FCZ-Routiniers in Schaffhausen gefordert

Nach dem entäuschenden Auftritt und der ersten Heimniederlage (inklusive Europa League und Cup) der Saison beim 0:2 gegen den FC Wil, will der FCZ beim Rückrundenleader Schaffhausen und eine Woche später zu Hause gegen den FC Wohlen einen Schlussspurt der Saison hinlegen. Trainer Uli Forte ist sich sicher, dass es in Schaffhausen eine klare Leistungssteigerung geben wird. Verteidiger Kay Voser verspricht: „Es wird keine Klatsche geben“. Denn eine solche wäre zweifellos die Folge eines erneuten FCZ-Auftrittes im Stile des Heimspiels gegen Wil. Schaffhausen hat zuletzt acht Mal in Folge gewonnen und spielt nach dem letzten Platz zur Winterpause mit dem Einzug ins neue Stadion wie ein „umgekehrter Handschuh“. Diesmal kann man die Schuld auch nicht mehr alibimässig bequem auf „die Jungen“ abschieben. Wie in den letzten Jahren üblich werden die am Blue Stars/FIFA Youth Cup eingesetzten Spieler nach kräftezehrenden fünf Partien in zwei Tagen am kommenden Wochenende nicht in der Meisterschaft antreten. Dies betrifft damit unter anderem Kevin Rüegg, Kevin Rohner, Izer Aliu und Miro Muheim.

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Die drei bisherigen Saisonduelle in der Liga konnte der FCZ alle drei gewinnen. Vor dem Saisonstart verloren die Mannen von Trainer Uli Forte allerdings auf der Breite das Testspiel gegen die Munotstädter mit 0:1 (Torschütze: Gül). Es war damals vielleicht der entscheidende Weckruf für das Letzigrund-Team, welches in der Folge einen guten Saisonstart hinlegte. Umgekehrt dann das Szenario in der Winterpause. Am 14. Januar konnte der FCZ das allererste Spiel im damals sich noch im Endausbau befindlichen LIPO Park gegen Schaffhausen austragen. Diesen Test auf Kunstrasen gewann der FCZ mit 3:1. Das erste Tor im neuen Stadion erzielte Roberto Rodriguez, gefolgt von Antonio Marchesano und Marco Schönbächler – für Schaffhausen traf Ex FCZ-Junior André Gonçalves. Zwei Wochen später nach der Rückkehr aus dem Trainingslager durfte der FCZ gleich nochmal im LIPO Park ein Freundschaftsspiel austragen und besiegte dabei nach einem Startfurioso St. Gallen 3:2.

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Der FC Schaffhausen tritt unter Trainer Murat Yakin mit viel Selbstvertrauen an und hat zuletzt dank Effizienz und Konterstärke auch Spiele gewonnen, wo sie nicht unbedingt die bessere Mannschaft waren. Die grösste Frage bezüglich Startaufstellung betrifft die Torhüterposition. Routinier Franck Grassseler hat bei seinem Comeback gegen Xamax eine überragende Leistung gezeigt. In Winterthur stand dann aber trotzdem wieder U21-Nationaltorhüter Mateo Matic zwischen den Pfosten.

Nach Aufstiegsfeier dienen „die Jungen“ als Alibi für müden Auftritt: FCZ – Wil Highlights & Spielbericht

Die sportlich wirklich wichtige Nachricht aus FCZ-Sicht gestern war: die FCZ Frauen spielen eine Woche vor dem Gastspiel der 1. Mannschaft im LIPO Park zum zweiten Mal hintereinander im selben Stadion 1:1 Unentschieden gegen Spitzenreiter FC Neunkirch und können damit nicht mehr aus eigener Kraft den zuletzt fünf Mal in Serie gewonnenen Schweizer Meistertitel verteidigen.

Im Team von Trainer Uli Forte hingegen war Donnerstag Nacht im Mannschaftskreis der Aufstieg begossen worden. Nach den Leistungen bei der 0:2-Heimniederlage Samstags gegen Wil zu urteilen, scheinen Antonio Marchesano und Ivan Kecojevic als einzige nicht dabei gewesen zu sein. Marchesano zeigte nach einer Einwechslung in der 53. Minute offensiv eine Klassepartie mit mehreren Zuckerpässen aus dem Fussgelenk – auch in Bedrängnis. Die andere Seite der Medaille ist, dass gleichzeitig der Gegner noch einfacher als zuvor den Weg durchs Mittelfeld vors Zürcher Tor fand, und die beiden entscheidenden Tore erzielte. Ivan Kecojevic spielte wie schon während der ganzen Saison im Abwehrzentrum sehr solide und machte viele Unzulänglichkeiten seiner Neben- und Vorderleute wett.

Der Rest der Mannschaft übertraf die schlechte Leistung gegen Servette vom Mittwoch noch einmal um Längen. Diesmal stand auch Mittelfeldspieler Kevin Rüegg „neben den Schuhen“. Der 18-jährige war zuvor in allen sieben Challenge League-Einsätzen und in drei von vier UEFA Youth League-Partien jeweils einer besten seines Teams gewesen. Der Einsatz der „Jungen“ war dabei nach der Partie aber trotzdem vor allem eines: Alibi für den mässigen Auftritt der erfahrenen Spieler. Klar, Torhüter Novem Baumann kam zu seinem Profi-Début in einer Wettbewerbspartie. Der bereits 21-jährige hatte dabei eine Abwehrquote von 50% – vier Bälle kamen auf sein Tor, zwei davon waren drin. Der Penalty von Bottani war gut geschossen – den Abschluss von Schäppi hätte der Zürcher Torhüter aber zur Seite, statt nach vorne, ablenken müssen. Ansonsten wurde Baumann kaum geprüft. Der Leistungsvergleich in der Zweiten Mannschaft spricht aber eher gegen ihn.

Erwartet worden war auf das Spiel gegen Wil hin eigentich das Début eines oder zwei junger Feldspieler. Albin Sadrijaj (19) und Miro Muheim (19) blieben aber ebenso auf der Ersatzbank, wie Izer Aliu (17), der Anfang Saison bereits einmal einen Kurzeinsatz absolviert hatte. Möglicherweise wäre der eine oder andere von ihnen bei einer Zürcher Führung eingewechselt worden. Ihre Kollegen aus der Zweiten Mannschaft unterlagen derweil auf dem Grünfeld in Jona gegen Rapperswil mit 0:2, und ermöglichten so dem Team des scheidenden Trainers Stefan Flühmann, welches ab kommender Saison von Ex FCZ-Trainer Urs Meier trainiert wird, den Aufstieg in die Challenge League bereits eine Runde vor Schluss, weil Kriens zeitgleich zu Hause gegen Breitenrain verlor.

FCZ – Wil  0:2 (0:0)

Tore: 55. Schäppi (Breitenmoser) 0:1. 64. Bottani (Penalty, Maroufi) 0:2.

FCZ: Vanins; Stettler, Bangura, Kecojevic, Kempter (62. Voser); Rohner, Rüegg (53. Marchesano), Kukeli, Schönbächler; Koné (62. Cavusevic), Dwamena.

Wil: Deana; Stadelmann, Roesler, Stillhart, Schäppi (89. Bühler); Yilmaz, Scholz, Breitenmoser; Maroufi, Vonlanthen (87. Fazli), Bottani (90. +2 Latifi).

 

FCZ Frauen verpassen Exploit im LIPO Park – reisst die Titelserie?

Die FCZ Frauen spielen im wohl meisterschaftsentscheidenden Direktduell gegen den FC Neunkirch im LIPO Park Schaffhausen wie schon vor sieben Wochen in der Qualifikation erneut 1:1-Unentschieden, und verpassen damit den erstmaligen Sprung and die Tabellenspitze. Damals ging der FCZ durch die sich aktuell in Spitalpflege befindliche Selina Kuster (Kreuzband- und Aussenmeniskusriss) früh mit 1:0 in Führung , und musste am Ende der Partie noch den Ausgleich durch die Slowakische Innenverteidigerin Lucia Harsyanova hinnehmen. Diesmal ging Neunkirch durch die Italienische Nationalspielerin Valentina img_1941Bergamaschi in der 54. Minute in Front – der Zürcher Ausgleich folgte in der 83. Minute. Mit Riana Fischer war erneut eine Verteidigerin erfolgreich – diesmal vom Penaltypunkt nach einem Foul an Fabienne Humm im Strafraum. In der Schlussphase drückte der FCZ auf den Siegtreffer, welcher aber auch in der vierminütigen Nachspielzeit nicht mehr gelang.

Im Vergleich mit der letzten Direktbegegnung war bei Neunkirch Schlüsselspielerin Lucia Ondrusova wieder dabei. Die Slowakische Nationalspielerin Patricia Hmirova wurde so auf die Ersatzbank verwiesen. Beim FCZ bekam die ehemalige Neunkirchnerin Sara Krisztin auf der linken Seite eine Chance von Beginn weg. Seit der gerade noch rechtzeitigen Rückkehr der davor angeschlagenen Ondrusova treten die Schaffhauserinnen wieder deutlich souveräner auf und stehen damit zwei Runden vor Schluss kurz vor ihrem ersten Meistertitel der Vereinsgeschichte.

Der hochdotierte FC Basel mit der ehemaligen Bayern-Trainerin Sissy Raith hat zuletzt nicht den Anschein erweckt, als könnte er die Neunkirchnerinnen am übernächsten Mittwoch auf der Sportanlage St.Jakob noch ernsthaft in Gefahr bringen. Der FCZ muss seine letzten beiden Partien gegen YB und in Luzern gewinnen und auf eine Niederlage Neunkirchs in Basel hoffen (das abschliessende Heimspiel Neunkirchs gegen Lugano sollte für den Leader eine Formsache werden). Immerhin stehen bei den Rot-Blauen mit Stenia Michel, Stefani Liebhart, Egzona Seljimi, Stefanie de Alem, Sandra Aloi und Meriame Terchoun gleich sechs ehemalige FCZ-Spielerinnen in der Mannschaft, die gegen Neunkirch im Idealfall gleich doppelt motiviert sein werden.

Für die sympathische, bunt gemischte Truppe aus Neunkirch könnte der erste Meistertitel zugleich auch der letzte sein. Die bisherige Geldquelle ist versiegt – die Gönnervereinigung sorgt dafür, dass die aktuelle Saison noch in geregelter Form zu Ende gespielt werden kann. Danach gibt es verschiedene Optionen: 1) Finden eines neuen Hauptsponsors, 2) Rückzug des Teams, 3) Weiterführung, aber mit tieferem Budget und schwächerer Mannschaft, oder 4) Integration in den FC Schaffhausen. FCS-Präsident Aniello Fontana hat erste Gespräche bezüglich Option 4 bestätigt.

Für die FCZ Frauen wird sich nun möglicherweise das trotz guter Leistung knappe Ausscheiden vor zwei Jahren in den Champions League-Sechzehntelfinals gegen die starken Norwegerinnen von Lilleström doppelt rächen. Mit 1:1 und 0:1 waren die Ergebnisse und auch der Spielverlauf damals denkbar knapp. Nun liegt Norwegen auf die kommende Saison hin in der UEFA-Fünfjahreswertung nur 0.5 Punkte vor der Schweiz auf Platz 12, welcher zu zwei Champions League-Teilnehmern (einer in der Qualifikation) berechtigt. Nur ein zusätzlich erzieltes Tor damals gegen Lilleström hätte wohl gereicht, und die FCZ Frauen hätten in der kommenden Saison auch als Meisterschaftszweiter an der Champions League-Qualifikation teilnehmen können. Nun wird, wenn in den letzten zwei Runden nicht noch eine Überraschung passiert, der FCZ 2017/2018 unter dem neuen Trainer Luca Fiorina erstmals seit sechs Jahren nicht international dabei sein, und nach fünf Meistertiteln in Folge die grossartige Titelserie unter dem abtretenden Trainer Dorjee Tsawa reissen.

FCZ – Wil Vorschau und Aufstellungen

Was schon von vornherein klar ist: im zweitletzten Heimspiel der Saison gegen den FC Wil wird der FCZ nicht mit der Stammformation auflaufen. Uli Forte und Sandro Chieffo werden die letzten drei Partien nutzen, unter „Wettkampfbedingungen“ Spieler aus der zweiten oder gar dritten Reihe im Einsatz zu sehen – wobei bei einer Partie, welches für beide Teams für die entscheidenden sportlichen Ziele nicht mehr ausschlaggebend ist, nur halbwegs von Wettkampfbedingungen gesprochen werden kann.

Für die Spieler des FC Wil gibt es aber trotzdem drei wichtige Gründe, im Letzigrund einen möglichst guten Auftritt hinzulegen: 1) gegen den FCZ zu punkten, ist immer prestigeträchtig, 2) die einzelnen Spieler wollen sich für die kommende Saison beim eigenen und/oder anderen Klubs empfehlen, 3) Wil möchte wie alle Teams aus dem Tabellenkeller die Saison keinesfalls sportlich auf dem letzten Platz beenden, wobei es angesichts des Drei-Punkte-Abzugs strittig ist, was „sportlich auf dem letzten Platz“ bedeutet. Zur Zeit hat Wil fünf Punkte Rückstand auf Chiasso und Le Mont (zwei Punkte ohne Punktabzug).

Wil hat mit dem begehrten Mattia Bottani, Samir Fazli und Johan Vonlanthen grundsätzlich für Challenge League-Verhältnisse immer noch sehr viel Qualität auf dem Platz. Zu Beginn einer Partie haben die Wiler in den letzten Wochen auch meist mithalten können, fallen dann aber häufig nach dem ersten Gegentor etwas auseinander. Ex FCZ-Stürmer Vonlanthen agiert unter dem neuen Trainer Maurizio Jacobacci neu als Sturmspitze, sündigte dabei zuletzt aber häufig im Abschluss. Eine gute Offensive beginnt aber sowieso hinten im Spielaufbau, und da musste Wil seit den Abgängen in der Winterpause gemischt mit mehreren Verletzungen immer wieder etwas improvisieren.

Mit Magnus Breitenmoser, dem Zürcher Etienne Scholz und dem aus der Eintracht Frankfurt-Jugend stammenden David Roesler sind aktuell drei Akteure Stammspieler, welche einen Grossteil der Saison zuvor in der U20 des FC Wil in der 2.Liga Interregional verbracht haben. Zudem muss Mittelfeldspieler Basil Stillhart häufig in der Innenverteidigung aushelfen. Rechts in der Innenverteidigung spielt der lange verletzt gewesene Dylan Stadelmann, links (oder in der Mitte) der meist etwas demotiviert wirkende Routinier Arnaud Bühler.

Dies sind die heutigen Aufstellungen:

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FCZ mit direktem Wiederaufstieg – was ist dieser Erfolg wert?

Weil das formstarke Schaffhausen zu Hause Neuchâtel Xamax 2:1 besiegt, reicht dem FCZ ein Unentschieden gegen Servette bereits in der viertletzten Runde zum sofortigen Wiederaufstieg in die Super League. Dies vor schaffhausen-xamax-endresultat-21allem dank hervorragenden ersten vier Monaten von Mitte Juli bis Mitte November. In dieser Phase blühte Oliver Buff in seiner Lieblingsrolle als hängende Spitze auf, und die neuverpflichteten Zürcher ohne FCZ-Vergangenheit, Adi Winter und Robi Rodriguez, brachten eine gute Mentalität in die Mannschaft.

Dabei gab es kurz vor dem ersten Saisonspiel zu Hause gegen den FC Winterthur noch einige Baustellen. Ein Teil der Spieler hatte noch Trainingsrückstand, andere wirkten überspielt. Zum ersten Spiel hin war der FCZ dann aber parat. „Die grosse Kulisse beim Kantonsderby gegen Winterthur war ein starkes Zeichen der Fans“, sagt FCZ-Trainer Uli Forte heute, 10 Monate später, wo der Aufstieg Tatsache ist. Von Mitte Juli bis Mitte November spielte die Mannschaft stark auf. Im Winter war es dann umgekehrt. In den letzten Testspielen vor Rückrundenstart gegen Dinamo Bukarest und St.Gallen glänzte das Team mit spielerischer Qualität und hohem Rhythmus. Beim Rückrundenauftakt in Genf fehlte dann aber plötzlich die Zielstrebigkeit und der letzte Biss.  Dies zog sich durch den ganzen Frühling hindurch. Zwar gab es seit der Winterpause auch etwas bessere Partien – im grossen Ganzen erinnerten viele Auftritte hingegen eher an schlechtere Saisonphasen der letzten Jahre in der Super League.

Trotzdem hat der FCZ bereits nach 33 von 36 Runden 79 Punkte gesammelt und nur zwei Partien verloren. Nach dem Abstieg aus der Super League den direkten Wiederaufstieg zu schaffen, ist sportlich durchaus vergleichbar mit dem Gewinn eines Cuptitels. Seit der Abschaffung der Barrage ist der FCZ die erste Mannschaft, welcher dies gelungen ist! Servette (5.), Lausanne (6.) und Aarau (4.) landeten nach ihrem Abstieg alle im Challenge League-Mittelfeld. Dass umgekehrt die Challenge League in ihrer aktuellen Form sehr kompetitiv ist, zeigt sich unter anderem daran, dass die letzten 10 Aufsteiger in ihrem ersten Super League-Jahr allesamt en suite den Klassenerhalt geschafft haben! Der letzte Aufsteiger, welcher gleich darauf wieder abstieg, war der von Pierre Littbarski trainierte FC Vaduz in der Saison 2008/2009.

Wer aufsteigt, bleibt im Normalfall also erst mal oben, und wer absteigt bleibt erst mal unten. Über die letzten 14 Saisons betrachtet sind nur vier der 18 Absteiger direkt wieder aufgestiegen. Zuerst Neuchâtel Xamax 2006/2007 mit Trainer Gérard Castella und Spielern wie dem jungen Raphaël Nuzzolo, Pascal Zuberbühler und dem Challenge League-„Knipser“ par excellence Moreno Merenda. Merenda war dann zwei Jahre später auch Teil der erfolgreichen Mission „Wiederaufstieg“ des FC St.Gallen unter Trainer Uli Forte. Sowohl Xamax, als auch St.Gallen zogen in ihrer Challenge League-Saison in ein neues Stadion ein. Forte blieb in St.Gallen zweieinhalb Jahre im Amt, bis im Verlauf der nächsten Abstiegssaison Jeff Saibene das Szepter von ihm übernahm. Dieser realisierte in der darauffolgenden Saison den dritten sofortigen Wiederaufstieg der Challenge League-Geschichte. Castella, Saibene und zwei Mal Forte habe dieses Kunststück also vollbracht.

super-league-absteiger-punkte-pro-spiel(Es fehlen in der Darstellung die Super League-Absteiger, welche Konkurs gegangen sind: Servette 05/06, Xamax 12/13)

Bis dato (*33. Spieltag) hat der FC Zürich in der aktuellen Saison 2,39 Punkte pro Spiel geholt. Das ist der zweitbeste Wert aller Absteiger der letzten 14 Jahre. Nur Uli Fortes St.Galler der Saison 08/09 hatten mit 2,6 Punkten einen noch besseren Schnitt. Damals wurde allerdings noch in einer 16-er Liga gespielt. Lugano war der einzige ernsthafte Konkurrent, gegen welchen in der ganzen Saison ganze zwei Partien ausgetragen wurden. Die Mehrheit der Konkurrenten wie Gossau, Locarno, Stade Nyonnais oder La Chaux-de-Fonds war deutlich unterlegen. Einen weiteren Unterschied zu damals sieht Trainer Forte in der Zusammenstellung der Mannschaft. St.Gallen hatte bereits ein kämpferisch starkes Team, welches von der Spielweise her gut in die Challenge League passte. Der FCZ habe hingegen immer zu den technisch stärksten Mannschaften der Super League gehört, und brauchte im letzten Sommer daher dringend als Ergänzung kampfstarke Spieler wie Winter, Voser oder Cavusevic.

 

Nur der jüngste und älteste Feldspieler erreichten Normalform: FCZ – Servette Spielbericht und Highlights

Der FCZ zeigt gegen ein ebenfalls seit einigen Partien nicht mehr überzeugendes Servette eine seiner schlechtesten Saisonleistungen und war am Ende mit dem Unentschieden noch gut bedient, auch wenn das Schussverhältnis 21:9 lautete. 15 Zürcher Abschlüsse gingen nebens Tor, meist deutlich. In allen Linien fehlte die Präzision. Normalform erreichten nur der 18-jährige Kevin Rüegg und der 35-jährige Alain Nef. Es schien von aussen betrachtet von der ersten Minute an der Esprit und Siegeswille zu fehlen. Von innen betrachtet wurde fehlende mentale Frische oder Übermotivation als Gründe ausgemacht.

Die im Vergleich zum Winterthur-Spiel neu in der Startformation stehenden Dwamena, Schönbächler, Kukeli und Bangura brachten alles andere als frischen Wind. Dwamena arbeitete defensiv zu wenig mit und agierte unkonzentriert im Abschluss, Schönbächler hat auch auf Challenge League-Niveau in den Zweikämpfen keine Chance, Kukeli fiel gegenüber seinem Nebenmann Rüegg klar ab, und für Bangura gilt das gleiche wie bei Schönbächler – was für einen Innenverteidiger besonders schlecht ist.

Einige FCZ-ler werden am Donnerstagabend im LIPO Park vor Ort sein. Beim aktuellen Formstand wird die Partie Schaffhausen – Xamax mit ziemlicher Sicherheit ein Spiel auf deutlich höherem Niveau werden, als FCZ – Servette. Und Schaffhausen ist ein Heimsieg zuzutrauen, welcher die definitive Entscheidung im Aufstiegskampf bringen würde. Dies hätte angesichts des Auftrittes gegen Servette für den FCZ durchaus auch Vorteile im Hinblick auf das Heimspiel gegen Wil am Samstag. So oder so: wann und wo der Aufstieg klar gemacht wird, spielt keine Rolle. Hauptsache, es klappt. Jede Saison hat ihre eigene Geschichte und die Saison 2016/2017 war aus Sicht der FCZ-Afficionados und -Beobachter in jedem Fall eine ausgesprochen erinnerungswürdige.

https://soundcloud.com/fcz-radio/fcz-servette-11-highlights

FCZ – Servette 1:1 (0:0)

Tore: 53. Nsamé (Pont) 0:1. 69. Koné (Penalty, Dwamena) 1:1.

FCZ: Vanins; Brunner, Nef, Bangura, Stettler; Rodriguez (61. Winter), Rüegg, Kukeli, Schönbächler (83. Rohner); Buff (55. Koné), Dwamena.

Servette: Frick; Sauthier, Mfuyi, Pont, Faug-Porret; Fabry, Cespedes; Vitkieviez (73. Fargues), Alphonse (84. Caslei), Delley (73. Le Pogam); Nsamé.

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