FCZ – Lugano Vorschau und Frage zum Spiel

In der Vorbereitung spielte der FCZ ausschliesslich mit Viererabwehr. Becir Omeragic war diese Woche leicht angeschlagen und daher könnte möglicherweise Britto bereits zu seinem Wettbewerbsspieldébut kommen – ziemlich sicher zum ersten Mal dabei sind Nathan und Popovic. Die Offensivzuzüge Mahi und Kramer haben in der Testphase noch nicht auf ihr Niveau gefunden und beide kein Tor erzielt. Vorne ist das Duo Ceesay / Marchesano zur Zeit am „heissesten“ drauf.

In der Vorbereitung stellte Trainer Fabio Celestini sein Team personell und taktisch offensiver auf als letzte Saison. Durchaus möglich aber, dass er in Zürich mit Captain Sabbatini für den ehemaligen FCZ-ler Rodriguez eine etwas defensivere Variante wählt, um bei gegnerischen Umschaltmomenten das Zentrum etwas stabiler zu besetzen. Die langfristige Bilanz des FCZ mit Lugano ist ausgeglichen, allerdings wartet man gegen die Tessiner seit 14 Monaten auf einen Treffer! Zuletzt antwortete Marco Schönbächler im Mai 2018 im Cornaredo auf die Führung von Davide Mariani zum 1:1 Schlussresultat. Das war die Zeit als der FC Lugano zeitweise einen neuen „Internet-Präsidenten“ hatte: Züri Live-Artikel

Noam Baumann ist wohl zur Zeit nach Jonas Omlin der zweitbeste Torhüter der Super League und zeigte sich in der Vorbereitung bereits wieder in Topform. Der Ungar Balint Vecsei hat letzte Saison einen grossen Schritt nach vorne gemacht. Carlinhos Junior scheint in Zürich hingegen nicht dabeizusein aufgrund von Vertragsverhandlungen mit einem neuen Verein. Als Ersatz wurde bereits Nicola Dalmonte von Genua ausgeliehen. Ausserdem konnten die jungen Stürmer Leutrim Kryeziu mit einem schönen Tor und Younes Bnou Marzouk mit einem Fallrückzieher im Testspiel gegen Internazionale (1:2) auf sich aufmerksam machen. Zur Verfügung steht auch der neuverpflichtete schnelle Flügel Filip Holender, welcher im Sommer die Ungarn-Fraktion der Tessiner auf drei ansteigen liess.

 

Frage zum Spiel: Gelingt dem FCZ heute nach 14 Monaten wieder ein Tor gegen Lugano?

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Teamentwicklung unter der Lupe: FCZ zieht seine Schlüsse aus der Rückrunde

Der FCZ scheint die Erkenntnisse der Saison 2018/19, speziell der letzten beiden Partien in Luzern (0:3) und gegen St. Gallen (1:1) in die Vorbereitung der neuen Spielzeit mitgenommen zu haben. Nach dem desolaten Auftritt vor allem des Zürcher Mittelfeldes mit dem Zentrum Sertic / Rüegg / Marchesano und den Seitenspielern Schönbächler / Kololli in Luzern gab es zu Hause gegen einen FC St. Gallen, welcher mit einem Sieg noch die direkte Europa League-Qualifikation hätte erreichen können, eine stark verbesserte Leistung – der FC Zürich hätte an den Chancen gemessen das Spiel sehr gut auch gewinnen können. In den sechs Testpartien vor der neuen Saison agierte FCZ-Coach Ludo Magnin nun konsequent mit der gleichen Grundaufstellung wie im St. Gallen-Spiel mit einem 4-4-2 beziehungsweise 4-4-1-1 – je nachdem, ob neben dem gesetzten Assan Ceesay Antonio Marchesano oder mit Blaz Kramer ein zweiter klassischer Mittelstürmer auf dem Feld stand.

Die Startaufstellung in Leipzig gibt einige Hinweise, wie der FCZ zum Saisonstart gegen Lugano am kommenden Sonntag beginnen könnte – also mit Marchesano. Wie im St. Gallen-Match standen zudem auch in Leipzig die beiden 18-jährigen Simon Sohm sowie Becir Omeragic in der Startformation. In beiden Fällen kann man sagen, dass sie nicht einfach nur spielen, weil sie jung sind, sondern sie machen das Team tatsächlich besser. Dies war bereits bei ihren Einsätzen letzte Saison zu sehen. Sohm vermag mit seiner aussergewöhnlichen Kombination von Qualitäten in den drei entscheidenden Bereichen des Fussballs (Technik, Speed, Physis) der Mannschaft mehr Spielkontrolle und Sicherheit zu geben. Omeragic agiert schon sehr abgeklärt und hat eine hohe Spielintelligenz. Er ist zwar gelernter Innenverteidiger, scheint aber zum jetzigen Zeitpunkt im Erwachsenenfussball rechts besser aufgehoben zu sein.

Es gibt aber auch Änderungen im Vergleich zum St.Gallen-Spiel. So agierte damals Toni Domgjoni im Zentrum neben Sohm – in der aktuellen Vorbereitung spielte der Stammspieler der letzten Saison aber kaum eine Rolle. Die Position neben Sohm ist für Neuverpflichtung Denis Popovic vorgesehen, der nach einem eher unglücklichen ersten Kurzeinsatz gegen Stuttgart sich bei RB Leipzig schon deutlich verbessert zeigte und die Qualitäten andeutete, die ihn letzte Saison zum Leistungsträger bei Orenburg in der Russischen Premier Liga gemacht haben. Salim Khelifi bestätigte als agiler Wirbelwind seine aufsteigende Form von Ende Rückrunde. Auf der anderen Flügelposition schwankt Benjamin Kololli weiterhin zwischen zu viel Nonchalance und torgefährlichen Offensivaktionen. Dem frischgebackenen Vater Mimoun Mahi fehlt es noch an Fokus und Handlungsschnelligkeit.

Die linke Seite mit dem offensiv ausgerichteten Kharabadze ist weiterhin ein defensiver Schwachpunkt. Zudem musste man sich im Verlauf der Vorbereitung immer wieder um die Abwehrreihe in corpore Sorge machen. Nef weg, Maxsø weg, Pa Modou weg, Rüegg noch verletzt, Mirlind Kryeziu völlig ausser Form, Kharabadze in der Rückwärtsbewegung im Schneckentempo unterwegs. Schon letzte Saison hatte man bei gegnerischen Standards über weite Strecken der Saison Mühe, da mit Maxsø und Nef nur zwei gute defensive Standards-Spieler vorhanden waren, von denen häufig nur einer auf dem Platz stand. Die Situation hat sich diesbezüglich noch weiter verschärft. Aktuell gibt es keinen Spieler mit den defensiven Standard-Qualitäten von Maxsø oder Nef im Kader. Der neuverpflichtete Nathan ist diesbezüglich zwar besser als die Anderen, aber nicht auf dem Niveau der beiden erwähnten Cracks. Der Brasilianer feierte in Leipzig sein Début im FCZ-Dress und zeigte, was man von ihm aus seinen Zeiten bei Servette und GC kennt – ein Spieler mit viel Mentalität und eher geringen technischen Fähigkeiten im Aufbauspiel – unter dem Strich aber sicherlich ein Spieler, welcher dieser Mannschaft gut tut.

Die auffälligste Änderung im FCZ-Spiel, auf die im Verlauf dieser Vorbereitung der Fokus gelegt wurde, war die tiefere Staffelung und das Konterspiel. Über viele Jahre war der FCZ eine Mannschaft gewesen, die das Spiel machen und den Ball haben will. In einzelnen Partien der letzten Saison probierte es Trainer Magnin bereits mit „tief stehen und lauern auf Kontergelegenheiten“, und dies funktionierte zum Beispiel beim 1:1 in der Vorrunde gegen den FC Basel grundsätzlich gut bis sehr gut. Allerdings war der FCZ unter allen Super League-Teams der letzten Saison in Sachen schnellem Umschalten in die Offensive so ziemlich die schlechteste Mannschaft. Darauf wurde nun daher in der Saisonvorbereitung ein spezieller Fokus gelegt – vor allem auch weil diese Spielweise der aktuellen Mannschaft eigentlich entgegenkommt.

Es ist daher kein Zufall, dass Assan Ceesay, der schon in seiner ersten Saison beim FCZ immer wieder gute Ansätze gezeigt und von den häufig eingesetzten Akteuren den drittbesten Züri Live-Notenschnitt gehabt hatte, in jedem Vorbereitungsspiel einen Treffer erzielte und alle 35 Minuten einen Skorerpunkt lieferte. Im schnellen Umschaltspiel fühlt sich der Gambier in seinem Element – nach dem Ballgewinn wird beim FCZ der Ball schnell zu Marchesano oder Aliu befördert, die das Leder dann in der Regel mit einer Ballberührung direkt in die Tiefe spielen. Da es in einer solchen Situation Räume hinter der Abwehr gibt, ist Schnelligkeit wichtiger als Präzision – der langbeinige Ceesay erläuft auch einen nicht hundertprozentig präzisen Ball.

Dies funktionierte in den Testpartien von Anfang an gut. Womit der FCZ aber diesen Sommer lange Zeit Mühe hatte, war die Rückwärtsbewegung und Staffelung bei gegnerischem Ballbesitz. Daran hat man ganz offensichtlich nun aber im Trainingslager im Inntal gearbeitet, denn in Leipzig war dieser Aspekt des Zürcher Spiels deutlich verbessert. Wenn man tief steht und die Staffelung gut ist, dann hat dies den zusätzlichen Vorteil, dass so die individuellen Mankos der Abwehrreihe besser kaschiert werden können. Auf den Auftakt gegen Lugano darf man daher auch aus taktischer Sicht gespannt sein, denn letzte Saison vermochte Lugano dem FCZ mit einer tiefen Staffelung und schnellem Umschaltspiel gleich 11 Punkte abzuknöpfen und liess kein einziges Gegentor zu. Schafft es der FCZ, die Tessiner mit deren eigenen Waffen zu schlagen?

 

Harmlos und verunsichert: Lugano – FCZ Analyse

Nach dem Tiefpunkt in Sion hatte der FCZ gegen Basel, im Derby und gegen YB kontinuierlich eine Steigerung an den Tag gelegt, für welche ein einziger Punkt ein schlechter Lohn war. Nach dem Auswärtsspiel in Lugano muss man aber von einem erneuten Rückschritt sprechen – es ist ein Spiel, das man nicht hätte verlieren dürfen. Schon nach dem Aufwärmen und in der Partie selbst von der Ersten Minute an war zu spüren, dass die Präsenz auf dem Platz von hinten bis vorne viel zu gering für den benötigten Effort war. Zu keiner Sekunde hatte man zumindest von der Aussenwirkung her das Gefühl, dass die Spieler die Partie im Tessin als eine wichtige «Finalpartie» gegen einen direkten Gegner in der Schlussphase der Saison auffassten. Nicht zum ersten Mal in dieser Saison baut der FCZ auswärts einen direkten Konkurrenten, der wie im Fall von Lugano seit Oktober nicht mehr zu Hause hatte gewinnen können, entscheidend auf.

Über vier Direktbegegnungen und mehr als 360 Minuten hat das Letzigrundteam gegen die Tessiner tatsächlich kein einziges Tor zustande gebracht! Ins Gewicht fiel sicherlich auch, dass der sich zuletzt im Aufwind befindliche Assan Ceesay ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub gesperrt war, und dem durchaus immer wieder rackernden Stephen Odey im Abschluss das Selbstvertrauen weiterhin abgeht. Nachdem das Team in den letzten fünf Partien insgesamt nur einen einzigen Ball im Netz versenkt hat, scheint es bei seinen Angriffen langsam aber sicher immer weniger dran zu glauben, dass sie am Ende von Erfolg gekrönt sein könnten. Überzeugung und Zuversicht sieht anders aus. Der schon lange physisch nicht wirklich robust wirkende Hekuran Kryeziu verletzte sich leider in der 13. Minute beim Versuch, den Rückstand auf Numa Lavanchy beim Kampf um den Ball mit einem gewagten Tackling zu kompensieren.

Joël Untersee kam rein und Kevin Rüegg wechselte ins Zentrale Mittelfeld. Der Zürcher Captain ist aber zur Zeit in vielen Spielen ein Schatten seiner selbst – in Lugano wirkt er unaufmerksam mit nonchalantem Passspiel, dreht sich in Zweikämpfen weg und lässt sich zu einfach ausspielen. An solchen Tagen bräuchte es die Unterstützung von einem Captain der Gambischen Nationalmannschaft wie Pa Modou, aber dieser agierte selbst zu halbherzig und hatte keinen positiven Einfluss auf die Mannschaft. Antonio Marchesano liess vorne in den meisten Aktionen Präzision und Biss vermissen, was Lugano immer wieder ermöglichte, sich rechtzeitig zu gruppieren. Unter dem Strich war am Ende Andris Vanins trotz drei kassierten Gegentoren noch der beste FCZ-Akteur. Die ersten beiden Gegentore waren ein Sinnbild des ganzen Zürcher Auftrittes – beim ersten weiss Rüegg bei einem eigenen Konter vorne nichts mit dem Ball anzufangen und der auf sich alleine gestellte Kharabadze verliert den Ball. Denkbar wäre, dass der FCZ halt eher vorsichtig agiert, um sich nicht auskontern zu lassen. Aber das ist nicht der Fall. Gerade eben noch hatte der Georgier vorne zu wenig Unterstützung erhalten, sind dessen Teamkollegen auch in der Rückwärtsbewegung wieder zu spät – Domgjoni winkt sie vergebens energisch zurück.

Der FCZ präsentiert sich in dieser Szene alles andere als vorteilhaft. Man ist weder richtig vorne am Angreifen, noch richtig hinten am Verteidigen – sondern irgendwo verloren in der Mitte, und jedes Mal wenn man endlich am Ort des Geschehens auftaucht, ist die Party schon vorbei. Beim zweiten Gegentor spielt Rüegg im Mittelfeld einen nonchalanten Pass auf Untersee, wodurch dieser unter Druck gerät und einen Freistoss verursacht. Anschliessend stellt sich Untersee im Zweikampf mit Mihajlovic auf seiner Rechten Seite wenig souverän an, Mirlind Kryeziu antizipiert in der Mitte etwas zu spät, dadurch steht er nicht nah genug bei Carlinhos, Kharabadze versucht auf wenig erfolgsversprechende Art und Weise zu Hilfe zu eilen und lässt dabei den anschliessenden Torschützen Brlek völlig frei stehen – eine Fehlerkette wie aus dem Lehrbuch. Im Pausengespräch mit Züri Live zeigte sich Lugano-Experte Ugo Morselli enttäuscht über die Zürcher Hintermannschaft. Sie sei zu langsam, vernachlässige die Deckungsarbeit und speziell über Pa Modous linke Seite komme Lugano immer wieder viel zu einfach zum Flanken. Er vermutete, dass der verletzungsbedingte Ausfall von Hekuran Kryeziu dem FCZ einen Strich durch die Rechnung gemacht habe und lobte das laufstarke Lugano-Zentrum mit Sabbatini und Vecsei sowie die defensiv gut mitarbeitenden Gerndt und Carlinhos, welche die fehlende Laufbereitschaft Sadikus kompensieren würden:

Vor sieben Wochen wurden hier an dieser Stelle vier Baustellen des FCZ ausgemacht und diskutiert. Die erste war der eklatante Unterschied zwischen dem (sehr guten) Start in eine Partie und dem weiteren Spielverlauf. Mittlerweile hat sich das geändert, aber nicht unbedingt so, wie gewünscht. Der Start in die Partie ist mehrheitlich nicht mehr gut. Im Verlaufe des Spiels versucht der FCZ dann jeweils aufzudrehen, manchmal mit Überzeugung, manchmal aber auch auf eher  hilflose Art und Weise. Die zweite Schwachstelle Standards hat man in der Zwischenzeit klar verbessern können. Die defensive Anfälligkeit darauf ist bei weitem nicht mehr so hoch, wie noch zu Beginn der Rückrunde. Die dritte Baustelle «Sturm» hat sich hingegen weiter verschärft. Die seit Mitte November feststellbare Abwärtstendenz in diesem Mannschaftsteil hält an. In den letzten vier Partien hatte der FCZ kumulierte „Expected Goals“ von 3,45 zu verzeichnen, was nicht allzu viel ist. Aber von diesen 3,45 Expected Goals wurde dann auch noch nur eines tatsächlich erzielt. Abgesehen davon, dass man sich in der Mehrheit der Partien zu wenig Torchancen erarbeitet, ist nun also auch noch fehlende Effizienz im Abschluss dazugekommen, welche zuvor in dieser Saison noch ordentlich war. Die psychologische Komponente (die berüchtigte „Abwärtsspirale“) spielt bei diesem Punkt sicherlich entscheidend mit hinein. Die vierte Baustelle, Benjamin Kololli, war zuletzt verletzt, nachdem er zwischenzeitlich als Sturmspitze die Mannschaft besser unterstützen konnte, als zuvor im Linken Mittelfeld.

Als nächstes warten Sion und zwei Mal Basel – das zweit- und drittbeste Team der letzten sechs Runden. Und gerade Basel kassiert in der Rückrunde kaum noch Gegentore – ein steiler Berg zu erklimmen für den FCZ. In der Vorrunde hatte man noch trotz oder vielleicht auch wegen gleichzeitigen Europacupspielen noch fast gleich viele Punkte geholt, wie in der Saison zuvor. Die Rückrunde hingegen ist bisher punktemässig die schlechteste seit Einführung der Super League. Der FCZ hat deshalb nun nach 30 Runden (erst) gleich viele Punkte wie in der Abstiegssaison in der Endabrechnung. Ein Muster, welches sich durch vier der letzten fünf Spielzeiten durchzieht, ist der gute Start und Leistungseinbruch beginnend etwa Mitte November. Dies war 14/15 unter Trainer Urs Meier gleich wie 16/17 und 17/18 unter Uli Forte und nun auch 18/19 bei Ludo Magnin – nur in der Abstiegssaison (Sami Hyypiä) war man in allen Saisonphasen etwa gleich schlecht. Dies im Gegensatz zu den vorangegangenen vier Spielzeiten 10/11, 11/12, 12/13 und 13/14, als der FCZ jeweils in der Rückrunde (zum Teil deutlich) mehr Punkte holte. Die prägenden Spieler der aktuellen „Frühstarter-Generation“ sind Alain Nef, Adrian Winter und Umaru Bangura – die „Spätstarter“ wurden angeführt von Philippe Koch, Marco Schönbächler und Jorge Teixeira.

Lugano – FCZ 3:0 (1:0)

Tore:  40. Carlinhos (Gerndt) 1:0; 83. Brlek (Carlinhos) 2:0, 90.+1 Carlinhos (Bottani) 3:0.

Lugano: Baumann; Sulmoni, Maric, Daprelà; Lavanchy, Vecsei, Sabbatini, Crnigoj (69. Mihajlovic); Carlinhos, Gerndt (76. Brlek); Sadiku (65. Bottani).

FCZ: Vanins; Rüegg, Maxsø, M. Kryeziu, Pa Modou; Khelifi, Domgjoni, H. Kryeziu (15. Untersee), Kharabadze; Odey, Marchesano (80. Binous).

 

Sturmkrise! FCZ – Lugano 0:1 Analyse

Dem FCZ gelingt es eine Halbzeit lang in Überzahl nicht, den 0:1-Rückstand im Letzigrund gegen den FC Lugano wettzumachen und muss die dritte Super League-Heimniederlage in der einjährigen Amtszeit von Ludovic Magnin hinnehmen. Dabei kamen diesmal zumindest zwei der zuletzt hier als Baustellen beschriebenen Probleme nicht zum Vorschein. Erstens gab es kein Gegentor auf einen Eckball – dies allerdings nicht, weil man diese gut verteidigt hätte, sondern weil man den Gästen aus dem Tessin überhaupt keinen Corner zugestand. Zweitens blieb der bisher in dieser Rückrunde so typische leistungsmässige Einbruch aus. Die Überzahlsituation wurde seriös angegangen – es gab kein Nachlassen, und im Gegenteil rund 80% Ballbesitz in der Zweiten Halbzeit.

Die Baustelle «Sturm» trat aber gegen Lugano mehr denn je zu Tage. Gegen die Bianconeri hat man nun in 270 Minuten dieser Saison noch keinen einzigen Treffer erzielen können. Speziell der Ex-Luganesi Assan Ceesay müsste kurz vor Schluss alleine vor dem gegnerischen Goalie Baumann einen Treffer erzielen. Dies war aber nur das eklatanteste Beispiel. Allen Zürcher Spielern fehlte auf den letzten 20 Metern die Zielstrebigkeit und «Grinta». Auch die vierte «Baustelle», Benjamin Kololli, bildete im gegnerischen Strafraum keine Zürcher Ausnahme. Man muss von einer Sturmkrise sprechen. Ob der frisch engagierte ehemalige Weltklasse-Offensivmann Florent Malouda daran etwas ändern kann?

Pech kam auch noch dazu, als Assistent Bekim Zogaj in einer Zentimeterentscheidung den eingewechselten Alain Nef bei dessen Kopfballtreffer im Offside sah. Allerdings hatte auf FCZ-Seite Hekuran Kryeziu in der Ersten Halbzeit auch einmal Glück gehabt, dass er von Schiedsrichter Sandro Schärer nach einem harten Einsteigen gegen Fabio Daprelà nicht mit «Gelb-Rot» vom Platz gestellt worden war. Fast schon unerklärlich waren die vielen leichten Ballverluste diesmal speziell von Umaru Bangura und Salim Khelifi. Dafür gelang Winterneuverpflichtung Grégory Sertic erstmals ein über 90 Minuten vorwiegend gutes Spiel.

Die Zuschauerzahl war mit 8’434 deutlich tiefer als der Saisonschnitt – allerdings waren es seit den 80-er Jahren gegen diesen Gegner nur zwei Mal (knapp) mehr gewesen. Letztmals ein Meisterschaftsspiel gegen Lugano im Letzigrund mit mehr als 10’000 Zuschauern gab es im März 1972 (mit Vorspiel Young Fellows – Red Star).

FCZ – Lugano 0:1 (0:1)

Tore:  30. Gerndt (Sadiku) 0:1.

FCZ: Vanins; Rüegg, Bangura, Maxsø, Kharabadze; Sertic, H. Kryeziu; Winter (46. Kololli), Zumberi (66. Ceesay), Khelifi (79. Nef); Odey.

Lugano: Baumann; Yao, Kecskés, Sulmoni, Daprelà; Piccinocchi, Sabbatini; Carlinhos (77. Covilo), Bottani (55. Crnigoj), Gerndt; Sadiku (46. Mihajlovic).

 

Nef bringt Schwung, aber nicht den Sieg / FCZ – Lugano Analyse und Highlights

Alain Nef war beim ersten Saisonspiel gegen den FC Thun der Best Player und ist es zum Ende der Vorrunde gegen Lugano erneut. Schon in der Challenge League-Saison hat der Routinier immer wieder unter Beweis gestellt, dass er der Mannschaft speziell gegen unbequeme „kleine“ Gegner mit seiner Mentalität wichtige Impulse bringt. Im Duo mit dem ähnlich gepolten Adi Winter vermochte der nach etwas mehr als einer Stunde eingewechselte Nef über rechts für so viel Druck zu sorgen, dass nach einer verkorksten und ziemlich ereignislosen Ersten Halbzeit das 1:0 eigentlich noch hätte fallen müssen. Aber ähnlich wie schon beim Heimspiel gegen Neuchâtel Xamax vergab der FCZ auch gegen die Tessiner zu viele Torchancen. Die beiden Partien gegen den FCZ (1:0, 0:0) sind für Lugano somit die einzigen beiden der Vorrunde ohne Gegentreffer! Und dies obwohl beide Teams einander im Mittelfeld relativ viel Platz liessen. Dieser konnte nicht genutzt werden, weil dem FCZ speziell über links lange Zeit viel zu viele einfache Fehler unterliefen.

Der FCZ versuchte zwar gezielt mit überdurchschnittlich vielen hohen Bällen eine der Schwachstellen Luganos konsequent auszunutzen, was aber nicht gelang. In der Ersten Halbzeit liefen die Zielspieler in der Regel konsequent an den nahen Pfosten, während der Flankengeber den Ball Richtung entfernten Pfosten brachte. In der Zweiten Halbzeit waren die Hereingaben und die Abstimmung deutlich besser, aber da haperte es dann am Abschluss. Stephen Odey kam zu so vielen Torchancen wie sonst in dieser Vorrunde nur noch beim 2:0-Derbysieg Anfang Dezember, wirkte aber etwas überspielt.

FCZ – Lugano 0:0

FCZ: Brecher; Winter, Bangura, Maxsö, Guenouche; H. Kryeziu, Domgjoni; Khelifi, Marchesano (64. Kasai), Kololli (64. Nef); Odey.

Lugano: Baumann; Maric, Covilo, Sulmoni; Mihajlovic, Sabbatini, Piccinocchi, Daprelà; Vecséi (69. Macek), Brlek (60. Crnigoj); Gerndt.

Die FCZ Frauen nach dem 10. Double – ein Rückblick und Ausblick

Am Ende schafften es die FCZ Frauen sowohl in Meisterschaft wie im Cup als Erste über die Ziellinie – und feierten in der Saison 2017/18 das zehnte Double (fünf davon in den letzten sieben Spielzeiten!). Die Frauen und Männer holten also zusammen 2017/18 drei von vier möglichen Schweizer Titel an die Limmat. Züri Live übertrug auch in der abgelaufenen Saison zwei Partien der FCZ Frauen live – neben dem Champions League-Heimspiel gegen Gintras Universitetas im Letzigrund war dies der Cupfinal gegen Lugano in der Bieler Tissot Arena mit Expertin Meri Terchoun, welche nach dem Schlusspfiff mit Medaille um den Hals auf dem Siegerphoto präsent war. Dies nachdem ihre Teamkolleginnen bei intensiver Sonneneinstrahlung in einer mässigen Partie sehr viel Mühe bekundeten, Gegner Lugano in Schwierigkeiten zu bringen.

Spitzenteams werden in 8-er Liga mehr gefordert

Der Knoten konnte erst mit der Einwechslung der mit 22 Jahren schon sehr erfahrenen Offensivspielerin Barla Deplazes etwas gelöst werden. Spielerisch, im Eins-gegen-eins und mit dem Rücken zum gegnerischen Tor macht abgesehen von Ramona Bachmann kaum eine Schweizer Spielerin Deplazes etwas vor. Nach ihrer Vorarbeit erzielte die im gegnerischen Strafraum dank ihrem Torriecher und ihrer Reichweite immer wieder erfolgreiche Verteidigerin Julia Stierli in der Verlängerung schlussendlich das entscheidende Tor. Das Spiel wurde von SRF live im TV übertragen, die Zuschauerkulisse vor Ort war aber enttäuschend. Hätte der FCZ nicht seine ganze Frauenabteilung inklusive Juniorinnen im Reisecar nach Biel verfrachtet, wären die Tribünen fast ganz leer gewesen.

Mehr als zwei Drittel der 28 Meisterschaftsspiele vermochten die FCZ Frauen zu gewinnen – bei nur einer Niederlage (gegen YB). Die Mannschaften direkt hinter der nationalen Spitze (YB, Luzern, GC, Lugano) haben in der abgelaufenen Saison weitere Fortschritte gemacht. Dies führte dazu, dass die Spitzenteams FCZ und FCB dank der Ligareduktion auf acht Mannschaften in 20 von 28 Spielen gefordert wurden und Siege im Schongang in den meisten Partien nicht mehr möglich waren. YB, Luzern und GC wurden dabei von mehrheitlich jungen Spielerinnen geprägt – mit mehreren Teenagern, die sich zu Top-Leistungsträgerinnen ihrer Teams entwickelten. Cupfinalgegner Lugano seinerseits besteht hauptsächlich aus Studentinnen mittleren Alters aus dem College-Fussball Nordamerikas.

Gintra Universitetas als Tiefpunkt der Saison

Das Double für den FCZ ist bemerkenswert, weil gerade die Vorrunde ziemlich harzig verlief. Nach erfolgreichen Jahren unter Trainer Dorjee Tsawa musste sich die Mannschaft in neuer Konstellation mit Luca Fiorina erst finden. Aus der Bundesliga kamen Cinzia Zehnder (SC Freiburg), Martina Moser (Hoffenheim) und Caroline Abbé (Bayern) in die Schweiz zurück. Die durch ihr Medizinstudium stark beanspruchte Zehnder konnte bisher aber nicht an ihre im jugendlichen Alter gezeigten FCZ-Leistungen anknüpfen. Die aus dem Nationalteam zurückgetretenen Rekordnationalspielerinnen Martina Moser und Caroline Abbé können beim FCZ (Moser) und SFV (Abbé) im Büro den Übergang ins künftige Berufsleben in Angriff nehmen. Während sich Moser im Verlaufe der Saison im FCZ-Trikot steigerte und zur wichtigsten Offensivspielerin avancierte, hatte Innenverteidigerin Abbé mit den jungen, flinken Stürmerinnen der Nationalliga A immer wieder ihre liebe Mühe.

Ein Tiefpunkt der Saison war das Ausscheiden im Champions League-Sechzehntelfinal gegen die Litauerinnen von Gintra Universitetas, welche in der darauffolgenden Runde ihrerseits gegen Barcelona mit dem Gesamtskore von 0:9 sang- und klanglos untergingen. Die Chance, in den Achtelfinal vorzustossen, konnte so gegen einen Gegner, den man in früheren Jahren mit ziemlicher Sicherheit bezwungen hätte, nicht genutzt werden – dies nach einer nur mit viel Glück überhaupt noch zustandegekommenen Qualifikation für den Sechzehntelfinal, weil der FCZ in seiner Qualifikationsgruppe diesmal nicht den 1. Platz erreichen konnte.

Durchschlagskraft im Sturm wird zum Fragezeichen

Die hoffnungsvollsten Talente wie Seraina Piubel, Federica Cavicchia oder Malin Gut erhielten während der ganzen Saison vergleichsweise wenig Spielzeit. Das Element der energiegeladenen, topmotivierten und sich schnell entwickelnden jungen Talente kam im Vergleich zu den vorangehenden Jahren wenig zum Tragen. Dies trotz gleichzeitig einigen ins Gewicht fallenden längeren Verletzungsabsenzen der Nationalspielerinnen Selina Kuster, welche leider ihre Karriere mittlerweile beenden musste, Sandrine Mauron, Meriame Terchoun oder Naomi Mégroz.

Taktisch, als Team und im Spielaufbau konnte sich die Mannschaft trotzdem im Verlauf der Saison positiv entwickeln. In der Tendenz immer stärker zu einer Hypothek wird aber die abnehmende Durchschlagskraft im Sturm. Die 31-jährige Fabienne Humm, welche die zuletzt so erfolgreiche Ära der FCZ Frauen wie keine andere Spielerin geprägt hat, kommt mittlerweile in der Mehrzahl der Laufduelle einen Schritt zu spät, so dass viele Torchancen von den Gegnerinnen auch auf NLA-Niveau schon im Ansatz unterbunden werden können. Sturmpartnerin Patricia Willi (26) wurde zwar ex aequo mit Eunice Beckmann (Basel) und Caroline Müller (GC) Torschützenkönigin, gehört aber ebenfalls nicht zu den vom Potential her hoffnungsvollsten Stürmerinnen der Liga.

Serienmeister FCZ und Krösus FCB mit Budgetreduktion

Die FCZ Frauen profitierten in der abgelaufenen Saison davon, dass der Hauptkonkurrent Basel sportlich nicht an das Niveau des Vorjahresrivalen Neunkirch herankam. Trotz des höchsten Budgets im Schweizer Frauenfussball gab es für den FCB auch dieses Jahr keinen Meistertitel. Mit Eunice Beckmann und Nicole Banecki standen regelrechte Starspielerinnen aus Deutschland im Basler Kader. Die 120-fache Neuseeländische Nationalspielerin Ria Percival spricht davon, in ihrer Karriere noch nie so gute Bedingungen angetroffen zu haben, wie beim FC Basel – und sie war unter anderem beim national und international erfolgreichsten deutschen Frauenteam FFC Frankfurt engagiert gewesen. Die von den Basler Männern erwirtschafteten Gelder bewegten sich dank Champions League, hohen Transfererlösen und rund 25’000 Jahresabos bei den Profis im «Joggeli» in den letzten Jahren in Dimensionen, welche es der AG ermöglichte, die im Verein FC Basel beheimatete Frauenequipe grosszügig zu alimentieren, ohne die relative Wettbewerbsfähigkeit der Super League-Equipe wesentlich zu beeinträchtigen.

Der finanzielle Abstand zwischen dem FCB und YB hat sich in den letzten 12-18 Monaten nun aber verringert, und die Klubpolitik des FCB gleichzeitig verändert. Im Zuge dessen werden die Mittel der Frauenequipe laut der Basler «Tageswoche» auf die nächste Saison hin um rund 20-30% gekürzt. Analog der Super League-Equipe soll bei den Frauen der Anteil der aus der Region stammenden Spielerinnen und die Durchlässigkeit vom Nachwuchs zur 1. Mannschaft erhöht werden. Die Anzahl ausländische Spielerinnen soll auf 3-4 reduziert werden (der FCZ hatte zum Vergleich zuletzt keine echte Ausländerin im Kader). Man will zudem vermehrt Schweizer Toptalente anlocken. Der abtretende Leiter Frauenfussball Benno Kaiser verspricht sich aber viel von in Zukunft noch weiter verstärkt den Frauen zur Verfügung gestellten Ressourcen aus der Academy. Mit diesen sollte seiner Meinung nach der Titel erreicht werden können, sonst würde man etwas falsch machen. Schliesslich wird das Budget der FCB Frauen schweizweit das mit Abstand grösste bleiben – rund doppelt so hoch wie bei den finanziell an zweiter Stelle liegenden FCZ Frauen. Denn bei den FCZ Frauen wird die Budgetreduktion auf die neue Saison hin gemäss «NZZ» gar deutlich über 30% betragen, unter anderem weil der ursprünglich für ein neues Stadion gesprochene Beitrag der FIFA, der dann stattdessen auch in den Zürcher Frauenfussball floss, aufgebraucht ist. In Absenz von lukrativen Champions League-Geldern und einem deutlich tieferen Super League-Zuschauerschnitt als in Basel oder Bern basiert der für Schweizer Verhältnisse gut abgesicherte Betrieb der FCZ Frauen weiterhin stark auf dem hohen Engagement durch das Besitzerehepaar Canepa.

Verstärkungen aus dem Lazarett

Beide Klubs mussten nach Saisonende einen neuen Trainer suchen. Die ehemalige Bayern-Trainerin Sissy Raith sagte dem Klub am Rheinknie nach zwei Jahren «Servus», und auch Luca Fiorina verlässt die FCZ Frauen bereits wieder nach einer Saison. Man kann aber davon ausgehen, dass der neue Trainer Andy Ladner (als Assistent Schweizer Meister 2009 unter Bernard Challandes) mit den Budgeteinbussen keine Probleme haben wird. Im Vergleich zu den Verhältnissen beim von der Spielergewerkschaft SAFP geführten Promotion League-Absteiger Zürich United, wo Ladner zuletzt nicht nur Trainer, sondern gleichzeitig auch «Mädchen für alles» war, wird er die finanziellen Verhältnisse und Arbeitsbedingungen bei den FCZ Frauen für das Trainerteam und die Spielerinnen als deutlich besser empfinden.

Mit Luana Bühler wechselt die einzige FCZ-Spielerin, die in der abgelaufenen Saison einen grossen Schritt in ihrer Entwicklung gemacht hat, zu Hoffenheim. Auch YB, Luzern und Basel verlieren wichtige Spielerinnen in die Bundesliga. Verstärkungen für die FCZ Frauen sind sicherlich die aus Verletzungen zurückkehrenden Akteurinnen. Bereits während der Rückrunde war Naomi Mégroz mehr und mehr wieder verfügbar, dazu kommen Lorena Baumann, Sandrine Mauron und last but not least, wenn auch wohl erst nach dem Saisonstart wieder, Meri Terchoun. Aus der U21 (vierter Platz Nationalliga B hinter Servette Chênois, Therwil und dem fusionierten St.Gallen-Staad) erhalten zur Zeit Talente wie Annina Enz, Fiona Kümin, Lydia Andrade oder Sabina Jackson die Gelegenheit sich in der Vorbereitung in der 1. Mannschaft zu beweisen.

FCZ Frauen in 1/16-Final der Champions League gesetzt

Mit Servette Chênois ist in der Nationalliga A erstmals eine Mannschaft aus Genf dabei und ersetzt dabei den FC Aarau. Chênois hatte letzte Saison erst mit dem Engagement von Servette, dann mit dem Zuzug der langjährigen Nationalspielerin Sandy Maendly, mit der Elimination des favorisierten YB im Cup-Achtelfinal im Stade de Genève und schliesslich mit dem Aufstieg auf sich aufmerksam gemacht. Es wird interessant zu verfolgen sein, ob es den Genferinnen gelingt, den seit eh und je her fast ausschliesslich in der Deutschschweiz vorangetriebenen Frauenfussball auch in der Westschweiz populärer zu machen. Obwohl mit Yverdon schon länger ein kleineres Team in der NLA dabei ist, sind die Unterschiede zwischen den beiden grössten Schweizer Sprachregionen in diesem Bereich weiterhin frappant.

Trotz der Enttäuschung der Saison 17/18 gegen Gintras Universitetas haben die internationalen Leistungen der FCZ Frauen über die letzten Jahre und die damit gewonnenen Punkte in der UEFA-Wertung insgesamt dazu geführt, dass mit dem Meisterschaftszweiten FC Basel sich erstmals ein zweites Schweizer Frauenteam in der Champions League beweisen darf. Die Baslerinnen hatten Losglück und treffen in der Qualifikation im August auf Breznica Plevljia (Montenegro) und Kiryat Gat (Israel). Der dritte Gegner, Serienmeister Spartak Subotica aus Serbien mit der einen oder anderen ausländischen Spielerin im Team, wird die Baslerinnen am ehesten fordern, sollte aber ebenfalls schlagbar sein. Der FCZ seinerseits ist diesmal direkt für die 1/16-Finals im September qualifiziert und dort sogar gesetzt! Gegner könnte ein Qualifikationsgruppensieger sein – oder aber auch der Italienische Meister Juventus mit der ehemaligen FCZ-Stürmerin Sanni Franssi in dessen Reihen.

U19-EM im nahen Zug (Herti) und Wohlen (Niedermatten) 

Zuvor steht aber vom 18. – 30. Juli die U19-EM an. Vom FCZ befinden sich Malin Gut, Sabina Jackson, Alissia Piperata, Seraina Piubel, Annina Enz sowie die drei Torhüterinnen Fiona Flühler, Elvira Herzog und Livia Peng im 29-er Kader, welches sich in diesen Tagen in Weggis auf das Turnier vorbereitet und aus welchem am 9. Juli das 21 Frau-Kader für die EM gebildet wird. Die Schweizerinnen spielen an den von Zürich aus nahegelegenen Spielorten Zug und Wohlen in ihrer Gruppe gegen Frankreich, Spanien und Norwegen. Die zweite Vierergruppe mit Holland, Dänemark, Deutschland und Italien tritt in Biel und Yverdon auf. Halbfinals und Final finden im Schweizerischen Frauenfussball-Nachwuchszentrum, der Tissot Arena in Biel, statt.

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