FCB wackelt am 13. Mai / Spielbericht und Interviews FCZ – FCB 4:1

Alain Nef und Florian Stahel verbringen auf der Westtribüne einen würdigen Feiertag des 13. Mai und sehen wie vier verschiedene Torschützen zum 4:1 gegen den FC Basel treffen. Auch in der 93. Minute gibt es wieder ein Tor – es trifft diesmal Albian Ajeti zum Ehrentreffer für die Gäste. Die Geschichte wiederholt sich – aber nie exakt gleich. Wie schon unter der Woche in Thun zeigt sich der FCZ im Abschluss effizient in einer Partie, welche von der Qualität und Intensität her aber sehr weit vom üblichen Niveau dieser Paarung entfernt war. Bei der 0:3-Niederlage im St. Jakob Park im April beispielsweise hatte der FCZ besser gespielt, als nun beim 4:1-Heimsieg – aber die Effizienz im Abschluss fehlte, und der Gegner hielt damals mehr dagegen.

Obwohl in den letzten sechs Partien nur gegen das zur Zeit stark nachlassende St. Gallen eine überzeugende Leistung gelang, holte der FCZ in dieser Zeitperiode 11 Punkte und verlor nur in Luzern – in letzter Sekunde. Dies nachdem man zuvor speziell in den beiden Duellen mit YB für gute Leistungen zu wenig belohnt worden war. Insgesamt muss man den Auftritt des FCB am Sonntag im Letzigrund als «nicht Super League-würdig» einstufen. Etwas, was in den letzten 15 Jahren bei den Rot-Blauen eigentlich nie vorgekommen ist. Und dies nach einer Serie von neun ungeschlagenen Partien in Folge. Der FCZ darf daher gerade im Hinblick auf den Cupfinal das Resultat gegen den FCB nicht überbewerten oder sich in falscher Sicherheit wiegen.

https://soundcloud.com/fcz-radio/kevin-ruegg-haben-gegner-genau-unter-die-lupe-genommen-1

Nach der Partie war FCB-Trainer Wicky verständlicherweise vor allem sauer über die ersten zwei Gegentore und, ohne Namen zu nennen, das Verhalten einzelner seiner Spieler in diesen Szenen. Welche Namen gemeint waren, war auch so klar. In erster Linie derjenige des jungen Neftali Manzambi, der seinen Gegenspieler Pa Modou zwei Mal zu stark gewähren liess. Vor allem beim 2:0 hatte der Zürcher Aussenläufer so viel Zeit und Musse im gegnerischen Strafraum, dass ihm ein schöner Schlenzer in die entfernte Ecke mit seinem schwächeren rechten Fuss gelang, worüber er sich anschliessend mit Co-Trainer Van Eck tierisch freute. Ehrliche Arbeit im Training zahlt sich eben irgendwann aus… Auf dem anderen Ende der Gemütsskala stand der gelernte Stürmer Manzambi, der zum zweiten Mal in der Super League in der Startformation gestanden, nachdem er vor zwei Wochen im Heimspiel gegen den FC Thun von seinem Trainer Wicky zum Rechtsverteidiger umfunktioniert worden war. Es lag aus FCB-Sicht aber nicht allein am 21-jährigen. Ohne Teamleader Michael Lang (auf der Bank) wirkte der entthronte Schweizer Meister zahnlos. Luca Zuffi war angeschlagen und wurde in der Halbzeitpause ausgewechselt (wobei Trainer Wicky dabei auch gleich noch eine taktische Umstellung vornahm), Samuele Campo unterliefen zu viele Ballverluste und Serey Dié wirkte nicht wie Serey Dié nachdem er zuletzt Numa Lavanchy spitalreif getreten hatte. Nur der 19-jährige Afimico Pululu konnte in seinem zweiten Super League-Einsatz gegen Ende der Partie noch für etwas Schwung sorgen.

https://soundcloud.com/fcz-radio/cedric-brunner-war-sehr-aufgewuhlt

Der FCZ trat mit Dreierabwehr an, unter anderem mit Mirlind Kryeziu, der von Spiel zu Spiel an Sicherheit zu gewinnen scheint. In der Schlussphase kam er zusätzlich auf Standards von Marchesano zwei Mal gefährlich zum Abschluss, wobei beim ersten Mal FCB-Keeper Vaclik spektakulär parierte. Diese «Offensivwaffe» war in den bisherigen Partien Kryezius in der aktuellen Saison noch «eingerostet» gewesen, weil jeweils das Timing nicht gestimmt hatte. Cédric Brunner konnte in seinem (vorläufig) letzten Spiel im Letzigrund (im Interview mit Züri Live: «Ich hoffe, ich darf wieder zurückkommen») seine Nervosität nicht ganz verbergen. Er war im Jahr des 13.Mai als Zwölfjähriger zum FCZ gekommen. Dafür spielte Rasmus Thelander solider als zuletzt. Und Yanick Brecher benötigte in einigen Szenen sowohl Glück als auch Können, um den letztendlich klaren Sieg in trockene Tücher zu bringen. Erwähnenswert vor allem seine Parade gegen den Nachschuss Oberlins aus kurzer Distanz nach dem «Lattenlupfer» Campos. Er habe (erfolgreich) spekuliert, gab Brecher nach der Partie gegenüber Züri Live zu Protokoll – und ausserdem Oberlins Verhalten vor dem Tor noch von früher her aus dem Training gekannt.

https://soundcloud.com/fcz-radio/yanick-brecher-habe-mich-entschieden-zu-spekulieren

FCZ – Basel 4:1 (0:0)

Tore: 49. Dwamena (Pa Modou) 1:0, 62. Pa Modou (Rüegg) 2:0, 83. Frey (Marchesano) 3:0, 90.+1 Marchesano (Frey) 4:0, 90.+3 Ajeti (Campo) 4:1.

FC Zürich: Brecher; Thelander, Brunner, Kryeziu; Rüegg, Palsson, Pa Modou; Aliu (46. Marchesano), Domgjoni (76. Sarr); Frey, Dwamena (86. Odey).

Basel: Vaclik; Manzambi, Frei, Balanta, Riveros; Serey Dié (78. Pululu), Zuffi (46. Petretta); Bua (66. Oberlin), Campo, Elyounoussi; Ajeti.

Schlusslicht Lausanne mit besserem Start und Ende der Partie / FCZ – LS 1:1

Der FCZ kommt gegen den Tabellenletzten Lausanne-Sport im Letzigrund nicht über ein 1:1 Unentschieden hinaus. Das Schussverhältnis war am Ende der Partie mit 15:14 ziemlich ausgeglichen. Die Gäste hatten den klar besseren Start und kamen innerhalb von rund sechs Minuten bereits zu rekordverdächtigen fünf Cornern. Im Verlaufe der Partie konnte der FCZ dann aber immer besser ins Spiel finden und seinerseits sich eine Reihe guter Torchancen erarbeiten (unter anderem ein Lattenschuss von Marchesano – und Frey sowie Rodriguez, die beide alleine vor Torhüter Castella auftauchten).

In der 53. Minute gelingt Michael Frey sein viertes Tor im zweiten Spiel hintereinander. Dies nachdem er zuvor fünf Monate nicht getroffen hatte. Dass Kevin Rüegg jeweils nach einem Offensiv-Rush sich nur sehr langsam zurück auf seine Position bewegt, kam dem FCZ für einmal zugute, weil der Aussenverteidiger immer noch vorne am gegnerischen Strafraum war, als Enzo Zidane zum wiederholten Male im Mittelfeld einen Ballverlust erlitt, und so bedient mit einem Diagonalball Domgjonis das 1:0 für den FCZ vorbereiten konnte. Gegen Ende der Partie liess der FCZ dann aber nicht zum ersten Mal in den letzten Wochen kräftemässig nach und musste so noch die Gelb-Rote Karte gegen Pa Modou und das Gegentor durch Elton Monteiro hinnehmen.

FCZ – Lausanne-Sport 1:1 (0:0)

Tore: 53. Frey (Rüegg) 1:0, 88. Monteiro (Margiotta) 1:1.

FC Zürich: Brecher; Rüegg, Nef (18. Kryeziu), Brunner, Pa Modou; Palsson; Winter, Domgjoni,  Marchesano (79. Dwamena), Rodriguez (89. Aliu); Frey.

Lausanne-Sport: Castella; Marin (76. Asllani), Loosli, Monteiro, Gétaz; Cabral; Geissmann, Zidane (64. Zeqiri), Fransson (84. Escorza); Margiotta, Kololli.

Alte Fehler, zu viel Selbstsicherheit – aber dank kluger Taktik trotzdem ein Punkt in Unterzahl / FCZ – Sion 3:3 Spielanalyse und Interviews

Nach dem 3:3 im Letzigrund ist die Konsternation bei Spielern, Trainerstaff und Journalisten aus Sion gross. Aufgrund der Überzahl, der verspielten 2:0-Führung, der Tabellensituation und vor allem auch dem Auftreten der Mannschaft. Es war wahrlich ein insgesamt schlechter Auftritt von beiden Teams, welcher am Ende auch keinen Sieger verdient hatte. Ganz anders, als noch bei der FCZ-Auswärtspartie vor Wochenfrist in Luzern, wo die Zuschauer ein packendes Spiel mit hohem Tempo, über weite Strecken kompakten Defensivleistungen und kreativen Offensivaktionen beider Mannschaften gesehen hatten. Im Letzigrund spielten der FCZ und Sion beide von Beginn weg pomadig. Es fehlte das Feuer. Bezüglich der sich im “Überlebenskampf“ befindlichen Walliser noch eine Spur erstaunlicher, als beim erneut mit vielen jungen Eigengewächsen antretenden FCZ.

Trainer Ludo Magnin stellte sein Team wieder mal mit einer Dreierabwehr auf (welche aber von Beginn weg eher wie eine Fünferkette agierte). Dies auch im Nachhinein gesehen zu Recht, weil er diesmal Sion aufgrund der Absenzen von Kasami und Carlitos  mit einer stark veränderten Spielanlage erwartete. Die Walliser griffen tatsächlich deutlich weniger über die Seiten an und spielten nicht mehr die noch beim 1:1 im Tourbillon praktizierten gefährlichen scharfen Diagonalbälle. Der wie immer agile Maceiras zog in der gegnerischen Hälfte meist Richtung Mitte und von Lenjani auf der anderen Seite war kaum etwas zu sehen. Ein weiterer Grund für die taktische Umstellung auf Zürcher Seite mag auch die Absenz der aktuell zwei besten Innenverteidiger Bangura und Nef gewesen sein.

Mit einem dritten Mann wurde hinten das Zentrum quantitativ gestärkt. Wichtiger als Quantität ist in der Regel aber die Qualität. Captain Victor Palsson konnte im Abwehrzentrum einmal mehr nicht verbergen, dass er auf dieser Position auf Niveau Super League nicht genügt. Cédric Brunner lieferte wenige Tage nach seiner Vertragsunterschrift in Bielefeld einen der schlechtesten Auftritte der aktuellen Saison ab, und der zuletzt wenig berücksichtigte Rasmus Thelander vermochte ebenfalls nicht Werbung in eigener Sache machen. In den Anfangsminuten war der FCZ klar die «weniger schlechte Mannschaft» auf dem Platz und hatte dadurch ein Übergewicht.

Es war dann aber Sion, welches mit seiner ersten «Halbchance» in der 7. Minute gleich in Front ging. Dies mit einem kleinen Cornertrick, der über die Jahre hinweg bei unterschiedlichstem Personal und unter den unterschiedlichsten Trainern gegen den FCZ immer wieder gut zu funktionieren scheint: dem Überkreuzen. Diesmal praktizierten dies Schneuwly (Gegenspieler: Brunner) und Bamert (Gegenspieler: Pa Modou) beim Eckball des ehemaligen FCZ-Juniors Anto Grgic wieder einmal erfolgreich. Pa Modou verlor seinen Gegenspieler komplett aus den Augen und der ehemalige GC-Junior konnte ziemlich freistehend einköpfen, weil Brunner in Unterzahl die Situation auch nicht mehr zu retten vermochte.

https://soundcloud.com/fcz-radio/rasmus-thelander-hatte-das-gefuhl-rot-war-ein-fehlentscheid

In der 29. Minute unterlief dann Aliu mit einem nach hinten losgehenden «Blindgänger» ein Missgeschick im Mittelfeld. Thelander hätte allerdings genug Zeit gehabt, die Situation zu klären, zögerte aber zu lange. Den Platzverweis nach dem Foul Thelanders am flinken Cunha mehr als 25 Meter vor dem Tor hätten die meisten Schiedsrichter in derselben Situation aber wohl nicht ausgesprochen, denn der ohne Ball im Normalfall schnellere Palsson stand auf gleicher Höhe und eine klare Torchance für Cunha damit eher nicht vorhanden. Die Positionen im Zürcher Spiel wurden nicht gross geändert. Ohne Thelander wurde aus der Fünferkette einfach eine Viererkette. Das im Schnitt 18,7 Jahre alte Mittelfeld mit Rüegg, Domgjoni und Aliu blieb intakt und vorne agierte mit Frey und Dwamena weiterhin ein Zweimannsturm.

Zur Pause konnte man aus FCZ-Sicht ganz und gar nicht zufrieden sein: Resultat und Auftritt waren nicht genügend und dazu war man noch in Unterzahl. Antonio Marchesano ersetzte Adrian Winter – Kevin Rüegg rückte auf die rechte Seite. Wie schon in Luzern wirkte die Mannschaft aber schon bald nach der Pause müde und liess sich auch unter Berücksichtigung der Unterzahlsituation zu stark einschnüren. Aus so einer Situation entstand dann auch das 0:2. Bei diesem Gegentreffer spazierte der unter dem Strich durchaus wieder eine gute Partie abliefernde Izer Aliu etwas gedankenverloren an der Strafraumgrenze herum, war zu wenig aufmerksam und liess so Bastien Toma frei zum Abschluss kommen. Davor hatte Kevin Rüegg Cunha nicht an der Hereingabe im Strafraum hindern können. Einerseits lag dies an der Qualität von Cunha im Eins-gegen-Eins, andererseits aber auch am jugendlichen Optimismus Rüeggs, der in vielen Szenen „zu viel“ will: auch noch den zweiten oder dritten Gegenspieler umdribbeln, statt den einfachen Querpass spielen – oder den Ball sofort zurückerobern wollen, statt einfach mitlaufen und die Flanke verhindern. Ob Rüeggs Risiko aufgeht, oder nicht, hängt jeweils in erster Linie von der Qualität des Gegenspielers ab. In der Defensive gegen einen Cunha in Form geht es meistens schief. Später vor dem 2:2-Ausgleichstreffer hingegen konnte Rüegg die Sion-Abwehr aus den Angeln heben, weil er sich gegen den wenig überzeugenden Lenjani trotz zu weitem Vorlegen des Balles seitlich des gegnerischen Strafraumes durchsetzen konnte. In der 78. Minute wiederum überschätzte Rüegg seine Kräfte und konnte nur noch schleppenden Schrittes zurücktraben, was Aimery Pinga die goldene Sion-Chance zum 3:4 alleine vor Yanick Brecher ermöglichte.

Der Zürcher Torhüter zeigt weiterhin aufsteigende Tendenz. Der Lapsus beim 3:3 war dann aber eine Aktion, wie sie von Brecher auch in der aktuellen Saison in Promotion League, Cup und Super League schon mehrmals zu sehen war. Ähnlich wie Rüegg überschätzte er sich – und bei einem Torhüter führt so etwas häufig gleich zu einem Gegentor. Selbstsicherheit ist gut, aber ein Quentchen mehr Vorsicht ist für die Mischung dieser Torhüter-Suppe vonnöten. Dies könnte sich Brecher bei seinem Torhüterkollegen Vanins oder auch einem seiner Vorgänger, Johnny Leoni (mittlerweile übrigens mit Tochigi von der Dritten in die Zweite Japanische Liga aufgestiegen) abschauen. Vanins spielte unter Trainer Forte sehr solide. Mit den Vorgaben des Trainerduos Magnin/Van Eck hätte der Lette aber sicherlich noch mehr Probleme als Brecher und würde wohl mehr Fehler begehen als dieser.

Genau fünf Monate nach seinem Doppelpack im Cup-Viertelfinal gegen Thun fand Stürmer Michael Frey endlich  wieder mal das Tornetz. Nach dem 0:2 durch Toma in der 56. Minute zeigte sich Sion etwas zu sorglos und der FCZ konnte sich endlich zu einer Reaktion aufraffen, was in der Summe zu zwei Treffern innert zwei Minuten zum 2:2-Ausgleich führte. Es dauerte noch etwa fünf weitere Minuten bis Trainer Magnin Stürmer Dwamena links ins Mittelfeld zurückbeorderte und aus einem 4-1-2-2 ein 4-4-1 wurde. Dem verbliebenen Stürmer Frey gab Magnin die Anweisung, seine Defensivarbeit zu reduzieren und seine Kräfte stattdessen für Konterangriffe aufzusparen, was dieser dann auch eindrücklich umsetzte, und mit einer Energieleistung im gerade noch tolerablen Zweikampf gegen den an diesem Nachmittag häufig indisponierten André Neitzke den 3:2-Führungstreffer und einen lupenreinen Hattrick realisierte.

https://soundcloud.com/fcz-radio/michi-frey-anweisung-von-magnin-krafte-fur-entscheidende-aktionen-zu-sparen

In der Schlussphase wurden weiter munter die Positionen rotiert. Als in der 79. Minute Mirlind Kryeziu für Raphael Dwamena eingewechselt wurde, stellte der FCZ wieder auf die anfängliche Fünferabwehr um und igelte sich weitgehend am eigenen Strafraum ein. Unter den Voraussetzungen des zuvor aufkommenden «Schlagabtausches» in welchem Sion Vorteile hatte, sicherlich eine vernünftige Massnahme. Fabian Rohner ersetzte dann in der 83. Minute Izer Aliu, wodurch Kevin Rüegg wieder zurück ins Zentrale Mittelfeld wechselte. Rohner war es dann auch, der sich von rechts von der Mittellinie startend mit seinem Antritt zwischen Succar und Neitzke hindurchzwängte und zu einer Topchance an der Strafraumgrenze kam – inklusive Nachsetzen von Frey direkt vor der Torlinie. Sion hatte aber mit Pinga und Bamert ebenfalls noch zwei sehr gute Möglichkeiten, das Spiel zu entscheiden.

https://soundcloud.com/fcz-radio/toni-domgjoni-kontertaktik-hat-in-2-halbzeit-geklappt

FCZ – Sion 3:3 (0:1)

Tore: 7. Bamert (Grgic) 0:1; 56. Toma 0:2, 59. Frey (Dwamena) 1:2, 61. Frey (Dwamena) 2:2, 72. Frey (Pa Modou) 3:2, 74. Grgic (Cunha) 3:3.

FC Zürich: Brecher; Thelander, Palsson, Brunner; Winter (46. Marchesano), Rüegg, Pa Modou; Domgjoni, Aliu (83. Rohner); Frey, Dwamena (79. Kryeziu).

Sion: Fickentscher; Maceiras, Bamert, Neitzke, Lenjani (88. Angha); Toma, Kouassi, Grgic (85. Succar); Schneuwly, Cunha, Adryan (71. Pinga).

„Freue mich auf Schönbi“: YB Heimspiel-Vorschau mit Georgio Mettler und Ludo Magnin

Züri Live-Experte Georgio Mettler „YB wird effizienter sein, als Lugano“ analysiert den FCZ vor dem Heimspiel gegen den souveränen Meisterschaftsleader YB und spricht über die Spieler, die im Verlauf des letzten Jahres den Sprung von der U21 in die 1.Mannschaft geschafft haben wie Aliu, Rexhepi, Rohner, Rüegg und (wieder) Brecher. Dazu gibt es Statements von Cheftrainer Ludo Magnin. Mettler wird am 15. April beim „Rückspiel“ in Bern als Experte dabei sein. Das Spiel aus dem Letzigrund kommentiert Lukas Stocker mit dem angehenden Mediziner Martin „Polo“ Büchel. Michi Frey ist gesperrt, Neuverpflichtung Tobias Schättin rekonvaleszent, und Innenverteidiger Bangura ist fraglich. Antonio Marchesano und Raphaël Dwamena konnten hingegen unter der Woche wieder mittrainieren. Davor trifft die U21 um 16h im Heerenschürli im Derby auf United mit dem Teilzeit-Comeback von Marco Schönbächler als Highlight:

Von Anfang Woche – die Soccer Lounge zum Spiel YB – FCZ: mit Carlos Varela, Ivan Benito und Lukas Stocker (Züri Live):

Fabrikumbau bei laufender Produktion mit vielen Lehrlingen / FCZ – Lugano 3:0 Analyse & Highlights

Die Mannschaft des FCZ ist zur Zeit wie eine Belegschaft, welche die eigene Fabrik komplett umbaut unter der Vorgabe, dass die Produktion gleichzeitig parallel weiterlaufen soll. Einzelne Abschnitte von Produktionslinien fehlen, es muss improvisiert werden. Der Mitarbeiter orientiert sich jeden Morgen wieder neu und versucht herauszufinden, welche Rolle und Aufgaben er heute übernehmen soll. Aber das ist noch nicht alles: gleichzeitig ist auch der Lehrlingsanteil an der Belegschaft drastisch erhöht worden. Viel frischer Elan wuselt durch die Fabrikhallen, die erfahreneren Arbeiter fühlen sich durch die vielfältigen Herausforderungen (Umbau, Produktion, Integration der Jungen) herausgefordert.

Für die laufende (Tor-)Produktion fokussiert man daher erstmal auf einfache Rezepte, wie: finde die Schwachstelle beim Gegner und nutze sie konsequent. Die ausgemachte Schwachstelle bei Lugano ist ein gebürtiger Walliser und heisst Steve Rouiller. Gleichzeitig werden die Lehrlinge und ihre Talente ins Zentrum gestellt. Fabian Rohner spielt seine Schnelligkeit aus, Izer Aliu (an allen drei Toren beteiligt) schlägt einen seiner Eckbälle mit spezieller Flugbahn, bei welcher der Ball auf Höhe des gegnerischen Tores aus grosser Höhe urplötzlich runterfällt wie eine reife Frucht – und Alain Nef am schnellsten erfasst, wo das sein wird. Mit Beginn der Partie gegen Lugano ist klar, dass Trainer Ludo Magnin sein Team in Basel wie vermutet im 4-4-1-1 hätte spielen lassen. Er bringt nochmal das gleiche Personal und dieselbe Taktik.

Die Anfangsphase ist ausgeglichen und von wenig zusammenhängenden Aktionen auf beiden Seiten geprägt. Lugano hat Mühe, sich mit dem teilweise unbekannten Personal und der neuen Taktik des Gegners zurechtzufinden. Aber auch beim FCZ selbst gibt es immer wieder Probleme mit der Zuordnung. Spielerisch überzeugen die Luganesi in mehreren Phasen des Spiels mit ihrem Direktspiel mit «pochi tocchi» (Zitat: Mattia Bottani). Ihre Vordermannschaft gehört schliesslich auch zu den individuell am besten besetzten der Liga. Während aber der improvisierende FCZ (in der Halbzeitpause vom 4-4-1-1 auf ein 3-4-1-2 umstellend) im Abschluss konsequent agiert, fehlt dem in unveränderter Art und Weise spielenden Lugano der Fokus am und im gegnerischen Sechzehner, so dass drei Viertel ihrer Abschlüsse entweder danebengehen oder geblockt werden.

FCZ-Torhüter Brecher muss trotz mehrerer brenzliger Situationen in Strafraumnähe kaum einmal selbst eingreifen. Antonio «Tonino» Marchesano gelingt derweil mit 27 Jahren ausgerechnet gegen ein Tessiner Team sein erster Super League-Treffer. Erneut kann der FCZ gewinnen, ohne dass ein Stürmer ein Tor erzielen muss. Michi Frey wartet seit dem Cup-Viertelfinal gegen Thun Ende November auf einen eigenen Treffer. Gegen seinen Stammklub YB nächsten Samstag kann er seine Bilanz wegen Sperre nicht aufbessern. Er hat in seiner Karriere bisher aber noch nie mehr als neun Super League-Tore pro Saison erzielt. Aktuell sind es sechs – ausserdem hat Frey schon jetzt beinahe seinen Rekord an Spielminuten aus der Saison 13/14 bei YB unter Trainer Uli Forte geknackt.

https://soundcloud.com/fcz-radio/fcz-lugano-30-highlights-1

FCZ – Lugano 3:0 (3:0)

Tor: 9. Rohner (Aliu) 1:0, 15. Nef (Aliu) 2:0, 19. Marchesano (Frey) 3:0.

FC Zürich 1. Halbzeit: Brecher; Rüegg, Nef, Bangura, Pa Modou; Winter, Aliu, Palsson, Rohner; Marchesano; Frey.

FC Zürich 2. Halbzeit: Brecher; Nef, Bangura, Palsson; Rohner, Aliu (62. Thelander), Rüegg, Pa Modou; Marchesano (67. Rexhepi); Odey, Frey.

Lugano: Kiassumbua; Yao, Sulmoni, Rouiller; Crnigoj (71. Carlinhos), Ledesma (46. Piccinocchi), Mihajlovic; Sabbatini, Mariani; Gerndt (46. Janko), Bottani.

Cédric Brunner im Cup „on fire“ / FCZ – GC 2:1 Stats & Spielinfos

Cédric Brunner und der Schweizer Cup, das passt zusammen. Sein erstes Tor für die 1. Mannschaft erzielte der Zürcher im August 2014 in Schönbühl nach Zuspiel von Namensvetter Maurice aus 20 bis 25 Metern. Hier das Züri Live-Interview mit Brunner nach jenem Spiel (7:0):  

In der aktuellen Saison wurde der Allrounder im Cupwettbewerb drei Mal eingesetzt: in Bassersdorf, bei Stade Lausanne-Ouchy und nun auch im Halbfinalderby gegen GC – zum dritten Mal wird Brunner mit einer Topleistung zum Züri Live-MVP gekürt. In der Liga hat der Arztsohn diese Auszeichnung in der aktuellen Saison hingegen noch nie zugesprochen erhalten. Gegen GC sorgte Brunner sowohl im Spielaufbau wie auch vorne für Druck und Torgefahr. Zusammen mit Antonio Marchesano hatte der Verteidiger die höchste Anzahl Top-Offensivaktionen (8). Bei Kopfbällen im gegnerischen Strafraum hatte er im Gegensatz zu den in den letzten Wochen in diesem Bereich wenig überzeugenden Teamkollegen das richtige Timing und sorgte zwei Mal für erhebliche Gefahr im Fünfmeterraum. Das erste Tor bereitete er mit einer scharfen Direktflanke mit links von der linken Seite entscheidend vor und das Siegtor schoss er in der Nachspielzeit selbst.

Verteidiger Brunner zusammen mit Marchesano bester Offensivspieler – und Michael Frey einmal mehr bester Defensivmann mit fünf Top-Defensivaktionen. Auch der Fakt, dass abgesehen von Torhüter Brecher und dem in der Nachspielzeit eingewechselten Fabian Rohner (keine Ballberührung) alle eingesetzten FCZ-Spieler an Torchancen und/oder Toren beteiligt waren, illustriert die gute Teamleistung. Die Topchance von Adrian Winter in der 62. Minute beispielsweise war ein über 14 Stationen aufgebauter Angriff. Kein Feldspieler hatte im Halbfinal-Derby eine ungenügende Note, was aussergewöhnlich ist.

Beide Zürcher Tore entstanden nach Standards (Einwurf, Freistoss) durch gefährliche Hereingaben in den Strafraum (durch Brunner, Rüegg), welche Rhyner beziehungsweise Bergström nur bis an die Strafraumgrenze klären konnten, wo wiederum Rüegg / Brunner bereit standen. Kapic beziehungsweise Taipi verteidigten diesen Raum dabei jeweils zu wenig konsequent. Bereits in der 13. Minute hätte der FCZ einen Handspenalty zugesprochen erhalten müssen. Bergströms Oberarm ging zum Ball, der zuvor bei einem weiten Einwurf von Alain Nef lange in der Luft war. Stattdessen pfiff Ref Fedayi San «Stürmerfoul» von Raphael Dwamena, der sich festgehalten von Bergström nicht bewegte, als der rückwärtslaufende Basic in ihn prallte. Dazu kam das Foul von GC-Keeper Lindner gegen Dwamena in der 59. Minute, welches nach einem verunglückten Rückpass von Rhyner ebenfalls hätte Elfmeter geben können.

1 2 3 4 5 9