Van der Gaag reagiert taktisch zur Pause: Luzern – FCZ 1:1 Analyse mit Randnotiz: Luzern zu Hause gegen den FCZ schon wieder mit Referee- und VAR-Glück, Spadanuda macht den Shaqiri

Gleiche Startelf wie gegen Sion? / Luzern – FCZ Vorschau mit möglichen taktischen Formationen (Züri Live)

Luzern-Trainer Mario Frick nimmt gerade gegen den FC Zürich immer wieder mal gerne taktische Änderungen vor. Es ist auch ein Zeichen des Respekts gegenüber dem Gegner. Diesmal liess er sein Team in einem 3-3-3-1 (statt 4-2-3-1) auflaufen, woran der FC Zürich die ganze Partie durch zu knabbern hatte. Diese taktische Änderung in Kombination mit dem im Vergleich zu Vorgänger Moniz weniger forschen Ansatz Mitchell Van der Gaags führte letztendlich zu einer Partie mit wenig Torchancen. Die Qualität der Spieleröffnung aus der hinteren in die mittlere Zone (speziell bei Abstössen) war dabei aber auf beiden Seiten auf hohem Niveau.

FCZ zieht sich im Verlauf der 1. Halbzeit zurück

Zwar wurden am Ende auf der Allmend 54% Ballbesitz für den FCZ ausgewiesen. Der Stadtclub stand dabei aber in der 1. Halbzeit so tief wie selten in den letzten Jahren. In der Anfangsphase versuchte man gegen das gegnerische Aufbauspiel zwar noch ein hohes Pressing aufzuziehen, aber die Zuteilung klappte nicht – daher ging man in dieser Situation zu Recht auf Nummer Sicher und zog sich zurück. Im tiefen Block verteidigte man dann im 4-3-3 im Raum. Der FC Luzern suchte und fand ab und zu Lücken zwischen den Linien mit dem typischen Beispiel der Torchance von Tyron Owusu in der 33. Minute. Insgesamt kam das Heimteam aber auch in dieser Phase zu deutlich weniger Torchancen als üblicherweise, wenn man jeweils gegen einen das Spiel machenden FCZ im eigenen Stadion einen schnellen Konter nach dem anderen fahren kann. Das Spiel hatte somit auch für die Zuschauer ein anderes Feeling als die Begegnung Luzern gegen den FCZ am Fuss des Pilatus üblicherweise in den letzten Jahren jeweils hatte. Beide Trainer versuchten den Gegner in dessen Stärken zu beschneiden – und dies jeweils erfolgreich.

Vielmehr als einen Kopfball von Adrian Bajrami nach rund 30 Minuten, der knapp am Luzerner Tor vorbeifliegt, bringen die offensiv ebenfalls ideenlosen Luzerner nicht zustande. Sinnbildlich: Es sind eben dieser Bajrami und Sauter, die bis zum Schluss die meisten Ballkontakte ihrer Teams haben.

Loris Brasser, Tages-Anzeiger

Dies ist gerade in Bezug auf den in der Liga neuen Trainer Van der Gaag bemerkenswert. Sind doch in der Vergangenheit genügend FCZ-Kollegen mit ihren Teams an dieser Stätte ins offene Messer gelaufen. Auf der anderen Seite konnte sich Mario Frick auf seine zweikampfstarken Verteidiger wie Bung Meng Freimann oder Stefan Knezevic verlassen. Seine Mannen waren auch auf die Stärken und Laufwege der FCZ-Angreifer gut eingestellt. Und dem FC Zürich gelangen nicht so viele Seitenwechsel wie noch gegen Sion. In der 1. Halbzeit konnte auf FCZ-Seite neben Yanick Brecher und Ilan Sauter vor allem Cheveyo Tsawa überzeugen. Gerade in der Phase der taktischen Konfusion stopfte der „für zwei“ arbeitende Mittelfeldspieler viele Löcher und stellte jeweils die brüchige Balance wieder her. Der für den erneut gut spielenden Miguel Reichmuth früh reingekommene Bledian Krasniqi konnte hingegen bis zur Pause nicht richtig ins Spiel finden.

Knackpunkt Di Giusto in der 2. Halbzeit

Nach dem Wiederanpfiff blühte Krasniqi dann aber auf und war beim FCZ bester Spieler der 2. Halbzeit. Während Luzern in der Pause nichts an der Taktik änderte, kamen die Gäste aus Zürich mit einem mannorientiereren Pressing aus der Kabine. Man getraute sich nun mit den drei Stürmern gegen die drei Luzerner Innenverteidiger hoch zu pressen. Die Kreise von Luzerns Neuverpflichtung und spielmachendem Sechser Taishi Abe wurden von Bledian Krasniqi gestört. Wie jedes taktische Konzept hatte aber auch dieses Hohe Pressing einen Knackpunkt – und der hiess Matteo Di Giusto. Der Preis für den besseren Zugriff in fast allen Zonen war, dass man dem ehemaligen FCZ-Junior mehr Platz zugestehen musste. Eine hundertprozentige Manndeckung hätte nämlich bedeutet, dass Ilan Sauter seinem sich häufig zurückfallen lassenden Gegenspieler überallhin hätte folgen müssen. Ausser Gian Piero Gasperini (Roma, ex-Atalanta) lässt aber praktisch kein Trainer so spielen. Als Anker der Defensive sollten die beiden Innenverteidiger in der Regel auf einer Linie verteidigen – woran sich dann alle Anderen orientieren.

In der 78. Minute kam Emmanuel nach einem schönen Lupfer von Bledian Krasniqi knapp vor Luzern-Goalie Pascal Loretz an den Ball. Für den zwölf Minuten davor eingewechselten Nigerianer war es der erst zweite Treffer in der Super League. 

– Blue

Dies bedeutete, dass Sauter Di Giusto häufig frei laufen liess und dabei aber ständig auf der Lauer war, aus der Abwehrreihe herauszupreschen, sobald der Ball auf Di Giusto gespielt wird. Das Gegentor war nicht die erste Situation, bei der Sauter zu spät kam. Aber es war das erste Mal, dass dies im Rahmen eines Luzerner Konterangriffes geschah, wo Di Giusto die Möglichkeit hatte, den Ball One-Touch auf Grbic in die Tiefe zu spielen. Eingeleitet worden war der Konter ausgerechnet durch einen Fehlpass des ansonsten so stabilen Cheveyo Tsawa. Man hatte bis zu diesem Zeitpunkt Luzerner Konter eindämmen / verhindern können. Nicht ohne Grund war man darauf so erpicht: denn der sozusagen erste Konter des FCL führte auch gleich zum Gegentor. Im Nachinein betrachtet hätte Sauter in dieser Situation länger zurückstaffeln und beim gefährlicher postierten Grbic bleiben sollen. Als Regel gilt: wenn der Innenverteidiger rauskommt, muss er den Pass des Gegenspielers sicher verhindern können. Sonst lässt man den Gegenspieler im Mittelfeld lieber erst mal bis zu 20 Meter mit Ball laufen. Nicht selten löst sich dann das Problem sogar von allein, weil der ballführende Spieler zögert und / oder ein Mitspieler mittlerweile zu Hilfe geeilt ist.

Extrem strikte VAR-Linie in der neuen Saison – oder erneut ein Fall von „Schärer contra FCZ“?

Letztendlich spielten aber leider zum wiederholten Mal bei Luzern – FCZ der Schiedsrichter und VAR eine mitentscheidende Rolle für den Spielausgang (siehe auch die „Randnotiz“ weiter unten). Im Mittelfeld pfiff Johannes Von Mandach zwar ausgewogen. Bei den entscheidenden Szenen im Strafraum wurde wie schon im Januar mit dem damaligen Ref Sven Wolfensberger wieder Luzern bevorteilt. Adrian Bajrami foulte Umeh Emmanuel in der gleichen Art und Weise wie eine Woche davor im Letzigrund Nikolas Muci. Damals gab es diskussionslos Penalty für GC, diesmal Gelb gegen Emmanuel wegen angeblicher Schwalbe. Die tatsächliche Schwalbe von Pius Dorn im Zürcher Strafraum wurde dann durch Von Mandach nicht sanktioniert – es wäre die Gelb-Rote Karte gegen den Luzerner Captain gewesen. Und in der Nachspielzeit führte eine Schwingfesteinlage von Severin Ottiger gegen Vincent Nvendo ebenfalls zu keinem Penalty. Solche Situationen bei einem Eckball sind für den Schiedsrichter jeweils nicht einfach zu sehen, da er seine Augen nicht auf allen Zweikämpfen gleichzeitig haben kann.

VAR Sandro Schärer griff aber ebenfalls nicht ein. Dieser beeinflusst seit langer Zeit regelmässig in der Rolle als VAR Spiele zuugunsten des FCZ. So ist es keine Überraschung, dass es auch diesmal wieder der Fall war. Es macht den Anschein, dass in dieser Saison als Learning aus der chaotischen VAR-Saison 24/25 die strikte Devise ausgegeben wurde, dass der VAR wirklich nur noch bei 100% glasklaren, niet- und nagelfesten Fehlentscheidungen eingreifen soll. Gemessen am Verzicht des Eingriffs bei den beiden Penaltyszenen im Luzerner Strafraum wird diese Devise nun extrem weitreichend ausgelegt. Wenn dies wirklich so durchgezogen wird, ist es grundsätzlich eine gute Sache. Nur ist zu hoffen, dass dies dann auch wirklich für alle Teams gleichermassen gilt – und der FCZ und alle anderen Klubs in den entsprechenden Situationen im gleichen Masse von der neuen Passivität des VAR profitieren kann, wie diesmal Luzern.

Grundsätzlich macht die FCZ-Abwehr einen soliden Eindruck. Was fehlt, ist der nötige Druck über die Seiten, da muss einfach mehr kommen.

– Mischi Wettstein, Nau

Personalien – Tramoni mit unglücklichem Début

  • Nelson Palacio: Staffelt diesmal auch im Spielaufbau an Stelle von Miguel Reichmuth zurück. In der Defensiven Phase weiterhin phasenweise etwas zu tief stehend. Nach einer lange Zeit persönlich durchzogenen Partie steigert er sich in der Schlussphase merklich und hilft mit, den Punkt zu verteidigen.
  • Neil Volken: Defensiv diesmal weniger überzeugend als noch vor einer Woche gegen Sions Chouaref und Lavanchy. Steigert sich in der Schlussphase.
  • Jahnoah Markelo: Startelfaufgebot scheint für ihn noch zu früh gekommen zu sein. In der 1. Halbzeit musste er zudem tief stehen und hatte somit einen langen Weg Richtung Tor. Luzern hat zudem defensiv ein spezielles Augenmerk auf ihn gerichtet.
  • Damienus Reverson: Kommt in der Anfangsphase viel in die eigene Platzhälfte und hilft im Spielaufbau. Ab etwa der 35. Minute gelingt ihm offensiv immer weniger. Stefan Knezevic verteidigt nach Cutbacks Markelos zwei Mal aufmerksam gegen Reverson am nahen Pfosten.
  • Yanick Brecher: In seinem 300. Super League-Spiel für den FC Zürich hat er defensiv wenig zu tun. Muss einmal weit herauskommen und hat dabei diesmal das richtige Timing. Dank seiner offensiv starken Partie (Spielaufbau mit beiden Füssen plus Auswürfe, Offensiv-Note 10) ist er Züri Live-MVP.
  • Umeh Emmanuel: Offensiv weiter einer der Wirkungsvollsten. Zu Unrecht ein Penalty verwehrt und von Journalisten als „Schwalbenkönig“ betitelt. Sprintet nach Ballverlust über den halben Platz zurück, um diesen sofort zurückzuerobern.
  • Lisandru Tramoni: Sein Spielwitz war sofort zu sehen – nicht nur bei seinem Seitfallzieher. Unter dem Strich aber ein sehr unglücklicher Kurzeinsatz mit mehreren Ballverlusten.

Der Schweizer Nati-Trainer Murat Yakin schaut sich die Partie am Sonntagnachmittag vor Ort an. Ex-Nati-Profi Steven Zuber kann er dabei nicht beobachten, weil dieser verletzungsbedingt kurzfristig ausfällt. Dazu fällt nach etwas weniger als einer halben Stunde der beste Mann auf dem Rasen, Miguel Reichmuth, ebenfalls verletzt aus. Für ihn kommt Bledian Krasniqi ins Spiel, der eben erst von einer Verletzung zurückgekehrt ist. Unter der Woche war dieser zudem mehrere Tage krank.

– Pascal Ruckstuhl, Dominik Mani, Yannick van Buul, 20 Minuten

Randnotiz: Luzern zu Hause gegen den FCZ schon wieder mit Referee- und VAR-Glück, Spadanuda macht den Shaqiri

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Telegramm (Transfermarkt)

Live-Ticker (sport.ch)

FCZ profitiert von Luzerner Goalie-Fehler – Sion überfährt Lugano (20 Minuten)

Die Noten: FCL verschenkt möglichen Sieg – guter Punkt für FCZ (Nau)

Kein Sieger zwischen Luzern und Zürich (Blue)

Ohne Zuber: Der FCZ punktet nach Rückstand in Luzern (SRF)

Ein Punkt, kein Spektakel – die Offensive des FCZ tut sich schwer (Tages-Anzeiger)

Servette verteidigt herzhafter und konsequenter / FCZ – Servette Analyse mit Randnotiz: Stephan Rammings Hobby

UPDATE zum Spitzenduell im Letzigrund: Emmanuel und Kamberi beginnen / FCZ – Servette Vorschau mit möglichen taktischen Formationen (Züri Live)

Wie für den Clasico in Basel war der FCZ auch für das Derby voll parat gewesen – und genauso verliert er auch diesmal das anschliessende Spiel. Grosser Unterschied: das 1:4 in St. Gallen war eine hochklassige Partie, die trotz des klaren Resultates über Details entschieden wurde und auch vom FCZ hätte gewonnen werden können. Das Duell mit Servette hingegen gestaltete sich wie der Kater nach der Derby-Party vor vollem Haus. Es fehlte speziell im zweiten und dritten Viertel der Partie an so ziemlich allem: Esprit, Fokus, Zusammenspiel. Dass der FCZ in dieser Saison bisher zu Hause schlechter auftritt als auswärts zeigte sich in dieser Partie akzentuiert. Die Spieler-Durchschnittsnote von 5,3 bestätigt den Gesamteindruck des bisher schlechtesten Saisonspiels.

Sieben FCZ-Starter defensiv ungenügend

Man kann dabei auch nicht wirklich eine Halbzeit, einen Mannschaftsteil oder eine Spielphase aus der schlechten Bewertung rausnehmen. Einzig die Einwechselspieler (mit Ausnahme von Conceição) waren etwas besser als die Starter. Die für die Schlussphase hereingekommenen Ifeanyi Mathew und Daniel Afriyie sind die einzigen Zürcher mit einer Note “8“. Sieben von elf Spielern aus der Startformation waren hingegen defensiv ungenügend. Dementsprechend ist die Defensivnote des Teams mit 4,9 nach dem 0:3 zu Hause gegen Vitoria Guimaraes zum zweiten Mal im negativen Bereich. Die Abwesenheit Antonio Marchesanos war defensiv noch mehr spürbar als offensiv. Die Koordination des Pressings funktionierte nicht – unter anderem beim ersten Gegentor. Unter Thomas Häberli hat Servette zuletzt schrittweise verschiedenste Anpassungen an der Spielweise vorgenommen. So wird nach Vorbild vieler Premier League-Teams neu häufig mit einer Dreierkette von hinten aufgebaut und dabei einer der beiden Aussenverteidiger ins Mittelfeldzentrum gezogen. Auf solche taktischen Kniffe reagierte der FCZ aber relativ gut. Das Problem lag in erster Linie an der ungenügenden defensiven Intensität von Perea und Co..

Beim FCZ wird der verletzte Stratege Antonio Marchesano schmerzlich vermisst. Die Offensive ist ein Totalausfall. Es dauert mehr als eine Stunde, bis das Heimteam Genfs Goalie Jérémy Frick erstmals zu einer Parade zwingt.

– Pascal Ruckstuhl und Yannick Peng, Blick

In der defensiven Phase lag der grösste Unterschied zwischen den beiden Teams und wurde die Partie entschieden – Servette verteidigte konsequenter und herzhafter als der FCZ. Es gab defensiv wie offensiv beim FCZ nicht zu wenig gute Aktionen, sondern in beiden Fällen zu viele Minuspunkte. Man liess mit überdurchschnittlich vielen Fehlern ab Mitte der 1. Halbzeit einen aussergewöhnlich zurückhaltenden und stark aufs Konterspiel ausgerichteten Gegner ins Spiel kommen. Das erste Gegentor entstand durch das Ausnutzen eines temporären Energieabfalls des ganzen Zürcher Teams – das zweite und dritte aus Kontern. In den letzten fünf Spielen hat der FCZ ein Gegentor pro Partie aus Kontern erhalten – eindeutig zu viel.

Häberli-Team mit schmalem Kader – und überragenden Kutesa & Stevanovic

Nikola Katic hatte Probleme mit dem Verteidigen an der Mittellinie – umso mehr da auf der anderen Seite ein Dereck Kutesa stand – oder eher lief. Nach GC’s Lee hatte zudem auch Servette mit Crivelli einen Mittelstürmer, der viele Kopfballduelle im Mittelfeld gegen die grossgewachsenen aufgerückten FCZ-Innenverteidiger gewinnen konnte. Nach einem guten Saisonstart war es nun nach dem Derby die zweite ungenügende Katic-Note in Folge. Lindrit Kamberis Leistung als Rechter Aussenläufer war ebenfalls schlecht. Neben den Defensivproblemen gegen Kutesa & Co. stimmte auch die offensive Abtimmung beim FCZ über diese Seite überhaupt nicht.

Servette wirkte dabei im Letzigrund trotz ihrer Erfolgsserie keineswegs unbezwingbar. Zu Beginn drohten die Genfer etwas unter die Räder zu kommen. Trainer Häberli musste Abwehrchef Rouiller noch während der 1. Halbzeit vom Platz nehmen, weil dieser bereits früh Gelb/Rot-gefährdet war. Dessen Ersatz Adams machte seine Sache danach gut. Ansonsten war aber spürbar, dass die Genfer von den aktuellen Spitzenteams das wohl schmalste Kader haben. Der FCZ konnte immer wieder Schwachpunkte des nicht immer zu Startformation zählenden Magnin ausnutzen. Das eine Chance in der Startelf erhaltende Eigengewächs Ouattara (U20-Nationalspieler) blieb blass. Eingewechselte Akteure wie Baron, Simbakoli oder Sawadogo machten das Team spürbar schwächer und brachten so dem FCZ Aufwind, so dass es am Ende wenigstens noch zum 1:3 reichte. Fast alles bêim Häberli-Team hängt zur Zeit an den sich in sehr guter Form befindlichen Kutesa und Stevanovic.

Zu wenig Torchancen mit Dreierabwehr-System

Im ersten Viertel starteten Krasniqi, Condé, Emmanuel und Ligue gut in die Partie. Gomez tauchte mehrmals weit vorne auf, zeigte in vielversprechenden Situationen aber zu wenig Übersicht. Der nach der Partie von Coach Ricardo Moniz wegen zu wenig Kreativität kritisierte Mounir Chouiar war der Einzige, der sich nach dem 0:2 an der Ehre gepackt fühlte und eine deutliche Reaktion zeigte. Aus diesem Grund hatte er am Ende von allen Startern auch die beste Note (7). Offensiv konnte sich der FCZ wie schon seit mehreren Wochen im Dreierabwehr-System zu wenig Torchancen herausarbeiten. DIe Niederlage war auch aufgrund der Expected Goals-Werte (0,58 vs. 1,95) verdient. Die aktuellen Probleme von Lindrit Kamberi auf der rechten Aussenbahn wurden im Derby von seinem Tor übertüncht. Ihn hätte Moniz gegen Servette spätestens zur Pause durch Markelo ersetzen müssen. Dann hätte der FCZ wohl noch eine Chance in dieser Partie gehabt. Auf der linken Seite führte hingegen die Einwechslung von Conceição für Ligue in der 55. Minute zu einer klaren Verschlechterung.

Personalien – Chouiar mit Reaktion nach zweitem Gegentor

  • Mounir Chouiar: Zu Beginn unkonzentriert und eher passiv. Wie schon bei der Partie in St. Gallen scheint zudem der Schiedsrichter etwas gegen ihn zu haben (die Schiedsrichter-Assistenten waren dieselben, der Head nicht). Wacht nach dem 0:2 auf, zeigt eine Reaktion, kommt über den Kampf ins Spiel und steigert sich so auch offensiv.
  • Cheick Condé: Dank seiner individuellen Qualität unter dem Strich nicht ungenügend. Agiert aber wie üblich wenn keine ältere Respektsperson wie Mathew, Marchesano oder früher Dzemaili in seiner Nähe ist launisch und mit schlechter Körpersprache. An allen drei Gegentoren mit zu passivem Verhalten wesentlich beteiligt.
  • Lindrit Kamberi: Defensiv mit Problemen, offensiv passte gar nichts zusammen. Ist über die ganze bisherige Saison hinweg in den Zweiten Halbzeiten mit einem Notenschnitt von 4,4 deutlich schlechter als in den Ersten Halbzeiten (5,5).
  • Bledian Krasniqi: Wie im Derby bester FCZ-Spieler der Ersten Halbzeit – diesmal aber nicht auf eine besonders überzeugende Weise, sondern vor allem weil der Rest des Teams nicht performte.
  • Calixte “Junior“ Ligue: Gehörte zu den Besseren der 1. Halbzeit und steigerte sich in den zehn Minuten nach dem Pausentee bis zu seiner Auswechslung noch weiter. War als Einziger an allen vier ersten Torchancen beteiligt.
  • Umeh Emmanuel: Guter Start in die Partie. In der 2. Halbzeit kaum zu sehen.
  • Juan José Perea: Das Kopfballtor beim Okita-Eckball in der 90. Minute ist der einzige Abschluss des Mittelstürmers in dieser Partie. Hat bisher in den Zweiten Halbzeiten einen um eine ganze Note tieferen Züri Live-Notenschnitt als in den Ersten Halbzeiten. Dies aufgrund seines kräfteraubenden Spielstils. Ist aber trotzdem immer für ein Tor gut und wird bis zum Ende auf dem Platz gelassen. Holt sich aber wie schon in St. Gallen in der Nachspielzeit eine Sperre.
  • Ifeanyi Mathew: Nach dem Auswärtsspiel in St. Gallen zum zweiten Mal MVP. Bringt nach seiner Einwechslung speziell offensiv mehr Struktur ins Zürcher Spiel.
  • Jonathan Okita: Sein guter Eckball zum 1:3 ist sein erster seit beinahe drei Monaten und führt gleich zu einem Tor.
  • Daniel Afriyie: Defensiv ein klarer Gewinn in der Schlussphase. Trägt dazu bei, dass der FCZ am Ende das bestimmende Team ist. Hält beim Anstoss Servettes nach dem 1:3 Perea nach dessen zu frühem Loslaufen beim ersten Versuch an der MIttellinie wie ein Rennpferd in der Box zurück, bis der Schiedsrichter gepfiffen hat.
  • Yannick Brecher: Schon vor dem ersten Gegentor ein ungenügender Auftritt und dann auch noch an allen drei Gegentoren mitschuldig.
  • Nikola Katic: Nach dem Derby zum zweiten Mal in Folge ungenügend. Steigert sich in der Schlussphase nach der Auswechslung Kutesas. Gegen Ende bei laufendem Spiel Trash-Talk mit der Servette-Bank.

Der Loser: Nikola Katic

Der Zürcher Abwehrchef hatte heute Abend einen schwachen Tag und hatte insbesondere mit Kutesa grosse Mühe. Immer wieder kam er einen Schritt zu spät, und beim 0:2 war er es, der das Abseits klar aufhob.

– sport.ch

Kommentare: Kutesa spielt die Saison seines Lebens

Randnotiz: Stephan Rammings Hobby

Und dann merkte er es doch noch. Es lief die 90. Minute, und Juan José Perea jubelte nach seinem Kopfballtor, als hätte der FCZ-Stürmer in letzter Sekunde den Siegtreffer erzielt. Dem war freilich nicht so, es war für den FCZ eine Art Trostpflaster nach einem Spiel, das die Zürcher auch mit fünf oder sechs Gegentreffern hätten verlieren können. Als auch Perea dies wieder einfiel, hielt er sich zurück, streckte nur den Zeigfinger wedelnd in die Luft und rannte aus dem Servette-Strafraum. […]
Schon als sich die erste Halbzeit dem Ende zugeneigt hatte, musste man Angst haben, dass sich Moniz selbst Schmerzen zufügte ob der Vorstellung seiner Mannschaft. Er hatte sich den kleinen Finger in den Mundwinkel gesteckt und malträtierte ihn so heftig, wie einst Alex Ferguson seine Kaugummis geplagt hatte.

Stephan Ramming, Neue Zürcher Zeitung, bei seinem langjährigen Hobby, FCZ-Spieler, -Trainer und -Funktionäre als „unterbelichtet“ darzustellen

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Das neue FCZ-Kader unter der Lupe: Analyse der ersten 15 Partien 24/25

Dem FC Zürich gelingt 24/25 zum dritten Mal in den letzten vier Saisons ein hervorragender Saisonstart. Mit 18 Punkten aus den ersten neun Runden hat das Team einen Punkt weniger auf dem Konto als zum gleichen Zeitpunkt vor einem Jahr. Gleichzeitig ist es ein Punkt mehr als 21/22, als man den Meistertitel vor allem durch Topleistungen im zweiten und dritten Saisonviertel, also im Winterhalbjahr, nach Zürich holen konnte. Letzte Saison hatte man den Eindruck, dass die Mannschaft in den ersten Monaten (keine Niederlage bis Anfang November) am oberen Rand ihrer Möglichkeiten performte:

  • viele Standardtore
  • treffsichere Offensivspieler Marchesano und Okita
  • ein Fabio Daprelà, der in dieser Phase so lange es gesundheitlich ging der Mannschaft mit seiner italienisch geprägten Verteidigungsleidenschaft helfen konnte
  • Daniel Afriyie traf doppelt gegen Lugano, überzeugte als Stammspieler aber vor allem mit seiner Defensivarbeit als Manndecker des gegnerischen Sechsers

Trotz dünner Personaldecke lag vor einem Jahr sogar eine makellose Bilanz in den ersten neun Spielen im Bereich des Möglichen – fragwürdige Schiedsrichter- / VAR-Entscheide gegen St. Gallen und in Genf, sowie ein Last Minute-Gegentreffer in Basel und -Big Save von Letica gegen Wallner in Lausanne führten zu Unentschieden in den vier Partien, die man gut und gerne ebenfalls hätte gewinnen können. Und vor der Winterpause war man mit nur einem Punkt aus den erfreulichen Auftritten gegen Luzern, in Winterthur und in St. Gallen schlecht bedient. Letztendlich wäre es aber mit dem letztjährigen Kader eine riesige Sensation gewesen, über eine ganze Saison hinweg vorne in der Tabelle mitreden zu können.

Gomez überzeugt als Rechtsverteidiger mehr denn als Abwehrchef

Diese Saison sind die personellen Voraussetzungen vorteilhafter. Mit Juan José Perea hat man den ersten echten Mittelstürmer seit Assan Ceesay, der regelmässig trifft. Fernand Gouré und Labinot Bajrami wären zudem gute Alternativen, kommen zur Zeit aber wegen Verletzung / Leihe nicht in Betracht. Die Verteidigungsreihe wurde ebenfalls gestärkt. Mirlind Kryeziu bringt konstant gute Leistungen und der Fitnessstand und damit auch die Auftritte von Nikola Katic haben sich im Vergleich zur letzten Saison deutlich verbessert. Eine Viererreihe zusammen mit den beiden Neuverpflichtungen Mariano Gomez und Nemanja Tosic auf den Aussenpositionen wie beim Startspiel in Yverdon wäre ein Abwehrblock, der den Mittelfeldspielern und Stürmern mehr offensive Entfaltung ermöglichen und gleichzeitig bei Standards im gegnerischen Strafraum eine grosse Gefahr für den Gegner darstellen würde.

Tosic musste allerdings schon im ersten Saisonspiel verletzungsbedingt ausgewechselt werden und ist bis heute noch nicht richtig in der Saison angekommen. Gomez hat als Rechtsverteidiger gute bis sehr gute Leistungen erbracht. Aufgrund seiner Schnelligkeit stellte ihn Ricardo Moniz zuletzt auf die zentrale Position in der Dreierabwehr. Diese Rolle liegt ihm bisher aber weniger gut. Gomez scheint zumindest auf den ersten Blick dann am stärksten zu sein, wenn er sich voll auf seine Zweikämpfe, Laufduelle und Zuspiele fokussieren kann, und nicht noch zusätzlich die Abwehr als Ganzes im Blick halten und ordnen muss. Silvan Wallner ist für die eigentlich auf der LInksverteidiger-Position vorgesehenen Tosic und Leidner eingesprungen und entwickelte dabei erstmals im Dress der 1. Mannschaft eine gewisse Konstanz. Damit verdiente er sich seinen Wechsel zu Blau-Weiss Linz, wo er zuletzt bei der Partie bei WSG Tirol bereits erstmals in der Startformation stand. Lindrit Kamberi hingegen kommt bisher weniger zum Zug als letzte Saison und überzeugt dabei jeweils auch nicht in einer Weise, dass ihn Ricardo Moniz zwingend häufiger einsetzen müsste.

Chouiar: viele Torbeteiligungen und effektive Defensivaktionen

Im Mittelfeldzentrum sieht die personelle Situation ebenfalls gut aus, wobei mit dem 27-jährigen Ifeanyi Mathew und dem 17-jährigen Cheveyo Tsawa der Älteste und der Jüngste die grösste Konstanz aufweisen. Tsawa ist nach seiner Gesichtsverletzung auf dem Weg zurück. Der Sohn des ehemaligen FCZ-Spielers, erfolgreichen FCZ Frauen-Coaches und heutigen Athletiktrainers Dorjee Tsawa spielt einen erstaunlich reifen Fussball, ist zweikampfstark, spielintelligent, hat zudem eine gute Technik und ist mit Distanzschüssen auch offensiv gefährlich. Er wirkt wie ein Spieler auf den man sofort bauen könnte. Mathew und Bledian Krasniqi waren in den letzten Wochen die Optionen des Trainers für die Position neben dem gesetzten Cheick Condé. Krasniqi hatte in St. Gallen, wo er normalerweise seine besten Leistungen abzurufen pflegt, Ende September einen völlig verpatzten Einsatz in der 2. Halbzeit. Condé wiederum schien lange nicht 100% fokussiert in die Partien zu gehen. Zwei Tage nach Schliessung des internationalen Transferfensters stand gegen den FC Luzern dann aber plötzlich wieder der Cheick Condé seiner besten Tage auf dem Platz. Seit diesem Spiel ist er wieder zu einem wichtigen Stabilitätsfaktor geworden – und war auch beim 2:0-Sieg in Basel der beste Mann im FCZ-Trikot. Noch nicht zu einem Wettbewerbseinsatz mit der 1. Mannschaft kam bisher der wie Condé aus Conakry (Guinea) stammende Mohamed Bangoura (18), der zudem ein ähnlicher Spielertyp ist, und im Frühling am Blue Stars / FIFA Youth Cup im FCZ U19-Team für gut befunden worden war. Bei seinem Promotion League-Début flog er Mitte September gegen den FC Baden nach 38 Minuten mit Gelb-Rot vom Platz. Seither folgten vier weitere Einsätze in der U21.

In der Meistersaison waren Antonio Marchesano und Assan Ceesay die Offensivtrümpfe des FC Zürich, bei der starken ersten Saisonhälfte vor einem Jahr das Duo Marchesano / Okita – nun sind es Marchesano und Perea. Das Muster ist erkennbar: Marchesano gut – FCZ gut. Dazu kommt mit Mounir Chouiar nun aber noch ein dritter Mann. Die elf Torbeteiligungen des Franzosen sind aktuell der Spitzenwert im Kader. Unter mehreren Standardspezialisten ist Chouiar im Moment die Nr. 1. Seine Eckbälle und Freistösse sind häufig hervorragend geschlagen. Der von Ludogorets Razgrad ausgeliehene 25-jährige ist spielerisch stark, darüber hinaus aber auch handlungsschnell und mit einem soliden Support in der Defensivphase. Beides im Gegensatz zu manchem früher vom FCZ verpflichteten Spieler vom Typus “Techniker‘ wie Ole Selnaes, Mimoun Mahi, Moritz Leitner, Ante Coric, Denis Popovic, Gregory Sertic oder Benjamin Kololli. Während Marchesano zu Beginn der Saison teilweise auch in einer Doppelspitze eingesetzt worden war, spielt der FCZ aktuell mit Marchesano / Chouiar als Doppel-10 auf den Halbpositionen und Perea als einzige Spitze, die sich flexibel in der ganzen gegnerischen Platzhälfte bewegt.

Ligue als Linker Aussenläufer? Keine neue Idee

Durch die Verletzung von Gouré und die Leihe Bajramis nach Winterthur sind aktuell Daniel Afriyie und Umeh Emmanuel die Alternativen für Perea. Der 23-jährige Ghanaer Afriyie schiesst aber bisher keine Tore und der 20-jährige Nigerianer Emmanuel ist ein anderer Stürmertyp. Marchesano sprüht vor Tatendrang. Sein Notenschnitt bewegt sich konstant auf hohem Niveau zwischen 7 und 9. Die Alternativen für Marchesano und Chouiar auf den Halbpositionen (Doppel-10) sind neben Bledian Krasniqi Nevio Di Giusto, Joseph Sabobo, Jonathan Okita und Armstrong Oko-Flex. Di Giusto hatte bisher durchwegs vielversprechende Teileinsätze, sich aber gegen Sion scheinbar ohne Fremdeinwirkung wieder verletzt. Okita fiel nach anfänglich ansprechenden Leistungen zuletzt wieder ins gleiche Fahrwasser wie bei den wenig erbaulichen Auftritten der vergangenen Rückrunde. Der 18-jährige Sambier Joseph Sabobo wiederum scheint noch nicht bereit für die Liga zu sein. Eine baldige Leihe in die Challenge League oder eine vergleichbare Liga wäre bei ihm sicherlich angebracht.

Zu Beginn der Saison trat der FCZ vorwiegend mit Viererabwehr an. Mariano Gomez (rechts) und Silvan Wallner (links) zeigten dabei gute Leistungen. Lindrit Kamberi ist hingegen ausser Form und Daniel Denoon wurde nach einer längeren Verletzungspause und ohne echte Promotion League-Spielpraxis in der Super League gegen Luzern ins kalte Wasser geworfen, was schief ging. Die dedizierten Linksverteidiger Nemanja Tosic und Dorin Leidner hatten ebenfalls mit Problemen zu kämpfen. Mittlerweile wurde das System auf Dreierabwehr umgestellt. Das Stammduo auf der Aussenläufer-Position sind innert kurzer Zeit Neuverpflichtung Samuel Ballet (rechts) und Eigengewächs Junior LIgue (links) geworden. Ballet füllt diese Rolle bisher dank seiner mittlerweile gewonnenen Reife zufriedenstellend aus. Der gelernte Stürmer Ligue macht sich als LInker Aussenläufer ebenfalls gut. Er hat auf dieser Position in der Vergangenheit bereits bei den Junioren (unter anderem am Blue Stars / FIFA Youth Cup 2022) und bei Testspielen mit der 1. Mannschaft unter Bo Henriksen Erfahrungen gesammelt. Die Idee, dass die Zukunft von Ligue möglicherweise auf dieser Position liegen könnte, existiert beim FCZ also schon seit mehreren Jahren. Ein Beispiel für einen solchen Prozess aus der Vergangenheit ist der FCZ-Junior Miro Muheim, der ursprünglich im Offensiven Mittelfeld spielte. Als er von Chelsea zum FCZ zurück wechselte und zum Linksverteidiger umfunktioniert werden sollte, sträubte sich Muheim erst dagegen. Als dann aber sein nächster Verein FC St. Gallen ihm diesen Positionswechsel ebenfalls nahelegte, willigte er ein.

Brecher noch unter dem Leistungsniveau von 23/24

Doron Leidner als Alternative auf der Linken Seite war zu Beginn der Saison überfordert. Der 22-jährige Israeli hat sich zuletzt zwar etwas verbessert präsentiert, strahlt aber weniger Ballsicherheit aus als der drei Jahre jüngere Ligue, welcher zudem physische Vorteile mitbringt. Nemanja Tosic ist eher ein Linksverteidiger in einer Vierer- oder Innenverteidiger in einer Dreierabwehr als ein Aussenläufer. Rodrigo Conceição wirkt in seinen Auftritten nicht solide und verlässlich. Der jeweilige Gegner bekommt sofort Aufwind auf seiner Seite, wenn der Portugiese eingewechselt wird. Selmin Hodza hat schon bewiesen, dass er mithelfen kann, Druck zu machen, wenn in einer Schlussphase ein Rückstand aufgeholt werden soll. Um ein Kandidat für die Startaufstellung zu werden, müsste er aber mehr Konstanz an den Tag legen – nicht zuletzt bei seinen Einsätzen in der Promotion League. Im Tor zeigte sich Zivko Kostadinovic im Vergleich zu seinen Cup-Auftritten der letzten Jahre verbessert – fokussiert und sicher. So machte er in Le Locle unter anderem eine Topchance Christophe Mokranis zunichte. Yanick Brecher wiederum gehört zu den wenigen Spielern beim FCZ, die in der laufenden Saison bisher unter der letztjährigen Form spielen. Allerdings gab es bei ihm in den letzten Partien eine Aufwärtstendenz und zuletzt gegen den FC Lugano war Brecher erstmals diese Saison Züri Live-MVP.

Brasil-Zug fordert den FC Zürich / Zug 94 – FCZ Vorschau mit möglichen Aufstellungen und Frage zum Spiel

Im Eishockey ist EVZ – ZSC ein Spitzenduell zweier Nachbarstädte. Mit dem Zug ist man in 20 Minuten in Zug. Eine weitere Parallele: wie der FC Zürich hiess Zug 94 ganz zu Beginn seiner Geschichte Excelsior. Dies war der ältere der beiden Vorgängervereine, die Mitte der 80er-Jahre sogar kurze Zeit gemeinsam in der Nationalliga B spielten, bevor sie ein Jahrzehnt später fusionierten. Dieser ältere Verein, der SC Zug, war die Feuertaufe zur international äusserst erfolgreichen Trainerkarriere von Ottmar Hitzfeld. Der damalige Ex-Fussball-Profi und angehende Mathematik- / Sportlehrer gab sich fünf Jahre, um sich im Trainergeschäft zu etablieren. Bei Misserfolg hätte er den Lehrerberuf wieder aufgenommen. Schon in seinem ersten Trainerjahr stieg er aber mit dem SC Zug überraschend erstmalig und gleichzeitig einmalig in die Nationalliga A auf. Daraufhin begründete er erst die erfolgreichste Ära der Klubgeschichte des FC Aarau, gewann dann in drei Saisons fünf Titel mit GC (die erfolgreichste Zeit seit den 40er-Jahren), führte dann den damaligen Mittelfeld-Klub Borussia Dortmund an die Spitze der Bundesliga mit zwei Titeln (den ersten seit mehr als 30 Jahren) und sogar dem klubhistorisch erstmaligen Gewinn der Champions League. Mit Bayern gewann er neben nationalen Titeln ebenfalls den ersten Champions League-Titel der Klubhistorie und die erste europäische Top-Trophäe seit dem Meistercup-Triumph 25 Jahre davor. Als Krönung trainierte er dann auch noch erfolgreich die Nationalmannschaft seines zweiten Heimatlandes Schweiz.

Brasil-Trio im Cup gegen Oberklassige schon mehrfach erfolgreich

Zug 94 will gegen den FCZ mit dem Brasil-Trio Claser, Nabarro und Campello für eine Überraschung sorgen. Dieses Trio hat im Dress des FC Rotkreuz vor zwei Jahren der Reihe nach die Oberklassigen Chiasso, Kriens und Schaffhausen ausgeschaltet – und hielt im dadurch sensationell erreichten Viertelfinal gegen Servette lange gut mit. Dies war bei weitem nicht das einzige Mal, dass ein Grüppchen Brasil-Kicker, die davor und danach keine allzu grossen Stricke zerrissen hatten, an Sensationen im Schweizer Fussball beteiligt waren. Man denke an den Cupsieg des FC Wil 2004 mit dem Duo Rogerio / Fabinho – oder die sensationelle Champions League-Teilnahme des FC Thun mit dem Brasil-Quintett Gelson, Spadotto, Pimenta, Vieira und Bernardini ein Jahr später. Im Zug 94-Kader steckt ganz allgemein viel Erfahrung. Das Durchschnittsalter (26,2 Jahre) liegt drei Jahre über demjenigen des FCZ. Linksverteidiger Marco Trachsel (mit Winterthur) und Mittelfeldspieler Muhamed Seferi (mit Wohlen) haben bereits in der Challenge League-Saison 16/17 gegen den FC Zürich gespielt.

Der ehemalige FCZ-Junior Elvedin Causi schaffte auch aufgrund langwieriger Verletzungen in jungen Jahren den Durchbruch in die Super League nicht. Der von Wohlen neu verpflichtete Innenverteidiger Leotrim Nitaj hat ebenfalls eine Geschichte mit dem FC Zürich. Nach dem nach Verlängerung in Niederhasli verlorenen U18-Meisterschaftsfinal-Derby 2016 wurde das damals hoffnungsvolle Verteidigertalent aufgrund seines Verhaltens nach Spielschluss von GC suspendiert. Seine Ambitionen in Richtung Profi-Fussball wurden damit jäh beendet. Der ehemalige Badener und Aarauer Christopher Teichmann und Evergreen Dein Barreiro (Challenge League-Début vor 17 (!) Jahren mit Winterthur) bilden für die 2. Liga Interregional ein namhaftes Flügelduo. Zug 94 ist nicht nur, aber auch aufgrund von Ligareformen in den letzten 15 Jahren von der dritthöchsten in die fünfthöchste Schweizer Liga gerutscht. Da spielt man aber jeweils mit einem Zweiten und Dritten Platz in den letzten beiden Saisons um den Aufstieg mit.

Frage zum Spiel: Welche Philosophie hat Moniz in der Goalie-Frage?

Der FC Zürich hat nach den Cuptiteln 2014, 2016 und 2018 nun in den letzten sechs Jahren nie mehr den Cup-Halbfinal erreicht. Gleichzeitig ist es viele Jahrzehnte her, seit man das letzte Mal schon in der 1. Runde ausgeschieden ist. Ohne den gesperrten Kryeziu und einem wie von Coach Ricardo Moniz angedeutet möglicherweise geschonten Katic könnten Kamberi und Hodza (oder Leidner) zu einer Chance in der Startformation kommen. Vermutlich wird man als Favorit der Partie in einem 4-3-3 antreten. Interessant wird zu sehen sein, was die Moniz-Philosophie für die Goalie-Frage sein wird. Brecher Nr.1 in allen Wettbewerben? Cup-Goalie Kostadinovic? Oder Kostadinovic nur mit Einsätzen gegen unterklassige Gegner? Je nach Coach hat es in den letzten Jahren alle Varianten schon gegeben.

Wer soll gegen Zug 94 im FCZ-Tor stehen?

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FCZ Saisonanalyse – Teil 3: Fast so wenig Gegentore wie in der Challenge League-Saison

2023/24 ist der FC Zürich mit einem Schnitt von ziemlich genau einem Gegentor pro Wettbewerbspartie Defensiv hervorragend aufgetreten. Der Trend der sinkenden Anzahl Gegentore pro Spiel seit 19/20 wurde nach einer letztjährigen Delle fortgesetzt. Speziell zu Beginn der Saison konnte man mit mehreren „Clean Sheets“ aufwarten. Seit 2010 hat man nur in der Challenge League-Saison eine leicht bessere Defensivbilanz gehabt. Offensiv steigerte sich der FCZ im Vergleich zur Vorsaison ebenfalls, wenn auch nicht im gleichen Masse. Die Meistersaison 21/22 präsentiert sich in der Statistik mit 2,33 Toren pro Spiel Offensiv als eine Ausnahmesaison. Nach dem Aufstieg erzielte der Stadtclub 17/18 ebenfalls einen sehr guten Schnitt von 1,78 Treffern pro Partie. Danach erreichte man die Torquoten von der Zeit vor dem Abstieg mit Ausnahme der Meistersaison nicht mehr. Zum Abstieg kam es vor allem auch deshalb, weil bei ähnlicher Offensivleistung die Defensive Phase von 2010 bis 2016 von Saison zu Saison kontinuierlich schlechter wurde – speziell in der Abstiegssaison 15/16 selbst, als man erstmals in jenem Jahrzehnt über alle Wettbewerbe hinweg mehr Gegentore kassierte, als man selbst schoss. Dies war danach auch 22/23 so – und am stärksten in der „Corona-Saison“ 19/20. In all den erwähnten Saisons mit aussergewöhnlich vielen Gegentoren spielte jeweils die schlechte Form Yanick Brechers eine Rolle – angefangen mit der Abstiegssaison, in welcher er in der Liga mehr als zwei Gegentore im Schnitt kassierte (deutlich mehr als der ebenfalls viel eingesetzte Anthony Favre).

Erhöhte Probleme bei gegnerischen Freistössen und Einwürfen

Positiv herauszustreichen gilt: die aus dem Spiel heraus kassierten Tore haben sich in der abgelaufenen Saison stark reduziert – sowohl was das Aufbau- als auch das Umschaltspiel der Gegner betrifft. Es wurde dabei ein grosser Sprung nach vorne gemacht. Seit Beginn der Züri Live-Messung in der Saison 19/20 hat der FC Zürich noch nie so wenige Tore aus dem Spiel heraus kassiert. Man hat sich dabei über die Jahre unter verschiedenen Trainern kontinuierlich verbessert – mit einer kleinen Baisse 22/23 (wiederum unter anderem aufgrund einer schlechten Phase Yanick Brechers zu Beginn der Saison direkt nach seiner Vertragsverlängerung). Nur noch in jedem vierten Spiel gelang 23/24 den Gegnern ein Tor aus kontrolliertem Aufbauspiel gegen den FCZ – halb so häufig wie in der Vorsaison. Noch in der Saison 19/20 kassierte man in drei Spielen zwei solche Gegentore – nun nicht mal eines. Dass der FCZ 23/24 die Hälfte seiner Gegentore auf Standards kassierte, lag einerseits an dieser kontinuierlichen Verringerung der Gegentore aus dem Spiel heraus. Andererseits lag es aber auch an einer Verschlechterung der defensiven Standardstatistik. Seit der Saison 20/21 hat man nicht mehr so viele Gegentore auf Ruhende Bälle kassiert – nämlich in jedem zweiten Spiel eines.

Und dies obwohl man sich bei gegnerischen Eckbällen weiter verbessert hat! Seit 20/21 fängt der FC Zürich von Saison zu Saison immer weniger Gegentore auf Corner ein. Dieser Trend setzte sich letztendlich auch in der abgelaufenen Saison fort, obwohl es im Frühling nach der Umstellung auf Raumdeckung die ein oder andere Unsicherheit gab. Die Gegentore auf Penaltys sind ungefähr auf gleicher Höhe geblieben. Zugenommen haben die Gegentore auf eine „Zweite Welle“ nach einem Standard. Vor allem aber haben die Gegentore auf Einwürfe und Freistösse stark zugenommen. Diese sind für die stark verschlechterte defensive Standardbilanz verantwortlich. In der Vorsaison 22/23 hatte man es geschafft, keinen einzigen Gegentreffer nach einem Einwurf hinnehmen zu müssen. Das sah in der abgelaufenen Saison ganz anders aus. Vor allem aber merkten die Gegner, dass der FC Zürich auf Freistösse verwundbar ist. So wurde der FCZ mehr als einmal bei einem seitlichen Freistoss düpiert, der relativ kurz in die Tiefe gespielt wurde. Der FC Zürich hatte jeweils alle seine starken Kopfballspieler weit entfernt vom Geschehen auf der Höhe des Zweiten Pfostens massiert, während auf kurze Distanz auf Höhe des Ersten Pfostens Antonio Marchesano und Co in Unterzahl verteidigten und bei den kurz in die tiefe gespielten Bällen wenig Reaktionszeit zur Verfügung hatten. Auf Anstoss oder Abstoss hat man hingegen auch diese Saison kein Gegentor kassiert.

Gegner können sich selten in der Zürcher Platzhälfte installieren – und wenn, verteidigt der FCZ gut

Penaltys gegen den FCZ entstanden in den letzten fünf Jahren häufig aus anderen Standardsituationen wie Einwürfen, Freistössen, Eckbällen oder einer Zweiten Welle.

Aus dem Spiel heraus kassierte der FC Zürich in der abgelaufenen Saison immer noch am meisten Gegentreffer via Konterangriffe des Gegners, auch wenn sich diese Art von Gegentoren seit der Saison 19/20 ständig weiter reduziert haben. Damals kassierte man in jedem zweiten Spiel ein Kontergegentor – nun nur noch in jedem fünften. Auch Gegentore wenn der FCZ tief stand oder der Gegner ein Mittelfeldpressing aufzog, haben sich stark reduziert. Wesentlich zugenommen haben aus dem Spiel heraus eigentlich nur die Gegentore bei gegnerischen kontrollierten Angriffen bei welchen der FC Zürich hoch stand. Auf Angriffspressing oder Gegenpressing gelang den Gegnern hingegen kaum mal ein Tor. Der FCZ fand also die Mittel, um gegnerisches Pressing weitgehend wirkungslos werden zu lassen. Die Gegentore bei kontrolliertem Aufbau des Gegners gegen einen tief stehenden FCZ haben sich stark reduziert. Auch weil es diese Situationen seltener gab.

Wieder mehr Standard-Tore

Beim Aufbauspiel des Gegners wurden speziell Gegentore durch die Mitte und über die linke Zürcher Abwehrseite (Rechte Aufbauseite des Gegners) im Vergleich zur letzten Saison stark reduziert. Zusammenfassend lässt sich also festhalten, dass sich das Team 23/24 Defensiv weiter verbessert hat. Verhindern muss man aber in Zukunft vermehrt, dass die Gegner kontrolliert aufbauen können, wenn der FCZ hoch steht. Ausserdem muss der FCZ die Verteidigung von Freistössen und Einwürfen detailliert unter die Lupe nehmen.

Immerhin 53 Liga-Tore bedeuten zusammen mit 20/21 den zweithöchsten offensiven Super League-Wert des FCZ seit der Saison 14/15 – bei zwei Spielen mehr. In der Vorsaison 22/23 hatte man übrigens klubrekordverdächtige 17 Europacup-Tore erzielt und 22 kassiert. Auch bei den erzielten Toren stechen die Standards mit 44% hervor. Nach einem extremen Absturz 22/23 bezüglich Standard-Toren im Vergleich zur Meistersaison, hat man sich diesbezüglich wieder halbwegs berappelt und ist ungefähr wieder auf dem Level der Saison 20/21.

Freistossmagie noch nicht wiederentdeckt

Aus Umschaltspiel hat man zudem nicht nur absolut sondern auch prozentual mehr Tore erzielt als erhalten. In allen Kategorien (Aufbauspiel, Umschaltspiel, Standards) und auch aus einer Hohen Position hat der FC Zürich mehr Tore erzielt als letzte Saison – und gleichzeitig jeweils deutlich weniger als in der Meistersaison. Nur in der Torerzielung aus einer Tiefen Position hielt der Abwärtstrend an. Dies unter anderem auch aufgrund einer veränderten Spielphilosophie. Man lockt die Gegner nicht mehr (sei es absichtlich oder notgedrungen) in die eigene Platzhälte, um Räume für Gegenstösse zu nutzen, sondern versucht sich möglichst in der gegnerischen Platzhälfte zu installieren. Bei den erzielten Toren aus Aufbauspiel liegt man weiterhin über den Saisons 19/20 und 20/21, beim Umschaltspiel hingegen weiterhin darunter.

Dass die Standardtore stark zugenommen haben ist erstaunlich, da die Penaltytore, welche in der Vorsaison mit Abstand den grössten Teil der Standardtreffer ausmachten, deutlich weniger wurden. In der Liga durfte der FCZ 23/24 nur vier Penaltys treten, von welchen Jonathan Okita einen in Yverdon verschoss. Dazu kam ein Penaltytreffer im Schweizer Cup in Tuggen. Stark gestiegen sind die Anzahl Tore aus Eckbällen und Einwürfen, also Standards von der Seite – beides sogar über das Niveau der Meistersaison! Beinahe in jedem fünften Spiel erzielte der FC Zürich ein Tor aus einem Einwurf – bei Eckbällen beinahe in jedem vierten. Bereits in der Spieleranalyse wurde eruiert, dass Lindrit Kamberi und Nikola Katic 23/24 bei Eckbällen zu den besten Torschützen der Liga gehörten. In der Meistersaison wurden die meisten Standardtore mit Freistössen erzielt. Diese Art der Torerzielung nahm in der abgelaufenen Saison hingegen weiter ab. Antonio Marchesano und Co. haben die Freristossmagie der ersten Monate der Saison 21/22 noch nicht wiederentdeckt.

FCZ mit mehr Fokus und Erfolg bei Pressing und Gegenpressing

In den letzten vier Jahren hat der FCZ am häufigsten Penaltys, die aus Freistössen entstanden sind, erfolgreich verwertet. Auffällig zudem, dass man in dieser Zeit prozentual deutlich mehr Penaltys aus Konterangriffen rausgeholt (14%) statt gegen sich gepfiffen erhalten hat (5%).

Dabei haben FCZ-Tore, die direkt aus Konterangriffen erzielt worden sind, in der abgelaufenen Saison weiter stark abgenommen und sind nun wieder auf dem Niveau von vor der Ankunft André Breitenreiters. Dass schnelle Umschaltmomente und der direkte Weg zum Tor aus einer tiefen Position kaum mehr forciert werden, zeigt sich auch darin, dass die Tore aus kontrolliertem Aufbauspiel aus einer tiefen Position mit den Kontertoren mittlerweile gleichauf sind. Am meisten Tore aus dem Spiel heraus werden neu aus Hohem Pressing und Gegenpressing in der gegnerischen Platzhälfte heraus erzielt. Gleichzeitig lässt man wie oben gesehen solche Tore der Gegner kaum zu.

Die veränderte Spielphilosophie bildet sich also auch in der Art der erzielten Tore ab. Es werden weiterhin viele Tore aus Umschaltsituationen erzielt, aber nun aus Hohem Pressing und Gegenpressing statt Konterattacken. Die Effizienz von Eckbällen und Einwürfen wurde weiter stark verbessert. Gegen YB erzielte man gar ein Tor aus dem ersten Anstoss der Partie – ebenfalls eine Standardsituation. Dass sich die Anzahl der Tore aus Standards klar erhöht hat, obwohl letzte Saison kaum Penaltys zugesprochen wurden, ist ein gutes Zeichen.

FCZ SAISONANALYSE 23/24 – TEIL 1: SPIELERNOTEN, MVP’S UND TRANSFERS

FCZ SAISONANALYSE 23/24 – TEIL 2: KAMBERI MIT HOHER TORBETEILIGUNG, ROHNER UND OKO-FLEX WIE TYPISCHE MITTELSTÜRMER

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