Transfernews: Auch U21-Captain Salija, Cirelli und Jovanovic verlassen FCZ

Neben Oliver Buff, Davide Chiumiento und Ivan Kecojevic sind auf Ende Saison drei weitere Abgänge bekannt geworden. Lulzim Salija (Captain, Mittelfeld, 23), Stefano Cirelli (Defensivallrounder, 21) und Stefan Jovanovic (Aussenverteidiger, 18) verlassen die Promotion League-Mannschaft des FCZ. Salija ist seit der Einführung der Promotion League vor fünf Jahren ununterbrochen Stammspieler der Züri Reserven gewesen. Er wurde zum Herz der Mannschaft und war folgerichtig zuletzt auch ihr Captain. Wenn Salija mal nicht dabei war, merkte man dies jeweils sofort – der Mannschaft fehlte in solchen Spielen jeweils die Struktur.

In der abgelaufenen Saison vermochte Salija im Zusammenspiel mit Jungtalent Izer Aliu (17) manchen Promotion League-Gegner lulzim-salija-fcz-training-1607spielerisch zu dominieren. Bereits vor Jahresfrist hatte sich „Luli“ allerdings mit Abgangsgedanken getragen. Als Zückerchen kam er unter Trainer Uli Forte nun noch zum ein oder anderen Testspiel-Kurzeinsatz mit der 1. Mannschaft. Nun war der für das Team wertvolle Captain aber verständlicherweise nicht mehr länger zu halten. Eine Rückkehr zum FC Wil würde nicht erstaunen, zumal es mit dem Neuaufbau der Challenge League-Mannschaft im Bergholz der perfekte Moment für den Einstieg wäre. Aber auch die Beendigung der Profikarriere liegt im Bereich des Möglichen.

Stefano Cirelli war die letzten zwei Saisons Stammspieler bei den Züri Reserven. Der vielseitige Defensivspezialist ist taktisch und technisch sehr gut geschult, macht kaum Fehler und wird von vielen Beobachtern unterschätzt. Das Potential für eine Profikarriere hätte er. Der Rechte Aussenverteidiger Stefan Jovanovic war erst gerade vor Jahresfrist aus der U18 in die U21 gekommen. Bereits in der U18 war er nicht unumstrittener Stammspieler gewesen und in seinem U21-Jahr kämpfte er mit Verletzungen. Dazu kommt die interne Konkurrenz: der FCZ hat in den Juniorennationalteams verschiedener Altersstufen die Position des Rechtsverteidigers quasi für sich „gepachtet“: Stettler, Von Niederhäusern, Catari, Corvalan – dazu kommt der ebenso talentierte Sadiku.

Die zu grossen Teilen aus der letzjährigen U18-Meistermannschaft bestehende Zweite Mannschaft (FCZ U21) beendete die Saison in der Promotion League mit 48 Punkten auf dem sehr guten 5.Platz. Es ist sowohl bezüglich Rang, wie auch Punkten das bisher beste Ergebnis dieses Teams. In der ersten Saison der neuen eingleisigen und nationalen Promotion League erreichte der FCZ II 2012/2013 den 6.Platz, danach ging es in kleinen Schritten abwärts ( 7., 8. und letzte Saison 11., und bis zuletzt im Abstiegskampf involviert). In der „Ewigen Rangliste“ der Promotion League liegt der FCZ hinter Basel U21 und YF Juventus auf dem 3. Platz.

Die Ausgabe 16/17 ist, wenn auch nur knapp, das jüngste FCZ U21-Team der Promotion League-Ära. Die elf am meisten eingesetzten Spieler waren zu Saisonbeginn im Schnitt 18,82 Jahre alt. Der Altersschnitt lag in den bisherigen vier Saisons mit zwischen 18,9 und 19 Jahren allerdings nur unwesentlich darüber. Auf Erfahrung setzten die beiden Trainer Artur Petrosyan und sein Nachfolger Massimo Rizzo vor allem in der Offensive mit dem 21-jährigen Stürmer Shpetim Sulejmani und dem mittlerweile 23-jährigen Teamcaptain und –oldie Lulzim Salija. Sulejmani stammt aus der Ostschweiz. machte dann aber in erster Linie in Basel und in den Juniorennationalmannschaften dank seiner früh entwickelten Physis bis ins U17-Alter einen steilen Aufstieg, fiel danach aus dem Tritt und fand diesen auch bei den Reserven von Bochum und St. Gallen nicht wieder.

Anders in Zürich: die 15 Promotion League-Tore der abgelaufenen Saison krönen die bisher mit Abstand erfolgreichste Saison Sulejmanis. In Testspielen mit der 1. Mannschaft hat Sulejmani gar alle 23 Minuten einen Skorerpunkt verbucht, auch wenn dabei berücksichtigt werden muss, dass seine Einsätze fast ausschliesslich gegen unterklassige Teams zustandekamen. Auf jeden Fall hat bisher noch nie ein FCZ-ler in der Promotion League häufiger getroffen – Rekordhalter war bisher Aldin Turkes mit 12 Treffern (Saison 2015/2016) gewesen. Weitere regelmässige Skorer in der aktuellen Saison waren Flügelspieler André Ribeiro (zur Zeit mit Portugal an der U20-WM unterwegs) und Lulzim Salija. Dem lange krank gewesenen Fabian Rohner gelangen acht Skorerpunkte in nur 685 Einsatzminuten.

Mental und taktisch bereit: Schaffhausen – FCZ Spielbericht und Highlights

Der Kulisse und dem Wetter angemessen waren bei Schaffhausen – FCZ beide Mannschaften gut auf den Spitzenkampf Rückrundenleader gegen Gesamtleader eingestellt. Schaffhausen hatte sich sichtlich viel vorgenommen, und versuchte mit Pressing und schnellem Direktspiel, die FCZ-Defensive zu knacken. Luca Tranquilli traf nach drei Minuten mit einer Diagonalhereingabe den Pfosten. Das Spiel lief aber von Beginn weg für den FCZ. Schönbächler und Cavusevic waren an den Angriffen über rechts zum 1:0 (1.) und 2:0 (13.) beteiligt. Es war wieder einmal ein Tag, wo das Letzigrund-Team mit Effizienz glänzte. Eine Effizienz, die allerdings nicht auf Zufall basierte, sondern auf einer guten mentalen Verfassung. Dies ist allerdings auch wichtig. Denn für die Super League ist das Fundament beim FCZ Stand heute noch nicht stabil genug. Und wenn man die Spiele in Schaffhausen und gegen Wohlen bereits dazu nutzen kann, dieses Fundament weiter aufzubauen: um so besser….

Mit der Umstellung auf Dreierabwehr gaben Uli Forte und Sandro Chieffo ihrem Team zudem für den Schlussspurt nochmal einen neuen Impuls. Im Zentrum profitierte das Team von der aktuell guten Form von Antonio Marchesano, während sein Nebenmann Burim Kukeli nicht richtig ins Spiel fand. In der vordersten Linie bestätigte sich auch in dieser Partie die Erkenntnis, dass der FCZ ausbalancierter aufgestellt ist, wenn vom Duo Dwamena/Koné nur einer gleichzeitig auf dem Platz steht. Der eingewechselte Michael Kempter war zusammen mit Doppeltorschütze Raphael Dwamena wesentlich an den Toren zur 4:0-Entscheidung in der 2. Halbzeit beteiligt. Der Ghanaer hatte Ende Januar in diesem Stadion in einem Testspiel gegen St. Gallen seinen Einstand gegeben und bei seinem Kurzeinsatz seine Qualitäten bereits angedeutet.

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Nach dem Schlusspfiff bugsierte eine Spielertraube und Winter und Brunner Hermann Burgermeister Richtung Kurve und die abtretende FCZ-Legende wurde bereits vor dem abschliessenden Heimspiel gegen Wohlen ein erstes Mal gefeiert. Auch als sich längst niemand mehr auf dem Platz befand, ebbte die Stimmung in der FCZ-Kurve nicht ab. Als die Mannschaft dies in der Kabine hörte, kam sie in corpore teilweise bereits in Adiletten nochmal raus.  Nicht in Schaffhausen dabei waren neben den diese Woche am FIFA/Blue Stars-Turnier und beim abschliessenden Promotion League-Spiel gegen Ex-Leader Kriens eingesetzten Teenager (Rohner, Rüegg, Aliu, Muheim, Sadrijaj) auch Oli Buff. Und die Verhandlungen über einen neuen Vertrag scheinen in seinem Fall weiterhin nicht vom Fleck zu kommen.

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Schaffhausen – FCZ  0:4 (0:2)

Tore: 1. Cavusevic (Schönbächler) 0:1, 13. Kecojevic (Marchesano) 0:2; 67. Dwamena (Kempter) 0:3, 85. Dwamena (Marchesano) 0:4.

Schaffhausen: Matic (9. Grasseler); Gonçalves (31. Taipi), Neitzke, Demiri, Mevlja; Tranquilli, Zock, Bunjaku (62. Lang), Mikari; Demhasaj, Gül.

FCZ: Vanins; Nef, Bangura, Kecojevic; Brunner (69. Winter), Marchesano, Kukeli (74. Yapi), Voser (61. Kempter); Schönbächler, Cavusevic, Dwamena.

 

FCZ-Routiniers in Schaffhausen gefordert

Nach dem entäuschenden Auftritt und der ersten Heimniederlage (inklusive Europa League und Cup) der Saison beim 0:2 gegen den FC Wil, will der FCZ beim Rückrundenleader Schaffhausen und eine Woche später zu Hause gegen den FC Wohlen einen Schlussspurt der Saison hinlegen. Trainer Uli Forte ist sich sicher, dass es in Schaffhausen eine klare Leistungssteigerung geben wird. Verteidiger Kay Voser verspricht: „Es wird keine Klatsche geben“. Denn eine solche wäre zweifellos die Folge eines erneuten FCZ-Auftrittes im Stile des Heimspiels gegen Wil. Schaffhausen hat zuletzt acht Mal in Folge gewonnen und spielt nach dem letzten Platz zur Winterpause mit dem Einzug ins neue Stadion wie ein „umgekehrter Handschuh“. Diesmal kann man die Schuld auch nicht mehr alibimässig bequem auf „die Jungen“ abschieben. Wie in den letzten Jahren üblich werden die am Blue Stars/FIFA Youth Cup eingesetzten Spieler nach kräftezehrenden fünf Partien in zwei Tagen am kommenden Wochenende nicht in der Meisterschaft antreten. Dies betrifft damit unter anderem Kevin Rüegg, Kevin Rohner, Izer Aliu und Miro Muheim.

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Die drei bisherigen Saisonduelle in der Liga konnte der FCZ alle drei gewinnen. Vor dem Saisonstart verloren die Mannen von Trainer Uli Forte allerdings auf der Breite das Testspiel gegen die Munotstädter mit 0:1 (Torschütze: Gül). Es war damals vielleicht der entscheidende Weckruf für das Letzigrund-Team, welches in der Folge einen guten Saisonstart hinlegte. Umgekehrt dann das Szenario in der Winterpause. Am 14. Januar konnte der FCZ das allererste Spiel im damals sich noch im Endausbau befindlichen LIPO Park gegen Schaffhausen austragen. Diesen Test auf Kunstrasen gewann der FCZ mit 3:1. Das erste Tor im neuen Stadion erzielte Roberto Rodriguez, gefolgt von Antonio Marchesano und Marco Schönbächler – für Schaffhausen traf Ex FCZ-Junior André Gonçalves. Zwei Wochen später nach der Rückkehr aus dem Trainingslager durfte der FCZ gleich nochmal im LIPO Park ein Freundschaftsspiel austragen und besiegte dabei nach einem Startfurioso St. Gallen 3:2.

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Der FC Schaffhausen tritt unter Trainer Murat Yakin mit viel Selbstvertrauen an und hat zuletzt dank Effizienz und Konterstärke auch Spiele gewonnen, wo sie nicht unbedingt die bessere Mannschaft waren. Die grösste Frage bezüglich Startaufstellung betrifft die Torhüterposition. Routinier Franck Grassseler hat bei seinem Comeback gegen Xamax eine überragende Leistung gezeigt. In Winterthur stand dann aber trotzdem wieder U21-Nationaltorhüter Mateo Matic zwischen den Pfosten.

Nach Aufstiegsfeier dienen „die Jungen“ als Alibi für müden Auftritt: FCZ – Wil Highlights & Spielbericht

Die sportlich wirklich wichtige Nachricht aus FCZ-Sicht gestern war: die FCZ Frauen spielen eine Woche vor dem Gastspiel der 1. Mannschaft im LIPO Park zum zweiten Mal hintereinander im selben Stadion 1:1 Unentschieden gegen Spitzenreiter FC Neunkirch und können damit nicht mehr aus eigener Kraft den zuletzt fünf Mal in Serie gewonnenen Schweizer Meistertitel verteidigen.

Im Team von Trainer Uli Forte hingegen war Donnerstag Nacht im Mannschaftskreis der Aufstieg begossen worden. Nach den Leistungen bei der 0:2-Heimniederlage Samstags gegen Wil zu urteilen, scheinen Antonio Marchesano und Ivan Kecojevic als einzige nicht dabei gewesen zu sein. Marchesano zeigte nach einer Einwechslung in der 53. Minute offensiv eine Klassepartie mit mehreren Zuckerpässen aus dem Fussgelenk – auch in Bedrängnis. Die andere Seite der Medaille ist, dass gleichzeitig der Gegner noch einfacher als zuvor den Weg durchs Mittelfeld vors Zürcher Tor fand, und die beiden entscheidenden Tore erzielte. Ivan Kecojevic spielte wie schon während der ganzen Saison im Abwehrzentrum sehr solide und machte viele Unzulänglichkeiten seiner Neben- und Vorderleute wett.

Der Rest der Mannschaft übertraf die schlechte Leistung gegen Servette vom Mittwoch noch einmal um Längen. Diesmal stand auch Mittelfeldspieler Kevin Rüegg „neben den Schuhen“. Der 18-jährige war zuvor in allen sieben Challenge League-Einsätzen und in drei von vier UEFA Youth League-Partien jeweils einer besten seines Teams gewesen. Der Einsatz der „Jungen“ war dabei nach der Partie aber trotzdem vor allem eines: Alibi für den mässigen Auftritt der erfahrenen Spieler. Klar, Torhüter Novem Baumann kam zu seinem Profi-Début in einer Wettbewerbspartie. Der bereits 21-jährige hatte dabei eine Abwehrquote von 50% – vier Bälle kamen auf sein Tor, zwei davon waren drin. Der Penalty von Bottani war gut geschossen – den Abschluss von Schäppi hätte der Zürcher Torhüter aber zur Seite, statt nach vorne, ablenken müssen. Ansonsten wurde Baumann kaum geprüft. Der Leistungsvergleich in der Zweiten Mannschaft spricht aber eher gegen ihn.

Erwartet worden war auf das Spiel gegen Wil hin eigentich das Début eines oder zwei junger Feldspieler. Albin Sadrijaj (19) und Miro Muheim (19) blieben aber ebenso auf der Ersatzbank, wie Izer Aliu (17), der Anfang Saison bereits einmal einen Kurzeinsatz absolviert hatte. Möglicherweise wäre der eine oder andere von ihnen bei einer Zürcher Führung eingewechselt worden. Ihre Kollegen aus der Zweiten Mannschaft unterlagen derweil auf dem Grünfeld in Jona gegen Rapperswil mit 0:2, und ermöglichten so dem Team des scheidenden Trainers Stefan Flühmann, welches ab kommender Saison von Ex FCZ-Trainer Urs Meier trainiert wird, den Aufstieg in die Challenge League bereits eine Runde vor Schluss, weil Kriens zeitgleich zu Hause gegen Breitenrain verlor.

FCZ – Wil  0:2 (0:0)

Tore: 55. Schäppi (Breitenmoser) 0:1. 64. Bottani (Penalty, Maroufi) 0:2.

FCZ: Vanins; Stettler, Bangura, Kecojevic, Kempter (62. Voser); Rohner, Rüegg (53. Marchesano), Kukeli, Schönbächler; Koné (62. Cavusevic), Dwamena.

Wil: Deana; Stadelmann, Roesler, Stillhart, Schäppi (89. Bühler); Yilmaz, Scholz, Breitenmoser; Maroufi, Vonlanthen (87. Fazli), Bottani (90. +2 Latifi).

 

FCZ Frauen verpassen Exploit im LIPO Park – reisst die Titelserie?

Die FCZ Frauen spielen im wohl meisterschaftsentscheidenden Direktduell gegen den FC Neunkirch im LIPO Park Schaffhausen wie schon vor sieben Wochen in der Qualifikation erneut 1:1-Unentschieden, und verpassen damit den erstmaligen Sprung and die Tabellenspitze. Damals ging der FCZ durch die sich aktuell in Spitalpflege befindliche Selina Kuster (Kreuzband- und Aussenmeniskusriss) früh mit 1:0 in Führung , und musste am Ende der Partie noch den Ausgleich durch die Slowakische Innenverteidigerin Lucia Harsyanova hinnehmen. Diesmal ging Neunkirch durch die Italienische Nationalspielerin Valentina img_1941Bergamaschi in der 54. Minute in Front – der Zürcher Ausgleich folgte in der 83. Minute. Mit Riana Fischer war erneut eine Verteidigerin erfolgreich – diesmal vom Penaltypunkt nach einem Foul an Fabienne Humm im Strafraum. In der Schlussphase drückte der FCZ auf den Siegtreffer, welcher aber auch in der vierminütigen Nachspielzeit nicht mehr gelang.

Im Vergleich mit der letzten Direktbegegnung war bei Neunkirch Schlüsselspielerin Lucia Ondrusova wieder dabei. Die Slowakische Nationalspielerin Patricia Hmirova wurde so auf die Ersatzbank verwiesen. Beim FCZ bekam die ehemalige Neunkirchnerin Sara Krisztin auf der linken Seite eine Chance von Beginn weg. Seit der gerade noch rechtzeitigen Rückkehr der davor angeschlagenen Ondrusova treten die Schaffhauserinnen wieder deutlich souveräner auf und stehen damit zwei Runden vor Schluss kurz vor ihrem ersten Meistertitel der Vereinsgeschichte.

Der hochdotierte FC Basel mit der ehemaligen Bayern-Trainerin Sissy Raith hat zuletzt nicht den Anschein erweckt, als könnte er die Neunkirchnerinnen am übernächsten Mittwoch auf der Sportanlage St.Jakob noch ernsthaft in Gefahr bringen. Der FCZ muss seine letzten beiden Partien gegen YB und in Luzern gewinnen und auf eine Niederlage Neunkirchs in Basel hoffen (das abschliessende Heimspiel Neunkirchs gegen Lugano sollte für den Leader eine Formsache werden). Immerhin stehen bei den Rot-Blauen mit Stenia Michel, Stefani Liebhart, Egzona Seljimi, Stefanie de Alem, Sandra Aloi und Meriame Terchoun gleich sechs ehemalige FCZ-Spielerinnen in der Mannschaft, die gegen Neunkirch im Idealfall gleich doppelt motiviert sein werden.

Für die sympathische, bunt gemischte Truppe aus Neunkirch könnte der erste Meistertitel zugleich auch der letzte sein. Die bisherige Geldquelle ist versiegt – die Gönnervereinigung sorgt dafür, dass die aktuelle Saison noch in geregelter Form zu Ende gespielt werden kann. Danach gibt es verschiedene Optionen: 1) Finden eines neuen Hauptsponsors, 2) Rückzug des Teams, 3) Weiterführung, aber mit tieferem Budget und schwächerer Mannschaft, oder 4) Integration in den FC Schaffhausen. FCS-Präsident Aniello Fontana hat erste Gespräche bezüglich Option 4 bestätigt.

Für die FCZ Frauen wird sich nun möglicherweise das trotz guter Leistung knappe Ausscheiden vor zwei Jahren in den Champions League-Sechzehntelfinals gegen die starken Norwegerinnen von Lilleström doppelt rächen. Mit 1:1 und 0:1 waren die Ergebnisse und auch der Spielverlauf damals denkbar knapp. Nun liegt Norwegen auf die kommende Saison hin in der UEFA-Fünfjahreswertung nur 0.5 Punkte vor der Schweiz auf Platz 12, welcher zu zwei Champions League-Teilnehmern (einer in der Qualifikation) berechtigt. Nur ein zusätzlich erzieltes Tor damals gegen Lilleström hätte wohl gereicht, und die FCZ Frauen hätten in der kommenden Saison auch als Meisterschaftszweiter an der Champions League-Qualifikation teilnehmen können. Nun wird, wenn in den letzten zwei Runden nicht noch eine Überraschung passiert, der FCZ 2017/2018 unter dem neuen Trainer Luca Fiorina erstmals seit sechs Jahren nicht international dabei sein, und nach fünf Meistertiteln in Folge die grossartige Titelserie unter dem abtretenden Trainer Dorjee Tsawa reissen.

FCZ – Wil Vorschau und Aufstellungen

Was schon von vornherein klar ist: im zweitletzten Heimspiel der Saison gegen den FC Wil wird der FCZ nicht mit der Stammformation auflaufen. Uli Forte und Sandro Chieffo werden die letzten drei Partien nutzen, unter „Wettkampfbedingungen“ Spieler aus der zweiten oder gar dritten Reihe im Einsatz zu sehen – wobei bei einer Partie, welches für beide Teams für die entscheidenden sportlichen Ziele nicht mehr ausschlaggebend ist, nur halbwegs von Wettkampfbedingungen gesprochen werden kann.

Für die Spieler des FC Wil gibt es aber trotzdem drei wichtige Gründe, im Letzigrund einen möglichst guten Auftritt hinzulegen: 1) gegen den FCZ zu punkten, ist immer prestigeträchtig, 2) die einzelnen Spieler wollen sich für die kommende Saison beim eigenen und/oder anderen Klubs empfehlen, 3) Wil möchte wie alle Teams aus dem Tabellenkeller die Saison keinesfalls sportlich auf dem letzten Platz beenden, wobei es angesichts des Drei-Punkte-Abzugs strittig ist, was „sportlich auf dem letzten Platz“ bedeutet. Zur Zeit hat Wil fünf Punkte Rückstand auf Chiasso und Le Mont (zwei Punkte ohne Punktabzug).

Wil hat mit dem begehrten Mattia Bottani, Samir Fazli und Johan Vonlanthen grundsätzlich für Challenge League-Verhältnisse immer noch sehr viel Qualität auf dem Platz. Zu Beginn einer Partie haben die Wiler in den letzten Wochen auch meist mithalten können, fallen dann aber häufig nach dem ersten Gegentor etwas auseinander. Ex FCZ-Stürmer Vonlanthen agiert unter dem neuen Trainer Maurizio Jacobacci neu als Sturmspitze, sündigte dabei zuletzt aber häufig im Abschluss. Eine gute Offensive beginnt aber sowieso hinten im Spielaufbau, und da musste Wil seit den Abgängen in der Winterpause gemischt mit mehreren Verletzungen immer wieder etwas improvisieren.

Mit Magnus Breitenmoser, dem Zürcher Etienne Scholz und dem aus der Eintracht Frankfurt-Jugend stammenden David Roesler sind aktuell drei Akteure Stammspieler, welche einen Grossteil der Saison zuvor in der U20 des FC Wil in der 2.Liga Interregional verbracht haben. Zudem muss Mittelfeldspieler Basil Stillhart häufig in der Innenverteidigung aushelfen. Rechts in der Innenverteidigung spielt der lange verletzt gewesene Dylan Stadelmann, links (oder in der Mitte) der meist etwas demotiviert wirkende Routinier Arnaud Bühler.

Dies sind die heutigen Aufstellungen:

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1 140 141 142 143 144 239