Albin Sadrijaj zurück beim FCZ

Verteidiger Albin Sadrijaj (47 Promotion League- und 4 UEFA Youth League-Spiele für den FCZ) kehrt per sofort ins Kader der 1.Mannschaft zurück, wie der Winterthurer „Landbote“ berichtet. Zuletzt war der Thurgauer beim FC Winterthur getestet worden. Nach der Verletzung von Michael Kempter wurde er aber wieder zurückberufen und kam am Samstag gegen den FC Thun zu einem 20-minütigen Teileinsatz. In der Sommer-Vorbereitung 2016 war Sadrijaj mit 340 Spielminuten der meisteingesetzte Innenverteidiger gewesen, schaffte es in der Meisterschaft dann aber nur ein Mal auf die Ersatzbank (Mai, Heimspiel gegen Wil). Vor einem Monat unterschrieb der damals noch 19-jährige seinen ersten Profivertrag beim FCZ für 4 Jahre. In der U20-Nationalmannschaft kam Sadrijaj unter Trainer Claude Ryf im November zu zwei Einsätzen und agierte dabei als hängende Sturmspitze hinter dem ehemaligen FCZ-Teamkollegen Aldin Turkes und machte auf dieser Position seine Sache sehr gut, verblüffte mit starken Dribblings und Zuspielen in die Tiefe.

Schon im ersten Interview mit Züri Live vor Jahresfrist in den Katakomben der Fontenette in Carouge (siehe unten) sagte Sadrijaj: „Ich bin bereit (für die 1.Mannschaft)!“. Mit einem 7:1-Sieg hatte die Promotion League-Equipe in der Letzten Runde den Klassenerhalt erballert. Wegen einer Forfaitniederlage musste bis dahin gezittert werden. Es waren turbulente Tage kurz nach dem Abstieg der 1.Mannschaft und einen Tag vor dem erfolgreichen Cupfinal gegen Lugano im Letzigrund.

Stahel feiert sein Début im „Zwei“ – Frey kein Millionentransfer

Seit einer Woche ist auch die neu von Ludovic Magnin trainierte Promotion League-Equipe wieder im Training. Am 2.August beginnt die Meisterschaft der Zweiten FCZ-Equipe mit einem Auswärtsspiel beim SC Brühl (bereits bekannte Zuzüge: Nico Abegglen, Nikola Bozic, Loris Pellegatta). Freitagabend kam es nun im Heerenschürli vor etwa 100 Zuschauern zum ersten Testspiel gegen den SC Cham (letzte Saison 11. in der Promotion League) – Endresultat 2:2, nach einem 0:1-Rückstand zur Pause.

Florian Stahel kam dabei in der 1.Halbzeit zu seinem Début und beantwortete anschliessend zur Feier des Tages ein paar Fragen von Züri Live:

Neben Stahel verteidigten im ersten Durchgang Antoniazzi, Sascha Dervenic (Luzern-Kriens U18) und noch ein weiterer Testspieler. Im Mittelfeld spielten Sadiku, Dalvand, Domgjoni und ein dritter Testspieler, und vorne stürmten Rexhepi und ein vierter Testmann. In der Zweiten Halbzeit kamen unter anderem die U18-Spieler Kamberi und Zumberi zum Einsatz, dazu aus der letzjährigen U21 Kouamé am Rechten Flügel – ausserdem im Sturm ein Testspieler aus Spanien und als Linksverteidiger mit Liridon Berisha ein möglicher Rückkehrer. Der 19-jährige agierte zuletzt eine Saison beim FC Seefeld als Stammspieler in der Innenverteidigung. Nun hat sich der Zürcher Quartierklub freiwillig aus dem Spitzen-Amateurfussball zurückgezogen. Nach deutschen Quellen sollen zudem der Italo-Kanadier Domenic Lacroce (23) vom Landesligisten Meiendorf und Ex GC-Junior Samir Bajrami (Stuttgart II) beim FCZ sein. Von Seiten Züri Live kann dies zur Zeit weder bestätigt noch dementiert werden.

Dementiert werden können hingegen wie erwartet die Gerüchte, dass Michael Frey den FCZ eine Millionensumme gekostet haben soll. Zwei Millionen Schweizer Franken war als Betrag in gewissen Medien verbreitet worden. Dieser hohe Betrag wirkte aber von Anfang an unglaubwürdig. Denn es wäre eine der höchsten Transfersummen in der Vereinsgeschichte des FCZ gewesen. Sie entsprechen exakt Freys „Marktwert“ auf dem Portal „transfermarkt.ch“. Allerdings sind die dortigen Marktwerte erstens geschätzt auch im Hinblick auf mögliche spätere Auslandtransfers – und zweitens basieren sie auf der Annahme eines noch gültigen Dreijahresvertrages beim alten Verein. Frey hatte aber nur noch einen Einjahresvertrag, was den Preis genauso stark drückt, wie das zuletzt eher tiefe Standing des Spielers bei den Bernern und die finanziellen Möglichkeiten des FCZ. Von einer sicheren Quelle wurde gegenüber Züri Live nun versichert, dass die Transfersumme für Frey unter einer halben Million Schweizer Franken gelegen habe.

Mit Frey und möglicherweise auch schon mit der zweiten Neuverpflichtung Pa Modou Jagne tritt der FCZ heute im Berner Oberland im Tal der Simme zum seinem zweiten Testspiel gegen den FC Thun an. Ein Einsatz von Sturmtalent Ancillo Canepa ist gegen das Team des FCZ-„Gott“ Marc Schneider nicht zu erwarten – dafür die wichtigsten Updates vom Spiel via: https://twitter.com/Zuerilive

Ancillo Canepa: „Versuchte meine Chance zu nutzen“

Uli Forte testete im ersten Testspiel der Saison beim FC Rüti (5:0-Sieg) etwas überraschend mit Ancillo Canepa ein weiteres Talent aus den eigenen Reihen. Dass Offensivmann Canepa gleich bei seinem Stammklub Rüti zum ersten Einsatz in der 1. Mannschaft des FCZ kam, freute diesen ganz besonders. Zwar war die knappe Viertelstunde, welche ihm Cheftrainer Uli Forte gewährte, etwas kurz bemessen, aber Canepa war nach der Partie trotzdem zufrieden, mit der Chance, sich zeigen und aufdrängen zu dürfen.

Und hätte in der Schlussminute Aussenverteidiger Michael Kempter nach seinem Rush nach vorne seine Flanke auf Canepa etwas präziser geschlagen, das unvermeidliche Tor des wirbligen Ur FCZ-lers hätte Forte wohl noch mehr ins Grübeln gebracht, ob der Transfer von Michael Frey von YB wirklich nötig gewesen war – bei solchem Talent aus den eigenen Reihen…

Hier das exklusive Züri Live-Interview mit dem vielversprechenden Stürmer:

FCZ-Trainingsstart mit Frey, Pagliuca, Haile-Selassie

Saisonstart 2017/2018 beim FCZ! Erstes Training unter dem nun auch kirchlich sich in festen Händen befindlichen Uli Forte und seinem Trainerteam, ergänzt durch Zoltan Kadar (von GC). Auch Familie Canepa darf bei diesem Ereignis natürlich nicht fehlen – und frey-interview-teleclub-nach-erstem-training-1718überdurchschnittlich viele Kameraleute. Mit von der Partie ausserdem der neuverpflichtete Stürmer Michael Frey, der anschliessend an die Trainingeinheit den Medien Red und Antwort steht. Da gibt es dann so weltbewegende Fragen zu beantworten wie was der Unterschied zwischen YB/Bern und FCZ/Zürich sei – „in Bern gibt es die Aare, in Zürich den See“. Ausserdem habe der FCZ im Gegensatz zu YB in den letzten Jahren Titel gewonnen, sei nun aber der Aufsteiger. Über Ziele wollte er sich auch nach mehrmaligem Nachhaken nicht äussern – das werde im Team besprochen. Mehr auf die Äste hinaus lässt sich der als offenherzig bekannte Sturmtank nach dem ersten Training noch nicht. Er lobt die Mannschaftsleistung der letzten Saison „gleich wieder aufsteigen ist nicht einfach“ und seinen neuen alten Trainer Uli Forte „er kann sehr gut motivieren“. Auf jeden Fall wirkt Frey topmotiviert für den neuen Lebensabschnitt in Zürich und bringt dies auch glaubhaft rüber – gleichzeitig ist er aber auch demütig genug, zu wissen, dass er beim FCZ erst mal wieder bei Null anfängt und in die Mannschaft hineinwachsen muss.

Beim ersten „Mätschli“ erzielt der Münsinger auf jeden Fall nach Cornerflanke Fabian Rohners, welcher dafür von Trainer Forte kilian-pagliuca-erster-training-1718gelobt wird, am nahen Pfosten das erste Tor des neuen Trainingsjahres. Die Mannschaft hatte sich bereits vor dem Training zum gemeinsamen Zmorge getroffen und war frühzeitig und fokussiert auf dem Trainingsplatz. Schon letzte Saison hat man die „Zmorge“-Praxis zwei Mal pro Woche etabliert – vorbereitet wurde dieser jeweils von „Hermi“ Burgermeister. Heute mit dabei im Training sind Stürmer Kilian Pagliuca (siehe Bild links, zuletzt an Wohlen ausgeliehen) und Flügelspieler Maren Haile-Selassie (U18). Sie sollen die Vorbereitung mit der 1.Mannschaft bestreiten.  Ausserdem sind aus der U21 auch Izer Aliu und Torhüter Bojan Milosavljevic dabei. Haile-Selassie zeigt beim Trainingsspiel gleich seine Qualitäten wie Speed und gute Laufwege in der Offensive, Trainer Forte hatte aber natürlich bezüglich Defensivverhalten gleich ein paar Korrekturen anzubringen.

Der 18-jährige (links im Bild) hat in der U18 in der abgelaufenen Saison einen grossen Schritt nach vorne gemacht und wurde zwei Mal in Testspielen der maren-haile-selassie-erstes-training-17181.Mannschaft eingesetzt, im Herbst in Vaduz und dann vor allem im Frühling gegen YF Juventus, wo der U18-Nationalspieler überzeugte. Die Nationalspieler Andris Vanins, Umaru Bangura, Burim Kukeli, Kevin Rüegg, Nicolas Stettler und Raphael Dwamena plus Alain Nef waren noch nicht zugegen. Die beiden zuletzt an der Schulter verletzten Sangoné Sarr und Armin Alesevic waren hingegen wieder mit dabei, wobei Alesevic einen Teil des Trainings separat mit Zivorad Filic absolvierte. Der einzige Spieler auf der Verletztenliste ist Mirlind Kryeziu, mit dessen Rückkehr nicht vor Oktober/November gerechnet werden kann. Ebenfalls nicht im Training mit dabei waren Neo-Profi Albin Sadrijaj und der zuletzt an Le Mont ausgeliehene Artjom Simonyan. Am frühen Nachmittag wird der FCZ über aktuell bei einem Challenge League-Klub trainierende beziehungsweise dorthin verliehene Spieler informieren.

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Legendäre Momente im Heerenschürli: Stahel zurück, und Alain Fuchs macht den „Filipescu“

Nach der U18 vor Jahresfrist gewinnt diesmal die U16 den Schweizer Meistertitel und macht ihrem Trainer Federico Valente pokal-schweizer-meister-u16-fc-zuerichein schönes Abschiedsgeschenk. In Kürze übernimmt der ehemalige Luzern-Trainer René Van Eck diese Altersstufe. Dieser blieb bei seinen letzten sechs Trainerstationen nirgends mehr als ein Jahr und konnte zuletzt als Feuerwehrmann die prominent besetzte Amateur-Truppe des FC Muri (unter anderem mit Stürmer Cristian Ianu) nicht vor dem Abstieg in die 2.Liga Interregional bewahren.

Wie schon im Halbfinal-Derby mit GC war der FCZ im Final gegen Servette spielerisch die bessere Mannschaft. In der Ersten Halbzeit spielten die beiden erfolgreichsten Teams der Saison kontrolliert und wollten nicht zu früh die Kräfte verpuffen. Trotzdem war die FCZ-Führung durch eine schöne Direktabnahme Argendhewalls kurz vor der Pause verdient. Der Ausgleich in der 58. Minute entsprang einem Zürcher Fehler im Spielaufbau. Der von Servette zum FCZ gewechselte Flügel Guillaume Furrer liess sich vom Ausgleich nicht beeindrucken und erzielte mit einem direkten Freistoss aus 25 Metern vor den Augen der aus der Westschweiz angereisten Familie den 2:1-Führungstreffer. Die Zürcher stürmten trotz Führung weiter mit allen Stürmern und Mittelfeldspielern nach vorne, um die Entscheidung  zu suchen, konnten aber die guten Konterchancen nicht nutzen, und kassierten stattdessen nach einem klug gespielten hohen Ball der Servettiens hinter die Zürcher Abwehr in der Nachspielzeit via Lattenunterkante den erneuten Ausgleich.

fans-u16-schweizer-meister-2017Die Verlängerung war dann ein Abnützungskampf, den die Zürcher kurz vor Schluss doch noch für sich entscheiden konnten, und dies in legendärer Manier. Wie weiland Iulian Filipescu war der im Normalbetrieb ganz und gar nicht für die Torproduktion zuständige Innenverteidier Alain Fuchs nach einer (Corner-)Flanke von der rechten Seite praktisch mit dem Schlusspfiff für das entscheidende Tor der Meisterschaft besorgt – dies vor einer prächtigen Kulisse und vollen Rängen im Heerenschürli.

Währenddessen findet in der FCZ Academy ein regelrechter personeller Umbau statt. Neben Van Eck kommt auch Klublegende Daniel Gygax neu als FE14-Trainer ins Heerenschürli. Der stellvertretende Academy-Leiter und äusserst erfolgreiche Frauen-Trainer Dorjee Tsawa wechselt zur U21 des FC St.Gallen. U18-Trainer Ludovic Magnin seinerseits übernimmt ab kommender Saison beim FCZ eine voraussichtlich nochmal verjüngte U21. Alle etwas erfahreneren Spieler (20 Jahre und leicht älter) werden wohl nicht mehr dabei sein. Lulzim Salija und Diego Zoller werden mit dem FC Wil in Verbindung gebracht, auch Stefano Cirelli wurde verabschiedet, und selbst Toptorschütze Shpetim Sulejmani könnte nächste Saison nicht mehr bei den Züri Reserven dabei sein. André Ribeiro wechselte zudem im Anschluss an die U20-WM in die Heimat seiner Eltern zum Portugiesischen Spitzenklub Braga, und der nach Wohlen ausgeliehene Nils Von Niederhäusern folgt den Spuren seines älteren Bruders Nick (mittlerweile in den USA engagiert) nach Vaduz.

Albin Sadrijaj erhielt beim FCZ einen Profivertrag und gesellt sich damit zu den ebenfalls bereits zur 1.Mannschaft gehörenden Michael zuschauer-heerenschuerli-u16-final-fcz-servetteKempter, Novem Baumann und Mirlind Kryeziu. Im ganzen Academy-Bereich und auch in der 1.Mannschaft sollen in Zukunft die jungen Toptalente noch früher in die nächsthöhere Stufe promoviert werden, wie dies in der jüngeren Vergangenheit beispielsweise bereits mit Vasilije Janjicic praktiziert wurde, der schon mit 15 Jahren seinen ersten Einsatz in der U21 hatte. Vor diesem Hintergrund ist der Coup mit der Rückkehr Florian Stahels noch besser zu verstehen. Neben Stahel und Magnin will in der kommenden Saison zudem die Nachwuchs-Fangruppierung „Blue Pulse“ die U21 an den Heimspielen unterstützen. Ausserdem bringen Gästeteams wie Brühl, Kriens, Breitenrain und YF Juve jeweils ihre eigenen Fans mit. Wird Promotion League im Heerenschürli jetzt Kult?

Züri Live sprach mit dem langjährigen U21-Speaker Georgio Mettler über die Leistungssteigerung nach dem Generationenwechsel während der laufenden Saison, der erstaunlichen Karriere von Kevin Rüegg (innert weniger Monate von der Ersatzbank der U21 in die Stammelf der 1.Mannschaft) und die Saisonbilanz von Spielern wie Neoprofi Albin Sadrijaj, Miro Muheim, Izer Aliu, Arbenit Xhemajli, Toni Domgjoni und Fabian Rohner:

U16 erreicht den Final – Magnins U18 scheitert gegen Ostschweizer

Vor Jahresfrist gewann Ludovic Magnins U18 vor allem auch dank mentaler Stärke und dramatischen Siegen in Basel und im GC/Campus den Meistertitel. Dieses Team durfte daher in der abgelaufenen Saison in der UEFA Youth League spielen und mit Kevin Rüegg, Fabian Rohner und Izer Aliu kamen bereits drei Protagonisten in der 1. Mannschaft in Wettbewerbsspielen zum Einsatz – 1706-fcz-schlusspfiff-halbfinal-u16-derby-vs-gczudem insgesamt nicht weniger als 12 bei den Reserven in der Promotion League. Zu diesem Jahrgang zählen muss man auch Vasilije Janjicic, der aber beim Finalspiel in Niederhasli auf der Tribüne sass – nicht einsatzberechtigt, weil er als Talentiertester meist in der U21 eingesetzt worden war. Die abgesehen von Izer Aliu jüngere Hälfte des Teams verblieb in der U18 und konnte sich in der Elite auch dieses Jahr nicht ganz vorne klassieren. Der Cut für die Meisterschafts-Playoffs wurde dank nur drei Punkten Vorsprung auf den FC Sion geschafft. Diesmal glückte die Leistungssteigerung in den Playoffs aber nicht – beim in der Eliterunde neun Punkte weiter vorne klassierten FCO St.Gallen/Wil ging der „Viertelfinal“ nach früher 1:0-Führung im Wiler Bergholz mit 1:2 im letzten U18-Spiel des neuen U21-Trainers Magnin verloren.

Dafür erreichte dieses Jahr die kommende Saison durch René Van Eck von Federico Valente zu übernehmende U16 im Heerenschürli dank eines 3:2 im Derby nach 0:2-Rückstand den Meisterschaftsfinal. Finalgegner wird am Samstag 17.6. erneut im Heerenschürli Servette sein, welches Basel 2:1 geschlagen hat. Die beiden Finalgegner könnten gar nicht klarer auf Augenhöhe sein, u16-gc-niederlage-halbfinal-derby-heerenschuerli-1706haben sie doch die „Regular Season“ punktgleich an der Tabellenspitze abgeschlossen. Der FCZ verdiente sich dabei den Heimvorteil im Final dank geringerer Anzahl Gelber Karten. Im Halbfinal gegen GC vor mit Supportern beider Teams gut besetzter Tribüne auf dem Hauptplatz Heerenschürli war der FCZ während der ganzen Partie die spielerisch bessere Mannschaft und erspielte sich mehr Torchancen. Trotzdem musste das Valente-Team gegen die physisch stärkeren und effizienteren Grasshoppers nach der Pause einen 0:2-Rückstand wettmachen. Der Anschlusstreffer in der 61. Minute war hochverdient, auch wenn er auf etwas glückliche Art und Weise zustande kam. Es war der Auftakt zu einem turbulenten Abnützungskampf mit zeitweise kaum mehr existentem Mittelfeld und einem nun deutlich zielstrebiger agierenden FCZ. Nun war es GC, welches seine Chancen nicht mehr nutzen konnte – im Endeffekt war immer noch im letzten Moment ein FCZ-Bein dazwischen.

Auf FCZ-Seite speziell überzeugen vermochten der sowohl technisch als auch im Zweikampf starke und aufopferungsvoll kämpfende Mittelfeldspieler Bledian Krasniqi sowie der sich immer wieder über die Seite unwiderstehlich durchsetzende Flügel Guillaume Furrer. Die Tore u16-fcz-bei-fans-nach-halbfinal-derby-siegerzielten der beste Teamtorschütze der Saison Henri Koide und der eingewechselte Junior Eyamba. Auf die neue Saison hin gibt es in der Academy viele Trainerwechsel und es werden neue Stellen geschaffen. Diese Offensive ist wohl unter anderem die Folge der ominösen Academy-Analyse Peter Knäbels, der immer noch auf Mandatsbasis für den FCZ arbeitet.

 

 

Abgänge Buff, Chiumiento, Kecojevic – in den Cupfinals top

Wie der FCZ gestern mitteilte, verlassen Oliver Buff, Ivan Kecojevic und Davide Chiumiento auf Ende Saison den Stadtklub. Mit Buff und Chiumiento gehen zwei der besten Schweizer Techniker der Gegenwart neue Wege. Alle drei Spieler standen bei beiden Cuptiteln 2014 und 2016 im Final auf dem Platz. Buff und Chiumiento zeigten im Final 2014 gegen Basel eine ihrer besten Leistungen im FCZ-Dress. Kecojevic war im Final 2016 gegen Lugano einer der besten Zürcher (zusammen mit Philippe Koch der einzige mit Züri Live-Note „8“). Ein Zeichen dafür, dass alle drei in der Lage sind, bereit zu sein, wenn es drauf ankommt. Chiumiento hatte seine mit Abstand beste Zeit beim FCZ im Anschluss an den Cupfinal im Herbst 2014, als er ein wichtiger Teil der Mannschaft war, die noch im November vom Leaderthron grüsste, bis nach Sandro Wiesers Attacke im Brügglifeld Gilles Yapi verletzt ausfiel. Der Abgang Chiumientos hat sich nun zwei Jahre später schon seit einigen Monaten abgezeichnet, verbrachte der Appenzeller doch einen Grossteil der Saison unter der Obhut von medizinischem, und nicht fussballerischem Betreuungspersonal. Die Verletzungsprobleme hatten bereits in der Saisonvorbereitung letzten Sommer begonnen. Vor diesem Hintergrund kam der im Klub und bei vielen Mitspielern beliebte „Chiu“ nicht mehr richtig in die Gänge und konnte sich bei Testspielen auch gegen klar unterklassige Teams nicht durchsetzen.

https://www.youtube.com/watch?v=BQDHuQV-7hk

Die Abgänge von Buff und Kecojevic waren aus sportlicher Sicht weniger zwingend, und sicherlich auch stark mit deren auslaufenden Verträgen (beziehungsweise präziser: weiterlaufenden Verträgen anderer Spieler) in Zusammenhang stehend. Einen auch auf Europa League- oder Super League-Niveau so soliden und zudem mittlerweile mit dem Klub gut vertrauten Innenverteidiger wie Ivan Kecojevic adäquat zu ersetzen, wird für die sportliche Leitung nicht einfach werden. Und Oli Buff hat für Schweizer Verhältnisse sowieso eine aussergewöhnliche offensive Qualität, auch wenn physisch sicherlich noch Steigerungspotential vorhanden ist. Wie Ricardo Rodriguez war der Mittelfeldspieler Stammspieler des U17-Weltmeisterteams 2009 gewesen und hatte im Final die entscheidende Cornerflanke auf den Kopf von Haris Seferovic geschlagen.

Neben Zuckerpässen aus dem Fussgelenk und starken Flanken waren Standards immer eine der Spezialitäten Buffs. Gegen Wil, Basel, Thun und Villarreal traf er per Direktem Freistoss. In der Challenge League-Saison durfte Buff zudem verstärkt auf seiner Lieblingsposition als hängende Spitze/10-er auflaufen, was ihm nochmal einen Schub verlieh. Bis im Oktober war er der beste Spieler im FCZ-Dress und in sieben von 16 Wettbewerbsspielen der Züri Live-MVP. Der hervorragende FCZ-Saisonstart war auch stark mit Buffs guter Form verbunden. Am 20. November wurde dieser dann im Stade de Genève vom Servettien Jérémy Faug-Porret rustikal von den Beinen geholt.

https://www.youtube.com/watch?v=sfaMj75pAZo

Bereits angeschlagen verwandelte Buff ein paar Minuten später trotzdem noch einen Foulpenalty zur 1:0-Führung, musste sich aber anschliessend auswechseln lassen und fiel bis in den April hinein immer wieder verletzungsbedingt aus. Buff, der im Primarschulalter laut eigenen Angaben drei Mal Einladungen von GC ablehnte, weil er unbedingt zum FCZ wollte, ist ein FCZ-ler durch und durch mit einem klaren Bekenntnis zu seinem Herzensverein, wie es im heutigen Profigeschäft in dieser Deutlichkeit und Glaubwürdigkeit nur sehr selten noch vorkommt. Auch wenn dies nicht für alle Trainer im gleichen Masse galt, hat man im FCZ immer auf den eigenen Junior gesetzt, wovon beachtliche 215 Wettbewerbspiele im Dress der 1. Mannschaft für den 24-jährigen zeugen. Bei vielen Journalisten und Fans wurden seine Qualitäten hingegen lange Zeit tendenziell eher verkannt. Buff würde sehr gut in den Spanischen Fussball passen, Ligue 1-Klub Montpellier, das den Abgang ihres Offensiven Mittelfeldspielers Ryad Boudebouz zu Lyon oder Schalke befürchtet, scheint zur Zeit aber der heisseste Kandidat für Buffs erste Station ausserhalb des FCZ zu sein.

https://www.youtube.com/watch?v=nuoIIH9RfLE

Beim letzten Match am Samstag gegen Wohlen die Hosen nicht vergessen, Keco!

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