Max & Mirlind halten dicht, bis die Biene doch noch sticht / FCZ – YB Analyse

Ludo Magnin setzt im Duell mit dem frischgebackenen Meister YB auf Kontinuität und geht wie schon ab der 15. Minute gegen Basel sowie im Derby mit einem 4-4-2 mit flachem Mittelfeld in die Partie. Auch personell begann der Zürcher Trainer mehr oder weniger so, wie er die Partie gegen GC beendet hatte. Toni Domgjoni ersetzte auf der rechten Seite im Mittelfeld den gesperrten Salim Khelifi und der im letzten Spiel gesperrt gewesene Andreas Maxsø kehrte zurück. Für ihn musste nicht Mirlind Kryeziu, sondern der zuletzt schwächelnde Umaru Bangura auf die Ersatzbank. Somit hatte der FCZ mit «Max & Mirlind» (Wilhelm Busch 2.0) zwei Innenverteidiger auf dem Platz, welche den physisch starken Bernern am Boden und in der Luft Paroli bieten können. YB operierte trotzdem viel mit hohen Bällen, der FCZ hatte aber in der eigenen Hälfte klar die Lufthoheit. Selbst Joël Untersee gewann mal ein Kopfballduell gegen den über weite Strecken blassen Guillaume Hoarau. Dafür demonstrierte bei flachem Spiel der frischgebackene Vater Roger Assalé als eigentlicher Berner Spielmacher immer wieder seine aktuelle Topform. Andreas Maxsø und Mirlind Kryeziu stellten mit je 12 Top-Defensivaktionen einen individuellen Saisonrekord auf, der zudem stark zum deutlichen kollektiven Saisonrekord von 65 Top-Defensivaktionen beitrug (bisheriger Bestwert: 45 – kürzlich beim 0:2 gegen Basel). Auch die Anzahl Top-Offensivaktionen und das Verhältnis der «Expected Goals» war aus Zürcher Sicht besser als bei den vorangegangenen drei Saisonduellen gegen die Gelb-Schwarzen.

Der FCZ hatte defensiv also trotz kleiner spontaner YB-Meisterfeier am Vorabend viel Arbeit und verrichtete diese überwiegend gut, auch wenn YB in der 1. Halbzeit durch Assalé und Fassnacht zwei Mal gefährlich hinter die Zürcher Abwehr kam. Bei Eckbällen hatten die Zürcher den Gegner diesmal weitgehend im Griff. Maxsø und Mirlind Kryeziu kümmerten sich um die beiden in der Luft gefährlichsten Gegenspieler Hoarau und Camara, Pa Modou übernahm den zuletzt im Wankdorf gegen den FCZ per Kopf treffenden Fassnacht, Kharabadze nahm Benito beziehungsweise Mbabu in Gewahrsam, Untersee agierte gegen Assalé und Hekuran Kryeziu gegen Moumi. Die beiden «Schwachpunkte» Umaru Bangura und Kevin Rüegg hingegen waren nicht involviert – Ersterer sass auf der Bank, der Zweite übernahm Raumdeckungsaufgaben.

In der spielentscheidenden Szene vermochte YB dann aber eine Bresche in die Zürcher Abwehrmauer zu schlagen. Dies weil YB für einmal Platz fand, um schnell umzuschalten, was ansonsten in dieser Partie vergleichsweise wenig vorkam. Beim hohen Ball von Mbabu erwischte YB den FCZ daher in der Rückwärtsbewegung und so vermochten Hoarau und Nsamé lokal gegen Maxsø eine zwei gegen eins-Überzahl zu kreieren. Der Däne musste sich für einen von beiden entscheiden und liess Hoarau unbedrängt zum Kopfball hochsteigen, um dafür den sich in die Tiefe davonstehlenden Nsamé decken zu können. Dies war eigentlich die richtige Entscheidung, denn Maxsø hätte Hoarau wohl nicht mehr genügend an der Kopfballweiterleitung stören können und so wäre Nsamé völlig frei zentral auf Torhüter Brecher zugelaufen. Da aber schlussendlich Timing, Präzision und Beschleunigung in dieser Aktion bei Hoarau und Nsamé auf äusserst hohem Niveau waren, konnte Maxsø Nsamé auch so nicht mehr stoppen, obwohl er relativ nahe an ihm dran war.

Vorangegangen war dieser Aktion allerdings ein klares Foulspiel von Mohamed Camara an Assan Ceesay im Berner Strafraum (siehe Bilder am Ende des Artikels). Als Spätfolge dieses Fouls musste Ceesay später ausgewechselt werden. Erst zog der YB-Verteidiger den rechten Arm des durchbrechenden FCZ-Stürmers mit beiden Händen in seine Richtung und beförderte ihn anschliessend mit einem Stoss in die Hüfte zu Boden. Trotz relativ guter Sicht auf die Aktion blieb die Pfeife von Schiedsrichter Fähndrich stumm. Die Geschichte wiederholt sich. Die Serie der Schiedsrichterfehlentscheide in den Duellen gegen YB wird langsam aber sicher skandalös. Zum vierten Mal (!) in den letzten fünf Duellen profitiert YB gegen den FCZ bei einem entscheidenden Tor von einem nicht gepfiffenen klaren Foulspiel – nach Mbabu gegen Rüegg, Hoarau gegen Winter und Von Bergen gegen Khelifi erneut ein YB-Tor nach einem schnellen Gegenstoss nach dem Foul von Camara an Ceesay. Die vielzitierte ausgleichende Gerechtigkeit existiert in den Duellen mit den meisten Super League-Teams, aber nicht gegen die Favoriten YB und Basel.

Neben dem Faktor, dass der häufig in der Challenge League eingesetzte Lukas Fähndrich selbst auf zweithöchster Stufe zu den schlechtesten Schweizer Referees gehört, könnte im aktuellen Fall durchaus auch eine Rolle gespielt haben, dass der schlaksige Ceesay auch wegen seinen Körperproportionen in anderen Situationen relativ schnell aus dem Gleichgewicht kommt, und sich dann häufig am Kopf hält, auch wenn er an anderer Stelle getroffen worden ist. So wie Ceesay eher zu häufig beim Schiedsrichter moniert, tut dies Toni Domgjoni vielleicht zu wenig. Praktisch an gleicher Stelle, wo ihm schon gegen Basel nach dem Foul von Luca Zuffi ein Penalty verweigert worden war, wurde er von Moumi in der 81. Minute erneut ohne Folgen penaltyreif gefoult (siehe Bilder am Ende des Artikels). Erst stiess ihn der Kameruner bei einem Einwurf von Untersee von hinten in Mitspieler Maxsø rein, dann rappelte sich Domgjoni schnell wieder auf, dribbelte dabei technisch gekonnt halb im Liegen, nur um gleich nochmal von Moumi von hinten einen Schlag auf die Wade zu kriegen und dadurch erneut zu Boden zu gehen. Da Domgjoni in solchen Situationen als gefoulter Spieler kein aufhebens macht, fiel das Ganze Schiedsrichter Lukas Fähndrich offenbar zu wenig auf. Es ist daher umso unpassender, dass Mbabu ausgerechnet Domgjoni nach seinem korrekten Tackling im YB-Strafraum in der 89. Minute, nach welchem Domgjoni aber angeschlagen liegen blieb und ausgewechselt werden musste, diesem Simulation vorwarf. Auf der Gegenseite fällt Lukas Fähndrich auch eine falsche Entscheidung zuungunsten YB’s – als Pa Modou seitlich des eigenen Strafraums Nicolas Moumi foult, sieht dieser fälschlicherweise Gelb wegen angeblicher „Schwalbe“.

Weiter muss man leider feststellen, dass die Anzahl Schläge ins Gesicht des Gegenspielers pro Spiel bei YB wieder am Zunehmen sind, nachdem sie nach dem Abgang Sekou Sanogos zwischenzeitlich mal abzunehmen schienen. In der 63. Minute begeht Jean-Pierre Nsamé gegen Hekuran Kryeziu bei der Mittellinie mit einem Schlag ins Gesicht eine Tätlichkeit – Schiedsrichter Fähndrich schaut in diesem Moment in eine andere Richtung (siehe Bilder am Ende des Artikels). Es ist ein noch klarerer Fall als derjenige von Djuricin im Derby. Dass es aber eine entsprechende Sanktion nach sich ziehen wird, ist unwahrscheinlich. Denn obwohl alle Spiele nach offiziellen Angaben vom Schiedsrichterdepartement des SFV jeweils in voller Länge nochmal angeschaut werden, werden Sanktionen erfahrungsgemäss nur in Fällen verhängt, die in der TV-Nachberichterstattung stark thematisiert werden. In der 73. Minute schlägt auch Loris Benito am Zürcher Strafraum Toni Domgjoni die Hand ins Gesicht (siehe Bild am Ende des Artikels) – immerhin war es in diesem Fall im Kampf um den Ball und nur vorsätzlich statt absichtlich – daher hätte Gelb und Freistoss für den FCZ vom eigentlich gut postierten Fähndrich gereicht. Die dritte Hand im Gesicht sieht Fähndrich dann doch noch. Es gibt Gelb für die Aktion von Nsamé, der in Erwartung des einzigen Zürcher Eckballes der Partie in der 82. Minute zuerst auffällig nach der Positionierung des Schiedsrichters Ausschau hält, bevor er mit der Hand an Unterkiefer und Hals Hekuran Kryeziu umstösst (siehe Bilder am Ende des Artikels).

Schliesslich noch die Presseschau: Für die Spielberichterstattung war bei Tagi (Thomas Schifferle) und NZZ (Stephan Ramming) zuletzt wieder vermehrt das «Duo Infernale» nicht nur der FCZ-Aversion, sondern auch der allgemeinen Fussball-Unlust am Start. Kommentieren muss man das meiste nicht, aber beim Artikel Schifferles zum YB-Spiel gibt es eine Aussage («von Nachwuchsförderung ist (beim FCZ) nichts zu sehen»), auf die man vielleicht dann doch mal eingehen muss. Seit in einer «Heimspiel»-Sendung bei Teleclub die Behauptung aufgestellt wurde, unter Ludovic Magnin würden gar nicht wirklich mehr junge Spieler eingesetzt, als zuvor bei Uli Forte, hat sich diese Aussage zu einem dieser vielen Allgemeinplätze entwickelt, die dann jeweils über Dutzende von Zeitungsartikeln und Diskussionssendungen hinweg von etlichen Experten und Journalisten nachgeplappert werden, ohne dass irgendwann mal einer auf die Idee kommen würde, nachzuprüfen, ob sie auch stimmt. Denn natürlich stimmt sie nicht: Forte hatte mit Magnins ehemaligem Academy-Schützling Kevin Rüegg nur einen Teenager als Stammspieler – als Ludo Magnin übernahm, waren es dann in der Summe drei mit zusätzlich Toni Domgjoni und wahlweise Izer Aliu oder Fabian Rohner. Drei von elf oder einer von elf ist ein gewaltiger Unterschied. Und mehr würde von den gleichen Journalisten und Experten als „Jugendwahn“ bezeichnet werden. Insgesamt kamen in Fortes erster Saison nur drei und in der zweiten nur vier Spieler als Teenager insgesamt mehr als 90 Minuten zum Einsatz – bei Magnin sind es in der noch laufenden Saison bereits zehn! Zusätzlich zu Stammspielern wie Kharabadze oder Domgjoni sind selbst ein Simon Sohm, Hakim Guenouche oder Fabio Dixon bisher mehr als 300 Wettbewerbsspielminuten auf dem Platz gestanden.

FCZ – YB 0:1 (0:0)

Tore:  79. Nsamé (Hoarau) 0:1.

FCZ: Brecher; Untersee, Maxsø, M. Kryeziu, Pa Modou; Domgjoni (90. Nef), Rüegg, H. Kryeziu, Kharabadze; Marchesano (76. Odey), Ceesay (84. Schönbächler).

Young Boys: Von Ballmoos; Mbabu, Camara, Von Bergen, Benito; Fassnacht (58. Nsamé), Aebischer (80. Lauper), Sow, Moumi; Assalé (80. Schick), Hoarau.

63. Minute: Ungeahndete Tätlichkeit Jean-Pierre Nsamé gegen Hekuran Kryeziu

73. Minute: Loris Benito schlägt ungeahndet Toni Domgjoni im Kampf um den Ball die Hand ins Gesicht

79. Minute: Mohamed Camara foult ungeahndet Assan Ceesay im YB-Strafraum, im direkten Gegenzug fällt das 0:1 

81. Minute: Ungeahndetes Doppelfoul von Nicholas Moumi gegen Toni Domgjoni im YB-Strafraum

82. Minute: Jean-Pierre Nsamé stösst Hekuran Kryeziu mit Griff an Unterkiefer und Hals um und sieht Gelb

84. Minute: Verletzungsbedingte Auswechslung Assan Ceesays

90. Minute: Verletzungsbedingte Auswechslung Toni Domgjonis 

(Standbilder Teleclub)

Emotionen, Offensivgeist, Geschlossenheit: derbyreifer Auftritt des FCZ – Analyse

Die im Basel-Heimspiel feststellbare Aufwärtstendenz wurde zum Auftakt des letzten Saisonviertels im Derby gegen GC fortgesetzt. Fünf Spieler aus dem eigenen Nachwuchs (Brecher, Untersee, M. Kryeziu, Rüegg, Domgjoni) standen in der Startformation des FCZ, bei GC waren es immerhin drei (Pusic, N. Bajrami, M. Bajrami). Es gibt weltweit nicht viele Derbies in obersten Ligen mit solchen Aufgeboten an eigenen Junioren am Start. Die Jungs aus dem FCZ-Nachwuchs waren wie immer beim Derby speziell geladen und übertrugen diesen Spirit aufs ganze Team. Rüegg warf sich auf die Bälle und alles, was sich sonst noch bewegte, Pa Modou markierte gegen den aufmüpfigen Djuricin sein Revier und als Kamber sich erdreistete, mit seinem Foul Khelifi im Kniebereich zu treffen, stürzten sich sofort Untersee, Domgjoni und Rüegg auf den aus dem FCB-Nachwuchs stammenden GC-Mittelfeldspieler. Und Mirlind Kryeziu sprintete so schnell wie wohl noch nie in dieser Saison übers halbe Feld, um seinen Standards-Gegenspieler Zesiger resolut am Eingreifen zu hindern.

Grégory Sertic spielte im Vergleich zu seinen schlechten Auftritten gegen Xamax, Sion und (grösstenteils) Basel wie ein umgekehrter Handschuh und nahm beispielsweise Caiuby in den Mittelfeld-Luftduellen aus dem Spiel, was Hekuran Kryeziu nach der verletzungsbedingten Auswechslung des Franzosen nicht mehr gelang. Ein solches von Sertic gewonnenes Luftduell führte über die direkte Weiterleitung Kharabadzes in die Tiefe zum 1:0-Führungstreffer durch Assan Ceesay, welcher für seine Aufwärtstendenz in den letzten Spielen und seine harte Arbeit im Training (gemäss Kevin Rüegg im Interview mit Züri Live) belohnt wurde, auch wenn er ansonsten diesmal im Gegensatz zum Basel-Spiel fast alle seine Luftduelle verlor.

Der FCZ hatte im 274. Derby eine gute Balance zwischen Offensive und Defensive in der Aufstellung basierend auf dem flachen 4-4-2, das ab der 15. Minute gegen Basel gespielt wurde, mit Rüegg an Stelle von Hekuran Kryeziu im Mittelfeldzentrum, Untersee dafür zurück auf Rechts und Mirlind Kryeziu für den gesperrten Maxsö in der Startformation. Gleich mit dem Anstoss schickte Sertic einen langen Diagonalball nach links vorne, wo mit Ceesay, Kharabadze, Pa Modou, Domgjoni und Khelifi gleich die halbe Equipe hingesprintet war und versuchte, die lokale Überzahl zu nutzen.

Die von Drittquellen erhobenen Teamstatistiken des FCZ sind bei diesem 1:1 gegen GC fast in allen Belangen besser, als beim 3:1-Sieg gegen den gleichen Gegner zu Beginn der Rückrunde. Die Zahlen von Züri Live sehen ähnlich aus: 63 Top-Offensivaktionen sind Saisonrekord, mit 6,7 resultierte die höchste Durchschnittsnote seit dem Heimsieg gegen Leverkusen im Oktober und ebenfalls zum ersten Mal seit damals war kein einziger eingesetzter Spieler ungenügend. Auch Pa Modou bei dessen erstem Startelfeinsatz nach seiner Verletzungspause nicht, obwohl in seinem Spiel noch gleichermassen Licht und Schatten drin waren. Letzteres zum Beispiel beim 1:1-Ausgleichstreffer, als er nicht richtig zum Ball stand, als dieser Ravet nach einer starken Pusic-Flanke und einem Djuricin in Offside-Position glücklich auf die Schulter und von dort ins Tor fiel. Diese linke GC-Abwehrseite mit dem zum Linksverteidiger umfunktionierten Offensivtalent Pusic war es dann auch, wo der FCZ am meisten Druck zu machen vermochte. Salim Khelifis Leistungen sind auf dem aufsteigenden Ast, und Joël Untersee realisierte in einer einzigen Partie beinahe gleichviele Top-Offensivaktionen wie in seinen vier bisherigen Einsätzen zusammengezählt.

Derselbe Untersee traf nach einem weiten Pa Modou-Einwurf zudem den Innenpfosten – bereits der siebte Aluminiumtreffer im vierten Derby der Saison. Wie schon gegen den FCB kassierte der FCZ erneut einen wegen Offsides irregulären Gegentreffer und es wurde ihm ebenfalls erneut ein Penalty verwehrt. Im Gegensatz zum diskussionslosen Foul von Zuffi gegen Domgjoni hatte das Handspiel Nedim Bajramis aber zumindest Diskussionsspielraum. Der FCZ merkte in der Zweiten Halbzeit den Ausfall von Grégory Sertic, der urplötzlich wieder an die starken ersten 30 Minuten in Bern bei seinem ersten Einsatz Mitte Februar anzuknüpfen vermochte. Die Frage stellt sich nach der verletzungsbedingten Auswechslung, ob sich Sertic in den letzten Partien instinktiv zurückgehalten hat, weil er spürte, dass sein Körper ein mit vollem Einsatz geführtes Spiel nicht ertragen würde? Auch ein Wechsel auf GC-Seite beeinflusste das Spiel der Zweiten Halbzeit. Gjelbrim Taipi war als «freies Radikal» im Mittelfeld schwieriger in den Griff zu bekommen, als der im ersten Durchgang relativ blass gebliebene Nedim Bajrami. Am Ende stürmte beim FCZ dann auch noch Umaru Bangura nach vorne – der von GC-Hüter Lindner in Corner gelenkter Aufsetzer war sein erst fünfter Abschluss der ganzen Saison!

GC – FCZ 1:1 (0:1)

Tore:  30. Ceesay (Kharabadze) 0:1, 48. Ravet (Pusic) 1:1.

FCZ: Brecher; Rüegg, Bangura, M. Kryeziu, Pa Modou; Khelifi, Sertic (41. H. Kryeziu), Rüegg, Kharabadze; Domgjoni (85. Marchesano), Ceesay.

GC: Lindner; Cvetkovic, Nathan, Zesiger, Pusic; N. Bajrami (46. Taipi), Kamber; Ravet (72. Lika), M. Bajrami (85. Diani), Caiuby; Djuricin.

 

 

Mutige Taktik nicht belohnt / FCZ – FCB 0:2 Analyse

Der FCZ verliert nach dem Spiel Zwei auch das Spiel Drei (von fünf) der Saison gegen den FC Basel mit dem Ergebnis von 0:2. Beide Teams traten ganz anders an und auf als noch in den Auswärtsspielen am Wochenende in Sion und Luzern. Basels Trainer Marcel Koller, der beim 1:0-Sieg bei den grossgewachsenen Innerschweizern noch eine relativ konservative taktische Linie vorgegeben und auf physisch stärkere Spieler wie Balanta, Xhaka, Kuzmanovic, Stocker und Ajeti gesetzt hatte, ging richtigerweise von einem FCZ aus, der mitspielen will und brachte eher seine wirbligen, schnellen und/oder technisch starken Leute wie Campo, Van Wolfswinkel, Kalulu oder Widmer – dazu war Spielgestalter und Teamleader Fabian Frei, der beim 2:0-Heimsieg gegen den FCZ im Dezember eine Top-Leistung abgeliefert hatte, wieder in der Startformation. Ausserdem verlangte Koller von seinen Spielern diesmal von Anfang an mit Vollgas in hohem Tempo zu pressen. Nicht per Zufall stibitzte Van Wolfswinkel schon nach wenigen Sekunden den Ball vom Fuss Umaru Banguras und holte einen Eckball heraus. Die enorm fehlerhafte Vorstellung des Zürcher Innenverteidigers in Sion ist den Baslern natürlich nicht entgangen. Der FCB suchte zudem immer wieder lokal Überzahlsituationen zu kreieren und liess dabei gleichzeitig andere Räume ungenutzt und von Akteuren der Zürcher Abwehrformation nutzlos besetzt.

Der FCZ hatte nur zwei personelle Wechsel im Vergleich zu «Sion» – Stephen Odey fiel verletzt aus, dafür kehrte der gesperrte Toni Domgjoni wieder zurück. Für den im Wallis in den Zweikämpfen auf der Seite zu häufig unterlegenen Joel Untersee rückte Kevin Rüegg wieder auf die Rechtsverteidigerposition und der schussstarke Offensive Mittelfeldspieler Lavdim Zumberi kam rein. Wie der FCB ging auch der FCZ von der Ersten Minute an hohes Tempo und presste hoch. Da beide Mannschaften das Gleiche praktizierten, entstand durch das Tempo und die grossen Distanzen im Mittelfeld ein stürmischer Schlagabtausch – mit klaren Vorteilen auf Seiten der Rot-Blauen aufgrund tieferer Fehlerquote und höherer individueller Qualität. In Sion war der FCZ noch vom sich zurückziehenden Gegner weit in dessen Hälfte gelockt worden, um hinter der Zürcher Abwehr Raum für das Yakin’sche schnelle Umschaltspiel zu schaffen. Aber auch dort waren es in erster Linie die zu zahlreichen individuellen Fehler beim FCZ, welche Sion die entscheidenden Vorteile verschafften.

Im August hatte der FCZ gegen Basel noch ungewöhnlich (zumal in einem Heimspiel) defensiv in einem de facto 5-2-3 agiert und sich in «Sion-Manier» in die eigene Hälfte zurückgezogen gehabt. Der taktische Kniff ging auf – der FCZ hätte die Partie (1:1) an den Torchancen beziehungsweise «expected Goals» gemessen gewinnen müssen. Allerdings war damals der FCB auch weit von seinem heutigen Niveau entfernt und das für den aktuellen FCZ in der Regel so wichtige Aussenverteidigerduo Rüegg / Pa Modou stand von Beginn weg auf dem Platz. Im Dezember beim 0:2 im St. Jakob Park hatte sich Basel immer noch nicht ganz erholt und der FCZ hätte zu jenem Zeitpunkt gute Chancen auf einen Punkt gehabt, agierte aber in jener Partie vor allem in der Ersten Halbzeit zu wenig wach, präsent und clever auf dem Platz. Man baute den Gegner unnötig auf. Am Ende war die Statistik bei den «expected Goals» trotzdem ausgeglichen.

Im April kam nun ein deutlich stärkerer FC Basel in den Letzigrund. Trotzdem war die Strategie des FCZ von Beginn weg das Szepter in diesem Spiel zu übernehmen – was misslang. Dafür war unter anderem auch die enorm schnelle und gute Reaktion der Basler auf die taktische Ausrichtung des FCZ entscheidend. Dies vor allem auch dank ihren enorm routinierten Teamleadern Fabian Frei, Marek Suchy und Ricky Van Wolfswinkel. Der FCZ trat nämlich in einer Mittelfeldraute an, einem in der Super League selten gespielten System. Gegen die meisten Liga-Gegner hätte man damit bestimmt das Überraschungsmoment auf seiner Seite gehabt und sich in der Anfangsphase Vorteile erspielen können. Nicht aber gegen den aktuellen FC Basel, wie man spätestens nach diesem Spiel weiss.

Die Raute funktioniert nur, wenn man es schafft, das Spiel in die Hand zu nehmen und den Ballbesitz auf seine Seite zu bringen. Dies gegen den FCB in der aktuellen Form so konsequent anzustreben ist je nach Sichtweise mutig oder naiv. Im Nachhinein ist man sowieso immer klüger. Auf jeden Fall gelang es dem FCZ in der Startphase nicht, dieses Zwischenziel zu erreichen, worauf er die Formation in der 15. Minute auf ein 4-4-2 mit einem «flachen» Mittelfeld änderte. Diese Ausrichtung ist defensiv stabiler, vor allem die Seiten sind deutlich besser geschützt. Dies wirkte sich sofort aufs Basler Angriffsspiel aus. Die Spielauslösung des Koller-Teams dauerte deutlich länger und zögerlicher, weil nun die einfache Lösung über die Seite nicht mehr zur Verfügung stand. Dafür hatte im Gegenzug der FCZ selbst nun auch nicht mehr diese gefährlichen Umschaltmomente durch die im Rautensystem zahlreich bevölkerte Mitte, wie es sie in der Anfangsphase zwei Mal gegeben hatte. Insgesamt wurde die Partie deutlich ausgeglichener mit sporadischen guten Tormöglichkeiten auf beiden Seiten.

Auch wenn es aufgrund des Chancenverhältnisses auf den ersten Blick nicht so aussieht, war dieses Basel-Heimspiel eine Leistungssteigerung gegenüber dem Sion-Match, sowohl als Mannschaft wie auch in vielen Fällen individuell. Man versuchte in der Anfangsphase die Differenzen in der individuellen Qualität der beiden Teams mit einem riskanten System zu neutralisieren, was nicht funktionierte. In der Folge vermochte Toni Domgjoni im flachen 4-4-2 als zweite Spitze Assan Ceesay immer wieder wirkungsvoll beim Stören der Basler Angriffsauslösung zu unterstützen. Der in der Raute auf seiner Idealposition als 10er beginnende Lavdim Zumberi versuchte sich sichtlich und erfolgreich auch im Linken Mittelfeld von seiner aktuell besten Seite zu zeigen mit engagierter Defensivarbeit sowie nach vorne zielstrebigen Vorstössen, einem starken Weitschuss und zum Abschluss seines Einsatzes einer sehr guten Flanke.

Trotzdem tat die Einwechslung Pa Modous für Zumberi dem FCZ für die Schlussphase zusätzlich gut. Mit dem danach vorgerückten Levan Kharabadze, der sich im Vergleich zu seinen letzten Einsätzen verbessert zeigte und in der Ersten Halbzeit Kalulu (zur Pause ausgewechselt) praktisch ausschaltete, verstand sich der Gambier bei seinem Comeback auf der linken Seite von Anfang an gut. Assan Ceesay spielte sein wohl bisher bestes Spiel als Starter im FCZ-Dress mit vielen guten Kopfballweiterleitungen, Ballgewinnen und Sprints. Ein engagiertes Début allerdings ohne zu wesentlichen torgefährlichen Szenen zu kommen bestritt der 19-jährige Stürmer Nicolas Andereggen aus dem Argentinischen San Jeronimo Norte.

Ein Spiel «zum Vergessen» wars hingegen für Captain Kevin Rüegg. Bangura war besser als in Sion, aber unter dem Strich noch nicht genügend. Grégory Sertic zauberte direkt aus einem Corner einen Lattenkreuzknaller hin und beteiligte sich phasenweise konstruktiv am Aufbauspiel – was aber leider im negativen Sinn mehr als aufgewogen wird durch seine Körpersprache und ungenügendem Einsatz in vielen Aktionen – schon ab der 17. Minute begann der Franzose wie ein Grümpelturnierfussballer bei Ballverlusten stehen zu bleiben und zu hadern, statt wie ein Profi sofort die entstehende Lücke schliessen zu helfen. Schlimm wurde es dann vor allem in der Zweiten Halbzeit als Sertic beim Stand von 0:1 trotz reellen Chancen auf den Ausgleich wiederum viel zu früh die Segel strich.

Insgesamt erinnert die Partie an das Heimspiel gegen Napoli, als der Live-Eindruck des FCZ im Stadion ebenfalls schlecht war, bei genauerer Betrachtung im Nachhinein aber auch viele positive Aspekte offenbart wurden. Vor allem scheint den Spielern die anspruchsvolle Spielsweise für die individuelle Lernkurve gut zu tun. Realistischerweise muss man allerdings auch einräumen, dass eine Kanterniederlage diese positiven Aspekte gefährdet hätte. Beim 0:1 durch Samuele Campo, der wie schon im August erneut gegen den FCZ im Letzigrund das Führungstor erzielte, war entscheidend, dass der umsichtige Fabian Frei Toni Domgjoni im Mittelfeld von Eray Cömert weglockte, was diesem erlaubte ohne jeglichen gegnerischen Druck den sehr guten langen Ball hinter die Abwehr zu spielen, den Campo direkt nahm. Umaru Bangura kam gegen Campo zwar zu spät, aber im Gegensatz zu vielen anderen Szenen zuletzt kann man in diesem Fall nicht von einem groben Schnitzer des Innenverteidigers aus Sierra Leone sprechen. Grundsätzlich reagierte er schnell, stand davor vielleicht wenige Zentimeter zu weit vorne – Cömert und Campo machten ihre Sache aber halt einfach auch sehr gut. Derjenige, der das Tor am ehesten hätte verhindern können, war Domgjoni.

Das 0:2 entstand aus einem schlecht ausgeführten Einwurf des eingewechselten Pa Modou. Albian Ajeti stand beim Zuspiel von Zdravko Kuzmanovic allerdings im Offside (im Standbild klar an der Grasnarbe erkennbar). Toni Domgjoni wurde zudem im Basler Strafraum nach klarem Foul von Zuffi ein Penalty verwehrt. Der zweite nicht gegebene klare Penalty in Folge gegen den FCB nach dem Handspiel Kalulus im St. Jakob Park im Dezember. Mühe hatte der FCZ wieder einmal bei gegnerischen Eckbällen, auch wenn daraus diesmal kein Gegentor resultierte. Maxsö nahm wie immer den gefährlichsten Gegenspieler aus dem Rennen. Suchy versuchte es einmal mit einem Stoss in den Rücken des Dänen, welcher aber von Referee Klossner korrekterweise geahndet wurde.

Grégory Sertic (diesmal gegen Van Wolfswinkel) ist zwar im Luftduell nicht stark, verkörpert aber mehr Routine als die meisten seiner Mitspieler, und weiss, wie man einen Gegenspieler genügend stören kann, ohne dass es einem Foulspiel entspricht. Kharabadze macht seine Sache bei gegnerischen Standards mehrheitlich gut, aber einmal entwischte ihm Fabian Frei trotzdem. Umaru Bangura hatte diesmal Glück, denn sein Gegenspieler Silvan Widmer wurde von Luca Zuffi nie anvisiert. Dafür stand diesmal die zweitgrösste Schwachstelle Kevin Rüegg im Fokus, der mit seinem U21-Nationalteamkollegen Eray Cömert seine liebe Mühe hatte. Dieser nutzte in seinen Laufwegen erfolgreich Mit- und Gegenspieler als „Kurveninnenseite“, um seinen Kontrahenten abzuschütteln. Eine einstudierte irreguläre Eckballvariante hatte Basel ebenfalls noch im Köcher (siehe Bildfolge unten). Bei dieser stürzten sich vor dem Strafraum ausserhalb des Sichtfeldes von Ref Klossner Silvan Widmer und Aldo Kalulu zu zweit wie Defensive Tackles im American Football auf Toni Domgjoni, damit dieser seinem Gegenspieler Campo nicht folgen konnte, worauf dieser nach dem kurz und flach gespielten Ball Zuffis frei zum Abschluss kam, der dann allerdings vom aufmerksamen Maxsö geblockt wurde. Der Däne ist der Züri Live-MVP der Partie und wird im Derby gesperrt fehlen.

FCZ – Basel 0:2 (0:0)

Tore:  54. Campo (Cömert) 0:1, 89. Ajeti (Kuzmanovic).

FCZ: Brecher; Rüegg, Bangura, Maxsø, Kharabadze; Sertic; H. Kryeziu, Domgjoni (82. M. Kryeziu); Zumberi (58. Pa Modou); Khelifi, Ceesay (78. Andereggen).

Basel: Omlin; Widmer, Cömert, Suchy, Petretta; Frei, Zuffi; Kalulu (46. Ajeti), Campo (81. Xhaka), Okafor (62. Kuzmanovic); Van Wolfswinkel.

(Standbilder: Teleclub)

Statistik der Woche – der FCZ hat ein Flügelproblem

Nach der Analyse des Gesamtnotenschnittes nach Wettbewerben schauen wir uns diese Woche die Leistungsentwicklung der Spieler im Saisonverlauf inklusive des Thun-Spiels vom vergangenen Wochenende an. Jeweils drei Partien (wettbewerbsübergreifend) wurden dafür zu einer Durchschnittsnote zusammengefasst und daraus ergeben sich die Kurven im Saisonverlauf. Die Durchschnittsnote des Gesamtteams begann dabei etwa bei 6 (auf einer Skala von 1-10, wobei „5“ = „genügend“) und blieb auf diesem Niveau, bis sie im Dezember auf ca. „5“ absank. Nach der Winterpause ist eine Aufwärtstendenz erkennbar – aktuell ist das Team wieder bei „5,8“.

Interessant für die Analyse ist die Differenzierung nach Positionen. Zu Beginn der Saison war der Sturm der beste Mannschaftsteil, ab Mitte November begann aber ein kontinuierlicher Sinkflug, der bis heute anhält – auch wenn die Forwards kollektiv sich bisher noch im Bereich einer Genügenden Note halten konnten. Aktuell wird das Team vor allem von der Defensivzentrale – Innenverteidiger und Torhüter – getragen. Das war zu Saisonbeginn noch nicht ganz so gewesen. Die Torhüterposition war damals die erste „Baustelle“ und wurde es gegen Ende der Vorrunde noch einmal. Erst seit Rückrundenbeginn ist eine merkliche Verbesserung feststellbar. Chronologisch die zweite Baustelle in Bezug auf Positionen wurde die Aussenverteidigung. Diese Position war zwar während der Vorrunde grundsätzlich eine Stütze, allerdings quantitativ schmal besetzt und relativ grossen Leistungsschwankungen unterworfen. Als dann gegen Ende der Vorrunde nach Rüegg auch noch Pa Modou ausfiel, fiel die Durchschnittsnote mit Dixon und Guenouche gegen anspruchsvolle Gegner in den Keller. Durch die Verpflichtungen von Kharabadze und Untersee, sowie etwas später die Genesung Rüeggs (und Leistungssteigerung Dixons) konnte diese Baustelle weitgehend geschlossen werden. Gleichzeitig tut sich nun aber eine neue Baustelle auf: die Flügelposition. Ausserdem war auch die Performance im Zentralen Mittelfeld in den letzten Partien unter dem Strich… – unter dem (5er-)Strich.

Die positive Tendenz bei den Torhütern in letzter Zeit relativiert sich etwas, wenn die Keeper einzeln betrachtet werden. Die Leistungsentwicklung Yannick Brechers gleicht dabei etwas einer Achterbahn, wobei er wegen einer Note „3“ beim 0:1 gegen Lugano zuletzt zum wiederholten Mal in den Ungenügenden Bereich fiel, wohingegen Andris Vanins im Cup-Viertelfinal gegen den SC Kriens hervorragend hielt (beste FCZ-Torhüterleistung der Saison bisher) und noch keine Ungenügende Note zu verzeichnen hatte.

Der mittlerweile 37-jährige Alain Nef war während der ganzen Vorrunde eine „Bank“ und zusammen mit Kevin Rüegg von den regelmässig eingesetzten Zürcher Spielern derjenige mit der höchsten Liga-Durchschnittsnote. Andreas Maxsø startete ausgezeichnet und stabilisierte die Hintermannschaft nachhaltig. Der Däne ist wohl aktuell einer der Top 5-Innenverteidiger der Liga. Mirlind Kryeziu begann die Saison gut. Als er dann aber durch die Einsatzfähigkeit Maxsøs in der Hierarchie einen Platz runterrutschte, vermochte er in seinen sporadischen Einsätzen in keinster Art und Weise mehr Werbung für sich zu machen.  Seit Rückrundenbeginn ist beim Zürcher aber wieder eine klare Steigerung erkennbar. Umaru Banguras gute und schlechte Szenen halten sich meist etwa die Waage – der Nationalspieler Sierra Leones macht aktuell vor allem mit seinen wenig erfreulichen Auftritten gegen Kriens und Lugano die persönlich schlechteste Phase der Saison durch. Becir Omeragic kam verletzungsbedingt noch nicht zum Einsatz.

Die Aussenverteidiger Rüegg und Pa Modou gehörten in der Vorrunde zu den wichtigsten Stützpfeilern der Mannschaft. Als zuerst Rüegg und danach auch noch Pa Modou angeschlagen ausfielen, war das sofort spürbar. Die Winterneuverpflichtungen Kharabadze und Untersee (der sich mittlerweile aber selbst verletzt hat) halfen aber mit, auf dieser Position zu Beginn der Rückrunde wieder mehr Stabilität reinzubringen, bis Rüegg und irgendwann dann auch Pa Modou wieder zurück sind.

Im Mittelfeldzentrum wurden naturgemäss am meisten Spieler eingesetzt. Die grössten Konstanten waren dabei Toni Domgjoni, Hekuran Kryeziu und Antonio Marchesano. Domgjoni und Marchesano hatten einen guten Start in die Saison, liessen gegen Ende der Vorrunde aber nach und konnten sich nun nach der Winterpause wieder etwas fangen, wobei der die Wintermonate offenbar nicht sonderlich liebende Marchesano seine muskulären Probleme noch nicht in den Griff bekommen hat. Hekuran Kryeziu hingegen begann schlecht, und vermochte sich in der Folge kontinuierlich etwas zu steigern. Der Start in die Rückrunde war bei ihm gut bis sehr gut, bis er im Cup gegen Kriens und beim 2:2 in Thun wieder zwei schwache Partien einzog. Der mittlerweile nach Darmstadt transferierte Ex-Captain Palsson war eher durchschnittlich unterwegs. Im Mittelfeld hat der FCZ das grösste Talentpotential. Die punktuellen Einsätze von jungen Spielern wie Krasniqi, Sohm, Maouche, Aliu, Rexhepi oder Zumberi verliefen zum grössten Teil von ordentlich bis teilweise sehr gut (letzteres vor allem bei Krasniqi).

Die offensive Flügelposition droht zur neuesten Baustelle im Kader des FCZ zu werden. Der gut startende Kololli hat im Verlauf der Saison auf dieser Position eine extreme Abwärtstendenz an den Tag gelegt – zuletzt seit dem Auswärtsspiel in Napoli mit fünf Ungenügenden Noten in Folge. Khelifis Auftritte sind unter dem Strich dank seines Einsatzes meist ordentlich, manchmal aber auch schlecht, wie zuletzt gegen Lugano. Der mittlerweile zu Uerdingen gewechselte Roberto Rodriguez war trotz seinem fehlenden Speed solide unterwegs, kam aber insgesamt nur 463 Minuten zum Einsatz. Ein harter Schlag für den FCZ ist, dass der formstärkste und konstanteste offensive Flügelmann, Adrian Winter, nun für den Rest der Saison ausfällt. Dies wird in Verbindung mit den zuletzt einen Ungenügenden Notenschnitt aufweisenden Kololli und Khelifi zu einem echten Problem. Die Alternative Schönbächler scheint sich noch nicht auf ein Niveau hinaufgearbeitet zu haben, um das Vertrauen des Trainerteams geniessen zu können.

Aus der U21 gibt es auf dieser Position kurzfristig wohl ebenfalls keine echten Alternativen. Guillaume Furrer hat sich noch nicht wie gewünscht entwickelt und ist noch weit von der 1. Mannschaft entfernt. Fabian Rohner stabilisiert sich langsam wieder, ist aber auch noch einiges von seiner früheren Form entfernt. Die Lösung dieses Offensiven Flügelproblems könnte daher in einer taktischen Umstellung mit wieder vermehrtem Einsatz der Dreierabwehr liegen, so dass es auf beiden Seiten nur je einen Aussenspieler braucht. Diese Ausrichtung passt zudem sehr gut zum Personal des FCZ, haben die Aussenverteidiger wie Rüegg, Kharabadze, Pa Modou, Dixon oder Untersee doch vor allem in der Offensive ihre Stärke – dazu stossen Innenverteidiger wie Bangura, Nef oder Mirlind Kryeziu ebenfalls gerne und effektiv mit nach vorne.

Frey und Dwamena weg, zudem landete der getestete blutjunge Malier Lassana N’Diayé (Tor in Vaduz) letztendlich bei ZSKA Moskau. Stephen Odey bekam so von Anfang an viel Verantwortung im Sturmzentrum übertragen. Bereits als der Nigerianer im Herbst 2017 auf der Allmend Brunau und im Heerenschürli aufsetzte, war ersichtlich, dass er sich deutlich schneller an den europäischen Fussball und die Super League wird adaptieren können, als vor ihm beispielsweise Moussa Koné. Die vielen Spiele scheinen aber im Saisonverlauf 18/19 dann trotzdem nicht spurlos an ihm vorbeigegangen zu sein. Mit der Zeit nahm die Spritzigkeit und auch die Torgefährlichkeit ab. Da half natürlich auch nicht, dass der neuverpflichtete Gambier Assan Ceesay, der einige gute (Teil-)Einsätze ablieferte, zwischendurch verletzungsbedingt wieder ausfiel.

Der im November von YB verpflichtete Yann Kasai hatte zwei gute Teileinsätze in Basel sowie gegen Lugano, wurde aber seither noch nicht wieder eingesetzt und ist zur Zeit in der U21 in der Promotion League der torgefährlichste FCZ-Stürmer. Ebenfalls zur Zeit in der U21 engagiert sind die neuverpflichteten jungen Talente Aziz Binous und Nicolas Andereggen, welcher erst gerade wieder von einer Verletzung genesen ist. Der beste Torschütze des FCZ ist unter anderem auch dank sicher verwandelten Penalties Benjamin Kololli. Der Waadtländer hat zur Zeit den besten Schuss und ist treffsicher. Und da der 26-jährige zuletzt auf der Flügelposition eher enttäuschende Leistungen gezeigt hat, setzte ihn Trainer Magnin zuletzt ab und zu im Sturm ein. Dies in Verbindung mit taktischen Umstellungen könnte ein Schlüssel für eine grössere Punkteausbeute in den kommenden Wochen werden. Zwar ist Kololli nicht sonderlich schnell, aber er kann hohe Bälle mittels Kopfballablagen besser verarbeiten, als Odey – und wenn er mal Platz zum Abschluss erhält, zielt er oft gut.

 

Statistik der Woche – physisch starke Spieler wichtig in Super League

Der FCZ hat mittlerweile mehr als zwei Drittel seiner Wettbewerbsspiele hinter sich. In der aktuellen Ausgabe «Statistik der Woche» geht es um die Einzelnoten der Spieler. Von den in mehr als 500 Minuten eingesetzten FCZ-Akteuren liegen dabei Assan Ceesay und Kevin Rüegg mit einer Durchschnittsnote von 6,4 an der Spitze – vor Alain Nef und Adrian Winter. Der winterpausenübergreifend während 11 Partien verletzungsbedingt ausfallende Rüegg hatte in dieser Saison bisher nur zwei ungenügende Noten zu verzeichnen, und zwar in den Cup-Partien gegen die jeweils Weiss-Grün tragenden Red Star und Kriens. In Heimspielen gegen Basel, Xamax und Luzern, sowie auswärts bei Breitenrain war der Neo-Captain jeweils Most Valuable Player.

Assan Ceesays nahezu perfekte Leistung nach seiner Einwechslung beim 2:1-Sieg in Sion führte zu einer von bisher in dieser Saison insgesamt erst zwei Vergaben der Höchstnote 10 – die andere ging an Antonio Marchesano beim 3:2-Heimsieg gegen Leverkusen. Ceesay erhielt nach den beiden Rückrundenniederlagen in St. Gallen und gegen Lugano seine ersten beiden ungenügenden Noten. Eine noch höhere Durchschnittsnote als Rüegg bzw. Ceesay haben Michael Frey und Bledian Krasniqi aufzuweisen – beide allerdings mit (bisher) nur drei Wettbewerbseinsätzen für die 1. Mannschaft des FCZ in dieser Saison. Auf eine ungenügende Durchschnittsnote kommen mit Benjamin Kololli und Marco Schönbächler zwei der bekanntesten Spieler im Kader, sowie die wenig eingesetzten Raphael Dwamena und Hakim Guenouche.

Interessant gestaltet sich die Differenzierung der Spielerleistung nach Wettbewerb. In der Europa League vermochten sich die jungen Spieler am besten durchzusetzen, speziell spielerisch und technisch starke wie Lavdim Zumberi oder Bledian Krasniqi. Zusammen mit Toni Domgjoni würden die beiden in einem FCZ Europa League-Top Team der Saison das zentrale Mittelfeld bilden. Neben Jugendlichkeit, spielerischen und technischen Qualitäten scheint auch das läuferische Element in der Europa League wirkungsvoll zu sein, was unter anderem in den guten Leistungen von Domgjoni und Adrian Winter Ausdruck findet.

 

Im Schweizer Cup gegen unterklassige Gegner kamen hingegen diejenigen Spieler aus dem FCZ-Kader zur Geltung, die bezüglich entweder Physis oder Antritt/Speed auf höherem Niveau tendenziell (zur Zeit) weniger gut mithalten können – wie Roberto Rodriguez, Mirlind Kryeziu, Hakim Guenouche oder Marco Schönbächler. Am interessantesten stellt sich die Lage in Bezug auf das Tagesgeschäft, die Super League, dar. Dort machten tendenziell die physisch stärksten Spieler des Kaders die beste Falle. Die aktuelle Dominanz von YB (und früher Basel) scheint von allen Elementen am stärksten auf ihrer physischen Überlegenheit zu basieren. Die Notenverteilung des FCZ-Kaders der aktuellen Saison scheint die These zu stützen, dass dieser Faktor in der Super League der wichtigste für den Erfolg sein könnte. Das FCZ Super League-Top Team der Saison würde aus fast ausschliesslich physisch starken Spielern bestehen – mit Grégory Sertic als Ballverteiler im Zentrum. Kevin Rüegg würde zusammen mit Fabio Dixon in der offensiveren Rolle, auf welcher er in Juniorenzeiten immer wieder mal eingesetzt worden ist, die Rechte Seite bilden.

 

Adi Winter kämpft sich zum Siegtreffer / FCZ – SC Kriens 2:1 Analyse

Im Eishockey, wo häufig die (mehrheitlich Heimteam-nahen) Journalisten bzw. Funktionäre die Best Player festlegen, wird gerade beim Auswärtsteam sehr häufig der Torhüter gewählt. Damit soll indirekt ausgedrückt werden: «eigentlich waren wir das bessere Team, aber der gegnerische Torhüter hatte halt einen guten Tag». In der Züri Live-Bewertung wurde nun beim eigenen Team nach der 0:2-Niederlage in Bern (Brecher) mit Andris Vanins zum zweiten Mal seit Jahresbeginn der Torhüter zum MVP, nachdem dies zuvor im Herbst nie der Fall gewesen war.

Auch in diesem Fall kann das indirekt als Negativvotum für die Feldspieler interpretiert werden. Wobei man da differenzieren muss. Adrian Winter kämpfte von der ersten bis zur letzten Minute und wurde zurecht mit dem Siegtreffer belohnt. Mirlind Kryezius Erste Halbzeit war seine bisher klar beste Saisonleistung mit starker Antizipation im Mittelfeld, guten Ersten Bällen nach vorne und wichtigen Rettungsaktionen hinten. Unter anderem ging das 1:0 Khelifis in der 16. Minute vom waschechten Zürcher Innenverteidiger aus. In der Schlussphase liess er sich dann in zwei Aktionen aber ebenfalls noch von der allgemeinen Nervosität etwas anstecken.

Ähnlich Toni Domgjoni (zur Pause angeschlagen ausgewechselt), der eigentlich eine gute Erste Halbzeit zeigte bis zu seinem Doppelfehler, der zum Eckball zum 1:1 führte. Bei diesem war für einmal nicht der Bangura-Gegenspieler Wiget, sondern Rüegg-Gegenspieler Chihadeh per Kopf erfolgreich. Was nicht heisst, dass Umaru Bangura im eigenen Strafraum nun souverän auftrat – nach einem Duell gegen Chihadeh hätte es Penalty für Kriens geben müssen und auch einer der Zweikämpfe mit Wiget war nicht ganz astrein. Benjamin Kololli (wie gegen Luzern mit Züri Live-Note «1») startete ins Spiel mit zwei zu nonchalant umgesetzten Abschlüssen im gegnerischen Strafraum und brachte in der Folge wie schon gegen Luzern den Gegner mit einer Reihe von unnötigen Ballverlusten nach rund einer Viertelstunde, die der FCZ dominiert hatte, ins Spiel.

Nach einem relativ soliden Beginn in die Saison holte sich der Waadtländer die erste ungenügende Bewertung beim Auswärts-Spiel in Leverkusen (4) ab. Seither gab es in 13 Partien gleich 9 ungenügende Noten. Nur in den beiden Derbies vermochte Kololli in diesem Zeitraum eine ordentlich bis gute Leistung zu zeigen und prompt wurden diese dann auch gewonnen. Auch Neuverpflichtung Grégory Sertic unterliefen gegen Kriens neben dem ein oder anderen guten weiten Ball zu viele Unkonzentriertheiten, bis er in den Schlussminuten mit seinem Stellungsspiel dann doch noch genauso wie der eingewechselte Stürmer Assan Ceesay entscheidend mithalf, den Vorsprung über die Zeit zu bringen.

FCZ – SC Kriens 2:1 (1:1)

Tore:  16. Khelifi (Domgjoni) 1:0; 43. Chihadeh (Siegrist) 1:1; 83. Winter (Odey).

FCZ: Vanins; Rüegg, Bangura, M. Kryeziu, Kharabadze; Sertic, Domgjoni (46. H. Kryeziu); Khelifi, Winter, Kololli (46. Ceesay); Odey (86. Maxsø).

SC Kriens: Osigwe; Urtic, Elvedi, Fanger, Mijatovic; Siegrist, Sadrijaj, Wiget (73. Cirelli), Costa; Sukacev (66. Rüedi); Chihadeh (80. Sulejmani).

 

Steigerungspotential im Cup, sowie gegen Lugano und Basel / Statistik der Woche

33 Wettbewerbsspiele hat der FCZ in dieser Saison absolviert. Betrachten wir die Statistik des Züri Live-Notenschnittes pro Spiel, sehen wir, dass es am 24. November beim 3:3 in Neuenburg erstmals in dieser Saison einen ungenügenden Notenschnitt gab – seither insgesamt fünf Mal in 12 Partien. Nach der Winterpause trüben die unter dem Strich schlechten Leistungen bei den Niederlagen in St. Gallen sowie bei YB (ab ca. der 30. Minute) die Bilanz von durchaus auch ordentlich bis guten Auftritten.

Mit 4,5 war der Notenschnitt in diesen beiden Partien der bisher schlechteste der Saison. Die beste Mannschaftsleistung (im Sinne von aufsummierten Einzelleistungen) war das Heimspiel gegen Bayer Leverkusen (3:2) mit einem Notenschnitt von 6,9. Dahinter liegen vier Spiele ex aequo auf dem Zweiten Platz, darunter gleich zwei Partien der wenige Wochen alten Rückrunde mit dem 3:1-Derbysieg und der 0:2-Niederlage in Napoli.

Dazu kommen das Heim-0:0 gegen St. Gallen und der 2:1-Sieg in Sion aus der Vorrunde. Das waren zwei enge Partien auf relativ hohem Niveau, in welcher jeweils beide Mannschaften eine gute bis sehr gute Leistung zeigten. Generell erbrachte der FCZ in schwierigen Europacuppartien wie gegen Leverkusen oder in Napoli gute bis sehr gute Leistungen, während auf nationaler Ebene die schwierigen Auswärtspartien in Basel, St. Gallen und Bern zuletzt nicht zufriedenstellend waren.

Interessant ist in der Auflistung der Most Valuable Players aller bisherigen Spiele, dass vor allem die jungen Spieler gegen die stärksten Gegner jeweils die Leistungsträger des Teams sind. In den bisher neun Partien gegen Napoli, Leverkusen, YB und Basel war Toni Domgjoni drei Mal MVP – Kevin Rüegg, Yann Kasai, Stephen Odey, Yanick Brecher, Hekuran Kryeziu und Antonio Marchesano je ein Mal. Die besten Jungen haben mehr Potential als die erfahrenen Spieler im Kader und rufen dies auch ab, wenn sie auf hohem Niveau gefordert werden.

Auf der anderen Seite steht beispielsweise ein Alain Nef, der schon seit Jahren in Partien gegen weniger prominente Gegner topprofessionell auftritt und die Mannschaft mitreisst. Mehrmals haben es Einwechselspieler zum MVP gebracht, welche wesentlich dazu beigetragen haben, eine schlecht laufende Partie herumzureissen oder zumindest nochmal spannend zu machen: so Ceesay in Sion, Dixon in Neuchâtel, Krasniqi gegen AEK oder Kasai in Basel. Andreas Maxsø, Assan Ceesay, Fabio Dixon, Bledian Krasniqi, Yann Kasai oder Levan Kharabadze setzten gleich zu Beginn, als sie zu ihren ersten Einsätzen im Team kamen, ein Ausrufezeichen. Pa Modou tritt traditionell gegen seine Ex-Klubs am stärksten auf. Das war auch in dieser Vorrunde gegen St. Gallen wieder der Fall. Zum Rückrundenstart in der AFG Arena hätte der FCZ den Gambier gut brauchen können.

Fasst man jeweils drei Wettbewerbspartien zu einer Mini-Saisonphase zusammen, sieht man den kontinuierlichen Rückgang des Notenschnittes von Ende Oktober bis in den Dezember noch deutlicher. Dieses Phänomen kennen wir bereits aus den beiden Saisons unter Trainer Uli Forte. Auch in früheren Jahren hatte der FCZ häufig einen guten Saisonstart und mischte vorne mit, handelte sich dann im November einen gewissen Rückstand ein, der die Hoffnung auf ein Mitmischen ganz vorne minimierte – und liess es von diesem Moment an «schleifen». Der Notenschnitt hat nun aber im Gegensatz zur letzten Saison nach der Winterpause wieder zugenommen, während der Punkteschnitt noch weiter abgesunken ist, was auch damit zusammenhängt, dass gleich drei der sechs Partien mit die schwersten der Saison waren mit zwei Mal Napoli und YB auswärts.

Betrachtet man die Notenschnitt-Spanne pro Gegner, fallen erstmal die Derbies ins Auge, wo sich der Notenschnitt in einem schmalen Range auf relativ hohem Niveau zwischen 6,1 und 6,4 bewegt. Auch gegen Luzern und Sion fiel der Notenschnitt bisher nicht unter 5,9. Die grösste Diskrepanz der Leistungen gab es in den Partien gegen St. Gallen, gefolgt von YB. Mit 5,7 die tiefste Maximalnote resultierte bisher gegen Basel und den nächsten Meisterschaftsgegner Lugano. Steigerungspotential gibt es im Hinblick auf den bevorstehenden Viertelfinal gegen den SC Kriens vor allem aber auch im Cup. Es ist der Wettbewerb mit dem bisher tiefsten Notenschnitt der FCZ-Spieler (5,5), während diese in der Europa League (5,9) bisher ihre besten Leistungen gezeigt haben. Hilft das neue Cup-Trikot?

 

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