Stimmungsvolle Kulisse inspiriert FCZ zur besten Halbzeit der Saison / St. Gallen – FCZ Analyse mit Randnotiz: Dylan Munroe um ein Haar jüngster Spieler der Vereinsgeschichte

FC ZÜRICH 23/24 MIT POSITIVER BILANZ GEGEN YB, LUGANO, SERVETTE – ABER NEGATIVER GEGEN ST. GALLEN / FCSG – FCZ VORSCHAU (Züri Live)

Vor ausverkauftem Haus werden die Ostschweizer in einem speziellen Trikot auflaufen. Der Verein feiert nämlich sein 145-jähriges Bestehen. Der FCSG ist damit der älteste Fussballklub der Schweiz.

Nau

Der FCZ lässt sich von der grossen und stimmungsvollen Kulisse zur sechstbesten Saisonleistung inspirieren. Dies mit den klar meisten Top-Offensivaktionen und den fünftmeisten Abschlüssen der Saison. Aber auch die Defensivleistung (ebenfalls fünftbeste der Spielzeit) lässt sich sehen. Die 1. Halbzeit ist mit einem Notenschnitt von 7,5 sogar die klar beste Halbzeit der Saison. Und im Gegensatz zur Lugano-Partie spielt der FC Zürich auch in der 2. Halbzeit weiter nach vorne. Adrian Guerrero verabschiedet sich mit einer Top-Leistung standesgemäss – mit einer Gesamtnote „10“. Offensiv erreichen mit Guerrero, Marchesano und Kryeziu gleich drei Spieler die maximale „10“ – gleichzeitig aber mit Okita und den eingewechselten Sabobo und Hodza auch zwei die minimale „1“.

Okita und Marchesano wieder mit Skorerpunkten

Nils Reichmuth erzielt sein erstes Super League-Tor: mit seinem schwächeren Rechten Fuss nach einem erfolgreichen Gegenpressing in der gegnerischen Hälfte. Kurz vor der Pause dreht der FC Zürich dank erfolgreichem Forechecking Antonio Marchesanos gegen St. Gallen-Keeper Zigi den 0:1-Rückstand – und gewinnt am Ende die vierte Partie in Folge. Zu Beginn kommt St. Gallen mit Gegenangriffen nicht nur beim Führungtreffer Akolos über die wegen eines anfangs indisponierten Nikola Boranijasevic defensiv schwächere rechte Zürcher Seite durch. Und mit dem Verteidigen von Freistössen hat man weiterhin Probleme. Die FCZ-Verteidiger müssen in diesen Situationen besser darauf achten, wo sich die torgefährlichen gegnerischen Spieler postieren – und die ballnahen Spieler brauchen ein besseres Timing. Insgesamt ist es der vierte FCZ-Sieg in Folge – immer mit einem Gegentor.

Die einzige Veränderung in der Rangliste hätte es in der letzten Runde zwischen St. Gallen und Zürich geben können. Mit dem 2:1-Auswärtssieg behielten die Zürcher ihren 4. Platz vor den Ostschweizern.

Blue

Lawrence Ati Zigi, Torhüter des FC St. Gallen, wird den letzten Spieltag der Saison 2023/2024 wohl so schnell nicht mehr vergessen. Im Spiel gegen den FC Zürich kassiert er zwei Tore. Beim ersten Treffer hat er Pech, dass der Schuss abgelenkt wird. Das zweite Gegentor geht klar auf seine Kappe. Zigi hält den Ball zu lange in den Füssen, FCZ-Angreifer Antonio Marchesano riecht den Braten und hält den Fuss hin. Zu Zigis Übel bleibt es danach auch beim 2:1 für den FCZ.

Nino Vinzens, 20 Minuten

Highlights – Das letzte Mal vier Siege in Folge in der Meistersaison

Zum Saisonende fühlt sich St. Gallens Goalie Lawrence Zigi so richtig risikofreudig. Ein erstes Dribbling im eigenen Strafraum gelingt unter Applaus. Warum also kurz vor der Pause nach einem suboptimalen Rückpass von Lukas Görtler nicht nochmals einen Zürcher vorführen?

Florian Raz, Tages-Anzeiger

Personalien – Cheveyo Tsawa (17) erstmals MVP

  • Cheveyo Tsawa: Der Türsteher vor dem Zürcher Strafraum. Hilft zum vierten Mal in Folge entscheidend mit, den Vorsprung zu verteidigen.
  • Cheick Condé: Nach einer Reihe von unkonzentrierten Auftritten in Folge zum Saisonabschluss wieder voll da.
  • Selmin Hodza: Ersetzt nach seiner Einwechslung Nils Reichmuth auf der rechten 8er-Position. In den Schlussminuten verteidigt er dann aber links in der Fünferkette.
  • Bledian Krasniqi: Die Regel, dass er im Kybunpark immer sehr gute Leistungen zeigt, bestätigt sich erneut.
  • Daniel Afriyie: Vier Vorlagen zu Zürcher Torchancen: so viele wie noch nie. Lässt im letzten Spielviertel nach, steigert sich aber trotzdem klar im Vergleich zu seinem schlechten Lugano-Heimspiel. Nachdem Joseph Sabobo eingewechselt wird, wirkt Afriyie optisch plötzlich gross.
  • Nikola Boranijasevic: Beginnt seinen letzten Einsatz für den FC Zürich ungenügend, dreht ab der 60. Minute offensiv dann aber nochmal auf.
  • Lindrit Kamberi: Kommt als Innenverteidiger zum Einsatz, ist wieder vor allem auf die Defensive fokussiert – macht ein gutes Spiel.
  • Adrian Guerrero: Hat aufgrund seines Traumtores gegen Heart of Midlothian (Assist: Yanick Brecher) gute Erinnerungen an den Kybunpark. Kann seine Emotionen beim letzten Auftritt sehr gut kanalisieren und bringt noch einmal eine brillante Leistung, speziell offensiv. MVP der Partie als einziger Spieler mit Maximalnote „10“.
  • Nils Reichmuth: Wird Gelb-/Rot-gefährdet ausgewechselt, da er nach seiner Gelben Karte in den Zweikämpfen zu wenig clever agiert.
  • Antonio Marchesano: Dreht Ende Saison unter Ricardo Moniz noch einmal auf. In den letzten drei Partien immer mit einem Assist und dazu zwei Tore. In der Super League-Saison 23/24 insgesamt in fast jedem zweiten Spiel mit einem Skorerpunkt (Tor, Assist).

Mit dem 1:1 geht es nicht in die Pause. Marchesano macht kurz vor dem Pfiff das zweite Zürcher Tor und versüsst den Geburtstag von Goalie Yanick Brecher. Denn die 2:1-Führung bleibt bis zum Ende bestehen.

Nicola Wittwer, Nau

Kommentare – Drei Extrazüge aus Zürich

Aber ganz ehrlich: Ein Unentschieden wäre nicht wirklich gerechtfertigt gewesen. Der FC St.Gallen tat zwar, besonders gegen Ende hin, alles, um den Ausgleich noch zu erzielen. Aber der FCZ war das bessere Team.

Alain Rutishauser, Tagblatt

Nach einer ansprechenden ersten Hälfte, die aus St.Galler Sicht insbesondere Torhüter Zigi in schlechter Erinnerung bleiben wird, sank das spielerische Niveau auf beiden Seiten stellenweise auf ein bedenkliches Niveau ab. Zum miesen Kick um die goldene Ananas gesellt sich noch die Verletzung von Lukas Görtler, welcher das Feld unter Tränen verlässt und höchstwahrscheinlich länger ausfallen wird.

Reto Latzer, FM1

Der FCZ beendet die Saison damit, wie er sie begonnen hat: formidabel. Nur Meister YB war in Anfangs- und Schlussphase besser.

Stefan Kreis, Pascal Ruckstuhl (Blick)

Randnotiz – Dylan Munroe um ein Haar jüngster Spieler der Vereinsgeschichte

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Leistungsabfall nach Top-Start in die Partie / FCZ – Lugano Analyse mit Randnotizen: Lindrit Kamberi und seine Corner-Bande / Keine VAR-Intervention bei Katic-Foul an Hajdari im FCZ-Strafraum

FCZ WILL EUROPACUP-QUALIFIKATION, LUGANO SELBSTVERTRAUEN TANKEN / FCZ – LUGANO VORSCHAU (Züri Live)

Bereits vor dem Spiel haben die Zürcher Fans Grund zum Jubeln. Über die Grossleinwand verkündet Antonio Marchesano seine Vertragsverlängerung. Er bleibt dem FCZ ein weiteres Jahr erhalten.

Pascal Moser, Nau

Der FC Zürich startet beeindruckend in die Partie. Das erste Spielviertel ist eines der besten der Saison. Die 2. Halbzeit erinnert dann aber in unguter Weise an das letzte Heimspiel gegen Stade Lausanne-Ouchy. Nur mit etwas Glück kommt der FCZ am Ende nach einer 2:0-Führung nach 55 Minuten noch um den Ausgleich herum. Das Spiel gestaltet sich ganz anders als zuletzt gegen Weiler’s Servette gegen welches Direktspiel durch die Mitte und hohe Bälle dominieren. Gegen Lugano baute der FCZ genau wie die Tessiner flach von hinten auf und praktizierte ein ausgeklügeltes Pressing. Lugano spielt im Letzigrund mehr über die Seiten als sonst und weist eine hohe Strafraumpräsenz auf.

Okita und Marchesano wieder mit Skorerpunkten

Wenige Augenblicke später war Kamberi wieder in seiner Kernkompetenz gefordert. Mustergültig grätschte er Uran Bislimi im Strafraum den Ball weg (14.) und vereitelte damit die für lange Zeit beste Gelegenheit der harmlosen Gäste.

SRF

Beim FCZ-Spielaufbau über Links kommt es zwischen dem erneut offensiv starken Krasniqi und Dante immer wieder zu Positionswechseln. Bei der Verteidigung von Eckbällen hat der in verschiedenen taktischen Fragen pragmatisch agierende Ricardo Moniz wieder zurück auf Manndeckung gewechselt. Das gute FCZ-Bild der Anfangsphase trübte einzig Daniel Afriyie, der einen „Jour sans“ einzog und seine Startchance nicht nutzen konnte. Am Ende resultiert nach sehr unterschiedlichen Hälften eine Team-Note, die im Saisonschnitt liegt, also ein halbe Note tiefer als zuletzt gegen Servette. Die Defensivfehlerquote ist dabei so gross wie noch nie in dieser Saison: in erster Linie wegen Cheick Condé und Nikola Katic. Der FC Zürich wird zu mehr Defensivarbeit als nötig gezwungen – in der 2. Halbzeit können sich speziell Tsawa, Kryeziu und Marchesano im Spiel gegen den Ball auszeichnen.

Highlights – Riisechance gsii

Personalien – Cheveyo Tsawa (17) erstmals MVP

  • Cheveyo Tsawa: Zum zweiten Mal Defensivnote „10“, zum dritten Mal in Folge Defensiv Bester und erstmals MVP. Ist auch diesmal wieder entscheidend, um den Vorsprung über die Zeit zu retten und den dritten Sieg in Folge einzufahren. Diesmal so wichtig wie bisher noch nie, da einige Mitspieler (Okita, Dante, Condé) in der 2. Halbzeit stark abbauten.
  • Cheick Condé: Nach einem guten Start im ersten Spielviertel erneut in vielen Szenen gedankenlos. Hilft weder richtig beim Pressing mit, noch staffelt er zurück, sondern steht häufig irgendwo im Niemandsland. Dazu nonchalante Ballverluste. Seine schlechte Phase der letzten Spiele setzt sich fort.
  • Nikola Katic: Probleme mit den vielen Lugano-Flanken. Verliert immer wieder die Übersicht und steht nicht bei seinem Mann.
  • Bledian Krasniqi: Zum dritten Mal in Folge offensiv mit einer Note „10“. Scheint als Kreativspieler unter Moniz mehr offensive Freiheiten zu geniessen als zuvor.
  • Daniel Afriyie: Hat gute Erinnerungen ans erste Lugano-Heimspiel der Saison und durfte wieder mal von Beginn weg in der Doppelspitze mit Okita antreten. Am Ball misslingt ihm aber so ziemlich alles.

Randnotiz I – Lindrit Kamberi und seine Corner-Bande freuen sich diebisch über ihre erfolgreich umgesetzte einstudierte Variante beim 1:0

Randnotiz II – Keine VAR-Intervention bei Katic-Foul an Hajdari im FCZ-Strafraum

Kommentare – Idol geht, Legende bleibt

Im Rahmen des Spiels wurde Urgestein Fabienne Humm, die mit den FCZ-Frauen zehn Meistertitel holte, in der Halbzeitpause vor der Südkurve gebührend verabschiedet. Die ehemalige Nati-Spielerin beendet ihre Karriere nach dem Playoff-Final gegen Servette mit 37 Jahren.

Lucas Werder, Laura Erni, Carlo Steiner (Blick)

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AMADOU DANTE IM FOKUS / FCZ – SERVETTE VORSCHAU (Züri Live)

Der FC Zürich gewinnt dank einer klaren Leistungssteigerung im Vergleich zu den letzten Spielen verdient gegen Servette, welches somit nach einer Serie von keineswegs schlechten, aber unglücklichen Auftritten seine Meisterambitionen begraben muss. Der FCZ startet gut in die Partie, hat aber mit Cheick Condé einen jungen Spieler auf dem Platz, der auch im ersten Spiel nach seiner Sperre in einzelnen Szenen zu ungestüm und unkonzentriert agiert. So entsteht der Führungstreffer Servettes durch David Douline nach einem Baron-Freistoss von der linken Seite. Der Es FC Zürich kassiert erneut aus einem gegnerischen Standard ein Gegentor – das vierte in den letzten vier Partien, davon drei Freistösse. David Douline ist dafür dann auch an den beiden Zürcher Toren beteiligt. Der FC Zürich ist etwas weniger Ballbesitz orientiert als in den Partien in welchen Murat Ural das Sagen hatte, überzeugt mit viel Bewegung und Positionswechseln, und sucht im Angriffsdrittel den Weg ins Zentrum. In der Schlussphase werden die Versuche Servettes mit viel Kampfgeist und Einsatz im Ansatz geblockt.

Ricardo Moniz reagierte auf die schwache 1. Halbzeit mit einem Doppelwechsel zur Pause. Unter anderem verhalf er dem 18-jährigen Joseph Sabobo zu seinem Super-League-Debüt. Der FCZ zeigte auch auf dem Platz ein anderes, entschlosseneres Gesicht.

SRF

FCZ beendet mit Leistungssteigerung Servettes Meisterträume

Der FCZ beendet somit auch die Saisonduelle mit Servette mit einer positiven Bilanz (2 Siege / 1 Unentschieden / 1 Niederlage). Positiv fällt in der 1. Halbzeit die vor allem offensiv starke Rechte Seite mit Rodrigo Conceição und Nils Reichmuth auf. In der 2. Halbzeit hilft dann der eingewechselte Cheveyo Tsawa erneut entscheidend, den Vorsprung über die Runden zu bringen. Der Pausenrückstand wurde durch Tore in der 54. und 70. Minute gedreht. An beiden Toren sind mehrheitlich die gleichen Spieler beteiligt. Der ansonsten durchschnittlich auftretende Antonio Marchesano ist mit einem Tor und einem Assist sehr effizient. Armstrong Oko-Flex hat ebenfalls bei beiden Treffern seine Füsse im Spiel. Ivan Santini sorgt in beiden Fällen für Betrieb und Ablenkung in der Genfer Viererabwehrreihe. Und Rodrigo Conceição ist mit einem Assist beim ersten und entscheidenden Ballgewinn vor dem eigenen Strafraum beim zweiten Tor beteiligt. Ausgleichende Gerechtigkeit wurde in diesem Spiel dadurch hergestellt, dass auf beiden Seiten eine 50/50-Penaltyszene nicht gepfiffen wurde. Und dank VAR-Intervention kam der FC Zürich in der Schlussphase zu Recht um einen angeblichen Handspenalty herum.

Die Genfer schliesslich haben ihren Teil dazu beigetragen, um nach 70 Minuten plötzlich doch hinten zu liegen. Nach Doulines 1:0 in der Startviertelstunde brauchen sie ganze 50 Minuten, um wieder einmal auf das Tor von Yanick Brecher zu schiessen. Insgesamt kommen sie auf drei Torschüsse.

Marcel Rohner, Tages-Anzeiger

Highlights: Hochverdient für den FCZ

Personalien – Cheick Condé von Sperre zurück, verursacht Gegentor, zur Pause wieder raus

  • Amadou Dante: Benötigt Defensiv immer wieder Unterstützung aus dem Zentrum. Hat seine Gegenspieler nicht im Griff.
  • Cheveyo Tsawa: Nach Winterthur zum zweiten Mal in Folge Defensiv Bester beim FC Zürich.
  • Cheick Condé: Startet zurück von seiner Sperre schlecht in die Partie. Ist am Genfer Führungstor mit seinem unnötigen Foul und der unaufmerksamen Deckungsarbeit beim Freistoss gleich doppelt beteiligt. Zur Pause ausgewechselt.
  • Ifeanyi Mathew: Wenig am Spiel beteiligt. Spult sein Pensum wie ein „Buchhalter“ ab.
  • Rodrigo Conceição: Wie in Winterthur bester FCZ-Spieler der 2. Halbzeit und erstmals Offensiv Bester. Beinahe die gleiche Punktzahl wie MVP Nils Reichmuth und ebenfalls ausgewechselt.
  • Nikola Katic: Gehörte in der 1. Halbzeit zu den Besten beim FCZ. In dieser Phase an vier der fünf Torchancen beteiligt.
  • Nils Reichmuth: Spielt eigentlich eine starke 1. Halbzeit – offensiv sowieso, aber auch defensiv mit einem guten Auftritt. Es geht aber trotzdem mit einem 0:1-Rückstand in die Pause und Reichmuth wird ausgewechselt.
  • Antonio Marchesano: Lange geht ihm vieles zu schnell in dieser Partie. Ist letztendlich dann trotzdem an den beiden Toren entscheidend beteiligt.
  • Armstrong Oko-Flex: Taucht nach aktivem Start etwas ab. Wechselt zur Pause von Links auf Rechts.
  • Ivan Santini: Ist mit seiner Störarbeit an beiden Toren beteiligt. Ansonsten aber häufig zu langsam und mit mehreren Ballverlusten.
  • Joseph Sabobo: Leicht ungenügende Note bei seinem Début.
  • Yanick Brecher: Nicht sein Tag: hat kaum etwas zu tun und wenn doch mal, gelingt es ihm nicht optimal.

Es sind solch enge und verknorzte Spiele, in denen die Klasse und Routine von Altmeister Antonio Marchesano besonders wertvoll sind: Der Altmeister sorgt für das schnelle 1:1 nach der Pause und bereitet Krasniqis 2:1 mustergültig vor.

Sebastian Wendel, Matteo Bonomo (Blick)

Randnotiz, 43. Minute: alle 20 Feldspieler auf engem Raum in der Servette-Platzhälfte

Kommentare: Kein Joga Bonito von Dante – Santini holt alles nach

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Telegramm (transfermarkt)

FCZ dreht Partie nach kalter Dusche (Blick)

2:1 im Letzigrund: FCZ feiert gegen Servette 2. Sieg in Serie (SRF)

Der Trainer wirbelt und wechselt – und am Ende glänzt der Altmeister (Tages-Anzeiger)

FCZ Saisonanalyse 23/24 – Teil 2: Kamberi mit hoher Torbeteiligung, Rohner und Oko-Flex wie typische Mittelstürmer

Jonathan Okita entschloss sich in der Super League-Saison 23/24 so häufig wie kein anderer Spieler der Liga in den Abschluss zu gehen: insgesamt 88 Mal – davon genau die Hälfte aus der Distanz (ausserhalb des Strafraumes). In der Statistik der Schüsse pro 90 Minuten liegt der Belgier mit kongolesischen Wurzeln ligaweit auf Rang 16, da verschiedene Offensivspieler mit deutlich weniger Einsatzzeit wie Chader (Luzern), Kalu (Lausanne-Sport) oder Danho (Stade Lausanne-Ouchy) sich noch häufiger im Abschluss versuchten. Okitas Torproduktion fiel im Verhältnis zu wenig gut aus – zumal er drei und damit die Mehrzahl der Zürcher Penaltys treten durfte. Sein Drehschuss mit Rechts aus der Distanz in die rechte obere Torecke ist Okitas Markenzeichen. Tore erzielte er so aber fast nur in Umschaltsituationen, wenn der gegnerische Torhüter weiter vorne als normal postiert war. Gleichzeitig trug er als FCZ-Standardschütze Nr.1 (neben 60% der Penaltys rund 40% der Corner und Freistösse in Strafraumnähe) einiges zur guten Bilanz bei Offensivstandards bei. Lindrit Kamberi und Nikola Katic erzielten je vier Treffer auf Corner, was ansonsten nur noch Kevin Carlos (Yverdon Sport) und Albert Vallci (St. Gallen) gelang. Insgesamt war Okita genauso wie Antonio Marchesano an beinahe der Hälfte der FCZ-Tore der Saison 23/24 beteiligt.

Diese Daten von Wyscout beziehen sich nur auf die Liga

Warum Fabian Rohner eher ein Stürmer ist als Jonathan Okita

Okitas eigenes Kopfballspiel ist bezüglich Timing und Präzision eigentlich gut, aber er scheint jeglichen mit harten Bandagen geführten Luftkämpfen aus dem Weg zu gehen und nur auf Hohe Bälle zu gehen, wenn er unbedrängt ist. Anders beispielsweise Fabian Rohner, der Jahre nach seinen Schwindelproblemen nach LIndrit Kamberi am häufigsten die hohen Bälle Yanick Brechers im Mittelfeld in die Tiefe weiterleitete. Das zum FC Winterthur wechselnde Eigengewächs konnte sich zudem in der Liga effektiv als Assistgeber einbringen. Rohners 0.24 Torvorlagen pro 90 Minuten sind der zehntbeste Ligawert und der zweitbeste teamintern – knapp hinter Adrian Guerrero (0.25). Ebenfalls ligaweit in den Top 10 und die nr. 1 teamintern war Rohner bei der Anzahl Key Passes pro 90 Minuten (0.84). Dies sind Zuspiele, welche dem Adressaten eine besonders gute Torchance eröffnen. Dank guter Technik in hohem Tempo mit wenigen Ballberührungen kann Rohner eine hohe Effizienz im Abschluss und der Torvorbereitung ausweisen: 20% seiner Abschlüsse und 29% seiner Zuspiele führten zu einem Tor – was beides sehr hohe Werte sind. Rohner schlug nach „Flankengott“ Nikola Boranijasevic und Amadou Dante zudem am drittmeisten Hereingaben pro 90 Minuten in den Strafraum. Beim Abschluss und dem letzten Pass liegen seine Stärken, beim Spielaufbau hingegen nicht: kein einziges seiner 15 Pre-Zuspiele führte zu einem Tor. Unter anderem deshalb wurde er zuletzt von verschiedenen Trainern im Sturm eingesetzt.

Diese Daten von Wyscout beziehen sich nur auf die Liga

Antonio Marchesano bringt weniger gute Werte als Rohner mit, ist aber wie dieser ebenfalls auf den Abschluss oder Letzten Pass ausgerichtet: 15% seiner Abschlüsse und 20% seiner Zuspiele landen im Tornetz, während „nur“ 7% seiner Pre-Zuspiele zu einem Torerfolg führen. Umgekehrt ist die Bilanz bei Jonathan Okita, bei welchem 15% der Pre-Zuspiele zu einem Torerfolg führen, aber nur 9% seiner Letzten Pässe (und 13% der Abschlüsse). Er ist also als Aufbauer von Angriffen erfolgreicher, als in der Rolle als Assistgeber oder Torschütze. Dazu zählen allerdings auch indirekt gespielte Standards wie die beiden von Marc Hornschuh weitergeleiteten Eckbälle zuletzt in Winterthur. Der wenig eingesetzte Deutsche hat dank dieser zwei Aktionen eine hohe Torbeteiligungsquote von 0.8 pro 90 Minuten (und eine Zuspiel-Effizienz von 50%!), obwohl er in der ganzen Saison nur noch an einem weiteren Treffer beteiligt gewesen war (Ballgewinn vor dem Penalty zum 2:0 in Tuggen).

Diese Daten von Züri Live beziehen sich auf alle Wettbewerbsspiele

FCZ erzielt Tore dank Kamberis Arbeitseifer, Daprelàs Zielstrebigkeit, Kryezius Raumgewinnen und Mathews Passspiel

Freuen können sich FCZ-Fans, wenn Fabio Daprelà an den Ball kommt, denn 33% seiner Zuspiele sowie 21% seiner Pre-Zuspiele führen zu einem Tor! Er war damit nach Hornschuh der zweiteffizienteste Torvorbereiter. Wohlgemerkt: ein Pass gilt nur dann als „Zuspiel“ oder „Pre-Zuspiel“, wenn daraus eine Torchance resultiert. Die Statistik illustriert die Zielstrebigkeit, welche Daprelà einbringt, wenn er sich mal nach vorne einschaltet. In dieser Hinsicht erinnert er etwas an Alain Nef. Verteidigerkollege Mirlind Kryeziu hat bezüglich Effizienz in der Chancenvorbereitung ebenfalls einen relativ hohen Wert, wenn auch nicht auf dem Level Daprelàs. In den Statistiken zeigen sich bei Mirlind Kryeziu und Cheick Condé sowohl defensive wie offensive Qualitäten. Kryeziu blockte die meisten gegnerischen Schüsse und sorgt gleichzeitig für die grössten Raumgewinne im Spiel nach vorne. Condé führte in der abgelaufenen Saison die meisten Defensivzweikämpfe der ganzen Liga (300), spielte gleichzeitig aber auch am fünftmeisten Bälle ins Angriffsdrittel (272). Die Erfolgsquote seiner Schnittstellenpässe ist dabei ordentlich (nr. 30 der Liga). Nikola Boranijasevics Stärken liegen hingegen klar in der Offensiven Phase, in welcher der Serbe die höchste teaminterne Erfolgsquote bei Offensiven 1 vs. 1 – Situationen aufweist. Defensiv lässt er hingegen auf seiner Rechten Seite am meisten gegnerische raumgreifende Zuspiele passieren.

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Daran, dass die rechte Zürcher Seite offensiv produktiv war, hatte aber auch Lindrit Kamberi einen wesentlichen Anteil. Neben seinen eigenen Abschlussqualitäten bei Standards war der Zürcher auch noch teamintern am meisten in der Torvorbereitung erfolgreich. 13 Pre-Assists sind klarer Bestwert. Selbst wenn man Pre-Assists und Assists zusammenzählt, liegt Kamberi mit 14 Torvorbereitungen auf gleicher Höhe mit Antonio Marchesano und Standardspezialist Jonathan Okita. Einerseits war Kamberi mit 94 Pre-Zuspielen nach Ifeanyi Mathew und Cheick Condé am häufigsten an der Erarbeitung von Torchancen im Spielaufbau beteiligt (nr. 4 übrigens Yanick Brecher mit 75), hatte dabei aber mit 14% eine substantiell bessere Erfolgsquote als die beiden Zentralen Mittelfeldspieler. Mit anderen Worten: lief der Angriff über Kamberi, wurde es häufig gefährlich. Mit der Umstellung auf Viererabwehr rutschte er denn auch vermehrt auf die Position als Schienenspieler auf der Rechten Seite, auf welcher er bereits zu Zeiten der Dreierabwehr bei Langen Bällen Yanick Brechers oder Mirlind Kryezius an Stelle des in der Luft ungenügenden Boranijasevics häufig agiert hatte. Ein Paradebeispiel dafür war seine Kopfballweiterleitung zum rekordverdächtig schnellen Führungstreffer Ifeanyi Mathews im zweiten Heimspiel gegen YB. Wie Mathew war Kamberi an rund 30% der FCZ-Tore der Saison 23/24 beteiligt, was für einen Verteidiger ein sehr hoher Wert ist. Und er führte gleichzeitig nach FCB-Stürmer Thierno Barry ligaweit die zweitmeisten Luftduelle (239). Mathew spielte nach Noë Dussene (Lausanne-Sport) am zweitmeisten Bälle ins Angriffsdrittel sowie nach Ardon Jashari (Luzern) und Renato Steffen (Lugano) am drittmeisten Schnittstellenpässe (40) – und am sechstmeisten Pässe insgesamt (1’574). Wie bei seinem Ex-Verein Lilleström hält der Nigerianer das Angriffsspiel mit vielen möglichst einfachen Pässen zuverlässig am Laufen.

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Hornschuh, Daprelà, Rohner und Afriyie mit grösster Vorlageneffizienz

Adrian Guerrero war an mehr als 20% der Zürcher Saisontore beteiligt, obwohl er weniger als 1’700 Minuten gespielt hat. Mitverantwortlich dafür sind natürlich seine Standards. Der Linksfuss schlug immerhin 31% der Eckbälle und 33% der Freistösse in Strafraumnähe. Rodrigo Conceição ist (mit Bledian Krasniqi) der Dribbler und Ballträger des Teams. Yanick Brecher hat 0.99 Gegentore pro 90 Minuten kassiert – nur David Von Ballmoos, Anthony Racioppi und Joêl Mall mussten noch weniger häufig hinter sich greifen. Bei der Anzahl erfolgreicher Paraden hat Brecher allerdings zusammen mit St. Gallens Zigi mit 2.44 pro 90 Minuten den tiefsten Wert der Liga. Der Prevented Goals-Wert ist bis Ende Saison sogar noch in den negativen Bereich gefallen. Der Zürcher Torhüter hat also sicherlich auch von der Defensivarbeit seiner Feldspieler profitiert, so dass es gar nicht zu vielen gefährlichen Abschlüssen der gegnerischen Teams kam. Nach vorne spielte Brecher nach den Torhüterkollegen Keller und Loretz, sowie Lausanne-Sport-Abwehrchef Dussene am viertmeisten Lange Bälle (359).

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Wie bereits im 1. Teil der Saisonanalyse klar wurde, war die Saison 23/24 für Junior Ligue keine erfolgreiche, was auch durch die Statistiken in diesem Zweiten Teil illustriert wird: keine einzige Torbeteiligung, weniger als ein Abschluss und weniger als drei Abschlussbeteiligungen pro 90 Minuten Einsatzzeit. Sein gleichaltriger U21-Sturmpartner Labinot Bajrami kam bei bloss 57 Minuten Einsatzzeit zu drei Abschlussbeteiligungen, wovon eine gleich zu einem Tor führte. Nevio Di Giusto und Miguel Reichmuth suchten noch häufiger den direkten Weg zum Tor und hatten daher die höchste Abschlussquote des Teams aufzuweisen (je 3.46 Abschlüsse pro 90 Minuten). Die höchste Abschlusseffizienz können Armstrong Oko-Flex (33%) und Ivan Santini (30%) vorweisen. Santini erzielte seine drei Saisontore allerdings alle im Cup gegen unterklassige Gegner. Flügelspieler Oko-Flex bewies hingegen, dass er auch auf Super League-Niveau dank seiner Beweglichkeit auf engem Raum am und im gegnerischen Strafraum gefährlich sein kann. Daniel Afriyie beging als Einziger des Teams im Schnitt beinahe zwei Fouls pro 90 Minuten-Einsatz. Seine Abschlusseffizienz war schlecht (nur 4%). Als Zulieferer des Letzten Passes agierte der Ghanaer hingegen deutlich erfolgreicher. 21% seiner Zuspiele führten zu einem Tor, was nach Hornschuh, Daprelà und Rohner den vierthöchsten Wert darstellt.

Diese Daten von Züri Live beziehen sich auf alle Wettbewerbsspiele
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FCZ SAISONANALYSE 23/24 – TEIL 1: SPIELERNOTEN, MVP’S UND TRANSFERS

Daten: Züri Live, Wyscout

Katic verliert erneut das Duell mit Kevin Carlos, und der FCZ das Spiel / Yverdon Sport – FCZ Analyse mit Randnotiz: Meisterspieler weiterhin die Leistungsträger, Neulinge unterdurchschnittlich, Krasniqi seit der Winterpause in Bestform

WER STÜRMT GEGEN EINEN TIEFER STEHENDEN GEGNER? / YVERDON-SPORT – FCZ VORSCHAU (Züri Live)

Mit dem Fokus auf der Defensiven Phase in allen Linien hat der FCZ unter Bo Henriksen viele gegnerische Angriffe schon in der ersten oder zweiten Verteidigungslinie entschärft. Marchesano und Afriyie leisteten vorne ausgezeichnete Defensivarbeit, genauso wie Condé und Mathew im Mittelfeld. Die drei Innenverteidiger wurden zudem zusätzlich auch noch von zwei Aussenläufern unterstützt. Viele Fussballjournalisten wählten nach der ersten Saisonhälfte Nikola Katic in ihr „Team der Vorrunde“, weil sie die wenigen Gegentore des FCZ in einem gewissen Automatismus der Innenverteidigung im Allgemeinen und dem von der äusserlichen Erscheinung her Eindruck machenden Abwehrchef Katic im Speziellen zuschrieben. Die Innenverteidigung im Allgemeinen und Nikola Katic im Speziellen gehörten gleichzeitig aber eher zu den schlechter benoteten Spielern auf Züri Live.

Aus der Viererabwehr nur Kamberi überzeugend

Wie gut das FCZ-Abwehrzentrum tatsächlich ist, wird nun auf die Probe gestellt, wo der FCZ dominanter und so wie die meisten Gegner nur noch mit zwei Positionen im Abwehrzentrum agiert. Bisher fallen die Innenverteidiger bei diesem Test durch. Vorwiegend wegen ihrer Unzulänglichkeiten verliert der FCZ in Yverdon ein Spiel, in dem er zwei Tore schiesst, und sich so gute Torchancen herausarbeitet wie seit mehr als zwei Jahren nicht mehr. Der Expected Goals-Wert (3,01) war in der Liga letztmals beim 4:2-Heimsieg gegen den FC Basel am 27. Februar 2022 so hoch. Die einzigen Spiele mit einem höheren Wert waren in der Zwischenzeit die Cup-Partien gegen die unterklassigen Cham, Tuggen und Bellinzona (120 Minuten). Und dies gegen einen Gegner, der seine Spieler immerhin von den Europacup-Achtelfinalisten Molde, Viktoria Plzen und Servette, sowie Wolverhampton Wanderers, Juventus (3x), Sao Paolo, Liverpool, Bologna, Huesca, dem 1. FC Köln und Lazio geholt oder ausgeliehen hat. Den algerischen Nationalstürmer Aymen Mahious haben die Waadtländer dem Vernehmen nach auf dem Transfermarkt GC vor der Nase weggeschnappt.

Natürlich hätte der FCZ in dieser Partie auch mit einer besseren Chancenverwertung von Okita und Co. mindestens ein Unentschieden erreichen können. Aber wenn man solche drei Gegentore kassiert, wird es in jeder Super League-Begegnung schwierig. Servette hingegen spielt auch wegen eines Steve Rouiller in der Form seines Lebens um den Meistertitel mit. Ein ausländischer Kaderplaner, der sich Video-Sequenzen von Rouiller, Katic und in gewissen Spielen Kryeziu ansieht, wäre erstaunt, dass die drei in der gleichen Liga aktiv sind. Wie schon vor einem Monat sah Nikola Katic in den entscheidenden Szenen gegen Kevin Carlos schlecht aus. Dieser war dem Kroaten in allen Belangen überlegen: Antritt, Technik – und auch Kraft. Linksverteidiger Dante trug zusätzlich zur defensiven Instabilität bei, während sich Lindrit Kamberi auf der Rechtsverteidiger-Position bisher gut macht – besser als in den letzten Partien als Viererabwehr-Innenverteidiger.

Bernardoni und Tijani machen „Hundertprozentige“ zunichte

Mirlind Kryeziu wiederum, der in den Partien zuvor viel Ruhe ausgestrahlt hatte, liess sich von der Hektik der Partie zu sehr und in den falschen Momenten anstecken. Dabei war diese Hektik von FCZ-Seite her gewollt. Nachdem man vor einem Monat im Municipal am Yverdon-Beton abgeprallt war, versuchte man diesmal mit der Startformation vom Heimsieg gegen YB mit Tempo, Tempo und nochmals Tempo die gegnerische Mauer zu knacken – und dies durchaus erfolgreich. Es wurde schnell und direkt gespielt. Dementsprechend konnte der FCZ weniger über die Seiten abgedrängt werden, was unter anderem zu weniger Eckbällen führte. Die Gäste aus Zürich kamen so im gegnerischen Strafraum zu deutlich mehr vielversprechenden Torchancen – und In den ersten sechs Minuten bereits zu ebenso vielen Abschlüssen (insgesamt 17).

Yverdon-Keeper Paul Bernardoni fischte mehrere fast unmögliche Dinger – und als er nach einem weiteren Krasniqi-Tempodribbling bei einem Di Giusto-Abschluss doch mal geschlagen war, rettete Mohamed Tijani auf der Torlinie – Tijani, der auch nicht zimperlich war, als er Oko-Flex am Hals und Santini im Strafraum beinahe in einem Polizeigriff am Arm zurückhielt. Die FCZ-Einwechselspieler hatten durchweg einen positiven Auftritt. Yverdon versuchte alles, um den Spielrhythmus zu brechen. Der Ballführende wurde im Mittelfeld und der Verteidigungszone schnell und aggressiv gestellt. Es resultierten viele Einwürfe und Freistösse. Solche Unterbrechungen wurden vom Heimteam zu zusätzlichen Verzögerungen genutzt. Die Spielunterbrechungen durch Rauch aus der FCZ-Kurve kamen dem Heimteam in seinen Bestrebungen zusätzlich entgegen.

FCZ eröffnet bei den Standards zusätzliche Baustellen

Die Bestrebungen, die Spielweise der Mannschaft umzustellen, sind nachvollziehbar. Aber man will teilweise auch etwas zu viel aufs Mal. Beispielsweise scheint das Konzept bei der Verteidigung der gegnerischen Eckbälle (schon gegen YB) etwas angepasst worden zu sein – mit mehr Raumdeckungselementen als zuvor. Prompt hatte beim 2:1–Führungstreffer Torschütze Kevin Carlos keinen Gegenspieler. Bis zum YB-Heimspiel funktionierte das Verteidigen der Corner eigentlich gut. Nun macht man da noch eine zusätzliche Baustelle auf. Ähnlich bei den Offensivstandards, wo bei der Ausführung mit Dante oder Di Giusto neue Leute zum Zug kamen, die in dieser Disziplin noch nicht überzeugen konnten. Insgesamt war es mit einer Offensiv-Note von 7,0 die fünftbeste Offensivleistung und gleichzeitig mit einer Defensivnote von 5,3 die sechstschlechteste Defensivleistung der Saison. Vor allem gab es noch nie in dieser Saison so viele Defensivfehler / schlechte Defensivaktionen wie in dieser Partie.

Highlights – Krasniqi bester Mann auf dem Platz

Personalien – Krasniqis erfolgreiche Tempodribblings, Katics Alpträume von Kevin Carlos

  • Cheick Condé: Offensiv stärker involviert als sonst – positiv wie negativ.
  • Ifeanyi Mathew: Schon wieder ein Hammer-Tor von ausserhalb des Strafraumes. Auch Yverdon hat Mathew als Schwachpunkt bei der Verteidigung von Freistössen ausgemacht, und spielt diese in seine Zone.
  • Mirlind Kryeziu: In mehreren Situationen zu hektisch, Defensiv mit Tiefstnote „1“.
  • Lindrit Kamberi: Kommt immer besser rein ins Offensivspiel auf der Aussenverteidiger-Position.
  • Amadou Dante: Defensiv weiterhin deutlich ungenügend, unter anderem Auslöser des ersten Gegentores. Offensiv vorwiegend als Schütze oder mit dem letzten Pass in den Abschlüssen direkt involviert, wird bereits mit der grössten Anzahl Standards betraut.
  • Bledian Krasniqi: Gelungene Dribblings im gegnerischen Strafraum sind in der Super League selten. In Yverdon führen vier gelungene Dribblings Krasniqis im gegnerischen Strafraum zu einem Tor, einem Assist, einem Penalty – und einer „hunderprozentigen“ Torchance Di Giustos, welche Yverdon-Verteidiger Tijani auf der Linie klärt. Zum fünften Mal in dieser Saison MVP, zum dritten Mal seit der Winterpause.
  • Nevio Di Giusto: Traumpass auf Okita zu dessen „hundertprozentiger“ Torchance allein vor Bernardoni. Und Di Giustos gefährlichen Abschluss aus spitzem Winkel hätte nicht jeder Super League-Torhüter gehalten. Ansonsten vor allem Defensiv stark und in diesem Bereich sogar der Beste beim FCZ. Und dies obwohl er nicht auf seiner Idealposition spielt. Wechselt nach der Einwechslung von Oko-Flex von der rechten auf die linke Seite.
  • Nikola Katic: Hat wohl mittlerweile Alpträume von Kevin Carlos. Schon vor einem Monat bei zwei Gegentoren im Duell mit dem Spanier zweiter Sieger. Verliert auch diesmal so gut wie jeden Zweikampf gegen die Nummer 11 von Yverdon. Kevin Carlos ist in jeder Hinsicht stärker. Mehrmals spickt Katic in einem Laufduell und einem fairen Rempler seines Gegenspielers mehrere Meter weg. Daraus ergeben sich unter anderem die zwei ausgezeichneten Torchancen Yverdons in der 2. Halbzeit, welche nicht zu Toren führen. Verliert auch beim Siegtreffer Yverdons das entscheidende Luftduell gegen Kevin Carlos. Kryeziu hatte zuvor ein analoges Luftduell mit diesem gewonnen.

Kommentare – Yverdon macht mit Härte sehr viel

Randnotiz – Meisterspieler weiterhin die Leistungsträger, Neulinge unterdurchschnittlich, Krasniqi seit der Winterpause in Bestform

Von den Kaderspielern mit viel Spielzeit haben auch in dieser Saison die Leistungsträger der Meistersaison, Yanick Brecher, Antonio Marchesano, Nikola Boranijasevic und Adrian Guerrero, den besten Notenschnitt. Mit Bledian Krasniqi und Mirlind Kryeziu sind zwei weitere wichtige Meisterspieler im oberen Drittel. Dazu gesellen sich die beiden später dazugestossenen Zentralen Mittelfeldspieler Ifeanyi Mathew und Cheick Condé. Weiterhin eine ungenügende Durchschnittsnote hat Nikola Katic, der sich allerdings gleichzeitig im Vergleich zu letzter Saison am meisten gesteigert hat. Ebenfalls stark verbessert hat sich der Notenschnitt von Yanick Brecher und Ivan Santini. Brecher hatte nach der Meistersaison und Vertragsverlängerung eine Baisse, ist nun aber unter anderem wohl auch im Zusammenhang mit dem neuen Torhütertrainer Dean Santangelo wieder im Aufschwung.

Den stärksten Rückgang im Notenschnitt hatten Donis Avdijaj (mit Hartberg als Stammspieler überraschend auf Europacup-Kurs) und Selmin Hodza (Stammspieler der FCZ Reserve, beim 4:1-Heimsieg gegen Luzern U21 verletzt ausgewechselt). Von den neu zum Kader gestossenen Spielern haben Nevio Di Giusto und Miguel Reichmuth einen sehr guten Notenschnitt, wobei derjenige von Miguel Reichmuth von einem einzigen Teileinsatz im Cup gegen das unterklassige Red Star stammt. Fabio Daprelà, Silvan Wallner, Rodrigo Conceição und Armstrong Oko-Flex bewegen sich im (unteren) Mittelfeld. Der Notenschnitt von Cheveyo Tsawa, Arad Bar, Amadou Dante und Nils Reichmuth ist ungenügend.

Die beste Durchschnittsnote im Kalenderjahr 2024 hat Bledian Krasniqi, der sich im Vergleich zur 1. Saisonhälfte auch am meisten gesteigert hat. Im Herbst waren seine Leistungen durchzogen. Dank dem sehr guten Start ins 2024 ist sein Gesamtnotenschnitt mittlerweile wieder gleich hoch wie letzte Saison. Nevio Di Giusto, Yanick Brecher, Ifeanyi Mathew und Nikola Boranijasevic haben seit der Winterpause ebenfalls einen Notenschnitt von 7,0 oder höher. Gesteigert haben sich seit der Winterpause neben Krasniqi Mathew, Boranijasevic, Kryeziu, Kamberi, Afriyie und Oko-Flex. Am meisten eingebrochen im Vergleich zur 1. Saisonhälfte ist die Leistung bei Cheick Condé und Adrian Guerrero. Ob sie nicht auf Touren kommen, weil sie aus unterschiedlichen Gründen weniger als zuvor gespielt haben, oder umgekehrt, ist bis zu einem gewissen Grad eine „Huhn oder Ei“-Frage. Während mit Di Giusto ein Débutant mit an der Spitze steht, bilden die anderen beiden Neulinge im Kader, Amadou Dante und Cheveyo Tsawa, die Schlusslichter. Es hat zudem aktuell mehr Spieler mit nach der Winterpause abnehmender als mit zunehmender Form im Kader. Neben Nikola Katic (und Amadou Dante) bewegt sich von den Stammspielern auch Jonathan Okita wieder im ungenügenden Bereich.

Bildet man aus den formstarken Spielern des Kalenderjahres 2024 eine Aufstellung, dann kommt eine sehr offensiv ausgerichtete Formation dabei heraus.

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Marchesano glänzt auch dank Afriyie – Das FCZ-Kader 23/24 in der Zwischenbilanz, Teil 1

Der FCZ hat einen sensationellen Saisonstart in die Super League erwischt und ist weiterhin ungeschlagen. Dafür braucht es in erster Linie eine gute Team-Leistung. Heute schauen wir uns in einer Spezial-Analyse aber die Entwicklung der einzelnen Spieler an. Wer hat sich im Vergleich zur letzten Saison am meisten gesteigert? Wer hat noch Potential? Welcher Mannschaftsteil trägt am meisten zum guten Lauf bei? Wie machen sich die Neuen? Und vor allem: wie sieht die Leistungsentwicklung der einzelnen Spieler vom Saisonstart bis heute aus? Die Analyse berücksichtigt die ersten elf Super League-Runden (bis und mit dem Spitzenkampf in Bern) und die zwei Cup-Runden. Die insgesamt 13 Spiele machen knapp unter einem Drittel der Saison aus.

Antonio Marchesanos Konstanz: immer beteiligt, wenn der FCZ Tore erzielt

Als Erstes schauen wir auf die Statistik der Torbeteiligungen. Der FCZ gehört aktuell zu den offensiv stärksten Mannschaften der Liga und hat in den 13 Partien (inklusive Cup) insgesamt 28 Treffer erzielt. Die Werte der fünf Spieler Kostadinovic, Kryeziu, Bar, Nils Reichmuth und Miguel Reichmuth sind dabei mit Vorsicht zu geniessen, da sie jeweils nur einen oder zwei Einsätze im Cup gegen unterklassige Gegner hatten. Ivan Santinis Torbeteiligungsquote liegt bei 2,08 pro 90 Minuten. Allerdings gehen alle seine bisherigen Torbeteiligungen (drei Tore) auf die beiden Cup-Partien zurück. Die hohe Quote ergibt sich dann vor allem aus seinen bisher nur sehr kurzen Einsätzen in der Liga. Schon letzte Saison war Santini bei den Tor- und Torbeteiligungsstatistiken pro 90 Minuten ganz vorne, damals hatte er aber immerhin zwei Tore im Europacup gegen deutlich stärkere Gegner als Red Star oder Tuggen erzielt.

Abgesehen von Santini sticht der Wert von Antonio Marchesano heraus. 1,84 sind ein sensationell hoher Wert. Die einzigen beiden Einsätze, in welchen der Tessiner nicht an einem Tor beteiligt war, waren die beiden 0:0 in Lausanne und Bern. Ohne Marchesano und seine gute Form wäre das aktuelle Tabellenhoch des FCZ undenkbar. Seit seiner Ankunft im Sommer 2016 hat der Offensivspieler eine sehr hohe Konstanz an den Tag gelegt, ist nie unter ein zumindest ordentlich bis gutes Niveau gefallen. Seine erste Saison in der Challenge League war sehr gut. Dann fiel sein Züri Live-Notenschnitt in der kommenden Saison um rund anderthalb Noten, weil er sich erst ans Super League-Niveau gewöhnen musste. Seine Leistungskurve steigerte sich dann aber von Saison zu Saison kontinuierlich, mit dem Höhepunkt der Meistersaison, als er von den regelmässig eingesetzten Spielern der Notenbeste war. Nach einer kleinen Baisse in der vergangenen Saison ist er nun nach 13 Partien von den regelmässig eingesetzten Akteuren gemeinsam mit Yanick Brecher wieder der Notenbeste.

Bemerkungen: Nur Spieler mit mindestens 10 Saisoneinsätzen berücksichtigt. Saison 23/24: Stand nach 13 Partien.

Fabian Rohners Effizienz: mehr als jede vierte Abschlussbeteiligung ist ein Tor

In der Mehrzahl seiner bisherigen FCZ-Saisons hatte auch Fabian Rohner eine gute bis sehr gute Note. Aktuell ist er nach Marchesano mit 1,34 Torbeteiligunen pro 90 Minuten der zweiteffektivste Spieler in der Offensive und liegt auch ligaweit in gewissen Offensivstatistiken weit vorne. Seit Mitte September hat Rohner genauso wie Marchesano in jeder Partie in welcher der FCZ getroffen hat, seine ein bis zwei Torbeteiligungen gehabt. Armstrong Oko-Flex ist in der Statistik fast auf gleicher Höhe mit Rohner. Seine bisher einzigen Torbeteiligungen waren die beiden späten und für die Punkteverteilung nicht mehr relevanten Treffer bei den klaren Auswärtssiegen in Tuggen und Luzern. Jonathan Okita hatte in den ersten sieben Saisonspielen zehn Torbeteiligungen. Seither ist seine Quote etwas gesunken. Adrian Guerreros Torbeteiligungsquote liegt über derjenigen von Stürmer Daniel Afriyie. Von den Aussenläufern die mit Abstand schlechteste Torbeteiligungsquote hat Rodrigo Conceição.

Die gesamte Anzahl an von Züri Live erfassten Abschlussbeteiligungen pro Spiel reichten von 20 im Wankdorf gegen YB bis zu 81 im Auswärtsspiel bei Lausanne-Sport. Eine hohe Anzahl von Abschlussbeteiligungen deutet nicht nur auf viele Torchancen hin, sondern auch auf eher durch kontrolliertes Aufbauspiel herausgespielte Abschlussmöglichkeiten. Im schnellen Umschaltspiel kommt man dagegen häufig nach ein oder zwei Pässen bereits zum Abschluss. Die Höchstwerte in dieser Saison liegen bei Bledian Krasniqi, der in den Cup-Partien gegen Red Star und Tuggen zwölf und elf Abschlussbeteiligungen hatte. Lindrit Kamberi kam in der Liga beim Saisonauftakt gegen Yverdon ebenfalls auf elf. Miguel Reichmuth, der die Wertung anführt, hatte 100%, der zweitplatzierte Avdijaj 60% seiner Einsatzzeit gegen Red Star. Bei den regelmässig eingesetzten Stürmern liegt Marchesano vorne, allerdings nicht so deutlich wie bei den Torbeteiligungen. Dies zeigt mit anderen Worten, dass Marchesanos Abschlussbeteiligungen häufiger zu Toren führen, als bei anderen Zürcher Offensivkräften. Noch extremer ist diese Effizienz bei Fabian Rohner: mehr als jede vierte seiner Abschlussbeteiligungen führt zu einem Tor. Ebenfalls eine sehr gute Effizienz der Abschlussbeteiligungen hat Fabio Daprelà (beinahe jede vierte ist drin). Daprelà fokussiert sich noch stärker aufs Verteidigen als sein Vorgänger Aliti, aber wenn er sich mal vorne einschaltet, wird es nicht selten gefährlich.

Brecher, Marchesano, Boranijasevic: die Säulen der Mannschaft

Die beste Durchschnittsnote 23/24 hat bisher Miguel Reichmuth. Diese basiert allerdings auf seinem einzigen (Teil-)Einsatz gegen Red Star. Das Team wird in dieser Saison bisher getragen von drei Spielern: Yanick Brecher, Antonio Marchesano und Nikola Boranijasevic. Diese drei haben von allen regelmässig eingesetzten Spielern die mit Abstand beste Durchschnittsnote. Alle drei haben sich zudem im ersten Saisondrittel im Vergleich zur letzten Spielzeit gesteigert, am meisten Brecher. Seine Statistiken sind nicht nur bei Züri Live, sondern auch bei anderen Datenerfassern deutlich besser als in der vergangenen Spielzeit. Dahinter folgt eine Sechser-Gruppe angeführt von Cheick Condé mit Guerrero, Rohner, Mathew, Daprelà und Afriyie mit einem Notenschnitt zwichen 6.0 und 7.0, welche die drei High Performer unterstützen. Mit Daprelà ist unter diesen neun nur ein Verteidiger dabei. Kamberi sowie vor allem Wallner und Katic hinken dem allgemeinen Niveau bisher hinterher. Nikola Katic hat sich im Vergleich zur letzten Saison am meisten gesteigert, sein Notenschnitt ist aber immer noch ungenügend, wenn auch mit klar steigender Tendenz im Verlauf dieser immer noch jungen Saison. Mit Ausnahme von Fabio Daprelà haben die neu zum Team gestossenen Spieler die Mannschaft noch nicht besser gemacht, auch wenn bei Rodrigo Conceição eine positive Tendenz sichtbar ist. Armstrong Oko-Flex zum Beispiel macht noch zu viele potentiell entscheidende Fehler. Obwohl es allgemein bisher sehr gut läuft, gibt es auch Spieler, die letzte Saison besser gespielt haben, als in der aktuellen Spielzeit. Am meisten trifft dies auf Selmin Hodza, Donis Avdijaj, Bledian Krasniqi und Ifeanyi Mathew zu. Dementsprechend ist gerade bei diesen Spielern (abgesehen vom wegtransferierten Avdijaj) mit das grösste Verbesserungspotential zu suchen.

Offensiv überzeugen in dieser Saison bisher Nikola Boranijasevic und Antonio Marchesano am meisten. Dahinter folgen unter anderem Yanick Brecher und Adrian Guerrero. Marchesano an erster Stelle hat sich im Spiel mit Ball im Vergleich zu letzter Saison wieder sehr stark gesteigert. Auch Boranijasevic, Afriyie, Santini und Katic zeigen sich diese Saison offensiv stark verbessert. Jonathan Okita ist der Mann für die speziellen Aktionen, der diese Saison vor allem mit seinen konstant gut geschlagenen Standards überzeugt. Gleichzeitig ist er auch der Mann mit den mit Abstand meisten unnötigen Ballverlusten und falschen Entscheidungen im Offensivspiel. In Erinnerung bleiben werden seine tollen Tore. Die Benotung seiner Aktionen wird hingegen von den vielen Fehlern ebenfalls beeinflusst. Zumindest hat sich trotz allem seine Gesamtnote im Vergleich zur letzten Saison verbessert.

Daniel Afriyie entlastet Marchesano

Die Defensiv-Noten sind diese Saison bisher tiefer als die Offensiv-Noten. Kein regelmässig eingesetzter Spieler erreicht defensiv eine Note über 7.5. Yanick Brecher steht an erster Stelle gefolgt von Daniel Afriyie, Cheikh Condé und Fabio Daprelà. Antonio Marchesanos Defensivleistung ist hingegen weniger gut, als letzte Saison. Hier zeigt sich auch eine Veränderung der Rollenverteilung. Afriyie wird teilweise für seine geringen Skorerpunkte kritisiert. Dabei muss aber berücksichtigt werden, dass der Ghanaer diese Saison viele Defensivaufgaben übernimmt, die letzte Saison noch Antonio Marchesano erledigt hat. Dieser kann sich dadurch wieder mehr auf die Offensive Phase fokussieren. So übernimt Afriyie im Zentrum zum Beispiel häufig die Manndeckung des gegnerischen spielmachenden Sechsers. Zuletzt gegen YB war Afriyie zudem auch bei der Verteidigung gegnerischer Standards im eigenen Strafraum stark. Mehr auf die Offensive fokussiert sich diese Saison auch Bledian Krasniqi, allerdings eher mit negativem Effekt. Der Techniker hat auch schon in der Vergangenheit immer nur dann auf Super League-Niveau wirklich gut gespielt, wenn er über den Kampf ins Spiel fand. Mirlind Kryeziu machte in den beiden Cup-Spielen gegen Red Star und Tuggen defensiv keinen guten Eindruck. Nikola Katic hatte auch diese Saison wieder einzelne katastrophale Auftritte gegen Yverdon und im Stadtderby, aber nicht mehr so häufig wie noch letzte Saison. Der Kroate spielt mittlerweile mehrheitlich genügend – und zuletzt in Bern sogar sehr gut.

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