In solchen Spielen sind Alitis Qualitäten gefragt / FCZ – Basel in der Züri Live-Analyse

Neben dem Startsieg in Lugano war der späte 3:3-Ausgleich in einem verrückten Heimspiel gegen Basel wohl das wichtigste Erfolgserlebnis der Vorrunde. Danach ging es nach einem kleinen Zwischentief nur noch steil aufwärts. Nun konnte der FCB als letzter Kontrahent erstmals in dieser Saison bezwungen werden. Auf der Basis der Erfahrungen aus der Vergangenheit drängte sich die Empfehlung auf, gegen den FCB tief zu stehen. In den letzten Jahren war es jeweils nur so möglich gewesen, gegen diesen Gegner erfolgreich zu sein – und die beiden Begegnungen der Vorrunde bestätigten dies. Über den Winter haben sich allerdings gewisse wichtige Faktoren geändert. Erstens wurde das Pressing des FCZ weiter verbessert, speziell wenn man in Bestformation antreten kann.

Sechs Bundesligaspieler starten beim FCB – aber die Ausgewogenheit fehlt

Zweitens verliessen im Winter für das Überwinden des gegnerischen Hohen Pressings wichtige Spieler den FCB – und andere haben noch nicht die Vorrundenform gefunden. Neuverpflichtung Szalai wirkte zudem auf dem Niveau eines Super League-Spitzenspiels in seiner aktuellen Verfassung erst mal überfordert. Und der Aufstellung von Basel-Coach Abascal fehlte ganz allgemein die richtige Balance zwischen Offensive und Defensive. Durch die vordere Reihe und die Mittelfeldreihe des FCB konnte der FCZ fast wie duch Butter vorstossen und sich durchkombinieren. Es fehlte fast jeglicher Widerstand in einer von den individuellen Qualitäten her sehr offensiv ausgerichteten rotblauen Mannschaft, in deren Startformation rekordverdächtige sechs Bundesligaspieler standen.

Intensives Gegenpressing und rechtzeitiger Rückzug

Der FCZ setzte viel Energie in die erste halbe Stunde der Partie und liess den Gegner in dieser Zeit kaum zum Verschnaufen kommen. Basels Gameplan hatte hingegen keine Ungleichverteilung des Energieeinsatzes über die Spieldauer vorgesehen und so brachte Zürich in dieser ersten Phase mehr Power auf den Platz. Dies zusammen mit dem allgemein verbesserten Pressing und den erwähnten personellen Faktoren auf Seiten des FCB führte zu einem erfolgreichen konstanten Gegenpressing in der ersten halben Stunde der Partie. Wichtig war danach aber auch, dass sich der FCZ in der Phase, wo die Energie nachliess, im Gegensatz zu gewissen Partien der Vorrunde rechtzeitig zurückzog.

Schnelles, direktes Spiel nach vorne zahlt sich aus

Es ist ein weitverbreitetes Phänomen der menschlichen Wahrnehmung, dass der erste Eindruck Gesamtbeurteilungen von Menschen und Situationen verfälscht. Wer sich an die erste halbe Stunde des Spiels FCZ – FCB erinnert, hat den Eindruck von einem hervorragenden Auftritt des Stadtclubs. Und tatsächlich lagen nach dem ersten Viertel der Partie mit Aliti, Tosin, Marchesano und Doumbia gleich vier Spieler auf dem Niveau der Maximalnote „10“. Da aber in der Züri Live-Bewertung die gesamten 93 Minuten bewertet werden, schaut am Ende eine für die aktuelle Saison eher durchschnittliche Benotung heraus. Die Mannschaft musste dem Energieeinsatz der ersten halben Stunde natürlich Tribut zollen. Danach kam nicht mehr viel. In der Viertelstunde nach der Pause verlor man den Zugriff aufs Spiel sogar fast komplett. Die Aufmerksamkeit und Präzision im Spielaufbau ging flöten – und der Gegner agierte vermehrt mit Hohen Bällen. Schnelles, direktes Spiel nach vorne fehlte vemehrt. Als Hinweis darauf, dass dieses für den FCZ zum Erfolg führt, kann betrachtet werden, dass den vier FCZ-Toren insgesamt nur fünf Pre-Assists vorausgegangen sind, während den 13 nicht verwandelten Torchancen 34 Pre-Vorlagen vorausgingen.

In Spitzenkämpfen sind Fidan Alitis Qualitäten besonders gefragt

MVP der Partie auf Seiten des FCZ ist Fidan Aliti – zum dritten Mal in dieser Saison. Auffällig: es handelt sich dabei um die drei Heimspiele gegen die Spitzenteams FCB und YB. Da sind seine Qualitäten besonders gefragt. Vor dieser Saison gehörte Aliti jeweils auch gegen Gegner wie Lugano zu den auffälligsten Spielern. Auch heutzutage ist seine Präsenz und Aufmerksamkeit in diesen Partien wichtig, aber es gibt da mittlerweile vermehrt Spielphasen, in denen Aliti defensiv kaum in Erscheinung treten muss. Der FCZ befindet sich immer seltener im „Feuerwehrmodus“. Gegen den Klub, wo Aliti zwei Jahre im Juniorenbereich aktiv war, setzte er in der Anfangsphase zwei wichtige Pflöcke ein, die wesentlich dazu beitrugen, dass die Partie sich in die für den FCZ richtigen Bahnen entwickelte.

Gegen Katterbach holte Aliti den Penalty zum 1:0 heraus, indem er sich flink im richtigen Moment zwischen Mann und Ball stellte. Und er pflückte mit dem “Tackling des Tages“ Darian Males beim gefährlichsten Basler Konter im eigenen Strafraum sauber den Ball vom Fuss. Dazu kommt ein insgesamt praktisch fehlerloser Auftritt. Der Penaltyszene ging ein missglückter Freistoss Blerim Dzemailis voraus, in dessen Folge der Gegner im eigenen Strafraum einen Fehler beging, wie in St. Gallen bei einem seiner ersten Auftritte nach seiner Rückkehr. Das 2:0 Kramers ist bezüglich der Offsidefrage eine ultraknappe Entscheidung. Man müsste Kameraperspektiven von verschiedenenn Seiten (zur genauen Bestimmung des Moments der Ballabgabe bei Tosin) und eine kalibrierte Linie haben, um die Frage wirklich zu klären.

Wilfried Gnonto trifft und trifft

Der FCB brachte in der ganzen Partie nur drei Abschlüsse aufs Zürcher Tor, von denen zwei reingingen. Yanick Brecher vermochte gegen die beiden Kopfbälle aus rund sechs Metern von Valentin Stocker und Michael Lang nichts auszurichten. Beim ersten Basler Tor konnten Pavlovic und Szalai mit ihren Bewegungen die Zürcher Abwehr in Verlegenheit bringen. Schlussendlich war es Blerim Dzemaili, der nicht auf Valentin Stocker aufpasste und dieser völlig frei zum Kopfball kam. Beim zweiten Gegentreffer half Ante Coric am entfernten Pfosten zwar aufmerksam aus, agierte dabei gegen Michael Lang aber etwas zu halbherzig. Wilfried Gnonto erzielte zwischen der 20. und 25. Runde in sechs Partien fünf Mal sein Tor. Er ist in dieser Phase zusammen mit Assan Ceesay der formstärkste Stürmer. Seit FCZ-Assistenztrainer Scholtysik in einem Interview in der Vorrunde offen über die Arbeit mit Wilfried Gnonto bezüglich seinen Reklamationen bei den Schiedsrichtern in Szenen, die nicht immer Fouls sind, gesprochen hat, scheinen die Schweizer Referees mit dem Italiener überkritisch umzugehen. So erhielt er auch gegen Basel wieder eine Gelbe Karte wegen angeblicher „Schwalbe“ in einer Szene, wo ihn Esposito an der Basler Strafraumgrenze klar gefoult hatte.

Telegramm

FCZ – Basel 4:2 (2:1)
Tore: 8. Marchesano (Penalty, Aliti) 1:0, 16. Kramer (Tosin) 2:0, 38. Stocker (Katterbach) 2:1; 78. Gnonto 3:1, 90.+1 Lang (Esposito) 3:2, 90.+3 Boranijasevic (Kramer) 4:2.
FCZ – Brecher; Omeragic, Kryeziu, Aliti; Boranijasevic, Doumbia (90.+2 Hornschuh), Dzemaili (83. Mets), Guerrero; Marchesano (69. Coric); Kramer, Tosin (69. Gnonto).
Basel – Lindner; Lang, Pelmard, Pavlovic, Katterbach; Frei (81. Kasami); Stocker (81. Esposito), Millar; Males (69. Palacios); Ndoye (69. Chalov), Szalai.



Dank Detailarbeit und Abschlussstärke / Lausanne-Sport – FCZ in der Züri Live-Analyse

Wie schon gegen Luzern gelingt auch bei Lausanne-Sport der dritte Saisonsieg im dritten Spiel – gegen einen Gegner, gegen den man (langfristig) historisch eine negative Bilanz hat. Brachte das Breitenreiter-Team in der Innerschweiz allerdings noch eine der besten Saisonleistungen auf den Platz, so kam der Sieg im Waadtland eher glücklich zustande. Lausanne bestätigte seine gute Leistung vom Auswärtsspiel in Sion (0:1) und hätte auch gegen den FCZ mindestens einen Punkt verdient gehabt – unter anderem mit zwei Aluminiumtreffern und mehr Erwarteten Toren als der FC Zürich in einer Partie mit allgemein wenig Torchancen. Das FCZ-Pressing funktionierte selten und im Passspiel wurde zeitweise zu wenig direkt, schnell und scharf nach vorne gespielt. Man bemerkte in Lausanne, wie wenig es an leicht verändertem Personal und ein bisschen weniger Energie als sonst braucht – und schon ist der Tabellenletzte eher die bessere Mannschaft gegenüber dem Leader FCZ.

Lausanne bestätigt sowohl Leistungssteigerung als auch Sturmprobleme

Es würde nicht überraschen, wenn die Waadtländer aufgrund ihrer Leistungssteigerung in den nächsten Partien zu Punkten beginnen würden. Ob dies dann aber noch für den Klassenerhalt reichen kann, ist eher fraglich. Der entscheidende Faktor für sie ist jetzt, dass sie mehr aus ihren Torchancen herausholen. Die grössten Probleme bestehen auf der Stossstürmerposition, wo der beim FCZ ausgemusterte im Spielaufbau wenig durchsetzungsfähige und langsame Pollero von Beginn weg zum Einsatz kam, Ouattara der Form seiner Anfangszeit in Lausanne hinterherläuft und Amdouni auf Super League-Niveau nicht seine Idealposition hat.

Deutlich verbesserte Einwürfe als eines der vielen entscheidenden Details

Eine Parallele zwischen den drei bisherigen Saisonbegegnungen mit Lausanne besteht darin, dass der FCZ in jedem dieser Spiele ein wichtiges Tor nach einem Einwurf Nikola Boranijasevics erzielt hat. Die Einwürfe sind ganz allgemein beim FCZ deutlich besser geworden. Man spielt sie überlegt, mit Geduld, und technisch sauber, sowohl von Seiten des Einwerfers, wie des Empfängers. Es wird der Moment abgewartet, in welchem der Empfänger sich lösen kann und dieser erhält den Ball so auf den starken Fuss zugeworfen, dass er ihn mit dem ersten Ballkontakt direkt zurückspielen kann. Es gibt auf Einwürfe praktisch keine Ballverluste mehr. Vor noch nicht allzu langer Zeit, war der Ballbesitz nach einem eigenen Einwurf gefühlt näher bei Fifty-Fifty, als bei 100% gewesen. Es sind genau solche Details, die ausmachen, dass der FCZ schlussendlich aktuell selbst solche nicht wirklich guten Spiele wie in Lausanne gewinnt.

Adrian Guerrero zum zweiten Mal in Folge MVP

Lausanne hat wie diesmal wieder beim 0:2-Gegentreffer weiterhin notorisch Probleme mit der defensiven Organisation unmittelbar nach eigenen Auswechslungen oder Platzverweisen. Schon vor der Winterpause hatte der FCZ auch dank dieses Lausanner Mankos das zweite Tor in der Tuilière erzielen können – und auch andere Super League-Gegner der Waadtländer haben zuletzt davon profitiert. Die beiden FCZ-Aussenläufer gehörten wie schon in Luzern zu den besten Zürchern, wobei erneut Adrian Guerrero aufgrund seiner kleineren Fehlerquote die Nase vorne hatte. Er erzielte in Lausanne sein viertes Saisontor. Noch beeindruckender: der Spanier war in dieser Saison inklusive Cup schon an 30 Toren beteiligt. Von Boranijasevic kamen vor allem in der 1. Halbzeit mehrere gute Bälle auf der rechten Seite hinter die Abwehr – unter anderem in der Vorbereitung des 0:1. Der Serbe hatte am meisten Offensivpunkte (mit Guerrero), Defensivpunkte und auch Negativpunkte des Teams.

Ohne Doumbia und Marchesano defensive Stabilität tiefer

Die Noten bewegten sich diesmal alle in einem engen Rahmen zwischen 5 und 8. Krasniqi und Tosin bewegen sich weiterhin am unteren Rand der Team-Leistungsskala währenddessen Ceesay und Brecher einen für ihre Verhältnisse schlechten Tag erwischten, obwohl beide auch diesmal einzelne gute Szenen hatten. Stephan Seiler und Ante Coric hatten zu Beginn ihres Einsatzes gleich ein paar Ballgewinne, aber am Ende der Partie wurde ersichtlich, dass das Mittelfeldzentrum aktuell defensiv zu durchlässig ist, wenn Doumbia und/oder Marchesano nicht auf dem Platz stehen.

Telegramm

Lausanne-Sport – FCZ 0:2 (0:1)
Tore: 3. Gnonto (Marchesano) 0:1; 69. Guerrero (Seiler) 0:2.
Lausanne-Sport – Diaw; Alakouch (46. Chafik), Zohouri, Monteiro, Poundjé; Trébel; Kukuruzovic, Suzuki (71. Thomas); Amdouni (68. Spielmann), Pollero (68. Ouattara), Mahou (86. Coyle).
FCZ – Brecher; Mets, Kryeziu, Aliti; Boranijasevic, Doumbia (85. Hornschuh), Krasniqi (57. Seiler), Guerrero; Marchesano (57. Coric); Ceesay (68. Kramer), Gnonto (68. Tosin).



Guerrero, Boranijasevic und Doumbia überzeugen / Luzern – FCZ in der Züri Live-Analyse

Dritter Saisonsieg im dritten Spiel gegen den früheren „Angstgegner“ Luzern. Wie schon gegen Basel erarbeitet sich der FCZ auch in der Innerschweiz viele gute Torchancen. Es ist ein Spiel mit vielen kurzen, intensiven Spielphasen, hohen Bällen und einem Saisonrekord über 90 Minuten von total 130 Offensivpunkten auf Seiten des FCZ. Kurz: es ist eine der besten Saisonleistungen der Mannschaft. Die Durchschnittsnote von 7,3 ist gar die beste der Saison. Die zweitbeste Durchschnittsnote erreichte das Team übrigens ebenfalls gegen Luzern, beim 4:0-Heimsieg in der Vorrunde. Damals versuchten die Innerschweizer unter Interimstrainer Chieffo noch konsequent flach von hinten herauszuspielen und scheiterten dabei am starken Zürcher Pressing. Mittlerweile nutzt der FCL vermehrt auch Hohe Bälle.

Spielkontrolle wie noch selten

Das herausragende Element des FCZ-Spiels war diesmal das Gegenpressing. Die jeweils schnelle Rückeroberung verlorener Bälle zusammen mit dem Selbstvertrauen der Mannschaft etablierte eine Zürcher Spielkontrolle, wie man sie auf der Luzerner Allmend von Zürcher Seite aus wohl noch selten gesehen hat. Wenn der FCZ in der Vergangenheit mal am Pilatus Spiele für sich zu entscheiden vermochte, dann aufgrund des Spielverlaufs oder individueller Qualitäten – aber so gut wie nie weil man tatsächlich das Spiel kontrollieren konnte. Und als Luzern in der Phase vor der Pause versuchte, Druck zu machen, spürte dies das Letzigrund-Team sofort und investierte in dieser Phase viel ins Verteidigen, hielt kollektiv stark dagegen.

MVP Adrian Guerrero macht sehr viel für die Offensive

Die Auswahl eines MVP oder Best Players war schwierig. Adrian Guerrero, Ousmane Doumbia und Nikola Boranijasevic lagen punktemässig nahe beieinander. Guerrero verrichtete auf der Allmend fast über 90 Minuten überragende Offensivarbeit – unter anderem in der starken Vorbereitung des Führungstreffers im Doppelpass über links mit Antonio Marchesano, mit welchem er sich auf und neben dem Platz sehr gut versteht. Gegen Luzern profitierte Guerrero auch etwas davon, dass sein Gegenüber Mohamed Dräger einige Defensivschwächen mitbringt, die von seinen für einen Super League-Rechtsverteidiger überdurchschnittlichen Offensivqualitäten in der Wahrnehmung etwas kaschiert werden. Die Standards Guerreros sind allerdings zur Zeit nicht mehr so zwingend wie noch in der Vorrunde.

Coric top bei Standards

Blerim Dzemaili hatte eine fehlerhafte Startviertelstunde. Sein mit ausgezeichnetem Timing gespielter Pass auf Assan Ceesay beim 1:0 war die erste gute Aktion. Ab da lief es ihm besser, bis er dann in der Phase vor seiner Auswechslung aufgrund von Müdigkeit wieder nachliess. Ousmane Doumbia und Assan Ceesay machen auch in der Rückrunde bisher eine sehr gute Entwicklung durch und treten physisch sowie am Ball immer souveräner auf. Aiyegun Tosin und Blaz Kramer hingegen haben nach der Winterpause ihre Form noch nicht gefunden. Ante Coric seinerseits verbessert weiterhin seine hervorragende Plus-/Minusbilanz. Vor allem ist der Kroate in der aktuellen Phase der mit Abstand beste Standardschütze im Team. Sein Eckball führte zum 2:0 durch Wilfried Gnonto (Assist: Karols Mets) und auch sein Freistoss war hervorragend getreten (Kramer lenkte den Ball sechs Meter vor dem Gehäuse links vorbei).

Telegramm

Luzern – FCZ 0:2 (0:1)
Tore: 17. Ceesay (Dzemaili) 0:1; 78. Gnonto (Mets) 0:2.
Luzern – Müller; Dräger, Burch, Simani, Frydek (30. Sidler); Jashari; Schulz (72. Emini), Ugrinic (61. Gentner); Campo (46. Kvasina); Cumic (72. Ndiayé), Abubakar.
FCZ – Brecher; Omeragic, Kryeziu, Aliti; Boranijasevic, Doumbia, Dzemaili (75. Mets), Guerrero (90.+1 Khelifi); Marchesano (75. Coric); Ceesay (67. Kramer), Tosin (67. Gnonto).



Das junge Duo Infernale Gnonto / Krasniqi soll wieder in der Tuilières wirbeln – Lausanne-Sport – FCZ Vorschau und Startformationen

Historisch hat der FCZ in der von dbfcz erfassten Zeitperiode gegen Lausanne-Sport(s) (seit 2003 ohne „s“ am Ende) eine negative Bilanz.Genauso wie auch gegen die anderen Kontrahenten aus den „Big 6“ – GC, FCB, Servette und (knapp) YB. In Lausanne hat der FCZ weniger als halbsoviele Siege wie Niederlagen eingefahren. Chancenlose Auftritte in der Stadt am Lac Léman haben in den letzten Jahren wesentlich zur Ablösung der Trainer Forte und Magnin beigetragen. Zuletzt gab es allerdings drei Siege und zwei Unentschieden in den letzten fünf Duellen mit den Waadtländern.

Historische Bilanz Lausanne-Sport gegen den FC Zürich (dbfcz-Statistik Stand: 5.3.2022)

Beim FCZ werden in den Tuilières die beiden gesperrten Omeragic und Dzemaili vermutlich durch Mets und Krasniqi ersetzt werden. Möglicherweise erhält wie schon vor der Winterpause auch diesmal wieder Wilfried Gnonto auf dem Kunstrasen eine Chance von Beginn weg, auf welchem Dzemaili wohl sowieso nicht von Anfang an aufgelaufen wäre. Damit wäre das Duo Krasniqi / Gnonto wieder vereint, welches damals für den 1:0-Führungstreffer im Waadtland gesorgt hatte. Aiyegun Tosin hat seit Wiederbeginn der Meisterschaft noch nicht überzeugen können.

Tatsächlich erhält wie gewünscht Gnonto an Stelle von Tosin die Chance von Beginn weg auf dem Kunstrasen der Tuilières.

Lausanne-Sport hatte zuletzt eine Serie von acht Niederlagen in Folge (inklusive Cup neun). Trotzdem war in der Rückrunde bisher nur die Startniederlage gegen St. Gallen wirklich ein schlechter Auftritt. Die anderen Partien verliefen über weite Strecken ausgeglichen, es fehlte den Waadtländern dabei hauptsächlich ein Goalgetter. Bei der 0:1-Niederlage zuletzt in Sion war Lausanne gar das bessere Team und hätte einen Sieg oder mindestens einen Punkt (so wie der FCZ zuletzt) im Wallis verdient gehabt. Der Leistungstrend unter dem neuen Trainer Casanova zeigt also nach oben. Die taktische Formation wird zwischen und während den Spielen viel gewechselt. Casanova vertraut offenbar Sow nicht, hingegen wird Anel Husic nicht mehr als verletzt gemeldet. Kommt der Schweizer U21-Nationalspieler rein, dann könnte Lausanne mit einer Dreierabwehr auflaufen.

Der wirblige Aussenspieler Toichi Suzuki empfahl sich zuletzt in zentralerer Position. Routinier Adrian Trebel (Nantes, Standard, Anderlecht) unterlief zuletzt in jeder Partie ein kapitaler Fehler. Wäre er jung, hätte ihn das schon länger seinen Platz gekostet. Ausserdem hat Lausanne weiterhin Mühe nach Auswechslungen sofort wieder in die Ordnung zu kommen, was zuletzt Sion im Tourbillon mit dem Siegtreffer von Giovanni Sio ausgenutzt hat. Trainer Casanova hat sich zuletzt vor allem darauf fokussiert, dass seine Mannschaft hinten und im Mittelfeld Zugriff aufs Spiel bekommen hat. Der nächste Schritt wäre nun der häufig einzigen Sturmspitze Pollero (oder Amdouni) Schritt für Schritt mehr Unterstützung zu geben, ohne die Kompaktheit im Mittelfeld zu verlieren.

Auch bei Lausanne gibt es nur einen Unterschied zur Aufstellung in der Vorschau: Ex FCZ-ler Stjepan Kukurozovic darf für Thomas von Anfang an ran. Die taktische Formation wird wohl wieder gleich wie bei der guten Leistung in Sion aussehen.

Assan Ceesay zurück in der Startformation / Luzern – FCZ Aufstellungen

Wie mit Vaduz letzte Saison in der Super League, lässt Ex FCZ-Stürmer Mario Frick auch sein neues Team Luzern mit einem Rhombus im Mittelfeld spielen – allerdings mit zwei Stürmern und zwei Innenverteidigern (mit Vaduz: einer und drei). Frick scheint auch personell seine Mannschaft für die Rückrunde gefunden haben. Die einzige Position, auf der aktuell variiert wird, ist die zweite Sturmposition neben Abubakar. Heute erhält Nikola Cumic die Startchance – an Stelle von Marko Kvasina (Ersatz) oder Dejan Sorgic (verletzt).

Auch beim FCZ gibt es auf der Sturmposition den einzigen Wechsel. Der gesperrt gewesene Assan Ceesay kehrt für Blaz Kramer zurück. Der Slowene hat zuletzt bei seinen Einsätzen im Dress des FCZ 13 Mal gewonnen und ein Mal Unentschieden gespielt (in Sion). Es ist die erste Englische Woche seit langer Zeit und daher sieht Trainer Breitenreiter keine Veranlassung zu rotieren.

„Maskottchen“ Kramer beginnt, FCB offensiv ausgerichtet / FCZ – Basel Aufstellungen

Der neue Coach Guillermo Abascal tritt in seinem ersten Spiel mit einer nominell sehr offensiven Ausrichtung an. Seine Lieblingsformation ist das 4-3-3. In diesem würden wohl der Offensivmann Stocker und der gelernte Stürmer Males die beiden Achterpositionen besetzen. Der frühere Offensive Mittelfeldspieler Frei besetzt möglicherweise alleine die Sechserposition. Für den FCZ könnten sich also für Marchesano und Co. Räume zwischen Verteidigungslinie und Mittelfeld des FCB ergeben.

Beim FCZ gibt es keine Überraschung. Blaz Kramer steht für den gesperrten Assan Ceesay in der Startformation. Mit dem Slowenen hat Zürich in dieser Saison bisher immer gewonnen.

Dzemaili startet im Wallis / Sion – FCZ Vorschau und Aufstellungen unter der Lupe

Der Blätterwald rauscht und die Fahne dreht wild von einer Seite auf die andere, je nach Richtung der aktuellen Windböe. Noch vor ein oder zwei Wochen waren die meisten Fussballjournalisten der Meinung, dass der FCZ bestimmt noch einbrechen werde und ein 3. Platz auch schon sehr gut wäre. Je ein Sieg gegen GC und ein durch das wichtige Cupspiel unter der Woche müde Lugano – und der FCZ wird bereits vorzeitig auf den Helvetiaplatz geschrieben. Und schon in zwei Wochen kann alles bereits wieder total anders sein – und die Journalisten kehren wieder zu ihrer ursprünglichen Prognose zurück.

Sion mit gutem Rückrundenauftakt

Bis das dritte Saisonviertel vorbei ist, muss wirklich gar nicht erst mit Rechnen begonnen werden. Man hat unter anderem noch je zwei Duelle gegen den FCB, YB, das sehr formstarke St. Gallen und das wiedererstarkte Powerhouse Luzern. Nun steht sowieso die Auswärtspartie im Wallis an! Sion hat sich unter Trainer Tramezzani stabilisiert. Dies hat der Rückrundenauftakt (2:0 gegen GC, 3:3 in Basel) gezeigt. In Basel hätten die Walliser bei einem Expected Goals-Verhältnis von 2,77 : 0,99 die Partie sogar klar gewinnen müssen. Letztes Wochenende gab es eine 0:1-Niederlage in Luzern. Nicht ohne Grund, denn Luzern war von den drei Auftakt-Gegnern der stärkste. Sion wurde von den pausenlos Druck ausübenden Innerschweizern weitgehend überrollt.

Grgic in der Form seines Lebens

Beim Team von Paolo Tramezzani gilt es vor allem die individuelle Qualität hervorzuheben. Anto Grgic ist aktuell in der Form seines bisherigen Fussballerlebens. Nicht nur, weil er gegen GC und Basel alle fünf Tore entweder selbst erzielt oder per schönem Assist vorbereitet hat. Der Zürcher scheint im Team von Paolo Tramezzani seine Rolle gefunden zu haben und spürt die Rückendeckung des Coaches. Jan Bamert spielt wieder im Abwehrzentrum mit Nathanaël Saintini und befindet sich ebenfalls in guter Form. Birama Ndoye rückte dadurch auf die Sechserposition und verdrängte Luca Zuffi auf die Bank. Diese Rochade hat den Wallisern die notwendige Balance zwischen Offensive und Defensive zurückgebracht. Saintini ist allerdings gegen den FCZ gesperrt. Als Ersatz kommen Kabashi, Schmied oder Benito in Frage. Rückt Benito ins Zentrum, spielt wohl Cipriano links.

Ausser Zuffi sind von den Krankgemeldeten alle genesen. Sion startet gleich mit sechs (!) gelernten Aussenspielern in die Partie gegen den FCZ. Aufgrund der aufgebotenen Spieler würde sich am ehesten ein 3-4-3 anbieten. Wir lassen uns überraschen – wie immer bei Tramezzani.

Wenig Ballbesitz und Umschaltspiel

Im Mittelfeldzentrum läuft neben Ndoye und Grgic in der Regel der Brasilianer Baltazar auf. Er kann genauso wie Ndoye etwas fehleranfällig sein, wenn man ihn unter Druck setzt. Ndoye ist zudem trotz seiner Körpergrösse ein möglicher Schwachpunkt bei Defensivstandards, den man ausnutzen kann. Er ist ab und zu nahe dran, einen Penalty zu verursachen oder verliert seinen Gegenspieler aus den Augen. Im Sturmzentrum ist Sion zudem fürs Aufbauspiel im Ligavergleich nicht optimal besetzt. Deshalb setzen die Walliser weitgehend auf Gegenstösse, auch wenn sie in Basel im Gegensatz zum Heimspiel gegen GC ins Pressing gingen. Es gibt Teams in der Super League, die schneller umschalten als Sion, aber die Brasilianer Wesley und Itaitinga bringen in Strafraumnähe Bissigkeit ins Spiel und Grgic oder auch Bamert spielen die präzisen Bälle bei Seitenwechseln oder in die Tiefe. In Luzern wurde dann allerdings gar nicht wirklich ersichtlich, wie Sion hätte spielen wollen. Der Gegner übernahm von Anfang an das Spieldiktat, so dass die Walliser nur reagieren konnten.

Neuverpflichtung Benito motiviert

Die neu verpflichteten Loris Benito und Gaetano Berardi bringen zusätzliche Routine und Breite in ein sowieso schon grosses Kader. Benito hat natürlich für die Super League überdurchschnittliche Qualität. Ihm merkt man an, dass er sich bei Murat Yakin wieder für die Nati empfehlen will. Der Aargauer tritt sehr motiviert auf, teilweise übermotiviert. Berardi scheint bisher noch etwas mehr Probleme zu haben, wieder in den Rhythmus zu kommen. Zuletzt in Luzern fehlten Zuffi, Bua, Itaitinga und Hoarau wegen COVID. Falls Bua und Itaitinga wieder gesund sein sollten, sind sie Startelfkandidaten auf dem Flügel. Zumindest Tosetti würde dann wohl nicht von Anfang an auflaufen.

Pressing und taktische Flexibilität wichtig für den FCZ im Wallis

Wie wird Sion taktisch auftreten? Zuletzt haben sie vorwiegend mit wenig Ballbesitz gespielt, teilweise gewollt, teilweise gezwungenermassen. Die taktische Formation wechselt Tramezzani häufiger als andere Menschen die Unterwäsche, nämlich immer wieder auch mehrmals während eines Spiels. In die Partien gestartet ist er zuletzt aber jeweils mit einem 4-1-2-3. Auch gegen GC, welches dasselbe System wie der FCZ spielt. Vor genau drei Monaten im Wallis (knapper 1:0-Sieg des FCZ) begann Sion im gleichen System wie der FCZ, stellte zur Pause dann aber auf ein 4-2-3-1 um. Dadurch verlor der FCZ in der Folge im Pressing den Zugriff auf den Gegner. Daher ist gegen das Tramezzani-Team wie gegen keinen anderen Kontrahenten der Super League wichtig, dass der FCZ während dem Spiel auch mal die taktische Formation wechseln kann, falls dies nötig sein sollte. Denn gleichzeitig scheint der FC Sion auch wegen der erwähnten Fehleranfälligkeit derjenige Gegner zu sein, gegen welchen sich ein Hohes Pressing aufgrund der Erfahrungen der letzten Jahre am meisten lohnt.

Beim FCZ gibt es nur eine Änderung zur letzten Partie: Blerim Dzemaili beginnt für Bledian Krasniqi. Tosin erhält vorne im Sturm erneut den Vorzug vor Wilfried Gnonto.

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