Cup-Torhüter Kostadinovic degradiert, Dzemaili und Omeragic spielen trotz Kunstrasen, Sturmduo Avdijaj + Santini / Lausanne-Sport – FCZ Vorschau und Matchblatt

Vor Jahresfrist ist der FCZ im Cup gegen einen durch einen Ex-Trainer trainierten Waadtländer Challenge League-Vertreter im Achtelfinal aus dem Schweizer Cup ausgeschieden. Trainer Breitenreiter experimentierte damals personell und taktisch. Eine Saison später erlebt der Eine oder Andere beim FCZ somit vor dem Cup-Sechzehntelfinal wohl kleine Déjà Vu-Flashs. Im Unterschied zu damals kann Lausanne-Sport seinen Kunstrasen auf das Duell mit dem Favoriten hin nicht speziell präparieren, wie das mit dem Yverdoner Naturrasen gemacht wurde.

Brighton Labeau trifft aus allen Lagen

Die Frage stellt sich zudem, ob der FCZ gegen das Team von Ludovic Magnin überhaupt Favorit ist. Lausanne-Sport führt die Challenge League-Tabelle punktgleich mit dem FC Wil an und hat sich im Sommer trotz Abstiegs eher verstärkt. Der FCZ reist hingegen nach fünf Niederlagen in Folge mit tiefem Selbstvertrauen und einer Mannschaft, die sich noch immer nicht richtig gefunden hat, an den Lac Léman.

Magnins Team zeichnet sich aktuell durch eine grosse personelle und taktische Konstanz aus. Ähnlich wie bei Breitenreiters FCZ letzte Saison spielen fast immer die gleichen Spieler und immer im gleichen 3-5-2. Mit Custodio, Sanches und Gaudino läuft jeweils ein spielstarkes Zentrum auf. Vor allem profitiert Lausanne von einem grossen Vorteil, den viele Gegner aktuell gegen den FCZ haben – im Vergleich deutlich treffsicherere Stürmer. Speziell Brighton Labeau ist ein Stürmer, welcher dem FCZ in der aktuellen Situation sicherlich helfen würde. Der Nationalspieler von Martinique verbindet Physis mit guter Technik und trifft mit Links, Rechts und auch mit dem Kopf. Lausanne erzielt seine Tore auf unterschiedliche Weise – Aufbauspiel, Umschaltspiel, von der Seite oder auch durch die Mitte – und ist deshalb schwierig ausrechenbar.

Lässt Magnin Wintis Aufstiegsheld Spiegel auch gegen den FCZ ran?

Die Gegentore gleichen sich hingegen und erinnern stark an Magnins Zeit als FCZ-Coach. Seine Mannschaft arbeitet etwas zu légère gegen den Ball und ist in der Rückwärtsbewegung zu langsam. Die Phase, in welcher seine Mannschaft weder vorne im Pressing Druck macht, noch hinten kompakt steht, dauert zu lange. In der Kombination gibt es so für die Gegner immer wieder die Möglichkeit ohne Druck die Waadtländer mit einem langen Ball hinter die Abwehr zu überspielen – oder vor dem Strafraum viel Platz vorzufinden und mit Weitschüssen zu reüssieren, mit denen Torhüter Thomas Castella seine Mühe hat.

In der 1. Cuprunde in Gland spielte allerdings der aus dem Solothurn- und GC-Nachwuchs stammende Raphael Spiegel. Dieser stieg als Nr.1-Torhüter mit Winterthur auf, wählte aber den Transfer zu Absteiger Lausanne und sitzt dort auf der Bank – während Winterthur im Oberhaus Torhüterprobleme hat und während der jungen Saison bereits einen Wechsel von Pukaj zu Fayulu vollzogen hat. Da Spiegel bei Lausanne sicherlich nicht den Status als „klassische Nummer 2“, sondern eher als „1B“-Torhüter hat, kann es gut sein, dass er auch gegen den FCZ im Sechzehntelfinal aufläuft. Nassim Zoukit fehlt gesperrt. Der Mittelfeldspieler ist allerdings nicht Stamm. Kukuruzovic, Grippo und Spielmann fehlen längere Zeit, Ex-FCZ-Stürmer Aldin Turkes wurde zuletzt nach langer Verletzungspause zuletzt wieder als Joker eingesetzt. Wegen eines Kreuzbandrisses ist der Zuger beinahe zwei Jahre ausgefallen.

Mehr Konstanz und starke Schlussphasen zuletzt beim FCZ

Der FCZ hat zuletzt trotz Niederlagenserie etwas mehr Konstanz in seiner Spielweise gezeigt. In Norwegen konnte er in beiden Halbzeiten in der Schlussphase zulegen. Wichtig wird sein, Standards und Flanken des Gegners so weit es geht zu vermeiden und gut zu verteidigen – und im Angriffsdrittel kaltblütig zu agieren. Da Franco Foda darauf schaut, wer zuletzt Tore erzielt hat, kann sich Donis Avdijaj gute Chancen auf die Startformation in Lausanne ausrechnen. Ivan Santini kommt langsam auch besser in Schwung, was zumindest die Dauer seiner Teileinsätze verlängern kann. Obs aber bereits für eine gute Leistung über 60 Minuten und mehr reicht? Bei der Aufstellung muss zudem sicherlich auch eine bei den herrschenden Kräfteverhältnissen nicht unwahrscheinliche Verlängerung mitberücksichtigt werden.

Lausanne-Sport spielt tatsächlich genau wie in der Vorschau vermutet. Ludo Magnin setzt also weiter auf Konstanz.

Beim FCZ hingegen gibt es einige Änderungen. Trainer Foda vertraut darauf, dass Ivan Santini schon so weit ist, dass er von Anfang an für Wirkung sorgen kann. Dzemaili und Omeragic spielen trotz Kunstrasen ebenfalls von Anfang an. Und Cup-Torhüter Kostadinovic wird “degradiert“. Yanick Brecher steht auch in Lausanne zwischen den Zürcher Pfosten. Der FCZ wechselt zudem wohl wieder zurück zum 3-4-1-2 System und würde damit mit der gleichen taktischen Formation auflaufen wie der Gegner.

Wie der Nachmittag nach einer Party-Nacht / FCZ – Lausanne-Sport in der Züri Live-Analyse

Wer schon direkt nach einer Party-Nacht zur Arbeit gegangen ist, wird möglicherweise überrascht festgestellt haben, wie gut es am Vormittag gelaufen ist. Das Licht des neu anbrechenden Tages zusammen mit dem Adrenalin kann einen noch weit in den nächsten Tag hinein tragen. Wirklich heftig wird dann aber der Nachmittag. Je nach Art der Tätigkeit benötigt man grösste Anstrengung, nicht einzunicken. Ähnlich fühlte sich das Lausanne-Spiel an. Speziell die 1. Halbzeit war in der Meisterschaft die wohl schlechteste der ganzen Saison – und dies nach einer Top-Leistung in St. Gallen im ersten Spiel nach der Meisterparty. Auch nach der gesamten Spielzeit resultierte eine der tiefsten Züri Live-Durchschnittsnoten und Anzahl Defensivpunkte der Saison.

FCZ mit taktischen Problemen

Trainer André Breitenreiter erschien légère in Jeans an der Seitenlinie und griff trotz offensichtlichen taktischen Problemen seines Teams nicht ein. Da bei Lausanne Stürmer Zeki Amdouni weit zurückhängend agierte, hatten die Waadtländer über weite Strecken der Partie im Mittelfeld eine vier gegen drei-Überzahl, womit der FCZ als Team nicht zurechtkam – zumal die Defensivarbeit der Stürmer für einmal eher zu wünschen übrig liess.

Andy Gogia verpatzt erneut seine Startelf-Chance

Ante Coric war im Vergleich zu seinem starken St. Gallen-Spiel nicht mehr wiederzuerkennen. Und Andy Gogia konnte seine Chance erneut nicht nutzen. Als der Deutsche ab der 5. Runde drei Mal in Folge in der Startformation stand, waren dies die ersten drei von vier sieglosen Partien in Folge: die mit Abstand schlechteste Serie der FCZ-Meistersaison. Die in diesen Partien auflaufende Mannschaft hätte keinen Platz unter den ersten drei der Liga erreicht. Aufgrunddessen auf die Bank verbannt, bekam Gogia später in Yverdon eine erneute Chance und war mit seinem schlechten Auftritt in der 1. Halbzeit mitverantwortlich für das Ausscheiden. Mit Gogia auf der Ersatzbank ging es mit dem FCZ hingegen aufwärts. Nach gewonnener Meisterschaft erhielt er nun also nochmal die Möglichkeit, sich als Starter zu beweisen. Wieder wirkte Gogia lustlos und „neben seinen Schuhen stehend“, als würde er die Aufgabe gegen Gegner wie Yverdon oder Lausanne unterschätzen. In beiden Fällen nahm ihn Trainer Breitenreiter zur Pause raus.

Gogia, der Mann mit der Brechstange im Gepäck

Einen positiven Impact hatte Gogia in denjenigen Situationen, wo er zwischen der 70. und 75. Minute bei Rückstand oder Unentschieden eingewechselt wurde und in drei Fällen noch wesentlich zu Last Minute-Punktgewinnen beitrug: beim 2:1-Derbysieg in der 4. Runde, dem verrückten 3:3 gegen den FCB in der 12. Runde und dem 1:1 in Sion in Runde 22. Gogia ist als Einwechselspieler das Gegenstück zu seinem Landsmann Hornschuh. Dieser wird bei Vorsprung eingewechselt und schliesst mit seinem Positionsspiel und Fleissarbeit die Lücken, um den Vorsprung zu verteidigen. Gogia hingegen ist ein eher chaotischer, positiv ausgedrückt: unberechenbarer Spieler, der bei einem Rückstand mithelfen kann, mit der Brechstange noch ein Tor zu erzwingen. Aufgrund der erfolgreich verlaufenden Saison waren Hornschuhs Dienste häufiger gefragt, als diejenigen von Gogia. Dazu kam die Fussverletzung des georgischstämmigen Deutschen in der Rückrunde, zugezogen beim Herausholen des Penaltys in Sion gegen Cavaré.

Guerrero bringt Laufbereitschaft, Dominanz und Siegeswillen

Nach dem Dreifachwechsel zur Pause trat der FCZ besser auf. Speziell MVP Adrian Guerrero brachte mit seinen proaktiven Laufwegen auf der linken Seite viel mehr Dominanz und Siegeswillen ins Zürcher Spiel. Karol Mets und Stephan Seiler spielten während der ganzen Partie nicht mehr so überragend wie in St. Gallen, aber immer noch gut. Die Bestätigung ist bei beiden geglückt. Und der nach der Cupniederlage in Yverdon bei einem Teil der FCZ-Fans nicht hoch im Kurs stehende Zivko Kostadinovic zeigte, dass er eine gute Nummer Zwei ist. Dass dem aus dem Lausanne-Nachwuchs stammenden Keeper in der Nachspielzeit aber mit seinem schwächeren linken Fuss sogar ein grandioser Ball in Richtung Assan Ceesay gelang, der für den späten 2:2-Ausgleich Marchesanos entscheidend war, muss ihn wohl selbst fast am meisten überrascht haben. Denn mit den Füssen kann er grundsätzlich nicht mit dem Niveau eines Yanick Brecher mithalten.

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La Südkurve bien supérieure à l’équipe!

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FCZ – Lausanne-Sport 2:2 (0:1)
Tore: 32. Koyalipou (Coyle) 0:1; 56. Ceesay (Marchesano) 1:1, 63. Kukuruzovic (Penalty, Mahou) 1:2, 90.+2 Marchesano (Ceesay) 2:2.
FCZ – Kostadinovic; Kamberi, Hornschuh (74. Dzemaili), Mets; Rohner (69. Khelifi), Seiler, Coric (46. Doumbia), Gogia (46. Guerrero); Marchesano; Gnonto, Kramer (46. Ceesay).
Lausanne-Sport – Castella; Zohouri, Grippo, Husic; Mahou, Trébel (87. Carraco), Coyle (72. Poundjé); Kukuruzovic, N’Guessan (57. Sanches); Koyalipou (57. Ouattara), Amdouni (87. Pollero).



Sturmduo Kramer – Gnonto startet im Letzigrund / FCZ – Lausanne-Sport Vorschau

Nach Meistertiteln sind der FCZ und Lausanne-Sport die Nummern fünf und sechs des Schweizer Fussballs. Daraus könnte man schliessen, dass die beiden Klubs einiges gemeinsam haben. Dazu gehört sicherlich der See und über lange Zeit ein Stadion mit Leichtathletikbahn. Die sportliche Entwicklung der beiden Klubs verlief aber jeweils gegenläufig. Man schwamm nie zusammen auf derselben Welle, sondern kreuzte sich stattdessen immer wieder mal in wegweisenden Partien: die Einen waren auf dem Weg nach unten, die Anderen nach oben.

Pioniere der Flutlichtspiele

In der Pionierphase des Schweizer Fussballs spielten internationale Schulen bei der Verbreitung des Sportes eine grosse Rolle und diese waren vor allem am Lac Léman beheimatet. In den 30-er Jahren holte Lausanne-Sports (damals mit einem „s“ am Ende) drei Meistertitel. 1954 wurde auf die Fussball-WM hin die Pontaise bezogen, das damals mit Abstand modernste Stadion der Schweiz. „LS“ wurde bekannt als „Könige der Nacht“, weil sie als einziger Schweizer Klub eine Flutlichtanlage hatten und darum abends spielen konnten – häufig spektakulär.

Cupfinal 2000 stellt die Weichen

Lausanne-Sports vermochte seit jener Stadioneröffnung aber nur noch einen seiner insgesamt sieben Meistertitel feiern: 1965. Der Klub blieb trotzdem im Gegensatz zum FCZ bis ins Jahr 2002 ununterbrochen Teil der obersten Schweizer Spielklasse. 1998 bis 2000 standen die Waadtländer in ihrer bisher letzten erfolgreichen Phase drei Mal hintereinander im Cupfinal, wobei sie die ersten zwei gewannen und den dritten im Penaltyschiessen gegen den FCZ verloren. Es war eines dieser charakteristischen Duelle, bei dem sich die Wege kreuzten. Lausanne stieg zwei Jahre später (aus administrativen Gründen) erstmals ab und blieb längere Zeit im Unterhaus, während der Cuptitel 2000 gleichzeitig für den FCZ der Auftakt zu erfolgreichen Nuller-Jahren war.

Auch in den 10er-Jahren immer in der entgegengesetzten Richtung unterwegs

In der Saison 15/16, als der FCZ abstieg, stieg gleichzeitig Lausanne auf. Als der FCZ wieder zurück im Oberhaus war, gings für Lausanne in der gleichen Saison wieder die Treppe runter. Mit dem Zürcher Giorgio Contini als Trainer gelang der erneute Wiederaufstieg im zweiten Jahr und beim starken Saisonauftakt ein deutlicher 4:0-Heimsieg in der 3. Runde, welcher dem Waadtländer Ludovic Magnin beim FCZ den Job kostetete. Bereits dessen Vorgänger Uli Forte hatte seinen Job unter anderem als Spätfolge einer lamentablen Leistung seines Teams auf der Pontaise verloren gehabt. Nur eine Saison später steigt Lausanne nun ab – und der FCZ wird Meister.

Gogia, Wallner, Kostadinovic mit Chance in Startelf?

Wettbewerbsverzerrung kann man beiden Teams nicht vorwerfen, wenn sie Spieler aus der 2. Reihe eine Chance geben. So werden sie dies wohl auch tun. Die Hinterreihe stellt sich in Abwesenheit von Omeragic (verletzt) und Aliti (gesperrt) fast von selbst auf. Im Zentrum könnte wieder das Stammtrio Doumbia – Dzemaili – Marchesano zum Zuge kommen, während möglicherweise auf der Seite das Leistungsniveau von Wallner und Gogia von Beginn weg getestet werden könnte. Denkbar auch, dass ein oder zwei Spieler aus der U21 oder U18 auf dem Matchblatt erscheinen könnten, zum Beispiel Selmin Hodza.

Mirlind Kryeziu ist genauso wie Tosin und Leitner nicht im Aufgebot. Hornschuh beginnt einen Tag nach Bekanntgabe seiner Vertragsverlängerung. Trainer Breitenreiter schickt mit Seiler, Coric und Marchesano ein offensives Zentrum in das Spiel. Je nachdem wie Lausanne im Mittelfeld gruppiert sein wird, wird wohl Coric stärker zurückhängend spielen, als in St. Gallen. Rechts darf Rohner an Stelle von Wallner ran. Auf der Bank: Brecher, Guerrero, Wallner, Krasniqi (wiedergenesen!), Ceesay, Boranijasevic, Doumbia, Dzemaili, Khelifi.

Zukunftsorientierte Aufstellung bei Lausanne?

Bei Lausanne könnte ein Kriterium für die Aufstellung sein, ob ein Spieler noch einen Vertrag für nächste Saison besitzt. Steht daher Castella für Diaw zwischen den Pfosten? Captain Stjepan Kukuruzovic kehrt wohl als Sütze im Zentrum zurück, dafür ist denkbar, dass der 19-jährige Carraco nach dem guten ersten Eindruck bei seinem Teileinsatz gegen Basel in der Startformation stehen könnte.

Lausanne seinerseits tritt im Zentrum mit Kukuruzovic, Trebel und N’Guessan an. Der Offensive Mittelfeldspieler Koyalipou wird wohl links für Poundjé auflaufen. Castella steht tatsächlich wieder im Tor, nachdem Diaw beim 0:0 gegen Basel wieder das Gehäuse gehütet hatte.

Dank Detailarbeit und Abschlussstärke / Lausanne-Sport – FCZ in der Züri Live-Analyse

Wie schon gegen Luzern gelingt auch bei Lausanne-Sport der dritte Saisonsieg im dritten Spiel – gegen einen Gegner, gegen den man (langfristig) historisch eine negative Bilanz hat. Brachte das Breitenreiter-Team in der Innerschweiz allerdings noch eine der besten Saisonleistungen auf den Platz, so kam der Sieg im Waadtland eher glücklich zustande. Lausanne bestätigte seine gute Leistung vom Auswärtsspiel in Sion (0:1) und hätte auch gegen den FCZ mindestens einen Punkt verdient gehabt – unter anderem mit zwei Aluminiumtreffern und mehr Erwarteten Toren als der FC Zürich in einer Partie mit allgemein wenig Torchancen. Das FCZ-Pressing funktionierte selten und im Passspiel wurde zeitweise zu wenig direkt, schnell und scharf nach vorne gespielt. Man bemerkte in Lausanne, wie wenig es an leicht verändertem Personal und ein bisschen weniger Energie als sonst braucht – und schon ist der Tabellenletzte eher die bessere Mannschaft gegenüber dem Leader FCZ.

Lausanne bestätigt sowohl Leistungssteigerung als auch Sturmprobleme

Es würde nicht überraschen, wenn die Waadtländer aufgrund ihrer Leistungssteigerung in den nächsten Partien zu Punkten beginnen würden. Ob dies dann aber noch für den Klassenerhalt reichen kann, ist eher fraglich. Der entscheidende Faktor für sie ist jetzt, dass sie mehr aus ihren Torchancen herausholen. Die grössten Probleme bestehen auf der Stossstürmerposition, wo der beim FCZ ausgemusterte im Spielaufbau wenig durchsetzungsfähige und langsame Pollero von Beginn weg zum Einsatz kam, Ouattara der Form seiner Anfangszeit in Lausanne hinterherläuft und Amdouni auf Super League-Niveau nicht seine Idealposition hat.

Deutlich verbesserte Einwürfe als eines der vielen entscheidenden Details

Eine Parallele zwischen den drei bisherigen Saisonbegegnungen mit Lausanne besteht darin, dass der FCZ in jedem dieser Spiele ein wichtiges Tor nach einem Einwurf Nikola Boranijasevics erzielt hat. Die Einwürfe sind ganz allgemein beim FCZ deutlich besser geworden. Man spielt sie überlegt, mit Geduld, und technisch sauber, sowohl von Seiten des Einwerfers, wie des Empfängers. Es wird der Moment abgewartet, in welchem der Empfänger sich lösen kann und dieser erhält den Ball so auf den starken Fuss zugeworfen, dass er ihn mit dem ersten Ballkontakt direkt zurückspielen kann. Es gibt auf Einwürfe praktisch keine Ballverluste mehr. Vor noch nicht allzu langer Zeit, war der Ballbesitz nach einem eigenen Einwurf gefühlt näher bei Fifty-Fifty, als bei 100% gewesen. Es sind genau solche Details, die ausmachen, dass der FCZ schlussendlich aktuell selbst solche nicht wirklich guten Spiele wie in Lausanne gewinnt.

Adrian Guerrero zum zweiten Mal in Folge MVP

Lausanne hat wie diesmal wieder beim 0:2-Gegentreffer weiterhin notorisch Probleme mit der defensiven Organisation unmittelbar nach eigenen Auswechslungen oder Platzverweisen. Schon vor der Winterpause hatte der FCZ auch dank dieses Lausanner Mankos das zweite Tor in der Tuilière erzielen können – und auch andere Super League-Gegner der Waadtländer haben zuletzt davon profitiert. Die beiden FCZ-Aussenläufer gehörten wie schon in Luzern zu den besten Zürchern, wobei erneut Adrian Guerrero aufgrund seiner kleineren Fehlerquote die Nase vorne hatte. Er erzielte in Lausanne sein viertes Saisontor. Noch beeindruckender: der Spanier war in dieser Saison inklusive Cup schon an 30 Toren beteiligt. Von Boranijasevic kamen vor allem in der 1. Halbzeit mehrere gute Bälle auf der rechten Seite hinter die Abwehr – unter anderem in der Vorbereitung des 0:1. Der Serbe hatte am meisten Offensivpunkte (mit Guerrero), Defensivpunkte und auch Negativpunkte des Teams.

Ohne Doumbia und Marchesano defensive Stabilität tiefer

Die Noten bewegten sich diesmal alle in einem engen Rahmen zwischen 5 und 8. Krasniqi und Tosin bewegen sich weiterhin am unteren Rand der Team-Leistungsskala währenddessen Ceesay und Brecher einen für ihre Verhältnisse schlechten Tag erwischten, obwohl beide auch diesmal einzelne gute Szenen hatten. Stephan Seiler und Ante Coric hatten zu Beginn ihres Einsatzes gleich ein paar Ballgewinne, aber am Ende der Partie wurde ersichtlich, dass das Mittelfeldzentrum aktuell defensiv zu durchlässig ist, wenn Doumbia und/oder Marchesano nicht auf dem Platz stehen.

Telegramm

Lausanne-Sport – FCZ 0:2 (0:1)
Tore: 3. Gnonto (Marchesano) 0:1; 69. Guerrero (Seiler) 0:2.
Lausanne-Sport – Diaw; Alakouch (46. Chafik), Zohouri, Monteiro, Poundjé; Trébel; Kukuruzovic, Suzuki (71. Thomas); Amdouni (68. Spielmann), Pollero (68. Ouattara), Mahou (86. Coyle).
FCZ – Brecher; Mets, Kryeziu, Aliti; Boranijasevic, Doumbia (85. Hornschuh), Krasniqi (57. Seiler), Guerrero; Marchesano (57. Coric); Ceesay (68. Kramer), Gnonto (68. Tosin).



Das junge Duo Infernale Gnonto / Krasniqi soll wieder in der Tuilières wirbeln – Lausanne-Sport – FCZ Vorschau und Startformationen

Historisch hat der FCZ in der von dbfcz erfassten Zeitperiode gegen Lausanne-Sport(s) (seit 2003 ohne „s“ am Ende) eine negative Bilanz.Genauso wie auch gegen die anderen Kontrahenten aus den „Big 6“ – GC, FCB, Servette und (knapp) YB. In Lausanne hat der FCZ weniger als halbsoviele Siege wie Niederlagen eingefahren. Chancenlose Auftritte in der Stadt am Lac Léman haben in den letzten Jahren wesentlich zur Ablösung der Trainer Forte und Magnin beigetragen. Zuletzt gab es allerdings drei Siege und zwei Unentschieden in den letzten fünf Duellen mit den Waadtländern.

Historische Bilanz Lausanne-Sport gegen den FC Zürich (dbfcz-Statistik Stand: 5.3.2022)

Beim FCZ werden in den Tuilières die beiden gesperrten Omeragic und Dzemaili vermutlich durch Mets und Krasniqi ersetzt werden. Möglicherweise erhält wie schon vor der Winterpause auch diesmal wieder Wilfried Gnonto auf dem Kunstrasen eine Chance von Beginn weg, auf welchem Dzemaili wohl sowieso nicht von Anfang an aufgelaufen wäre. Damit wäre das Duo Krasniqi / Gnonto wieder vereint, welches damals für den 1:0-Führungstreffer im Waadtland gesorgt hatte. Aiyegun Tosin hat seit Wiederbeginn der Meisterschaft noch nicht überzeugen können.

Tatsächlich erhält wie gewünscht Gnonto an Stelle von Tosin die Chance von Beginn weg auf dem Kunstrasen der Tuilières.

Lausanne-Sport hatte zuletzt eine Serie von acht Niederlagen in Folge (inklusive Cup neun). Trotzdem war in der Rückrunde bisher nur die Startniederlage gegen St. Gallen wirklich ein schlechter Auftritt. Die anderen Partien verliefen über weite Strecken ausgeglichen, es fehlte den Waadtländern dabei hauptsächlich ein Goalgetter. Bei der 0:1-Niederlage zuletzt in Sion war Lausanne gar das bessere Team und hätte einen Sieg oder mindestens einen Punkt (so wie der FCZ zuletzt) im Wallis verdient gehabt. Der Leistungstrend unter dem neuen Trainer Casanova zeigt also nach oben. Die taktische Formation wird zwischen und während den Spielen viel gewechselt. Casanova vertraut offenbar Sow nicht, hingegen wird Anel Husic nicht mehr als verletzt gemeldet. Kommt der Schweizer U21-Nationalspieler rein, dann könnte Lausanne mit einer Dreierabwehr auflaufen.

Der wirblige Aussenspieler Toichi Suzuki empfahl sich zuletzt in zentralerer Position. Routinier Adrian Trebel (Nantes, Standard, Anderlecht) unterlief zuletzt in jeder Partie ein kapitaler Fehler. Wäre er jung, hätte ihn das schon länger seinen Platz gekostet. Ausserdem hat Lausanne weiterhin Mühe nach Auswechslungen sofort wieder in die Ordnung zu kommen, was zuletzt Sion im Tourbillon mit dem Siegtreffer von Giovanni Sio ausgenutzt hat. Trainer Casanova hat sich zuletzt vor allem darauf fokussiert, dass seine Mannschaft hinten und im Mittelfeld Zugriff aufs Spiel bekommen hat. Der nächste Schritt wäre nun der häufig einzigen Sturmspitze Pollero (oder Amdouni) Schritt für Schritt mehr Unterstützung zu geben, ohne die Kompaktheit im Mittelfeld zu verlieren.

Auch bei Lausanne gibt es nur einen Unterschied zur Aufstellung in der Vorschau: Ex FCZ-ler Stjepan Kukurozovic darf für Thomas von Anfang an ran. Die taktische Formation wird wohl wieder gleich wie bei der guten Leistung in Sion aussehen.

Mit der U21 Nati-Achse in den Tabellenkeller / Halbzeitanalyse, Teil 10 (Nachwuchsreport)

Zum Abschluss der Super League-Vorrundenanalyse werfen wir traditionellerweise einen Blick auf die Integration des Nachwuchses in die jeweiligen 1. Mannschaften. Es gibt dabei einige neue Entwicklungen zu beobachten. So hat neuerdings Servette eigenen Nachwuchsspielern im U21-Alter am meisten Einsatzzeit gegeben! Die Genfer waren lange Zeit in dieser Hinsicht eines der grössten Sorgenkinder gewesen. Eigene Nachwuchskräfte wanderten auch deshalb reihenweise ab – unter anderem zum FC Zürich. Nun haben sie reagiert. Der sich immer noch im U21-Alter befindliche Kastriot Imeri schaffte nach langer Anlaufzeit (viereinhalb Jahre, mittlerweile 138 Spiele für die 1. Mannschaft) den Durchbruch zum Leistungsträger und steht nun praktisch immer in der Startaufstellung. Daneben erhielten auch Nicolas Vouilloz, Alexis Antunes und Edin Omeragic jeweils hunderte von Einsatzminuten. Ausserdem kamen Azevedo, Nyakossi und Sawadogo (mittlerweile leider verletzt) zu Super League-Spielzeit. Die Einsatzzeit eigener junger Spieler in der 1. Mannschaft, die seit der Übernahme durch die neue Klubführung um Didier Fischer und zu Beginn auch unter Trainer Alain Geiger in den Keller gerasselt war, zeigt nun nach oben.

Dicht dahinter folgt an 2. Position Lausanne-Sport. Die aus dem eigenen Nachwuchs stammenden Anel Husic (20) und Karim Sow (18) waren über weite Strecken der Vorrunde Stammspieler. Husic legte einen raketenhaften Aufstieg praktisch aus dem Nichts zum Stammspieler der U21-Nationalmannschaft hin und stand diesen Herbst kurzzeitig gar nahe an einem Aufgebot für die A-Nationalmannschaft Murat Yakins. Ebenfalls sowohl in seinem Stammklub und in der U21-Nationalmannschaft profilieren konnte sich Gabriel Barès (21, in der Winterpause Transfer zu Montpellier in die Ligue 1) und der aus der See-Region, aber nicht aus dem Lausanne-Nachwuchs stammende Zeki Amdouni (21). Mehrere Chancen, sich zu zeigen, erhielt auch der aus dem eigenen Nachwuchs stammende Alvyn Sanches (19). Dazu kam der ebenfalls aus dem eigenen Nachwuchs stammende Marc Tsoungui. Und dabei ist ein Cameron Puertas gar nicht mitgerechnet, weil er erstens schon 23 ist und zweitens im Team Vaud nur in der “U21“ (2. Mannschaft) gespielt hat, welche zum Erwachsenenfussball zählt.

Nachdem Lausanne über Jahrzehnte in den Schweizer Nachwuchsauswahlen meist untervertreten war, bildeten diesen Herbst auf einmal Husic, Barès und Amdouni die “Achse“ von Mauro Lustrinellis neuer U21-Nati. Die grosse Mehrheit der Super League-Konkurrenten hat nicht annähernd so viel auf den eigenen Nachwuchs gesetzt, wie die Waadtländer unter Ilija Borenovic. Zusammen mit nicht aus dem eigenen Nachwuchs stammenden jungen Spielern wie den Ivorern N’Guessan, Zohouri oder Ouattara setzte Lausanne mit Abstand am meisten Spieler im U21-Alter ein. Das Beispiel Lausanne zeigt, dass in Klubs mit ausländischen Besitzern nicht automatisch weniger auf den eigenen Nachwuchs gesetzt wird.

Keine einzige Einsatzminute für den Basler Nachwuchs

Im Super League-Mittelfeld bezüglich Einsatz eigener Nachwuchsspieler befinden sich in dieser Vorrunde Luzern, St. Gallen und YB mit Talenten wie Burch, Rupp, Stergiou, Besio, Mambimbi und Rieder. Der FCZ führt hingegen in dieser Wertung nur die hintere Tabellenregion an. Die unter Massimo Rizzo eingesetzte Abwärtstendenz hat sich unter André Breitenreiter noch weiter akzentuiert – nachdem zuvor unter Magnin der FCZ am meisten eigene Junioren eingesetzt hatte. Nur Bledian Krasniqi kam diesen Herbst regelmässig zum Einsatz. Dazu gesellten sich sehr knapp bemessene Kurzeinsätze von Silvan Wallner und Stephan Seiler. Hinter dem FCZ folgt Sion mit Theler und Berdayes. GC (Hoxha, Kacuri) und Lugano (Nikolas Muci) gaben diesen Herbst eigenen Nachwuchsspielern so gut wie keine Einsatzzeit. Noch schlimmer wars beim FC Basel: Null. Nada. Keine einzige Einsatzminute für den eigenen Nachwuchs beim zwischenzeitlichen Vorzeigeverein bezüglich Nachwuchsausbildung der Schweiz! Schaut man hingegen auf die Einsatzzeit von Spielern im U21-Alter ingesamt, dann liegt der FCB hinter Lausanne an zweiter Position.

Freipass für eigenen Nachwuchs wie unter Magnin vorbei

Der FCZ ist in dieser Hinsicht an fünfter Postion. Nur 28% der Einsatzzeit von U21-Spielern ging an Spieler aus der eigenen Academy. Mit den jungen Grgic, Buff, Brunner und Brecher aus dem eigenen Nachwuchs als Stammspieler ist der FCZ 15/16 abgestiegen. Unter Ludovic Magnin kamen jeweils rund ein Dutzend Academy-Spieler zu ihren Wettbewerbs-Einsätzen – in der Corona-geprägten Saison 19/20 waren es gar deren 19. In der aktuellen Saison unter Breitenreiter hingegen bisher erst drei. Über die letzten 10 Jahre gesehen liegt der FCZ bezüglich Einsatzminuten eigener Nachwuchsspieler im Vergleich mit den anderen Vetretern der „Big6“ YB, FCB, GC, Lausanne und Servette immer noch klar vorne. Aber die Zeiten, wo Academy-Spieler einfach weil sie jung sind und in der U21 zwei, drei ansprechende Spiele gemacht haben, zu Super League-Einsatzminuten kommen, sind wohl vorbei.

Wer auf Junge setzt, muss Vollgas-Fussball spielen lassen

Leider ist es nicht von der Hand zu weisen, dass ein Ausbau von Einsatzzeiten für junge Spieler, speziell solche aus dem eigenen Nachwuchs, in den letzten Jahren tendenziell zu Rückschlägen in der Tabelle und anschliessenden Trainerentlassungen geführt haben. Magnin (FCZ) und Borenovic (Lausanne) sind zwei der klarsten Beispiele dafür. Aber auch YB und Basel haben mehr Probleme, eine gewisse Konstanz zu erreichen, wenn sie mehr junge Spieler einsetzen. Die Wende zum Erfolg bei den Bernern kam, als unter Christoph Spycher und Adi Hütter die Einsatzzeiten der eigenen Nachwuchsspieler nach der Bickel-Ära drastisch zurückgefahren wurden. Eine Ausnahme bildet der FC St. Gallen in der Saison 19/20, aber auch dieser konnte seinen zwischenzeitlichen Höhenflug mit einer jungen Mannschaft noch nicht bestätigen. Bezeichnend auch, dass dieses Beispiel vor allem darum funktionierte, weil die Spielweise stark auf die Qualitäten von jungen Spielern (körperliche Belastbarkeit, Schnelligkeit, Aggressivität) ausgerichtet war. Dem gleichen Prinzip folgen auch Klubs wie Salzburg oder Leipzig.

Wilfried Gnonto und Becir Omeragic statt Matteo Di Giusto und Arbenit Xhemajli

Talent ist nicht gleich Talent. Aussschlaggebend ist ein hohes Potential in allen wichtigen Bereichen wie Technik, Physis, Schnelligkeit, Mentalität und Spielverständnis. Nachwuchsspieler vom Level eines künftigen Nati-Stammspielers wie Nico Elvedi oder Ricardo Rodriguez erhöhen die Qualität einer Super League-Mannschaft schon mit 17 oder 18 Jahren. Jeder Trainer, der ein Auge für Qualität hat, setzt sofort auf solche Spieler – nicht nur wenn er ein Herz für den Nachwuchs hat, sondern auch wenn er nichts anderes als Erfolg will. Nur: Talente von diesem Schlage gibt es in den meisten Jahrgängen nicht. Zusätzlich auch weil in der Vergangenheit die Mehrzahl von Talenten, die dem Niveau eines Elvedi oder Rodriguez nahe kamen, zu früh in eine Nachwuchsakademie nach England oder Italien gewechselt sind, und dort dann stagniert haben. Einige von ihnen haben dank ihrem Talent später immer noch einen ordentlichen Werdegang, aber nicht mehr die Top-Karriere, die möglich gewesen wäre.

Zur nächsten Talentstufe könnte man einen Bledian Krasniqi zählen. Talente, die nicht ganz die Voraussetzungen mitbringen, schon mit 17, 18 Jahren in der Super League einzuschlagen, danach aber schon – vorausgesetzt, sie erhalten genug Spielzeit in einer Liga, die von der Qualität her nahe an der Super League anzusiedeln ist. Das könnte beispielsweise die oberste Liga Schwedens oder Polens sein. Oder eben die Challenge League. Dank dem Modus mit zwei Zehnerligen, hat die Challenge League eine Qualität nahe der Super League. Es spielen da die Teams Nummer 11 bis 20 des Schweizer Fussballs. Von Gegenspielern von der Qualität eines Fatkic, Hasler oder Njie werden Talente vom Schlage eines Krasniqi genügend gefordert, ohne dass sie überfordert werden, wie dies mit 17 gegen einen Fabian Frei oder Théo Valls der Fall gewesen ist / wäre. Einem Anto Grgic beispielsweise, der in der Abstiegssaison Stammspieler war, hätten zu dem Zeitpunkt zuerst mal ein bis zwei Jahre Challenge League von denen ein Manuel Akanji (BVB) oder Denis Zakaria (Juve) profitieren durften, für seine Entwicklung wohl gut getan.

Bei allem, was talentmässig hingegen darunter anzusiedeln ist, macht es letztendlich wenig Sinn, Spielzeit in der obersten Liga zu gewähren – ausser man richtet wie St. Gallen die Spielweise voll auf die Jungen aus. Ein wichtiger Faktor dabei ist, dass in der Schweiz und anderswo die Toptalente und deren Umfeld im Vergleich zu vor 10 Jahren deutlich vernünftiger geworden sind und ihre Karriere Step by Step aufbauen. Genauso wie ein Krasniqi zwei Jahre Aufbau in der Challenge League bei Wil gebraucht hat, sind ein Wilfried Gnonto oder Becir Omeragic trotz vieler Angebote von reicheren Klubs aus grösseren Ligen schon früh einen Vertrag in einer Top 5-Liga zu erhalten, den Schritt zum FC Zürich gegangen. Sie nehmen nun die entsprechenden Plätze im Kader der 1. Mannschaft ein. An Stelle von etwas weniger talentierten Spielern aus dem eigenen Nachwuchs wie beispielsweise Arbenit Xhemajli oder Matteo Di Giusto. Für das Niveau und den Erfolg der 1. Mannschaft ist dies positiv. Die Hürde für den Schritt in die 1. Mannschaft ist anspruchsvoller geworden. Das heisst auch: wenn einer jetzt den Schritt schafft, hat dies eine grössere Bedeutung. Man kann es bei weitem nicht mehr einfach „erwarten“.

Halbzeitanalyse, Teil 1 – Erfolgsfaktoren, Folgerungen und Ausblick

Halbzeitanalyse, Teil 2 – Mehr Gegentore auf Konter und Weitschüsse

Ceesay defensiv schon vor zwei Jahren mit Quantensprung / Halbzeitbilanz 21/22, Teil 3

Für welchen Gegner welche Taktik? – Halbzeitanalyse 21/22, Teil 4

Tosin, Marchesano und Gnonto die Offensivstützen – Halbzeitanalyse 21/22, Teil 5

Ende Flaute: Boranijasevic effektiv über rechts – Halbzeitanalyse 21/22, Teil 6

Tosin und Pollero die produktivsten Torschützen, Ceesays Fehlen zum Start kein Nachteil – Halbzeitanalyse, Teil 7

Tosin Notenbester, Plus- / Minusbilanz spricht für Coric – Halbzeitanalyse, Teil 8

Konstanz als Erfolgsfaktor in der Super League – Halbzeitanalyse, Teil 9

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