürich ist nach einem verdienten Sieg im Final gegen GC eben gerade Schweizer Meister geworden. An der Generalversammlung der FCZ AG und des Vereins FC Zürich erläutert der neue sportliche Leiter Thomas Bickel, dass die besten U18-Spieler nun noch schneller als bisher in der Promotion League (2.Mannschaft / U21) eingesetzt werden sollen. Die Durchlässigkeit soll weiter verbessert werden. Die Entwicklung dieser Talente hat auch Priorität gegenüber sportlichen Zielen.  Zwar soll wie in der abgelaufenen Saison in der Promotion League erneut der Klassenerhalt angepeilt werden – aber nicht auf Kosten der möglichst frühen Integration der U18-Spieler.

Tatsächlich hat es in der ziemlich ausgeglichen besetzten Equipe von Ludovic Magnin und Jakob Jakob einige Kandidaten, die man sich nächste Saison bereits in der Promotion League vorstellen kann. Eine Stufe höher, beim Übergang von der U21 in die 1.Mannschaft, wird neben Michael Kempter auch Aldin Turkes fix zur Challenge League-Mannschaft gehören. Vasilije Janjicic, Kilian Pagliuca, Nicolas Stettler, Mirlind Kryeziu und Albin Sadrijaj haben die Chance, sich in der Saisonvorbereitung für das Fanionteam aufzudrängen. Thomas Bickel stelle neben den bereits bekannten noch zwei bis drei weitere Neuzugänge in Aussicht. Dies würde aber aufgrund der im Vergleich mit der Super League reduzierten Kontingentsliste bedeuten, dass noch rund sechs Spieler gehen müssten.

Der Bereich der Abgänge war aber bisher ganz offensichtlich noch keine Priorität, und es wird sich zeigen, ob der FCZ am Ende wirklich auf die angestrebten 20 Feldspieler plus 3 Torhüter im Kader kommen wird.  Auf jeden Fall will die sportliche Führung ein Team, in welchem jeder Spieler nur für den Verein spielt – nicht für den Trainer oder für sich selber.  An der Generalversammlung angesprochen auf den externen Berater, welcher die sportliche Leitung des FCZ unterstützt, sagte Ancillo Canepa, dass dieser bereits ein paar Inputs und Studien geliefert habe. Er sei aber noch bei einem anderen Verein engagiert und könne erst im September definitiv zu- oder absagen. Den Namen konnte und wollte Canepa nicht nennen, aber er umschrieb die Person so detailliert (für Schweizer Verband und in Deutschland gearbeitet, in den Medien genannt), dass es sich dabei nur um Peter Knäbel (ex-SFV, aktuell HSV) handeln kann.

Die Entwicklung von jungen Spielern aus dem eigenen Nachwuchs ist nicht nur sportlich, sondern auch finanziell das grösste Standbein des FC Zürich. Dies wird aus den publizierten Zahlen des Geschäftsberichtes 2015 deutlich. Die Transfereinnahmen betrugen 7.8 Mio CHF und machten damit mehr als ein Drittel des Gesamtumsatzes der FCZ AG von 22.5 Mio CHF aus. Bereits im Vorjahr hatten die Transfereinnahmen 7.1 Mio betragen. Wie stark die im Geschäftsbericht ausgewiesenen Transfereinnahmen für 2015 wirklich den in diesem Jahr getätigten Transfers zugeordnet werden können, ist ohne Detailkenntnisse schwierig zu sagen.

Bei Ratenzahlungen und Erfolgsprämien kann ein grosser Teil der effektiven Transfereinnahmen erst zu einem späteren Zeitpunkt anfallen. Gleichzeitig kann ein Teil des Ertrages 2015 aus früheren Jahren stammen, oder aus Vorweggewinnbeteiligungen bestehen. Die Klubs, welche 2015 Spieler des FCZ kauften (an erster Stelle: Borussia Mönchengladbach mit gleich zwei Millionen-Transfers), haben aber mit Sicherheit für diese Spieler noch mehr Geld ausgegeben, als schlussendlich beim FCZ gelandet ist: dazu gehören Beraterhonorar, Handgelder für die Spieler, Steuern und allfällige Anteile von an den Spielerrechten partizipierenden Parteien.

Dass rund ein Drittel des Umsatzes durch Transfereinnahmen generiert werden kann, entspricht ziemlich genau auch den Zahlen der anderen Schweizer Klubs mit Top-Nachwuchsabteilungen: FCB und GC. Nur spielt sich beim FCB alles in anderen Grössenordnungen ab: die Transfereinnahmen betrugen im Jahr 2015 28.2 Millionen CHF, also deutlich mehr als der Gesamtumsatz des FCZ. Im Jahr 2014 waren die Einkünfte aus Transfers im St.Jakob Park gar 36 Mio gewesen. Auch vor diesem Hintergrund ist die Teilnahme an der Europa League-Gruppenphase für den FCZ sehr wertvoll, weil sich dadurch die jungen Talente zusätzlich weiterentwickeln und international beweisen können.

Ein Klub wie St.Gallen hatte hingegen im vergangenen Jahr nur Transfereinkünfte von rund 700’000.- zu verzeichnen gehabt. Insgesamt verdient der FC St.Gallen allerdings mehr Geld, als der FC Zürich. Der konsolidierte Gesamtumsatz 27,4 Mio liegt rund 5 Mio höher. Letzthin hatte Präsident Ancillo Canepa auf die Bemerkung eines Journalisten, dass der FCZ ja finanziell zu den Top 3 des Schweizer Fussballs gehöre, geantwortet: „Schön wärs!“. In praktisch allen Ertragsbereichen ausserhalb des Transferwesens generiert St.Gallen mehr Einnahmen, als der FCZ, insbesondere bei den Matcheinnahmen, Werbung, Sponsoren und Gönnern. In den letzten Jahren haben YB, Luzern, Sion, Servette oder St.Gallen den Nachwuchsbereich stark verbessert und ausgebaut. Es ist daher gut möglich, dass diese Klubs bald auch deutlich höhere Transfereinnahmen generieren werden und der Wettbewerbsvorteil des FCZ diesbezüglich schmilzt.

Neben FCB, YB und St.Gallen liegt mit Sicherheit auch der FC Sion finanziell über dem FCZ – Luzern und GC könnten etwa auf gleicher Höhe liegen. Aus der Challenge League ist sicherlich der FC Wil finanziell mindestens auf gleicher Höhe mit dem FCZ. Die genauen Zahlen sind allerdings bei einigen Klubs schwer zugänglich.

Die Personalausgaben lagen beim FCZ im abgelaufenen Geschäftsjahr bei 14,1 Mio CHF (Vorjahr 14,9 Mio) – rund 1 Mio höher, als beim FC St.Gallen (13,2 Mio). In diesen Personalausgaben sind aber noch Gehälter eines Yassine Chikhaoui, Amine Chermiti, Mario Gavranovic, Avi Rikan oder David Da Costa mit dabei. Nach diesen Abgängen sind die Personalkosten wohl bereits in der Rückrunde der Super League-Saison 2015/2016 unter das Niveau vor der Champions League-Saison 2009/2010 gesunken. Damals waren die Personalkosten von 12.7 Mio auf rund 16 Mio gestiegen.  Zieht man bei den Personalkosten den Nachwuchs, die Frauen, Verwaltung und Fan-Shop ab, waren die aufgrund Vergleichszahlen früherer Jahre von Züri Live geschätzten Personalkosten für die 1.Mannschaft im Jahr 2015 rund 9,5 Mio CHF. Zieht man davon die Kosten für Trainer und medizinische Abteilung ab, und bringt man zudem Sozialabgaben („Arbeitgeber-“ und „Arbeitnehmer“-Beiträge) in Abzug, kommt man auf eine Gesamt-Nettolohnsumme der 1.Mannschaft von rund 5 Mio CHF. Diese verteilt sich inklusive augeliehene Spieler und Nachwuchsspieler mit Profivertrag auf rund 35 Akteure, die zu jedem Zeitpunkt im Durchschnitt auf der „Payroll“ des FCZ waren. Dies macht im Schnitt rund 140’000.- Netto-Jahreslohn pro Spieler (inklusive Prämien). 

Dieser Wert wird 2016 aufgrund der namhaften Abgänge mit ziemlicher Sicherheit nochmal (deutlich) sinken. Yassine Chikhaoui hat der FCZ auch das negative Gesamtergebnis von 3,3 Mio CHF für 2015 zu verdanken. Dies trotz Betriebsgewinn von 0,6 Mio. Denn die Abschreibungen auf Spielerwerten machten genau diese 3,3 Mio aus. Das heisst, Chikhaoui war in den Büchern mit 3,3 Mio höher bewertet, als er dann tatsächlich verkauft werden konnte. In Bezug auf den Geldfluss bezieht sich dieser Verlust allerdings nicht aufs Jahr 2015. Trotzdem hat die Familie Canepa vor allem präventiv im Hinblick auf die kommende Challenge League-Saison das Aktienkapital um weitere 4 Mio erhöht, was eine sehr gute Eigenkapitalquote von 58% ergibt – mit Betonug auf „noch“, wie Ancillo Canepa an der Generalversammlung zu dieser Kennzahl in Vorahnung kommender Mindereinnahmen präzisiert hat. Zur Verminderung der Eigenkapitalbasis muss es aber nicht kommen. 2011 hatte der FCZ in der Europa League dank Matcheinnahmen und den Werbe-/TV-Beiträgen der UEFA rund 8 Mio CHF zusätzlichen Umsatz generiert. Ausserdem hat sich der Saisonkartenvorverkauf für die neue Saison schon gut angelassen, wie man hört.

 

Nach dem Double der Frauen und dem Cupsieg des Fanionteams gewinnt der FC Zürich 2016 den vierten Titel. Die U18 ist Schweizer Meister! Die Mannschaft von Ludovic Magnin, Jakob Jakob und Davide Taini hatte die Eliterunde noch auf dem fünften Platz abgeschlossen gehabt. Im Playoff drehte der Stadtclub aber auf und kam zu drei überzeugenden Siegen. Zwar musste die Mannschaft nach dem klaren 4:0 in Genf gegen Titelverteidiger Servette sowohl im Halbfinal in Basel wie auch im Final bei GC jeweils in die Verlängerung, war aber in beiden Spielen klar das bessere Team gewesen. Damit spielen erstmalig für einen Schweizer Klub im Herbst gleich drei Teams europäisch: die 1.Mannschaft in der Europa League-Gruppenphase, die Frauen in der Champions League-Qualifikation, und die heutige U18 als U19 in der UEFA Youth League.

Neben dem guten läuferischen, spielerischen und taktischen Teamwork war als Tüpfchen aufs „i“ vor allem die Grinta entscheidend. Dank dem Siegeswillen des Heerenschürli-Teams konnten sich Basel und GC trotz grosser Effizienz im Abschluss nicht durchsetzen. In Basel glich der FCZ in den letzten sieben Minuten der Partie mit der Brechstange und zielstrebigen Standards ein 1:3 noch zum 3:3 aus, überstand die Verlängerung in doppelter Unterzahl und war im Penaltyschiessen eiskalt und nervenstark.

Auch im GC/Campus mussten die Jungs von Ludo Magnin zwei Mal einen entgegen dem Spielverlauf gefallenen Rückstand kontern, und auch zwei aberkannte Offside-Tore brachte das Team nicht aus dem Konzept. Ausgerechnet Marko Krunic, mit 15 Jahren und 6 Monaten der jüngste Spieler auf dem Platz, war kurz vor dem Halbzeitpfiff für den wichtigen 1:1 Ausgleichstreffer besorgt. Zuvor war der Mittelfeldspieler eher ein Schwachpunkt im Zürcher Spiel gewesen, und wurde zur Pause dann auch trotz seines Treffers durch Kevin Costa ersetzt.

Das wieder „aus dem Nichts“ erzielte 2:1 von GC in der ersten Halbzeit der Verlängerung konnte der FCZ erneut kurz vor der Pause innerhalb einer Minute durch Tore von Sadiku und Rohner in ein 3:2 für den FCZ umwandeln. Zum Ende der 2.Halbzeit der Verlängerung fiel dann mit dem 4:2 von Captain Toni Domgjoni schlussendlich die Entscheidung. Zwischen schon zuvor immer mehr entnervten GC-Spielern und jubelnd auf das Feld stürmenden FCZ-Anhängern kam es zu einem Handgemenge. Das Tor war bereits in der Nachspielzeit der Verlängerung gefallen. Diese hätte normalerweise aufgrund vieler Unterbrechungen aber wohl noch ein, zwei Minuten länger dauern sollen. Wohl aufgrund der Tumulte, in welche GC-Spieler involviert waren, und des nach menschlichem Ermessen nicht mehr aufholbaren Zweitorevorsprunges, entschied Schiedsrichter Drmic schliesslich, das Spiel nicht mehr anzupfeifen.

Die emotionale Meisterfeier konnte starten. Wie schon beim Halbfinal in Basel waren auch auf dem GC/Campus die Anhänger der FCZ-Jungs in der Überzahl und vor allem deutlich lautstärker am Start. Im Laufe der Saison kamen viele Spieler auch aus dem U17-Kader für die Zürcher U18 zum Einsatz. Das Siegerteam zeichnet unter anderem aus, dass von Spiel zu Spiel immer wieder anderen Protagonisten spielentscheidende Efforts gelingen. Im Halbfinal in Basel hatte noch Izer Aliu mit seinen stark getretenen Freistössen im Zentrum der Aufmerksamkeit gestanden. Im Final bei GC war es eher Flügelspieler Fabian Rohner mit seinen Tempovorstössen, einem Tor und zwei Assists. Im Tor wirkte Bojan Milosavljevic konstant zuverlässig, Innenverteidiger Arbenit Xhemajli hatte die Lufthoheit, und Captain Toni Domgjoni verkörpert wie kein anderer Herz und Seele des Teams. Erfolgreich konnte dieses aber nur dank einer beherzten Leistung aller Teammitglieder sein. Herzliche Gratulation!

Grasshopper-Club Zürich U18 – FC Zürich U18 2:4 n.V. (1:1, 1:1, 2:3)

GC/Campus – 600 Zuschauer – SR M.Drmic

Tore: 28. Bajrami (Penalty, Cagras) 1:0, 45. Krunic (Rohner) 1:1, 96. Nitaj 2:1, 104. Sadiku (Aliu) 2:2, 105. Rohner 2:3, 121. Domgjoni (Rohner) 2:4.

FCZ: Milosavljevic; Sadiku, Jovanovic, Xhemaili, Antoniazzi (99. Gashi); Rohner, Domgjoni, Aliu, Krunic (46. K. Costa); Kurtovic (66. Volkart), Rexhepi.

GC: Pinthus; Mallo, Nitaj, Fatic, Vitija; Ramadani (77. F. Costa), Stevic (66. Rustemoski), Bajrami, Pusic; Cagras, Lagona.

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Der FC Winterthur ist zum Saisonstart am 25.Juli der erste Gegner des FC Zürich. Die Eulachstädter starteten heute Samstag über Mittag mit einem Test in Rapperswil-Jona (2:2) in die Vorbereitung. Trainer Sven Christ testete dabei den aus dem FCZ-Nachwuchs stammenden Jordi Nsiala. Nach vier Saisons in der Zürcher U21 und einem kleinen Abstecher zwischendurch zu Le Mont, agierte der ehemalige U19-Nationalspieler in der abgelaufenen Saison beim FC Naters in der 1.Liga Classic und schoss dort in 22 Partien 12 Tore.

Beim Test in Rapperswil wurde Nsiala in der 1.Halbzeit als einzige Sturmspitze, in der zweiten während 20 Minuten bis zu seiner Auswechslung auf dem linken Flügel eingesetzt. Ebenfalls zu seinem Début im hellblauen Auswärtsdress von Winterthur kam Leandro Di Gregorio während des ersten Durchganges auf der rechten Aussenverteidigerposition. Nicht überraschend trat der 24-jährige aus dem FCZ-Nachwuchs in dieser Zeit alle Freistösse. Auch die weiteren Neuverpflichtungen Kreso Ljubicic, Robin Kamber, Romain Dessarzin und Nicola Sutter kamen zum Einsatz. Torschützen für Winterthur waren Tiziano Lanza in der 11.Minute zum 1:1-Ausgleich und Sandro Foschini mit einer Einzelleistung in der 52.Minute zur zwischenzeitlichen 2:1-Führung.