Marchesano und die Academy-Jungs sorgen für die Entscheidung / 283. Zürcher Derby Analyse

MABIL GEGEN EX-COACH HENRIKSEN MIT STARTELF-DÉBUT? / 283. ZÜRCHER STADTDERBY VORSCHAU (Züri Live)

Wird das Zürcher Derby abgesagt? (Blick)

GC ist vor dem Derby in einer Baisse – und will den düsteren Himmel mit rosafarbenen Pinselstrichen aufhellen (Neue Zürcher Zeitung)

Der durch Konzerte verursachte schlechte Rasen prägt die Partie. Die Startphase ist auch eine Testphase für beide Teams. Was für Spielzüge funktionieren unter Wettkampfbedingungen auf dieser Unterlage? Und was lassen wir lieber bleiben? Dazu kamen Spielunterbrechungen wegen des wetterbedingt sich immer wieder im Stadioninnern festsetzenden Rauchs aus der Kurve (wunder(kerzen)schöne Choreo!). Der FCZ startet trotzdem mit viel Energie ins Derby, GC wirkt zu Beginn extrem passiv und lässt sich weit zurückdrängen, begnügt sich ausserdem über weite Strecken mit Raumdeckung. Die Hoppers kommen zwischendurch in der 22. und 25. in beiden Fällen begünstigt durch haarsträubendes Abwehrverhalten Nikola Katics zu zwei Konterchancen. Yanick Brecher muss aber keinen Abschluss parieren. Wie üblich lässt der FCZ, der jeweils viel Energie in die 1. Halbzeit steckt, gegen Ende dar Partie nach. Da aber das eingewechselte Duo Marchesano / Rohner schnell für das Game Winning Goal sorgt und am Ende Yannick Brecher auch noch einen Schuss des ebenfalls eingewechselten Laws pariert, bleibt es bei den drei Punkten im ersten Derby der Saison.

Bei GC kommen die Besten erst spät rein

Man kann sich die Frage stellen, warum Coach Henriksen Jonathan Okita, der in der 2. Halbzeit fast immer stark nachlässt, jeweils nicht etwas früher als drei Minuten vor Schluss auswechselt. Wenn man dann aber den missglückten Kurzeinsatz seines Ersatzes Oko-Flex sieht, beantwortet sich die Frage vielleicht auch schon wieder von selbst. Obwohl GC in der 1. Halbzeit ausser zwei Kontern nach vorne nichts zustande brachte, hat das Team von Bruno Berner am Ende insgesamt die besseren Torchancen. Der FCZ macht mit Effizienz aus sechs Abschlüssen zwei Tore. Der FC Zürich profitiert in diesem ersten Derby auch davon, dass sich bei GC die Mannschaft immer noch im Aufbau befindet. Aus unterschiedlichen Gründen kommen bei GC die besten Spieler Schürpf, Laws und Mabil erst im Verlauf der 2. Halbzeit auf den Platz (ihr eigentlich potentiell bester Vertediger Lonwijk ist immer noch verletzt). Der von Wellington Phoenix gekommene Schotte Joshua Laws hatte zuvor in Derby-Stimmung schon während dem Einlaufen wie ein Box-Coach seinen Kollegen von aussen bei jedem Zweikampf Hinweise und Ermunterungen aufs Spielfeld gerufen.

Die Gesamtnote der Mannschaft ist mit 5,6 trotz erschwerter Bedingungen nur leicht unterdurchschnittlich. Die 2. Halbzeit war allerdings der zweitschlechteste FCZ-Halbzeit der bisherigen Saison nach der 2. Halbzeit in Genf. Die Offensivnote ist mit 5,6 identisch wie diejenige in Genf: nur gegen St. Gallen und Red Star war der FCZ in dieser Saison im Spiel mit Ball noch schlechter. Defensiv gab es nur sehr wenige gelungene Aktionen, es machte aber abgesehen von Katic (mehr als ein Drittel der Defensiv-Minuspunkte gehen auf sein Konto) auch niemand in absoluten Zahlen eine grosse Anzahl an Fehlern (Hodza und Oko-Flex relativ zu ihrer kurzen Spielzeit schon).

Highlights – Rauchpausen und schlechter Rasen

Personalien – mehrere Spieler mit grossen Leistungsschwankungen innerhalb der Partie

  • Yannick Brecher: Hatte in der 1. Halbzeit im Strafraum so gut wie keine Arbeit, spielte den aufmerksamen „Ausputzer“ auf der Libero-Position ausserhalb des Sechzehners. Nach den Begegnungen gegen die drei Waadtländer Teams YS, SLO und LS zum vierten Mal der defensiv Beste beim FCZ.
  • Nikola Katic: Nach zwei ordentlichen Auftritten in Basel und Lausanne präsentiert sich Katic im Derby wieder von seiner schlechten Seite. Der Freistoss, den er in der 83. Minute in eine völlig andere Richtung als gewollt ins Seitenaus schoss, hatte Slapstick-Charakter und war sinnbildlich für das mit Ballverlusten gespickte Spiel. Katic wurde immer wieder von Morandi oder Babunski aus der Abwehrreihe gelockt ohne dass der FCZ-Verteidiger die Weiterleitungen der GC-Stürmer in den von ihm geöffneten Raum im Zentrum auch nur im Ansatz stören oder gar zu verhindern vermochte. Allerdings muss differenziert werden, dass die Note Katics von seinem katastrophalen zweiten Viertel der Partie stark heruntergezogen wird, mit einer Punktzahl die sogar weit unter der Skala der Tiefstnote „1“ liegt. Sein erstes Viertel wird hingegen mit einer ordentlichen Züri Live-Note „5“ bewertet und für die 2. Halbzeit gibt es eine zwar ungenügende, aber nicht schlechte „4“. Bei den Statistiken zu „Clearances“ und „Interceptions“ ist Katic relativ häufig vorne anzutreffen. Dies kommt positionsbedingt durch seine absichernde Rolle in der Mitte einer Dreierabwehr zustande. So wie ein Mittelstürmer im Normalfall die meisten Abschlüsse haben sollte, und ein Zentraler Mittelfeldspieler viele Ballkontakte. Aussergewöhnlich wäre, wenn ein Spieler bei den für die jeweilige Position typischen Werten nicht vorne wäre.
  • Fabio Daprelà: Konnte das Spiel nicht wie gewohnt defensiv prägen. Und da er zudem in der 66. Minute ausgewechselt wurde, liegt die Vermutung nahe, dass er immer noch etwas angeschlagen ins Spiel ging.
  • Cheikh Condé: Seine Wichtigkeit für die Mannschaft zeigt sich unter anderem auch darin, dass Coach Bo Henriksen Condé bis zum Schluss auf dem Platz lässt, obwohl er bereits in der 6. Minute (unberechtigterweise) verwarnt worden war.
  • Rodrigo Conceição: Der beste FCZ-Mann der 1. Halbzeit schien nach der Pause seinen unbedarften Zwillingsbruder auf den Platz geschickt zu haben. Die zwei Halbzeiten Conceiçãos waren wie Tag und Nacht. Das bei Katic so katastrophale zweite Viertel der Partie war Conceiçãos beste Phase – unter anderem mit der überzeugenden Vorbereitung des 1:0.
  • Antonio Marchesano: Erstmals in dieser Saison der Züri Live-MVP einer Partie. Offensiv bester Mann war er bereits gegen Red Star und in Basel.
  • Silvan Wallner: Die Emotionen des auf dem Platz miterlebten 2:0 Marchesanos motivieren Verteidiger Wallner anschliessend noch zusätzlich.
  • Bledian Krasniqi: Zweites Super League-Tor, das erste aus dem Spiel heraus – und dies ausgerechnet im Derby! Pusht die Fans. Je nach Spielsituation agiert Krasniqi auf dem Rechten Flügel oder im Zentrum.
  • Daniel Afriyie: Das Spiel läuft im Derby etwas am Ghanaer vorbei.
  • Jonathan Okita: Wie bei Conceição eine grosse Diskrepanz zwischen ordentlich bis guter 1. Halbzeit und schlechter 2. Halbzeit. Zu viele Ballverluste, weil er beispielsweise bei vielversprechenden Umschaltsituationen zu wenig investiert, um an den Ball zu kommen oder am Ball zu bleiben.
  • Fabian Rohner: Bringt sofort Energie rein, behauptet mit seiner ersten Aktion den Ball im Mittelfeld gut und holt mit einem Solo den Einwurf heraus, der gleich zum 2:0 führt. Bei diesem Treffer legt er den Ball im Strafraum schnell und direkt für den mit ihm eingewechselten Marchesano auf.
  • Selmin Hodza: Bei diesem Kurzeinsatz lief so ziemlich alles schief, was schieflaufen kann. Rennt beim gegnerischen Eckball beim hektischen Versuch, seinen entwischten Gegenspieler Abels wieder einzuholen, Mitspieler Katic über den Haufen. Purer Slapstick. Es kommen noch weitere Fehler hinzu. Das Eigentor ist die Szene, wo man ihm noch den kleinsten Vorwurf machen kann – es ist zumindest in der Situation nicht einfach, gegen den anstürmenden Mabil den Ball übers Tor oder am Tor vorbei zu lenken.

Impression 283. Zürcher Derby

Kommentare – mehr Alternativen auf der Bank

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«Dürfen niemals verlieren» – GC trauert Derby-Chancen nach (20 Minuten)

GC-Reaktion kommt zu spät – der FC Zürich gewinnt das erste Derby der Saison (Watson)

FCZ – GC (Südkurve)

Positionswechsel zwischen Afriyie und Marchesano – und wie sich diese aufs FCZ-Spiel auswirken / Lausanne-Sport – FCZ Analyse

FOUSSENI DIABATÉ STEHT VOR LIGA-DÉBUT / LAUSANNE-SPORT – FCZ VORSCHAU (Züri Live)

Die Konstanz der Spielweise, Taktik und des Personals ist ein Markenzeichen des Henriksen-Teams und einer der Gründe für den sehr guten Saisonstart. Dies heisst aber nicht, dass es gar keinen Wandel gibt. In kleinen Schritten nimmt Bo Henriksen immer wieder Anpassungen vor. So lief Antonio Marchesano in Lausanne wieder im Sturmzentrum auf, nachdem er zuvor auf dem Rechten Flügel gespielt hatte. Die Nummer 10 des FCZ tauschte somit mit Daniel Afriyie die Rolle, welche die beiden allerdings unterschiedlich interpretieren. Spielt Afriyie im Zentrum, dann nimmt dieser den gegnerischen spielmachenden Sechser in Manndeckung und folgt diesem allenfalls auch bis zum eigenen Strafraum. Marchesano ist in der defensiven Phase tendenziell weiter vorne anzutreffen und setzt auch den gegnerischen Torhüter unter Druck. Bei Ballbesitz ist es umgekehrt. Da sorgen Marchesano zurückgezogen auf der Zehnerposition mit seinem Direktspiel zusammen mit den zur Mitte eingerückten Flügeln Okita und Afriyie für zusätzliche Vertikalität im Zürcher Spiel. Afriyie als Zentrumsspieler stösst hingegen selbst häufig auf die Neunerposition vor, die Flügel Marchesano (oder Rohner) und Okita stehen in diesem Fall breiter.

Einwechselspieler bringen mehr Energie und PS

Schon nach Sekunden lag der Ball im Lausanner Tornetz. Der frühe Treffer von Okita wurde aber wegen Handspiels aberkannt. In der Nachspielzeit rettete Lausanne-Keeper Letica mit einem Big Save gegen einen Kopfball von Silvan Wallner. Diese beiden Ereignisse rahmten ein Spiel ein, in welchem der FCZ mehr Ballbesitz und auch die klareren Torchancen hatte. Die linke Seite blieb im ersten Spielviertel weiter ein Sorgenkind: Kamberi, Conceição und Okita starteten alle mit einer ungenügenden Zwischennote in die Partie. Danach wurde es besser. Insgesamt war es sowieso ein sehr gutes Spiel der Mannschaft mit der besten Durchschnittsnote der Saison ex-aequo mit dem Lugano-Heimspiel. Offensiv war es sogar klar die beste Partie im 23/24, was auf den ersten Moment bei einem 0;0 seltsam klingen mag. Bewertet werden ja aber nicht allein die Tore, sondern die Leistungen und einzelnen Aktionen insgesamt. Hätte der FCZ bei seinem zweiten Auswärtsspiel in Lausanne in kurzer Folge auch noch Tore erzielt: die Noten wären natürlich noch besser gewesen.

Defensiv war die Mannschaft von Bo Henriksen wieder deutlich fokussierter als noch in der Cup-Partie in Tuggen. Magnin-Teams sind in der defensiven Phase häufig etwas passiv. Der FCZ tritt da im Vergleich (zumindest in der Liga) deutlich proaktiver und aggressiver ohne Ball auf. Er gewann in der Tuilière die Bälle im Gegenpressing häufig schnell wieder zurück. Wohl unter anderem eine Folge davon ist dann aber auch ein gewisses Nachlassen nach der Pause aufgrund des Kräftehaushaltes. Umso wichtiger wäre es dann jeweils, dass die Einwechselspieler zusätzliche Energie reinbringen und die Mannschaft in der 2. Halbzeit tragen, was in Lausanne deutlich besser klappte als die Wochen zuvor. Die eingewechselten Oko-Flex, Rohner, Santini und Hodza brachten PS und Ideen auf den Platz, und konnten so die Starter entscheidend unterstützen. Wenn Lausanne-Sport in Umschaltsituationen mal durchkam, konnte es mit seinen Tempoverschärfungen durchaus gefährlich werden. Brighton Labeau, welcher Kaly Sène im Sturmzentrum ersetzte, holte sich einige Bälle auch hinten in der eigenen Platzhälfte.

Highlights – Santini mit der Hacke

Personalien – Cheick Condé: 17 Abschlussbeteiligungen und schon wieder MVP

  • Nikola Boranijasevic: In den bisherigen fünf Duellen mit dem FCZ gegen seinen Ex-Klub mit einer Züri Live-Durchschnittsnote 6,4. Diesmal mit Note 8 deutlich überdurchschnittlich, aber sein einziger Abschluss findet den Weg nicht ins Netz wie in der ersten Direktbegegnung vor zwei Jahren im Letzigrund (3:1, Boranijasevic war an allen drei Teffern beteiligt). Schlägt aber insgesamt sieben Flanken, so viele wie noch nie in dieser Saison – das ist wieder der gute, alte Nikola Boranijasevic!
  • LIndrit Kamberi: Defensiv eher schlecht, dreht aber im letzten Viertel der Partie offensiv auf.
  • Ifeanyi Mathew: Im Vergleich zu den letzten, eher durchschnittlichen Partien verbessert. Leitet in der 83. Minute einen Gegenangriff mit einem Fallrückzieher ein.
  • Cheikh Condé: 17 Abschlussbeteiligungen und schon wieder MVP – wie schon beim letzten Meisterschaftsspiel in Basel – knapp vor Yanick Brecher.
  • Armstrong Oko-Flex: Kommt für die Schlussminute plus Nachspielzeit herein und schlägt noch zwei gefährliche Standards.
  • Antonio Marchesano: Erstmals seit längerem wieder auf der 10er-Position auflaufend. Gibt dem Zürcher Spiel so mehr Tiefe.
  • Silvan Wallner: Gegner kommen mit Pässen und Abschlüssen zu einfach an ihm vorbei, beispielsweise weil er sich häufig seitlich abdreht und schmaler macht.

Kommentare – Labeau mit American Football-Körper

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Trotz FCZ-Blitztor werden die Punkte geteilt (Blick)

Auf der Tribüne beweist Bo Henriksen, dass er auch anders kann (Tages-Anzeiger)

Lausanne trotzt Zürich einen Punkt ab (Bluewin)

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Wieder Einwurf für Zürich… – die Saga geht weiter / FCB – FCZ Analyse

AUF DEN SPUREN VON RAIMONDO PONTE UND URS FISCHER / FCB – FCZ VORSCHAU (Züri Live)

FCZ – «Liegt der Druck beim FC Basel, Trainer Bo Henriksen?» (nau.ch)

Endlich ist Basel bereit für die Saison – gegen den FCZ könnten gleich 8 Neue starten (Watson)

Von einzelnen aus Basel stammenden Exponenten wird die Partie als „Derby“ bezeichnet. Nein, lieber Patrick Rahmen oder Alex Frei, bei aller Liebe…. Ein Derby ist eine „ewige“ Rivalität zweier Mannschaften aus der gleichen Stadt oder Region. Lazio vs. Roma, Galatasaray vs. Fenerbahce, CSKA vs. Spartak, Partizan vs. Roter Stern, Schalke vs. BVB, Slavia vs. Sparta, IFK vs. Djurgarden oder Arsenal vs. Tottenham. In der Schweiz gibt es nur ein solches Duell und dieses wird in Zürich ausgefochten. Geläufiger ist der Begriff „Klassiker“, abgeleitet vom spanischen „Clàsico“ zwischen Real und Barcelona. Die Duelle zwischen PSG und OM sowie America und Guadalajara werden ebenfalls so bezeichnet. Als zudem der BVB unter Ex-Coach Jürgen Klopp eine erfolgreiche Phase hatte, begann man ihre Duelle mit Rekordmeister Bayern als „Deutscher Klassiker“ zu vermarkten.

93. Minute mal anders

FCB vs. FCZ hat aufgrund der jahrzehntelangen parallelen Historie der beiden Klubs den Begriff sicherlich etwas mehr verdient als das deutsche Pendant. Dazu gehört die gemeinsame Hochblüte in den 60er- und 70-er Jahren mit den Duellen zwischen Köbi Kuhn und Karli Odermatt, dann die gemeinsame Leidenszeit in den folgenden zwei Jahrzehnten inklusive Duellen in der Auf- / Abstiegsrunde und die Wiederbelebung der Rivalität in der Favre- und späten Gross-Zeit Mitte der Nullerjahre. Vergleichbar mit den Clàsicos in Spanien, Frankreich oder Mexiko ist das alles aber trotzdem nicht. Und nach der Saison 10/11, als Urs Fischer als FCZ-Trainer den FCB mit Alex Frei und Thorsten Fink noch richtig herausfordern konnte, verlor das Duell ein Jahrzehnt lang immer mehr an Bedeutung. Der FCZ war in dieser Zeit zu wenig konkurrenzfähig. Man fing sich bereits an, Gedanken zu machen, ob vielleicht FCB – YB der neue Schweizer „Klassiker“ sei.

Das erste Duell der Saison 23/24 hat aber sicherlich zu einer Wiederbelebung der alten Saga beigetragen. Schönes Frühherbst-Wetter – und ein seit langem wieder einmal ziemlich voller St. Jakob Park. Dazu zwei Teams auf Augenhöhe. Und wieder gab es einen Einwurf für Zürich… Lindrit Kamberi führte diesen (in der eigenen Platzhälfte) zu weit vorne aus. Auf der gleichen Seite des Platzes wie angeblich Alain Nef am 13. Mai 2006. Die Folge davon war der 1:0-Führungstreffer durch Ifeanyi Mathew kurz vor der Pause. Wie am 13. Mai, als SRF-Reporter Dani Kern die 1:0-Führung Alexandre Alphonse statt Alhassane Keita zuschreiben wollte, wurden diesmal wahlweise Daniel Afriyie oder Adrian Barisic (Eigentor) als Schützen genannt. Mathew brachte den Ball aber aufs Tor und ist daher trotz Ablenker durch Barisic eigentlich der korrekte Torschütze. Die 93. Minute lief diesmal für den FC Basel. Innert weniger Sekunden zog sich in dieser Minute erst Lindrit Kamberi einen „Cut“ an der Stirn zu, aufgrund dessen er danach an der Seitenlinie gepflegt werden musste – und Ivan Santini beging im Mittelkreis ein ungeschicktes Foul an Renato Veiga. Beides war mitentscheidend für den späten Basler Ausgleich in der 96. Minute.

FCZ setzt von Beginn weg die Pace

Am 28. August 2022 kassierte der FCZ im Letzigrund gegen den FC Basel zwei Freistoss-Gegentore innerhalb von vier Minuten (Schlussresultat: 2:4). Ziemlich genau ein Jahr später muss man erneut zwei Freistoss-Gegentore im ersten Saisonduell mit dem FCB hinnehmen. Dazwischen hatte der FC Zürich nur ein einziges Gegentor dieser Kategorie erhalten. Es war der Direkte Freistoss-Treffer von Wylan Cyprien (Sion) am 30. April. In beiden Fällen im St. Jakob Park beging dabei ein FCZ-Stürmer ein ungeschicktes Foulspiel – zuerst Jonathan Okita gegen Taulant Xhaka direkt vor dem eigenen Strafraum, dann Ivan Santini gegen Renato Veiga im Mittelkreis. Auch die Verteidigungsarbeit bei beiden Freistössen war ungenügend. Beim ersten fiel Yanick Brecher kurzzeitig wieder in ein altes Muster und machte einen unnötigen Schritt aus der Torhüterecke als der Ball noch gar nicht gespielt war. Beim zweiten merkte allen voran Abwehrchef Nikola Katic nicht, was der FCB vorhatte und verpasste es, Guerrero und Conceiçáo gegen die drei “Türme“ Barisic, Jovanovic und Veiga zu verstärken.

Noch entscheidender dafür, dass der FCZ die drei Punkte nicht aus Basel heimbringen konnte, war aber die Chancenverwertung. Nach Expected Goals-Messung war der FC Zürich mit 2,88 : 2,01 im Vorteil – und dies obwohl in dieser Statistik das als Eigentor gewertete 0:1 nicht berücksichtigt ist. Inklusive dieser Chance von Mathew unmittelbar vor dem leeren Gehäuse, welche letztlich zu einem Tor führte, hätte der FCZ also sogar eher vier als drei Tore erzielen müssen. Schön zu sehen war, dass der FC Zürich in dieser Partie von Anfang an die Pace setzte. In den ersten sieben Minuten wurde von den Gästen intensiver Pressing- und direkter Umschaltfussball zelebriert, an den sich der FCB adaptieren musste. In dieser Phase standen die Aussenläufer Boranijasevic und Guerrero sehr hoch und der FCZ hatte praktisch keine Verteidigungsaktionen zu verzeichnen. In der Folge ging es weiter mit präzisen Chip-Bällen zwischen die Linien. Da beim FCB die Innenverteidiger Barisic und Van Breemen jeweils “sicherheitshalber“ zurückstaffelten, fand der FCZ mit präzisen hohen Bällen vor der Basler Abwehr immer wieder Raum vor.

Pressing bis zum Schluss – Chancen zum dritten Tor nicht genutzt

Ab der 25. Minute verflachte der Basler Gegendruck so, dass nun auch flach hinten heraus gespielt werden konnte. Vermochte der FCB den Ball doch mal zu gewinnen, wurde dieser jeweils dank eines sofortigen aggressiven Gegenpressings schnell wieder zurückgewonnen. Nur in zwei Situationen funktionierte das Gegenpressing nicht: nach einer überhasteten Aktion Guerreros in der 26. Minute, und als sich Mathew in der 42. Minute in eine Pressingfalle locken liess. In dieser Phase fixierte der FCZ den Gegner einige Male gut auf einer Platzseite, es fehlte dann aber im entscheidenden Moment der Seitenwechsel. Den FCB lässt man weitgehend nur bis zur 25m-Marke flach spielen. Die erzwungenen hohen Bälle von Marwin Hitz sind danach dann häufig nicht sehr präzise. Insgesamt war die 1. Halbzeit eine ganz starke Leistung des FC Zürich. Mit einer Durchschnittsnote von 6,8 war es die beste Halbzeit der bisherigen FCZ-Saison. Von der 55. Minute bis zur 75. Minute hatte der FC Basel klar mehr Ballbesitz. Vorausgegangen war dieser Phase das 0:2 durch Okita, der Doppelpfostenschuss Afriyies und die sich anbahnenden physischen Probleme Fabio Daprelàs. Ab der 75. Minute ging der FCZ dann aber wieder ins Pressing wie zu Beginn der Partie. Dies führte zu einigen guten Torchancen. Man wollte sich nicht hinten einigeln, sondern suchte proaktiv das dritte Tor und die Entscheidung. Letztendlich wurde man für einen mutigen Auftritt mit einem Punkt belohnt – und war an dreien nahe dran.

Die Zweite Halbzeit war dann mit einem Schnitt von 5,8 eine volle Note schlechter als die erste, insgesamt aber die Partie mit einer Gesamtnote von 6,3 trotzdem nach dem Heimsieg gegen Lugano das zweitbeste Spiel der bisherigen Saison und eine Steigerung um eine volle Note im Vergleich zum St. Gallen-Match. Sowohl offensiv wie defensiv hatte man in Basel sogar mehr gute Aktionen als gegen Lugano, defensiv allerdings mehr Fehler, welche durch ein nicht mehr im Europacup engagiertes und ausgeruhtes Basel mehr provoziert wurden, als von den Tessinern. Der FCZ hat seine Tore bisher vorwiegend aus Hohem Pressing / Gegenpressing oder aus Standards erzielt. Dies war auch diesmal wieder mit je einem solchen Treffer der Fall. Dies obwohl der FCB ganze drei Standardsituationen in Strafraumnähe (Freistösse und Eckbälle) zuliess. Der FCZ traf daher stattdessen aus einem Einwurf in der eigenen Platzhälfte zum 0:1. Die Gegentore fielen bisher fast ausschliesslich aus Standards. Der Kutesa-Weitschuss in Genf ist bisher immer noch das einzige Gegentor aus dem Spiel heraus – und dies nach sechs Spieltagen! Wenig überraschend gewann Basel als die physisch stärkere Mannschaft deutlich mehr Zweikämpfe. Der FC Zürich machte dies mit Technik und Timing wett. Mathew, Marchesano, Okita und Condé spielten mehr gefährliche „Smart Passes“ in die Spitze.

Renato Veiga – das grossspurigere Pendant zu Cheick Condé

Was lässt sich zum durch Rekord-Transferausgaben runderneuerten FCB sagen? Die Rotblauen haben in Mittelfeld und Sturm das beste Kader der Liga, gemessen an den Qualitäten der Einzelspieler. Nur: das ist nichts Neues. Es war in den letzten Jahren meistens so. Man hatte gegen YB jeweils trotzdem keine Chance. Das muss nicht zwingend so bleiben. Unter Raphaël Wicky als FCB-Coach fand die Wachablösung in Richtung Bundesstadt statt. Das kann mit Wicky als YB-Trainer auch wieder in die andere Richtung gehen. Zumindest treten die Berner nicht als unüberwindbare Hürde auf. Klar ist: ein Herausforderer darf sich nicht viele Patzer leisten. Mittelstürmer Jovanovic ist sicherlich mindestens auf der Höhe von YB’s Cédric Itten einzustufen und dabei eher noch etwas vielseitiger. Auf den Flügeln wollte der FCB in “Bayern-Manier“ mit Linksfuss Malone über rechts und Rechtsfuss Barry über links angreifen. Der FCZ machte die Räume aber gut zu, so dass Malone kaum mal zum Zug kam und der schnelle Barry jeweils an die Grundlinie abgedrängt werden konnte. Gauto, Demir und Sigua sind für Super League-Verhältnisse sicherlich alle äusserst talentiert. Dass sie aber konstant mehr bieten können als ihre Vorgänger Millar, Zhegrova, Kalulu, Sène oder Palacios müssen sie erst noch beweisen.

Nicht zu Unrecht stand nach dem FCZ-Match aber Renato Veiga als neuer Hoffnungsträger im Mittelpunkt. Er befeuerte dies gleich selbst mit dem Verkünden von grossen Ambitionen, zeigte entsprechende Ansätze aber auch auf dem Platz. Veiga ist das deutlich glamourösere und teurere Pendant zu Cheick Condé beim FCZ. Beide nutzen ihre langen Beine effektiv für wichtige Tacklings im Mittelfeld, bringen dazu aber auch im Passspiel und Abschluss Qualitäten mit. Der mit Abstand grösste Unterschied liegt in der Persönlichkeit der beiden. Während Condé zu Beginn erfahreneren Teamkollegen wie Blerim Dzemaili oder Aiyegun Tosin immer wieder aus reinem Respekt Bälle überliess, dirigierte Renato Veiga bei seinem ersten Einsatz die Verteidiger, Mittelfeldspieler und Stürmer als wäre ER die Ü30-Klublegende – und nicht die neben ihm im Schatten stehenden Fabian Frei (502 Wettbewerbsspiele für Rotblau) oder Taulant Xhaka (366). Nach nur einem Spiel mag eine solche Bewertung als früh erscheinen, aber man kann wohl trotzdem bereits jetzt sagen, dass Veiga wohl aktuell der beste Spieler der Liga und eigentlich „zu gut“ für die Super League ist. Ein ähnlicher Fall war vor drei Jahren FCB-Stürmer Arthur Cabral gewesen. Sein Transfer zu Fiorentina in der Winterpause 21/22 wurde sicherlich zu einem Faktor, welcher den Weg zum Meistertitel für den FCZ erleichterte.

Gute Schiedsrichterleistung

Ein Manko scheint der FCB aber trotz all der vielen Transfers auch in diesem Sommer nicht komplett ausgemerzt zu haben: die fehlende Balance zwischen Offensive und Defensive. In diesem wichtigen Punkt ist YB den Baslern in den letzten Jahren immer voraus gewesen. Barisic ist sicherlich besser als beispielsweise Katic, aber trotzdem kein Top-Innenverteidiger. Er hilft dem FCB seine Defensivprobleme etwas zu lindern. Man hat aber auch gegen den FC Zürich wieder gesehen, dass Renato Veiga defensiv fast alles selbst machen musste – was nicht immer gelingen wird. Man hat auf den Aussenverteidigerpositionen weiterhin vorwiegend Akteure mit viel Offensivpower und gleichzeitig wenig Verteidigungsqualitäten – umso mehr wenn jetzt auch noch Michael Lang gehen sollte. Innenverteidiger Finn Van Breemen ist ebenfalls eher offensiv orientiert. Und die Pressingqualitäten der Stürmer und Offensiven Mittelfeldspieler könnten ebenfalls besser sein. Dabei fehlt es dieser FCB-Mannschaft sicherlich nicht an der Physis, aber wohl durchaus etwas am sogenannten “defensiven Gewissen“.

Während der Auftritt des Schiedsrichterteams inklusive VAR beim Spiel FCZ – St. Gallen von kleinen und grösseren Fehlern nur so strotzte, trat Fedayi San im St. Jakob Park von Beginn weg sehr fokussiert auf und hatte eine klare Linie, die er auf beide Seiten im gleichen Masse anwendete. Er war sich der Aufmerksamkeit der Affiche ganz offensichtlich bewusst – es war eine seiner bisher besten Leistungen. Man kann wie immer über einzelne Entscheidungen diskutieren, aber mit Ausnahme von zwei, drei kleineren Situationen war keine wirklich falsch. Die schnelle Gelb-Rote Karte gegen Bo Henriksen entspricht den neuen Weisungen. Renato Veiga hat sicherlich etwas Glück, dass er mit seinem Nachtreten gegen Afriyie nicht Rot sieht. Aber ein klarer Fehlentscheid wie das übersehene Foulspiel von Diaby gegen Daprelà beim St. Galler Ausgleich vor einer Woche ist es nicht. Auf der anderen Seite ging in der 57. Minute Maurice Malone im Zürcher Strafraum zu Boden, nachdem Nikola Katic etwas ungestüm in den Zweikampf gegangen war. Die vorhandenen TV-Bilder lösen nicht eindeutig auf, ob es ein Foul war. Malone war der Einzige, der reklamierte.

Highlights

Personalien – drei von vier Wechseln bringen Verschlechterung

  • Nikola Boranijasevic: Dreht wie gegen Yverdon oder Stade Lausanne-Ouchy in der 2. Halbzeit auf, während die meisten Teamkollegen eher abbauen. Sehr autonom: seine Leistung ist nie abhängig von den Nebenleuten.
  • Daniel Afriyie: Wie gegen Lugano offensiv mit Note “10“, beim Stand von 2:0 für den FCZ ausgewechselt.
  • Fabio Daprelà: Erstmals bester FCZ-Spieler der 1. Halbzeit. Gut vorstellbar, dass der 2:2-Ausgleich mit Daprelà auf dem Platz nicht fällt. Der FCZ wäre bei der Verteidigung des Freistosses präsenter und aufmerksamer gewesen.
  • Cheikh Condé: MVP, seine bisher beste Saisonleistung, sowohl offensiv wie auch defensiv mit Note “9“.
  • Nikola Katic: Schlechte 1. Halbzeit, verschätzt sich in mehreren Szenen, unter anderem vor der Grosschance des FCB durch Demir und Barry.
  • Rodrigo Conceição: Schaltet nicht schnell genug auf Defensive um, kennt seine Rolle im Pressing noch nicht ganz, treibt allerdings einmal Renato Veiga an der Mittellinie in die Arme von Jonathan Okita und verhilft diesem so zu seiner Grosschance allein vor Marwin Hitz.
  • Adrian Guerrero: Mehr defensiv und weniger offensiv involviert als sonst.
  • Antonio Marchesano: Für ihn gilt dasselbe wie für Daniel Afriyie: offensiv mit Note “10“ und beim Stand von 2:0 für den FCZ ausgewechselt. Mit zwei fast identisch schnell und direkt gespielten hohen Bällen entscheidend in der Vorbereitung beider Zürcher Treffer.
  • Silvan Wallner: Defensiv fokussiert, scheint aber Rohner von hinten keine Anweisungen zu geben, so dass die defensive Abstimmung zwischen den beiden teilweise nicht funktioniert.

Randnotiz: Falscher offizieller Torschütze beim 0:1

Randnotiz: Falsche Zuteilung beim 2:2-Ausgleich

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Wie gut war die Leistung der Spieler des FCZ-Kaders in der abgelaufenen Saison 22/23? Nach der detaillierten Auswertung der Mehrzahl der Partien der letzten Saison steht Winterneuverpflichtung Ifeanyi Mathew mit einer Durchschnittsnote von 7,5 deutlich an erster Position. Auf den nächsten Positionen folgen eng beieinander Boranijasevic, Condé, Vyunnik, Krasniqi, Rohner und Ligue. Fünf Spieler lagen mit ihrer Durchschnittsnote im ungenügenden Bereich – allen voran Nikola Katic, der in der abgelaufenen Saision mit 2,5 einen der tiefsten aufgezeichneten Notenschnitte seit Beginn der Züri Live-Notengebung im Jahr 2016 hatte. Katic war sowohl mit wie auch ohne Ball der klar schlechteste FCZ-Spieler der abgelaufenen Saison. Mathew war auch offensiv die Nummer 1, während defensiv der speziell bei gegnerischen Umschaltsituationen immer wieder wertvolle Bledian Krasniqi am besten abschnitt. Im Vergleich zur Foda-Zeit hat sich Blerim Dzemaili unter Bo Henriksen am meisten gesteigert, dazu spielten auch Stephan Seiler, Marc Hornschuh und Cheick Condé unter dem Dänen deutlich besser.

Züri Live Spieler-Noten, Punkte pro Spiel und Torbeteiligungen pro 90 Minuten (noch nicht alle Spiele ausgewertet)

FCZ kann ohne Cheick Condé nicht gewinnen

Die Bilanz der „Punkte pro Spiel“ wird angeführt durch Selmin Hodza und Zivko Kostadinovic, die selten in der Meisterschaft, dafür aber im Cup gegen das Amateurteam Cham dabei waren. Mathew und Katic waren in der resultatmässig schlechten Anfangsphase der Saison nicht mit dabei und haben aus diesem Grund einen guten Punkteschnitt. Cheick Condé, der ebenfalls einen relativ guten Punkte pro Spiel-Schnitt aufweist, war hingegen die ganze Saison dabei. Der Guineer wurde über die Spielzeit verteilt in sechs Meisterschaftsspielen (2x Lugano, je 1x Winterthur, St. Gallen, GC und FCB) drei Mal wegen Gelbsperre und drei Mal als Ersatzspieler (davon beide Partien unter Interims-Coach Colatrella) nicht eingesetzt. Keines dieser sechs Partien konnte der FCZ gewinnen (drei Niederlagen, drei Unentschieden). Auch die einzige Europacup-Partie, in welcher Condé fehlte, wurde zu einer 1:5-Heimklatsche gegen PSV. Bogdan Vyunnik arbeitete sehr viel für die Mannschaft und kam auch aus diesem Grund zu wenig Torchancen im Strafraum. Dass er Tore erzielen kann, zeigte er später an der U21-EM, als er für die Ukraine gegen Spanien ins Netz traf. Am wenigsten Punkte pro Spiel weisen Spieler wie Ivan Santini und Donis Avdijaj auf, die in der Liga-Resultatflaute unter Franco Foda vorwiegend ihre Einsätze hatten.

Der gleiche Ivan Santini weist in der Statistik bezüglich „Torbeteiligungen“ die beste Statistik auf. Der bisher wenig eingesetzte Kroate war pro 90 Minuten in den ausgewerteten Partien an 1,2 FCZ-Toren beteiligt. Danach folgt Zivko Kostadinovic (dank dem Cupspiel in Cham), dann Stephan Seiler , Karol Mets, Aiyegun Tosin und Calixte Ligue. Am wenigsten Torbeteiligungen hatten Yanick Brecher, Becir Omeragic, Ifeanyi Mathew, Nikola Katic und Mirlind Kryeziu. Jonathan Okita hat eine ebenfalls niedrige Torbeteiligung.

Michi Frey zwei Mal hintereinander an der Spitze

Züri Live-Noten Top 5 und Flop 5 von 2016/17 bis 2022/23

Ifeanyi Mathew löst Antonio Marchesano ab, der in der Meistersaison bester Zürcher war. Michael Frey hatte in den Saisons 17/18 und 18/19 zwei Mal hintereinander die beste Durchschnittsnote, wobei er in der zweiten Saison nur in der Anfangsphase mit dabei war. Die sich diesmal unter den Top 5 befindlichen Bledian Krasniqi und Fabian Rohner sind dies nicht zum ersten Mal, hatten schon vor ihren Leihen nach Wil gute Leistungen im FCZ-Trikot gezeigt. Mirlind Kryeziu, Antonio Marchsano und Alain Nef (nun Assistenztrainer), die in der Aufstiegssaison 16/17 unter den Top 5 gewesen waren, sind immer noch mit dabei. Blerim Dzemaili war hingegen in den letzten drei Saisons immer unter den „Flop 5“, wobei er sich im Vergleich zu seiner sehr schlechten Rückkehr-Saison gesteigert hat. Auch der letztjährige beste FCZ-Torschütze Aiyegun Tosin war in jener Spielzeit im Schnitt deutlich ungenügend aufgetreten.

Sternstunde Ligue / FCZ – Servette Analyse

Début von Mathew? / FCZ – Servette Vorschau (Züri Live)

Die Spieler der FCZ-Startformation haben im Schnitt eine ungenügende Durchschnittsnote und steigern sich nach einer schlechten 1. Halbzeit auch in den zweiten 45 Minuten nicht. Ein ebenfalls nicht wirklich überzeugendes Servette hat in der 1. Halbzeit ein Chancenplus und ist näher am Sieg dran. Die Einwechselspieler retten dem FCZ den Punkt und drücken am Ende gar noch auf den Siegtreffer. Ifeanyi Mathew gab sein Début. Dem 18-jährigen Zürcher Eigengewächs Calixte „Junior“ Ligue gelingt in seinem dritten Super League-Teileinsatz sein Premièrentreffer – und was für einer! Antonio Marchesano kommt in der 85. Minute ins Spiel und verzeichnet am Ende der Partie sechs Abschlussbeteiligungen – und damit die meisten aller Zürcher Spieler! Offensiv erwischt vor allem Jonathan Okita erwischt einen schlechten Tag – defensiv sind Nikola Katic und Becir Omeragic kontinuierlich zu weit von ihren Gegenspielern weg.

Personalien

  • Bledian Krasniqi: Scheint etwas zu viel zu wollen, hat in den Zweikämpfen mehr Mühe als sonst und kommt erst in der 57. Minute zu seiner ersten Abschlussbeteiligung.
  • Jonathan Okita: Ein gebrauchter Tag für ihn persönlich, offensiv schlecht, zu launisch, zu unentschlossen.
  • Aiyegun Tosin: Arbeitet defensiv ordentlich mit einigen wichtigen Sprints. Offensiv nur eine Chancenbeteiligung, weiterhin gewisse Probleme mit dem Timing bei Richtungsänderungen im Laufweg als Zielspieler.
  • Becir Omeragic: Defensiv passiv, versteckt sich, geht aus einer zu grossen Distanz zum Gegenspieler ins Tackling.
  • Calixte „Juni“ Ligue: Sternstunde! Der 18-jährige ist in seinem ersten etwas längeren Teileinsatz erst gerade knapp zwei Minuten auf dem Platz, als er den Ball mit seinem stärkeren Linken Fuss in die Maschen hämmert.

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Hilfe, wir haben den Ball! / Luzern – FCZ Analyse mit Randnotiz: neue Kandidatur für den Schwalbenkönig

Macht Roko wieder den Simic? / Luzern – FCZ Vorschau (Züri Live)

Die angesprochenen Parallelen zur Abstiegssaison gehen weiter. Damals hatte der FCZ in der 27. Runde gegen den FC Basel unentschieden gespielt und lag damals wie heute danach auf dem 8. Platz – 15/16 sogar mit deutlich mehr Vorsprung als heute. Dann kam in der 28. Runde die Niederlage gegen Luzern, welche den Auftakt zu einer Serie von sieben Partien mit nur einem Punkt darstellte.

Wenig Ballbesitz, mehr Erfolg

Die 1:2-Heimniederlage vor zwei Spieltagen gegen den FC Sion war ein Schock für Luzern: viel mehr Ballbesitz und ein klares Chancenplus – und trotzdem baute man die Walliser auf, anstatt sich in der Tabelle nach vorne orientieren zu können. Trainer Mario Frick lernte daraus und zog sein Team in den folgenden Partien in Winterthur und gegen den FCZ in die eigene Platzhälfte zurück, suchte das Heil in schnellen Gegenstössen. Das funktionierte ausgezeichnet! Zwei Spiele, zwei Siege.

Die gleiche Schlussfolgerung könnte der FC Zürich nach der klaren Niederlage in der Swissporarena ziehen. Zuletzt hatte man in St. Gallen und gegen den FCB mit wenig Ballbesitz jeweils die besseren Torchancen herausgespielt. In Luzern hingegen hatte man deutlich mehr den Ball – und zog den Kürzeren. Dazu kam als zusätzliches Indiz: die einzige Spielphase, in der Luzern mehr Ballbesitz hatte, war das letzte Viertel – und dieses war gleichzeitig die beste Phase des FCZ. Für beide Teams scheint also zur Zeit zu gelten: „Hilfe, wir haben den Ball (zu lange)!“.

Verbesserung auf der linken Seite dank dem Duo Aliti / Hodza

Trotz ähnlicher Kontertaktik wie in Winterthur machte Coach Frick gegen den FCZ eine Umstellung taktischer Art vom üblichen Rhombus-System auf ein 4-2-3-1. So wie dies vor ein paar Wochen bereits Raphael Wicky in Zürich gemacht hatte. Die Innerschweizer zogen sich stark zurück. Dejan Sorgic wartete vorne allein auf weiter Flur auf die Auslösung eines überfallartigen Konters. Wenn Luzern aber mal zum Aufbauspiel kam, dann versuchte man es der taktischen Änderung entsprechend häufiger über die Seiten, als noch in Winterthur. Das 4:1 in der 64. Minute fiel dann auch durch einen Angriff über die linke Seite.

Die Einwechslung von Pascal Schürpf für Sofyan Chader zur Pause war einer der Gründe, warum die in der 1. Halbzeit noch gut spielende rechte Zürcher Seite mit Omeragic und Boranijasevic in der zweiten Hälfte einen richtiggehenden Einbruch erlitt. Das letzte FCZ-Gegentor mit einem Angriff über diese Seite fiel ebenfalls in Luzern kurz nach der Winterpause, als beim damaligen 2:0-Führungstreffer der Luzerner Boranijasevic sich hoch in der gegnerischen Hälfte düpieren liess. Ansonsten war zuletzt die linke Zürcher Seite anfälliger gewesen mit drei Gegentoren hintereinander gegen YB. Servette und in Lugano, als jeweils das Duo Aliti / Kamberi verteidigte. Mit Hodza als Aussenläufer und Aliti links in der Dreierabwehr scheint diese Seite defensiv besser zu funktionieren. Die Pässe, die Aliti zu Gast bei seinem Ex-Klub konstant von hinten heraus spielte, waren zudem eine echte Augenweide.

Katic bei der Spielweise unter Henriksen ein Sicherheitsrisiko

Zuletzt gegen Basel setzte der FCZ den durch das Cupspiel unter der Woche etwas müden Gegner richtigerweise durch hohes Pressing stark unter Druck und zwang diesen zu vielen Fehlern. Die Stürmer machten daraus in Abwesenheit von Tosin dann aber zu wenig. Es brauchte einen Weitschuss von Condé, um zu reüssieren. Auch in Luzern benötigte es ein Weitschusstor eines Mittelfeldspielers, um ins gegnerische Gehäuse zu treffen. In der Kategorie Weitschusstore (6) liegt der FCZ mittlerweile an zweiter Position der Liga. Zu Magnin-Zeiten war man in dieser Kategorie jeweils bei den Schlusslichtern.

Es fällt auf, wie viele gegnerische Trainer in letzter Zeit ihre Taktik gegen den FCZ umstellen – sicherlich auch aufgrund der zuletzt insgesamt eher positiven Resultate des Letzigrund-Teams. Luzerns Konzept war ganz auf den grössten Zürcher Schwachpunkt, die Langsamkeit der Verteidiger, speziell von Katic, ausgerichtet. Der FCZ stand aber nicht nur wegen Luzern hoch und hatte viel Ballbesitz, sondern er will dies unter Bo Henriksen auch. Das Problem dabei: das Stärken-/Schwächen-Profil der Mehrheit der eingesetzten Spieler passt nicht zu diesem Spielstil (siehe Randnotiz im Winterthur-Artikel). Nikola Katic ist nur eines von mehreren Beispielen dafür, aber wahrscheinlich das klarste. In einer wie letzte Saison unter André Breitenreiter tief stehenden Mannschaft, die in erster Linie auf schnelles Umschaltspiel ausgelegt ist, könnte Katic auf Super League-Niveau wohl bestehen. Man erinnere sich beispielsweise an die „Abwehrschlacht“ in Unterzahl in Basel, als kurz vor Schluss Rohner mit einem Konter beinahe noch das Siegtor erzielte. In einem hoch stehenden Team mit viel Ballbesitz ist er hingegen ein viel zu grosses Sicherheitsrisiko.

Forwards können sich in Luzern kaum durchsetzen

Bei der Beurteilung der Partie nicht vergessen werden darf, dass die junge Luzerner Mannschaft wirklich stark spielte – allen voran Marco Burch und Nicky Beloko. Sie benötigten für ihren Powerfussball in den ersten drei Vierteln der Partie aber auch viel Kraft, so dass der FCZ bei einem knapperen Spielstand in den letzten 15-20 Minuten die Partie durchaus noch hätte drehen können. Daher war für Luzern der Treffer zum 4:1 äusserst wichtig. Er nahm dem FCZ den Glauben an die Wende, wodurch die nachlassenden Kräfte in der Schlussphase weniger ins Gewicht fielen. Pius Dorn gelang zum ersten Mal in seiner Profikarriere ein Doppelpack. Zuletzt hatte er dies in der U19 des SC Freiburg (drei Mal) geschafft, als er noch auf einer offensiveren Position eingesetzt wurde.

Das Spiel des FCZ war im ersten Viertel grundsätzlich gut, auch wenn man sich danach aus dieser Phase vor allem an einzelne gefährliche Luzerner Szenen erinnern wird, die aufgrund des defensiven Schwachpunktes Katic entstanden. Im zweiten und dritten Spielviertel wurde dann die Leistung von mehreren Spielern schlechter, bevor im letzten Viertel nach den Wechseln der FCZ die bessere Mannschaft war. Insgesamt spielte der FCZ aber zu wenig einfach, schnell und schnörkellos. Und die Stürmer stiessen gegen die jungen Luzerner Verteidiger an ihre Grenzen. Insgesamt hatte der FCZ bei dieser klaren Niederlage in Luzern erstaunlicherweise die höchste bisher von Züri Live gemessene Anzahl an guten Offensivaktionen im Jahr 2023, aber gleichzeitig auch am zweitmeisten schlecht ausgeführte Aktionen im Spiel mit Ball.

Mehrere taktische Wechsel während der Partie

Die in den Medien nach der Partie viel thematisierte Pausenansprache Henriksens war im übrigen nicht eine klassische „Brandrede“, sondern beinhaltete viel eher (in lautem Ton vorgetragene) konkrete Anweisungen an das Team insgesamt und an einzelne Spieler. Henriksen stand dabei ganz offensichtlich vor einer Taktiktafel, blickte konkrete Spieler an und sagte Dinge wie: «ich erwarte von Dir, dass Du in diesen Raum gehst».

Taktische Veränderungen gab es beim FCZ während dem Spiel einige. Man begann so wie man das mit 2:1 gewonnene Heimspiel gegen Luzern aufgehört hatte: im 3-4-1-2. Aufgrund des überraschenden 4-2-3-1 von Luzern stellte man aber bereits nach fünf Minuten auf ein 3-3-2-2 um – das heisst, Cheick Condé stand höher und Bledian Krasniqi weniger zentral. Dadurch ergab sich zwischenzeitlich eine stärkere Mannorientierung im Zentrum. Nach dem Gegentor zum 0:1 wechselte der FCZ dann aber etwas hektisch wieder zurück auf das zu Beginn angewendete 3-4-1-2, was dem Zürcher Spiel nicht gut tat. Das System und die Zürcher Probleme setzten sich nach der Pause fort, auch mit dem eingewechselten Roko Simic auf der Zehnerposition für Bledian Krasniqi. Mit einer weiteren Umstellung auf ein 3-4-3 ab der 60. Minute wurde es dann deutlich besser.

Fragezeichen bei den Eckbällen

Normalerweise gibt es beim FCZ auch taktische Auswechslungen. Diesmal aber wechselte Coach Henriksen schlicht die fünf schlecht spielenden Spieler aus, erstmals auch Katic. Bei Eckbällen hatten beide Teams zu Beginn defensiv etwas Probleme. Beim ersten Zürcher Corner standen Krasniqi und Condé völlig frei. Beim zweiten wurde dies aber sofort korrigiert und die entsprechenden Zürcher Spieler von Jashari und Ottiger gedeckt. Bei Luzerner Eckbällen stand hingegen Dorn immer frei, weil der FCZ nun wieder drei statt zwei Spieler für die Raumdeckung abstellt. Den Sinn und Zweck, Marchesano auf den Kreuzungspunkt von nahem Pfosten und Elfmeterpunkt in den Raum zu stellen, erschliesst sich auf den ersten Blick nicht. In diesem Raum landet so gut wie nie ein Eckball.

Personalien

  • Bledian Krasniqi: War zeitweise alleine gegen das Duo Beloko und Jashari. Hatte aber auch einen schlechten Tag und wirkte weniger spritzig als in anderen Partien – null Abschlussbeteiligungen und nach vorne praktisch wirkungslos.
  • Jonathan Okita: Zeigte nach dem zweiten und vierten Gegentor eine Reaktion. So zielstrebig und schnörkellos wie in diesen Momenten müsste er von Beginn weg spielen. Seine lässige Ballannahme in Rücklage mit gestrecktem Bein erinnert an Feierabendfussball mit Kollegen, und führt in der Super League, wo die Verteidiger im Schnitt hartnäckiger agieren als in Holland, zu vielen Ballverlusten.
  • Becir Omeragic: Hatte insgesamt eigentlich eine gute 1. Halbzeit, kümmerte sich beispielsweise zuerst aufmerksam um den bei Standards gefährlichen Burch. War dann aber bei den gefährlichsten Luzerner Szenen auch negativ im Fokus, was ihm etwas das Selbstvertrauen zu rauben schien. Jedenfalls fiel er in der 2. Halbzeit in ein Loch.
  • Nikola Katic: Wieder eine Note „1“ wie im ersten Spiel nach der Winterpause in Luzern, im Jahr 2023 bisher fast ausschliesslich ungenügende bis schlechte Noten. Nach zuletzt immerhin aufsteigender Tendenz wieder ein extremer Rückfall. Die Defensivleistung ist miserabel. Gegen eine konternde Mannschaft auf Super League-Niveau viel zu langsam – und passt dabei seinen Spielstil trotzdem nicht à là Filipescu an diese Realität an – als würde er diese ignorieren. Die Gegner nutzen dies systematisch aus. Stürmer wie Sorgic locken Katic mit ihren Laufwegen in die gegnerische Platzhälfte oder an die Seitenlinie und lassen ihn dann dort stehen wie ein unabgeholtes Paket auf der Post. Die Szene wiederholt sich Spiel für Spiel, immer und immer wieder.
  • Mirlind Kryeziu: Ist aktuell relativ weit von seiner Bestform von letzter Saison entfernt, aber trotzdem ruhiger, überlegter und schneller als Katic.
  • Fidan Aliti: Wenn nur alle in der Mannschaft so ein Passspiel hätten! Die Präzision, die Dosierung, die Konstanz! Keine Kunst, aber Qualitätshandwerk. Auch von Alitis Schnörkellosigkeit könnten sich viele eine Scheibe abschneiden. Geht auch in der Nachspielzeit beim Stand von 1:4 noch volle Pulle.
  • Ifeanyi Mathew: Begann gut. liess sich dann phasenweise vom Auftritt einiger Mitspieler mit runterziehen. Als Selnaes ins Spiel kam, blühte er wieder auf. Premièrentor aus der Distanz mit dem schwächeren Fuss.
  • Selmin Hodza: Abgesehen von ein, zwei taktischen Fehlern bestätigte er den positiven Eindruck vom Basel-Spiel; einer der aufmerksamsten FCZ-ler auf dem Platz.
  • Antonio Marchesano: Hat etwas das Pech, dass er ausgewechselt wird, kurz bevor Luzern ausgepowert ist. Gegen das hochtourige Luzern der ersten drei Viertel der Partie kann er sich nicht durchsetzen. Die Gegenspieler sind praktisch immer schneller am Ball. In so einer Situation unterläuft ihm dann auch noch mehrmals der typische Tosin-Fehler der letzten Jahre: abrupte Richtungsänderung in einem Moment, wo der Mitspieler den Ball bereits am Zuspielen ist.
  • Calixte Ligue: Kam bei weitem nicht so gut in die Partie wie bei seinem ersten Einsatz nach der Winterpause in Luzern. Begann mit zwei unnötigen Fouls und stand defensiv zeitweise etwas verloren im Raum.
  • Ole Selnaes: Wie eine frische nordische Brise für das Zürcher Spiel. Machte dieses mit seiner Spielingelligenz und gutem Passspiel deutlich strukturierter. Profitierte dabei aber auch von nachlassenden Luzernern.

Randnotiz – neue Kandidatur für den Schwalbenkönig

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