Totalausfälle: Cabral, Chermiti, Gavranovic

Im Gegensatz zu den Partien gegen YB und in Vaduz, wo der FCZ von Beginn weg das Szepter in die Hand nahm, liess die Körpersprache verschiedener Spieler zu Beginn der Partie gegen Dinamo Minsk nichts gutes erahnen. Im Endeffekt spielten einfach zu viele Akteure individuell schlecht oder waren gar Totalausfälle. Cabral agierte wie schon in einigen Testspielen wieder viel zu arrogant. Er verlangsamte das FCZ-Spiel, und es unterliefen ihm auch die entscheidenden Ballverluste, wie zum Beispiel vor dem Penalty, welcher zum Gegentor führte. Anstatt sich selbst zu verbessern versuchen, bemühte sich der Waadtländer, die eigenen Fehler zu kaschieren, indem er immer wieder gestenreich gegenüber Mitspielern, dem Schiedsrichter und dem Schicksal im allgemeinen reklamierte.

Chermiti waren schon in Vaduz zwei, drei gravierende Fehler unterlaufen – dort hatte er aber auch noch einige gute Szenen gehabt, welche diesmal gänzlich fehlten. Auch seine Standards waren von A bis Z ungenügend. Das Hands im eigenen Strafraum war nur ein Beispiel von verschiedenen unglücklichen Defensivaktionen zu Beginn dieser Saison. Sadiku war der Willen und das Bemühen auf keinen Fall abzusprechen, aber er agierte diesmal weitgehend glücklos, auch wenn er zumindest ein, zwei gute Szenen hatte. Dies konnte der eingewechselte Gavranovic nicht von sich behaupten: dem Tessiner versprang jeder Ball vom Fuss.  Gute Leistungen zeigten einzig Alain Nef und der eingewechselte Cédric Brunner, dazu mit Abstrichen Oliver Buff und Yassine Chikhaoui. Dies reicht natürlich in einem Mannschaftssport mit 11 Mann auf dem Platz nirgendwo hin.

FC Zürich – FC Dinamo Minsk 0:1 (0:0)

Letzigrund – 3587 Zuschauer – SR Hagen (Norwegen)

Tor: 63. Beciraj (Handspenalty) 0:1

Zürich: Brecher; Kleiber (12. Brunner), Nef, Djimsiti, Koch; Cabral; Schneuwly, Buff, Chiumiento (46. Chikhaoui), Chermiti (65. Gavranovic); Sadiku

Minsk: Gutor; Begunov, Politevich, Bangura, Veretilo; Adamovic (91. Vitus), Korzun, Korytko (75. Neacsa), El Monir (55. Tigorev); Rassadkin, Beciraj

Saisonvorschau, Teil 1: 4 Spiele – 4 Siege

Gerade eben noch hat sich Familie Chikhaoui nach dem Derbysieg (Foif vo foif!) mit Kind und Kegel aus dem Letzigrund in die Ferien verabschiedet…

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Da geht es auch schon wieder los mit der schweisstreibenden Vorbereitung im warmen Schweizer Sommer

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Das erste Testspiel in Volketswil gegen den FC Aarau – den Organisatoren gehört ein Kränzchen gewunden – schöne Volksfeststimmung vor den Toren Zürichs…

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Der FCZ gewinnt am Ende verdient mit 3:0. Oberlin erzielt zwei Tore und profitiert dabei von der starken Vorarbeit von Buff und Chermiti (Aussenrist-Traumpass). Letzterem gelingt per Kopf nach Di Gregorio-Freistossflanke zudem selbst ein Tor.

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Gegen Winterthur in Wiesendangen führt eine kurze kollektive Unachtsamkeit zum einzigen Gegentreffer dieser Sommervorbereitung durch Christian Fassnacht. Vor einer ebenso stimmungsvollen Kulisse inklusive Flitzer-Einlage konnte der FCZ als erneut insgesamt bessere Mannschaft die Partie noch drehen, Chiumiento legte für Sadiku auf, und in der zweiten Halbzeit zeigte sich erstmals das Potential des spielerisch starken Duos Simonyan/Di Gregorio auf der linken Seite im Zusammenspiel mit dem eingewechselten Dominguez, welche das 2:1 vorbereiteten.

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Vor dem Spiel gab es für Etoundi, Rikan, den gerade neu verpflichteten Bua, Yapi und Baumann auf einem Nebenplatz eine Konditionseinheit. Der beflissene Rikan lässt sich die Übung von Rehatrainer Powalla mehrmals erklären, da schaltet sich Etoundi ein: „Lass einfach Gilles (Yapi) vorauslaufen, dann kommts schon gut.“

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Drittes Testspiel in Henau (Uzwil) bei subtropischen Temperaturen und vor weniger Fans, als zuvor in Volketswil und Wiesendangen. Der FC Wil hatte gerade wenige Stunden zuvor die Übernahme durch die türkische Firmengruppe MNG an einer Pressekonferenz bekanntgegeben, und trat neben einem grossen Teil des letztjährigen Kollektives mit den Testspielern Drewes (Wolfsburg), Gümüstas (Dortmund U19) und Soylemezgiller (Ex-Rizespor) an. Routinierte Schwergewichte aus der Süper Lig wie Korkmaz und Nobre sollen zudem bereits verpflichtet worden sein. Die 1:0-Führung erzielte aber der FCZ wieder mit einer Standardsituation (letzte Saison war der Stadtclub bei Standards das erfolgreichste Team der Liga gewesen) – Oli Buff zirkelte den Freistoss in den Strafraum auf den erstmals für 45 Minuten eingesetzten (und danach ziemlich platten) Chikhaoui, welcher vor Drewes an den Ball kam, und wieder einmal ein Kopfballtor erzielte.

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Mit einem schnellen und konsequent ausgespielten Konter erzielte kurz nach der Pause Armando Sadiku auf Vorlage Davide Chiumientos das 2:0, bevor Avi Rikan per Penalty auf 3:0 stellte.

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Auch in Henau liefen in der zweiten Halbzeit viele Angriffe über links mit dem Trio Simonyan / Di Gregorio / Chiumiento. Die drei gehören nicht zu den schnellsten Spielern der Super League, finden aber im Kombinationsspiel immer eine Lösung. Sadiku gelang so auch noch sein zweites Tor des Tages.

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Zum Abschluss der Testserie folgte dann die Frühschoppen-Partie in Wien – der FCZ kam auch mit der ungewöhnlichen Anspielzeit gut zurecht, und gewann beim FK Austria durch den Treffer von Rikan mit 1:0.

 

FCZ – Vaduz 2:2 Highlights

Der FCZ macht unter dem Strich im Spiel ohne Ball zu wenig, um sich den ersten Heimsieg seit sieben Monaten wirklich zu verdienen und zeigt zudem in der Abwehrreihe gegen die Vaduz-Offensivkräfte wie Sutter, Schürpf und Neumayr bezüglich Schnelligkeit, Antritt und Organisation Qualitätsdefizite. Es ist zwar richtig, dass die Stadtzürcher gegen Ende der Partie nicht volles Risiko gehen, trotzdem kam auch Offensiv insgesamt auch in offensiver Hinsicht für so ein Spiel zu wenig.

Die Highlights der Partie mit Kommentaren von Martin Büchel, Marco Schönbächler, Hansruedi Jung:

FC Zürich – FC Vaduz 2:2 (1:2)

Letzigrund – 6553 Zuschauer – SR Amhof

Tore: 3. Sutter (Neumayr) 0:1, 19. Schneuwly (Chikhaoui) 1:1, 40. Schürpf (Neumayr) 1:2, 52. Djimsiti (Buff) 2:2

Zürich: Brecher; Djimsiti, Nef, Kecojevic (43. Elvedi), Philippe Koch; Schneuwly (78. Chiumiento), Kukeli, Buff, Rikan; Gavranovic (60. Chermiti), Chikhaoui

Vaduz: Jehle; Stahel, Muntwiler, Untersee;  Von Niederhäusern (90. Lang), Kryeziu, Ciccone, Hasler; Sutter (86. Burgmeier), Neumayr, Schürpf (83. Kaufmann),

Thun – FCZ 2:2 Highlights

FC Thun – FC Zürich 2:2 (1:1)

Stockhorn-Arena – 7071 Zuschauer – SR Erlachner

Tore: 40. Nef 0:1, 42. Sulmoni 1:1, 85. Chikhaoui 1:2, 89. Siegfried 2:2

Thun: Faivre; Glarner (87. Frontino), Reinmann, Sulmoni, Wittwer; Gonzalez (78. Rojas), Hediger, Siegfried, Ferreira; Sadik, Karlen (69. Munsy)

Zürich: Brecher; Djimsiti, Nef, Kecojevic, Philippe Koch; Schneuwly (81. Rodriguez), Kukeli (90. Chiumiento), Buff, Rikan; Chikhaoui, Gavranovic (65. Chermiti)

Gilles Yapi trainiert wieder mit Ball

Ausgerechnet in der Woche vor dem Spiel in Aarau trainiert Gilles Yapi wieder mit Ball! Der Ivorer kämpft sich auf dem Nebenplatz unterstützt von Athletiktrainer Tobias Powalla wieder an die Mannschaft heran, bereits auch mit leichten Übungen mit Ball zusammen mit dem zu Beginn der Saison so kongenialen Mittelfeldpartner Burim Kukeli. Dies sechseinhalb Monate nachdem Gegenspieler Sandro Wieser Yapis Karriereende mutwillig in Kauf genommen hatte.

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In derselben Partie hatte Nico Elvedi per Kopf das bisher einzige Tor in den drei Duellen zwischen dem FC Zürich und dem FC Aarau in dieser Saison erzielt. Elvedi war in jenem Spiel bei der Ausführung eines Einwurfes von einem Gegenstand aus dem Aarauer Fansektor am Kopf getroffen worden. Gesperrt ist aber nun am Samstag im Brügglifeld der Sektor der FCZ-Gästefans. Ob eine solche Massnahme wirklich zielführend ist, vor allem für die Situation ausserhalb des Stadions, wo wie immer am meisten Gefahr droht? Im Stadion selbst hatten in den letzten Jahren ja einzig die FCB-Fans einmal für Tumulte gesorgt gehabt.

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Zurück zum FCZ-Training vom Donnerstag: Marco Schönbächler ist der dritte im Bunde auf dem Nebenplatz – begleitet vom medizinischen Leiter Stefan Rausch versucht er einige Schüsse aufs Tor zu bringen, muss diese Übung aber bald abbrechen. Der „Flügelflitzi“ ist noch mitten in der Leidenszeit, während Yapi nach seinen Übungen bereits am Spielfeldrand sehnsuchtsvoll den Kollegen beim Training zuschaut, und den Tag herbeisehnt, wann er wieder voll im Mannschaftstraining dabei sein kann. So wie Oliver Buff, welcher wieder voll mittun kann. Die lange Verletzten- und Gesperrtenliste auf Urs Meiers Kaderliste lichtet sich langsam wieder. Dieser drängt seine Mannen in den Übungen immer wieder darauf, auch im Training im Abschluss voll fokussiert zu sein. Denn wer im Training nicht trifft, trifft häufig danach auch im Spiel nicht…

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Vorschau FCB – FCZ

Die fraglichen Nef, Chiumiento und Buff machten alle im Abschlusstraining am Samstag Vormittag mit. Gut möglich, daher, dass der FCZ während der letzten Spielsperre Yassine Chikhaouis mit der gleichen Startelf antritt wie im Cup-Halbfinal gegen Sion, inklusive dem gegen die Walliser besten Zürcher, Cédric Brunner. Vielleicht gibt Urs Meier auch einem oder zwei zusätzlichen jungen Kadermitgliedern eine Chance von Beginn weg. Fällt Alain Nef aus, könnte er von Nico Elvedi ersetzt werden, oder Philippe Koch rückt in die Abwehrreihe, und Francisco Rodriguez oder Mike Kleiber kommen über rechts.

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Auch die Variante Maurice Brunner für Asmir Kajevic auf links könnte durchaus Sinn machen. Möglich aber auch, dass der FCZ wie schon so häufig diese Saison gegen starke Gegner (Villareal zu Hause, Gladbach und YB auswärts) mit einer Viererabwehrkette antreten wird. Chermiti könnte zudem für den nach der Asienreise (Indonesien, Thailand) mit dem Nationalteam zuletzt etwas kraftlos wirkenden Etoundi beginnen.

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Während der FCZ im Vergleich mit dem formstarken FC Thun Punkte gut machen will, kann der FC Basel nach der Niederlage YB’s in St.Gallen einen grossen Schritt Richtung Meistertitel machen. In der Rückrunde gabs bisher nur eine Niederlage – in Bern im Direktduell. In den letzten drei Heimspielen gegen Vaduz, Thun und Aarau liessen die Rotblauen mit einem Gesamtskore von 10:0 und neun Punkten gar nichts anbrennen.

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Matias Delgado kommt in der zweiten Hälfte der Saison langsam in die physische Verfassung, in der er für den FCB ein zusätzlicher Trumpf im Offensivspiel sein kann, Breel Embolo ist drauf und dran noch vor dem letzten Spiel von Captain Marco Streller fussballerisch bereits aus dessen Schatten zu treten, und der aus dem FCZ-Nachwuchs stammende Zürcher Shkelzen Gashi wird aller Voraussicht nach auch im rotblauen Trikot den Titel des Torschützenkönigs holen.  Winter-Neuzugang Adama Traoré hat in seinen bisherigen Einsätzen zudem gezeigt, dass er das Zeug hat, Behrang Safari als Linksverteidiger zu verdrängen.

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Vaduz – FCZ 2:2 Analysen

Statistik:

Tore: 2 – Nef, Gavranovic

Torchancen: 8  – Chermiti (3), Rodriguez (2), Sadiku, Schönbächler, Djimsiti, Gavranovic

Vorlagen (zu Toren und Torchancen):  Schönbächler (2), Nef, Buff, Chikhaoui

Top-Aktionen: 10 – Da Costa (3), Buff (3), Schönbächler (2), Chikhaoui, Kajevic

Noten (Skala 1-10):

Präsenz: 4

Spielfreude: 5

1 vs. 1: 3

Solidarität: 5

Zielstrebigkeit: 6

Standards: 7

Best Player: David Da Costa

Da Costa (7); Nef (5), Buff (6), Djimsiti (6); Rodriguez (6) (83. Rikan (5)),  Schneuwly (4),  Chikhaoui (5), Kajevic (5), Schönbächler (5);  Sadiku (4) (68. P.Koch (5)), Chermiti (3) (80. Gavranovic (6)).

Der FC Vaduz versuchte den Umstand des in die Verlängerung gegangenen Cupderbies des FCZ unter der Woche auszunutzen und gab zu Beginn gleich Vollgas und war die bessere Mannschaft. Der FCZ konnte sich in der ersten halben Stunde kaum einmal aus der Umklammerung des Teams von Giorgio Contini lösen. Erst vor der Pause kam der FCZ besser ins Spiel. Auch in der zweiten Halbzeit liessen die nun etwas nachlassenden Vaduzer lange Zeit wenig zu. In der Schlussphase hatte der FCZ dann aber genug Torchancen, um die Partie ganz zu entscheiden. Zwei davon konnten genutzt werden – Verteidiger Alain Nef nickte erst einen butterweichen Buff-Freistoss zu seinem ersten Tor seit mehr als anderthalb Jahren ein, und lieferte zum 2:1 des eingewechselten Gavranovic die Vorlage. Dazwischen hatte Nef allerdings auch beim 1:1 von Vaduz durch Schürpf das Offside aufgehoben, und Gavranovic eine hundertprozentige Torchance, eine Art Penalty aus zentraler Position vergeben.

Ivan Kecojevics Routine war im Abwehrzentrum schwierig zu ersetzen, Oliver Buff machte seine Sache dort aber insgesamt gut. Seine Spieleröffnung und Passquote beim ersten Pass von hinten heraus war ganz stark, er konnte auch den einen oder anderen Zweikampf gewinnen und beim 1:0 zeigte er seine Stärke bei Standards. Bei der Grosschance von Schürpf und beim postwendenden 2:2-Ausgleich durch Sutter zeigte sich aber noch etwas die Unerfahrenheit und das etwas zu optimistische Zweikampfverhalten Buffs, auch wenn das 2:2 Sutters aufgrund seines Handspiels nicht hätte zählen dürfen. Die Standards wurden auch in Vaduz insgesamt gut getreten und die Zielstrebigkeit Richtung Tor war ebenfalls weitgehend vorhanden. Ohne einen Etoundi, Kukeli, Elvedi oder Kecojevic stimmte aber insgesamt die Balance im Team nicht, es fehlte einiges an Zweikampfqualitäten und Laufvermögen. Gerade die Stürmer Sadiku und Chermiti konnten zu wenig dazu beitragen, die lange Zeit anhaltende Umklammerung von Vaduz an vorderster Front mit Forechecking aufzubrechen.

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