Europa League-Effekt grösser als Challenge League-Effekt / NZZ blamiert sich ein weiteres Mal

Es gab mal eine Zeit, da waren die Kirchen voll, die AHV sicher finanziert und die Polizeistunde heilig. Das muss auch die Zeit gewesen sein, als die NZZ noch als gründliche, seriöse und gegenüber kurzfristigen Modeströmungen unerschütterlich standhafte Zeitung galt, die sich zudem in Wirtschaftfragen gut auskennt. Mittlerweile findet man im ehemaligen Schweizer Leitblatt ebenso viel Boulevard, Polemik und Fake News wie in anderen regelmässig erscheinenden Massenpublikationen – optisch getarnt durch ein altertümliches Schriftbild. „Vier, fünf Millionen Privatgeld“ würden Ancillo und Heliane Canepa wegen dem Abstieg in den FCZ einschiessen müssen, behauptete NZZ-Journalist Flurin Clalüna in seinem Artikel „Ancillo Canepa und das Jahr der Versöhnung“ vor 10 Tagen – und „ohne die Einnahmen aus dem Europacup wären es noch drei Millionen mehr“.

Diese Zahlen wurden in der Zwischenzeit von mehreren anderen Medien zitiert. Sie sind aber falsch! In Tat und Wahrheit mussten die Aktionäre überhaupt nichts einschiessen. Dies zeigen die vom FCZ publizierten Zahlen der Jahresrechnung 2016. Besonders peinlich für die NZZ ist, dass zum Zeitpunkt der Publikation des Artikels die richtigen Zahlen schon seit mehr als einer Woche auf der Geschäftsstelle des FCZ zur Einsicht auflagen. Die Neue Zürcher Zeitung blamiert sich damit mit ihrer Berichterstattung über den FCZ ein weiteres Mal, nachdem sie zuletzt immer wieder einen wesentlichen Teil ihrer Artikel von anderen Publikationen oder von sich selbst (Prinzip: eine alte aufgewärmte Suppe ist auch eine Suppe) abgeschrieben hat, oder Reporter aus Stadien „berichten“ liess, obwohl sie gar nicht vor Ort waren.

Der Umsatz hat sich 2016 trotz eines halben Jahres Challenge League im Vergleich zum vollen Super League-Jahr 2015 um beinahe eine Million auf CHF 23,3 Mio erhöht. Es resultiert ein Gewinn vor Abschreibungen von CHF 0,7 Mio und der Verlust nach Abschreibungen hat sich im Vergleich mit 2015 um annähernd zwei Millionen auf CHF 1,6 Mio reduziert! Noch eindrücklicher ist, dass dieses Ergebnis zustandekam, obwohl die nicht direkt mit dem Spielbetrieb in Zusammenhang stehenden Transfereinnahmen im Vergleich zu 2015 um CHF 2,6 Mio auf CHF 5,2 Mio gesunken sind. Mit anderen Worten: wären die Transfereinnahmen stabil geblieben, hätte sogar ein Gewinn nach Abschreibungen von CHF 1 Mio resultiert! Den Unterschied machte Nico Elvedi aus. Nimmt man dessen Transfer zu Borussia Mönchengladbach aus der Gleichung raus, dann wären die Transfereinnahmen 2015 (Chikhaoui, Oberlin, Francisco Rodriguez, Rikan,…) tiefer als 2016 (Grgic, Janjicic, Bua, Gavranovic, Christian Schneuwly, Dominguez,…) gewesen.

Für das Jahr 2016 gilt, dass finanziell der positive Europa League-Effekt grösser war als der negative Challenge League-Effekt. Trotz substantiellen Preissenkungen stiegen die Matcheinnahmen um eine halbe Million auf CHF 5,9 Mio. Dazu kamen EUR 3,3 Mio Teilnahme- und Punkteprämien der UEFA. Der FCZ konnte es sich sogar leisten, die Personalkosten für die rund 130 Mitarbeiter um eine Million auf CHF 15,2 Mio zu steigern. Eine Kapitalerhöhung war wie erwähnt nicht notwendig, da die Eigenkapitalquote immer noch rund 50% beträgt. Vor Jahresfrist war das Eigenkapitalpolster  aufgrund der Verluste in den Super League-Jahren weitgehend aufgebraucht gewesen, so dass die Aktionäre mit der Familie Canepa an der Spitze dieses um CHF 4 Mio erhöhen mussten. Zwar werden für die kommende Rechnung 2017 mit dem zweiten Challenge League-Halbjahr die Europa League-Einnahmen wegfallen. Dies wird aber zum grössten Teil kompensiert, falls die Transfereinnahmen wieder auf das Niveau des Vergleichsjahres 2015 gebracht werden können. Eine Kapitalerhöhung dürfte, wenn sich keine andere wichtige Grösse ändert, also auch dann nicht vonnöten sein. Zumal zusätzlich die TV-Erträge nicht nur ligabedingt, sondern auch vertragsbedingt stark zunehmen.

Transfernews: Auch U21-Captain Salija, Cirelli und Jovanovic verlassen FCZ

Neben Oliver Buff, Davide Chiumiento und Ivan Kecojevic sind auf Ende Saison drei weitere Abgänge bekannt geworden. Lulzim Salija (Captain, Mittelfeld, 23), Stefano Cirelli (Defensivallrounder, 21) und Stefan Jovanovic (Aussenverteidiger, 18) verlassen die Promotion League-Mannschaft des FCZ. Salija ist seit der Einführung der Promotion League vor fünf Jahren ununterbrochen Stammspieler der Züri Reserven gewesen. Er wurde zum Herz der Mannschaft und war folgerichtig zuletzt auch ihr Captain. Wenn Salija mal nicht dabei war, merkte man dies jeweils sofort – der Mannschaft fehlte in solchen Spielen jeweils die Struktur.

In der abgelaufenen Saison vermochte Salija im Zusammenspiel mit Jungtalent Izer Aliu (17) manchen Promotion League-Gegner lulzim-salija-fcz-training-1607spielerisch zu dominieren. Bereits vor Jahresfrist hatte sich „Luli“ allerdings mit Abgangsgedanken getragen. Als Zückerchen kam er unter Trainer Uli Forte nun noch zum ein oder anderen Testspiel-Kurzeinsatz mit der 1. Mannschaft. Nun war der für das Team wertvolle Captain aber verständlicherweise nicht mehr länger zu halten. Eine Rückkehr zum FC Wil würde nicht erstaunen, zumal es mit dem Neuaufbau der Challenge League-Mannschaft im Bergholz der perfekte Moment für den Einstieg wäre. Aber auch die Beendigung der Profikarriere liegt im Bereich des Möglichen.

Stefano Cirelli war die letzten zwei Saisons Stammspieler bei den Züri Reserven. Der vielseitige Defensivspezialist ist taktisch und technisch sehr gut geschult, macht kaum Fehler und wird von vielen Beobachtern unterschätzt. Das Potential für eine Profikarriere hätte er. Der Rechte Aussenverteidiger Stefan Jovanovic war erst gerade vor Jahresfrist aus der U18 in die U21 gekommen. Bereits in der U18 war er nicht unumstrittener Stammspieler gewesen und in seinem U21-Jahr kämpfte er mit Verletzungen. Dazu kommt die interne Konkurrenz: der FCZ hat in den Juniorennationalteams verschiedener Altersstufen die Position des Rechtsverteidigers quasi für sich „gepachtet“: Stettler, Von Niederhäusern, Catari, Corvalan – dazu kommt der ebenso talentierte Sadiku.

Die zu grossen Teilen aus der letzjährigen U18-Meistermannschaft bestehende Zweite Mannschaft (FCZ U21) beendete die Saison in der Promotion League mit 48 Punkten auf dem sehr guten 5.Platz. Es ist sowohl bezüglich Rang, wie auch Punkten das bisher beste Ergebnis dieses Teams. In der ersten Saison der neuen eingleisigen und nationalen Promotion League erreichte der FCZ II 2012/2013 den 6.Platz, danach ging es in kleinen Schritten abwärts ( 7., 8. und letzte Saison 11., und bis zuletzt im Abstiegskampf involviert). In der „Ewigen Rangliste“ der Promotion League liegt der FCZ hinter Basel U21 und YF Juventus auf dem 3. Platz.

Die Ausgabe 16/17 ist, wenn auch nur knapp, das jüngste FCZ U21-Team der Promotion League-Ära. Die elf am meisten eingesetzten Spieler waren zu Saisonbeginn im Schnitt 18,82 Jahre alt. Der Altersschnitt lag in den bisherigen vier Saisons mit zwischen 18,9 und 19 Jahren allerdings nur unwesentlich darüber. Auf Erfahrung setzten die beiden Trainer Artur Petrosyan und sein Nachfolger Massimo Rizzo vor allem in der Offensive mit dem 21-jährigen Stürmer Shpetim Sulejmani und dem mittlerweile 23-jährigen Teamcaptain und –oldie Lulzim Salija. Sulejmani stammt aus der Ostschweiz. machte dann aber in erster Linie in Basel und in den Juniorennationalmannschaften dank seiner früh entwickelten Physis bis ins U17-Alter einen steilen Aufstieg, fiel danach aus dem Tritt und fand diesen auch bei den Reserven von Bochum und St. Gallen nicht wieder.

Anders in Zürich: die 15 Promotion League-Tore der abgelaufenen Saison krönen die bisher mit Abstand erfolgreichste Saison Sulejmanis. In Testspielen mit der 1. Mannschaft hat Sulejmani gar alle 23 Minuten einen Skorerpunkt verbucht, auch wenn dabei berücksichtigt werden muss, dass seine Einsätze fast ausschliesslich gegen unterklassige Teams zustandekamen. Auf jeden Fall hat bisher noch nie ein FCZ-ler in der Promotion League häufiger getroffen – Rekordhalter war bisher Aldin Turkes mit 12 Treffern (Saison 2015/2016) gewesen. Weitere regelmässige Skorer in der aktuellen Saison waren Flügelspieler André Ribeiro (zur Zeit mit Portugal an der U20-WM unterwegs) und Lulzim Salija. Dem lange krank gewesenen Fabian Rohner gelangen acht Skorerpunkte in nur 685 Einsatzminuten.

FCZ Frauen verpassen Exploit im LIPO Park – reisst die Titelserie?

Die FCZ Frauen spielen im wohl meisterschaftsentscheidenden Direktduell gegen den FC Neunkirch im LIPO Park Schaffhausen wie schon vor sieben Wochen in der Qualifikation erneut 1:1-Unentschieden, und verpassen damit den erstmaligen Sprung and die Tabellenspitze. Damals ging der FCZ durch die sich aktuell in Spitalpflege befindliche Selina Kuster (Kreuzband- und Aussenmeniskusriss) früh mit 1:0 in Führung , und musste am Ende der Partie noch den Ausgleich durch die Slowakische Innenverteidigerin Lucia Harsyanova hinnehmen. Diesmal ging Neunkirch durch die Italienische Nationalspielerin Valentina img_1941Bergamaschi in der 54. Minute in Front – der Zürcher Ausgleich folgte in der 83. Minute. Mit Riana Fischer war erneut eine Verteidigerin erfolgreich – diesmal vom Penaltypunkt nach einem Foul an Fabienne Humm im Strafraum. In der Schlussphase drückte der FCZ auf den Siegtreffer, welcher aber auch in der vierminütigen Nachspielzeit nicht mehr gelang.

Im Vergleich mit der letzten Direktbegegnung war bei Neunkirch Schlüsselspielerin Lucia Ondrusova wieder dabei. Die Slowakische Nationalspielerin Patricia Hmirova wurde so auf die Ersatzbank verwiesen. Beim FCZ bekam die ehemalige Neunkirchnerin Sara Krisztin auf der linken Seite eine Chance von Beginn weg. Seit der gerade noch rechtzeitigen Rückkehr der davor angeschlagenen Ondrusova treten die Schaffhauserinnen wieder deutlich souveräner auf und stehen damit zwei Runden vor Schluss kurz vor ihrem ersten Meistertitel der Vereinsgeschichte.

Der hochdotierte FC Basel mit der ehemaligen Bayern-Trainerin Sissy Raith hat zuletzt nicht den Anschein erweckt, als könnte er die Neunkirchnerinnen am übernächsten Mittwoch auf der Sportanlage St.Jakob noch ernsthaft in Gefahr bringen. Der FCZ muss seine letzten beiden Partien gegen YB und in Luzern gewinnen und auf eine Niederlage Neunkirchs in Basel hoffen (das abschliessende Heimspiel Neunkirchs gegen Lugano sollte für den Leader eine Formsache werden). Immerhin stehen bei den Rot-Blauen mit Stenia Michel, Stefani Liebhart, Egzona Seljimi, Stefanie de Alem, Sandra Aloi und Meriame Terchoun gleich sechs ehemalige FCZ-Spielerinnen in der Mannschaft, die gegen Neunkirch im Idealfall gleich doppelt motiviert sein werden.

Für die sympathische, bunt gemischte Truppe aus Neunkirch könnte der erste Meistertitel zugleich auch der letzte sein. Die bisherige Geldquelle ist versiegt – die Gönnervereinigung sorgt dafür, dass die aktuelle Saison noch in geregelter Form zu Ende gespielt werden kann. Danach gibt es verschiedene Optionen: 1) Finden eines neuen Hauptsponsors, 2) Rückzug des Teams, 3) Weiterführung, aber mit tieferem Budget und schwächerer Mannschaft, oder 4) Integration in den FC Schaffhausen. FCS-Präsident Aniello Fontana hat erste Gespräche bezüglich Option 4 bestätigt.

Für die FCZ Frauen wird sich nun möglicherweise das trotz guter Leistung knappe Ausscheiden vor zwei Jahren in den Champions League-Sechzehntelfinals gegen die starken Norwegerinnen von Lilleström doppelt rächen. Mit 1:1 und 0:1 waren die Ergebnisse und auch der Spielverlauf damals denkbar knapp. Nun liegt Norwegen auf die kommende Saison hin in der UEFA-Fünfjahreswertung nur 0.5 Punkte vor der Schweiz auf Platz 12, welcher zu zwei Champions League-Teilnehmern (einer in der Qualifikation) berechtigt. Nur ein zusätzlich erzieltes Tor damals gegen Lilleström hätte wohl gereicht, und die FCZ Frauen hätten in der kommenden Saison auch als Meisterschaftszweiter an der Champions League-Qualifikation teilnehmen können. Nun wird, wenn in den letzten zwei Runden nicht noch eine Überraschung passiert, der FCZ 2017/2018 unter dem neuen Trainer Luca Fiorina erstmals seit sechs Jahren nicht international dabei sein, und nach fünf Meistertiteln in Folge die grossartige Titelserie unter dem abtretenden Trainer Dorjee Tsawa reissen.

Heute vor 3 Jahren: Gavranovic schiesst FCZ im Wankdorf zum achten Cupsieg

Heute vor drei Jahren feiert der FCZ in Bern seinen achten Cupsieg im neunten Final. Nach dem lockeren Auftakt in Bassersdorf folgt in der 2.Runde bereits der im Nachhinein gesehen glücklichste Sieg der ganzen Cupsaison. Bei Stade Lausanne-Ouchy an den Gestaden des Lac Léman spielt der FCZ schlecht und ist nahe daran, auszuscheiden, bevor in der Schlussphase die Partie doch noch gedreht werden kann. In Runde 3 kann das Team von Trainer Urs Meier im Dättwiler Esp gegen den FC Baden zum zweiten Mal in der eigenen Region vor vielen Zuschauern antreten und in der 2. Halbzeit die Partie auf seine Seite ziehen. Drei Siege gegen Super League-Teams – 1:0 auswärts in St.Gallen, Penaltyschiessen zu Hause gegen Thun und 2:0 nach Verlängerung vor bei weitem nicht ausverkauftem Haus im Wandorf gegen Basel – pflastern den Weg zum Titel.

Zur Feier des Tages präsentiert Züri Live das Jubiläumsvideo aus dem Studio Nägeli:

David „Piu“ Da Costa ist der Züri Live-MVP der Cupsaison mit seinen gehaltenen Penalties gegen St.Gallen und Thun, und der vereitelten Grosschance Callàs nach der Pause im Final, wo der FCZ von der 1. Minute an hungriger auftritt und das Spiel bestimmt. Für Yassine Chikhaoui ist es in seinen acht Jahren an der Limmat der einzige Titel, bei welchem er bei der Mehrzahl der Partien eingesetzt worden war. Die Freude ist beim Tunesier daher besonders gross.

FCZ-Spielerinnen international mit unterschiedlichem Erfolg / U19 Nati-Trainerin Häuptle mit Tätlichkeit gegen Belgierin

Am Ostermontag spielen die Frauen des FCZ parallel zur Challenge League-Partie im Letzigrund gegen Aarau um 15 Uhr im Heerenschürli ihren Cup-Halbfinal gegen Yverdon, den Stammklub der FCZ-Mittelfeldspielerin Sandrine Mauron (20), welcher von ihrem Vater Frédéric trainiert wird. Im anderen Halbfinal spielt bei YB gegen Neunkirch der historisch grösste gegen den aktuell grössten Rivalen der Zürcherinnen.

Zuletzt waren gleich 14 FCZ-lerinnen mit den Nationalteams unterwegs gewesen. Die Schweizer A-Nati verlor dabei ein Testspiel in Norwegen mit 1:2. Nachdem Lara Dickenmann nach einer Stunde die Führung Ada Hegerbergs hatte ausgleichen können, schlich sich Kristine Minde (Linköping) zwei Minuten später geschickt auf der rechten Seite im Rücken von FCZ-Aussenverteidigerin Selina Kuster in Position, stürmte in den Strafraum, und bezwang aus spitzem Winkel FCZ-Torfrau Seraina Friedli, die mit ihrer Pauseneinwechslung zu ihrem zweiten Nationalteameinsatz gekommen war. Stürmerin Fabienne Humm stand wie meist neben Ramona Bachmann im Sturm in der Startformation, Sandrine Mauron und Barla Deplazes sassen auf der Ersatzbank.

Sanni Franssi musste mit Finnland gegen Dänemark (0:5) und Polen (0:1) zwei Niederlagen hinnehmen. Die für Italien spielende Federica Cavicchia konnte sich hingegen in Duellen mit Serbien, Schweden und Norwegen als Gruppenerste für die U19-EM qualifizieren. Die Mittelfeldspielerin war dabei in jeder der drei Partien in der Startformation. Erst im Juni spielt die Schweizer U19 ihr Qualifikationsturnier in Deutschland und trat daher in der Nähe von Freiburg zu zwei Testspielen gegen Belgien an.

Bei der ersten Begegnung in Alterswil konnten sich die Schweizerinnen mit 6:1 durchsetzen. Sie img_1993spielten dabei mit Dreierabwehr, die von den drei FCZ-lerinnen Lienhard, Rauber und Dubs gebildet wurde. Nathalie Lienhard hatte schon im Spitzenkampf gegen Neunkirch auf der halbrechten Position in der hinteren Reihe agiert. Ihre grösste Stärke, die Schnelligkeit, konnte sie aber sowohl in Schaffhausen, wie auch in der U19-Nati so nicht ausspielen. Trotzdem war es tatsächlich der grössere Speed der Schweizerinnen beim Umschaltspiel, welcher schlussendlich in einem spielerisch eigentlich ausgeglichenen Spiel für die grosse Tordifferenz sorgte. Auch FCZ-Mittelfeldspielerin Yara Hofmann konnte sich mit einem Weitschuss unter die Torschützinnen eintragen.

Im zweiten Spiel in Villars begannen die Schweizerinnen mit einer Viererabwehr, in welcher die FCZ-lerin Rahel Moser auf einer der beiden Zentrumspositionen agierte. Moser hatte seit ihrem Début nach der Winterpause in der Nationalliga A überzeugende Leistungen gebracht, und mit ihrer Ruhe überzeugt. Gegen Belgien zog sie hingegen einen eher schlechten Tag ein. Die ganze Abwehrreihe agierte etwas nonchalant und wusste mit dem zusätzlichen Platz im Spielaufbau nichts anzufangen. Das 0:1 für Belgien leitete allerdings ein Fehler der beiden Mittelfeldspielerinnen Lehmann und Jenzer ein, und beim 0:2 patzte FCZ-Torhüterin Elvira Herzog.

Zur Pause wechselte U19-Trainerin Nora Häuptle zurück auf Dreierabwehr, was dazu beitrug, dass die Schweizerinnen im zweiten Durchgang besser ins Spiel fanden, und noch zum 2:2 ausgleichen konnten. Häuptle unterlief dann allerdings auch ein unentschuldbarer Aussetzer. Nachdem eine Schweizer Spielerin von der Gegnerin abgedrängt worden und in die an der Seitenlinie auf Plastikstühlen sitzende Belgische Bank gestolpert war, rannte Häuptle wie von der Tarantel gestochen auf die Belgische Spielerin los und stiess diese in vollem Tempo grob zu Boden. Den zwingenden Platzverweis der Schiedsrichterin wollte Häuptle nicht hinnehmen und unterbrach die Partie für längere Zeit, um auf die Unparteiische einzureden. Von Seiten des Verbandes wurde bisher in Sachen Disziplinarmassnahmen noch nichts bekannt gegeben. Sicher ist: ein Super League-Trainer oder eine A-Nationaltrainerin müssten nach so einer Aktion von Seiten des eigenen Klubs und der Liga/des Verbandes in Sachen Sanktionen mit allem rechnen.

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