Kategorie: Spieltag
Matchvorschau, – telegramm und -highlights.
Baut der FCZ die gute Serie gegen Teams von den Britischen Inseln aus? / FCZ – Shelbourne FC VORSCHAU mit möglichen Aufstellungen
In der Europacup-Kampagne vor zwei Jahren hat der FC Zürich unter Coach Franco Foda alle vier Partien gegen die britischen Teams Linfield (Nordirland) und Heart of Midlothian (Schottland) gewinnen können. Shelbourne FC ist ein hungriges, aufstrebendes Team aus Irland und hat mit Damien Duff einen ehemals weltbekannten Stürmer als Trainer. Gegen das zu grossen Teilen aus spanischen Profis bestehende Team St. Joseph’s aus Gibraltar konnte sich das Duff-Team in Hin- und Rückspiel mit dem Gesamt-Skore von 3:2 durchsetzen. In der Liga liegen die „Shels“ erstmals seit langer Zeit wieder auf der Pole Position für den Gewinn des Irischen Meistertitels. Mit einer Meisterschaft, die im Sommer durchspielt sind sie im Rhythmus, wobei in Bezug auf die Terminierung der heimischen Spiele auf die für irische Teams wichtige erste Europacup-Phase im Juli und August durchaus etwas Rücksicht genommen wird.
Optionen für die Startformation: Kamberi, Wallner, Gouré, Okita
Shelbourne spielt einen sehr variablen Fussball. Vor allem spielen sie gerne auch flach hinten heraus, wenn es möglich ist. Dies ist eine Paralelle zum vormaligen FCZ-Gegner Heart of Midlothian und widerspricht dem landläufigen Cliché über britische Teams. Shelbourne kann dann aber durchaus auch mit plötzlichen langen und vielfach präzisen Bällen auf die Seite oder hinter die gegnerische Abwehr beim Gegner für Verwirrung sorgen. Gegen St. Joseph’s war zudem zu spüren, dass die Mannschaft auf die Rückkehr auf die europäische Bühne brennt und sich in diesen Partien in ihrer Bestverfassung präsentiert. Gegen den Ball spielt man tendenziell eher in einem tiefen Block im 4-4-2, während man mit dem Ball eine relativ grosse Variabilität bezüglich Positionierungen und Laufwege hat. Im Grundsatz läuft es aber schon auf ein 4-2-3-1 raus. Der FCZ tut auf jeden Fall gut daran, das Heimspiel zu gewinnen. Das Stadion der „Shels“ in Dublin ist zwar klein, kann aber gerade im Europacup duchaus stimmungsvoll werden. Personell muss Coach Damien Duff auf die Aussenverteidiger Gannon (gesperrt) und Wilson (verletzt) verzichten. Ansonsten kann er aus dem Vollen schöpfen.

Ein gutes Auge sollte der FCZ vor allem auf den 21-jährigen Flügelspieler Will Jarvis (von Hull City ausgeliehen) haben. Um ihn könnte sich entweder Lindrit Kamberi oder Mariano Gomez kümmern. Auf der Linken Seite hat sich in Yverdon Silvan Wallner bewährt. Vielleicht erhält Fernand Gouré als ungefähr gleichwertiger Ersatz eine Chance von Beginn, damit José Perea gegen Winterthur wieder mit voller Power stürmen kann. Das Duo Chouiar / Krasniqi hat links schon gut harmoniert. Jonathan Okita steht sicher zumindest auf dem Matchblatt. Auch eine 4-3-3 Formation ist natürlich denkbar.

Daten und Fakten im Vergleich (Transfermarkt)
Topfitte Innenverteidiger, Blutauffrischung im Sturm / Yverdon Sport – FCZ Analyse mit Randnotiz: Mariano Gómez verteidigt Zürcher Tor mit Breakdance-Move
DRITTE NIEDERLAGE IN YVERDON ODER FÜNFTER SIEG UNTER MONIZ IN FOLGE? / YVERDON-SPORT – FCZ VORSCHAU MIT MÖGLICHEN AUFSTELLUNGEN JE NACH SYSTEM (Züri Live)
Der FC Zürich startet mit einer guten Leistung und einem verdienten Sieg in die Saison 2024/25. In der ganzen Partie hatte das Heimteam Yverdon kaum eine Torchance. Der FCZ hätte hingegen durchaus auch noch ein drittes Tor erzielen können. Das Heimteam trat besser auf als beim Saisonauftakt vor Jahresfrist (2:0-Heimsieg des FC Zürich im Letzigrund), aber weniger gut, als bei ihren letzten beiden Heimsiegen gegen den FC Zürich. Mohamed Tijani sah diesmal dank VAR-Intervention aufgrund seiner Notbremse gegen Umeh Emmanuel die Rote Karte, die er auch schon vor einem Jahr in einer sehr ähnlichen Situation gegen Fabian Rohner hätte sehen müssen. Nach seiner Gelb-/Roten Karte bei GC in der drittletzten Runde der abgelaufenen Saison fehlt der Nationalspieler Benins und einer der Teamleader Yverdons seinem Team nun bereits wieder mit einer Sperre.
Mit den beiden Torschützen Perea und Emmanuel erleben zwei FCZ-Neuzugänge einen Super-League-Einstand nach Mass. Das gilt jedoch nicht für alle neuen Spieler. Nemanja Tosic muss mit Beschwerden am Knöchel nach weniger als einer halben Stunde ausgewechselt werden. Und dessen Ersatz, Doron Leidner, bleibt nur bis zur Pause im Einsatz. Mit Gelb belastet und unsicher wirkend, muss er früh wieder Platz machen.
Keystone-SDA / Nau

Ohne Schörkel über rechts, mit Schnörkel über links
Der FC Zürich lässt Yverdon in der Anfangsphase kaum aus der eigenen Platzhälfte heraus kombinieren. Man hatte das Aufbauspiel des Gegners gut studiert und stellte die Passwege durch die Mitte konsequent zu. Der FCZ profitierte dabei allerdings auch von einer gewissen Ausrechenbarkeit des Heimteams, denn die im Spielaufbau massgebenden Linksfüsser Dion Kacuri und Mohamed Tijani spielten ihre Innenristpässe voraussehbar fast immer nach rechts. Der häufig frei stehende Oberwalliser Linke Flügel Mauro Rodrigues “versauerte“ regelrecht.
Vier der sieben FCZ-Sommertransfers stehen im Stade Municipal in der Startformation, die anderen drei werden eingewechselt. Die neu gewonnene Geschwindigkeit im Spiel des FCZ ist bemerkbar, dass das Team noch nicht eingespielt ist, merkt man ebenfalls.
Loris Brasser, Tages-Anzeiger
Der FCZ griff über beide Seiten an, allerdings in unterschiedlicher Art und Weise. Die rechte Seite lebte von der Gradlinigkeit der beiden Südamerikaner Gomez und Perea, unterstützt vom verlässlichen Mathew. Über links wurde mit Chouiar und Krasniqi deutlich spielerischer und mit vielen Positionswechseln agiert. Ein Paradebeispiel dafür, dass es sehr viel Sinn machen kann, offensiv ähnlich funktionierende Spieler auf die gleiche Seite zu stellen – sofern sie ihre Defensivaufgaben jeweils ebenfalls zufriedenstellend erledigen können.
Es sind 3 verdiente Zähler, hatte die Mannschaft von Trainer Ricardo Moniz die 2. Halbzeit doch praktisch nach Belieben dominiert und sich eine Vielzahl von Top-Torchancen erspielt.
SRF
Highlights – De Umeh isch ume
Personalien – Erinnerungen an Raffael

- Juan José Perea: Beginnt gut, lässt dann etwas nach. Liefert sich mit Mohamed Tijani das Duell des Spiels. Unerschrocken beim 1:0-Führungstreffer. Fürs Kombinationsspiel scheint er hingegen wenig geeignet zu sein. Nimmt einmal zudem Umeh Emmanuel eine potentiell gute Chance, als er trotz Offsideposition kurz vor dem Mitspieler den Ball ersprintet.
- Cheick Condé: Grundsätzlich ein sehr gutes Spiel, hat aber seine Nonchalance in einzelnen entscheidenden Szenen noch nicht abstellen können. Dies zeigt sich schon zu Beginn bei einem schlecht gespielten Querpass auf Kryeziu und dann vor allem beim unbedachten Foulspiel vor dem letztendlich zurückgenommenen Penalty.
- Mounir Chouiar: Im Gegensatz zu Perea, der seine Position hält, mit Ball überall anzutreffen, hilft auch defensiv mehr mit. Spiel- und Laufstil, Timing, Abschluss, Passspiel und sogar der Gesichtsausdruck erinnert alles etwas an den ehemaligen FCZ-Stürmer Raffael.
- Doron Leidner: Minusrekord – noch nie hat ein Spieler in der Züri Live-Bewertung im Defensivbereich so schlecht abgeschnitten. Aus dem Nichts kommt dies allerdings nicht. Schon bei seinen früheren Stationen und auch in den Verbandsspielen für Israel verteidigte Leidner tendenziell ziemlich liederlich.
- Umeh Emmanuel: Tolles Tor zur Siegsicherung. Hat davor allerdings auch noch die eine oder andere verbesserungswürdige Aktion – unter anderem mit einem Ballverlust vor dem gegnerischen Strafraum, aus dem im Ansatz ein gefährlicher Yverdon-Konter entsteht.
- Mariano Gómez: Offensiv wie defensiv starkes Début. Unter anderem mit effektiven Einwürfen und Bällen in die Tiefe für Perea.
- Nikola Katić Seine deutliche Leistungssteigerung im Vergleich mit seinen ersten beiden Auftritten in Yverdon ist mitentscheidend für den Auftaktsieg. Ist fokussiert, gewinnt viel mehr Luftduelle, zudem an beiden Toren beteiligt.
- Mirlind Kryeziu: Genauso wie Katić wirkt er topfit. Unter anderem mit beeindruckenden Sprints sowohl in der Vorwärts- wie auch Rückwärtsbewegung.
- Antonio Marchesano: Mit der Einwechslung von Umeh Emmanuel für Bledian Krasniqi rutscht Marchesano von der 10er- auf die linke 8er-Position zurück, was bei ihm unmittelbar eine Leistungssteigerung bewirkt.
Der Beste: FCZ-Neuzugang Juan José Perea stellt die Yverdon-Abwehr immer wieder vor Probleme und erzielt folgerichtig das erste und letztlich vorentscheidende Tor für die Zürcher.
Martin Arn / Mattia Bonomo, Blick
Kommentare – Spricht für de Trainer
Randnotiz – Mariano Gómez verteidigt Zürcher Tor mit Breakdance-Move

Weitere Berichte
Telegramm (transfermarkt)
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FC Zürich: Yanick Brecher mit Sonderlob für den VAR nach Start-Sieg (Nau)
Die FCZ-Youngsters stechen sofort, eine Freikarte haben sie deswegen trotzdem nicht (Blue)
Starkes Debüt von Juan Perea beim FC Zürich (Stuttgarter Zeitung)
Coach Moniz erklärt Höchststrafe für FCZ-Neuzugang (Blick)
Yverdon Sport – FCZ 0:2
Dritte Niederlage in Yverdon oder fünfter Sieg unter Moniz in Folge? / Yverdon-Sport – FCZ VORSCHAU mit möglichen Aufstellungen je nach System
Fast auf den Tag genau vor einem Jahr traf der FC Zürich im Letzigrund zum Auftakt der Saison 23/24 auf den damaligen Aufsteiger Yverdon Sport – und gewann mit 2:0. Nach einer Rohner-Flanke traf Jonathan Okita mit einem seiner seltenen Kopftore gegen einen tief stehenden und taktisch fehlerhaft agierenden Gegner. Das 2:0 besorgte Nikola Katic mit einem Kopfball aus kürzester Distanz knapp „über der Grasnarbe“ nach der einstudierten Weiterleitung Condés eines Guerrero-Corners am nahen Pfosten. Yverdon war damals mitten im Umbruch nach dem Besitzerwechsel. Nun bringen die Waadtländer deutlich mehr personelle Kontinuität mit. Ein zweiter grosser Unterschied ist, dass das Auftaktspiel diesmal im Municipal stattfindet.

Yverdon immer noch bei Eckbällen stark
Yverdon war letzte Saison nach YB das zweitbeste Heimteam der Liga. Der tiefe Rasen im Stadion am Neuenburgersee ist das Gegenteil eines Kunstrasens, aber möglicherweise ähnlich spezifisch. Auch der FCZ verlor beide Auswärtspartien im Municipal und da es aufgrund des neuen Modus kein zweites Heimspiel für den FCZ gegen die Waadtländer gab, war die Bilanz der Direktbegegnungen am Ende negativ. Vor der abgelaufenen Saison hatte der FC Zürich in der ganzen Vereinsgeschichte nur ein Liga-Spiel gegen Yverdon verloren gehabt. Es war ein für den FCZ nicht mehr bedeutendes Spiel in einer Auf-/Abstiegsrunde Mitte der 90er-Jahre unter Coach Raimondo Ponte gewesen. Ausser gegen Yverdon hatte der FC Zürich ansonsten 23/24 nur noch gegen Lausanne-Sport und St. Gallen ebenfalls eine negative Bilanz. Und in den letzten fünf Saisons hat der Letzigrund-Club nur gegen YB im Schnitt weniger Punkte geholt.

Yverdon hat in der Testphase nach einem 2:1-Sieg gegen ein Team von „arbeitslosen“ Fussballprofis und einem 1:0 gegen einen der Aufstiegsfavoriten der kommenden Challenge League-Saison, Thun, im abschliessenden Vorbereitungsspiel gegen den FC Sion 1:4 verloren. Das Tor erzielte Innenverteidiger und GC-Junior Christian Marques nach einer einstudierten Eckballvariante. Es kann also vermutet werden, dass das Team von Alessandro Mangiaratti auch in der neuen Saison (wie 23/24 unter anderem mehr als einmal gegen den FCZ) wieder stark bei Eckbällen sein wird – weshalb man solche möglichst verhindern sollte. Die klare Niederlage war vor allem der Müdigkeit aufgrund der intensiven Vorbereitung geschuldet – ähnlich wie beim FCZ gegen Magdeburg.
Mit Dreierabwehr spielt Yverdon anders
Letzte Saison hat Yverdon anfänglich mit Viererabwehr gespielt, dann aber immer wieder mal zwischendurch auf Dreierabwehr gewechselt, bis man ab Anfang März mit Dreierabwehr durchgespielt hat. Auch im letzten Test gegen Sion trat das Mangiaratti-Team so auf. Spielt YS in diesem System, dann versuchen sie die Überzahl im Spielaufbau hintenheraus zu nutzen und flach hintenraus zu spielen – und dies unabhängig davon, ob der Gegner tief oder hoch steht. Der Spielaufbau gestaltet sich dann jeweils sehr variabel und die Offensivspieler sind viel in Bewegung. Tritt man hingegen mit Viererabwehr an, versucht man eher im Mittelfeld die Räume mit lauf- und kampfstarken Spielern dicht zu machen und mit Balleroberungen in dieser Zone schnelle Konterattacken zu fahren. Captain ist William Le Pogam, Wortführer auf dem Platz aber der von Servettes- Europacupbezwinger Viktoria Pilsen nun fix übernommene Mohammed Tijani. Le Pogam ist zusammen mit seinem Pendant auf der rechten Seite, Anthony Sauthier, aber trotzdem ein Schlüsselspieler. Die beiden Haudegen sind für die Aussenbahnen praktisch allein verantwortlich, sorgen für die Breite, aber auch Ruhe und Souveränität im Spiel – und haben dabei immer noch kaum interne Konkurrenz.

Zentral in der Hintermannschaft spielte bisher jeweils GC-Junior Christian Marques, der allerdings vom neu verpflichteten aber in den Testpartien noch nicht eingesetzten Jason Gnakpa Konkurrenz. Dazu kommt YB-Junior Breston Malula. Der reflexstarke Paul Bernardoni ist im Tor unbestritten. Vorne ist die Auswahl noch etwas dünn, vor allem wenn man berücksichtigt, dass Yverdon in der Regel mit drei Stürmern antritt. Aimen Mahious ist insgesamt der wichtigste Stürmer, da er sowohl offensiv wie defensiv enorm viel für die Mannschaft arbeitet. Der bissige algerische Nationalstürmer ist kaum vom Ball zu trennen. Liga-Topskorer Kevin Carlos (mit einem für einen Fussballer ausserordentlich stark definierten Oberkörper) fokussiert seine Kräfte und seinen Schnauf hingegen voll auf die vielversprechendsten Offensivaktionen bei Konterattacken und Standards. Links wird wohl Sion-Junior Mauro Rodrigues auflaufen, der manchmal aufpassen muss, dass das Spiel nicht an ihm vorbeiläuft. Hugo Komano ist wie der Neo-FCZ-ler Umeh Emmanuel ein aus der Bulgarischen Liga verpflichteter Stürmer. Der Franzose ist einsatzfreudig und kann eine gegnerische Hintermannschaft auf Trab halten.
Yverdon: Fragezeichen im Mittelfeld

Die grössten Fragezeichen bezüglich Aufstellung gibt es bei Yverdon Sport vor dem 1. Spieltag im Mittelfeld. Servette-Junior Boris Cespedes ist normalerweise Leistungsträger, spielte aber bis Anfang Juli mit Bolivien an der Copa America in den USA und kam in keinem Vorbereitungsspiel zum Einsatz. Der dynamische, aber fehlerhafte Vladan Vidakovic wird wohl mittelfristig aus Mangiarattis Überlegungen für die Startformation rausfallen, könnte aber zum Start gegen den FCZ nochmal zum Zuge kommen. Der aggressive Samba Koné sowie der quirlige Fodé Sylla kamen bloss zu einem Kurzeinsatz im letzten Test gegen Sion. Jason Gnakpa und Moussa Baradji spielten noch gar nicht im Yverdon-Dress. Der vom FC Basel ausgeliehene grossgewachsene und gleichzeitig technisch versierte GC-Junior Dion Kacuri könnte zum Saisonstart durchaus von Beginn weg auflaufen.

Der FCZ läuft seit der Stabübergabe an Ricardo Moniz entweder in einem 4-3-3 oder einem 4-4-2 mit Rhombus auf. Das Innenverteidigerduo Katic / Kryeziu scheint hinten weiterhin das Vertrauen zu geniessen. Rechts hat sich Lindrit Kamberi im Verlauf der letzten Saison ebenfalls einen Stammplatz erkämpft – allerdings trainierte er wie Bledian Krasniqi und Jonathan Okita lange mit Reha-Trainer Michael Sulzmann und kam zu keinem einzigen Testspieleinsatz. Der offensiver orientierte Doron Leidner hat links gegenüber Nemanja Tosic unter anderem den Vorteil, dass er das Kontingent der „Fussball-Ausländer“ nicht belastet. Der Argentinier wird als Alternative sowohl im Zentrum wie rechts gesehen.
Genug Alternativen: FCZ-Flügelstürmer können forciert werden

Bei einem Zweimann-Sturm würde das Duo Gouré / Bajrami Sinn machen. Die beiden haben sich in der Vorbereitung gut verstanden und sind ready für einen Startelf-Einsatz. Perea hingegen ist noch nicht so richtig in Gang gekommen. Wird mit echten Flügeln gespielt könnte sich zum Start das Duo Sabobo / Oko-Flex anbieten. Nachdem man lange fast keine echten Flügelstürmer im Kader gehabt hatte, ist die Auswahl auf dieser Position genauso wie im Sturmzentrum mittlerweile relativ gross. Dylan Munroe käme zusätzlich zu Emmanuel, Ligue, Chouiar oder Afriyie auch in Frage. Gut möglich, dass speziell in der Anfangsphase der Saison mit den Englischen Wochen die Anforderungen an die Flügelspieler viele Sprints beinhalten, im Wissen, dass viel rotiert werden kann.

Von den sechs Spielern mit den besten Werten an Minuten pro Skorerpunkt wird wohl keiner in Yverdon auflaufen. Norbu Lhakpa hat diesen Sommer als jüngerer U17-Jahrgang den Sprung in die U19 geschafft. Mahar, Vukelic und Isaiah Okafor stehen im Kader der Promotion League-Mannschaft. Die Brüder Reichmuth sind Leihkandidaten.

Direktbegegnungen im Überblick (dbfcz)
Direktbegegnungen im Überblick (Transfermarkt)
Daten und Fakten im Vergleich (Transfermarkt)
Stimmungsvolle Kulisse inspiriert FCZ zur besten Halbzeit der Saison / St. Gallen – FCZ Analyse mit Randnotiz: Dylan Munroe um ein Haar jüngster Spieler der Vereinsgeschichte
FC ZÜRICH 23/24 MIT POSITIVER BILANZ GEGEN YB, LUGANO, SERVETTE – ABER NEGATIVER GEGEN ST. GALLEN / FCSG – FCZ VORSCHAU (Züri Live)
Vor ausverkauftem Haus werden die Ostschweizer in einem speziellen Trikot auflaufen. Der Verein feiert nämlich sein 145-jähriges Bestehen. Der FCSG ist damit der älteste Fussballklub der Schweiz.
Nau
Der FCZ lässt sich von der grossen und stimmungsvollen Kulisse zur sechstbesten Saisonleistung inspirieren. Dies mit den klar meisten Top-Offensivaktionen und den fünftmeisten Abschlüssen der Saison. Aber auch die Defensivleistung (ebenfalls fünftbeste der Spielzeit) lässt sich sehen. Die 1. Halbzeit ist mit einem Notenschnitt von 7,5 sogar die klar beste Halbzeit der Saison. Und im Gegensatz zur Lugano-Partie spielt der FC Zürich auch in der 2. Halbzeit weiter nach vorne. Adrian Guerrero verabschiedet sich mit einer Top-Leistung standesgemäss – mit einer Gesamtnote „10“. Offensiv erreichen mit Guerrero, Marchesano und Kryeziu gleich drei Spieler die maximale „10“ – gleichzeitig aber mit Okita und den eingewechselten Sabobo und Hodza auch zwei die minimale „1“.
Okita und Marchesano wieder mit Skorerpunkten

Nils Reichmuth erzielt sein erstes Super League-Tor: mit seinem schwächeren Rechten Fuss nach einem erfolgreichen Gegenpressing in der gegnerischen Hälfte. Kurz vor der Pause dreht der FC Zürich dank erfolgreichem Forechecking Antonio Marchesanos gegen St. Gallen-Keeper Zigi den 0:1-Rückstand – und gewinnt am Ende die vierte Partie in Folge. Zu Beginn kommt St. Gallen mit Gegenangriffen nicht nur beim Führungtreffer Akolos über die wegen eines anfangs indisponierten Nikola Boranijasevic defensiv schwächere rechte Zürcher Seite durch. Und mit dem Verteidigen von Freistössen hat man weiterhin Probleme. Die FCZ-Verteidiger müssen in diesen Situationen besser darauf achten, wo sich die torgefährlichen gegnerischen Spieler postieren – und die ballnahen Spieler brauchen ein besseres Timing. Insgesamt ist es der vierte FCZ-Sieg in Folge – immer mit einem Gegentor.
Die einzige Veränderung in der Rangliste hätte es in der letzten Runde zwischen St. Gallen und Zürich geben können. Mit dem 2:1-Auswärtssieg behielten die Zürcher ihren 4. Platz vor den Ostschweizern.
Blue
Lawrence Ati Zigi, Torhüter des FC St. Gallen, wird den letzten Spieltag der Saison 2023/2024 wohl so schnell nicht mehr vergessen. Im Spiel gegen den FC Zürich kassiert er zwei Tore. Beim ersten Treffer hat er Pech, dass der Schuss abgelenkt wird. Das zweite Gegentor geht klar auf seine Kappe. Zigi hält den Ball zu lange in den Füssen, FCZ-Angreifer Antonio Marchesano riecht den Braten und hält den Fuss hin. Zu Zigis Übel bleibt es danach auch beim 2:1 für den FCZ.
Nino Vinzens, 20 Minuten
Highlights – Das letzte Mal vier Siege in Folge in der Meistersaison
Zum Saisonende fühlt sich St. Gallens Goalie Lawrence Zigi so richtig risikofreudig. Ein erstes Dribbling im eigenen Strafraum gelingt unter Applaus. Warum also kurz vor der Pause nach einem suboptimalen Rückpass von Lukas Görtler nicht nochmals einen Zürcher vorführen?
Florian Raz, Tages-Anzeiger
Personalien – Adrian Guerrero im letzten Spiel nochmal mit Glanzleistung

- Cheveyo Tsawa: Der Türsteher vor dem Zürcher Strafraum. Hilft zum vierten Mal in Folge entscheidend mit, den Vorsprung zu verteidigen.
- Cheick Condé: Nach einer Reihe von unkonzentrierten Auftritten in Folge zum Saisonabschluss wieder voll da.
- Selmin Hodza: Ersetzt nach seiner Einwechslung Nils Reichmuth auf der rechten 8er-Position. In den Schlussminuten verteidigt er dann aber links in der Fünferkette.
- Bledian Krasniqi: Die Regel, dass er im Kybunpark immer sehr gute Leistungen zeigt, bestätigt sich erneut.
- Daniel Afriyie: Vier Vorlagen zu Zürcher Torchancen: so viele wie noch nie. Lässt im letzten Spielviertel nach, steigert sich aber trotzdem klar im Vergleich zu seinem schlechten Lugano-Heimspiel. Nachdem Joseph Sabobo eingewechselt wird, wirkt Afriyie optisch plötzlich gross.
- Nikola Boranijasevic: Beginnt seinen letzten Einsatz für den FC Zürich ungenügend, dreht ab der 60. Minute offensiv dann aber nochmal auf.
- Lindrit Kamberi: Kommt als Innenverteidiger zum Einsatz, ist wieder vor allem auf die Defensive fokussiert – macht ein gutes Spiel.
- Adrian Guerrero: Hat aufgrund seines Traumtores gegen Heart of Midlothian (Assist: Yanick Brecher) gute Erinnerungen an den Kybunpark. Kann seine Emotionen beim letzten Auftritt sehr gut kanalisieren und bringt noch einmal eine brillante Leistung, speziell offensiv. MVP der Partie als einziger Spieler mit Maximalnote „10“.
- Nils Reichmuth: Wird Gelb-/Rot-gefährdet ausgewechselt, da er nach seiner Gelben Karte in den Zweikämpfen zu wenig clever agiert.
- Antonio Marchesano: Dreht Ende Saison unter Ricardo Moniz noch einmal auf. In den letzten drei Partien immer mit einem Assist und dazu zwei Tore. In der Super League-Saison 23/24 insgesamt in fast jedem zweiten Spiel mit einem Skorerpunkt (Tor, Assist).
Mit dem 1:1 geht es nicht in die Pause. Marchesano macht kurz vor dem Pfiff das zweite Zürcher Tor und versüsst den Geburtstag von Goalie Yanick Brecher. Denn die 2:1-Führung bleibt bis zum Ende bestehen.
Nicola Wittwer, Nau
Kommentare – Drei Extrazüge aus Zürich
Aber ganz ehrlich: Ein Unentschieden wäre nicht wirklich gerechtfertigt gewesen. Der FC St.Gallen tat zwar, besonders gegen Ende hin, alles, um den Ausgleich noch zu erzielen. Aber der FCZ war das bessere Team.
Alain Rutishauser, Tagblatt
Nach einer ansprechenden ersten Hälfte, die aus St.Galler Sicht insbesondere Torhüter Zigi in schlechter Erinnerung bleiben wird, sank das spielerische Niveau auf beiden Seiten stellenweise auf ein bedenkliches Niveau ab. Zum miesen Kick um die goldene Ananas gesellt sich noch die Verletzung von Lukas Görtler, welcher das Feld unter Tränen verlässt und höchstwahrscheinlich länger ausfallen wird.
Reto Latzer, FM1
Der FCZ beendet die Saison damit, wie er sie begonnen hat: formidabel. Nur Meister YB war in Anfangs- und Schlussphase besser.
Stefan Kreis, Pascal Ruckstuhl (Blick)
Randnotiz – Dylan Munroe um ein Haar jüngster Spieler der Vereinsgeschichte

Weitere Berichte
Telegramm (transfermarkt)
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Platz 4 verteidigt: Der FC Zürich gewinnt gegen St.Gallen mit 2:1 (Züri Today, inkl. Ticker)
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Zwei Zigi-Böcke bescheren dem FCZ ein Happy End (Blick)
Platz 4 verpasst: Der FC St.Gallen unterliegt dem FCZ trotz Führung (FM1)
Kein versöhnlicher Saisonabschluss: Der FC St.Gallen beendet die Saison mit einer 1:2-Niederlage gegen den FCZ (Tagblatt)
Vierter Sieg in Serie – der FCZ beendet die Liga auf Rang vier (Tages-Anzeiger)
Leistungsabfall nach Top-Start in die Partie / FCZ – Lugano Analyse mit Randnotizen: Lindrit Kamberi und seine Corner-Bande / Keine VAR-Intervention bei Katic-Foul an Hajdari im FCZ-Strafraum
FCZ WILL EUROPACUP-QUALIFIKATION, LUGANO SELBSTVERTRAUEN TANKEN / FCZ – LUGANO VORSCHAU (Züri Live)
Bereits vor dem Spiel haben die Zürcher Fans Grund zum Jubeln. Über die Grossleinwand verkündet Antonio Marchesano seine Vertragsverlängerung. Er bleibt dem FCZ ein weiteres Jahr erhalten.
Pascal Moser, Nau
Der FC Zürich startet beeindruckend in die Partie. Das erste Spielviertel ist eines der besten der Saison. Die 2. Halbzeit erinnert dann aber in unguter Weise an das letzte Heimspiel gegen Stade Lausanne-Ouchy. Nur mit etwas Glück kommt der FCZ am Ende nach einer 2:0-Führung nach 55 Minuten noch um den Ausgleich herum. Das Spiel gestaltet sich ganz anders als zuletzt gegen Weiler’s Servette gegen welches Direktspiel durch die Mitte und hohe Bälle dominieren. Gegen Lugano baute der FCZ genau wie die Tessiner flach von hinten auf und praktizierte ein ausgeklügeltes Pressing. Lugano spielt im Letzigrund mehr über die Seiten als sonst und weist eine hohe Strafraumpräsenz auf.
Okita und Marchesano wieder mit Skorerpunkten

Wenige Augenblicke später war Kamberi wieder in seiner Kernkompetenz gefordert. Mustergültig grätschte er Uran Bislimi im Strafraum den Ball weg (14.) und vereitelte damit die für lange Zeit beste Gelegenheit der harmlosen Gäste.
SRF
Beim FCZ-Spielaufbau über Links kommt es zwischen dem erneut offensiv starken Krasniqi und Dante immer wieder zu Positionswechseln. Bei der Verteidigung von Eckbällen hat der in verschiedenen taktischen Fragen pragmatisch agierende Ricardo Moniz wieder zurück auf Manndeckung gewechselt. Das gute FCZ-Bild der Anfangsphase trübte einzig Daniel Afriyie, der einen „Jour sans“ einzog und seine Startchance nicht nutzen konnte. Am Ende resultiert nach sehr unterschiedlichen Hälften eine Team-Note, die im Saisonschnitt liegt, also ein halbe Note tiefer als zuletzt gegen Servette. Die Defensivfehlerquote ist dabei so gross wie noch nie in dieser Saison: in erster Linie wegen Cheick Condé und Nikola Katic. Der FC Zürich wird zu mehr Defensivarbeit als nötig gezwungen – in der 2. Halbzeit können sich speziell Tsawa, Kryeziu und Marchesano im Spiel gegen den Ball auszeichnen.
Highlights – Riisechance gsii
Personalien – Cheveyo Tsawa (17) erstmals MVP

- Cheveyo Tsawa: Zum zweiten Mal Defensivnote „10“, zum dritten Mal in Folge Defensiv Bester und erstmals MVP. Ist auch diesmal wieder entscheidend, um den Vorsprung über die Zeit zu retten und den dritten Sieg in Folge einzufahren. Diesmal so wichtig wie bisher noch nie, da einige Mitspieler (Okita, Dante, Condé) in der 2. Halbzeit stark abbauten.
- Cheick Condé: Nach einem guten Start im ersten Spielviertel erneut in vielen Szenen gedankenlos. Hilft weder richtig beim Pressing mit, noch staffelt er zurück, sondern steht häufig irgendwo im Niemandsland. Dazu nonchalante Ballverluste. Seine schlechte Phase der letzten Spiele setzt sich fort.
- Nikola Katic: Probleme mit den vielen Lugano-Flanken. Verliert immer wieder die Übersicht und steht nicht bei seinem Mann.
- Bledian Krasniqi: Zum dritten Mal in Folge offensiv mit einer Note „10“. Scheint als Kreativspieler unter Moniz mehr offensive Freiheiten zu geniessen als zuvor.
- Daniel Afriyie: Hat gute Erinnerungen ans erste Lugano-Heimspiel der Saison und durfte wieder mal von Beginn weg in der Doppelspitze mit Okita antreten. Am Ball misslingt ihm aber so ziemlich alles.
Randnotiz I – Lindrit Kamberi und seine Corner-Bande freuen sich diebisch über ihre erfolgreich umgesetzte einstudierte Variante beim 1:0

Randnotiz II – Keine VAR-Intervention bei Katic-Foul an Hajdari im FCZ-Strafraum

Kommentare – Idol geht, Legende bleibt
Im Rahmen des Spiels wurde Urgestein Fabienne Humm, die mit den FCZ-Frauen zehn Meistertitel holte, in der Halbzeitpause vor der Südkurve gebührend verabschiedet. Die ehemalige Nati-Spielerin beendet ihre Karriere nach dem Playoff-Final gegen Servette mit 37 Jahren.
Lucas Werder, Laura Erni, Carlo Steiner (Blick)

