Condé-, Okita- und Cibelli-Fehler entscheiden chancenarme Partie / FCZ – YB mit Randnotizen: Irreguläres YB-Führungstor, Unsportlichste Aktion der Saison, Getriggert, Gehemmt, Getroffen

ROHNER UND CONCEIÇÃO MIT STARTELF-CHANCE / FCZ – YOUNG BOYS VORSCHAU (Züri Live)

In seiner ersten Partie als FCZ-Interimstrainer wählte Ricardo Moniz im Mittelfeld eine Rhombus-Formation, welche den durch YB-Interimscoach Joël Magnin von Vorgänger Wicky übernommenen YB-Rhombus spiegelte. Dadurch entstand ein Spiel mit vielen Zweikämpfen und wenig Torchancen. Die physisch starken Condé und Mathew sowie der flinke Krasniqi kamen auf FCZ-Seite gut damit zurecht – andere weniger. Vom Sturmduo Rohner / Okita kam nach vorne so gut wie nichts. Die Aussenverteidiger Kamberi / Conceicão waren wacklig. Innenverteidiger Kryeziu zog einen mässigen Tag ein. Es war insgesamt eines der schlechtesten Spiele der Saison – vor allem aufgrund zu vieler Defensivfehler. Nur vier Partien (Heimspiele gegen St. Gallen und Lausanne-Sport, sowie Auswärtspartien in Tuggen und Yverdon) hatten einen noch leicht schlechteren Notenschnitt.

Condé, Okita und Cibelli mit groben Schnitzern

Erstaunlich, dass der FC Zürich trotz all dem bei numerischem Gleichstand die etwas bessere Mannschaft war – denn YB spielte noch schlechter. In der Ersten Halbzeit hatten die Gäste aus Bern ganze zwei Abschlüsse zu verzeichnen – einer von Darian Males verfehlte das Ziel, der Fallrückzieher Silvère Ganvoulas traf hingegen ins Schwarze. Die Führung YB’s in der 42. Minute kam „aus dem Nichts“ – und war irregulär. Das Reglement spricht eine klare Sprache. Wenn ein sich in der Nähe befindlicher Spieler am Spielen des Balles gehindert wird, weil er eine Verletzung befürchtet, ist es Gefährliches Spiel. Der linke Fuss Ganvoulas zischt Zentimeter am Kopf von Ifeanyi Mathew vorbei, der sich daher schützen muss. Ein weiterer Faktor gemäss Reglement ist, dass Ganvoula mit seinem Fallrückzieher direkt am Mann zusätzlich sich selbst gefährdet. Es handelt sich um eine klare Fehlentscheidung von Luca Cibelli – und somit hätte der VAR eingreifen müssen. Spielraum gibt es in einer solchen Situation nicht.

Dass Ganvoula überhaupt zu diesem Fallrückzieher kam, lag aber an zwei vorangegangenen vermeidbaren Fehlern auf FCZ-Seite. Der Freistoss von Darian Males entstand aus einem zu rustikalen Einsteigen Cheick Condés vor dem eigenen Strafraum. Nach Blocks von Kryeziu gegen Camara und Rohner gegen Hadjam hatte Jonathan Okita genug Zeit und Raum, den Ball zu klären. Stattdessen lupfte er diesen wie bei einer Aufwärmübung nonchalant aus dem Stand beinahe senkrecht hoch und legte ihn so Ganvoula im eigenen Strafraum pfannenfertig auf. In der 48. Minute applaudierte Condé Schiedsrichter Cibelli dann demonstrativ für eine korrekte Entscheidung (Foul und Gelb) und flog vom Platz: der zweite grosse Fehler des ansonsten in den ersten 45 Minuten gut spielenden Guineers.

Für sieben Minuten den Faden verloren

In den ersten drei Minuten nach der Pause hatte der eingewechselte Armstrong Oko-Flex sofort Druck gemacht und zwei gute Flanken von rechts in den Strafraum gebracht. Nach der Gelb / Roten Karte verlor der FCZ den Faden für sieben Minuten komplett. Ein Abstimmungsproblem zwischen Oko-Flex und Kamberi führte zum Diagonalball Monteiros, den Itten allein vor Yanick Brecher verwerten konnte. Nach diesem zweiten Gegentor reagierte der FCZ dann aber und kam wieder besser in die Partie. In den folgenden 40 Minuten war man trotz Unterzahl mehr im Angriff als der Gegner. Gerade auch Nils Reichmuth und Daniel Afriyie brachten nochmal etwas Schwung.

Highlights – Das war Gefährliches Spiel

Personalien – Condé mit gutem Spiel bis zum Platzverweis

  • Ifeanyi Mathew: Beim bisher besten FCZ-Saisonspiel zuletzt in Basel (2:2) war er zum ersten Mal diese Saison MVP – nun erst zum zweiten Mal. Wie damals ebenfalls Bester der 2. Halbzeit – und zum dritten Mal der Offensiv Beste.
  • Lindrit Kamberi: Fokussiert sich in der 1. Halbzeit vorwiegend auf seine Defensivarbeit. Zu Beginn der 2. Halbzeit eine Reihe von ungenauen Zuspielen und Einwürfen.
  • Bledian Krasniqi: Nach dem 0:0 zu Hause gegen den FC Basel in der Vorrunde zum zweiten Mal diese Saison Defensiv Bester beim FCZ.
  • Jonathan Okita: Müsste als einziger grossgewachsener Spieler vorne bei hohen Bällen mehr mithelfen. Verpasst es bei Umschaltsituationen beim Stand von 0:0 mehrmals besser postierte Mitspieler zu bedienen. Dafür legt er mit einem unmotivierten, nonchalanten Lupfer im eigenen Strafraum den Ball Gegenspieler Ganvoula pfannenfertig für dessen irreguläres 0:1 auf.
  • Yanick Brecher: Spielt immer wieder hohe Bälle auf Spieler, die in den Luftduellen gegen ihre Gegenspieler keine Chance haben.
  • Cheick Condé: Wie bei der 0:3-Niederlage in Yverdon ein gutes Spiel bis zum Platzverweis. Hat aber manchmal die Tendenz, bei einem guten Auftritt übermütig zu werden. Wie damals heisst der Schiedsrichter Luca Cibelli. Und wie damals fühlt sich Condé offenbar von diesem „getriggert“. Verantwortlich für das unnötige Foul gegen Males, welches zum Freistoss vor dem 0:1 führt. Reklamiert bereits nach dieser Szene übermässig bei Cibelli. Wieder hat sich der Guineer nicht im Griff und lässt sich von Nebensächlichkeiten ablenken.
  • Fabian Rohner: Verhält sich Defensiv nicht optimal und lässt sich leicht aus der Position locken.
  • Rodrigo Conceição: Vor den Augen seiner Eltern und Geschwister kommts zu einem seiner schlechtesten Spiele.

Randnotiz I – Irreguläres YB-Führungstor

Möglich, dass Schiedsrichter Luca Cibelli auf gefährliches Spiel hätte entscheiden können, weil Ganvoulas Füsse ihre Wucht über der Kopfhöhe von Ifeanyi Mathew entfalten. Aber erstens ist der Treffer zu schön, um aberkannt zu werden. Und zweitens müsste der FCZ-Spieler deutlich engagierter ins Duell steigen, um sich einen Freistosspfiff zu verdienen.

Florian Raz, Tages-Anzeiger

Es ist kein Zaubertor, sondern ein irreguläres Tor.

Yanick Brecher

Randnotiz II – Unsportlichste Aktion der Saison

Randnotiz III – Getriggert, Gehemmt, Getroffen

Züri Live-Noten 23/24, gleitender Durchschnitt

Kommentare – Es gaat drum z zeige wär Herr im Huus isch

Weitere Berichte

Telegramm (transfermarkt)

Jetzt bleibt Trainer Magnin nur noch der Humor als Ausweg (Berner Zeitung)

Ganvoulas Fallrückzieher leitet Sieg gegen den FCZ ein (Blick)

YB zaubert sich zum Sieg im Letzigrund (SRF)

«Tore schiessen musst du – sonst wird es peinlich» (Tages-Anzeiger)

Südkurve räumt das Feld – St. Gallen gewinnt / FCZ – St. Gallen Analyse mit Randnotizen: Ausgesperrte retten das Spiel, Nikola Katic und seine traditionell lange Anlaufzeit

EUROPACUP-DUELL / FCZ – ST. GALLEN VORSCHAU (Züri Live)

Der FC Zürich trat erneut “klassisch“ im 3-4-1-2 an – mit Direktspiel und langen Bällen, wie dies gegen das intensiv pressende St. Gallen meist der Fall ist. In den ersten Minuten auf Schnee war der FCZ die dominierende Mannschaft und kam mit den speziellen Bedingungen deutlich besser zurecht. Auch deshalb war es St. Gallen-Trainer Peter Zeidler, der am vehementesten den Abbruch forderte. Als die Partie auf einem schönen, aber rutschigen Letzigrund-Grün wieder angepfiffen wurde, betätigte sich St. Gallen-Verteidiger Diaby gegen Okita als Ringer und griff ihm auch an den Hals, ohne dass dies abgepfiffen wurde. Dann kamen die Gäste durch Lukas Görtler zu einer guten Chance auf die Führung. Der Franke zirkelte in der 14. Miute den Ball mit seinem schwächeren Linken Fuss an den linken Pfosten.

FCZ bis zur 70. Minute mit mehr und besseren Torchancen

Danach kam bis zum Pausenpfiff aber nur noch der FC Zürich in den gegnerischen Strafraum. Die zwei besten Torchancen vergab Antonio Marchesano in der 25. Minute aus sechs Metern per Kopf und in der 38. Minute aus acht Metern mit dem Fuss. Beide Top-Chancen hatte Bledian Krasniqi mit einer die gegnerische Abwehrwand durchbrechenden Aktion (Dribbling, ansatzloser Diagonalball) ermöglicht. Gleich nach der Pause hatte Antonio Marchesano nochmal eine Top-Chance, die aber nicht als Abschluss zählt, weil er am Penaltypunkt an der Hereingabe Dantes vorbeischlug. Bis zur 70. Minute kam der FC Zürich zwar zu insgesamt wenigen, aber weiterhin mehr und besseren Strafraumszenen als der Gegner. Zwei Mal wurde beispielsweise die Offensivorientierung von St. Gallens Linksverteidiger Okoroji ausgenutzt und Boranijasevic mit hervorragenden Diagonalbällen von Katic und Marchesano rechts in den Strafraum lanciert. Der Serbe machte aus diesen Situationen aber zu wenig.

Ab der 70. Minute ging beim FCZ plötzlich nichts mehr. Die zuvor stärksten Zürcher Cheick Condé und Fabio Daprelà liessen ab diesem Zeitpunkt nach. Bei Daprelà lag das wohl an seinen physischen Problemen mit denen er bereits im Sommer aus Lugano nach Zürich gekommen war. Immerhin erinnerte Daprelà in den ersten 70 Minuten erstmals wieder an den Verteidiger-Haudegen der ersten Saisonpartien, der ein wichtiger Baustein des guten Saisonstarts gewesen war. Ein weiterer Faktor für einen nachlassenden FCZ waren die mit Ausnahme des spät hereingekommenen Afriyie eher enttäuschenden Einwechselspieler.

In der ersten Halbzeit war Zürich ein Ticken besser, Zigi hat uns gerettet. Aber dann war es ganz klar unser Spiel

Lukas Görtler, FC St. Gallen

Fehleranfälligkeit im Spiel nach vorne als der Schnee weg ist

Die 2. Halbzeit des FC Zürich war insgesamt mit einen Notenschnitt von 5,1 die fünftschlechteste der Saison. Unter den schlechtesten vier Zweiten Halbzeiten befindet sich auch das erste Saison-Heimspiel gegen St. Gallen (Schlussresultat: 1:1). Die 1. Halbzeit des FCZ war hingegen eine Steigerung im Vergleich mit den letzten drei Partien. Offensiv war es die schlechteste Leistung seit dem letzten Stadtderby, als man über weite Strecken der Partie zu zehnt pragmatisch am eigenen Strafraum den 1:0-Vorsprung verteidigte und nur zu ganz wenigen Offensivaktionen kam. Das Problem war diesmal nicht die Anzahl Offensivaktionen. Man nahm viele Anläufe nach vorne, aber der Gegner provozierte mit einer kämpferischen Leistung eine relativ hohe FCZ-Fehleranfälligkeit im Spiel nach vorne – speziell von Okita, Dante, Boranijasevic und Marchesano.

Goalie Brecher zerbrochen. Geubbels im Hoch.

Samuel Ryter, Tagblatt

Der St.Galler Stürmer ist um das einzige Tor im Letzigrund besorgt. Er beendet seine Torflaute und schiesst seine Espen zu drei Punkten im Kampf um Europa.

Joel di Ronco, Blue

Highlights – Am Rande der Regularität

Personalien – Marchesanos Chancenverwertung mitentscheidend

  • Nikola Katic: Seine beste Erste Halbzeit der Saison. Überzeugt vor allem Defensiv mehr als üblich.
  • Lindrit Kamberi: In der ersten halben Stunde für einmal ausschliesslich mit Defensivarbeit beschäftigt.
  • Daniel Afriyie: Sorgt in der Schlussphase fast als Einziger nochmal für Betrieb, auch Defensiv mit wichtigen Aktionen. Erstmals in dieser Saison Bester Spieler der Zweiten Halbzeit.
  • Fabio Daprelà: Seine Leistung erinnerte erstmals wieder an den letzten Sommer / Frühherbst, als Daprelà ein wichtiger Faktor für den guten Saisonstart war. Partien mit vielen Zweikämpfen wie gegen St. Gallen liegen ihm. Vor allem da es im physisch scheinbar wieder etwas besser geht. Kann seine Pace aber nur etwa 70 Minuten durchhalten.
  • Bledian Krasniqi: Die beiden grössten FCZ-Torchancen entstehen aus genialen Krasniqi-Momenten. Kann als Einziger die grünweisse Wand situativ aufweichen. Defensiv manchmal etwas überhastet.
  • Jonathan Okita: Offensiv weiterhin in der Summe beinahe ein Totalausfall: nach zwei Mal Note „1“ in Folge, nun eine nur leicht bessere „2“.
  • Yanick Brecher: Kann erst in der Nachspielzeit bei einem St. Galler Konter das erste Mal einen Ball halten. Das Gegentor in der 79. Minute ist der erste Ball aufs Tor. Brecher kann dabei nicht mehr eingreifen, weil er sich verspekuliert.
  • Cheick Condé: Grosse Sicherheit am Ball, dominiert offensiv und defensiv. Lässt in der Schlussviertelstunde etwas nach – und damit auch der FCZ.
  • Fabian Rohner: Wirkt nicht fokussiert, fällt vorwiegend schlechte Entscheidungen.
  • Antonio Marchesano: Ungenügende Wahrnehmungs-, Entscheidungs- und Handlungsschnelligkeit. Dadurch zu viele unnötige Ballverluste oder übersehene besser postierte Mitspieler. Hat die Mehrzahl der FCZ-Abschlüsse, macht aber zu wenig daraus. Beim Gegentor zieht er seinen Lauf nicht durch, hätte dieses aber wohl so oder so nicht verhindern können.

Keiner steht in diesem Spiel gegen St. Gallen so sehr für die Misere im Angriff wie Antonio Marchesano.

Florian Raz, Tages-Anzeiger

Randnotiz I – Ausgesperrte retten das Spiel

Stadträtin Karin Rykart verteidigte den Entscheid. Sie sei sich bewusst, dass Sektorsperren keine perfekte Lösung seien, sagte sie dieser Redaktion. Aber sie gewährleisteten die Sicherheit und hätten eine präventive Wirkung.

Martin Huber, Tages-Anzeiger

Gefühlt ist bei aussergewöhnlichen und kuriosen Spielunterbrüchen in der Schweiz immer der FCZ beteiligt. Und immer lösungsorientiert. Rennt ein Marder aufs Feld, sind es FCZ-Spieler, die ihn zwei Mal einfangen und vom Feld schaffen. Gibt es einen Stromausfall, sorgt die Kurve mit Pyrofackeln und Gesang für tröstendes Licht und beruhigt die Gemüter. Ist das Spielfeld wegen Schnees unbespielbar, schaufeln es ebenfalls FCZ-Fans frei. Entgegen dem landläufigen Cliché können Stadtjungs offenbar durchaus anpacken. Und dies ironischerweise nachdem die Südkurve von den Behörden eigentlich ausgesperrt worden war und vor dem Spiel beim Hauptbahnhof dagegen demonstriert hatte.

So zeigten sie, dass Fussballfans eben viel mehr sein können als jene Chaoten, als die sie Teile der Politik und der Gesellschaft gerne darstellen. Sie kümmern sich um ihren Klub, sie engagieren sich für ihn.

Ralf Meile, Watson

«Wir mussten den Schiri überreden, dass er sich das Resultat anschauen kommt», so der Stadionmananger Peter Landolt.

20 Minuten

Randnotiz II – Nikola Katic und seine traditionell lange Anlaufzeit

Schon letzte Saison fiel auf, dass Nikola Katic sowohl in die Vor- wie auch in die Rückrunde schlecht startete. Der Erfahrungswert, dass der aus Bosnien stammende Kroate jeweils bis Mitte des Herbstes und Frühlings braucht, um in den Bereich der genügenden bis guten Züri Live-Noten zu gelangen, bestätigt sich auch diese Saison grundsätzlich wieder. Allerdings bewegte sich Katic in der Vorrunde nur zwischendurch im genügenden Bereich. Noch vor deren Beendigung wurden die Leistungen wieder schlecht. Der ungenügende Start in die Rückrunde gestaltete sich dann wieder wie üblich, nachdem Katic ebenfalls traditionell in den Testspielen schlecht aussah. Der Tiefpunkt war die 0:3-Niederlage in Yverdon, als YS-Stürmer Kevin Carlos Katic mal für mal nicht nur mit Speed und Technik sondern auch physisch alt aussehen liess. Erstmals wieder mehr in seinem Element fühlte sich Katic anschliessend bei der Verteidigungsschlacht mit 10 Mann gegen GC. Der FCZ stellte dann auch vermehrt wieder auf eine Dreierabwehr um und kam phasenweise vom angestrebten dominanten Spiel wieder ab. Mit zwei zusätzlichen zentralen Innenverteidigern als Verstärkung neben sich und einem Spiel mit vielen langen, direkten Bällen fallen Katics Schwachpunkte weniger stark ins Gewicht. Nicht nur im Saisonverlauf sondern auch innerhalb eines Spieles benötigt Katic übrigens eine lange Anlaufzeit. So liegt seine Durchschnittsnote der 1. Halbzeit bei ungenügenden 4,7. In der 2. Halbzeit liegt diese hingegen mit 5,3 im genügenden Bereich.

Züri Live-Noten 23/24, gleitender Durchschnitt

Kommentare – Wär nöd schuflet isch kän Zürcher

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Cheick Condé – Abräumer und Spielgestalter in einem / Servette – FCZ Analyse mit Randnotiz: Irreguläres Tor, aber auch der dritte dem FCZ verweigerte Penalty in Folge

SERVETTE SEIT ANFANG SEPTEMBER IN JEDER LIGA-PARTIE DAS BESSERE TEAM / SERVETTE – FCZ VORSCHAU (Züri Live)

Nach fünf Partien in Folge mit positivem Expected Goals-Verhältnis und vier sieglosen Spielen en suite gewinnt der FC Zürich ausgerechnet als er seit langem wieder einmal ein negatives Chancenverhältnis aufweist. Speziell Servette-Stürmer Takuma Nishimura fehlte es bei seinen zwei Lattenschüssen aus kurzer Distanz an der Abschlusseffizienz – aber auch Jérémy Guillemenot agierte im Strafraum unglücklich. Insgesamt hatte der FC Zürich im Stade de Genève defensiv so viel Arbeit wie noch selten zuvor in dieser Saison. In der animierten Startviertelstunde mit ausgeglichenem Chancenverhältnis hatte der FC Zürich 60% Ballbesitz. Dann war eine Viertelstunde lang in den Strafräumen wenig los, als vorwiegend Servette den Ball hatte. Der FC Zürich übernahm dann in der Viertelstunde vor der Pause wieder das Szepter und in der Nachspielzeit wurde es dann richtig turbulent.

Die Zürcher Fans protestieren mit einem Walkout und reisen vorzeitig ab. Sie verpassen einen starken, vor allem kämpferischen Auftritt ihrer Mannschaft auswärts in Genf.

Mathias Kainz, Nau

Zuvor hatte allerdings (von den Medien nicht thematisiert) Schiedsrichter Kanagasingam dem FC Zürich in der 41. Minute einen Penalty verweigert, als Yoan Severin im eigenen Strafraum mit dem Ellbogen zum Ball geht. Servette hatte, als zum Saisonstart fast an der gleichen Stelle Ifeanyi Mathew mit der Fingerspitze den Ball streifte, einen Penalty zugesprochen erhalten. Für den FCZ war es im dritten Spiel in Folge (Basel, FCW, Servette) der dritte zu Unrecht verweigerte Elfmeter. Sieben Minuten später erzielte Amadou Dante mit dem Aussenrist sein erstes Tor im FCZ-Trikot. Okita hatte den Ball in der gegnerischen Hälfte leichtfertig verloren, der in dieser Partie speziell aufmerksame Kamberi diesen aber sofort wieder zurückgeholt. Die Boranijasevic-Flanke nach Krasniqi-Zuspiel wurde für Servette-Torhüter Mall durch Mitspieler Mazikou unglücklich abgefälscht, so dass er nur bis zu Dante klären konnte. Allerdings hatte zuvor Marchesano Tsunemoto mit beiden Händen zurückgehalten. Auch wenn die Aktion auf die Entstehung des Treffers keinen Einfluss hatte, war es ein (unnötiges) Stürmerfoul und der Treffer somit irregulär.

Zwar erzielte Amadou Dante das einzige Tor des Spiels, doch Katic ist in der Innenverteidigung der Aggressiv-Leader. Der Kroate zeigt sich kompromisslos und liefert sich hochklassige Duelle mit Enzo Crivelli.

Tim Guillemin & Matteo Bonomo, Blick

In der 2. Halbzeit war dann zu Hause in Rückstand liegend vorwiegend Servette am Drücker. Die FCZ-Stürmer Okita und Marchesano hatten bereits in der 1. Halbzeit bei vielversprechenden Umschaltsituationen zu umständlich agiert – beide beendeten die 1. Halbzeit mit einer Note 3. Marchesano steigerte sich im Gegensatz zu Okita dann im zweiten Durchgang. Mit der Hereinnahme von Rohner wurde das Zürcher Umschaltspiel besser. Der FCZ passte sich wie schon in Basel auf das Direktspiel des Gegners an und agierte wieder im altbewährten 3-4-1-2 aus der Meistersaison, was scheinbar auch wieder das Wettkampfglück anzog. Gegen Ende der Partie verteidigte man dann ungewohnt pragmatisch in einem 5-4-1, was etwas an den letzten Sieg im Stadtderby erinnerte.

Rückkehr zum 3-4-1-2 mit Pressing

Servette griff in beiden Halbzeiten vorwiegend über links an, agierte in der 1. Halbzeit allerdings nach der Verschiebung der Zürcher Abwehr häufig mit Seitenwechseln nach rechts, wo Dante und Kryeziu Probleme mit Stevanovic & Co. bekamen. Kryeziu wurde zur Pause ausgewechselt. In der 2. Halbzeit wurden die Servette-Angriffe hingegen meist über den eingewechselten Kutesa über links fertig gespielt – was allerdings sicherlich auch etwas mit der wenig mannschaftsdienlichen Spielweise des Neo-Nationalstürmers zu tun hatte. Mit der Einwechslung von Rohner für Boranijasevic auf der rechten Zürcher Seite versuchten Ural / Romano Kutesa in den Griff zu bekommen.

Highlights – Dante per Dropkick

Personalien – Cheick Condé: Abräumer und Spielgestalter in einem

  • Antonio Marchesano: Hat mittlerweile entdeckt, dass für ihn beim Ausweichen auf die Seite Doppelpässe das effektivste Mittel für einen positiven Impact aufs Offensivspiel sind.
  • Ifeanyi Mathew: In der 1. Halbzeit fehlerlos mit Ball. Dreht im letzten Spielviertel noch mehr auf.
  • Mirlind Kryeziu: Nach seiner Top-Partie gegen Winterthur ein durchschnittlicher Auftritt in den ersten 45 Minuten von Genf, wird dann ausgewechselt.
  • Amadou Dante: Erstes Tor, öffnende Zuspiele nach vorne, lässt sich andererseits von Tsunemoto zu häufig „austanzen“.
  • Bledian Krasniqi: Sehr guter Start in die Partie, Steigerung im Vergleich zum Winterthur-Spiel. Baut in der 2. Halbzeit dann etwas ab.
  • Jonathan Okita: Erneut ein zu nonchalanter Auftritt. Klar schlechtester Spieler beim FCZ. Unterbindet vielversprechende Angriffe der eigenen Mannschaft.
  • Fabian Rohner: Zum dritten Mal Offensiv Bester – immer auswärts. Gleich seine erste Ballberührung ist eine der zum Markenzeichen gewordenen effektiven Kopfballverlängerungen.
  • Adrian Guerrero: Kommt in der Schlussviertelstunde zu seinem ersten Einsatz seit dem 285. Derby.
  • Cheick Condé: Maximalnote 10 (erstmals auch offensiv) und zum vierten Mal MVP in dieser Saison – zum dritten Mal gegen einen Gegner aus der französischsprachigen Schweiz. Einerseits erfüllt er die Rolle des klassischen Abräumers mehr als zufriedenstellend, ist gleichzeitig aber auch mit Ball der wirkungsvollste Spieler der Startformation.
  • Silvan Wallner: Zweiter Kürzesteinsatz im Kalenderjahr 2024. Ist ebenfalls etwas aus den Traktanden gefallen.
  • Lindrit Kamberi: Gehört zu den Formstärksten im Kader. Fängt viele Bälle dank starker Antizipation ab. Im teaminternen Vergleich in Genf mit einem Rekord an Top-Defensivaktionen. Zum dritten Mal Defensiv Bester, erstmals mit einer Note 10.

Randnotiz – Irreguläres Tor, aber auch der dritte dem FCZ verweigerte Penalty in Folge

Kommentare – Züri in Harmlosigkeit angekommen

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Telegramm (transfermarkt)

Tor-Debütant Dante versetzt Servette nächsten Nackenschlag (Blick)

FCZ schlägt Servette im Spitzenspiel mit 1:0 (Nau)

FCZ gewinnt dank Schiri-Entscheid und Alu-Glück (20 Minuten)

Dante führt den FCZ mit umstrittenem Tor zum Sieg bei Servette (SRF)

Der FCZ gewinnt mit viel Glück – doch seine Fans reisen vorzeitig ab (Zürcher Unterländer)

FCZ gegen Servette: Fan-Ärger in Genf – kaum Fans im Stadion (Nau)

Servette reicht nach Krawallen Anzeige ein (Blick)

Servette erstattet wegen Krawallen Anzeige (Blue)

FC Zürich: Hier strömen die Fans in Genf aus dem Stadion (Nau)

So viele Offensivaktionen wie selten – aber kein Ertrag / FCZ – FCW Analyse mit Randnotiz: Schon wieder Wolfensberger – kein Penalty nach Handspiel Diabys im Strafraum

FCW DRITTBESTE SUPER LEAGUE-MANNSCHAFT 2024 / KANTONSDERBY VORSCHAU (Züri Live)

Im fünften Spiel hintereinander mit den besseren Expected Goals-Werten als der Gegner kann der FC Zürich zum vierten Mal nicht gewinnen. Die Effizienz im Abschluss fehlt auch diesmal wieder – allerdings auch weil die Gäste aus der Eulachstadt mit ihren einsatzfreudigen Verteidigern sehr viele FCZ-Abschlüsse blocken können. So wurden bis zur 21. Minute die ersten sechs FCZ-Abschlüsse in Folge allesamt von einem der vier FCW-Abwehrspieler oder Basil Stillhart geblockt. Um die gefährlichen schnellen Winterthurer Gegenstösse zu verhindern, trägt der FC Zürich auch im Angriffsdrittel dem Ball Sorge und spielt kontrolliert, was bei den massierten Winterthurer Abwehrreihen dann aber kaum mal zu einer freien Schussbahn führt. In der 68. Minute hätte so ein Block mit dem den Körper verbreiternden Unterarm / Ellbogen Diabys im Strafraum allerdings zu einem Handspenalty für den FC Zürich führen müssen. Der Tages-Anzeiger meinte nach dem Spiel:

Oft versuchen es die Stadtzürcher durchs Zentrum, fast mit dem Kopf durch die Wand, und bleiben in den Winterthurer Abwehrreihen stecken.

Loris Brasser, Tages-Anzeiger

Dass der FCZ zu überdurchschnittlich vielen astreinen Flanken (elf, davon je fünf durch Boranijasevic und Dante) kam, deutet hingegen eher darauf hin, dass man es eben doch auch häufig über die Seiten versucht hat. SRF Live-Kommentator Sascha Ruefer gerierte sich voraussehbar wie gefühlt bei jedem von ihm kommentierten FCZ-Match als Miesepeter:

Eigentlich ist das ein ganz mieses Fussballspiel.

Sascha Ruefer, SRF

Dabei hatte der FC Zürich die zweitmeisten Offensivaktionen der Saison und überdurchschnittlich viele Abschlüsse (19). In den ersten zehn Minuten war vor allem der FCW mit Umschaltsituationen gefährlich. Dann kam der FC Zürich übers Gegenpressing besser in die Partie und spielte mehr und mehr seine aktuell grösste Offensivwaffe, die Standards von Okita, Dante und Co., aus. In den ersten sechs Minuten nach der Pause musste Winterthur-Keeper Keller gegen Mathew, Okita und Kryeziu drei Mal sein Können zeigen. Dann kam der FCW in der heissesten Phase der Partie innert drei Minuten zu ebenso vielen Topchancen. Winterthur-Rechtsverteidiger Silvan Sidler, den Dante und Okita bis zu diesem Zeitpunkt nicht in den Griff kriegten, war in allen drei Szenen der Ausgangspunkt. Ab der 55. Minute bis zum Ende der Partie kam dann aber nur noch der FCZ zu Torchancen und war somit nach der Umstellung auf ein 3-4-1-2 in der Schlussphase näher am nicht unverdienten gewesenen Siegtreffer dran.

Eigene Taktik und gegnerischer Kampfgeist: Okita und Marchesano kommen kaum in geeignete Abschlusspositionen

Der Respekt des FCZ gegenüber dem FC Winterthur drückte sich auch dadurch aus, dass man taktisch eine kreative Lösung austüftelte. Der laufstarke Nikola Boranijasevic trat auf der rechten Seite in einer Doppelrolle auf. Mit Ball agierte der Serbe im 4-3-3 als Rechter Flügel des Dreimannsturmes. Wie schon gegen Stade Lausanne-Ouchy dominierte der FC Zürich in diesem System das Mittelfeld und vermochte den Gegner an den Strafraum zurückzudrängen. Die besten FCZ Saisontorschützen Okita und Marchesano (Offensiv-Note: 1!) kamen aber kaum mal in ihre präferierten Abschlusspositionen. Griff hingegen der FC Winterthur an, dann liess sich Bpranijasevic weit zurückfallen und bildete mit den vier Verteidigern eine Fünferabwehr. Mit der verstärkten Breite der Abwehrkette wollte man das ausgeprägte Flügelspiel der Gäste besser neutralisieren.

Highlights – Keller und Brecher mit Riesenparaden

Personalien – Boranijasevic mit hybrider Rolle

  • Antonio Marchesano: Beginnt als Mittelstürmer, rückt mit der Afriyie-Einwechslung dann auf die 8-er Position zurück. Vor nicht allzu langer Zeit wäre in so einer Situation noch Afriyie auf die 8-er Position reingekommen.
  • Ifeanyi Mathew: In Basel noch erstmals in dieser Saison MVP, nun als Einziger mit einem ungenügenden Start in die Partie – insgesamt eine knapp genügende Note 5.
  • Mirlind Kryeziu: Erstmals MVP und Maximalnote 10 in dieser Saison, nachdem er in Basel bereits bester FCZ-Spieler der 1. Halbzeit gewesen war. Auf FCZ-Seite offensiv der spielbestimmende Mann mit einem Saisonrekord bei den Offensivpunkten. Kriegt lange Zeit in der 1. Halbzeit defensiv fast nichts zu tun.
  • Amadou Dante: Erstmals eine gute Partie im FCZ-Dress. Offensiv sogar mit Note 10.
  • Daniel Afriyie: Kommt neu als Mittelstürmer rein, nach der Systemumstellung der Schlussphase vom 4-3-3 auf ein 3-4-1-2 dann auf der 10-er Position.
  • Jonathan Okita: Hat wie häufig mit seinen Qualitäten mehrere gute Aktionen, gleichzeitig aber auch schlechte Ballmitnahmen bei Umschaltsituationen, stellt sich ungenügend zwischen Mann und Ball, passives Verhalten bei hohen Bällen, unterbindet gute Spielzüge der eigenen Mannschaft und verliert den Ball.
  • Nikola Boranijasevic: Zusammen mit Mathew am meisten Torchancenbeteiligungen in der 1. Halbzeit – trotz etwas Anlaufschwierigkeiten auf einer neuen Position rechts im Dreimannsturm in der Offensiven Phase. Ural 7 Romano nutzten die Laufstärke des Serben und setzten den Serben als Hybridspieler ein, der in der Defensiven Phase in der eigenen Platzhälfte die Viererabwehr zur Fünferkette verstärkte.
  • Yanick Brecher: Wie schon im Cup-Duell war Winterthur nur während einer kurzen Phase im dritten Spielviertel etwas torgefährlich. Brecher war daher in den ersten 50 Minuten defensiv beschäftigungslos und im letzten Spielviertel überhaupt nicht mehr am Spiel beteiligt. In seinen wenigen Aktionen agierte er souverän.
  • Cheick Condé: Wie gegen Stade Lausanne-Ouchy von Beginn weg stark am Aufbauspiel beteiligt und im ersten Spielviertel bester Mann beim FCZ.

Randnotiz – Schon wieder Wolfensberger: kein Penalty nach Handspiel Diabys im Strafraum

Kommentare – Trust the process

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Telegramm (transfermarkt)

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Wilde zehn Minuten – und am Schluss doch nur Enttäuschung (Tages-Anzeiger)

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Kein Sieger bei Nullnummer zwischen FCZ und Winterthur – Servette patzt gegen SLO (Watson)

SRF-Ruefer kritisiert Zürich-Derby – Schlusslicht Ouchy schockt Servette (20 Minuten)

Mit veränderter Taktik gegen aufstrebenden FCB das bessere Team / FCB – FCZ Analyse mit Randnotizen: Katics Alptraumszenario, Bodenturner Condé und zweifelhafte VAR-Intervention gegen Rohner

TEUERSTES KADER TRIFFT AUF „WACHGEKÜSSTE“ STÜRMER / FCB – FCZ VORSCHAU (Züri Live)

Mit einem Züri Live-Notenschnitt von 7,3 gelingt dem FCZ bei einem aufstrebenden FCB sein bisher bestes Spiel der Saison. Dies trifft vor allem auf die 2. Halbzeit zu. Diese hat man 1:0 gewonnen und hätte auch den Siegtreffer verdient gehabt. Der von Ref Sandro Schärer erst ausgesprochene Penalty für den FC Zürich wurde nach VAR-Konsultation (Sven Wolfensberger) zu Unrecht zurückgenommen. Rohner beging bei seiner exzellenten Kopfballweiterleitung in die Tiefe für Okita kein Foul an Schmid. Dass Rohners Arm in dessen Gesicht war, lag einzig daran, dass Schmid zu spät ins Luftduell kam und von unten in den den Ball spielenden Rohner hineinsprang. Jonathan Okita hätte nicht nur diesen Penalty herausgeholt, sondern war davor bereits am 1:0-Führungstreffer durch Lindrit Kamberi und einer „hundertprozentigen“ Grosschance Nikola Katics entscheidend beteiligt gewesen – allerdings auch an den beiden Kontertoren des FC Basel.

Okitas Auftritt zwischen Fluch und Segen

Nach dem 2:2 gegen Stade Lausanne-Ouchy mit einer sehr dominanten Ersten und einer zu passiven Zweiten Halbzeit, änderte der FC Zürich seine Spielweise komplett und kehrte mit Taktik und Spielweise wieder zum direkten „Breitenreiter-Fussball“ im 3-4-1-2 zurück, was in Basel ganz offensichtlich gut funktionierte. Die Expected Goals des FC Zürich waren mit 1,41 doppelt so hoch wie die des Gegners. Defensiv war es zusammen mit dem 0:0 bei YB in der ersten Saisonphase ebenfalls die beste Partie der Saison. Der FCZ machte kaum Defensivfehler, der FCB nutzte diese wenigen Fehler aber konsequent aus.

Highlights – Condé wieder gegen Basel

Personalien – Mathew kommt über den Kampf besser ins Spiel

  • Marc Hornschuh: Erste Spielminuten nach seinem heroischen Teileinsatz vor Weihnachten in St. Gallen.
  • Ifeanyi Mathew: Erstmals Züri Live-MVP in dieser Saison! Nach seinem ausgezeichneten Start in sein Zürich-Abenteuer vor einem Jahr etwas überraschend, dass es 23/24 bis zu diesem Moment so lange gedauert hat. Im Unterschied zu vielen anderen Partien kam Mathew in Basel über Defensivaktionen ins Spiel und glänzte darauf aufbauend später dann auch Offensiv. Es tut ihm gut, wenn er sich bei der Defensivarbeit nicht zu stark auf seinen Mittelfeldpartner Cheick Condé verlässt, sondern von Beginn weg selbst über den Kampf ins Spiel findet.
  • Mirlind Kryeziu: Erstmals in dieser Saison bester Spieler der 1. Halbzeit. Sehr viele starke Diagonalbälle.
  • Amadou Dante: Sein zweiter Corner führt zum 2:2-Ausgleichstreffer.
  • Nikola Katic: Scheint sich wie Mathew noch etwas stärker als sonst auf die Defensive zu fokussieren, verliert aber 73% seiner Zweikämpfe. Dazu gehören auch einige Luftduelle mit Thierno Barry.
  • Jonathan Okita: Wie in den letzten Wochen häufig an beiden Gegentoren entscheidend beteiligt. Vor dem Basler 1:1 zu zögerlich bei einer Top-Chance allein vor FCB-Keeper Marwin Hitz, da er den Ball aufspringen lässt – und tut anschliessend nichts, um den schnellen FCB-Konter im Ansatz zu verzögern. Vor der FCB-Umschaltsituation zum 2:1 springt Okita nur pro forma auf, will tatsächlich den Ball weder weiterleiten noch Gegenspieler Van Breemen stören. Seine Corner-Flanke zum 1:0 in der 6. Minute ist sein erstes Assist seit Ende Januar. Nach drei Viertel der Partie noch mit einer klar ungenügenden Note „3“ steigert sich Okita im letzten Spielviertel auf eine „5“.
  • Nikola Boranijasevic: Mit seinen Hereingaben und Seitenwechseln speziell zu Beginn an mehreren gefährlichen Umschaltmomenten in zentraler Rolle beteiligt.

Kommentare – Im Joggeli fast wie zu Hause

Randnotiz I – 42. Minute: Alptraumszenario – Nikola Katic trifft mit dem schwächeren Linken Fuss aus fünf Metern die leere Hälfte des Tores nicht („Ach hätte ich doch in meiner Jugend wie vom Trainer empfohlen meine täglichen Repetitionen mit dem rechten und linken Fuss gemacht“)

Randnotiz II – 54. Minute: Auch sein zweites Tor für den FCZ erzielt Cheick Condé gegen den FCB und lässt beim Torjubel vor der eigenen Fankurve manchen Schweizer Bodenturner vor Neid erblassen

Randnotiz III – 85. Minute: Nach dem Foul von Vouilloz an Okita im Strafraum müsste es Penalty für den FC Zürich geben, aber VAR Sven Wolfensberger hat etwas dagegen wegen angeblichem vorgängigen „Foul“ von Fabian Rohner im Luftduell mit Dominik Schmid, wofür Rohner anschliessend auch noch Gelb sieht

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Katic verliert erneut das Duell mit Kevin Carlos, und der FCZ das Spiel / Yverdon Sport – FCZ Analyse mit Randnotiz: Meisterspieler weiterhin die Leistungsträger, Neulinge unterdurchschnittlich, Krasniqi seit der Winterpause in Bestform

WER STÜRMT GEGEN EINEN TIEFER STEHENDEN GEGNER? / YVERDON-SPORT – FCZ VORSCHAU (Züri Live)

Mit dem Fokus auf der Defensiven Phase in allen Linien hat der FCZ unter Bo Henriksen viele gegnerische Angriffe schon in der ersten oder zweiten Verteidigungslinie entschärft. Marchesano und Afriyie leisteten vorne ausgezeichnete Defensivarbeit, genauso wie Condé und Mathew im Mittelfeld. Die drei Innenverteidiger wurden zudem zusätzlich auch noch von zwei Aussenläufern unterstützt. Viele Fussballjournalisten wählten nach der ersten Saisonhälfte Nikola Katic in ihr „Team der Vorrunde“, weil sie die wenigen Gegentore des FCZ in einem gewissen Automatismus der Innenverteidigung im Allgemeinen und dem von der äusserlichen Erscheinung her Eindruck machenden Abwehrchef Katic im Speziellen zuschrieben. Die Innenverteidigung im Allgemeinen und Nikola Katic im Speziellen gehörten gleichzeitig aber eher zu den schlechter benoteten Spielern auf Züri Live.

Aus der Viererabwehr nur Kamberi überzeugend

Wie gut das FCZ-Abwehrzentrum tatsächlich ist, wird nun auf die Probe gestellt, wo der FCZ dominanter und so wie die meisten Gegner nur noch mit zwei Positionen im Abwehrzentrum agiert. Bisher fallen die Innenverteidiger bei diesem Test durch. Vorwiegend wegen ihrer Unzulänglichkeiten verliert der FCZ in Yverdon ein Spiel, in dem er zwei Tore schiesst, und sich so gute Torchancen herausarbeitet wie seit mehr als zwei Jahren nicht mehr. Der Expected Goals-Wert (3,01) war in der Liga letztmals beim 4:2-Heimsieg gegen den FC Basel am 27. Februar 2022 so hoch. Die einzigen Spiele mit einem höheren Wert waren in der Zwischenzeit die Cup-Partien gegen die unterklassigen Cham, Tuggen und Bellinzona (120 Minuten). Und dies gegen einen Gegner, der seine Spieler immerhin von den Europacup-Achtelfinalisten Molde, Viktoria Plzen und Servette, sowie Wolverhampton Wanderers, Juventus (3x), Sao Paolo, Liverpool, Bologna, Huesca, dem 1. FC Köln und Lazio geholt oder ausgeliehen hat. Den algerischen Nationalstürmer Aymen Mahious haben die Waadtländer dem Vernehmen nach auf dem Transfermarkt GC vor der Nase weggeschnappt.

Natürlich hätte der FCZ in dieser Partie auch mit einer besseren Chancenverwertung von Okita und Co. mindestens ein Unentschieden erreichen können. Aber wenn man solche drei Gegentore kassiert, wird es in jeder Super League-Begegnung schwierig. Servette hingegen spielt auch wegen eines Steve Rouiller in der Form seines Lebens um den Meistertitel mit. Ein ausländischer Kaderplaner, der sich Video-Sequenzen von Rouiller, Katic und in gewissen Spielen Kryeziu ansieht, wäre erstaunt, dass die drei in der gleichen Liga aktiv sind. Wie schon vor einem Monat sah Nikola Katic in den entscheidenden Szenen gegen Kevin Carlos schlecht aus. Dieser war dem Kroaten in allen Belangen überlegen: Antritt, Technik – und auch Kraft. Linksverteidiger Dante trug zusätzlich zur defensiven Instabilität bei, während sich Lindrit Kamberi auf der Rechtsverteidiger-Position bisher gut macht – besser als in den letzten Partien als Viererabwehr-Innenverteidiger.

Bernardoni und Tijani machen „Hundertprozentige“ zunichte

Mirlind Kryeziu wiederum, der in den Partien zuvor viel Ruhe ausgestrahlt hatte, liess sich von der Hektik der Partie zu sehr und in den falschen Momenten anstecken. Dabei war diese Hektik von FCZ-Seite her gewollt. Nachdem man vor einem Monat im Municipal am Yverdon-Beton abgeprallt war, versuchte man diesmal mit der Startformation vom Heimsieg gegen YB mit Tempo, Tempo und nochmals Tempo die gegnerische Mauer zu knacken – und dies durchaus erfolgreich. Es wurde schnell und direkt gespielt. Dementsprechend konnte der FCZ weniger über die Seiten abgedrängt werden, was unter anderem zu weniger Eckbällen führte. Die Gäste aus Zürich kamen so im gegnerischen Strafraum zu deutlich mehr vielversprechenden Torchancen – und In den ersten sechs Minuten bereits zu ebenso vielen Abschlüssen (insgesamt 17).

Yverdon-Keeper Paul Bernardoni fischte mehrere fast unmögliche Dinger – und als er nach einem weiteren Krasniqi-Tempodribbling bei einem Di Giusto-Abschluss doch mal geschlagen war, rettete Mohamed Tijani auf der Torlinie – Tijani, der auch nicht zimperlich war, als er Oko-Flex am Hals und Santini im Strafraum beinahe in einem Polizeigriff am Arm zurückhielt. Die FCZ-Einwechselspieler hatten durchweg einen positiven Auftritt. Yverdon versuchte alles, um den Spielrhythmus zu brechen. Der Ballführende wurde im Mittelfeld und der Verteidigungszone schnell und aggressiv gestellt. Es resultierten viele Einwürfe und Freistösse. Solche Unterbrechungen wurden vom Heimteam zu zusätzlichen Verzögerungen genutzt. Die Spielunterbrechungen durch Rauch aus der FCZ-Kurve kamen dem Heimteam in seinen Bestrebungen zusätzlich entgegen.

FCZ eröffnet bei den Standards zusätzliche Baustellen

Die Bestrebungen, die Spielweise der Mannschaft umzustellen, sind nachvollziehbar. Aber man will teilweise auch etwas zu viel aufs Mal. Beispielsweise scheint das Konzept bei der Verteidigung der gegnerischen Eckbälle (schon gegen YB) etwas angepasst worden zu sein – mit mehr Raumdeckungselementen als zuvor. Prompt hatte beim 2:1–Führungstreffer Torschütze Kevin Carlos keinen Gegenspieler. Bis zum YB-Heimspiel funktionierte das Verteidigen der Corner eigentlich gut. Nun macht man da noch eine zusätzliche Baustelle auf. Ähnlich bei den Offensivstandards, wo bei der Ausführung mit Dante oder Di Giusto neue Leute zum Zug kamen, die in dieser Disziplin noch nicht überzeugen konnten. Insgesamt war es mit einer Offensiv-Note von 7,0 die fünftbeste Offensivleistung und gleichzeitig mit einer Defensivnote von 5,3 die sechstschlechteste Defensivleistung der Saison. Vor allem gab es noch nie in dieser Saison so viele Defensivfehler / schlechte Defensivaktionen wie in dieser Partie.

Highlights – Krasniqi bester Mann auf dem Platz

Personalien – Krasniqis erfolgreiche Tempodribblings, Katics Alpträume von Kevin Carlos

  • Cheick Condé: Offensiv stärker involviert als sonst – positiv wie negativ.
  • Ifeanyi Mathew: Schon wieder ein Hammer-Tor von ausserhalb des Strafraumes. Auch Yverdon hat Mathew als Schwachpunkt bei der Verteidigung von Freistössen ausgemacht, und spielt diese in seine Zone.
  • Mirlind Kryeziu: In mehreren Situationen zu hektisch, Defensiv mit Tiefstnote „1“.
  • Lindrit Kamberi: Kommt immer besser rein ins Offensivspiel auf der Aussenverteidiger-Position.
  • Amadou Dante: Defensiv weiterhin deutlich ungenügend, unter anderem Auslöser des ersten Gegentores. Offensiv vorwiegend als Schütze oder mit dem letzten Pass in den Abschlüssen direkt involviert, wird bereits mit der grössten Anzahl Standards betraut.
  • Bledian Krasniqi: Gelungene Dribblings im gegnerischen Strafraum sind in der Super League selten. In Yverdon führen vier gelungene Dribblings Krasniqis im gegnerischen Strafraum zu einem Tor, einem Assist, einem Penalty – und einer „hunderprozentigen“ Torchance Di Giustos, welche Yverdon-Verteidiger Tijani auf der Linie klärt. Zum fünften Mal in dieser Saison MVP, zum dritten Mal seit der Winterpause.
  • Nevio Di Giusto: Traumpass auf Okita zu dessen „hundertprozentiger“ Torchance allein vor Bernardoni. Und Di Giustos gefährlichen Abschluss aus spitzem Winkel hätte nicht jeder Super League-Torhüter gehalten. Ansonsten vor allem Defensiv stark und in diesem Bereich sogar der Beste beim FCZ. Und dies obwohl er nicht auf seiner Idealposition spielt. Wechselt nach der Einwechslung von Oko-Flex von der rechten auf die linke Seite.
  • Nikola Katic: Hat wohl mittlerweile Alpträume von Kevin Carlos. Schon vor einem Monat bei zwei Gegentoren im Duell mit dem Spanier zweiter Sieger. Verliert auch diesmal so gut wie jeden Zweikampf gegen die Nummer 11 von Yverdon. Kevin Carlos ist in jeder Hinsicht stärker. Mehrmals spickt Katic in einem Laufduell und einem fairen Rempler seines Gegenspielers mehrere Meter weg. Daraus ergeben sich unter anderem die zwei ausgezeichneten Torchancen Yverdons in der 2. Halbzeit, welche nicht zu Toren führen. Verliert auch beim Siegtreffer Yverdons das entscheidende Luftduell gegen Kevin Carlos. Kryeziu hatte zuvor ein analoges Luftduell mit diesem gewonnen.

Kommentare – Yverdon macht mit Härte sehr viel

Randnotiz – Meisterspieler weiterhin die Leistungsträger, Neulinge unterdurchschnittlich, Krasniqi seit der Winterpause in Bestform

Von den Kaderspielern mit viel Spielzeit haben auch in dieser Saison die Leistungsträger der Meistersaison, Yanick Brecher, Antonio Marchesano, Nikola Boranijasevic und Adrian Guerrero, den besten Notenschnitt. Mit Bledian Krasniqi und Mirlind Kryeziu sind zwei weitere wichtige Meisterspieler im oberen Drittel. Dazu gesellen sich die beiden später dazugestossenen Zentralen Mittelfeldspieler Ifeanyi Mathew und Cheick Condé. Weiterhin eine ungenügende Durchschnittsnote hat Nikola Katic, der sich allerdings gleichzeitig im Vergleich zu letzter Saison am meisten gesteigert hat. Ebenfalls stark verbessert hat sich der Notenschnitt von Yanick Brecher und Ivan Santini. Brecher hatte nach der Meistersaison und Vertragsverlängerung eine Baisse, ist nun aber unter anderem wohl auch im Zusammenhang mit dem neuen Torhütertrainer Dean Santangelo wieder im Aufschwung.

Den stärksten Rückgang im Notenschnitt hatten Donis Avdijaj (mit Hartberg als Stammspieler überraschend auf Europacup-Kurs) und Selmin Hodza (Stammspieler der FCZ Reserve, beim 4:1-Heimsieg gegen Luzern U21 verletzt ausgewechselt). Von den neu zum Kader gestossenen Spielern haben Nevio Di Giusto und Miguel Reichmuth einen sehr guten Notenschnitt, wobei derjenige von Miguel Reichmuth von einem einzigen Teileinsatz im Cup gegen das unterklassige Red Star stammt. Fabio Daprelà, Silvan Wallner, Rodrigo Conceição und Armstrong Oko-Flex bewegen sich im (unteren) Mittelfeld. Der Notenschnitt von Cheveyo Tsawa, Arad Bar, Amadou Dante und Nils Reichmuth ist ungenügend.

Die beste Durchschnittsnote im Kalenderjahr 2024 hat Bledian Krasniqi, der sich im Vergleich zur 1. Saisonhälfte auch am meisten gesteigert hat. Im Herbst waren seine Leistungen durchzogen. Dank dem sehr guten Start ins 2024 ist sein Gesamtnotenschnitt mittlerweile wieder gleich hoch wie letzte Saison. Nevio Di Giusto, Yanick Brecher, Ifeanyi Mathew und Nikola Boranijasevic haben seit der Winterpause ebenfalls einen Notenschnitt von 7,0 oder höher. Gesteigert haben sich seit der Winterpause neben Krasniqi Mathew, Boranijasevic, Kryeziu, Kamberi, Afriyie und Oko-Flex. Am meisten eingebrochen im Vergleich zur 1. Saisonhälfte ist die Leistung bei Cheick Condé und Adrian Guerrero. Ob sie nicht auf Touren kommen, weil sie aus unterschiedlichen Gründen weniger als zuvor gespielt haben, oder umgekehrt, ist bis zu einem gewissen Grad eine „Huhn oder Ei“-Frage. Während mit Di Giusto ein Débutant mit an der Spitze steht, bilden die anderen beiden Neulinge im Kader, Amadou Dante und Cheveyo Tsawa, die Schlusslichter. Es hat zudem aktuell mehr Spieler mit nach der Winterpause abnehmender als mit zunehmender Form im Kader. Neben Nikola Katic (und Amadou Dante) bewegt sich von den Stammspielern auch Jonathan Okita wieder im ungenügenden Bereich.

Bildet man aus den formstarken Spielern des Kalenderjahres 2024 eine Aufstellung, dann kommt eine sehr offensiv ausgerichtete Formation dabei heraus.

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Le Pogam, Leipzig und die wiederkehrende Frage der FCZ-Spielphilosophie / Yverdon-Sport – FCZ Analyse mit Randnotiz: Condé fehlt das Fingerspitzengefühl, Cibelli die Übersicht

FCZ STARTET VORAUSSICHTLICH MIT SYSTEMUMSTELLUNG IM MUNICIPAL / YVERDON-SPORT – FCZ VORSCHAU (Züri Live)

In einer Partie mit wenig Torchancen auf beiden Seiten war das 1:0 wegweisend. Erzielt wurde es nach einem seitlichen Tasar-Freistoss durch Linksverteidiger William Le Pogam. Man sieht sich immer zwei Mal im Leben – im Fussball sowieso. Was viele nicht wissen oder sich vielleicht nicht mehr daran erinnern: Le Pogam trug einst das FCZ-Trikot mit der Nummer 33 – wenn auch nur für ein Testspiel im Juli 2019. Diese Partie war aus vielen Gründen denkwürdig. Es war das erste Spiel des damals frischgebackenen RB Leipzig-Trainers Julian Nagelsmann. Der FCZ gewann 4:1. Das Ehrentor Leipzigs ergab sich aus einem Penalty, welchen der heutige Basel-Stürmer Jean-Kevin Augustin “herausholte“, als er von Mimoun Mahi an der Grundlinie abgedrängt worden war. Der Hauptgrund für den klaren -FCZ-Sieg gegen den Bundesliga-Mitfavoriten, bei dem alle Stammspieler zum Einsatz kamen, lag im unterschiedlichen Vorbereitungsstand der beiden Teams.

Link zum Spielbericht RB Leipzig – FC Zürich (mit William Le Pogam)
Link zum Stream RB Leipzig – FC Zürich (ab Einwechslung Le Pogam)

Der sich schliessende Kreis mit Le Pogam und die Frage der Spielphilosophie

Trotzdem wurde in diesem Spiel auf dem Gelände der Red Bull-Akademie augenfällig, wie gut der FC Zürich im Umschaltspiel funktioniert. Speziell aus einer tiefen Position heraus mit einer „Rakete“ wie Assan Ceesay in der Spitze. Von diesem Moment an wurde auf Züri Live zwei Jahre lang immer wieder gefordert, der FCZ solle sich auf einen solchen Spielstil fokussieren. Es war aber nicht der präferierte Stil von Ludovic Magnin. Der damalige FCZ-Trainer wich nur ungern und nur in gewissen Spielen (wie in Leipzig) von seinem Ballbesitzfussball ab. Auch dessen Nachfolger Massimo Rizzo fokussierte nur in seiner (erfolgreichen) Anfangszeit als Cheftrainer auf das Umschaltspiel. Bis letztlich im Sommer 2021 André Breitenreiter kam und konsequent eine ganze Saison lang auf Konter und geringen Ballbesitz setzte. Assan Ceesay war zu dem Zeitpunkt glücklicherweise immer noch da. Magnin zeigte sich später in einem Interview mit „24 heures“ einsichtig und nannte sein Festhalten am Ballbesitzfussball als Hauptgrund für seine durchzogenen Resultate als FCZ-Trainer.

William Le Pogam wurde bei dem Spiel in Leipzig (von Züri Live live übertragen) als Backup für den schwankende Leistungen zeigenden Linksverteidiger Levan Kharabadze getestet. Kurioserweise hatte Drittligist San Fernando kurz vor Le Pogams Auftritt mit dem FCZ seinen Transfer vermeldet. Letztendlich landete Le Pogam aber weder in Spanien noch beim FC Zürich, sondern in der Challenge League bei Stade Lausanne-Ouchy. Von dort zog er ein Jahr später weiter an den Neuenburgersee, wo er mit YS zwei Mal aufstieg und nun trotz umfassendem Kaderumbruch unter dem neuen amerikanischen Besitzer immer noch Stammspieler ist. Und als solcher schoss er das Game Winning Goal gegen den FCZ in einer Partie in welcher es beim Stadtklub wieder exemplarisch um die Frage der Spielphilosophie ging. Ein zweiter Kreis mit „Leipzig“, der sich schliesst – und wieder auftut.

Viel Ballbesitz im Mittelfeld, aber so wenige gute Offensivszenen wie noch nie in dieser Saison

Nachdem der FC Zürich in den Wochen zuvor mehrmals in der 2. Halbzeit auf ein 4-3-3 umgestellt hatte, agierte man in Yverdon nun erstmals von Beginn weg so. Zum x-ten Mal in den letzten Jahren nimmt man wieder einen Anlauf, um eine dominante Spielweise zu installieren. Die neue sportliche Leitung mit Malenovic, Milicevic und Moniz soll nun den erneuten Anlauf endlich zum Erfolg bringen. Man kann und soll den Verantwortlichen Glück wünschen. Vielleicht klappt es ja diesmal. Auch wenn Assan Ceesay nicht mehr da ist, ist die aktuelle Mannschaft weiterhin sowohl Defensiv wie Offensiv besser für das Spiel aus einer tiefen Position heraus geeignet. Ein Spiel alleine sagt zwar noch nicht allzu viel aus, aber in Yverdon biss man sich mit der neuen Spielweise bereits wieder am Gegner die Zähne aus.

Noch nie in dieser Saison hatte das Letzigrund-Team so wenige gute Offensivaktionen wie in Yverdon. Dies obwohl es erstaunlich viele Abschlüsse gab: 16, davon 13 in der 2. Halbzeit bei 10-vs.-11 und 10-vs.-10. 14 Flanken sind ebenfalls ein hoher Wert. Die Offensivstandards funktionieren hingegen nicht mehr so gut wie noch in der Vorrunde. Der FCZ agierte Defensiv im Hohen Pressing, Yverdon stand tief und nahe an ihren Gegenspielern dran – und nutzte die Räume hinter Katic & Co. konsequent. Die Waadtländer warteten jeweils als Trigger auf den FCZ-Pass auf einen Aussenverteidiger und griffen diesen dann auf Höhe der Mittellinie an. Die Durchschnittsnote der Mannschaft ist mit 5,3 die schlechteste der Saison, ex aequo mit dem Lausanne Sport-Heimspiel wenige Tage davor, dem Heimspiel gegen St. Gallen und der Auswärtspartie im Schweizer Cup in Tuggen.

Highlights – Yverdon Spezialist auf Standards

Personalien – Kaum Arbeit für Brecher, Katic erneut an drei Gegentoren wesentlich beteiligt

  • Nikola Boranijasevic: Zu Beginn mehrere verunglückte Offensivaktionen, kämpft sich dann aber noch während der ersten Viertelstunde zurück ins Spiel.
  • Adrian Guerrero: Wie Bledian Krasniqi einer derjenigen Spieler, die zum Anpfiff jeweils voll da sind. Die beiden waren in den letzten sechs Partien je drei Mal die Besten der 1. Halbzeit. Guerrero baut aber in Yverdon in der 2. Halbzeit wieder stark ab.
  • Cheikh Condé: Kommt nach einem harzigen Start ins 2024 in der 1. Halbzeit in Yverdon mit jeder Minute besser ins Spiel, fängt auf der 6er-Position mehrere im Ansatz gefährliche Bälle ab, gewinnt Zweikämpfe. Bis zur Roten Karte (die Minuspunkte gibt) der Beste beim FCZ.
  • Armstrong Oko-Flex: Zum zweiten Mal hintereinander und zum dritten Mal insgesamt Offensiv Bester.
  • Jonathan Okita: Macht weiterhin zu wenig aus vielversprechenden Situationen, bleibt im 1-vs.-1 in den letzten Wochen und Monaten fast immer hängen. Die Gegenspieler haben sich auf ihn eingestellt.
  • Antonio Marchesano: Bis in die 2. Halbzeit hinein an keiner Torchance beteiligt, danach verbessert.
  • Nikola Katic: Wie schon gegen Lausanne-Sport stehen auch in Yverdon seine Fehler am Ursprung aller drei Gegentore (inklusive des aberkannten Lausanner 3:2). Die Partie beginnt bereits beim Anstoss zum wiederholten Mal mit einem langen Ball von Katic ins Seitenaus. Es ist seine sechste ungenügende / schlechte Note in den letzten acht Spielen. – zum zweiten Mal hintereinander mit einer Defensiv-Note “1“.
  • Daniel Afriyie: MVP und erstmals Defensiv Bester in dieser Saison. Trägt zur verbesserten Leistung der 2. Halbzeit bei.
  • Junior Ligue: Stand schon nach 58 Minuten zur Einwechslung bereit, kam dann letztendlich erst in der 80. Minute rein.
  • Yanick Brecher: Hat fast keine Arbeit zu verrichten – und muss trotzdem drei Mal den Ball aus dem Netz holen.

Kommentare – S Schpiilfäld isch „z’churz“

Randnotiz – Condé fehlt das Fingerspitzengefühl, Cibelli die Übersicht

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