Fast auf den Tag genau vor einem Jahr traf der FC Zürich im Letzigrund zum Auftakt der Saison 23/24 auf den damaligen Aufsteiger Yverdon Sport – und gewann mit 2:0. Nach einer Rohner-Flanke traf Jonathan Okita mit einem seiner seltenen Kopftore gegen einen tief stehenden und taktisch fehlerhaft agierenden Gegner. Das 2:0 besorgte Nikola Katic mit einem Kopfball aus kürzester Distanz knapp „über der Grasnarbe“ nach der einstudierten Weiterleitung Condés eines Guerrero-Corners am nahen Pfosten. Yverdon war damals mitten im Umbruch nach dem Besitzerwechsel. Nun bringen die Waadtländer deutlich mehr personelle Kontinuität mit. Ein zweiter grosser Unterschied ist, dass das Auftaktspiel diesmal im Municipal stattfindet.
Bilanz des FC Zürich in den Liga-Direktduellen 23/24
Yverdon immer noch bei Eckbällen stark
Yverdon war letzte Saison nach YB das zweitbeste Heimteam der Liga. Der tiefe Rasen im Stadion am Neuenburgersee ist das Gegenteil eines Kunstrasens, aber möglicherweise ähnlich spezifisch. Auch der FCZ verlor beide Auswärtspartien im Municipal und da es aufgrund des neuen Modus kein zweites Heimspiel für den FCZ gegen die Waadtländer gab, war die Bilanz der Direktbegegnungen am Ende negativ. Vor der abgelaufenen Saison hatte der FC Zürich in der ganzen Vereinsgeschichte nur ein Liga-Spiel gegen Yverdon verloren gehabt. Es war ein für den FCZ nicht mehr bedeutendes Spiel in einer Auf-/Abstiegsrunde Mitte der 90er-Jahre unter Coach Raimondo Ponte gewesen. Ausser gegen Yverdon hatte der FC Zürich ansonsten 23/24 nur noch gegen Lausanne-Sport und St. Gallen ebenfalls eine negative Bilanz. Und in den letzten fünf Saisons hat der Letzigrund-Club nur gegen YB im Schnitt weniger Punkte geholt.
Yverdon hat in der Testphase nach einem 2:1-Sieg gegen ein Team von „arbeitslosen“ Fussballprofis und einem 1:0 gegen einen der Aufstiegsfavoriten der kommenden Challenge League-Saison, Thun, im abschliessenden Vorbereitungsspiel gegen den FC Sion 1:4 verloren. Das Tor erzielte Innenverteidiger und GC-Junior Christian Marques nach einer einstudierten Eckballvariante. Es kann also vermutet werden, dass das Team von Alessandro Mangiaratti auch in der neuen Saison (wie 23/24 unter anderem mehr als einmal gegen den FCZ) wieder stark bei Eckbällen sein wird – weshalb man solche möglichst verhindern sollte. Die klare Niederlage war vor allem der Müdigkeit aufgrund der intensiven Vorbereitung geschuldet – ähnlich wie beim FCZ gegen Magdeburg.
Mit Dreierabwehr spielt Yverdon anders
Letzte Saison hat Yverdon anfänglich mit Viererabwehr gespielt, dann aber immer wieder mal zwischendurch auf Dreierabwehr gewechselt, bis man ab Anfang März mit Dreierabwehr durchgespielt hat. Auch im letzten Test gegen Sion trat das Mangiaratti-Team so auf. Spielt YS in diesem System, dann versuchen sie die Überzahl im Spielaufbau hintenheraus zu nutzen und flach hintenraus zu spielen – und dies unabhängig davon, ob der Gegner tief oder hoch steht. Der Spielaufbau gestaltet sich dann jeweils sehr variabel und die Offensivspieler sind viel in Bewegung. Tritt man hingegen mit Viererabwehr an, versucht man eher im Mittelfeld die Räume mit lauf- und kampfstarken Spielern dicht zu machen und mit Balleroberungen in dieser Zone schnelle Konterattacken zu fahren. Captain ist William Le Pogam, Wortführer auf dem Platz aber der von Servettes- Europacupbezwinger Viktoria Pilsen nun fix übernommene Mohammed Tijani. Le Pogam ist zusammen mit seinem Pendant auf der rechten Seite, Anthony Sauthier, aber trotzdem ein Schlüsselspieler. Die beiden Haudegen sind für die Aussenbahnen praktisch allein verantwortlich, sorgen für die Breite, aber auch Ruhe und Souveränität im Spiel – und haben dabei immer noch kaum interne Konkurrenz.
Zentral in der Hintermannschaft spielte bisher jeweils GC-Junior Christian Marques, der allerdings vom neu verpflichteten aber in den Testpartien noch nicht eingesetzten Jason Gnakpa Konkurrenz. Dazu kommt YB-Junior Breston Malula. Der reflexstarke Paul Bernardoni ist im Tor unbestritten. Vorne ist die Auswahl noch etwas dünn, vor allem wenn man berücksichtigt, dass Yverdon in der Regel mit drei Stürmern antritt. Aimen Mahious ist insgesamt der wichtigste Stürmer, da er sowohl offensiv wie defensiv enorm viel für die Mannschaft arbeitet. Der bissige algerische Nationalstürmer ist kaum vom Ball zu trennen. Liga-Topskorer Kevin Carlos (mit einem für einen Fussballer ausserordentlich stark definierten Oberkörper) fokussiert seine Kräfte und seinen Schnauf hingegen voll auf die vielversprechendsten Offensivaktionen bei Konterattacken und Standards. Links wird wohl Sion-Junior Mauro Rodrigues auflaufen, der manchmal aufpassen muss, dass das Spiel nicht an ihm vorbeiläuft. Hugo Komano ist wie der Neo-FCZ-ler Umeh Emmanuel ein aus der Bulgarischen Liga verpflichteter Stürmer. Der Franzose ist einsatzfreudig und kann eine gegnerische Hintermannschaft auf Trab halten.
Yverdon: Fragezeichen im Mittelfeld
Die grössten Fragezeichen bezüglich Aufstellung gibt es bei Yverdon Sport vor dem 1. Spieltag im Mittelfeld. Servette-Junior Boris Cespedes ist normalerweise Leistungsträger, spielte aber bis Anfang Juli mit Bolivien an der Copa America in den USA und kam in keinem Vorbereitungsspiel zum Einsatz. Der dynamische, aber fehlerhafte Vladan Vidakovic wird wohl mittelfristig aus Mangiarattis Überlegungen für die Startformation rausfallen, könnte aber zum Start gegen den FCZ nochmal zum Zuge kommen. Der aggressive Samba Koné sowie der quirlige Fodé Sylla kamen bloss zu einem Kurzeinsatz im letzten Test gegen Sion. Jason Gnakpa und Moussa Baradji spielten noch gar nicht im Yverdon-Dress. Der vom FC Basel ausgeliehene grossgewachsene und gleichzeitig technisch versierte GC-Junior Dion Kacuri könnte zum Saisonstart durchaus von Beginn weg auflaufen.
Der FCZ läuft seit der Stabübergabe an Ricardo Moniz entweder in einem 4-3-3 oder einem 4-4-2 mit Rhombus auf. Das Innenverteidigerduo Katic / Kryeziu scheint hinten weiterhin das Vertrauen zu geniessen. Rechts hat sich Lindrit Kamberi im Verlauf der letzten Saison ebenfalls einen Stammplatz erkämpft – allerdings trainierte er wie Bledian Krasniqi und Jonathan Okita lange mit Reha-Trainer Michael Sulzmann und kam zu keinem einzigen Testspieleinsatz. Der offensiver orientierte Doron Leidner hat links gegenüber Nemanja Tosic unter anderem den Vorteil, dass er das Kontingent der „Fussball-Ausländer“ nicht belastet. Der Argentinier wird als Alternative sowohl im Zentrum wie rechts gesehen.
Genug Alternativen: FCZ-Flügelstürmer können forciert werden
Bei einem Zweimann-Sturm würde das Duo Gouré / Bajrami Sinn machen. Die beiden haben sich in der Vorbereitung gut verstanden und sind ready für einen Startelf-Einsatz. Perea hingegen ist noch nicht so richtig in Gang gekommen. Wird mit echten Flügeln gespielt könnte sich zum Start das Duo Sabobo / Oko-Flex anbieten. Nachdem man lange fast keine echten Flügelstürmer im Kader gehabt hatte, ist die Auswahl auf dieser Position genauso wie im Sturmzentrum mittlerweile relativ gross. Dylan Munroe käme zusätzlich zu Emmanuel, Ligue, Chouiar oder Afriyie auch in Frage. Gut möglich, dass speziell in der Anfangsphase der Saison mit den Englischen Wochen die Anforderungen an die Flügelspieler viele Sprints beinhalten, im Wissen, dass viel rotiert werden kann.
Von den sechs Spielern mit den besten Werten an Minuten pro Skorerpunkt wird wohl keiner in Yverdon auflaufen. Norbu Lhakpa hat diesen Sommer als jüngerer U17-Jahrgang den Sprung in die U19 geschafft. Mahar, Vukelic und Isaiah Okafor stehen im Kader der Promotion League-Mannschaft. Die Brüder Reichmuth sind Leihkandidaten.
Vor ausverkauftem Haus werden die Ostschweizer in einem speziellen Trikot auflaufen. Der Verein feiert nämlich sein 145-jähriges Bestehen. Der FCSG ist damit der älteste Fussballklub der Schweiz.
Nau
Der FCZ lässt sich von der grossen und stimmungsvollen Kulisse zur sechstbesten Saisonleistung inspirieren. Dies mit den klar meisten Top-Offensivaktionen und den fünftmeisten Abschlüssen der Saison. Aber auch die Defensivleistung (ebenfalls fünftbeste der Spielzeit) lässt sich sehen. Die 1. Halbzeit ist mit einem Notenschnitt von 7,5 sogar die klar beste Halbzeit der Saison. Und im Gegensatz zur Lugano-Partie spielt der FC Zürich auch in der 2. Halbzeit weiter nach vorne. Adrian Guerrero verabschiedet sich mit einer Top-Leistung standesgemäss – mit einer Gesamtnote „10“. Offensiv erreichen mit Guerrero, Marchesano und Kryeziu gleich drei Spieler die maximale „10“ – gleichzeitig aber mit Okita und den eingewechselten Sabobo und Hodza auch zwei die minimale „1“.
Okita und Marchesano wieder mit Skorerpunkten
Nils Reichmuth erzielt sein erstes Super League-Tor: mit seinem schwächeren Rechten Fuss nach einem erfolgreichen Gegenpressing in der gegnerischen Hälfte. Kurz vor der Pause dreht der FC Zürich dank erfolgreichem Forechecking Antonio Marchesanos gegen St. Gallen-Keeper Zigi den 0:1-Rückstand – und gewinnt am Ende die vierte Partie in Folge. Zu Beginn kommt St. Gallen mit Gegenangriffen nicht nur beim Führungtreffer Akolos über die wegen eines anfangs indisponierten Nikola Boranijasevic defensiv schwächere rechte Zürcher Seite durch. Und mit dem Verteidigen von Freistössen hat man weiterhin Probleme. Die FCZ-Verteidiger müssen in diesen Situationen besser darauf achten, wo sich die torgefährlichen gegnerischen Spieler postieren – und die ballnahen Spieler brauchen ein besseres Timing. Insgesamt ist es der vierte FCZ-Sieg in Folge – immer mit einem Gegentor.
Die einzige Veränderung in der Rangliste hätte es in der letzten Runde zwischen St. Gallen und Zürich geben können. Mit dem 2:1-Auswärtssieg behielten die Zürcher ihren 4. Platz vor den Ostschweizern.
Blue
Lawrence Ati Zigi, Torhüter des FC St. Gallen, wird den letzten Spieltag der Saison 2023/2024 wohl so schnell nicht mehr vergessen. Im Spiel gegen den FC Zürich kassiert er zwei Tore. Beim ersten Treffer hat er Pech, dass der Schuss abgelenkt wird. Das zweite Gegentor geht klar auf seine Kappe. Zigi hält den Ball zu lange in den Füssen, FCZ-Angreifer Antonio Marchesano riecht den Braten und hält den Fuss hin. Zu Zigis Übel bleibt es danach auch beim 2:1 für den FCZ.
Nino Vinzens, 20 Minuten
Highlights – Das letzte Mal vier Siege in Folge in der Meistersaison
Zum Saisonende fühlt sich St. Gallens Goalie Lawrence Zigi so richtig risikofreudig. Ein erstes Dribbling im eigenen Strafraum gelingt unter Applaus. Warum also kurz vor der Pause nach einem suboptimalen Rückpass von Lukas Görtler nicht nochmals einen Zürcher vorführen?
Florian Raz, Tages-Anzeiger
Personalien – Adrian Guerrero im letzten Spiel nochmal mit Glanzleistung
Cheveyo Tsawa: Der Türsteher vor dem Zürcher Strafraum. Hilft zum vierten Mal in Folge entscheidend mit, den Vorsprung zu verteidigen.
Cheick Condé: Nach einer Reihe von unkonzentrierten Auftritten in Folge zum Saisonabschluss wieder voll da.
Selmin Hodza: Ersetzt nach seiner Einwechslung Nils Reichmuth auf der rechten 8er-Position. In den Schlussminuten verteidigt er dann aber links in der Fünferkette.
Bledian Krasniqi: Die Regel, dass er im Kybunpark immer sehr gute Leistungen zeigt, bestätigt sich erneut.
Daniel Afriyie: Vier Vorlagen zu Zürcher Torchancen: so viele wie noch nie. Lässt im letzten Spielviertel nach, steigert sich aber trotzdem klar im Vergleich zu seinem schlechten Lugano-Heimspiel. Nachdem Joseph Sabobo eingewechselt wird, wirkt Afriyie optisch plötzlich gross.
Nikola Boranijasevic: Beginnt seinen letzten Einsatz für den FC Zürich ungenügend, dreht ab der 60. Minute offensiv dann aber nochmal auf.
Lindrit Kamberi: Kommt als Innenverteidiger zum Einsatz, ist wieder vor allem auf die Defensive fokussiert – macht ein gutes Spiel.
Adrian Guerrero: Hat aufgrund seines Traumtores gegen Heart of Midlothian (Assist: Yanick Brecher) gute Erinnerungen an den Kybunpark. Kann seine Emotionen beim letzten Auftritt sehr gut kanalisieren und bringt noch einmal eine brillante Leistung, speziell offensiv. MVP der Partie als einziger Spieler mit Maximalnote „10“.
Nils Reichmuth: Wird Gelb-/Rot-gefährdet ausgewechselt, da er nach seiner Gelben Karte in den Zweikämpfen zu wenig clever agiert.
Antonio Marchesano: Dreht Ende Saison unter Ricardo Moniz noch einmal auf. In den letzten drei Partien immer mit einem Assist und dazu zwei Tore. In der Super League-Saison 23/24 insgesamt in fast jedem zweiten Spiel mit einem Skorerpunkt (Tor, Assist).
Mit dem 1:1 geht es nicht in die Pause. Marchesano macht kurz vor dem Pfiff das zweite Zürcher Tor und versüsst den Geburtstag von Goalie Yanick Brecher. Denn die 2:1-Führung bleibt bis zum Ende bestehen.
Nicola Wittwer, Nau
Kommentare – Drei Extrazüge aus Zürich
Aber ganz ehrlich: Ein Unentschieden wäre nicht wirklich gerechtfertigt gewesen. Der FC St.Gallen tat zwar, besonders gegen Ende hin, alles, um den Ausgleich noch zu erzielen. Aber der FCZ war das bessere Team.
Alain Rutishauser, Tagblatt
Nach einer ansprechenden ersten Hälfte, die aus St.Galler Sicht insbesondere Torhüter Zigi in schlechter Erinnerung bleiben wird, sank das spielerische Niveau auf beiden Seiten stellenweise auf ein bedenkliches Niveau ab. Zum miesen Kick um die goldene Ananas gesellt sich noch die Verletzung von Lukas Görtler, welcher das Feld unter Tränen verlässt und höchstwahrscheinlich länger ausfallen wird.
Reto Latzer, FM1
Der FCZ beendet die Saison damit, wie er sie begonnen hat: formidabel. Nur Meister YB war in Anfangs- und Schlussphase besser.
Stefan Kreis, Pascal Ruckstuhl (Blick)
Randnotiz – Dylan Munroe um ein Haar jüngster Spieler der Vereinsgeschichte
Bereits vor dem Spiel haben die Zürcher Fans Grund zum Jubeln. Über die Grossleinwand verkündet Antonio Marchesano seine Vertragsverlängerung. Er bleibt dem FCZ ein weiteres Jahr erhalten.
Pascal Moser, Nau
Der FC Zürich startet beeindruckend in die Partie. Das erste Spielviertel ist eines der besten der Saison. Die 2. Halbzeit erinnert dann aber in unguter Weise an das letzte Heimspiel gegen Stade Lausanne-Ouchy. Nur mit etwas Glück kommt der FCZ am Ende nach einer 2:0-Führung nach 55 Minuten noch um den Ausgleich herum. Das Spiel gestaltet sich ganz anders als zuletzt gegen Weiler’s Servette gegen welches Direktspiel durch die Mitte und hohe Bälle dominieren. Gegen Lugano baute der FCZ genau wie die Tessiner flach von hinten auf und praktizierte ein ausgeklügeltes Pressing. Lugano spielt im Letzigrund mehr über die Seiten als sonst und weist eine hohe Strafraumpräsenz auf.
Okita und Marchesano wieder mit Skorerpunkten
Wenige Augenblicke später war Kamberi wieder in seiner Kernkompetenz gefordert. Mustergültig grätschte er Uran Bislimi im Strafraum den Ball weg (14.) und vereitelte damit die für lange Zeit beste Gelegenheit der harmlosen Gäste.
SRF
Beim FCZ-Spielaufbau über Links kommt es zwischen dem erneut offensiv starken Krasniqi und Dante immer wieder zu Positionswechseln. Bei der Verteidigung von Eckbällen hat der in verschiedenen taktischen Fragen pragmatisch agierende Ricardo Moniz wieder zurück auf Manndeckung gewechselt. Das gute FCZ-Bild der Anfangsphase trübte einzig Daniel Afriyie, der einen „Jour sans“ einzog und seine Startchance nicht nutzen konnte. Am Ende resultiert nach sehr unterschiedlichen Hälften eine Team-Note, die im Saisonschnitt liegt, also ein halbe Note tiefer als zuletzt gegen Servette. Die Defensivfehlerquote ist dabei so gross wie noch nie in dieser Saison: in erster Linie wegen Cheick Condé und Nikola Katic. Der FC Zürich wird zu mehr Defensivarbeit als nötig gezwungen – in der 2. Halbzeit können sich speziell Tsawa, Kryeziu und Marchesano im Spiel gegen den Ball auszeichnen.
Highlights – Riisechance gsii
Personalien – Cheveyo Tsawa (17) erstmals MVP
Cheveyo Tsawa: Zum zweiten Mal Defensivnote „10“, zum dritten Mal in Folge Defensiv Bester und erstmals MVP. Ist auch diesmal wieder entscheidend, um den Vorsprung über die Zeit zu retten und den dritten Sieg in Folge einzufahren. Diesmal so wichtig wie bisher noch nie, da einige Mitspieler (Okita, Dante, Condé) in der 2. Halbzeit stark abbauten.
Cheick Condé: Nach einem guten Start im ersten Spielviertel erneut in vielen Szenen gedankenlos. Hilft weder richtig beim Pressing mit, noch staffelt er zurück, sondern steht häufig irgendwo im Niemandsland. Dazu nonchalante Ballverluste. Seine schlechte Phase der letzten Spiele setzt sich fort.
Nikola Katic: Probleme mit den vielen Lugano-Flanken. Verliert immer wieder die Übersicht und steht nicht bei seinem Mann.
Bledian Krasniqi: Zum dritten Mal in Folge offensiv mit einer Note „10“. Scheint als Kreativspieler unter Moniz mehr offensive Freiheiten zu geniessen als zuvor.
Daniel Afriyie: Hat gute Erinnerungen ans erste Lugano-Heimspiel der Saison und durfte wieder mal von Beginn weg in der Doppelspitze mit Okita antreten. Am Ball misslingt ihm aber so ziemlich alles.
Randnotiz I – Lindrit Kamberi und seine Corner-Bande freuen sich diebisch über ihre erfolgreich umgesetzte einstudierte Variante beim 1:0
Randnotiz II – Keine VAR-Intervention bei Katic-Foul an Hajdari im FCZ-Strafraum
Kommentare – Idol geht, Legende bleibt
Im Rahmen des Spiels wurde Urgestein Fabienne Humm, die mit den FCZ-Frauen zehn Meistertitel holte, in der Halbzeitpause vor der Südkurve gebührend verabschiedet. Die ehemalige Nati-Spielerin beendet ihre Karriere nach dem Playoff-Final gegen Servette mit 37 Jahren.
Der FC Zürich gewinnt dank einer klaren Leistungssteigerung im Vergleich zu den letzten Spielen verdient gegen Servette, welches somit nach einer Serie von keineswegs schlechten, aber unglücklichen Auftritten seine Meisterambitionen begraben muss. Der FCZ startet gut in die Partie, hat aber mit Cheick Condé einen jungen Spieler auf dem Platz, der auch im ersten Spiel nach seiner Sperre in einzelnen Szenen zu ungestüm und unkonzentriert agiert. So entsteht der Führungstreffer Servettes durch David Douline nach einem Baron-Freistoss von der linken Seite. Der Es FC Zürich kassiert erneut aus einem gegnerischen Standard ein Gegentor – das vierte in den letzten vier Partien, davon drei Freistösse. David Douline ist dafür dann auch an den beiden Zürcher Toren beteiligt. Der FC Zürich ist etwas weniger Ballbesitz orientiert als in den Partien in welchen Murat Ural das Sagen hatte, überzeugt mit viel Bewegung und Positionswechseln, und sucht im Angriffsdrittel den Weg ins Zentrum. In der Schlussphase werden die Versuche Servettes mit viel Kampfgeist und Einsatz im Ansatz geblockt.
Ricardo Moniz reagierte auf die schwache 1. Halbzeit mit einem Doppelwechsel zur Pause. Unter anderem verhalf er dem 18-jährigen Joseph Sabobo zu seinem Super-League-Debüt. Der FCZ zeigte auch auf dem Platz ein anderes, entschlosseneres Gesicht.
SRF
FCZ beendet mit Leistungssteigerung Servettes Meisterträume
Der FCZ beendet somit auch die Saisonduelle mit Servette mit einer positiven Bilanz (2 Siege / 1 Unentschieden / 1 Niederlage). Positiv fällt in der 1. Halbzeit die vor allem offensiv starke Rechte Seite mit Rodrigo Conceição und Nils Reichmuth auf. In der 2. Halbzeit hilft dann der eingewechselte Cheveyo Tsawa erneut entscheidend, den Vorsprung über die Runden zu bringen. Der Pausenrückstand wurde durch Tore in der 54. und 70. Minute gedreht. An beiden Toren sind mehrheitlich die gleichen Spieler beteiligt. Der ansonsten durchschnittlich auftretende Antonio Marchesano ist mit einem Tor und einem Assist sehr effizient. Armstrong Oko-Flex hat ebenfalls bei beiden Treffern seine Füsse im Spiel. Ivan Santini sorgt in beiden Fällen für Betrieb und Ablenkung in der Genfer Viererabwehrreihe. Und Rodrigo Conceição ist mit einem Assist beim ersten und entscheidenden Ballgewinn vor dem eigenen Strafraum beim zweiten Tor beteiligt. Ausgleichende Gerechtigkeit wurde in diesem Spiel dadurch hergestellt, dass auf beiden Seiten eine 50/50-Penaltyszene nicht gepfiffen wurde. Und dank VAR-Intervention kam der FC Zürich in der Schlussphase zu Recht um einen angeblichen Handspenalty herum.
Die Genfer schliesslich haben ihren Teil dazu beigetragen, um nach 70 Minuten plötzlich doch hinten zu liegen. Nach Doulines 1:0 in der Startviertelstunde brauchen sie ganze 50 Minuten, um wieder einmal auf das Tor von Yanick Brecher zu schiessen. Insgesamt kommen sie auf drei Torschüsse.
Marcel Rohner, Tages-Anzeiger
Highlights: Hochverdient für den FCZ
Personalien – Cheick Condé von Sperre zurück, verursacht Gegentor, zur Pause wieder raus
Amadou Dante: Benötigt Defensiv immer wieder Unterstützung aus dem Zentrum. Hat seine Gegenspieler nicht im Griff.
Cheveyo Tsawa: Nach Winterthur zum zweiten Mal in Folge Defensiv Bester beim FC Zürich.
Cheick Condé: Startet zurück von seiner Sperre schlecht in die Partie. Ist am Genfer Führungstor mit seinem unnötigen Foul und der unaufmerksamen Deckungsarbeit beim Freistoss gleich doppelt beteiligt. Zur Pause ausgewechselt.
Ifeanyi Mathew: Wenig am Spiel beteiligt. Spult sein Pensum wie ein „Buchhalter“ ab.
Rodrigo Conceição: Wie in Winterthur bester FCZ-Spieler der 2. Halbzeit und erstmals Offensiv Bester. Beinahe die gleiche Punktzahl wie MVP Nils Reichmuth und ebenfalls ausgewechselt.
Nikola Katic: Gehörte in der 1. Halbzeit zu den Besten beim FCZ. In dieser Phase an vier der fünf Torchancen beteiligt.
Nils Reichmuth: Spielt eigentlich eine starke 1. Halbzeit – offensiv sowieso, aber auch defensiv mit einem guten Auftritt. Es geht aber trotzdem mit einem 0:1-Rückstand in die Pause und Reichmuth wird ausgewechselt.
Antonio Marchesano: Lange geht ihm vieles zu schnell in dieser Partie. Ist letztendlich dann trotzdem an den beiden Toren entscheidend beteiligt.
Armstrong Oko-Flex: Taucht nach aktivem Start etwas ab. Wechselt zur Pause von Links auf Rechts.
Ivan Santini: Ist mit seiner Störarbeit an beiden Toren beteiligt. Ansonsten aber häufig zu langsam und mit mehreren Ballverlusten.
Joseph Sabobo: Leicht ungenügende Note bei seinem Début.
Yanick Brecher: Nicht sein Tag: hat kaum etwas zu tun und wenn doch mal, gelingt es ihm nicht optimal.
Es sind solch enge und verknorzte Spiele, in denen die Klasse und Routine von Altmeister Antonio Marchesano besonders wertvoll sind: Der Altmeister sorgt für das schnelle 1:1 nach der Pause und bereitet Krasniqis 2:1 mustergültig vor.
Sebastian Wendel, Matteo Bonomo (Blick)
Randnotiz, 43. Minute: alle 20 Feldspieler auf engem Raum in der Servette-Platzhälfte
Kommentare: Kein Joga Bonito von Dante – Santini holt alles nach
2023/24 ist der FC Zürich mit einem Schnitt von ziemlich genau einem Gegentor pro Wettbewerbspartie Defensiv hervorragend aufgetreten. Der Trend der sinkenden Anzahl Gegentore pro Spiel seit 19/20 wurde nach einer letztjährigen Delle fortgesetzt. Speziell zu Beginn der Saison konnte man mit mehreren „Clean Sheets“ aufwarten. Seit 2010 hat man nur in der Challenge League-Saison eine leicht bessere Defensivbilanz gehabt. Offensiv steigerte sich der FCZ im Vergleich zur Vorsaison ebenfalls, wenn auch nicht im gleichen Masse. Die Meistersaison 21/22 präsentiert sich in der Statistik mit 2,33 Toren pro Spiel Offensiv als eine Ausnahmesaison. Nach dem Aufstieg erzielte der Stadtclub 17/18 ebenfalls einen sehr guten Schnitt von 1,78 Treffern pro Partie. Danach erreichte man die Torquoten von der Zeit vor dem Abstieg mit Ausnahme der Meistersaison nicht mehr. Zum Abstieg kam es vor allem auch deshalb, weil bei ähnlicher Offensivleistung die Defensive Phase von 2010 bis 2016 von Saison zu Saison kontinuierlich schlechter wurde – speziell in der Abstiegssaison 15/16 selbst, als man erstmals in jenem Jahrzehnt über alle Wettbewerbe hinweg mehr Gegentore kassierte, als man selbst schoss. Dies war danach auch 22/23 so – und am stärksten in der „Corona-Saison“ 19/20. In all den erwähnten Saisons mit aussergewöhnlich vielen Gegentoren spielte jeweils die schlechte Form Yanick Brechers eine Rolle – angefangen mit der Abstiegssaison, in welcher er in der Liga mehr als zwei Gegentore im Schnitt kassierte (deutlich mehr als der ebenfalls viel eingesetzte Anthony Favre).
Erhöhte Probleme bei gegnerischen Freistössen und Einwürfen
Positiv herauszustreichen gilt: die aus dem Spiel heraus kassierten Tore haben sich in der abgelaufenen Saison stark reduziert – sowohl was das Aufbau- als auch das Umschaltspiel der Gegner betrifft. Es wurde dabei ein grosser Sprung nach vorne gemacht. Seit Beginn der Züri Live-Messung in der Saison 19/20 hat der FC Zürich noch nie so wenige Tore aus dem Spiel heraus kassiert. Man hat sich dabei über die Jahre unter verschiedenen Trainern kontinuierlich verbessert – mit einer kleinen Baisse 22/23 (wiederum unter anderem aufgrund einer schlechten Phase Yanick Brechers zu Beginn der Saison direkt nach seiner Vertragsverlängerung). Nur noch in jedem vierten Spiel gelang 23/24 den Gegnern ein Tor aus kontrolliertem Aufbauspiel gegen den FCZ – halb so häufig wie in der Vorsaison. Noch in der Saison 19/20 kassierte man in drei Spielen zwei solche Gegentore – nun nicht mal eines. Dass der FCZ 23/24 die Hälfte seiner Gegentore auf Standards kassierte, lag einerseits an dieser kontinuierlichen Verringerung der Gegentore aus dem Spiel heraus. Andererseits lag es aber auch an einer Verschlechterung der defensiven Standardstatistik. Seit der Saison 20/21 hat man nicht mehr so viele Gegentore auf Ruhende Bälle kassiert – nämlich in jedem zweiten Spiel eines.
Und dies obwohl man sich bei gegnerischen Eckbällen weiter verbessert hat! Seit 20/21 fängt der FC Zürich von Saison zu Saison immer weniger Gegentore auf Corner ein. Dieser Trend setzte sich letztendlich auch in der abgelaufenen Saison fort, obwohl es im Frühling nach der Umstellung auf Raumdeckung die ein oder andere Unsicherheit gab. Die Gegentore auf Penaltys sind ungefähr auf gleicher Höhe geblieben. Zugenommen haben die Gegentore auf eine „Zweite Welle“ nach einem Standard. Vor allem aber haben die Gegentore auf Einwürfe und Freistösse stark zugenommen. Diese sind für die stark verschlechterte defensive Standardbilanz verantwortlich. In der Vorsaison 22/23 hatte man es geschafft, keinen einzigen Gegentreffer nach einem Einwurf hinnehmen zu müssen. Das sah in der abgelaufenen Saison ganz anders aus. Vor allem aber merkten die Gegner, dass der FC Zürich auf Freistösse verwundbar ist. So wurde der FCZ mehr als einmal bei einem seitlichen Freistoss düpiert, der relativ kurz in die Tiefe gespielt wurde. Der FC Zürich hatte jeweils alle seine starken Kopfballspieler weit entfernt vom Geschehen auf der Höhe des Zweiten Pfostens massiert, während auf kurze Distanz auf Höhe des Ersten Pfostens Antonio Marchesano und Co in Unterzahl verteidigten und bei den kurz in die tiefe gespielten Bällen wenig Reaktionszeit zur Verfügung hatten. Auf Anstoss oder Abstoss hat man hingegen auch diese Saison kein Gegentor kassiert.
Gegner können sich selten in der Zürcher Platzhälfte installieren – und wenn, verteidigt der FCZ gut
Penaltys gegen den FCZ entstanden in den letzten fünf Jahren häufig aus anderen Standardsituationen wie Einwürfen, Freistössen, Eckbällen oder einer Zweiten Welle.
Aus dem Spiel heraus kassierte der FC Zürich in der abgelaufenen Saison immer noch am meisten Gegentreffer via Konterangriffe des Gegners, auch wenn sich diese Art von Gegentoren seit der Saison 19/20 ständig weiter reduziert haben. Damals kassierte man in jedem zweiten Spiel ein Kontergegentor – nun nur noch in jedem fünften. Auch Gegentore wenn der FCZ tief stand oder der Gegner ein Mittelfeldpressing aufzog, haben sich stark reduziert. Wesentlich zugenommen haben aus dem Spiel heraus eigentlich nur die Gegentore bei gegnerischen kontrollierten Angriffen bei welchen der FC Zürich hoch stand. Auf Angriffspressing oder Gegenpressing gelang den Gegnern hingegen kaum mal ein Tor. Der FCZ fand also die Mittel, um gegnerisches Pressing weitgehend wirkungslos werden zu lassen. Die Gegentore bei kontrolliertem Aufbau des Gegners gegen einen tief stehenden FCZ haben sich stark reduziert. Auch weil es diese Situationen seltener gab.
Wieder mehr Standard-Tore
Beim Aufbauspiel des Gegners wurden speziell Gegentore durch die Mitte und über die linke Zürcher Abwehrseite (Rechte Aufbauseite des Gegners) im Vergleich zur letzten Saison stark reduziert. Zusammenfassend lässt sich also festhalten, dass sich das Team 23/24 Defensiv weiter verbessert hat. Verhindern muss man aber in Zukunft vermehrt, dass die Gegner kontrolliert aufbauen können, wenn der FCZ hoch steht. Ausserdem muss der FCZ die Verteidigung von Freistössen und Einwürfen detailliert unter die Lupe nehmen.
Immerhin 53 Liga-Tore bedeuten zusammen mit 20/21 den zweithöchsten offensiven Super League-Wert des FCZ seit der Saison 14/15 – bei zwei Spielen mehr. In der Vorsaison 22/23 hatte man übrigens klubrekordverdächtige 17 Europacup-Tore erzielt und 22 kassiert. Auch bei den erzielten Toren stechen die Standards mit 44% hervor. Nach einem extremen Absturz 22/23 bezüglich Standard-Toren im Vergleich zur Meistersaison, hat man sich diesbezüglich wieder halbwegs berappelt und ist ungefähr wieder auf dem Level der Saison 20/21.
Freistossmagie noch nicht wiederentdeckt
Aus Umschaltspiel hat man zudem nicht nur absolut sondern auch prozentual mehr Tore erzielt als erhalten. In allen Kategorien (Aufbauspiel, Umschaltspiel, Standards) und auch aus einer Hohen Position hat der FC Zürich mehr Tore erzielt als letzte Saison – und gleichzeitig jeweils deutlich weniger als in der Meistersaison. Nur in der Torerzielung aus einer Tiefen Position hielt der Abwärtstrend an. Dies unter anderem auch aufgrund einer veränderten Spielphilosophie. Man lockt die Gegner nicht mehr (sei es absichtlich oder notgedrungen) in die eigene Platzhälte, um Räume für Gegenstösse zu nutzen, sondern versucht sich möglichst in der gegnerischen Platzhälfte zu installieren. Bei den erzielten Toren aus Aufbauspiel liegt man weiterhin über den Saisons 19/20 und 20/21, beim Umschaltspiel hingegen weiterhin darunter.
Dass die Standardtore stark zugenommen haben ist erstaunlich, da die Penaltytore, welche in der Vorsaison mit Abstand den grössten Teil der Standardtreffer ausmachten, deutlich weniger wurden. In der Liga durfte der FCZ 23/24 nur vier Penaltys treten, von welchen Jonathan Okita einen in Yverdon verschoss. Dazu kam ein Penaltytreffer im Schweizer Cup in Tuggen. Stark gestiegen sind die Anzahl Tore aus Eckbällen und Einwürfen, also Standards von der Seite – beides sogar über das Niveau der Meistersaison! Beinahe in jedem fünften Spiel erzielte der FC Zürich ein Tor aus einem Einwurf – bei Eckbällen beinahe in jedem vierten. Bereits in der Spieleranalyse wurde eruiert, dass Lindrit Kamberi und Nikola Katic 23/24 bei Eckbällen zu den besten Torschützen der Liga gehörten. In der Meistersaison wurden die meisten Standardtore mit Freistössen erzielt. Diese Art der Torerzielung nahm in der abgelaufenen Saison hingegen weiter ab. Antonio Marchesano und Co. haben die Freristossmagie der ersten Monate der Saison 21/22 noch nicht wiederentdeckt.
FCZ mit mehr Fokus und Erfolg bei Pressing und Gegenpressing
In den letzten vier Jahren hat der FCZ am häufigsten Penaltys, die aus Freistössen entstanden sind, erfolgreich verwertet. Auffällig zudem, dass man in dieser Zeit prozentual deutlich mehr Penaltys aus Konterangriffen rausgeholt (14%) statt gegen sich gepfiffen erhalten hat (5%).
Dabei haben FCZ-Tore, die direkt aus Konterangriffen erzielt worden sind, in der abgelaufenen Saison weiter stark abgenommen und sind nun wieder auf dem Niveau von vor der Ankunft André Breitenreiters. Dass schnelle Umschaltmomente und der direkte Weg zum Tor aus einer tiefen Position kaum mehr forciert werden, zeigt sich auch darin, dass die Tore aus kontrolliertem Aufbauspiel aus einer tiefen Position mit den Kontertoren mittlerweile gleichauf sind. Am meisten Tore aus dem Spiel heraus werden neu aus Hohem Pressing und Gegenpressing in der gegnerischen Platzhälfte heraus erzielt. Gleichzeitig lässt man wie oben gesehen solche Tore der Gegner kaum zu.
Die veränderte Spielphilosophie bildet sich also auch in der Art der erzielten Tore ab. Es werden weiterhin viele Tore aus Umschaltsituationen erzielt, aber nun aus Hohem Pressing und Gegenpressing statt Konterattacken. Die Effizienz von Eckbällen und Einwürfen wurde weiter stark verbessert. Gegen YB erzielte man gar ein Tor aus dem ersten Anstoss der Partie – ebenfalls eine Standardsituation. Dass sich die Anzahl der Tore aus Standards klar erhöht hat, obwohl letzte Saison kaum Penaltys zugesprochen wurden, ist ein gutes Zeichen.
Das bereits achte Testspiel der Saisonvorbereitung 24/25 endet in einem Vorort von Thun gegen den Challenge League-Vertreter und Barrage-Teilnehmer torlos mit 0:0. Beim FC Thun kamen dabei neun Eigengewächse plus der neu verpflichtete ehemalige FCZ-U21 Abwehrchef Genis Montolio zum Einsatz. Dabei bestanden einzelne dieser acht FCZ-Tests allerdings nur aus einer Halbzeit, da man diesen Sommer einen Gefallen am sogenannten „Triangel“ gefunden zu haben scheint (wobei gewisse Halbzeiten auch 60 Minuten dauerten). Früher praktizierte man dieses Format von drei Teams mit je 2×45 Minuten jeweils nur am als „Turnier“ bezeichneten alljährlichen herbstlichen Test in Uster (gegen Uster und den FC Winterthur). Dieser Test war traditionell der Moment, als Teamspieler aus der U21, die nicht zu den Toptalenten gezählt wurden, auch einmal eine Einsatzchance in der 1. Mannschaft erhielten.
Ein 15-jähriger fix im Kader
Diesen Sommer wurde die bereits im Frühling verstärkt praktizierte Durchlässigkeit zwischen den Mannschaften im Verein weiter gelebt. Bei Potenzial und guten Leistungen sind die Wege zwischen den Kabinen im Home of FCZ kurz. In den letzten Monaten wurde bereits spürbar, dass diese Durchlässigkeit mehr Breite und Dynamik in den Kadern bewirkte – bis hinauf zur 1. Mannschaft. In den Testspielen unter Trainer Ricardo Moniz kamen echte Alternativen für die kommende Saison aus dem eigenen Talentschuppen zum Einsatz – es wurden aber auch einzelne frischgebackene U17-Schweizer Meister (Ruben Gomez, Eliano Cassese, Norbu Lhakpa, Slavko Vidovic, Pascal Utz), die in der kommenden Spielzeit wohl kaum schon für die 1. Mannschaft in Frage kommen, mit Einsätzen belohnt. Lhakpa, in der U17 einer der jüngsten und gleichzeitig grössten, gelang bei der 1:2-Niederlage gegen den SV Höngg ein Weitschusstor aus der Drehung.
Obwohl bisher 20 Akteure aus den Nachwuchsmannschaften zum Einsatz kamen, fehlten dabei mehrere der vielversprechendsten Talente. Wohl auch schonungshalber, da diese Spieler typischerweise im Frühling zu vielen Einsätzen auf verschiedenen Stufen gekommen waren. Mit dabei war hingegen wieder der weit entwickelte 15-jährige Flügelspieler Dylan Munroe, welcher beim Saisonabschluss in St. Gallen um ein Haar zum jüngsten Spieler der FCZ-Geschichte geworden wäre. Vom Quartierklub Seefeld in die FCZ-Organisation gestossen, durchflog er die Altersstufen in einem aussergewöhnlichen Tempo. Seine Nomination für St. Gallen war nicht ein Kommunikations-Gag, um einen Rekord zu brechen. Denn er ist und bleibt eine echte Alternative für die 1. Mannschaft und wird im Herbst trotz seines jungen Alters ziemlich sicher bereits zum Stammpersonal der U21 gehören.
U21 als Sinnbild der neuen Philosophie
Wie zuletzt in den Partien der „Championship Group“ setzt Ricardo Moniz weiterhin einerseits auf das zentrumsfokussierte 4–4-2 im Rhombus, als auch auf das eher in die Breite ausgelegte 4-3-3. Flügelspielern wie Munroe kommt das 4-3-3 entgegen. Auf dieser Position hat der FCZ aktuell intern ganz allgemein einige seiner besten Talente. Zudem ist Armstrong Oko-Flex nach seiner Début-Saison ein Leistungssprung zuzutrauen. Mit dem Franzosen Mounir Chouiar wurde zudem ein weiterer Mann vorwiegend für diese Position verpflichtet. Calixte „Juni“ Ligue wird wohl ebenfalls häufiger auf der Linken Seite eingesetzt werden. Allerdings können alle diese Akteure auch in zentralen Rollen spielen – eine Flexibilität, die aufgrund der zwei unterschiedlich ausgerichteten Spielsysteme sicherlich auch bei den Zuzügen ein wichtiges Kriterium war.
An der U21 zeigt sich die neue FCZ-Philosophie am augenfälligsten. Diese Mannschaft war in den letzten Jahren sportlich sehr erfolgreich und letzte Saison nicht zum ersten Mal die beste U21 des Landes. Sie bestand aber vorwiegend aus jungen Spielern aus dem eigenen Nachwuchs für welche der direkte Sprung in die Super League zu gross war. Viele spielten mehrere Jahre in der U21 und konnten sich so neben ihrer guten Ausbildung und jugendlichen Energie ziemlich viel Routine auf dieser Stufe aneignen. Ausserdem war das Team für eine U21 ziemlich eingespielt, da es relativ wenig Wechsel gab. Ein Teil dieser Spieler hatte gar nie das Potential für die Super League. Bei einem anderen Teil wurde die persönliche Entwicklungsdynamik in den entscheidenden Momenten durch die fehlenden Anreize und Perspektiven gebremst. Warum hatten viele Nachwuchsspieler, die letztendlich in der U21 auftauchten, nicht das Potential für die 1. Mannschaft? Ein wichtiger Grund dafür war auch, dass sie häufig nicht die talentiertesten Spieler aus dem FCZ-Nachwuchs waren. Diese wechselten schon früh weg – auch weil sie intern zu wenig konsequent gepusht wurden und sich auf ihrer Nachwuchsstufe unterfordert fühlten. Beispiele dafür aus jüngerer Vergangenheit waren Zidan Tairi, Giacomo Koloto oder Andi Hoti (der übrigens diesen Sommer im Trainingslager wohl mit Magdeburg Testspielgegner des FCZ sein wird). Neu werden die vielversprechendsten Talente viel früher und konsequenter von unten in die U21 hochgezogen. Gleichzeitig wird die U21 mit ambitionierten etwas älteren jungen Spielern von extern ergänzt. Letztendlich soll so in der Kombination eine U21 entstehen, in der jeder Spieler eine echte Perspektive Richtung 1. Mannschaft hat. Dies verstärkt dann wiederum die Dynamik, Kaderbreite und den Konkurrenzkampf in der 1. Mannschaft selbst.
Ambitionierte junge Spieler auf dem „2. Bildungsweg“ ergänzen die eigenen Talente
Ein Beispiel dafür ist der Aargauer Mile Vukelic (21), der sich in den bisherigen Tests als Innenverteidiger-Alternative hervorgetan hat: torgefährlich sowohl mit Kopfbällen wie auch mit Weitschüssen und energischen Solo-Läufen – und gleichzeitig defensiv solide. Letzte Saison schaffte er es als U21-Spieler des FC Luzern ein Mal in den Matchkader der 1. Mannschaft, wurde aber nicht eingesetzt. Oder der wirblige Luxemburger Selim Turping (19), der von der Gladbach U23 zur FCZ U21 gestossen ist, nachdem er letzte Saison in der Regionalliga West wenig eingesetzt worden war. Bei diesen zwei kann man sich aktuell gut vorstellen, dass sie in der in zwei Wochen beginnenden Saison zu einzelnen Einsätzen in der 1. Mannschaft kommen und sich dabei empfehlen könnten. Etwas weniger vielversprechend traten bisher drei aus dem FCB-Nachwuchs stammende junge Spieler auf. Linksfuss Emirhan Eraslan (21, IV / LV) war im Februar und März in jener Phase Stammspieler beim FC Baden, als dieser auf den letzten Platz abrutschte und der direkte Abstieg aus der Challenge League besiegelt wurde. Ihm scheint eine gewisse Antrittsschnelligkeit und Passsicherheit zu fehlen. Flügelspieler Levy Maltet (20) war in jungen Jahren jeweils einer der fussballerisch Auffälligsten seines Jahrganges. Aber während seine Haarpracht zuletzt immer beeindruckender wurde, fiel er in den internen Überlegungen beim FCB ausser Rang und Traktanden. Beim FCZ konnte er diese Eindrücke als Testspieler bisher nicht revidieren.
Isaiah Okafor (19, DM) wiederum spielte nach einer längeren Verletzung in der abgelaufenen Rückrunde regelmässig in einer Leverkusen U19, die knapp den Einzug in den Halbfinal um die Deutsche A-Juniorenmeisterschaft verpasste – dabei allerdings nicht besser als die FCZ U19 einzustufen ist. Potential ist beim jüngsten der drei Okafor-Brüder sicherlich vorhanden. Der Impuls, zuerst die Mitspieler zu kritisieren, wenn er selbst den Fehler gemacht hat, allerdings auch etwas. Seine Einsatzzeiten sind bisher relativ kurz – er scheint noch etwas angeschlagen zu sein. Der Familien-Support ist hingegen gross. Am Vormittag des Testspiels in Thun und dem EM-Viertelfinal, wo sein älterer Bruder Noah auch in der fünften EM-Partie nicht eingesetzt wurde, konnte Isaiah sich im Heerenschürli bei einem internen Test FCZ gegen FCZ U21 nicht über mangelnden persönlichen Support beklagen – dazu gehörte auch Ex FCZ-Stürmerin Alayah Pilgrim.
Bajrami, Vukelic und Grando treffen bei internem Test
Ebenfalls zum Einsatz kam in diesem internen Test Namensvetter und Seitenspieler Tobias Okafor (17, vom FC Aarau), der bereits zuvor in den Sozialen Medien gerüchteweise mit dem FCZ in Verbindung gebracht worden war. Mit dem Tempo des Spiels hatte dieser noch etwas Mühe – Potential ist aber sicherlich auch bei ihm vorhanden. In der 1. Halbzeit dieses Tests spielten die in Thun nicht für die Startformation vorgesehenen Spieler der 1. Mannschaft gegen die U21. Die 45 Minuten gestalteten sich relativ ausgeglichen, auch wenn die 1. Mannschaft phasenweise Vorteile hatte. Praktisch mit dem Pausenpfiff konnte sie durch Labinot Bajrami nach Zuspiel des nachsetzenden neuen Stürmers Fernand Gouré doch noch den Führungstreffer erzielen. Nach der Pause erschienen dann in den Auswärtstrikots der 1. Mannschaft als Gegner der U21 die aktuell eher zur zweiten Garnitur der U21 gehörenden Spieler – verstärkt durch Miguel Reichmuth und Selim Turping. Die „erste Garnitur“ der U21 drehte daher in der 2. Halbzeit die Partie durch ein Solo von Mile Vukelic über den halben Platz und einen hohen Ballgewinn und erfolgreichen Abschluss von Mittelfeldspieler Leon Grando. Gleichzeitig trainierten auf dem Nebenplatz Bledian Krasniqi, Lindrit Kamberi und Jonathan Okita mit Reha-Trainer Michael Sulzmann. Die in den ersten 45 Minuten eingesetzten Afriyie, Sabobo, Gouré und Ligue wurden dann am Nachmittag in Heimberg gegen den FC Thun eingewechselt.
Hier die Daten soweit eruierbar dieses internen Tests am Vormittag des 6.7.2024, die aber nicht in die Züri LIve-Testspielstatistik (Spielminuten, Skorerpunkte) einfliessen. FCZ – FCZ U21 1:2 (1:0). Tore: 45. Bajrami (Gouré) 1:0; 82. Vukelic 1:1, 87. Grando 1:2. FCZ 1. Halbzeit (4-3-3): Kostadinovic; S. Hodza, Wallner, Daprelà, Tosic; Tsawa; Sabobo, Afriyie; Ligue, Bajrami, Gouré. FCZ U21 1. Halbzeit (4-3-3): Morozov; T. Okafor, Vukelic, Eraslan, Volken; I. Okafor; Grando, Leao; Munroe, Greco, Fischer. FCZ 2. Halbzeit (4-2-3-1): Huber; Ulu, Y. Kunz, M. Cavar, Walker; Sebök, Eraslan; Maltet, M. Reichmuth, Turping; P. Kissling. FCZ U21 2. Halbzeit (4-4-2): Morozov; Bohon, Vukelic, Kovacevic, Volken; T. Okafor, Jakovljevic (Mahar), Leao, Mahar (Grando); Zivkovic, Greco.
Gomez und Tosic bringen mehr Physis und Körpergrösse
Wie sieht die Kadersituation aktuell im engeren Kreis der 1. Mannschaft insgesamt aus? Im Tor bleibt das Duo Brecher / Kostadinovic. Die Nummer 3 ist neu Silas Huber (18). Dieser Wechsel war vorhersehbar. Alan Omerovic (21) hatte vor einem Jahr zwar beim FCZ seinen ersten Profivertrag unterschrieben – allerdings nur für ein Jahr. Auch wenn Omerovic in der Promotion League meist solide Leistungen zeigte, war schon damals aus Sicht des Klubs klar, dass mit Huber und Morozov (17) zwei noch etwas talentiertere Keeper dahinter lauern. Omerovic wurde für seine Leistungen mit einem Wechsel zum Promotion League-Spitzenteam und -Aufstiegskandidaten Rapperswil-Jona belohnt.
In der Verteidigung ist mit Nemanja Tosic und Mariano Gomez Physis und Körpergrösse hinzugekommen. Dies bringt einige Vorteile mit sich. Linksverteidiger Doron Leidner ist als Spielertyp mit dem wieder zu Sturm Graz zurückgekehrten Amadou Dante vergleichbar, war allerdings noch vor kurzem mit einem Kreuzbandriss länger ausgefallen. Mirlind Kryeziu war zuletzt so gut drauf wie schon lange nicht mehr. Lindrit Kamberi hat sich als Rechtsverteidiger eindrücklich etabliert (unter anderem mit den drittmeisten Torbeteiligungen – nach Marchesano und Okita). Innenverteidiger Mariano Gomez wurde ebenfalls auf dieser Position getestet. Rodrigo Conceição kann auf beiden Seiten spielen. Mit dieser Hintermannschaft könnte man sicherlich gut in die Saison starten – und hätte dabei ein noch etwas solideres Bollwerk als letzte Saison. Neil Volken (17) profitierte zu Beginn der Vorbereitung davon, dass zu diesem Zeitpunkt noch kein anderer Linksverteidiger verfügbar war, bewies dabei aber, dass er in seiner Entwicklung nicht mehr sehr weit von der 1. Mannschaft entfernt ist.
Tsawa ersetzt Hornschuh, Sabobo neu (auch) als 8er
Zentrale Mittelfeldspieler braucht es bei den eingesetzten Spielsystemen drei bis vier. Dieser Mannschaftsteil war der wohl leistungsstärkste der letztjährigen Mannschaft. So oder so wird man nur noch mit einem 6er spielen. Cheick Condé war letzte Saison gut, aber noch etwas unkonstant – und zu einfach aus der Fassung zu bringen. Mit noch etwas mehr Reife ist er bereit, um in der kommenden Spielzeit noch solider und spielbestimmender zu werden. In den bisherigen Testpartien hat Condé bisher am meisten Assists geliefert. Sein neuer Backup ist nach dem Abgang Marc Hornschuhs Cheveyo Tsawa, der sich bei seinen Einsätzen letzte Saison trotz seinen 17 Jahren schon sehr reif gezeigt hat. Er ist ebenso einsatzfreudig wie Hornschuh, dabei aber schneller und technisch besser. Zwar ist er bei Standards im gegnerischen Strafraum weniger gefährlich, dafür ein guter Schütze aus der Distanz.
Auf den beiden Achterpositionen spielen im Normalfall zwei aus dem Trio Marchesano / Krasniqi / Mathew. Spielt man im Rhombus, würden wohl häufig alle drei auflaufen. Zu den Alternativen gehören Afriyie, Sabobo, Miguel Reichmuth und der wohl weiterhin angeschlagene Nevio Di Giusto – und möglicherweise der zuletzt vom LInksverteidiger zum 8er umfunktionierte Leao. Afriyie wurde schon seit der Winterpause immer wieder auf einer 8er-Position eingesetzt. Nun wird, so scheint es aufgrund der bisherigen Tests, neu auch Sabobo tendenziell auf dieser Position gesehen – auch wenn der flinke Sambier zusätzlich als Flügel und Aussenverteidiger getestet wird.
Unterschiedliche Spielertypen in der vordersten Reihe
Als nächster Spielertyp folgen die Flügelstürmer, welche zudem als Alternative zu Antonio Marchesano oder Bledian Krasniqi auf der 10er-Positon einspringen können. Dazu gehören Armstrong Oko-Flex, Mounir Chouiar, Dylan Munroe, Calixte „Juni“ Ligue, Nils Reichmuth und Jonathan Okita. Man findet bei dieser Gruppe unterschiedliche Spielertypen. Oko-Flex und Munroe mögen Eins-gegen-eins Situationen auf dem Flügel. Rechtsfuss Chouiar über links und Linksfuss Reichmuth über rechts sind eher spielerisch ausgerichtet und suchen den Doppelpass. Ligue ist ein gradliniger Spieler, der am meisten von seiner Wucht und Dynamik lebt. Okita braucht etwas Raum und Zeit wie sie sich bei Umschaltsituationen bieten, und schiesst am liebsten von der linken Halbposition aus der Distanz. Abschlussstark im Strafraum und daher durchaus auch als zweite Spitze einsetzbar sind Oko-Flex, Reichmuth und Munroe.
Last but not least hat der FCZ mit Juan José Perea, Fernand Gouré und Labinot Bajrami drei Mittelstürmer. Gouré kann vorne in der Mitte für eine gewisse physische Präsenz sorgen, Perea lebt von seinem Kampfgeist – und Bajrami ist der klassische Knipser, der im Strafraum auch aus einer scheinbar wenig gefährlichen Situation viel herausholen kann.
Wer könnte gehen?
Zusammengefasst wäre das Team, so wie es jetzt zusammengestellt ist, bereit für die Saison. Ein wenig von Ricardo Rodriguez träumen darf man als FCZ-Anhänger immer. Abgänge, die am meisten Sinn machen würden, unter anderem um gewisse Mittel zu generieren, wären in erster Linie Jonathan Okita und in zweiter Nikola Katic. Okita passt nicht so gut zur neuen Spielweise und den voraussichtlich praktizierten Spielsystemen. Gleichzeitig gibt es für einen Stürmer mit einem exzellenten Schuss und elf Saisontoren mit Sicherheit Interesse. Auch Nikola Katic passt nicht ideal zur neuen Spielweise, was an dieser Stelle schon mehrmals thematisiert wurde. Sein Début für die Bosnische Nationalmannschaft gegen England und Italien hat zudem sicherlich seinen Marktwert gesteigert. Vor sieben Jahren war Katic übrigens bei seinem einzigen Länderspiel für Kroatien (Testpartie gegen Mexiko) für Ivan Santini eingewechselt worden. Vielversprechende FCZ-Eigengewächse gibt es mittlerweile wieder einige, aber sie brauchen vor einem nächsten Schritt vernünftigerweisee alle noch etwas Zeit und Entwicklung.