Massimo Rizzo hat vor der Nati-Pause „seine Mannschaft“ gefunden, muss in Sion nun aber auf Aiyegun Tosin und Ousmane Doumbia verzichten. Auch Lasse Sobiech ist nach seiner krankheitsbedingten Absenz noch nicht dabei, Assan Ceesay ist hingegen zumindest als Joker wieder dabei. Erwartungsgemäss erhalten Marco Schönbächler und Hekuran Kryeziu an Stelle von Tosin und Doumbia eine Chance von Beginn. Nils Reichmuth ist zusammen mit Rohner, Seiler, Gnonto, Ceesay, Winter und Baumann auf der Ersatzbank.
Der FC Sion hat bisher erst vier Partien bestreiten dürfen, dabei kaum Gegentore kassiert und nur eine Partie verloren. Weltmeister Fabio Grosso hat in diesen vier Partien drei unterschiedliche taktische Formationen auf den Platz geschickt. Gegen den FCZ scheint er wie zu Saisonbeginn in St. Gallen wieder einmal auf eine Dreierabwehr zu setzen. Neuverpflichtung Guillaume Hoaurau setzt er dabei erneut als Joker ein. Gesetzt ist auf der Sechserposition Rückkehrer Geoffroy Serey Dié, der letzte Woche im Kader der Nationalmannschaft der Elfenbeinküste in der Afrika Cup-Qualifikation stand. Roberts Uldrikis hat hingegen auf eine Reise nach Lettland verzichtet und wird mit einem Startelfplatz an Stelle des Wallisers Gaëtan Karlen belohnt.
Beim FC Luzern fallen mehr Spieler als beim FCZ kurzfristig aus, beim Stadtclub sind es aber die wichtigeren. Die beiden grossgewachsenen Lasse Sobiech und Assan Ceesay stehen gegen den FCL im Letzigrund nicht im Aufgebot. Speziell der Gambier war zuletzt in guter Form gewesen. Silvan Wallner rückt in die Verteidigungsreihe und der zuletzt gegen den FC Basel wie immer im Jahr 2020 extrem enttäuschende Blaz Kramer erhält vorne in der Spitze eine weitere Chance. Die kleine Hoffnung dabei: letzte Saison gelangen dem Slowenen vier Tore gegen den heutigen Gegner – mehr als die Hälfte des ganzen Teams. Tobias Schättin und Henri Koide rücken ins 18er-Aufgebot.
Ebenfalls auf gute Erfahrungen der Vergangenheit baut der FC Luzern. Top-Neuzugang Martin Frydek kommt zu seinem Startelf-Début. An den Letzigrund und den FCZ hat der Tschechische Nationalspieler gute Erinnerungen, konnte er doch vor sieben Jahren mit Slovan Liberec in der 3. Runde Europa League die Zürcher zwei Mal mit 2:1 besiegen und erzielte dabei im Rückspiel in Zürich den wegweisenden 1:1-Ausgleich, nachdem ihm im Hinspiel bereits ein Assist gelungen war. Heute konnte er den ehemaligen Schweizer U21-Nati-Stammspieler Silvan Sidler auf die Ersatzbank verdrängen. Ausserdem beginnt Ibrahima Ndiayé für den weiterhin angeschlagenen Pascal Schürpf.
Nach der enttäuschenden Niederlage zum Auftakt in Chiasso (hier gehts zum Analyse-Artikel) tritt der Stadtclub in der Super League 1. Runde mit einem im Vergleich zu einigen Spielen der letzten Saison sehr guten Spirit in Bern an. Statistisch gesehen zeugen davon unter anderem die rekordhohen 100 Top-Defensivaktionen. Ein Drittel davon gingen alleine auf das Konto von Neuverpflichtung Lasse Sobiech (29 Jahre) und Eigengewächs Silvan Wallner (18), die beide genauso wie Antonio Marchesano von Züri Live die „10“ erhalten. In der Mehrzahl der Partien erhält normalerweise kein Spieler die Höchstnote – gleich drei in einem Spiel ist aussergewöhnlich. Sobiech bringt dem FCZ mit seinen Tacklings und der Lufthoheit im eigenen Strafraum viel Sicherheit, auch wenn er speziell in der Zweiten Halbzeit das ein oder andere unnötige Foul zu viel beging.
Silvan Wallner, bester Zürcher der Ersten Halbzeit, bringt mit seiner konsequenten Verteidigungsarbeit auf Berner Seite über weite Strecken des Spiels Garcia und Ngamaleu fast zur Verzweiflung, was in den letzten Jahren keinem Zürcher Rechtsverteidiger gelungen ist. In der 20. Minute befreite der 18-jährige gar mit einem Fallrückzieher an der Fünfmetergrenze. Simon Sohm beginnt sehr gut in der Innenverteidigung neben Lasse Sobiech und spielt auch nach seinem Wechsel ins Mittelfeld (Gelb-Rote Karte Hekuran Kryeziu) souverän, lässt dann aber in der Schlussphase beider Halbzeiten jeweils stark nach. Nach der Halbzeitpause dreht Toni Domgjoni dafür immer mehr auf und ist mit seinen vielen Ballgewinnen, aber auch punktgenauen Spielverlagerungen das kämpferische Vorbild des Teams.
Hoch spielen, tief verlieren
Gemessen an seinen Auftritten in der Challenge League überraschend gut, aber trotzdem deutlich schlechter als Wallner verteidigt auf der linken Seite Tobias Schättin. Letztendlich fallen beide Gegentore im Wesentlichen dadurch, dass der vom FC Winterthur gekommene Aussenläufer seinen Raum am entfernten Pfosten nicht im Griff hat. Dem FC Zürich war zuvor in der fünften Minute das früheste erste Saisontor der Super League-Geschichte gelungen – nachdem Wallner und Sobiech im eigenen Strafraum die Verteidigungsarbeit geleistet hatten, sorgten Assan Ceesay und Benjamin Kololli für die Zürcher Führung. Aus weiteren vielversprechenden Offensivaktionen, zum Beispiel einer Drei gegen eins-Situation am gegnerischen Strafraum macht der Waadtländer aber zu wenig und sein Querschläger vor dem eigenen Strafraum führt zum Eckball zum 1:1 durch Felix Mambimbi, bei welchem Kololli in seinem Raum nicht ins Luftduell mit Camara geht und Schättin sowie Torhüter Brecher patzen.
Die ersten Eindrücke der Partie sind gut. Im Spiel ohne Ball wird ökonomisch und trotzdem konsequent gemeinsam verschoben. Beim Einwurf wird erst Luft geholt und dann mit einem Sprint dem Einwerfenden entgegen gelaufen. Der FCZ agiert mit deutlich mehr hohen Bällen, als bei den hohen Niederlagen gegen den gleichen Gegner in der Vergangenheit. Motto: hoch spielen, tief verlieren. Dabei profitiert das Team von Trainer Magnin von Ceesays deutlich verbesserten Skills in den Luftduellen und auch von Yanick Brechers grossmehrheitlich guten langen Zuspielen. In der Neunten Minute braucht es trotzdem eine Top-Parade von Brecher gegen Garcia, um den frühen Ausgleich zu verhindern. YB kommt insgesamt zu 14 Eckbällen, die von Vincent Sierro jeweils hervorragend getreten werden. Die Standards des FCZ hingegen sind zwar nicht gerade schlecht, aber sie weisen nicht mehr die gleiche Qualität auf, wie im Frühsommer zwischen Lockdown und Quarantäne. Nach einer weitgehend ausgeglichenen Ersten Halbzeit übernimmt YB zu Beginn der Zweiten das Szepter, was sich nach dem Platzverweis gegen Kryeziu, der gezögert hatte, den Ball wegzuschlagen und stattdessen Garcia traf, noch weiter verstärkt. Nach einem Ellbogen von Zesiger im Luftduell im Gesicht von Ceesay in der 70. Minute herrschte wieder numerischer Gleichstand. Es war Karma – im ersten Durchgang hatte Zesiger sich theatralisch am Kopf haltend eine Gelbe Karte gegen Ceesay provoziert, der seinen Gegenspieler nur leicht an der Schulter berührt hatte.
Fabian Lustenbergers drei Schwalben
Die Pflege von Ceesay auf dem Platz (dauerte volle drei Minuten!) nutzte Trainer Magnin, um sein Team auf die Schlussphase bei Zehn gegen Zehn einzuschwören. Er stellte das 4-4-1 in ein 3-4-2 um, während YB im 4-4-1 agierte. Dies trug wesentlich dazu bei, dass der FCZ die letzten 20 Minuten klar dominierte. Die Spieler strahlten trotz mehr Risiko im Vergleich zur Rückrunde viel mehr Sicherheit aus, kassierten keinen Gegentreffer mehr und waren mehrmals am Ausgleich nahe dran. So beispielsweise in der 75. Minute, als Ceesay nach einem tollen Angriff unter Beteiligung aller zehn FCZ-Akteure inklusive Goalie Brecher und gefühlvoller Hereingabe Marchesanos alleine sechs Meter vor dem gegnerischen Gehäuse den Ball mit gestrecktem Bein nur knapp verpasste. In den letzten fünf Minuten wurde das Risiko noch weiter erhöht, als Lasse Sobiech vom Zentralen Verteidiger zum Mittelstürmer mutierte und aus dem 3-4-2 ein 2-4-3 wurde mit jeweils fünf Mann direkt am und im gegnerischen Strafraum, da die eingewechselten Winter und Khelifi (beide mit mehreren misslungenen Aktionen) auf der Seite permanent rauf- und runterrannten.
Eine nicht unwesentliche Rolle spielten in dieser Partie zudem die drei identischen Schwalben von YB-Captain Fabian Lustenberger. Die erste in der Vierten Minute im Duell mit Assan Ceesay im Mittelfeld lässt Schiedsrichter Schnyder noch unbeeindruckt. Auf die zweite in der 55. Minute, bei welcher Lustenberger zudem seinen Ellbogen ins Gesicht von Antonio Marchesano rammt, fällt Ref Schnyder hingegen rein. Statt Gelb gegen Lustenberger und Freistoss für den FCZ, gab es den stehenden Ball für YB direkt vor dem Zürcher Strafraum, welcher zur Gelb-Roten Karte Hekuran Kryezius führte. Auch auf die dritte Schwalbe Lustenbergers fällt Schnyder rein und verhindert damit in der Nachspielzeit nach einem weiteren verlorenen Zweikampf Lustenbergers gegen Marchesano im Berner Strafraum den durchaus verdienten 2:2-Augleich des Stadtclubs.
Beim FC Lugano gibt es null Überraschungen in der Startformation. Trainer Maurizio Jacobacci setzt auf Kontinuität und dasselbe Team, welches zum Auftakt 2:1 gegen Lugano gewonnen hat. Auf der Bank sitzt unter anderem der ehemalige Xamax-Verteidiger Oss und der neue Uruguayische Stürmer Joaquin Ardaiz.
Beim FCZ kehren drei angeschlagene Spieler zurück. Fabian Rohner und Becir Omeragic stehen in der Startformation, Aiyegun Tosin sitzt auf der Ersatzspieler-Estrade. Silvan Wallner ist erneut von Beginn weg dabei. Vermutlich wird der FCZ mit einer Dreierabwehr antreten – möglicherweise mit Marco Schönbächler als zweitem Stürmer neben Assan Ceesay.
Bei YB fehlt Stammtorhüter David Von Ballmoos in der Startformation. Für den Emmentaler kommt erstmals in einem Wettbewerbsspiel der ehemalige Thun- und Xamax-Goalie Guillaume Faivre zum Einsatz. Ebenso fehlt Michel Aebischer. Christian Fassnacht freut sich wie immer speziell auf die Partie gegen den FCZ und könnte wie zuletzt in neuer Rolle auf der 10er-Position auflaufen. Die YB-Offensivspieler rotieren sowieso relativ viel und können vorne auf allen Positionen auflaufen. Genau vor drei Monaten hatte YB Toptorschütze Jean-Pierre Nsamé beim 3:2-Heimsieg zum Restart an geicher Stätte gegen den FCZ seine Qualitäten als Kopfballtorschütze entdeckt. Der Kamerun-Franzose war bis dahin in der Luft kaum erfolgreich gewesen und trifft seither auch auf diese Art und Weise.
Wie von Trainer Magnin versprochen gibt es im Vergleich zur Cup-Niederlage in Chiasso einige personelle Änderungen! Lasse Sobiech gibt sein Début im Zürcher Dress. Der 18-jährige Silvan Wallner kommt zudem nach dem „Corona-Spiel“ in Basel zu seinem zweiten Startelfeinsatz. Toni Domgjoni ist ebenso zurück in der Aufstellung wie Antonio Marchesano. Die wahrscheinlichste taktische Formation ist eine Viererabwehr mit Sobiech und entweder Sohm oder Hekuran Kryeziu im Zentrum und Silvan Wallner auf der rechten Seite. Möglich ist aber auch eine Dreierabwehrvariante.
Mit einem Mythos wollen wir gleich zu Beginn der Analyse aufräumen: am Durchschnittsalter der Mannschaft lag es nicht, dass der FCZ gegen den FCB zum dritten Mal diese Saison mit 0:4 verloren hat. Die Startelf war im Schnitt immerhin 24,4 Jahre alt und damit nur ein Jahr jünger als der Gegner. Mehr als das: der FC Zürich hat diese Saison schon fünf Mal eine jüngere Startformation aufs Feld geschickt – und alle diese Partien gewonnen (3:2 vs. Basel, 4:2 vs. Sion, 3:0 vs. Luzern, 1:0 bei Xamax, 1:0 vs. Lugano)! Bei all diesen siegreichen Partien standen Becir Omeragic (17), Kevin Rüegg (21), Aiyegun Tosin (22) und im Zentrum jeweils zwei aus dem Trio Simon Sohm (19), Toni Domgjoni (21) und Vasilije Janjicic (21) von Beginn weg auf dem Platz. Eine auch in zentralen Positionen junge Mannschaft scheint daher im Gegenteil fast schon ein Erfolgsrezept zu sein – nicht nur in St. Gallen, sondern auch in Zürich, selbst „ennet den Gleisen“. Seit GC in der Challenge League mit vielen jungen Spielern aus dem eigenen Nachwuchs antritt, sind die Resultate deutlich besser geworden.
Vier Teenager in der Startaufstellung wie mit Silvan Wallner (18), Ilan Sauter (19), Nils Reichmuth (18) und Soheil Arghandewall (18) ist ebenfalls nicht einzigartig – und ein Débutalter von 18 Jahren nicht wirklich jung. Richtig talentierte Jungs wie Simon Sohm, Bledian Krasniqi, Izer Aliu, Becir Omeragic, Blerim Dzemaili, Almen Abdi. Admir Mehmedi, Josip Drmic, Ricardo Rodriguez, Daniel Gygax, Marco Schönbächler, Dimitri Oberlin oder Köbi Kuhn hatten mit 17 oder teilweise 16 Jahren ihren ersten FCZ-Pflichtspieleinsatz. Kommt ein Spieler erst mit 18 Jahren erstmals in der Super League zum Zuge, kann man in aller Regel davon ausgehen, dass es sich nicht um ein Top-Talent handelt. Ein gewisses Super League-Potential bringen sowohl Wallner wie auch Reichmuth und Arghandewall immerhin mit. Für sie werden mit 18 aber nicht die nächsten Jahre, sondern schon die nächsten Monate weichenstellend für die Zukunft sein. Durchaus möglich, dass der unverhoffte Einsatz im St. Jakob Park dem Einen oder Anderen kurzfristig nochmal einen wichtigen Motivationsschub gibt. Dies nachdem beispielsweise der vielversprechende Allrounder Arghandewall in den letzten drei Jahren in seiner Entwicklung eher stagniert hat.
Vor Wochenfrist in Neuenburg krank gemeldet, spielte der in Basel als Captain auflaufende Urdorfer so, als sei er direkt vom Krankenbett an den Rhein gefahren.
Kommentar zu Marco Schönbächler
Den Umständen entsprechend (direkt aus den Ferien auf einen Super League-Platz) „metzgete“ sich der Teil der Zürcher Reservemannschaft, der für die Partie aufgeboten werden konnte, gut. Am Einsatz und Willen fehlte es nicht. Die Mannschaft mit insgesamt neun Super League-Débutanten gewann gar die Mehrheit der Zweikämpfe. Einzelne Schwachpunkte verhinderten aber, dass es gegen einen aktuell mit schwankenden Leistungen aufwartenden Gegner zu einer spannungsgeladenen Begegnung mit offenem Ausgang reichte. An erster Stelle muss hier mit Marco Schönbächler ein Routinier genannt werden. Vor Wochenfrist in Neuenburg krank gemeldet, spielte der in Basel als Captain auflaufende Urdorfer so, als sei er direkt vom Krankenbett an den Rhein gefahren: „katastrophal“ triffts am besten.Fast alle guten Torchancen des FC Basel der 1. Halbzeit entstanden in erster Linie aufgrund schlechter Defensivarbeit Schönbächlers, darunter auch die beiden Gegentore – und liess dabei jeweils den im Verlaufe der Partie sich steigernden Pa Modou im Stich. Dies ist auch unter Berücksichtigung der Tatsache, dass Gegenspieler Silvan Widmer diese Saison zu den besten Akteuren der Liga gehört, zu viel. Basel schien wie schon in der Vergangenheit ihr Spiel an den Zürcher Schwachpunkten auszurichten. Als Schönbächler mit Nils Reichmuth die Seiten getauscht hatte, wechselten die Rotblauen den Fokus ihres Aufbauspiels ebenfalls stärker auf die andere Seite, um weiterhin von Schönbächlers Defensivschwäche maximal profitieren zu können. Nils Reichmuth hatte dort in der 1. Halbzeit gegen Alderete besser verteidigt gehabt, als später Schönbächler, der von Trainer Jurendic schlussendlich dann in den Sturm beordert wurde. Gegen Widmer bekam Reichmuth dann aber auch seine Probleme. Daher war für den FCZ die Viertelstunde nach der Pause am schlimmsten – trotz Systemumstellung vom 4-2-3-1 auf ein 4-1-4-1. Dass man in dieser Zeit um den dritten Gegentreffer herumkam, war zu grossen Teilen dem Basler Unvermögen im Abschluss geschuldet.
Ab der 62. Minute änderte sich dies mit der Einwechslung des Duos Diego Corvalan / Lenny Janko komplett. Plötzlich hatte der FCZ auf den beiden Flügelpositionen konsequent verteidigende und die Seiten zumachende Akteure auf dem Platz. Etwas, was man jahrelang vermisst hatte. Es war eine reine Wohltat! Kein Dauerstress mehr aufgrund des offenen Einfallstors. Nun kam der FC Zürich wieder besser in die Partie und auch selbst zu Torchancen. Mehrmals war man am 1:2-Anschlusstreffer nahe dran. Silvan Widmer kam auf der Seite nicht mehr durch. Basel musste daraufhin über die Seiten mehr Risiken eingehen, und spielte Bälle ins Seitenaus oder zu steil – oder man bremste den Angriff ab und versuchte es durch die Mitte mit erfolglosen Abschlüssen aus der Distanz. Dies änderte sich erst wieder teilweise, als in der 77. Minute Basil Erne reinkam und Janko in den Sturm wechselte. Der fleissige Erne agierte zwar defensiv nicht so schlecht wie Schönbächler, war aber weit von Jankos Präsenz entfernt. Zusammengefasst ist die Erkenntnis nicht neu, dass der FCZ in Zukunft gegen Teams wie den FCB nur eine Chance auf Punkte haben wird, wenn der langjährige (defensive) FCZ-Schwachpunkt auf dem Flügel gelöst werden kann. Ansonsten werden offensiv starke gegnerische Aussenspieler wie Widmer, Stevanovic, Kasami, Ngamaleu, Sulejmani, die beiden Hefti-Brüder, Lavanchy und Co. weiterhin Spiele für die Gegner (hoch) gewinnen.
In den Lobeshymnen auf Torhüter Novem Baumann von Seiten mehrerer Journalisten während und nach der Partie schwang viel Ignoranz gegenüber dem Rest der Zürcher Mannschaft mit – ähnlich wie im Eishockey, wo die mehrheitlich einheimischen Juroren bei der gegnerischen Mannschaft meist den Torhüter zum „Best Player“ wählen. Dabei hatte der 24-jährige Zürcher Keeper am Ende der Partie nach Expected Goals-Statistik keine höhere Niederlage verhindert. Aufgrund der Torchancen konnten vier Basler Tore erwartet werden und es wurden auch vier erzielt. Und bei drei der vier Gegentore hätte er deutlich mehr Gegenwehr leisten – und damit eines oder zwei davon verhindern können. Baumann offenbarte in Basel, was schon lange von ihm bekannt ist: fussballerisch auch für die Challenge League deutlich ungenügend, mit enormen Problemen im Eins-gegen-Eins und in der Strafraumbeherrschung. Fabian Frei (fünf Tore gegen den FCZ in der Rückrunde!) nutzte zwei Mal den Fakt aus, dass Baumann die Breite des Tores bei weitem nicht abzudecken vermag. Einmal hatte Baumann am Pfosten „festklebend“ Glück, dass er von Tician Tushi ungeachtet eines mehr als halbleeren Tores aus kurzer Distanz angeschossen wurde – genauso wie später auch von Widmer.
Nur bei einem Abschluss des omnipräsenten Basler Aussenverteidigers antizipierte Baumann gut die richtige Ecke. Ansonsten profitierte er vor allem von unplatzierten Basler Abschlüssen. Die Journalisten liessen sich von ein paar wenigen spektakulär aussehenden Reflexen, die man im gleichen Stil in Cup-Matches mit Beteiligung FCB auch von manchem gegnerischen Amateurgoalie zu sehen bekommt, etwas gar einfach die Sinne vernebeln. Vor drei Jahren hatte Baumann bei einer 0:2-Niederlage gegen den FC Wil das bisher einzige Mal einen Wettbewerbseinsatz für die 1. Mannschaft des FCZ bestritten. Beim FC Rapperswil-Jona konnte er sich unter Ex FCZ-Trainer Urs Meier nicht für die Challenge League empfehlen. Und in der Promotion League gehört Baumann nicht nur optisch, sondern auch auch statistisch zu den schlechtesten Torhütern der Liga. Die Schwächen, die Baumann zeigt, sind nicht untypisch für beim FCZ ausgebildete Torhüter im Allgemeinen. Selbst Yanick Brecher brauchte im Profialter sehr lange, um sich diese zumindest teilweise wieder abzugewöhnen. Aktuell ist der FC Basel U21-Torwart Niklas Steffen in der Promotion League-Mannschaft des FCZ im Test. Dazu kommt der schon im Winter aus Italien geholte Tessiner Thomas Candeloro. Die aufgrund der ungenügenden eigenen Torwartentwicklung und zum Teil auch -auswahl entstehenden Löcher mussten in den letzten Jahren durch von extern verpflichtete Keeper wie Hadzikic, Milosavljevic, Fillion, Vanins oder Favre immer wieder gestopft werden.
Best Player für den FCZ in Basel war Lavdim Zumberi. Dieser bildete zusammen mit Antonio Marchesano das Zentrale Mittelfeld und agierte als umsichtiger Ballverteiler und konsequenter Abräumer. In der 1. Halbzeit vor allem defensiv ausgelastet, vermochte er im Verlauf der Partie auch immer mehr offensive Akzente setzen. Schon seit einiger Zeit versucht man beim FCZ den schussstarken 20-jährigen vom 10-er zum 6-er umzufunktionieren, weil seine Stärke im Bereich der langen Bälle liegt und weniger im Antritt, der Beweglichkeit und Kurzpassspiel, das weiter vorne gefragt ist. Die Partie in Basel war in dieser Rolle wohl seine bisher beste Performance. Allerdings ist da die Konkurrenzsituation beim FC Zürich auch am stärksten. Simon Sohm ist mit Becir Omeragic das grösste Talent im aktuellen FCZ-Kader und im Normalfall gesetzt. Dazu kommen die beiden Leadertypen Toni Domgjoni und Hekuran Kryeziu. Diese drei haben für die je nach Spielsystem 1-2 verfügbaren Sechserpositionen die Nase klar vorne. Dann folgt Vasilije Janjicic, welcher vom Spielertyp her Zumberi am ähnlichsten ist und somit der direkte Konkurrent. Balleroberer Stephan Seiler, der auf verschiedenen Positionen eingesetzt werden kann, kommt ebenfalls noch dazu. Kevin Rüegg ist eine zusätzliche Option. Nils Reichmuth hingegen mit seinen auch in Basel gezeigten Schnittstellenpässen und dem räumlichen Vorstellungsvermögen ist eher ein Pendant zu Antonio Marchesano weiter vorne. Würde der gebürtige Ostschweizer Zumberi zum Beispiel zum FC St. Gallen wechseln, hätte er mit seinem Direktspiel und langen Bällen gute Chancen, sich zu etablieren. Er würde zum Spielstil der Grünweissen passen, wo Trainer Peter Zeidler mit Betim Fazliji bereits einen ähnlichen und keineswegs talentierteren jungen Spieler Super League-tauglich gekriegt hat.
Die Viererabwehrkette um José Gonçalves schien besser koordiniert zu sein, als zuletzt in anderer Besetzung, als man des öfteren nicht auf einer Linie stand. Ilan Sauter hat eine gute Antizipation und Spieleröffnung, kriegt aber auf kleinem Raum auf Super League-Niveau Probleme mit Antritt und Beweglichkeit, wie beispielsweise vor dem 0:3 Ricky Van Wolfswinkels gut ersichtlich. Silvan Wallner hingegen bringt in allen wichtigen Bereichen die notwendigen Basisqualitäten mit. Verglichen aber beispielsweise mit Basels Innenverteidiger Elis Isufi fehlen ihm etwas die überdurchschnittlichen Qualitäten für eine bestimmte Position. Lenny Janko und Diego Corvalan brachten wichtige Impulse und schlossen als Flügel die Seiten, wobei Corvalan wie in der Academy mit seinem etwas chaotischen Spielstil auch eine Reihe Fehler unterliefen. Potential ist aber vorhanden. Vielleicht dürfen die zwei gegen YB noch einmal ran? Lavdrim Rexhepi hat seit der Unterzeichnung seines längerfristigen Vertrages von allem Anfang an die Erwartungen nicht erfüllen können. Auch bei einer Leihe zu Rapperswil-Jona in die Challenge League konnte er sich nicht durchsetzen. Auch sein vierter Super League-Einsatz in den letzten zwei Jahren gibt wenig Hoffnung und stellt die knifflige Frage, wie die zwei kommenden Vertragsjahre bestritten werden sollen. Begnadeter Linksfuss, Aussenristpässe, ein Abschluss aus der Distanz: all das gabs im Joggeli wie immer von Rexhepi zu sehen – aber auch ungenügende taktische Disziplin und Laufleistung. Bei Eckbällen, welche die U21 im Gegensatz zur 1. Mannschaft in Manndeckung spielte, war Rexhepi (gegen Van der Werff) zudem der Einzige, welcher seinen Gegenspieler nicht ganz in den Griff bekam, obwohl er sich Mühe gab. Für Becirs Bruder Nedim Omeragic war der Kurzauftritt in Basel nach zwei Toren in fünf Challenge League-Partien mit Servette ebenfalls das erste Super League-Spiel. Er könnte als Angriffs-Joker mit seinen Laufwegen und seinem Torhunger durchaus eine gute Alternative für die restlichen Partien der Saison sein – zumal auf dieser Position Bedarf herrscht. Dem ebenfalls kurz vor Schluss eingewechselten Enit Sadiku ist hingegen eher der Schritt in die Challenge League zuzutrauen.
Er könnte als Angriffs-Joker mit seinen Laufwegen und seinem Torhunger durchaus eine gute Alternative für die restlichen Partien der Saison sein.
Kommentar zu Nedim Omeragic
Basel – FC Zürich 4:0 (2:0) Tore: 14. Frei (Campo) 1:0, 37. Stocker (Tushi) 2:0; 90.+2 Van Wolfswinkel (Ademi) 3:0, 90.+4 Frei (Alderete) 4:0. Basel – Omlin; Widmer, Cömert (46. Isufi), Van der Werff, Alderete; Xhaka (46. Marchand), Frei; Tushi (75. Oberlin), Campo, Stocker (64. Van Wolfswinkel); Cabral (46. Ademi). FCZ – Baumann; Wallner, Sauter, Gonçalves (86. Sadiku), Pa Modou; Zumberi, Marchesano; N. Reichmuth (62. Corvalan), Rexhepi (77. Erne), Schönbächler (86. N. Omeragic); Arghandewall (62. Janko).
Wie schon in früheren Begegnungen gegen den gleichen Gegner bekundete der FCZ in der 1. Cuprunde bei Black Stars (2:1) Mühe und kam in erster Linie dank den Standards von Denis Popovic (direkt verwandelter Eckball, Nathan köpft Freistoss ins Netz) weiter. Dies obwohl das Letzigrund-Team in den ersten 20 Minuten stark beginnt. Dann nehmen Popovic und Omeragic die Sache einen Moment lang zu locker, Black Stars nutzt die Möglichkeit sofort hoch zu attackieren, Andris Vanins kommt unter Druck und Gomes profitiert zum 1:1-Ausgleich. Von diesem Moment an kehrt die Partie, die Basler glauben an ihre Chance und für den FCZ wird der Schweizer Cup schon früh zum Überlebenskampf.
So wichtig seine Standards sind, aus dem Spiel heraus gelingt Mittelfeldspieler Denis Popovic wenig. Toni Domgjoni hingegen beginnt schlecht. Trainer Ludovic Magnin wird gegenüber seinem ehemaligen U18-Captain früh laut. Dieser reagiert auf den Weckruf vorbildlich, und zeigt in der Folge eine sehr konstante Leistung auf gutem Niveau.
Die personelle Situation beim FCZ ist vor dem Duell in Bern gegen die Young Boys so angespannt wie seit Jahren nicht mehr. Auf die Ersatzbank nachnominiert werden fast ausschliesslich junge Spieler, die noch nie in einem Wettbewerbsspiel für die 1. Mannschaft aufgelaufen sind. Mit Matteo Di Giusto und Ilan Sauter kommen zwei Spieler, die erst gerade im Begriff sind, sich mit der Reserve an das Niveau der Promotion League heranzutasten, früher als geplant nach der Halbzeitpause zu ihrem Début. Diese Situation in Verbindung mit früheren Erfahrungen im Wankdorf haben das Zürcher Trainerteam zu einer aussergewöhnlichen taktischen Aufstellung animiert: 5-2-1-2. Normalerweise hat jedes Team zwei hauptsächliche Defensivlinien – den Mittelfeldriegel und den Abwehrriegel. Der FCZ verzichtet hingegen in Bern in der ersten halben Stunde auf einen Mittelfeldriegel und verteidigt nur mit insgesamt sieben Mann. Marchesano, Kramer und Ceesay machen kaum den Versuch, die Berner Angriffe zu stoppen, sondern bewegen sich von Anfang an in den Rücken des Berner Ballführenden in den Bereich der Mittellinie und warten dort auf Konterchancen.
Die Idee ist einleuchtend. Man geht davon aus, dass in Bern nur eine Chance auf Punkte besteht, wenn man 1:0 in Führung geht und nimmt daher von Beginn weg Risiko. Diese 1:0-Führung soll zudem wenn möglich in der 1. Halbzeit fallen, wenn noch kein „Rookie“ auf dem Platz steht. Die höchsten Erfolgschancen auf den Führungstreffer erhofft man sich von Konterattacken. Darum zieht man sich zurück, lässt YB kommen und betraut drei Spieler mit der ausschliesslichen Aufgabe, das 1:0 per Konter so früh wie möglich zu erzielen. Es entwickelt sich das vom FCZ erwartete Spiel. Man überlässt YB den Ball. Die Berner können mit Ball am Fuss kreuz und quer in der Gegend herumspazieren und bis vor den Zürcher Strafraum vordringen. Da der dortige verstärkte 5 Mann-Abwehrriegel des FCZ aber hält, kommen die Berner trotz klarer Ballbesitzhoheit zu kaum einer Torchance. Stürmer Jean-Pierre Nsamé ist so abgeschnitten vom Berner Spiel, dass er sich in seinem Bedürfnis, auch mal den Ball in die eigenen Füsse zu erhalten, mehrmals ins Mittelfeld zurückfallen lässt, was der Franzose sonst nicht tut.
Die beste Torchance der ersten halben Stunde hat nicht YB, sondern die Gäste aus Zürich mit einem durch Von Ballmoos gut parierten Hammerschuss von Toni Domgjoni in der 25. Minute. Die meisten Dinge laufen für den FCZ also nach Plan, aber etwas Entscheidendes spielt sich nicht wie gewünscht ab: die drei Stürmer machen zu wenig aus ihren Freiheiten und suchen bei den Konterangriffen nicht schnell und direkt genug die Tiefe. Dies trifft vor allem auf Antonio Marchesano und Assan Ceesay zu. Blaz Kramer wiederum ist in den ersten halben Stunde abgesehen von einer knapp verpassten Kopfballchance nach Flanke des stärksten Zürchers Kharabadze (zur Pause verletzungsbedingt ausgewechselt) praktisch unsichtbar. In mehreren Aktionen kann zudem auf Berner Seite speziell Nicolas Bürgy mit ungeahndeten klaren Foulspielen, zum Teil direkt vor der Nase von Schiedsrichter Stephan Klossner, vielversprechende Zürcher Angriffe stoppen. Auf der anderen Seite pfeift Klossner dann in der 28. Minute ein viel weniger gravierendes Zupfen von Ceesay als Foulspiel ab, und dies erst nachdem in der Folge davon YB den Ball verloren hatte. Der daraus resultierende Freistoss Gianluca Gaudinos ist die erste gute YB-Chance und diese verwertet Christian Fassnacht auch gleich per Kopf zum 1:0.
Mit der Berner Führung kann der FCZ nicht mehr in gleicher Weise auf seine Kontertaktik bauen und angesichts der drei Stürmer, die ihren Job offensichtlich nicht wie gewünscht zu erledigen im Stande sind, macht diese sowieso nicht mehr viel Sinn. Eine Minute später stellt Ludovic Magnin daher auf ein 4-1-4-1 um, mit dem als Rechter Innenverteidiger startenden Simon Sohm als Sechser und Blaz Kramer auf dem Rechten sowie Antonio Marchesano auf dem Linken Flügel. Kramer benötigt eine Minute, um die Umstellung mitzubekommen und muss von Nathan nochmal speziell darauf hingewiesen werden. Die Ballbesitzverhältnisse gleichen sich daraufhin sofort aus und dies bleibt für das ganze zweite Drittel der Partie so.Der zur Pause eingewechselte Débutant Matteo Di Giusto macht seine Sache auf dem Rechten Flügel gut, währenddem hingegen Ilan Sauter als Linksverteidiger (eine Position, die er auch in der U21 ab und zu spielt) mit der Qualität seiner Gegenspieler etliche Mühe bekundet. Eine Reihe von gravierenden Fehlentscheiden von Ref Klossner zusammen mit der Doppeleinwechslung von Moumi und Aebischer in der 66. Minute sorgen dann nach rund einer Stunde für die Entscheidung. Die letzten 20 Minuten sind aus Zürcher Sicht nur noch eine Qual. YB, das im Hinblick auf das kapitale Champions League-Qualifikationsspiel in Belgrad gegen den FCZ eine Dreierabwehr und Neuverpflichtung Frederik Sörensen vom 1. FC Köln getestet hat, muss in dieser Phase des Spiels keine Kräfte mehr verpuffen.
Die Personalnot verschärft sich in der darauffolgenden Nationalmannschaftspause durch die verschiedentlichen Aufgebote in die Landesauswahlen noch zusätzlich.Beim Testspiel in Schaffhausen (1:1) tritt der FCZ daher mit einer verstärkten U21 an. Nur noch Schönbächler, Marchesano, Kololli und Kramer sind aus dem engeren Kreis der 1. Mannschaft dabei. Und nachdem Kenith Catari angeschlagen vom Feld muss, kommt Ersatztorhüter Novem Baumann für die letzten zehn Minuten als Rechter Flügelspieler auf den Platz und erspielt sich dabei sogar zwei Torchancen. Beim 40 Jahr-Jubiläum von Üetlibergnachbar Wettswil-Bonstetten (1:1) drei Tage später müssen gar die vier U18-Spieler Andi Hoti, Diego Corvalan, Silvan Wallner und Kedus Haile-Selassie gleich nach ihrem 5:0-Meisterschaftssieg gegen Thun im Heerenschürli auf die andere Seite der Stadt verfrachtet werden, um die 1. Mannschaft etwas mehr als eine Stunde später im Test genauso zu unterstützen, wie die überzähligen Marvin Graf, Doriano Tanzillo, Arlind Dakaj, Osman Hadzikic und Yann Kasai aus der parallel spielenden U21. Goalietrainer Davide Taini wurde diesmal als Ersatzkeeper geführt. Mit diesen zehn Notverstärkungen ergänzend zu Nathan, Marchesano, Schönbächler und Kololli (Kramer hatte sich in der Zwischenzeit auch noch verletzt) kamen so insgesamt 14 Akteure zusammen, die mithalfen, das Jubiläum des Erstligisten in einem auf 2×35 Minuten verkürzten Auftritt vor zahlreichen Zuschauern nicht ins Wasser fallen zu lassen.
Eine Woche später in Wil sind zum Cup-Achtelfinal die (Junioren-)Nationalspieler wieder zurück und Pa Modou gibt auf der Linksverteidigerposition aufgrund des verletzungsbedingten Ausfalles von Levan Kharabadze wohl etwas früher als geplant sein Comeback – und erzielt das entscheidende 2:1 per Kopf, nachdem Kololli einen weiteren stark getretenen Popovic-Eckball am entfernten Pfosten vor den Fünfmeterraum lenkt. Der in der Zwischenzeit zusätzlich verpflichtete Aiyegun Tosin ist hingegen noch nicht dabei. Der FC Wil agiert lange Zeit mindestens ebenbürtig. Schönbächler trifft in der 36. Minute wie aus dem Nichts zum 1:1. Die Führung der Äbtestädter erzielt nach einer Viertelstunde der ehemalige GC-Junior Valon Fazliu vor dem FCZ-Anhang. Entscheidend in der Vorbereitung des Führungstreffers ist der junge FCZ-Leihspieler Bledian Krasniqi, der sich auf der linken Seite mit Mut, Entschlossenheit und viel Ballgefühl gegen Popovic und Bangura durchsetzt. Ausgangspunkt des Wiler Konters ist einer von mehreren unnötigen Ballverlusten Benjamin Kolollis.
Denis Popovic zeigt insgesamt im Vergleich zu den letzten Partien gegen allerdings in vielerlei Bereichen auch noch relativ unerfahrene Ostschweizer eine Steigerung. Allerdings erreicht trotz des Sieges kein Spieler eine höhere Note als „6“ auf einer Skala von 1-10.