Gligoroski-Team geht mit Handicap ins Rückspiel / YB – FCZ Frauen Vorschau mit möglichen taktischen Formationen

Bei der 1:3-Hinspielniederlage der FCZ Frauen im Utogrund hat YB in der Schlussphase mit zwei Standards das Spiel gedreht. Danach war vielfach die Rede davon, dass die FCZ Frauen die ersten 75 Minuten besser gewesen seien. So richtig war dies aber nur rund eine Stunde lang der Fall. Die Einwechslung des Duos Josten / Schärz auf Seiten von YB veränderte ab der 58. Minute das Spiel. Ab da waren die Bernerinnen beweglicher und konnten sich dem Zugriff des Heimteams zunehmend entziehen. Den Zürcherinnen merkte man die etwas nachlassenden Kräfte nach äusserst engagierten ersten 60 Minuten an. Und vor allem enttäuschten auf Zürcher Seite die Einwechselspielerinnen Deyss, Pallotta und Cavar.

YB - FCZ Frauen heute live ab 16:55

Borbala Vincze kommt in Form

Der FC Zürich war in der 1. Halbzeit durch einen haltbaren Weitschuss der 17-jährigen Borbala Vincze 1:0 in Führung gegangen und hatte im Lauf der Partie unzählige Aluminiumtreffer zu verzeichnen. Den Ausgleich erzielte in der 82. Minute die Amerikanerin Athena Kuehn nach einem Freistoss aus dem Mittelfeld der routinierten Linksverteidigerin Wibke Meister. Die eingewechselte Marlene Deyss hatte auf FCZ-Seite nicht aufgepasst und ging nicht auf den Ball: in der Annahme, es sei keine YB-Spielerin in der Nähe. Beim 2:1-Führungstreffer hatten die Bernerinnen bei einem Eckball Glück, dass Schiedsrichterin Reichmuth das Rückwärts-Anspringen von Lisa Josten im Fünfmeterraum gegen die Zürcher Torhüterin Noemi Benz nicht als Foul wertete – wieder profitierte Athena Kühn. In der Nachspielzeit fiel dann auch noch das 1:3 durch Nationalspielerin Iman Beney. Kim Dubs ging nicht mehr konsequent ins Pressing, wodurch Viktoria Szabo zu weit aufrückte – und dann war es erneut Marlene Deyss, welcher der Ball von Stephanie Waeber für Beney unter dem Fuss durchrutschte.

Was gibt den Zürcherinnen noch die Hoffnung gegen die Qualifikationssiegerinnen, gegen die man in dieser Saison drei Mal klar verloren hat, die Wende noch zu schaffen? Einerseits die Mentalität, dann ihre Leistung der ersten 60 Minuten im Hinspiel, und dazu der Faktor, dass Shootingstar Borbala Vincze nach längerer Verletzungspause rechtzeitig auf die Playoffs hin in Form kommt. Dies bedeutet auch, dass sich der Doppelsturm nicht von selbst aufstellt. Wenn die im Hinspiel erst spät eingewechselte Luisa Blumenthal in Bern wieder beginnen sollte, könnte Chiara Bücher neben Vincze vorne starten und Kim Dubs als Joker fungieren. Nach dem verunglückten Auftritt von Marlene Deyss im Utogrund wird wohl erneut Anna Matsushita auf der Hybridposition Zentrale Innenverteidigerin / Sechser auflaufen.

Josten / Schärz erneut als Joker-Duo?

YB hat ein eingespieltes Team bei welchem wohl weiterhin Nationalspielerin Naomi Luyet fehlt. Die aus dem gleichen Walliser Dorf stammende Iman Beney hat trotz ihres späten Treffers in Zürich den Tritt in diesen Playoffs noch nicht richtig gefunden. Sowohl gegen Luzern wie auch gegen den FCZ rieb sie sich an defensiv über weite Strecken gut organisierten und disziplinierten Teams auf. Das Duo Josten / Schärz hat sich mit seinen Leistungen im Hinspiel sicherlich aufgedrängt. Aber gerade weil es als Joker so gut funktioniert hat, könnte es diese Rolle im Rückspiel erneut einnehmen.

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