Stimmungsvolle Kulisse inspiriert FCZ zur besten Halbzeit der Saison / St. Gallen – FCZ Analyse mit Randnotiz: Dylan Munroe um ein Haar jüngster Spieler der Vereinsgeschichte

FC ZÜRICH 23/24 MIT POSITIVER BILANZ GEGEN YB, LUGANO, SERVETTE – ABER NEGATIVER GEGEN ST. GALLEN / FCSG – FCZ VORSCHAU (Züri Live)

Vor ausverkauftem Haus werden die Ostschweizer in einem speziellen Trikot auflaufen. Der Verein feiert nämlich sein 145-jähriges Bestehen. Der FCSG ist damit der älteste Fussballklub der Schweiz.

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Der FCZ lässt sich von der grossen und stimmungsvollen Kulisse zur sechstbesten Saisonleistung inspirieren. Dies mit den klar meisten Top-Offensivaktionen und den fünftmeisten Abschlüssen der Saison. Aber auch die Defensivleistung (ebenfalls fünftbeste der Spielzeit) lässt sich sehen. Die 1. Halbzeit ist mit einem Notenschnitt von 7,5 sogar die klar beste Halbzeit der Saison. Und im Gegensatz zur Lugano-Partie spielt der FC Zürich auch in der 2. Halbzeit weiter nach vorne. Adrian Guerrero verabschiedet sich mit einer Top-Leistung standesgemäss – mit einer Gesamtnote „10“. Offensiv erreichen mit Guerrero, Marchesano und Kryeziu gleich drei Spieler die maximale „10“ – gleichzeitig aber mit Okita und den eingewechselten Sabobo und Hodza auch zwei die minimale „1“.

Okita und Marchesano wieder mit Skorerpunkten

Nils Reichmuth erzielt sein erstes Super League-Tor: mit seinem schwächeren Rechten Fuss nach einem erfolgreichen Gegenpressing in der gegnerischen Hälfte. Kurz vor der Pause dreht der FC Zürich dank erfolgreichem Forechecking Antonio Marchesanos gegen St. Gallen-Keeper Zigi den 0:1-Rückstand – und gewinnt am Ende die vierte Partie in Folge. Zu Beginn kommt St. Gallen mit Gegenangriffen nicht nur beim Führungtreffer Akolos über die wegen eines anfangs indisponierten Nikola Boranijasevic defensiv schwächere rechte Zürcher Seite durch. Und mit dem Verteidigen von Freistössen hat man weiterhin Probleme. Die FCZ-Verteidiger müssen in diesen Situationen besser darauf achten, wo sich die torgefährlichen gegnerischen Spieler postieren – und die ballnahen Spieler brauchen ein besseres Timing. Insgesamt ist es der vierte FCZ-Sieg in Folge – immer mit einem Gegentor.

Die einzige Veränderung in der Rangliste hätte es in der letzten Runde zwischen St. Gallen und Zürich geben können. Mit dem 2:1-Auswärtssieg behielten die Zürcher ihren 4. Platz vor den Ostschweizern.

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Lawrence Ati Zigi, Torhüter des FC St. Gallen, wird den letzten Spieltag der Saison 2023/2024 wohl so schnell nicht mehr vergessen. Im Spiel gegen den FC Zürich kassiert er zwei Tore. Beim ersten Treffer hat er Pech, dass der Schuss abgelenkt wird. Das zweite Gegentor geht klar auf seine Kappe. Zigi hält den Ball zu lange in den Füssen, FCZ-Angreifer Antonio Marchesano riecht den Braten und hält den Fuss hin. Zu Zigis Übel bleibt es danach auch beim 2:1 für den FCZ.

Nino Vinzens, 20 Minuten

Highlights – Das letzte Mal vier Siege in Folge in der Meistersaison

Zum Saisonende fühlt sich St. Gallens Goalie Lawrence Zigi so richtig risikofreudig. Ein erstes Dribbling im eigenen Strafraum gelingt unter Applaus. Warum also kurz vor der Pause nach einem suboptimalen Rückpass von Lukas Görtler nicht nochmals einen Zürcher vorführen?

Florian Raz, Tages-Anzeiger

Personalien – Cheveyo Tsawa (17) erstmals MVP

  • Cheveyo Tsawa: Der Türsteher vor dem Zürcher Strafraum. Hilft zum vierten Mal in Folge entscheidend mit, den Vorsprung zu verteidigen.
  • Cheick Condé: Nach einer Reihe von unkonzentrierten Auftritten in Folge zum Saisonabschluss wieder voll da.
  • Selmin Hodza: Ersetzt nach seiner Einwechslung Nils Reichmuth auf der rechten 8er-Position. In den Schlussminuten verteidigt er dann aber links in der Fünferkette.
  • Bledian Krasniqi: Die Regel, dass er im Kybunpark immer sehr gute Leistungen zeigt, bestätigt sich erneut.
  • Daniel Afriyie: Vier Vorlagen zu Zürcher Torchancen: so viele wie noch nie. Lässt im letzten Spielviertel nach, steigert sich aber trotzdem klar im Vergleich zu seinem schlechten Lugano-Heimspiel. Nachdem Joseph Sabobo eingewechselt wird, wirkt Afriyie optisch plötzlich gross.
  • Nikola Boranijasevic: Beginnt seinen letzten Einsatz für den FC Zürich ungenügend, dreht ab der 60. Minute offensiv dann aber nochmal auf.
  • Lindrit Kamberi: Kommt als Innenverteidiger zum Einsatz, ist wieder vor allem auf die Defensive fokussiert – macht ein gutes Spiel.
  • Adrian Guerrero: Hat aufgrund seines Traumtores gegen Heart of Midlothian (Assist: Yanick Brecher) gute Erinnerungen an den Kybunpark. Kann seine Emotionen beim letzten Auftritt sehr gut kanalisieren und bringt noch einmal eine brillante Leistung, speziell offensiv. MVP der Partie als einziger Spieler mit Maximalnote „10“.
  • Nils Reichmuth: Wird Gelb-/Rot-gefährdet ausgewechselt, da er nach seiner Gelben Karte in den Zweikämpfen zu wenig clever agiert.
  • Antonio Marchesano: Dreht Ende Saison unter Ricardo Moniz noch einmal auf. In den letzten drei Partien immer mit einem Assist und dazu zwei Tore. In der Super League-Saison 23/24 insgesamt in fast jedem zweiten Spiel mit einem Skorerpunkt (Tor, Assist).

Mit dem 1:1 geht es nicht in die Pause. Marchesano macht kurz vor dem Pfiff das zweite Zürcher Tor und versüsst den Geburtstag von Goalie Yanick Brecher. Denn die 2:1-Führung bleibt bis zum Ende bestehen.

Nicola Wittwer, Nau

Kommentare – Drei Extrazüge aus Zürich

Aber ganz ehrlich: Ein Unentschieden wäre nicht wirklich gerechtfertigt gewesen. Der FC St.Gallen tat zwar, besonders gegen Ende hin, alles, um den Ausgleich noch zu erzielen. Aber der FCZ war das bessere Team.

Alain Rutishauser, Tagblatt

Nach einer ansprechenden ersten Hälfte, die aus St.Galler Sicht insbesondere Torhüter Zigi in schlechter Erinnerung bleiben wird, sank das spielerische Niveau auf beiden Seiten stellenweise auf ein bedenkliches Niveau ab. Zum miesen Kick um die goldene Ananas gesellt sich noch die Verletzung von Lukas Görtler, welcher das Feld unter Tränen verlässt und höchstwahrscheinlich länger ausfallen wird.

Reto Latzer, FM1

Der FCZ beendet die Saison damit, wie er sie begonnen hat: formidabel. Nur Meister YB war in Anfangs- und Schlussphase besser.

Stefan Kreis, Pascal Ruckstuhl (Blick)

Randnotiz – Dylan Munroe um ein Haar jüngster Spieler der Vereinsgeschichte

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